Kulinarische Inspirationen - Authors Delight - Nr. 5

... ich vermutlich der Afrika-Spezialist bin, beginne ich heute mit einer einfachen Speise, Streetfood, wie es in Dakar, Lagos, Kampala... angeboten wird: Frittierte Kochbananen.

Bei Kochbanane ist zu beachten, dass die Schale eingeritzt werden muss, sonst lässt sie sich nicht entfernen. Dann werden die nackten Kochbananen geachtelt oder geviertelt, im Öltopf frittiert und anschließend mit Habaneropaste serviert. Wer wie ich eine Bananenpflanzung in seine Wohnung hat, der kann ein Bananenblatt zum Servieren verwenden.

Lecker! Das würde ich jetzt auch nehmen...

Später stelle ich mich auch an den Herd...

Schöner Einstand, Tom!



Können wir das Foto bitte auch noch sehen?

... dass ich afrikanisch kochen werde, und ich bin tatsächlich ein bisschen aufgeregt!
Heute Vormittag gönnte ich mir eine ausgedehnte Shopping-Tour im gut bestückten Laden meines Vertrauens. Der Dauerregen war vergessen, und ich tauchte ein in exotische Welten: Couscous und Kichererbsen in diversen Sorten und Aggregatzuständen, Gewürzmischungen lockten mich, deren Zusammensetzungen ich mir nie hätte ausdenken können. Ich entschied mich für "Ras el Hanout", bestehend aus Coriander, Kreuzkümmel, Cardamon, Zimt, schwarzen Pfeffer, Anis, Chili, Curcuma, Paprika, Ingwer, Nelken, Sternanis, Muskat, Rosen- und Lavendelblüten. Was für eine Mischung!

In den Einkaufswagen wanderten außerdem das Schulterstück eines Lamms, Karotten, Zucchini, rote Zwiebeln, Knoblauch, glatte Petersilie, eine Dose Kichererbsen sowie eine Dose Tomatenstücke. Kartoffeln habe ich noch zuhause. Das erste Mal auch, das ich Couscous zubereite. Auch dafür gibt es eine einfache BIO-Variante, die bereits Minze und getrocknete Tomaten enthält. Gekauft!

Zuhause kam die richtige Stimmung auf mit Jasper van´t Hof´s Pili Pili. Das Original ist von 1985 und gegen Ende der 80er Jahre habe ich diesen begnadeten Jazzpianisten ein paar Mal mit seinen afrikanischen Musikern live auf der Bühne gesehen. Ich liebe diese Mischung aus Jazz und afrikanischen Elementen, die mir sofort in die Beine geht. Wie es der Zufall will, tritt er diesen Monat mit einer neuen Formation Pili Pili auf einem Musikfestival in meiner Stadt auf...



Mit schwingenden Hüften stehe ich also in der Küche und schneide das feine Lammfleisch in Stücke. Es wird mit "Ras el Hanout" bestreut und zusammen mit zwei roten Zwiebeln, drei Knoblauchzehen und zwei zerstoßenen Chilischoten scharf angebraten. Zwei Möhren, eine halbe Zucchini und eine mittelgroße Paprika gesellen sich dazu und werden angebräunt. Der Duft der Gewürze ist unbeschreiblich - Zimt und eine Blütennote dringen deutlich an meine Nase.

Die Kichererbsen und Tomatenstücke kommen dazu sowie zwei klein gewürfelte Kartoffeln, dann fülle ich mit Wasser auf. Das Ganze köchelt jetzt ungefähr 45 Minuten vor sich hin, während ich in alten Zeiten schwelge... das Couscous ist in meinem Fall einfach zubereitet: es muss nur mit heißem Wasser übergossen werden und 15 Minuten ziehen.

Wenn ich mir das Ergebnis so betrachte, hätte ich euch alle noch zum Essen einladen können... es würde locker für 6-8 Personen reichen.

Hmmmmm!

Lecker sieht es aus!
Irgendwie schwelge ich in Erinnerungen. Als ich in Irland lebte, war ich auf vielen afrikanischen Hochzeiten Gast und lernte nicht nur dort die afrikanische Küche kennen.
Einige Kollegen kamen aus Südafrika und viele gemeinsame Stunden verbrachten wir in gemütlichen großen Küchen. Ich selber traute mich nur an Plantings mit Spinat, Süßkartoffeln und einen speziellen Fisch heran.
Wann immer es möglich war, wurde scharf gewürzt.
Ach, kann mich jemand für ein paar Tage in die Vergangenheut beamen? Leide seit ein paar Tagen an Heimweh nach der grünen Insel.

Das verstehe ich nur zu gut, liebe Artemisia_Arte, auch, wenn ich noch nie in Irland war, das aber immer noch eines meiner Traumziele ist...

Vielleicht sollten wir mal eine irische Woche machen! Tom....?

Ich will einen Stern!!

Da besteht mein Essen dann aus Guinness und Glenfiddich

Glennfiddich ist Schottland

aber ich verleihe qua nicht vorhandenem Amt Into eine hauseigene Auszeichnung, für die sich keiner was kaufen kann. Vergaberegelung? Mir ist danach

Hiermit kriegt ihre erste pönke Kochmütze.

Sylvie
.

, liebste Sylvie!

Mütze zurecht zupf...

Herzlichen Glückwunsch, Into, für die wunderschöne Kochmütze!

Sylvie ...

Hab'sch verwechselt, den Glenfiddich hab ich ja hier ... ich meinte natürlich den Bushmills!

... der Fufu aus Gari noch ein wenig quillt, kommt hier die kleine Geschichte zum Gericht.

In meinen Zeiten als Reiseleiter hatte ich die Aufgabe, die Touristen, die unbedingt das Dogonland zu Fuß erkunden wollten, zu begleiten. Die anderen waren mit Geländewagen vorausgefahren und schon seit Mittag im Hotel in Bankass. Ich kam mit einer Truppe kurz vor sieben an, kaum hatte ich mich ungedreht, waren sie in ihren Zimmern verschwunden und kühlten ihre Füße. Ich hatte aufgrund von 24 und guten französische Palladium-Schuhe vorallem Kohldampf.

Wie ich so vor mich hin sinnierte, kam die Ehefrau des Hotelbesitzers vorbei. Auf dem Kopf trug sie anmutig ein Türmchen aus chinesischen Emailleschüsseln, die größte von Durchmesser eines normalen Tellers zuunterst.

Anmutig sank sie vor mir auf die Knie, den Blick frei geradaus und begann zu servieren: Aus dem Deckel der unteren Schüssel würde ein Teller, auf den sie einen braunen Kloß legte. Dann öffnete sie die beiden anderen Schüsseln und vermengte vor meinen Augen eine Fleischsud mit dem gekochten Gombo. Hernach unterwies sie mich mit Gesten im händischen Essen der Speise, und hätte nicht Mathilde meiner geharrt in unsere lausig kalten Leipziger Studentenbude, so hätte ich diese Nacht vermutlich erfahren, ob es Wahrheit war, die über die Frauen der Fulb'e erzählt wurde.

Den Kloß kann man aus allen Mehlen machen, der in Bankass war aus Hirsemehl, dieser hier ist aus Gari - das ist Maniokmehl.

Dazu fällt mir ein afrikanisches Sprichwort ein: Wer seine Achseln nicht zeigen will, der bringt kein Mehl zustande. (Wer einmal afrikanischen Frauen beim stampfen von Getreide zugeschaut hat, weiß, warum )

... ja, das Rezept.

Gombo
Rinderhack
Palmöl o. ä.
Salz, Pfeffer, Chili

Grieß oder Gari oder Hirsemehl

Das Öl erhitzen, in der Zwischenzeit das Gombo putzen (Stielansätze abschneiden), schneiden, oder ganz lassen - das gibt weniger Schleim - und zur Seite stellen. Das Hackfleisch kräftig anbraten, würzen und ablöschen, Gombo in den Sud und reduzieren.

Dann Grieß oder Gari oder Hirsemehl mit wenig Wasser und einer Prise Salz zum kochen bringen, auf kleiner Flamme quellen lassen. Zum Schluß mit feuchten Händen aus der Pampe einen Kloß formen. Drapieren, servieren und mit der Hand essen.

Was erzählt man denn so?

Na dass sie beim Mehlmachen ihre Achseln zeigen natürlich

Sylvie

... habe ich nicht nur probiert, sondern aufgegessen.

Man erzählt, dass die Frauen der Fulb'e sehr zugänglich sein sollen, denn die Männer sind mit den Herden draußen in der Savanne und die Frauen warten im Dorf, sehr einsam. Bei den Fulb'e darf eine junge Frau auch mithilfe eines "natürlichen" Kindes beweisen, dass sie fruchtbar ist. Ein junger Mann, den sie sich beim Geerewool-Fest aussucht, darf mit ihr... ihr wisst schon was