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Hucky Sprite

Hucky Sprite
Eine kleine Geschichte aus dem Westend, N.Y.

*

Man erkannte ihn auch von hinten sofort. Eine ständige Dunstwolke umgab ihn immer und überall, er war Kettenraucher. Damals, als er sich als Reinigungsmann im Lost Hero vorstellte, hatte er keine Papiere, nichts. Er stand einfach da. Dazu stumm wie ein Fisch. Keiner wusste genau ob er wirklich stumm war, denn hören konnte er. Er stand da und rauchte ununterbrochen. Babe, die die Geschäfte im Lost Hero führte, sah auf seine Zigarettenschachtel und taufte den Jungen nach der Marke: Hucky Sprite. Das war danach sein Name. Hucky war nicht groß, aber sehr kräftig, er konnte gut anpacken. Sein Alter war schwer zu schätzen, irgendwo zwischen Fünfundzwanzig und Fünfunddreißig. Er hatte dichtes, struppiges blondes Haar. Dass er nicht redete, machte ihn allseits beliebt. Tagein, tagaus spülte er Gläser, putzte die Toiletten, leerte die Spucknäpfe, hielt den ganzen Laden in Schuss. Er wechselte Glühbirnen aus, reparierte so ziemlich alles, kurz, nach einiger Zeit war er unersetzlich. Sein kleines Zimmer hinter der Bar hatte er sich preiswert, aber gemütlich eingerichtet. Hucky liebte seine Arbeit, und er liebte Babe, vom ersten Augenblick an. Das sagte er ihr natürlich nicht, denn er sagte ja nie etwas.
Babe mochte den Jungen auch. Bei all der Drecksarbeit, die er immer sorgfältig erledigte, war er jedoch stets sauber und gepflegt. Mittwochs hatte er seinen freien Tag. Um Punkt 20 Uhr verließ er an jedem Mittwoch sein Zimmer und war nicht vor 6 Uhr morgens wieder da. Keiner wusste, wo er diese Zeit verbrachte. Irgendwann, dachte Babe, irgendwann gehe ich dir hinterher. Babe war sehr neugierig. Es muss doch einen Grund haben, sagte sich Babe. Und es hatte seinen Grund.

• * *

Eines Tages, einem Mittwoch im Mai, spazierte er durch das Westend, ziellos schlenderte er durch die Straßen. Etwa drei Blocks vom Lost Hero entfernt blieb er stehen. Ihm war, als hörte er einen Schrei. Den Schrei einer Frau. Er eilte um den Block, in eine dunkle Seitengasse, da sah er sie und einen Kerl, der brutal auf sie eindrosch. Sie stürzte zu Boden, aber der Fiesling liess nicht locker. Mit einem gewaltigen Hieb schlug Hucky den Mann zu Boden. Dann half er der Frau auf die Beine. Verlegen schaute er sie an, wie sie da auf wackligen, endlos langen Beinen vor ihm stand, mehr als einen Kopf größer als er. Zu dünn, fand Hucky, sie ist viel zu dünn. Sie trug einen sehr kurzen Rock und lange Stiefel mit hohen Absätzen. Ihre helle Bluse war blutverschmiert. Ich sollte sie zu einem Arzt bringen, dachte er. Als sie ihn fragte wie er hieße, zeigt er auf seine Zigarettenschachtel. Hucky? Du heißt Hucky Sprite? Ihr Lachen war bezaubernd, trotz ihrer Schmerzen lachte sie. Ihre Frisur saß schief, er zeigte auf ihre Haare. Wieder lachte sie und schob ihre Perücke an die richtige Stelle. Hucky war verwirrt. Komm mit, mein Beschützer, bringe mich nach Hause, sagte sie mit einer etwas zu dunklen Stimme. Immer noch lächelnd hakte sich bei ihm unter. Im Vorbeigehen trat sie dem am Boden liegenden Kerl in die Eier.

Der vergitterte alte Fahrstuhl brachte sie in den sechsen Stock. Hucky wusste nicht, ob er wirklich mit hinein gehen sollte. Er zündete sich eine neue Zigarette an. Sie schloss auf und zog ihn mit hinein. Setz dich auf das rote Sofa, ich mix uns einen Drink. Hucky nahm Platz und schaute sich um. Das Zimmer war sehr elegant eingerichtet, viel Rot, an den Wänden Fotografien von ihr. Eine schöne Frau, dachte er und lief rot an, als er ein Foto entdeckte, auf dem sie fast nackt und noch nicht ganz so dünn war. Sie verschwand kurz in ihr Schlafzimmer. Nach einer Weile kam die ehemals Blonde feuerrot- und langhaarig zurück, schnappte sich die Drinks und setzte sich neben Hucky, der sie erstaunt ansah. In seinen Mundwinkeln eine neue Fluppe. Er zeigte auf die Stereoanlage. Sie verstand und legte eine Platte auf. Ob er nicht reden kann?, fragte sie sich. Und er raucht viel, viel zu viel. Eine große Qualmwolke hüllte das Sofa ein. Magst du David Bowie? Kennst du Fame? Tänzelnd zur Musik prostete sie ihm zu. Lächelte ihn an, nahm sein und ihr Glas, stellte sie auf den Tisch und schaute ihm tief in die Augen. Ihr Blick senkte sich südlich, fand das Ziel. Sie kniete sich vor dem sitzenden, immer noch verlegenen Hucky, ihre Hände glitten über seine Oberschenkel. Nervös zuckte er zusammen. Schsch. Entspanne dich, schließe deine Augen. Er schloß seine Augen. Ich heiße übrigens Charlotte, waren ihre vorerst letzten Worte.

*

Copyright © 2008 Maurice De Winter

Fortsetzung folgt.
Es war sein allererstes Erlebnis dieser Art, aber instinktiv wusste er, wie er sich zu verhalten hatte. Er fasste ihren schmalen Nacken und drückte ihn herunter. Hucky schwitze und rauchte, schnaufte und stöhnte. Er schaute auf ihren schlanken Rücken, auf ihren kleinen Hintern, der sanft hin und her wackelte. Ihm wurde immer heißer, sein Atem heftiger. Sie bearbeitete sein bestes Stück nach allen Regeln der Kunst und sie verstand ihr Handwerk. Nie geahnte Gefühle durchflossen seine Nervenstränge, die Anspannung war unerträglich für ihn. Fieberwellen schüttelten ihn durch, dann gab er dem inneren Druck nach. Erleichtert sackte er in sich zusammen. Charlotte erhob sich und lächelte ihn an, klebrige Flüssigkeit tropfte von ihren roten Lippen. Ihre langgliedrigen Finger umschlossen immer noch sein pulsierendes Geschlecht, es zuckte und wurde wieder hart. Verdammt hart und verdammt dick. Hucky schaute sie fragend an. Komm, sagte sie, komm mit ins Schlafzimmer.
Dort schlüpfte sie in extrem hohe High Heels und legte sich ein Korsett um. Schnür mich, schnür mich ganz fest. Mit zittrigen Fingern zog er Schnur um Schnur, so stramm, bis sie nach Luft schnappte. Jetzt eine Schleife, hauchte sie. Wie zerbrechlich sie aussieht, dachte er. Er wollte nichts anderes als seine Hände um diese unglaublich schmale Taille legen, sie packen. Doch aufreizend langsam drehte sie sich um.

• * * * *

Jemand schüttelte ihn. Halbschlafend öffnete er seine Augen. Er hatte geträumt. Ich heisse übrigens Charles, sagte der junge hübsche Mann neben ihm. Abgeschminkt und mit seinen kurzen braunen Haaren erinnerte er immer noch stark an die Frau, die er noch vor kurzer Zeit gewesen war. Ich muss dir etwas erklären, sagte Charles, ich bin Travestiekünstler. Hucky schaute auf die kleinen Tittchen. Die sind natürlich nicht echt, lächelte Charles, Berufsausstattung. Noch einen Drink? Hucky verneinte, er war vollkommen durcheinander. Sein Traum, die vorherige Begegnung, alles, einfach alles an ihr/ihm verwirrte ihn. Trotzdem fühlte er sich stark zu ihr/ihm hingezogen. Magst du mit mir in meinen Club gehen? In einer Stunde fängt eine neue Show an. Travestie der Extraklasse. Hast du Lust? Bitte, ich möchte, dass du mich begleitest. Gedankenverloren nickte Hucky, seine Finger ertasteten einen klebrigen, fast trockenen Flecken auf seiner Hose. Er griff nach seinen Zigaretten.

*

Copyright © 2008 Maurice De Winter

Fortsetzung folgt.
Hucky Sprite - Fortsetzung
Sie kamen rechtzeitig an, die purpurnen Vorhänge wurden aufgezogen, die Show begann. Charles gab dem Mann hinter der Bar, wo sie Platz genommen hatten, Anweisungen, den Gast mit Getränken zu versorgen. Dann verabschiedete er sich von Hucky, denn in einer halben Stunde sollte er seinen Auftritt haben. Hucky setzte auf einem Barhocker, mit ausgezeichnetem Blick auf die Bühne. Er, der noch nie viel Alkohol getrunken hatte, war nach einer halben Stunde, sechs Zigaretten und drei Cocktails etwas beschwipst. Dann endlich war es so weit. Der Auftritt von Charles, der wieder Charlotte geworden war. Erwartungsvolle Stille machte sich breit in dem vollbesetzten Club.

Ganz in weiß gekleidet und atemberaubend schön schwebte sie mit einem lasziven Hüftschwung über die Bühne. Die blonde Hochsteckfrisur mit den kleinen Lockensträhnchen, die ihr Gesicht einrahmten, machte sie sehr weich und weiblich. Sie trug ein langes weißes Kleid, schulterfrei und von unten bis zu den Hüften geschlitzt, so, dass man ihre langen makellosen Beine erahnen konnte. Da stand sie nun, in weißen Schuhen mit schwindelerregend hohen und spitzen Absätzen, Arme und Hände in weißen Handschuhen versteckt. In diesem Kleid sieht sie noch schmaler, noch verletzlicher aus, dachte Hucky. Er vergaß Charles, sah nur noch Charlotte, spürte seine Erregung, spürte wieder ein starkes Pulsieren.

Mit einem gekonnten Augenaufschlag begann Charlotte ihr Lied. Der Wind hat mir ein Lied erzählt. In einer für Hucky unbekannten Sprache. Doch ihre Stimme, rauchig, dunkel, kehlig und unbeschreiblich erotisch zog ihn und das Publikum in ihren Bann. Ihre Bewegungen waren geschmeidig und dezent. Das Licht war gedämpft, ihr zartblasses Gesicht mit blutroten Lippen setzte sich fest in den Gedanken, Träumen und Sehnsüchten des Publikums. Sie sang sich in die Herzen ihrer Zuhörer, die scheinbar die Luft anhielten, niemanden hörte man Atmen. Hucky lauschte seinem Herzschlag, der immer heftiger wurde, seine begehrenden Blicke bohrten sich hinein in die Sängerin, die manchmal zu ihm herüber schaute. Tosender Applaus liess ihn zusammenfahren. Das Lied war zu Ende, Rosen flogen auf die Bühne, viele Begeisterte riefen ihren Namen.

Langsam wurde das Licht abgedunkelt, ein Scheinwerfer strahlte Charlotte direkt an. Sie stand kerzengerade in der Mitte der Bühne, bewegungslos, den Blick gesenkt. In diese Stille webte sich leise Musik ein. Sour Times von Portishead. Hucky kannte diesen Song, er wurde im Lost Hero oft gespielt. Er liebte diese Musik. Charlotte drehte sich fast unbemerkt zur Seite. Zwei Männer in schwarzen Anzügen betraten die Bühne. Sie näherten sich Charlotte, der eine von vorne, der andere von hinten. Im Takt der Klänge fingen vier Hände an, Charlotte überall zu berühren, zu streicheln. Sie zeichneten mit ihren Händen sehr sanft die Konturen ihres Körpers nach. Sie stand immer noch kerzengerade, bewegungslos da. Der vordere Mann umfasste ihre Handgelenke, hielt sie fest. Der andere öffnete den Reißverschluss ihres Kleides. Ihre Hände wurden wieder freigelassen, das Kleid glitt wie von allein an ihr herunter. Elegant hob sie nacheinander beide Füße, das Kleid verschwand im Dunkeln. Dann stand sie da, nur in ihren hochhackigen Schuhen, einem weißem BH und einem weißen Höschen. Der hintere Mann legte seine Hände um ihre Taille, der Vordere nahm sich ihr Bein, dass dem Publikum zugewandt war und legte es sich auf seine Schulter. Behutsam streichelte er ihr unglaublich langes Bein, von den zarten Fesseln bis hin zu ihren Hüften. Charlotte warf ihren Kopf nach hinten, ihr Bein wurde wieder in Stellung gebracht. Mit beiden Händen streichelte der Mann, der vor ihr stand, ihren Hals, ihre Schultern. Der Hintere öffnete ihren BH, streifte ihn ab und packte wieder ihre Taille. Hände legten sich auf ihre kleinen wohlgeformten Titten, auf die Knospen. Charlotte zuckte wie unter einem Stromschlag zusammen. Sie wurde nach vorne gedreht, präsentierte sich dem Publikum. Nach endlosen Sekunden stechender Blicke drehte man sie wieder um, sie zeigte ihre Rückansicht. Beide Männer packten das Höschen und zogen es langsam herunter. Es verschwand auch im Dunkeln. Bis auf ihre Schuhe, ihre Arme und Hände war sie nackt. Sie streckte den Zuschauern ihr kleines rundes Hinterteil entgegen. Die beiden Männer verliessen die Bühne, die Musik wurde leiser, verstummte schließlich ganz. Jeder im Raum wußte, was nun kommen sollte. Wieder atemlose Stille. Viele der Gäste waren an diesem Abend das erste Mal in diesem Club. Wie Hucky auch. Er trank und rauchte und fragte sich wie alle Anderen, was nun zu sehen sein sollte. Er hatte Charles vollkommen vergessen. Charlotte drehte sich wieder um, sie stand nun da, nackt, schutzlos und sie wußte, alle Blicke heften sich auf ihren kleinen Charles. Sie verbeugte sich und verliess sie Bühne. Wieder Applaus, lauter als beim ersten Mal. Hucky klatschte nicht, er hatte nur einen Gedanken. Er wollte Charlotte. Er wollte sie in ihrem weißen Kleid. Sofort. Er vergaß seinen Drink, seine Zigaretten, seine Jacke und eilte zum Seitenausgang, irgendwo dort vermutete er ihre Garderobe. Die Show ging weiter. Ohne ihn.

*

Copyright © 2008 Maurice De Winter

Fortsetzung folgt.
Sie blieb verschwunden
Die Show war aus. Eine Stunde lang hatte Hucky vergebens nach Charlotte gesucht. Enttäuscht ging er an die Bar zurück. Er zog seine Jacke an und wollte nach seinen Zigaretten greifen. Doch er hielt inne. Die Schachtel war geöffnet, eine Zigarette hatte einen rotverschmierten Filter. Und es gab eine Sache, die der sonst so friedliche Hucky auf den Tod nicht abkonnte. Wenn sich jemand ungefragt an seine Zigaretten heranmachte. Das konnte er nicht leiden. Wütend schaute er sich um, schaute diesen Mann hinter der Theke an. Schaute direkt in einen böse grinsenden, rot geschminkten Mund. Der Mann hinter der Theke hatte eine fiese Visage und beging seinen zweiten und letzten Fehler. Gib es auf, du Looser, du wirst sie niemals bekommen. Wir schließen jetzt, also verpiss dich. Ganz ruhig beugte sich Hucky zu ihm hinüber, packte seinen Kopf und donnerte ihn mit Wucht auf die Theke. Nase und Schädel des hässlichen Mannes platzen wie ein rohes Ei, Blut spritzte auf Huckys Zigarettenschachtel, spritzte über die halbe Theke. Hucky nahm seine Zigaretten, blickte sich noch einmal um, der Club war absolut leer. Er erinnerte sich, was Babe einmal zu ihm über ihren alten Chef gesagt hatte. Wenn du etwas Ungesetzliches tust, keine Zeugen. Achte darauf.

Als er den Club verließ, startete auf der gegenüberliegenden Straßenseite eine schwarze Stretchlimousine. Durch die abgedunkelten Scheiben schimmerte schwach ein weißes Kleid. Charlotte! Er war zu spät gekommen.

Es ging auf sechs Uhr zu, als er endlich das Lost Hero erreichte. Die restliche Nacht war er planlos durch das Viertel gelaufen, war an Charlottes Wohnung, hatte dort lange an die Tür geklopft, sie war nicht zu Hause, kein Geräusch war aus dem Inneren der Wohnung zu hören. Und Hucky hatte ein gutes Gehör. Die halbe Nacht suchte er Charlotte. Er war müde und legte sich schlafen, träumte von ihr, schwor, sie zu finden. Eines Tages werde ich sie finden, eines Tages.

Wochen vergingen, Monate. An jedem Mittwoch verließ er pünktlich um 20 Uhr sein Zimmer und begab sich auf die Suche nach Charlotte. Immer wieder suchte er ihre Wohnung auf, immer war sie verlassen. Er besorgte sich einen Dietrich, schloss auf, wartete oft stundenlang auf dem roten Sofa. Nach ein paar Monaten kannte niemand das Westend so gut wie er. Jede Gasse, jeder Winkel wurde von ihm genau untersucht. Nirgendwo Spuren von Charlotte. Und jeden Mittwoch besuchte er die letzte Vorstellung des Travestie-Clubs, nahm immer an der Bar Platz. Charlotte blieb verschwunden. Der neue Barmann war freundlich, irgendwann fragte er Hucky, ob er ihm helfen könnte. Hucky schrieb auf einen Zettel: Charlotte ist seit einem halben Jahr verschwunden, ich suche sie seitdem. Zuletzt sah ich sie einer schwarzen Stretchlimousine davon fahren, sie saß hinten.
Der Mann hinter der Theke räumte den überquellenden Aschenbecher weg, stellte Hucky einen neuen, sauberen hin. Er dachte nach, er dachte lange nach. Eine schwarze Stretchlimousine? Hier im Viertel hat nur einer einen solchen Wagen. Er schob Hucky einen neuen Drink zu. Auf Kosten des Hauses. Das sind gefährliche Leute. Zuhälter und Drogendealer im großen Stil. Die Mafia. Und der Boss besitzt so eine Limousine. Gehe ins Lost Hero, dort versammeln sie sich ab und zu im Hinterzimmer. Hucky glaubte nicht richtig zu verstehen. In dem Lokal, wo er arbeitete. Der Barmann schob ihm einen weiteren Drink zu. Aber sei vorsichtig, die fackeln nicht lange. Am besten, du wendest dich an den Barkeeper dort, Butch oder so ähnlich heißt der. Frage ihn.

Nicht nötig, ich habe alles mitbekommen. Die angenehme Frauenstimme kam Hucky bekannt vor, es war Babe, die hinter ihm stand. Das ist also dein kleines Mittwochsgeheimnis, Hucky. Seit Monaten frage ich mich, was du an diesen Tagen treibst. Heute bin ich dir gefolgt, ich wollte es wissen. Hucky bot ihr eine von seinen Zigaretten an und gab ihr Feuer. Babe wurde stinksauer. Nicht auf Hucky, nein, auf jemanden, der ihr sehr, sehr nahe stand. Sie klärte Hucky restlos auf. Er rauchte Kette wie immer, nur etwas hastiger als gewöhnlich. Und er war wie immer ruhig, ganz ruhig.

*

Copyright © 2008 Maurice De Winter
Fortsetzung folgt.
Babe nahm ihn mit ...
Später in Babe’s geheimer Wohnung, unweit des Lost Hero. Selbst Boss Giovanni, ihr Lover, hatte keine Ahnung von ihrem Rückzugswinkel. Ihr alter Chef Johnny hatte ihr immer eingetrichtert, dass sie sich nur auf sich selbst verlassen sollte. Babe nahm ihr Handy und rief kurz ihr Kindermädchen an, welche auch in Giovannis Villa lebte. Alles war gut. Sie wandte sich Hucky zu.

Fragte ihn nach Charlotte aus, wer sie war, wie sie war, was sie war. Hucky schrieb alles auf. Für Babe gab es nur zwei Möglichkeiten: Entweder wollte Giovanni dieses besondere Mädchen für sich selbst, für seine bizarren Gelüste, oder er schickte sie irgendwo in der Stadt auf den Strich, außerhalb des Westends. Was bedeutete, dass sie lebte. Charlotte lebt, sagte sie zu Hucky. Sie fragte ihn weiter aus, was er von Charlotte wollte, warum er so hartnäckig nach ihr suchte. Hucky schwieg, wie immer. Babe reichte ihm ein neues Blatt Papier, schreib auf, sagte sie, vertraue mir. Liebst du sie?

Hucky schüttelte den Kopf. Er dachte nach. Was wollte er eigentlich von Charlotte? Worum zog sie ihn so magisch an und warum fühlte er sich für sie verantwortlich. Seit jenem Abend, als er sie schreien hörte. War es nicht so, dass er nicht nur sie ergründen wollte, sondern vor Allem sich selbst? Er dachte lange nach. Dann schrieb er auch, dass er noch nie Sex hatte. Er gestand Babe, dass er Charlotte wollte, er wollte sie in ihrem weißen Kleid. Er war sehr unsicher, was ihn selbst betraf. Babe streichelte ihn sanft über seine Haare. Sie mochte ihn, ihr anfängliches Mitleid war längst verschwunden, sie mochte ihn so wie er war. Du bist scharf auf Charlotte, lächelte sie ihn an. Du denkst Tag und Nacht an einen Fick mit ihr, stimmt’s? Hucky errötete, nickte. Und du liebst sie wirklich nicht? Hucky griff nach seinen Zigaretten und zeigte auf Babe. Mich liebst du? Mich? Babe schaute ihn erst ernst, dann mit weichem Blick an. Ach, Kleiner.

• * *

Während Babe Hucky in die Rituale zwischen Mann und Frau einführte, schlief einige Kilometer weiter in einem luxuriösen Appartement ein älterer Mann sehr schlecht. Dieser Mann träumte. Ein One-Dollar-Schein flog durch seine wirren Träume. Und jemand, der längst verstorben war, sprach zu ihm. Zeige dein Gesicht, schrie Giovanni den Mann in seinen Träumen an. Wer bist du? Zeige dich! Schweißgebadet wachte er auf. Atmete tief durch, entdeckte den hübschen Arsch neben ihm. Hörte ein undeutliches Wimmern. Schlagartig wurde er munter. Neben ihm lag eine Frau, an Händen und Füßen an den Bettpfosten gefesselt, auf dem Bauch lag sie, mit einem Knebel im Mund. Rote Striemen auf ihrem Rücken, auf ihrem Hintern und auf den Schenkeln. Sie stöhnte leise. Er hatte vergessen, sie loszubinden. Er betrachtete sie genau. Sie war ihm total ausgeliefert. Die Situation geilte ihn erneut auf, er schlug ihr feste auf den Arsch. Hoch mit ihm, strecke ihn nach oben. Sie gehorchte. Brutal spreizte er ihre unglaublich langen Beine, kniete sich dazwischen und packte ihre schmalen Hüften. Er befreite sie von ihrem Knebel, er wollte sie schreien hören, ihren Schmerz genießen.

• * *

Babe und Hucky rauchten, schwiegen vollkommen entspannt, lagen eng aneinander. Beide dachten an den Sex, den sie beide eben genossen hatten. So schön hatte sich Hucky sein erstes Mal nicht vorgestellt, er war glücklich. Babe war zufrieden, schon lange hatte sie die Nase voll von Giovannis Spielchen, sie brauchte normalen Sex, guten alten, harten Sex. Auch sie war in diesem Moment glücklich. Sie hatte Hucky gut geführt, ihn gut eingewiesen, er erwies sich als gelehriger Schüler.

Hucky horchte plötzlich auf, ihm war, als hätte er einen Schrei gehört, der ihn an etwas erinnerte. Babe beruhigte ihn. Möchtest du einen Drink?

Einige Kilometer weiter griff ein älterer Mann nach einer Gerte.

• * *

Babe nahm die Fernbedienung zur ihrer Stereoanlage. Im Radio lief Caribou von den Pixies. Sie kuschelte sich an.

• * *

Copyright © 2008 Maurice De Winter

Fortsetzung folgt.
Einige Zeit später ...
Sie schliefen Arm in Arm ein. Manchmal drehten sie sich um, erwärmten sich im Löffelchen. Hucky träumte. Träumte von einer großen dünnen Frau, die keine Frau war. Sein Schnarchen weckte Babe. Er träumte weiter, zuckte im Schlaf, lauschte den Schreien aus dem Viertel, lauschte nach Charlotte, lauschte überall. Babe legte eine Hand auf seinen Bauch, schlief wieder ein. Beide träumten von Charlotte, von Giovanni. Sie wälzten sich hin und her, jeder ging den Rhythmus des anderen mit. Ich töte ihn, stand in beiden Träumen. Babe klammerte sich fest.

Beide hörten nicht die Schmerzen. Hörten nicht, wie Charlotte schrie. Ihr Schmerz wurde unerträglich. Der alte Mann kannte keine Grenzen. Er wollte nur ihr Gesicht sehen, während sie schrie. Und sie schrie. Laut, verzweifelt. Gab es denn niemanden, der sie erhörte? Die Gerte machte sich auf, ihr auferlegtes Tageswerk, ihre Aufgabe zu erfüllen.

Dann, Stunden später, endlich, legte er sein Werkzeug zur Seite, betrachtete sein Objekt, diesen gepeinigten Arsch, grünrot. Ihr Anus lag halb geöffnet vor ihm, er schaute hinein, schaute in diese dunkle Grotte. Packte sie wieder um die Hüften, presste sich an sie. Er wollte, wollte und konnte nicht. Alle Lust wich aus ihm heraus. Verdammtes Miststück, du hast mich verhext! Charlotte öffnete sich, andere hätten ihre Arschbacken zusammengekniffen, nicht sie. Sie öffnete sich, um ihn zu bestrafen, sie öffnete sich weit.

Nimm mich. Nimm mich! Er wollte und konnte nicht.

Er ließ sie gefesselt liegen und kleidete sich an. Knebelte sie wieder. Schrei doch, wenn du kannst. Sein Lächeln war gekünstelt, er wusste darum, fühlte sich nicht gut. Er rief nach seinem Fahrer. Der ihn hasste, der die ganze Zeit gelauscht hatte. Und ihn abgrundtief hasste. Giovanni ließ sich ins Lost Hero fahren, um nach dem Rechten zu sehen.
Da waren diese zwei aufgetakelten Nutten, die ihm Brechreiz verursachten. Da war dieser Bankerverschnitt, der ihn beobachtete. Da war diese verdammte Jukebox. Da war dieser verdammte Song. She's Just Killing Me. Von dieser verdammten Beatgruppe. ZZ Top. Jeff! Butch! Scotch!

Wo ist Babe?

• * *

Copyright © 2008 Maurice De Winter

Fortsetzung folgt.
**********kubus Paar
1.252 Beiträge
Querverbindungen
Eine ganze Weile hatte ich ein Bild von der zarten Charlotte vor Augen, die Du in der Geschichte beschreibst. Bis zu folgendem Lied: "Der Wind hat mir ein Lied erzählt"

Ich war vor drei Wochen im Pulverfass, wo dieses Lied von einem holländischen Travestiekünstler mit ausgeprägtem Überbiss vorgetragen wurde, der eher eine füllige und geschätzte 60jährige Zara Leander darstellte... Jetzt hatte ich gerade echt ein Problem dieses Bild beiseite zu schieben, um mir Charlotte wieder in schlank vorzustellen.

Mir gefällt die Geschichte bisher sehr gut und ich bin neugierig, wie es weitergeht. Deine Charaktere sind wie immer echte Typen und ich sehe die Geschichte als Schwarz-Weiß-Film, obwohl Du die Farben beschreibst.

Falls Du noch an der Fortsetzung schreibst, lass Dich bloß nicht ablenken oder bremsen lächel - Du weißt doch, dass Geduld nicht meine Stärke ist *zwinker*

Liebe Grüße
Silke
Das Fäßchen kenne ich noch aus den alten Tagen, damals noch nicht in Rot, noch nicht auf der Reeperbahn, sondern im alten Viertel St. Georg, welches damals einiges gemeinsam hatte mit dem Westend in N.Y.

Überbiss war damals nicht angesagt. Aber ich weiss, von wem du schreibst. Diese "Dame" ist Holländer, und schon über 70 ;-).
Sie war diejenige, welche mir beim ersten Besuch vor langer Zeit im Vorbeigehen meinen Kopf streichelte.

Kennst du die Version von Nina Hagen?

LG
Moritz
Finale
Babe saß wieder auf Hucky. Sie ritten durch ihre Phantasien. Näherten sich ihren eigenen Horizonten, ritten gemeinsam ihrer Erfüllung entgegen. Sie gab ihm die Sporen, er folgte.

Ein einsamer Chauffeur fuhr in an diesem Abend in einer schwarzen Limousine mit getönten Scheiben den Weg zurück.

Im Lost Hero brach ein Chaos aus. Es sollte noch in dieser Nacht zerstört werden. Im ganzen Westend waren Sirenen der Polizei zu hören.

In der gleichen Nacht machte sich Hucky auf zu Charlottes Wohnung. Er öffnete die Tür. Ein Mann in einer grauen Uniform kam ihm entgegen. Psst, sie schläft. Ich muss los, der Mann verabschiedete sich. Hucky saß die restliche Nacht am Bett von Charlotte und hielt Wache. Leise, ohne ein Wort zu sagen. Er sagte nie etwas.

Babe fuhr in dieser Nacht in die Villa, zu ihrem Kind. Sie fand Giovanni später in einem der Gästezimmer, vollkommen aufgelöst. Ich habe geträumt, Babe. Von Johnny.

Etwa fünf Wochen später eröffnete das Lost Hero im neuen Gewand. Babe war da, hob ihren Kopf, der kurz zuvor im Schoß von Giovanni vergraben war, hoch und lauschte. Noch war alles ruhig.

In der Küche brachte Hucky alles auf Hochglanz. Im Lokal fand gerade der Soundcheck der Band statt, Dead on Arrival. Jedem im Viertel war sie ein Begriff. Alles lief gut.

Hucky dachte an Charlotte, die in Florida Urlaub bei ihren Eltern machte. Er vermisste sie, und er vermisste Babe.

Die Band legte los: Fever. Im Lost Hero war der Teufel los. Die Stimmung grandios. Noch war alles gut. Einige Augenzeugen berichteten später, noch nie zuvor war die Stimmung so gut gewesen im Hero.

Die Küche war sauber, Hucky betrat den Innenraum, suchte weitere Aufgaben. Gleichzeitig schaute ein müder Giovanni durch einen Türspalt nach dem Rechten. Ihre Blicke begegneten sich kurz. Ich töte dich, war der Gedanke von Hucky. Wer ist dieser Kerl, war der von Giovanni.

• * *

Unten in Florida saß Charles bei seiner Großmutter, die in den Sümpfen wohnte. Sie legte ihm die Karten, plötzlich wurde sie still. Deine Träume werden Wirklichkeit, mein Süßer. Sie lächelte. Der Wind hat mir ein Lied erzählt.

• * *

Im Lost Hero stand ein Mann vor der Wurlitzer und wählte irrsinnigerweise, wie ferngesteuert „Moonlight Zombie Dance“.

*

Copyright © 2008 Maurice De Winter

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Kurzgeschichten: One Dollar
**********Engel Frau
25.331 Beiträge
Gruppen-Mod 
Wow...
Irre gut geschriebene Geschichte!

Mir fehlen grad die Worte... großes Kino Moritz!

lg Gabi
*****_fl Mann
7.301 Beiträge
Abso-fuckin'-lutely kewl stuff!

Wenn du etwas Ungesetzliches tust, keine Zeugen. Achte darauf.
...aber immer doch, Mr.Mo! *zwinker*
Boah, ohne Pandoras hilfreichen Link im "One Dollar" hätte ich das fast übersehen, weil ich keine Benachrichtigungen bekam grummel

Ihr zwei seid schon ein tolles Team mit genialen Geschichten. Eigentlich müsste man euch zusammenfesseln *g*

lg
Angelika
*****_fl Mann
7.301 Beiträge
Angelique, nu bring Katzerl & Dani bloss nicht auf komische Ideen... *ggg*
Öhm? Wer fesselt wen?
Freiwillige vor!

Danke für die Federn, ihr Lieben.
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