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All about Sissi - mein Leben mir einer schön-närrischen Katz

Beauty's favourite @Argunar (2013)
******ool Frau
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Themenersteller 
All about Sissi - mein Leben mir einer schön-närrischen Katz
Da meine HausDame, Ihro Majestät, die *katze* namens Sissi nun bereits durch einige meiner Geschichten gegeistert ist ... hier für alle Interessierten

*troet* die ultima_tiefe *fahr*risierte bio_grafie *troet*

*alarm* sonder_angebot *alarm*

nur heute!

have fun

beauty
Beauty's favourite @Argunar (2013)
******ool Frau
31.185 Beiträge
Themenersteller 
Wie alles begann
Wenn die *katze* dreimal klingelt



Ich weiß nicht, ob Sie es schon wußten, aber ich bin ja nun seit einiger Zeit *katze*Mama - oder soll ich sagen *katze*Sklavin?

Wie kommt frau zu einem solchen Anhängsel - ungewollt?

Leider gibt es keine *katze*Empfängnisverhütung, und so begab es sich, dass mein eigentlicher Spross seine Freundin auch auf anderen Ebenen als der horizontalen beglücken wollte und ihr das Viech schenkte ...

Was soll ich Ihnen sagen ... Sie ahnen es bereits: die Freundin ging, die *katze* blieb ... und wer hat die Arbeit?

rüschdüsch: MOI!

Mit ungeahnten Folgen:
Nein, ich brauche morgens keinen Wecker mehr - zuverlässig gegen 6, gelegentlich auch gegen vier Uhr morgens, steht "Sissi" (ja, die Freundin hat eine romantische Ader) vor meiner Schlafzimmertür, maunzt sich die Seele aus dem erstaunlicherweise immer noch schlanken *katze*Körper und verlangt mit Nachdruck, gefüttert zu werden. Gerne wartet sie dann oben auf der Treppe und geleitet mich freundlich aber bestimmt unter ständigem Über-die-Schulter-Gucken zu ihrem Fressnapf in der Küche; sollte ich es wagen, zunächst meinem Harndrang nachzugeben, begleitet sie mich auch zum *wc*, um sicher zu gehen, dass ich mich nicht selber darin versenke und als Dosen-Öffnerin ausfalle ...

Versagt Stufe 1 dieses Weckprogramms, entert *katze* das Schlafzimmer und macht mir den Marius-Müller-Westernhagen und beginnt an meinen unter der Decke vorlugenden Zehen zu nuckeln - gerne auch unter Einsatz von Krallen und Zähnen

Sollte auch dieser Einsatz nicht *wuerg*, springt sie auf das *heia* und läßt sich gnädig herab, einige Sekunden gestreichelt zu werden, damit ich mich zum Aufstehen bequeme ...

*katze* sind einfach Opportunisten ...

Gut, diese bezeichnung trifft auch auf Männer zu ... nicht umsonst machen auch diese (wie ich ERfahren durfte) gerne den Westernhagen, damit Frau an einem anderen Körperteil lutscht (aber das ist eine andere Geschichte!)

zuerst erschienen in: Fuck 'n funny: der klönschnack - vierzehn (nothelfer)
Beauty's favourite @Argunar (2013)
******ool Frau
31.185 Beiträge
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Kaetzerisches Dating
"Sissi", mein Anstands-Wauwau
Werte ober-und-untervögelte Gemeinde,

Vielleicht entsinnen Sie sich meines neuen Familienzuwachses?

Sissi hat es sich nun zur Aufgabe gemacht, mich nicht nur morgens pünktlich aus dem Bett zu treiben sondern nimmt auch ihre Rolle als Anstands*katze* sehrsehr ernst ...

Als es sich also neulich begab, dass ich Herren-Besuch zu Hause empfing, gebärdete sich das plötzlich aus dem Paradies in Form meines Kopfkissens (auf dem Madamchen sich tagsüber von ihren nächtlichen Streifzügen zu erholen pflegt) vertriebene arme Geschöpf vor meiner Türe kläglich miauend wie toll ... was das zusätzliche Risiko in sich barg, dass auch mein Sohn auf den Besucher hätte aufmerksam werden können ...

Kaum war das Intermezzo in meinem Schlafzimmer beendet, und ich öffnete die Tür, stolzierte meine Beschützerin mit energischem Schritt und erhobenem Schwanz (nein, sie ist weiblich) ins Zimmer, sprang sofort auf's *heia*, blitzte besagten Besucher (mit nicht mehr ERhobenem *piepzensiert*) voller Empörung an, drehte sich einmal um sich selber und machte es sich wieder auf der bettdecke bequem ... nicht ohne sich einmal huldvoll genüßlich streicheln zu lassen ... auch *katze* braucht wohl ihre streicheleinheiten, selbst, wenn sie dem Fortpflanzungskreislauf entzogen ist.

Zuerst erschienen in: Fuck 'n funny: dating - it's a Jungle out there!
Beauty's favourite @Argunar (2013)
******ool Frau
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Menschliches Dating
Der Andere in ihrem Bett

Vorsichtig bin ich vom Garten aus von Balkon zu Balkon geklettert bis ins Dachgeschoss. Nun schaue ich durch das Dachfenster in ihr Schlafzimmer. Gerade noch rechtzeitig habe ich mich in eine Position gebracht, von der aus ich alles genau beobachten kann, ohne dass eine kratzende Bewegung auf den Dachziegeln meine Anwesenheit verrät. Ruhig bleibe ich in meinem Winkel sitzen - ein Absturz aus dieser Höhe würde nicht unbedingt glimpflich verlaufen.

Ich hatte - wie immer - in der Nähe des Hauses auf ihre Rückkehr von der Arbeit gewartet, um sie angemessen zu begrüßen, mit ihr ins Haus zu gehen und mit ihr das Abendessen zu genießen. Heute jedoch war alles anders gekommen, denn sie war nicht alleine sondern in Begleitung eines Fremden zurückgekommen. So konnte ich ihr nicht auf dem normalen Weg folgen, sondern musste diesen unrühmlichen Umweg wählen, um ihr nahe sein zu können und das weitere Geschehen mitzuverfolgen.

Schon öffnet sich die Schlafzimmertür und die beiden betreten das Zimmer. Zärtlich küsst er sie und mir wird vor Aufregung ganz schlecht. Ich genieße das Privileg, jede Nacht in ihren Armen zu schlafen, dennoch würde es mir nicht im Traum einfallen, sie so auf den Mund zu küssen. Das Spiel zwischen den beiden entwickelt sich unentwegt weiter. Nun zieht er sie langsam aus - ich dagegen habe sie seit Wochen nur in einem ausgeleierten T-Shirt zu sehen bekommen und nur, wenn sie morgens aus der Dusche kommt, kurz einen Blick auf ihren nackten Körper werfen können. Eng umschlungen sinken die beiden auf das Bett, das nur ich sonst mit ihr teilen darf. Unentwegt starre ich die beiden aus meinen grünen Augen an - sprach nicht bereits Shakespeare von der Eifersucht als "greeneyed monster"? Ihre Hände, die sonst meinen Körper liebkosen, streichen zärtlich über seine Haut, und er erwidert jede ihrer Berührungen. Ist es das, was ihr bei mir fehlt? Schon gleitet er zwischen Ihre Beine, und ich sehe, wie seine Zunge ihre intimsten Stellen liebkost. Sind meine Zärtlichkeiten, wenn ich morgens an ihren Zehen nuckele, ihr einfach zu rudimentär? Vielleicht muss ich an der Art, wie ich ihr meine Liebe bekunde, doch noch feilen? Das Paarungsgeschehen zwischen den beiden nimmt seinen weiteren Verlauf und - nüchtern betrachtet - verstehe ich nicht, dass mancher ein Teleskop zu Hilfe nimmt, um andere dabei zu beobachten.

Eins steht jedoch fest: ich werde heute abend wohl auf mein Abendessen mit ihr zuhause verzichten müssen. Was haben nur 2000 Jahre des Fortgangs der Evolution angerichtet? Im alten Ägypten wurden meine Vorfahren noch als Göttinnen verehrt

Zuerst erschienen in: Kurzgeschichten: GESCHICHTENSPIEL TEIL 27
Beauty's favourite @Argunar (2013)
******ool Frau
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Wake up call
Morning has broken - oder: Mein Morgen_grauen

Sechs Uhr:

Die angelehnte Tür zu meinem Schlafzimmer öffnet sich langsam, Krallen klickern auf dem Parkett, meine Matratze senkt sich am Fußende leicht unter ihrem Federgewicht. Die Beherrscherin meines Lebens hat ihren Auftritt, ihre Majestät - die Katze - will mich freundlich aber bestimmt daran erinnern, dass ihre Fütterungszeit naht.

Woher ich - ohne Blick auf die Uhr - weiß, dass es sechs Uhr ist? Ich kenne die Gewohnheiten meiner Katze und verfluche jetzt im tiefsten Winter die Sommermonate, in denen ich - aufgeweckt vom ersten Lichtstrahl durch mein Dachfenster - sie mit frühmorgendlichen Gaben aus dem Hause Whiskas entsprechend programmierte.

Unten fällt die Wohnungstür ins Schloss, mein nunmehr der Arbeitswelt angehörender Sohn verlässt das Haus - wie immer kurzvorknapp - keine Zeit, die Katze zu füttern.

Auch ein gewisser Druck auf meiner Blase signalisiert mir, aufzustehen. Seufzend rolle ich mich aus dem Bett. Die Katze, die schon sehnsüchtigst darauf gewartet hat, schlüpft vor mir zur Schlafzimmertür hinaus und biegt zielgerichtet nach rechts zur Treppe ab, die ins untere Geschoss meiner Wohnung führt, ich biege nach links ab und tappse ins Bad. Erleichtert befreie ich mich vom Inhalt meiner Blase und wanke ins Schlafzimmer zurück, wickele die warme Decke um meinen erkalteten Körper und betätige die innere Schlummertaste.

Sechs Uhr dreissig:


Die Katze - enttäuscht, dass ich ihr nicht in die Küche gefolgt bin - inszeniert ihren zweiten Auftritt mit verschärftem Weckprogramm. Wäre es jetzt Sommer und meine Füße nicht in wollene Bettsocken gehüllt, würde sie mir nun inbrünstig am dicken Zeh nuckeln. Dieser Weckmethode beraubt, stolziert sie einmal quer über mein Kopfkissen, ihr weiches Fell streift meine Wange, ihr Haar kitzelt in meiner Nase. Unwillig murmelnd wende ich mich ab und drehe mich um. Madame lässt sich davon nicht abschrecken und wechselt die Seite. Nun gut, da sie es nicht anders zu wollen scheint, greife ich nach ihr, bugsiere sie in Löffelchenstellung vor meinem Bauch und reagiere mein unbefriedigtes Zärtlichkeitsbedürfnis an ihr ab. Eine Weile lässt sie sich das Streicheln ihres wolligen Bäuchleins hoheitsvoll duldend gefallen, dann entflieht sie meinen bedürftigen Armen. Wieder drehe ich mich um und versuche, die verlorenen Traumfetzen einzufangen.

Sieben Uhr:

Mein Bewußtsein kämpft sich mühsam wieder an die Oberfläche und versucht mir mitzuteilen, dass ich aufstehen, duschen, mich anziehen, ins Büro fahren - ach ja, und die Katze füttern sollte, die sich inzwischen einer Hauptfeldwebeloberkommissarin gleich auf ihren bevorzugten Posten auf einem zwei-Meter-hohen Schrank begeben hat, um jede meiner Bewegungen unter Kontrolle zu behalten. Ich wälze mich aus dem Bett und begebe mich erneut nach links in Richtung Badezimmer. Hinter mir höre ich ein dumpfes "Plopp", als die Katze vom Schrank springt, um wieder nach rechts in Richtung Treppe abzubiegen.

In der Badewanne sitzend lasse ich aus dem Duschkopf heißes Wasser über meinen matten Körper prasseln - Pfarrer Kneipp würde jetzt kalte Güsse empfehlen - Pfarrer Kneipp kann mich mal am ... Morgen besuchen - dann erzähle ich ihm, was ich von kalten Güssen auf meinem Luxuskörper halte. Schemenhaft nehme ich im morgendlichen Zwielicht des Badezimmers auf den weißen Fliesen die Katze wahr, ein Bild mahnender Erinnerung. Von meiner Haut prallen Duschtropfen ab und treffen die Katze. Unter maunzendem Protest tritt sie den Rückzug an. Ich spüle die Schaumreste von meinem Körper und trockne mich ab. Vor der Badezimmertür sitzt wartend die Katze und schaut mich vorwurfsvoll an.

Sie läuft geradeaus in Richtung Treppe, ich biege nach rechts ab und lege mich wieder ins Bett, um meine immer noch leicht feuchte Haut unter der Bettdecke trocknen zu lassen.

Sieben Uhr dreissig

So langsam zu Bewusstsein kommend, greife ich nach meinem iPad und rufe die Joy-Seite auf. Überfliege einige Nachrichten und bleibe dann bei der Benachrichtigung für eine neue Kurzgeschichte hängen.

"Ah, eine neue Geschichte vom dornroeschen - über Romantik - wie schön. Später im Büro werde ich sie noch einmal lesen und ihr einen begeisterten Kommentar schreiben - später!"

Sieben Uhr fünfundvierzig

In zehn Minuten fährt ein Bus in die Stadt. Obschon mich die Vorsehung der beamtenrechtlichen Vorschriften zur Gleitzeit mit der großzügigen Möglichkeit verwöhnt, meine Arbeit zwischen sieben und zehn Uhr morgens antreten zu dürfen, mag ich auch nicht zu spät beginnen, um abends nicht allzu lange bleiben zu müssen.

Ich stehe also entschlossen auf, greife nach irgendwelchen am Boden verstreuten Kleidungsstücken und ziehe mich an. Sammele Handtasche, Handy, Jacke, Buch für die Busfahrt, Zigaretten, Feuerzeug ... ein und öffne die Schlafzimmertür. Dort wartet schon die Katze. Mein Gehirn sendet sehnsüchtige Impulse nach Kaffee und Nikotin, mein Magen grummelt.

Ich gehe zur Treppe, vor mir läuft die Katze, ich steige die ersten Stufen hinab, die Katze streicht über die Stufe unter mir und dreht sich erwartungsvoll um, ob ich ihr diesmal auch endlich wirklich folge, mein bestrumpfter Fuß bleibt am Katzenkörper hängen, ich gerate auf der Steinstufe ins Rutschen, ich strauchele, ich falle, ich überschlage mich, ich bleibe am Fuß der Treppe liegen ...

Mein letzter Gedanke: "Wer füttert jetzt die Katze"
• dann umfangen mich Dunkelheit, Vergessen, Frieden ...

Zuerst erschienen: Kurzgeschichten: Morning has broken - oder: Mein Morgen_grauen
Beauty's favourite @Argunar (2013)
******ool Frau
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Beauty & Sissi vs. Anita & Christian / I
Was sie noch nie über Sex (mit Anita) wissen wollten ...

Die vergangene Nacht kann ich wohl zu den schlimmsten meines Lebens rechnen - durchweinte Nächte voller Liebeskummer erscheinen mir heute dagegen weitaus erträglicher.

Alles fing damit an, dass Anita direkt vor meiner Haustür ausrutschte und sich den Knöchel brach. Ich habe bis jetzt nicht herausgefunden, warum sie sich auf ihrer Irrfahrt durch Deutschland ausgerechnet nach Tübingen verirrt hatte, aber ich werde es in den kommenden sechs Wochen sicher herausfinden. Es war nicht einmal so ein komplizierter Bruch wie der, den ich mir vor zwei Jahren zugezogen hatte: die Ärzte in der Tübinger Unfallklinik hatten den glatten Bruch schnell eingerichtet und sie unverzüglich nach Hause entlassen - in mein! Zuhause.

Kaum hatte sich Anita gemütlich zum Faulenzen auf meinem Sofa eingerichtet, klingelte es schon wieder an der Tür. Aufseufzend ging ich - in Erwartung des Pizza-Service - zum Öffnen. Vor der Tür stand ein Mann im dunkelblauen Jackett, das unerklärlicherweise von Kaffeeflecken verunziert war.

"Ich bin Christian aus Bonn", erklärte er forsch, "und ich will zu meiner Anita". Er drängte sich ungestüm an mir vorbei und stürmte weiter ins Wohnzimmmer.

Verwirrt fragte ich mich, was nun dieser Unsinn sollte. Dann erinnerte ich mich, dass ich ihn schon einmal in der Kurzgeschichtengruppe gesehen hatte. Erst letzte Woche hatte er ein mir völlig unerklärliches Interesse an Anita gezeigt. Nun fiel mir auch wieder ein, dass er ihr, seit sie ihn mit einer Latte überschüttet hatte, mit Haut und Haaren, mit Herz und Resthirn verfallen war.

Er packte eine große Kühltasche voller Köstlichkeiten aus, Anita stammelte jungfernhaft schüchtern lächelnd etwas davon, dass sie eigentlich auf Diät sei. Ihren bestialischen Knoblauchgestank, der mir von Anfang an aufgefallen war, schien er gar nicht zu bemerken. Ich hütete mich, ihm zu verraten, dass ich in ihrer volumninösen MCM-Handtasche einen mit Schweinefett bestrichenen Holzpfahl bemerkt hatte - allerdings nahm ich mir vor, ihn genau im Auge zu behalten: seine Blässe konnte seinem Nerd-Leben als IT'ler zuzuschreiben sein, aber aus Horrorgeschichten weiß man ja, dass dies auch andere Ursachen haben kann.

Ohne lange zu fragen, zogen sich die beiden in mein Schlafzimmer zurück. Nachdem Christian - ohne für mich ersichtlichen Grund - sofort per Internet eine Standleitung zu den Überwachungskameras einer chicen Boutique in Göttingen eingerichtet hatte und sich mit Chips gemütlich davor einrichtete, beschloss ich, mich mit einer Decke auf dem Sofa einzurichten. Die Freiheit, mich in meiner Wohnung weiterhin zu bewegen, wie es mir passte, ist wohl durch die Anwesenheit der beiden auf fast unabsehbare Zeit empfindlich eingeschränkt.

Nach einer Weile erbebte die Decke über meinem Kopf von heftigen Stößen. Da in schwäbischen Landen Erdbeben vergleichsweise selten vorkommen, schloss ich messerscharf, dass meine beiden Logiergäste nun anderen Leidenschaften fröhnten als chipsfutternd eine Göttinger Boutique zu beobachten. Ich steckte mir in jedes Ohr zwei Ohropax-Pfropfen und versuchte die Bilder aus meinem Kopf zu verbannen.

Morgens um halb sechs kam mein Sohn gähnend ins Wohnzimmer und motzte mich mit der Inbrunst des jungen Mannes mit gerade erwachenden Trieben an, wie ich ihm diese obszöne Selbstdarstellung von Alterssex zumuten könne. Um nach dieser fast durchwachten Nacht jedem Streit aus dem Weg zu gehen, vermied ich es, ihn an die Zumutung seiner sexuellen Orgien mit seiner italienischen Freundin zu erinnern. Diese war ein wahres Tragödien-Weibchen gewesen und lächelte nicht etwa ständig passiv-aggressiv sondern ließ ihrer Wut immer temperamentvoll freien Lauf.

Um sechs war die Nacht dann endgültig vorbei. Meine Katze - daran gewöhnt, mich um diese Zeit zärtlich zu wecken und mich an die Fütterung zu erinnern - hatte sich nichtsahnend ins Schlafzimmer begeben und - wie immer hingebungsvoll - begonnen, an Anitas Zehen zu nuckeln. Und dieses Weib, das sich in der Nacht sicher mit Christian den unvorstellbarsten Perversitäten hingegeben hatte, kreischte laut und hysterisch auf, griff nach der Flasche Glasreinigungsmittel, die noch vom Spiegelputzen neben dem Bett stand und attackierte damit das arme unschuldige Tier.

Als Christian dann auch noch - wie mir schien mit einer gehörigen Menge Restalkohol im Blut - aus dem Schlafzimmer wankte, nackt, wie Gott ihn schuf und das Katzenklo als Latrine zweckentfremdete, war das Maß voll.

Ich setzte mich umgehend mit dem Arbeiter-Samariter-Bund in Verbindung, um mich nach den Preisen für die Rückführung von im Ausland verunfallten Personen in die heimatlichen Gefilde zu erkundigen.

Zuerst erschienen in: Kurzgeschichten: GESCHICHTENSPIEL TEIL 29
Beauty's favourite @Argunar (2013)
******ool Frau
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Beauty & Sissi vs. Anita & Christian / II
Sissis Bericht zur Lage in Tübingen

Inzwischen ist Tag drei der Invasion in meinen Haushalt angebrochen - und ich kann mit Fug und Recht sagen: Ich bin dem Irrsinn nahe!

Nicht genug, dass sich diese seltsame alte Frau in meinem Revier häuslich eingerichtet hat - kaum hatte meine geliebte Futtersklavin diese auf dem Sofa installiert, schneite auch noch dieser merkwürdige Mann zur Tür herein.

Diese beiden menschlichen Geschöpfe entblödeten sich auch nicht, sich in unserem Schlafzimmer einzurichten - dummerweise bemerkte ich das in dem ganzen Trubel erst am nächsten Morgen, als es schon zu spät war. Ich wollte genüsslich an den Zehen meiner Versorgerin lutschen, schlimm genug, dass ich danach den Geschmack von wochenaltem Harzer auf der Zunge hatte, da durchdrang auch schon ein schrilles Kreischen meine empfindlichen Katzenohren, und dieses Weib spritzte mir eine alkoholisch riechende Flüssigkeit in Nase und Augen. Zutiefst verängstigt zog ich mich an meinen Lieblingsplatz im Kleiderschrank im Flur zurück und sann auf Rache.

Der Schnee und das Glatteis hatten einfach nicht für eine ausreichend schwerwiegende Verletzung gesorgt - ich sollte dieser alten Schachtel auf der Steintreppe eine Falle stellen, so dass sie stürzte und sich bedingt durch den altersbedingten Verschleiß ihres Körpers Brüche zuzog, die nur durch operieren eingerichtet werden könnten.

Leider bewegte sie sich auf der Treppe nur im Schneckentempo - immer begleitet und gestützt von diesem merkwürdigen Kerl, den sie mit verklärten Augen ansah. Offensichtlich hatte er sich in den letzten Nächten zu ihrem Günstling gemacht - horrible dictu, was das für unseren einstmals keuschen Haushalt bedeutet.

Ich hatte ja zu meinem Schrecken auch bereits einen umfassenden Eindruck von ihm bekommen, als er nach der Attacke auf mich aus dem Schlafzimmer kam - ganz ohne Fell oder eine andere adäquate Verhüllung, besonders beeindruckt hatte mich, dass er genital gechipt war - anscheinend mit etwas, das die Menschen "Sir-Gustav-Piercing" nennen.

Meine anbetungswürdige Wohnungsgenossin schien inzwischen zu verwirrt, um mit dieser Notsituation angemessen umgehen zu können. Nicht genug, dass sie über dem Kochen für die beiden ungebetenen Gäste fast vergaß, mich zu füttern, ständig musste sie auch noch tütenweise leere Flaschen zum Glascontainer bringen, da die beiden einen geradezu unerhörten Verbrauch an alkoholischen Getränken hatten.

Aber ich schweife ab: Etwas an diesem Mann ist besonders! Mein kätzerischer Instinkt sagt mir, dass ich ihn nicht vollkommen dem menschlichen Geschlecht zuordnen kann. Fast kommt er mir so vor, als wäre er einer der ungebetenen Besucher, die sich immer wieder des Nachts über unseren Balkon einschleichen und die Küche meiner Menschen als Katzenrestaurant missbrauchen wollen. Oftmals bin ich gezwungen, diese dann unter Einsatz meiner hohen Kampfkunst - Zischen, Fauchen, Fellsträuben, mit Urin bespritzen - zu vertreiben. So ganz werde ich aus diesem Menschen aber noch nicht schlau.

Aber ich habe Geduld: am kommenden Sonntag ist Vollmond - und da offenbart sich die wahre Natur von allen - Mensch oder Tier!

Zuerst erschienen in: Kurzgeschichten: GESCHICHTENSPIEL TEIL 29
Beauty's favourite @Argunar (2013)
******ool Frau
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Beauty & Sissi vs. Anita & Christian / III
Albträume

Wieder einmal sechs Uhr, wieder einmal Tübingen:

Nach einer Nacht voller kafkaesker Fieberträume erwache ich zu einem neblig-trüben Wintermorgen. Einen Moment lang überlege ich, ob ich mich doch noch nicht hinreichend von meiner Grippe erholt habe, dann fällt mir ein, dass wohl das unvorsichtige Anklicken eines Fotothreads "Ledergay-Gartenzwerg" dieses jamais vu an wirren Traumbildern ausgelöst haben könnte. In dieser dunklen Nacht waren Dutzende von hetero-, homo- und transsexuellen Zwergen, die untereinander erbittert um die Gunst von dichtenden Schneeflittchen buhlten, durch meinen visionären nächtlichen Bilderreigen getobt: einer - etwas größer als die anderen und sich daher fast riesengleich fühlend - war sogar nicht davor zurückgeschreckt einen der konkurrierenden Wichtel durch Melden bei der obersten Märchenbehörde ausschalten und hinrichten zu lassen.

In einem anderen Moment gegen Mitternacht glaubte ich eigentlich wach zu sein und am Dachfenster einen schwarzen Schatten mit glutroten Augen und einem spitzzahnigen Gebiss wahrgenommen zu haben, der mich mit wilden Blicken musterte. Bevor ich mir darüber klarwerden konnte, ob ich wach war oder schlief, war er jedoch wieder verschwunden.

Verwirrt versuche ich all diese Illusionen abzuschütteln und schaue mich im Zimmer um - ich bin in meinem eigenen Bett aufgewacht. Sollten alle Erlebnisse der letzten Tage - die plötzliche Ankunft von Anita, ihr Unfall direkt vor meiner Haustür, das ebenso unerwartetete Auftauchen von Christian, meine bisher vergeblichen telefonischen Hilferufe an Ev, die hysterischen Anrufe einer Frau namens Fiona, die unverzüglich Christian zu sprechen wünschte .... - sollte all das auch nur auf Einbildungen meiner überhitzten Fantasie beruhen?

Neben mir wimmert die Katze leise - sie legt in den letzten Tagen wirklich seltsame Verhaltensweisen an den Tag. Ich bin mir nicht sicher, ob dies auf einer gewissen Ambiguität männlichen Wesen gegenüber beruhen könnte? Sie hatte schon immer eine Art von Männer-Allergie, nur meinen Sohn duldet sie als Spender von Streicheleinheiten und Futter. Besonders Christian gegenüber gebährdet sie sich aber wie toll: Immer, wenn er in ihre Nähe kommt, macht sie einen Buckel, faucht und zischt ihn an und plustert ihr Fell so auf, dass sie sich fast auf doppelte Größe aufbläht. Als ich sie streichele finde ich an ihrem Bäuchlein seltsame Hautveränderungen, die fast an Gasbrand erinnern.

Langsam wird mir bewusst, dass die Ereignisse der letzten Tage wohl doch in der Realität stattgefunden haben, die Tatsache nun wieder in meinem eigenen Bett schlafen zu können, verdanke ich lediglich einer Rotation: Mein Sohn hatte sich gestern abend strikt geweigert, weiterhin Zeuge der bizarren Lust- und Liebesspiele unserer Logiergäste zu werden und hatte verkündet, ab sofort bis zum Ende dieser Invasion bei einem Freund übernachten zu wollen - widerwillig hatte ich ihn gehen lassen, kam es mir doch so vor, als würde ich nun meinen letzten Trost und Rückhalt verlieren. Nachdem er verschwunden war, hatte ich Anita und Christian in sein Zimmer umquartiert und mein eigenes Bett zurückerobert, mir schmerzen seit Tagen alle Glieder vom Schlafen auf dem Sofa.

Wieder einmal sage ich mir, dass es so nicht weitergehen kann. Die Besetzer meines trauten Heims stören mein Leben empfindlich.

Auf dem Weg zur Arbeit beschließe ich, heute in den Gewölbekeller der Bibliothek hinabzusteigen, in dem die Rara aufbewahrt werden. Sicher ist unter all den alten und wertvollen Büchern auch ein mittelalterliches Grimoire zu finden. Wenn ich all diesen seltsamen wirklichen und unwirklichen Erscheinungen in meiner Welt schon nicht mit realen Abwehrmethoden Herrin werden kann, hilft mir vielleicht ein zünftiger Abwehrzauber ...

Zuerst erschienen in: Kurzgeschichten: GESCHICHTENSPIEL TEIL 29
Beauty's favourite @Argunar (2013)
******ool Frau
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Beauty & Sissi vs. Anita & Christian / IV
Das Finale (wie wir Anita endlich los wurden!)

Gestern nachmittag kam ich kaum zum Arbeiten - hatte ich mich doch in den Bibliothekskeller verzogen und dort stundenlang Bücher über den Umgang mit übersinnlichen Wesen gewälzt bzw. Informationen gesucht, wie ich mich unauffällig aber nachhaltig meiner menschlichen Gäste entledigen könnte. Dabei benutzte ich alle mir zugänglichen Bücher über geheimes Zauberwissen, die dem normalen Bibliotheksbenutzer nicht zur Verfügung stehen. Natürlich konnte ich aus diesen Büchern keine Kopien anfertigen, da sonst das brüchige alte Pergament beschädigt werden würde, also verbrachte ich lange Zeit mit dem Abschreiben der mir wichtig erscheinenden Passagen. Ich war einfach sicher, dass mir, wenn ich nicht bald etwas gegen Anita und Christian unternahm, der Kragen endgültig platzen würde. Es war ja immerhin schon so weit gekommen, dass ich lieber zur Arbeit ging, als mich auch nur eine Minute länger als nötig in der Nähe dieses chaotischen Gespanns aufzuhalten.

Am Morgen hatte es mal wieder mit der einigermaßen pünktlichen Versorgung mit meinem Futter geklappt, und meine Menschin hatte wie immer, wenn sie mich tagsüber alleine lässt, auch die Balkontüre offengelassen, damit ich mich auf meine Streifzüge in die Nachbarschaft begeben konnte. Allerdings hatte ich mir vorgenommen, in der Nähe der Wohnung zu bleiben, weil ich das Gefühl hatte, jetzt alleine für den Schutz von Haus und Hof verantwortlich zu sein.

Ich legte mich also in der Nähe der Haustür auf die Lauer, so dass ich mein favorisiertes Mauseloch und das Geschehen rund um mein Heim gleichermaßen im Auge behalten konnte.

Am späten Vormittag war es dann so weit: die seltsame alte Frau verließ - gestützt von ihrem Männchen - das Haus. Tollpatschig, wie sie mir schon immer erschienen war, stieß sie gleich mit einem weiteren Mann zusammen, der sich unter meiner Dauerbeobachtung schon eine Weile vor der Haustür herumgetrieben hatte.

Nach einer kurzen Unterhaltung drehten unsere beiden zwangseinquartierten Gäste und ihr neuer Bekannter um und gingen ins Haus zurück. Sogleich kletterte auch ich über die Pergola im Garten der Erdgeschosswohnung auf den Balkon und schlich mich möglichst unauffällig ins Wohnzimmer zurück.

Alle hatten nun auf dem Sofa Platz genommen und unterhielten sich angeregt. Vorsichtig schlich ich mich näher heran, ohne dass ich bemerkt wurde. Sofort fiel mir auf, dass der neue Besucher seltsame Reaktionen zeigte: immer wieder rieb er sich die Augen, schnäuzte seine Nase und kratzte sich überall am Körper. Sollte er ...

Ich beschloss, mir die Erkenntnis, die mich bei diesem Anblick überkam, baldigst zunutze zu machen.


Es war schon sieben Uhr, als ich endlich nach Hause kam, reichlich spät angesichts der Tatsache, dass die Katze daran gewöhnt ist, pünktlich um 18 Uhr gefüttert zu werden. Meist rufe ich nach ihr, wenn ich vom Bus komme, da sie es liebt, tagsüber während meiner Abwesenheit in der Gegend herumzustreunen und die ein oder andere Maus zu fangen und als Zeichen ihrer Zuneigung zu mir unter mein Bett zu legen. Aber es kam keine Katze angelaufen.

Als ich die Wohnung betrat, hörte ich sofort eine vielstimmige Unterhaltung. Eine männliche Stimme mit französischem Akzent kam mir gar nicht bekannt vor. Ich traute mich kaum, in mein eigenes Wohnzimmer zu gehen angesichts der neuen ungewissen Bedrohung durch einen weiteren Gast. Folglich ging ich zunächst zum Medikamentenschrank im Badezimmer und verordnete und verabreichte mir eine Dosis Lorazepam zur Beruhigung.

So gestärkt betrat ich den Raum, den ich schon fast als Schlachtfeld im Kampf um meine Selbstbestimmung ansah - auch hier war die Katze nirgendwo zu sehen. Dafür saßen Anita, Christian und ein weiterer Mann - sehr bleich und duster - auf dem Sofa und unterhielten sich angeregt. Zur Steigerung der Stimmung hatten sie sich eine Bowle aus Prosecco und Mandarinen-Schnitzen zusammengerührt. Ihr Angebot, mitzutrinken, lehnte ich dankend ab - ich mochte mir die Wirkung in Kombination mit dem Medikament noch nicht einmal ausmalen, geschweige denn am eigenen Leib erfahren.

Anita, die mir in den Erzählungen von Ev immer als wahre Dame erschienen war, war durch den Genuss des Prosecco vollkommen enthemmt. Bekleidet mit nur einem Hüfthalter in Gold - nach ihrer kichernden Aussage die neue Kultfarbe - alberte sie auf das Kindischste mit den beiden Männern herum und entblödete sich nicht, den anderen Mann aufzufordern, ihren nackten Oberkörper mit einem Bodypainting zu verzieren.

Christian guckte bereit etwas pikiert, so dass ich beschloss, die liebes- und sekttrunkene Anita aus der pikanten Situation zu entfernen, bevor es zu einer Tragödie kommen konnte.

Endlich war meine Futterspenderin zurückgekehrt, ich hätte mich gerne vor Freude zu ihr geschlichen und mich um ihre Beine geschmeichelt. Mein knurrender Magen signalisierte mir schon lange, dass die Zeit für mein Abendessen bereits verstrichen war. Im Sinne des großen Ganzen, blieb ich aber in meinem Versteck hinter dem Sofa.

Nun war der günstige Moment gekommen - meine wahre und einzige Mitbewohnerin und die andere Frau verließen den Raum. Vorsichtig schlich ich zur Balkontüre hinaus und setzte meinen Schlachtplan in die Tat um.

Sämtliche Katzen in der Nachbarschaft mussten in Windeseile alarmiert werden. Ich machte ihnen allen klar, wie oft sie es sich bereits in meinem Heim hatten gutgehen lassen und sich an unsere Futtervorräten gelabt hatten.

Diese Argumente überzeugten die meisten, und binnen kurzer Zeit kehrte ich mit der Armee meiner Freunde und Freundinnen über den Balkon ins Wohnzimmer zurück.

Kaum waren wir ins Zimmer eingedrungen, veränderte sich die Situation dramatisch. Der sonderbare neue Gast bekam einen so starken Hustenanfall, dass ich fast glaubte, ihn gleich ersticken zu sehen. Ohne jede Verzögerung schwang er sich auf's Balkongeländer und war in Windeseile verschwunden. Der erste Teil meines Planes war aufgegangen.

Ich merkte, wie mich der Gespiele der alte Frau mit gesträubten Haaren und glühenden Augen beobachtete.


Als ich Anita endlich etwas beruhigt und in eine zivilisiertere Stimmung gebracht sowie sie in die nette alte Dame in Faltenrock und Bluse zurückverwandelt hatte, gingen wir beide ins Wohnzimmer zurück.

Dort sah es aus, als hätte eine Umweltkatastrophe stattgefunden - der Grund dafür war aber nicht zu erkennen. Es wunderte mich lediglich, dass die Katze einträchtig mit einer Vielzahl von Artgenossen auf dem Sofa lag - normalerweise verteidigt sie ihr Revier mit Zähnen und Krallen gegen alle Eindringlinge und Konkurrenten um ihren Futternapf.

Christian saß - wie es mir vorkam - am ganzen Leibe zitternd auf einem einzeln stehenden Sessel.

"Was ist denn hier passiert?" fragte Anita - erneut mit einem hysterischen Unterton in der Stimme, bevor ich überhaupt den Mund aufmachen konnte.

"Nichts, mein Liebling", antwortete er.

"Was sollen denn all die Katzen hier?" fuhr sie inquisitorisch fort. "Ich verlange, dass Du diese Plage sofort entfernst!"

"Soll ich etwa mit ihnen Weitwurf über den Balkon veranstalten?" fragte er mit höhnischem Unterton in der Stimme.

So vergrätzt gegenüber seiner Liebsten hatte ich ihn noch nie erlebt. Angelegentlich, um nicht als ungehörige Lauscherin ertappt zu werden, knibbelte ich an einer Pfütze Kerzenwachs, die auf dem Beistelltisch langsam erkaltete. Es schien als habe eine der Katzen beim Spielen eine Kerze zum Umkippen gebracht. Warum hatten meine drei Besucher überhaupt schwarze Kerzen entzündet? Anscheinend hatte ich in den alten Büchern mit dem Wissen der Magier und Hexen doch noch nicht alle Geheimnisse aufgedeckt.

Der Streit zwischen Anita und Christian steigerte sich zu einem wahren Crescendo. Anita ging sogar so weit, Christian mit der Faust auf's Kinn zu schlagen.

"Voll auf die Elf", kreischte sie triumphierend.

Logischerweise vermied ich es, sie in diesem Moment zu korrigieren.

Ich beschloss, mich aus den Liebeshändeln herauszuhalten.

Nach einer halben Stunden wütendem Gezänk hatte der Streit aber schließlich seinen Zenit überschritten. Fast einträchtig gingen die beiden hinauf ins Schlafzimmer. Sogleich erwartete ich, bald wieder über mir die vertrauten erdbebenartigen Stöße zu hören, aber nein: bereits nach kurzer Zeit kamen sie zu meinem Erstaunen wieder herunter - mit gepackten Koffern.

Ohne weitere Erklärungen und natürlich auch ohne ein Wort des Dankes verabschiedeten sie sich mit kurzen, knappem "Tschüss", gingen zum Auto, verluden das Gepäck und brausten davon - einem für mich ungewissen Schicksal entgegen ...

Endlich allein - ich kuschelte mich an meine Versorgerin, und wir genossen die wiederhergestellte Ruhe. Zur Feier unserer Unabhängigkeit bekam ich eine Sonderration Lachs und Thunfisch. Danach lagen wir gemeinsam in unserem Bett, und sie streichelte gedankenverloren mein Bäuchlein.

"Ich weiß zwar nicht, was Du angestellt hast, Sissi, aber Du hast das sehr gut gemacht," murmelte sie, bevor sie erschöpft einschlief.

Sie ist eben doch meine Beste - zum Dank werde ich ihr eine saftige Maus fangen und auf's Kopfkissen legen


Zuerst erschienen in: Kurzgeschichten: GESCHICHTENSPIEL TEIL 29
Beauty's favourite @Argunar (2013)
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Sissi aka Catli im Undercover-Einsatz wider das Böse
Magical science

Marisa, ambitionierte Doktorandin der Ethnologie und der Empirischen Kulturwissenschaften, war schon von frühester Kindheit an von den Mythen und Erzählungen der zentralamerikanischen Kulturen fasziniert gewesen. Statt der Grimmschen Märchen hatte ihr Vater, mexikanischer Herkunft und sich selber als stolzen Nachfahren eines Tolteken-Häuptlings sehend, ihr von der martialischen Traditon des Jaguar-Gotts, der die Herzen der geopferten Krieger verschlang, erzählt. In dem kleinen Dorf in Süddeutschland blieb er immer "der Fremde" und auch Marisa, mit dem feuerroten Haar ihrer deutschen Mutter und der milchkaffee-farbenen Haut des Mischlings, war immer wieder Zielscheibe der Hänseleien von Kindern und der Verachtung der bigotten Erwachsenen für den kleinen Bastard geworden.

Aber nun lebte sie in Berlin, stand kurz vor dem Abschluss ihrer Dissertation und hatte den Mann ihres Lebens gefunden. Die Göttin des Glücks verwöhnte sie fürwahr verschwenderisch. Lange hatte sie an ihrer Dissertation zum Thema "Mystische Vereinigungen individualer Existenzen: der Nagualismus in Theorie und Praxis - eine kulturvergleichende Untersuchung zwischen Zentralamerika und Südost-Europa" gearbeitet.

Hierin verfolgte sie die These, dass es auch in Europa, Kenntnis und Praxis der Vereinigung des Menschen mit seinem Schutzgeist gäbe - u.a. habe sich in Rumänien auf der einen Seite der Glaube vom Vampir als blutsaugendes, todbringendes Wesens in weiten Teilen der Bevölkerung als Angstvision verbreitet, auf der anderen Seite gäbe es aber die Kultur der Sinti und Roma, die in den dort verbreiteten Vampirfledermäusen ihre Seelenverwandten zum Schutz gegen die fremdenfeindlichen Auswüchse der Einheimischen sähen. Ihre beste Freundin nannte sie wegen dieser Begeisterung oftmals spöttisch "die Vampirjägerin".

Dies alles zu erforschen und um ihre Thesen zu belegen, hatte sie mehr als drei Monate im transsylvanischen Teil Rumäniens und unter dem fahrenden Volk gelebt - oftmals waren die schlechten Straßen und Wege so verschneit gewesen, dass sie sich nur durch eine Schlittenfahrt vom momentanen Lager des einen Stamms zum nächsten bewegen konnte. Das Leben war einfach und billig, trotzdem war sie froh, dass sie durch den spontanen Kauf eines Rubbelloses 5000 Euro gewonnen hatte und so für eine Zeit in ihrem Job als wissenschaftliche Hilfskraft pausieren und damit diese Reise finanzieren konnte. Ja, das Glück war wirklich mit Marisa.

Auf der mühevollen Heimreise mit dem Zug aus den tiefsten Tiefen der transsylvanischen Wälder nach Bukarest verlor sie sich in Träumen an ihren Geliebten. Sie und ihr Doktorvater waren sich bei den erhitzten Diskussionen über ihre Thesen nicht nur geistig sondern auch körperlich nähergekommen - der schlanke athletische End-Vierziger mit dem glänzenden schwarzen Haar, den stechenden blauen Augen und den markant-männlichen Zügen erinnerte sie in vielem an ihren viel zu früh verstorbenen Vater. Nun erinnerte sie sich mit versonnenem Lächeln an ausgiebige Liebesnächte in ihrem breiten Bett, während Catli, ihr Siam-Kater, der sie seit dem Tod ihres Vaters durch ihr Leben begleitete, sie wohlwollend vom gepolsterten Kopfende des Bettes zu beobachten schien.

Kaum in Tegel gelandet, rief sie Jochen an - sie hatte ihn während ihrer dreimonatigen Reise schmerzlich vermisst, aber die Kommunikationswege aus Südosteuropa waren zu verschlungen und unzuverlässig, um einen regelmäßigen Kontakt aufrechtzuerhalten. Scheinbar zögernd ließ er sich am Telefon darauf ein, gleich zu ihr zu eilen.

Nachdem sie ihr Wiedersehen mit schier nicht endenwollendem Sex gefeiert hatten, nahm Jochen sie in die Arme.

"Kleines, wir müssen reden," erklang seine gutturale Stimme in ihre schlaftrunkenen Fantasien von wissenschaftlichem Erfolg und immerwährender Liebe. "Ich habe während Deiner Abwesenheit versucht, mit meiner Frau zu reden. Sie verweigert mir Trennung und Scheidung und droht, mich persönlich, finanziell und meine wissenschaftliche Karriere zu ruinieren, wenn ich sie verlasse. Und das kann und will ich nicht als Preis für Dich und mich zahlen. Selbstverständlich ist es aufgrund dieser Verwicklungen auch nicht länger möglich, dass ich weiterhin Deine Doktorarbeit betreue. Du wirst Dir ein anderes Thema und einen anderen wissenschaftlichen Supervisor suchen müssen. Am besten fängst Du in einer anderen Stadt noch einmal ganz von vorne an. Ich habe da einen guten Freund in München, dem ich Dich empfehlen könnte - in jeder Hinsicht," setzte er mit einem Zwinkern hinzu.

So sollten ihre Träume sich in Luft auflösen? Die Welt flimmerte vor Marisas Augen. Mühsam versuchte sie, die aufkommenden Tränen zu unterdrücken, ihre Augen verengten sich zu Schlitzen. Noch bevor sie nachdenken oder antworten geschweige denn handeln konnte, trat Catli in Aktion. Er hatte sich von hinten an Jochen angeschlichen und biss dem Abtrünnigen mit der ganzen Kraft seiner langen Eckzähne in den Hals. Rotes, klares Blut schoss aus der durchtrennten Schlagader in Fontänen auf Marisa nieder. Sie beachtete es nicht, sondern lächelte nur versonnen in Gedanken vor sich hin.

So intim sie auch gewesen waren, sie hatte Jochen nie davon erzählt, dass Catli nur der Kosename des Katers war und sein voller Name "Tezcatlipoca". In seinem Körper hielt wie in Kindertagen der Geist ihres toten Vaters über sie Wacht und bewahrte sie vor allem Bösen.

Zuerst erschienen in: Kurzgeschichten: GESCHICHTENSPIEL TEIL 29
Beauty's favourite @Argunar (2013)
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Coming up soon
Sissi's and Beauty's Flying Circus

ft. eine ungezählte Anzahl Ctenocephalides felis

Preview:

bjutifool *fluch* über die plöte *katze* ... die hat Flöhe! und nun hab ich nen Zirkus daheim und weiß als Hardcore_Vanilla nicht, wie die dom_ptiert werden könnten, damit sie mich nicht total zerstechen. erste sind schon in mein *heia* gelangt *panik*

Kommentare begeisteter Zuschauer zur Premiere:

Tipp: Dom_pteur ins Bett holen. Vielleicht fliehen die Flöhe dann mit ihm zusammen...? *fiesgrins*

Der Dom_pteur hat doch selber Flöhe! *fiesgrins*

Da helfen nur härteste Maßnahmen: Angriff mit ABC-Bomben, Mieze samt BB (bed&bjuti) inne Waschmaschine und/oder ein Date mit dem Kammerjäger.

Statt Ameisen,
Flöhe tätowieren!

spiel doch mal nen Flohwalzer... vielleicht verschwinden diese ja *zwinker*


So ist das eben wenn man die Muschi nicht rasiert *hand*

(Bett)Wäsche ab in den Gefrierschrank!

Antwort Beauty:

hachnee, watt seid Ihr alle konstruk_tief! ...
Schritt eins erledigt: *katze* gestern abend beträufelt beim *essen* - da konnte sie nicht widerstehen und weglaufen
Schritt zwei ebenso: Bettwäsche abgezogen -> Waschen folgt
und Schritt drei: Fenistil gegen die Flohstiche, die unser Tätowierer mit Hut-*klugscheisser*, Bisse nennt

*haumichwech*

*lol* . *lol*

*rotfl* *rotfl* *rotfl* *rotfl* *rotfl* *rotfl* *rotfl* *rotfl*
****ra Frau
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*top* klasse *lach*


ey, echt und die SM Katze, die weiß was gut ist....
*haumichwech*
genial.... wenn ich selbst nicht wüsste, wie guuuut sich das anfühlt *lol*........

ich hör sie richtig betteln: mau, gib mir mehr... *g*
Beauty's favourite @Argunar (2013)
******ool Frau
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die zitate ohne namenskennung
****ra:
ey, echt und die SM Katze, die weiß was gut ist....
*haumichwech*
genial.... wenn ich selbst nicht wüsste, wie guuuut sich das anfühlt *lol*........

ich hör sie richtig betteln: mau, gib mir mehr...

sind nicht auf "meinem mist gewachsen" sondern das ergebnis der einstellung des ersten auf meiner pinnwand

da ich hier aber nicht ungefragt meine buddies und kontakte outen möchte, die halb-öffentlich auf meiner pinnwand mit mir spielen, habe ich sie anonym belassen

mein plan ist, aus diesem anlass eine neue geschichte über Sissi und mich zu stricken ...

mit eben diesem titel

******ool:
Sissi's and Beauty's Flying Circus

in dieser werden diese krähAtiefitäts-anstöße der anderen mit verarbeitet und schon jetzt gilt mein *danke* meinen anonymen mitspielenden
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