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Rechtschreibung wird überbewertet

heißt es nicht: in' s Deutsche übersetzen?

Tom (the Sun)
*****har Paar
41.021 Beiträge
JOY-Team Gruppen-Mod 
Richtig ist: "Können Sie das ins Deutsche übersetzen?"
Oder aber auch: "Können Sie das in die deutsche Sprache übersetzen?"

Richtig wäre auch: "Können Sie das auch in Deutsch ausdrücken?"

(Der Antaghar)
**********henke Mann
9.641 Beiträge
Variantenschreibungen wie „Anschovis“, „Frotté“, „Komplice“, „Majonäse“,
„Wandalismus“ oder „Ketschup“, die zum Teil schon seit Jahrzehnten in den
Wörterbüchern standen, werden nicht mehr fortgeschrieben, sondern entfallen.

Und irgendwann sind wir wieder bei der Variante von vor 1996 *zwinker*
******nyx Frau
1.322 Beiträge
Wörter mit Migrationshintergrund ,-)
Na endlich! (Danke für die frühe Info, CC)

Davon betroffen ....

ist in erster Linie die Fremdwortschreibung. (Sie) wird nicht mehr fort(*wink*)geschrieben, sondern

> entfällt

*anbet*


Die augenkrebsige Majonäser Wandalismus-Krankheit und ihre fremdländischen Eingemeindungsrechtschreibbazillen verschwinden aus unserem Lese- und Gesichtsfeld ...
*floet*
Was für eine gute Nachricht!

Merci! (Nicht mär.sie ,-) | Nyxe
******nyx Frau
1.322 Beiträge
Endlich! Der neue Duden „arschrunzelt”, „hashtagt” und ...
lässt sich nun „durchzappen”
*zocker*


Die gestern emittierte Neuauflage 2017 nimmt 5000 sprachgebräuchliche Begriffe der letzten fünf Jahre in die Referenz für die Deutsche Sprache auf und streicht diesmal nur einige wenige veraltete, ungenutze, darunter „fuchschwänzeln” und „kajolieren” für schmeicheln oder „Jahrweiser” für Kalender.

Das 135 Jahre alte Standardwerk – die erste Ausgabe erschien am 7. Juli 1880 in Leipzig und umfasste rund 27.000 – bringt es nun mit der neuen, der 27. Auflage, auf 145.000 Stichwörter.

Fehlentscheidungen, die sich nicht durchsetzen konnten, wurden nun zum Teil wieder gestrichen – wir hatten es bereits: fremdsprachliche Entlehnungen in krummdeutscher Eingemeindung wie „Majonäse, Wanda(*mrgreen*)lismus” dürfen nun wieder richtig als „Mayonnaise/Vandalismus” geschrieben werden. Auch die Rechtschreibkranken „Ketschup, Anschovis, Frotté, Kollier, Grislibär, Pralinee, Varietee, Bravur” und „Joga” sind soeben gestorben und werden wieder alternativlos korrekt Ketchup, Anchovis, Frottée, Collier, Grizzlybär, Praliné, Varieté, Bravour und Yoga geschrieben.
*bravo*

Allerdings lässt sich über so manche Neusprech-Erwerbung und vor allem über die zahlreichen Anglizismen à la „Tablet, Selfiestick, Social Bot, Emoji, Hoodie, Roadtrip, Undercut, Low Carb, Hashtag” und deren eingedeutschte Verbformen wie „liken” oder „facebooken” schon ein wenig face.runzelig und face.bockig werden, nicht weil es sie gibt, das ist unbestritten, sondern lediglich über ihre Aufnahme in den offiziellen Sprachschatz des Deutschen an sich.

Interessant ist auch das sozialphänomenologische Neusprech wie „entfreunden, Honk, Wutbürgerin” (das böse Männlein davon gab es bereits) , „Flüchtlingskrise, Lügenpresse, Willkommenskultur, postfaktisch, Hasskriminalität, Schmähgedicht, Fake News, Drohnenangriff, Kopftuchstreit, Brexit, Jobaussicht, queer (homo-/transsexuell), Flexitarier, Urban Gardening, Cyberkrieg” oder das ehemals naziverdächtige „Volksverräter”.

Auch Amüsantes taucht nun auf, wie „Ramschniveau” zum „Runterwürgen” oder eben um alles zu „verpeilen”, weil man sprachlich „rumeiert” und sich in jedem „pixeligen Tüddelkram” verliert (alles Neudeutsch nun).

Selbst die Hauptstadt macht einen auf dicke Hose, das „icke” oder gar der „Späti”, der Spätkauf, in dem zwar die Hälfte aller Berliner nachts einkauft, haben Eingang in den Duden gefunden, wobei Letzteres als Begriff für alle, die sich eines korrekten Deutschs bemächtigen wollen, doch ziemlich selfiestickig und hirnrissig ist.


Außer natürlich, wir haben alle einen „Kindi” besucht, bevor wir „facebooken”, „booking.commen” und unseren G-punktierten Ohr.gasmus mit dem Händi steuern gelernt haben ,-).


*mrgreen* | Nyxe
*****har Paar
41.021 Beiträge
JOY-Team Gruppen-Mod 
Und nebenbei sei bemerkt, dass ich neulich eine Werbung für den neuen Duden gesehen habe, die da lautete:

Aktuelle Auflage mit 5.000 neue Wörter!

Die Werbeleute des Dudens sollten mal das beworbene Werk wohl ein wenig genauer studieren ... *zwinker*

(Der Antaghar)
It´s me!
*********ld63 Frau
8.155 Beiträge
@Anima
Super! *top*
Sehr informativ und ebenso schwarz-aber-witzig, deine Zusammenfassung, du Wortverspielte! *ggg*

Danke dir! *blume*
****orn Mann
11.994 Beiträge
Klasse und sehr nützlich-informativer Beitrag, liebe anima_nyx *spitze* , auf deine unverwechselbare Art auf den Punkt gebracht und uns dargereicht.

******nyx:
und werden wieder alternativlos korrekt Ketchup, Anchovis, Frottée, Collier, Grizzlybär, Praliné, Varieté, Bravour und Yoga geschrieben.
*bravo*

DAS gefällt mir auch sehr gut! *top* Wanda ist vom Tisch und die Belgischen Pommes Frites schmecken nun gleich deutlich besser, wenn sie in die Mayonnaise getunkt werden. *schleck*
Belgische Fritte
**********Engel Frau
25.311 Beiträge
Gruppen-Mod 
Ich habe diese Tage auch etwas Neues gelernt, das ich so noch nicht wusste.
Das Wort "Reflektion" gibt es gar nicht.
Seit Jahren schreiben wir in Niederschriften einen Tagesordnungspunkt "Reflektion der letzten Fachkonferenz". Dieses Mal kam das Schriftstück zurück vom letzten Freigeber des Hauses, "Reflektion" war angestrichen und durch "Reflexion" ersetzt.

Meine beiden Chefs und ich lachten über diesen Kerl, da er unserer Meinung nach nicht unterscheiden könne zwischen reflektieren und einem Reflex. So entschieden wir, das wird nicht korrigiert und ich rufe den an und kläre ihn auf. Was ich bei gerade diesem Kollegen immer sehr gerne mache. *fiesgrins*

Nun ... es ist doch immer wieder hilfreich, auf sein Bauchgefühl zu vertrauen. Dieses flüsterte mir ein, "schau doch lieber vorher nach; wer weiß, nach der Rechtschreibreform vielleicht...".
Und ich googelte:

Das Substantiv Reflexion leitet sich von lat. reflexio = das Zurückbeugen ab, nicht vom Verb reflektieren. In beiden Bedeutungen, sowohl im physikalischen Sinne (z. B. Reflexion von Licht) als auch im Sinne des (selbst)kritischen Nachdenkens, wird Reflexion mit x geschrieben.

Im Duden erscheint das Wort "Reflektion" erst gar nicht.

Ich war in diesem Moment überaus glücklich, dass ich nachgeschaut und nicht gleich diesen Kollegen angerufen habe. Das wäre sicher sehr peinlich geworden für mich. *rotwerd*
**********gosto Frau
16.057 Beiträge
Wer sich ...
... über die Rechtschreibreformen ärgert, mag sich Gedanken machen, wie die deutsche Sprache ohne solche gelegentlichen Korrekturen aussähe, nach einigen Jahrhunderten. So wie die englische z.B., die noch nie eine Reform erlebt hat und deshalb eine klaffende Lücke zwischen Schreibung und Aussprache aufweist.

Dieser Gedanke versöhnt mich mit jeder Rechtschreibreform, die da kommen mag. *smile*
******ier Frau
36.435 Beiträge
Vielen Dank, liebe AnimaNyx, vielen Dank, lieber Engel, ich staune und habe mal wieder was gelernt.
*omm*
Toll gemacht
und auch von mir ein herzliches Danke dafür. Was ich allerdings nicht verstehe ist die Tatsache, dass alte Wörter aus dem Duden entfernt werden. Denn daraus ergibt sich doch, dass Wörter eine "Halbwertzeit" haben. Ist die Tatsache, dass Wörter nicht mehr gebräuchlich sind, Grund genug, sie zu Grabe zu tragen?

Warum? Ist der Tag nicht mehr fern, an dem Deutsche ein Lexikon benötigen, um solche Texte zu verstehen?
Der Jüngling lag unruhig auf seinem Lager und gedachte des Fremden und seiner Erzählungen. »Nicht die Schätze sind es, die ein so unaussprechliches Verlangen in mir geweckt haben«, sagte er zu sich selbst; »fern ab liegt mir alle Habsucht: aber die blaue Blume sehn' ich mich zu erblicken. Sie liegt mir unaufhörlich im Sinn, und ich kann nichts anderes dichten und denken. So ist mir noch nie zumute gewesen: es ist, als hätt ich vorhin geträumt, oder ich wäre in eine andere Welt hinübergeschlummert; denn in der Welt, in der ich sonst lebte, wer hätte da sich um Blumen bekümmert, und gar von einer so seltsamen Leidenschaft für eine Blume hab' ich damals nie gehört. Wo eigentlich nur der Fremde herkam?

oder solche:
Es ist also für jeden einzelnen Menschen schwer, sich aus der ihm beinahe zur Natur gewordenen Unmündigkeit herauszuarbeiten. Er hat sie sogar lieb gewonnen und ist vor der Hand wirklich unfähig, sich seines eigenen Verstandes zu bedienen, weil man ihn niemals den Versuch davon machen ließ. Satzungen und Formeln, diese mechanischen Werkzeuge eines vernünftigen Gebrauchs oder vielmehr Mißbrauchs seiner Naturgaben, sind die Fußschellen einer immerwährenden Unmündigkeit. Wer sie auch abwürfe, würde dennoch auch über den schmalsten Graben einen nur unsicheren Sprung tun, weil er zu dergleichen freier Bewegung nicht gewöhnt ist. Daher gibt es nur Wenige, denen es gelungen ist, durch eigene Bearbeitung ihres Geistes sich aus der Unmündigkeit heraus zu wickeln und dennoch einen sicheren Gang zu tun.

**********gosto Frau
16.057 Beiträge
Immer öfter ...
... beschleichen mich Zweifel, wie man einen bestimmten Ausdruck wohl schreiben mag. Und der Duden ist, vor allem bei zusammengesetzten Wörtern, nicht immer eine Hilfe.

Heute, ich bin gerade beim Digitalisieren eines älteren Textes, bleibe ich mal wieder an einer solchen Hürde hängen. Da kommt mir der Gedanke, die Kurzgeschichtengruppe um Rat zu fragen ...

Der Satz lautet:

Die Tanztherapeutin erklärte, es ginge in diesem Tanz um Sich-öffnen und Sich-verschließen.

oder ... um Sichöffnen und Sichverschließen?

oder ... um Sich-Öffnen und Sich-Verschließen?

Es handelt sich doch um substantivierte Verben, die i.d.R. großgeschrieben werden.

Hat jemand eine Idee, einen Tipp?

fragt

Luccio
**********henke Mann
9.641 Beiträge
Naja,...
... es sind substantivierte reflexive Verben und die werden zusammengeschrieben.
Sieht aber
echt Sch.... aus *ja*
*****har Paar
41.021 Beiträge
JOY-Team Gruppen-Mod 
Beide haben recht: Es muss zusammen und groß geschrieben werden. Und es sieht beschissen aus.

Deshalb empfehle ich in solchen Fällen stets, die Formulierung zu ändern, zumal sie vorliegend nicht gerade vorteilhaft klingt. Ein mögliches Beispiel:

Die Tanztherapeutin erklärte, es ginge in diesem Tanz darum, sich zu öffnen und sich zu verschließen.

Und es gibt noch zahlreiche andere Lösungen, das geschickter zu formulieren und das genannte Problem dabei elegant zu umgehen.

(Der Antaghar)
****Ffm Frau
4.891 Beiträge
Wer sucht...
Manchmal kommt es mir vor, wie eine Fremdsprache direkt in ihrem Land zu lernen. Da wird solange mit bekannten Wörtern erklärt, bis man die Bedeutung des neuen gefunden hat. Und oft gefällt mir dann die Umschreibung doch besser als das neue Wort.

*****har:
Die Tanztherapeutin erklärte, es ginge in diesem Tanz darum, sich zu öffnen und sich zu verschließen.
So würde ich auf jeden Fall Antaghars Lösung bevorzugen. *dafuer*
**********gosto Frau
16.057 Beiträge
Danke, ihr Lieben!
Das hilft mir sehr! Und bei der nächsten Gelegenheit werde ich gleich versuchen, eine gute Umschreibung zu finden.
einen schöen Thread
zu diesem Thema haben wir hier:

Kurzgeschichten: Das "Deppenleerzeichen" - und andere Unarten
Daran beisst Ihr euch die Zähne aus :-)
Beim Schreiben bin ich auf ein interessantes Phänomen gestoßen. Beide Sätze sind grammatikalisch korrekt. Warum?

Drei Worte und sie fluteten meine Wohnung wie die Elbe im Frühjahr achtzehnachtundachtzig die Häuser der armen Schweine in der Altstadt Wittenbergs.

Drei Worte und sie fluteten meine Wohnung wie die Elbe im Frühjahr achtzehnachtundachtzig die Häuser der armen Schweine in der Altstadt Wittenberges.

Kleiner Tip: Sie sind zwar beide grammatikalisch korrekt, aber einer ist sachlich falsch. Viel Spaß!
**********Engel Frau
25.311 Beiträge
Gruppen-Mod 
Ähm ... bin ich schon nachtblind? Ich sehe keinen Unterschied zwischen beiden Sätzen. *gruebel*
Okay, Hilfestellung
das "e" im Stadtnamen
**********Engel Frau
25.311 Beiträge
Gruppen-Mod 
Ah! Also doch schon nachtblind. *zwinker*

Ok, ich vermute, Wittenberges ist falsch. Oder heißt die Stadt Wittenberge?
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