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Geschichtenspiel Teil 33

It´s me!
*********ld63 Frau
8.180 Beiträge
Guten Abend...
... heute leider etwas später 8 Worte für die nächste Runde:

himmelblau
Rose
Sitz
vermögend
Martinshorn
Bauer
Ohnmacht
malerisch

Liebe Grüße!
It´s me!
*********ld63 Frau
8.180 Beiträge
Sansibar Rose
„Also, um es kurz zu machen...“ Romaine wurde jäh vom anschwellendem Lärm eines Martinshorns unterbrochen. Ein Polizeiauto fuhr mit blitzendem Blaulicht direkt am Haus vorbei. Für ein paar Sekunden färbte das helle Licht einen Teil der Wand himmelblau. Der Lärm der Sirene verlor sich langsam in der Nacht.
Kaja blinzelte, seine Augen waren müde und tränten. Er griff nach seinem Weinglas, und badete seine Augen im milden Licht der flackernden Kerzen auf dem kleinen Holztisch.
Romaine rieb sich die Stirn, auch sie sah müde aus. Ihre breiten Wangenknochen warfen kleine Schatten auf die Wangenpartien. Kaja erinnerte sich, dass sie einmal erwähnt hatte, sie entstamme einer bulgarischen Bauernfamilie, von der sie vor allem – wenn nicht sogar ausschliesslich - die breiten Wangenknochen geerbt habe. Er wusste nicht viel über ihre Vergangenheit. Romaine konnte ausdauernd schweigsam sein.
„Ja, was ich sagen wollte... „setzte Romaine wieder an: „Der Sitz der Eigentümer der Stiftung, für die ich arbeiten würde, ist in Paris. Es handelt sich dabei um eine sehr vermögende Familie, die einen grossen Teil ihres Geldes für die Heilung dieser seltenen Krankheit einsetzen. Gerüchten zufolge ist ein Familienmitglied an dieser Krankheit gestorben. Sein Name war Sansibar Rose.“
Romaine hielt inne und berührte mit dem rechten Zeigefinger das schmelzende Kerzenwachs.
Kaja betrachtete sie, studierte Licht und Schatten ihres Gesichts, wie, um sich das Bild einzuprägen – eine Szene, wie geschaffen dafür, malerisch verewigt zu werden.
„Paris also...“ Er zögerte. Die Vorstellung, dass Romaine in absehbarer Zeit in einem anderen Land, 1000 Kilometer entfernt von ihm, leben würde, lähmte seine Gedanken. Er wollte nicht darüber nachdenken, wie sehr sein Leben sich verändern würde ohne die täglichen Momente mit Romaine, mit der er sich mittlerweile über weit mehr als nur über die Arbeit ausstauschte.
„Sansibar Rose. Sagtest du nicht, der Name der Familie war ein anderer ...?“
Romaine blickte auf, ihre Augen wirkten viel dunkler im Kerzenlicht.
„Sansibar Rose war der uneheliche Sohn vom Gründer der Stiftung, Ansgard Ohnmacht. Ja, grins du nur, ich musste mir auch das Lachen verkneifen, als ich den Namen zum erstenmal hörte.“
Romaine lächelte breit. Sie hob die Arme hoch über den Kopf, reckte sich und verschränkte dann die Hände hinter dem Kopf.
„Jedenfalls hat Ohnmacht seinen Sohn erst anerkannt, als dieser längst erwachsen war und selbst schon zwei Töchter hatte. Sansibar Rose starb mit 42 Jahren. Das ist im Grunde alles, was ich über diese Familie weiss.“
Sie war ihm gegenüber noch nie so offen gewesen, hatte sich noch nie so entspannt in seiner Gegenwart. Intimität flammte zwischen ihnen auf, jäh und heiß wie ein Funkenflug.
Kaja betrachtete die zarten Schatten auf ihrer Haut. Sie schien von innen zu leuchten. Er spürte seinen eigenen Herzschlag fast schmerzhaft laut anschwellen.
„Warum ist der Job so wichtig für dich? Was reizt dich an der Geschichte?“
Der Ausdruck ihrer Augen veränderte sich, sie schien sich zu verschliessen. Dann senkte sie den Blick und liess langsam die Arme sinken. Sie legte den Kopf in den Nacken und sah zur Decke hinauf, als ob sie um Unterstützung bitten wollte.
Ihr Schweigen schien beredter als ihre vorangegangenen Erklärungen.
Dann endlich sah sie ihn wieder direkt an, in ihren Augen eine Mischung aus Verzweiflung und wilder Entschlossenheit.
„Es gibt nur einen Grund, warum ich diesen Job annehmen muss.
Sansibar Rose ist mein Vater.“
eyes002
******ace Mann
15.955 Beiträge
Themenersteller Gruppen-Mod 
Es ist
immer wieder spannend, in der Vergangeheit zu wühlen. Coole Story, wenngleich es mich hier:
Intimität flammte zwischen ihnen auf, jäh und heiß wie ein Funkenflug.
Irgendwie rausgehauen hat. Ich muss mal überlegen, warum. Ansonsten: Cool, was du draus gemacht hast *g*
Ich bin immer wieder fasziniert von der Vielzahl der Möglichkeiten, die schäbige 8 Worte bieten. Vielleicht haben die Vulkanier Recht, wenn sie sagen:
"Unendliche Vielfalt in unendlichen Möglichkeiten"

Tom
It´s me!
*********ld63 Frau
8.180 Beiträge
@Tom
*ggg* ich liebe Mr. Spock!

War das schon alles an Kritik??? ich brauchs heute *aua*
Ich bin immer zu schnell mit dem Einstellen, ich sollte mal wirklich drüber schlafen, ich hab schon mindestens 10 Dinge am Text gefunden, die verbesserungswürdig sind...

Und ausgerechnet dieser Satz:
Intimität flammte zwischen ihnen auf, jäh und heiß wie ein Funkenflug.

• gerade über die Formulierung hab ich ziemlich lange nachgedacht... weil es mir so wichtig war, die Stimmung rüberzubringen... *nixweiss* und das für das Passendste hielt... das wird mich noch beschäftigen... vielleicht muss man "Intimität" umschreiben... als Wort ist das eventuell zu.... beliebig?

Ja, sehr gut. Ich hab was zum Nachdenken. Ist ja alles ein Experiment, gell...

Birgit
eyes002
******ace Mann
15.955 Beiträge
Themenersteller Gruppen-Mod 
F 220, Kapitel 3B
Es konnte losgehen. Tief durchatmen. Ich ging an der Garage entlang zum Tor und erschrak bis ins Mark. Stocksteif blieb ich stehen. Mitten in der Auffahrt stand ein Mann. Ich hatte ihn nicht sofort erkannt, weil er, wie ich, ganz in Schwarz gekleidet war. Reglos und stumm stand er einfach da, sah mich an und hielt etwas vor seine Brust. Es war ein Buch. Und als ich im Sternenlicht seinen weißen Kragen erkannte, wurde mir klar, dass dort ein Geistlicher stand. Er sah mich an. Mit starrem Blick, ganz auf mich fokussiert. Ich empfand eine Welle aus Aggression und Zorn in den Blicken. Ich spürte Wut und Verzweiflung. Und Wahnsinn.

Meine Starre löste sich zögerlich, als der Priester im fahlen Licht der Sterne langsam den rechten Arm hob, die Handfläche beschwörend auf mich gerichtet.
„Sünder!“ zischte er mit mühsam unterdrückter Wut. „Sünder! Bereue! Der Herr sagt, du sollst nicht stehlen. Der Herr sagt, du sollst deinen Nächsten lieben. Der Herr sagt, du sollst nicht töten!“
Er wurde immer lauter. Das Zischen wandelte sich zu einem Zetern und dann zu einem Brüllen.
„Sünder, Sünder, Sünder! Bereue! Der Herr wird Pestilenz und Fluch auf dich legen, Sünder! Er wird dich verbrennen im Feuer der Apokalypse, Sünder!“
Er sah lausig aus, im wahrsten Sinne. Sein Haar war dünn, fettig und wirr. Und fiel ihm bis auf die Schultern. Seine Eltern waren vielleicht Bauern; seine groben Gesichtszüge, die roten Wangen und die hellblauen Augen erzeugten den Eindruck, jedenfalls im fahlen Licht der Sterne.

Aber es reichte. Der Spinner brüllte die ganze Gegend zusammen und in kurzer Zeit hätten wir die Plünderer am Hals. Also ging ich zwei schnelle Schritte auf ihn zu.
„Hochwürden! Liebe deinen Nächsten? Stimmt das?“
„Sünder!“ Er spuckte mir mit all seiner Verachtung dieses eine Wort entgegen, als wäre es ein glühender Speer.
„Dann hab mich gern und sei still. Die Tiere sind nachts unterwegs, klar? Tiere immer nachts“
„Möge der Herr, unser aller Va…“ er brüllte nicht mehr, nachdem er den Kolben der Schrotflinte kosten durfte. Haltlos fiel er hintenüber.

Einen Moment lang stand ich starr da. Wer einmal gewisse Geräusche gehört hat, vergisst diese niemals wieder. Das Aufschlagen eines haltlosen Körpers zum Beispiel. Oder wenn auf dich geschossen wird und die Projektile hinter und neben dir einschlagen. Oder eine extrem nasse Frau. Hier war es das Aufschlagen eines Körpers. Es hörte sich an, als wenn man einen Sack mit Holz und Watteresten vom Balkon wirft.
Schnell und rücksichtslos zerrte ich den kranken Pfaffen auf den Rasen vor Opa Schmittkes Haus, öffnete die Garage und sah den Jeep. Unmöglich, die Karre. Aber es gab kein anderes Auto. Alle Reifen waren voll, keine Pfützen unterm Wagen, das musste erst einmal an Überprüfung reichen. Schnell die Zündung an und den Tank kontrollieren. Halb voll, immerhin. Mir fiel ein, dass Opa immer einen Ersatzkanister in der Garage hatte. Nicht des Jeeps wegen, sondern wegen des Rasenmähers und des Trimmers.

Er war nicht schwer zu finden, der Kanister stand hinterm Auto. Immerhin 15 Liter mehr Reichweite. Schnell zurück und meinen Hintern in den Sportsitz geschwungen. Sportsitze in einem Geländewagen. Klar.

Als ich den Schlüssel herum drehte und der Motor nach ein paar widerwilligen Umdrehungen ansprang, fuhr mir der nächste Schock in die Glieder. Die verdammte Karre hatte keinen normalen Auspuff mehr. Nein, der gute Hansen musste auffallen um jeden Preis. Die Abgase kamen so gut wie ungefiltert aus Sidipipes. Der Hall in der Garage tat ein Übriges. Ich hatte das Gefühl, als wäre der Motorenlärm bis nach Helsinki zu hören. Also bloß weg hier. Außerdem rappelte sich der Pfaffe gerade wieder auf und begann zu zetern.

„Sünder, der Herr wird dich mit Höllenfeuer stra…“ murmelte er, erwachend aus seiner Ohnmacht, der Rest ging im knallenden Geblubber des großvolumigen Motors unter. Ich fuhr kopfschüttelnd los. Und hielt wieder an. Verdammt. Verdammt verdammt ich war Soldat. Ich hatte gelernt zu kämpfen. Zu kämpfen für Menschen, die sich nicht selbst wehren können. Also setzte ich gegen jede Vernunft zurück.
„Letzte Chance, Großmaul. Komm mit mir und halt die Klappe oder bleib hier und werde überrannt. Deine Entscheidung, Pfaffe!“
Einen kleinen Moment lang klarte sein Blick auf. Der Wahnsinn verschwand und sein Blick wurde unstet.
„Komm schon, Mann!“ Drängte ich.
Doch irgendetwas passierte im Geist des Pfaffen. Er holte weit aus und warf ein großes Kreuz nach mir. Mit einem dumpfen Schlag traf es den Jeep und fiel klingelnd auf das Pflaster.
„Abschaum! Sünder! Bereue oder stirb für den Herrn, unseren Gott! Ja, oh ja, er kennt dich! Er kennt dich genau, Vater aller Sünden. Du bist die Pest, du bist das Tier, du bist das Verderben. Und ja, Sünder, er wird dich holen!“ Seine Stimme wurde leiser. Er flüsterte nur noch, als er ganz ruhig näher kam.
„Er kommt dich holen, Sünder. Ausgeburt der Verdammnis, Bote des Todes. Verführer. Versucher. Er kommt dich holen…“
Mir lief es eiskalt den Rücken hinunter. Der Typ war wahnsinnig. Und doch hatten seine Worte etwas Eindringliches. Sie berührten mich irgendwie, auch wenn mein Verstand sagte, dass ich auf das Gaspedal treten solle.
„Steig ein du irrer Vogel. Ich fahre jetzt“
Ganz ruhig sagte er:
„Du kannst fliehen, Sünder. Flieh, so schnell du kannst. Nur verstecken kannst du dich nicht. Er wird dich finden. Er wird dich finden…“

Ich konnte es nicht ändern. Und wollte es auch nicht, Wer weiß, wozu der irre Priester imstande war. Besonders, wenn es brenzlig wurde. Ich fuhr die Straße herunter bis zur Kreuzung. Dann rechts die Holbeinstraße entlang. Alles ruhig. Es war wie jede Nacht. Eine schlafende, verträumte Siedlung am Rande der Stadt. Und doch spürte ich Blicke. Tausendfache Blicke, die den lauten Wagen mit Grim verfolgten. Gierig, neiderfüllt. Ich musste auf der Hut sein, denn ich war weit genug zu hören. Das war das Problem. Fuhr ich schneller, konnte ich nicht genau genug die Straße lesen, fuhr ich langsamer, wurde ich angreifbar. Als ich von der Holbeinstraße in den Langschmidtsweg bog, zweifelte ich schon. Es war alles malerisch und friedlich. Keine brennenden Häuser, keine zerfurchten Vorgärten, keine geplünderten Autos. Alles normal. Die Gehwege waren gefegt, die Autos friedlich am Straßenrand geparkt. Die Laternen, die brannten, beleuchteten schlafende Rosenstöcke, gemähte Rasenflächen und geschnittene Hecken.

Aber ich spürte, dass das nur eine Fassade war. Eine Illusion. Das hier war nicht die feinste Gegend, aber die Mehrzahl der Hausbesitzer war vermögend. Was auch darauf schließen ließ, dass ihre Vorratskeller gut gefüllt waren und sie Plündereien nicht nötig hatten. Noch nicht.

Nach vier Kilometern war am Kurt Schumacher-Damm Schluss. Hier zeigte sich das genaue Gegenteil zum friedlichen Vorort. Ein paar Autos standen, wohl infolge eines Unfalles, ineinander verkeilt auf der Straße. Davor stand ein Streifenwagen mit eingeschalteten Blaulichtern, die schon matter und langsamer wurden. Das Martinshorn war auch nur noch krächzend zu vernehmen; ein Zeichen, dass der hier schon länger stand. Es war niemand zu sehen. In ausreichendem Abstand hielt ich an, ließ den Wagen aber laufen. Ich stieg aus. Sorgfältig sah ich mich um. In den Fahrzeugen war nichts zu sehen. In den Fenstern der Häuser auch nicht. Es war bis auf die blinkenden Blaulichter keine Bewegung auszumachen. Und doch fühlte ich mich beobachtet. Das Gefühl verursachte beinahe körperliche Schmerzen.

„Schwarzer!“
Ich zuckte zusammen unter dem plötzlichen Schrei. In der Dunkelheit hielt mich wohl jemand für einen Farbigen, weil ich mein Gesicht geschwärzt hatte. Mit einer flüssigen Bewegung zeigte der Lauf der Benelli in die Richtung, aus der ich den Rufer vermutete.
„Schwarzer, nicht schießen, ich komme raus“

Ich antwortete nicht. Mein Herz pumpte schneller. Adrenalin. Ruhig, Alter, ruhig. Regel Nummer eins in Krisensituationen: Ruhig bleiben. Es gewinnt nie der mit der größten Knarre, sondern der mit dem schärfsten Verstand. Und ich glaubte nicht, dass der Typ allein war. Gründe für meine Ahnung hatte ich nicht. Ein reines Instinktgefühl.
Vor den ineinander verkeilten Wagen löste sich ein Schatten aus einem Hauseingang. Knapp 1,75 groß, Glatze, Woodland- Militärhose und sehr zu meiner Überraschung eine Splitterschutzweste. Weiß der Teufel, woher er die hatte. Der Dienstgrad war nicht zu sehen, aber so, wie der Typ sich bewegte, war er es gewohnt, Befehle zu geben. Befehle, die befolgt würden. Todsicher war der nicht allein. Und ich würde Stein und Bein schwören, dass mindestens ein Scharfschütze meinen Brustkorb im Visier hatte.

„Hallo Schwarzer“
Seine Stimme war irgendwie langweilig-neutral. Hörte man sie, vergaß man sie gleich wieder. Nichtssagend war wohl das richtige Wort.
„Leutnant Richter, und sie sind?“
„Oberstleutnant Heinemann. Kommandeur der Einsatzkompanie Tirpitzhafen“
Dachte der, er könne mich veralbern? Ein Sesselpupser war das. Worthengst, Schreibtisch-Seefahrer. Er war Chef der Ausbildungs- Einheit der Einsatzflottille 1.
So weit, so gut. Doch auch wenn er ein Popeldreher war, seine Leute waren es auf keinen Fall. Die Leute der Bordeinsatzkompanie waren gut ausgebildete Spezialisten. Ein zusammengeschweißtes Team, ausgebildet in taktischer Suche. Austrainiert, fit und hell im Kopf. Das BEK hatte die Aufgabe (wie vor Somalia), den Seeraum zu überwachen, Schiffe abzusichern, bewaffnete Eskorten durchzuführen und Schiffe taktisch zu durchsuchen.

Das bedeutete für mich, dass ich auf jeden Fall im Fadenkreuz stand. Ich glaubte auch nicht mehr, dass die Straßensperre zufällig da war. Nur eine BEK konnte das hier taktisch aufbauen. Suchen, sichern, überwachen. Das war ihr Job.
„Herr Oberstleutnant?“ Ich wollte wissen, was er wollte.
„Leutnant Richter, was haben sie vor? Wo ist ihre Einheit und sind sie nicht in der falschen Richtung unterwegs?“ Jetzt wurde es brenzlig.
„Ich bin im Urlaub, Herr Oberstleutnant“
„Ah ja, Seemann, sie sehen auch aus wie ein typischer Urlauber. Wo wollen sie Urlaub machen, in der Ukraine?“
„Nein.“ Ich versuchte, ruhig zu bleiben. „ich sehe nur kurz nach meiner Mutter, dann fahre ich zur Hamburg und nehme meinen Dienst als WSO wieder auf.“
„Ist ihnen bewusst, Soldat, dass ihre Waffe auf mich gerichtet ist?“
Nun hieß es, Farbe bekennen. Entweder ich offenbarte, dass ich den Finger bewusst am Abzug hatte oder ich würde mich fügen müssen. Und spätestens beim zweiten Punkt krampften sich meine Eingeweide zusammen.
„Das ist derselbe Zufall, Herr Oberstleutnant, wie die Tatsache, dass zwei Scharfschützengewehre auf mich gerichtet sind, nicht wahr?“

Mir war nicht klar, wie lange ich das Spielchen durchhalten konnte. Mit den zwei Sicherungsschützen hatte ich ins Blaue graten. Mehr wäre für eine Richtung sinnlos, weniger fahrlässig. Der Fakt, dass ich wohl einen Treffer gelandet hatte, sagte dem Oberstleutnant, dass es eventuell auch Gewehre gäbe, die auf ihn gerichtet wären. Somit stand es patt.
Ich sah ihn an. Der Oberstleutnant war gut im Futter. Seine Einheit hatte ihren Job erledigt. Ich vermutete, dass eine ganze komplette Logistik hinter ihm stand, die er aufgezogen hatte. Aber, und das war der entscheidende Punkt, er agierte nicht in einer Kaserne sondern inmitten der Stadt. Damit hatte er sich hoheitliche Rechte herausgenommen ohne Mandat der Politik. Zu Friedenszeiten nennt man das Besatzung, Rebellion oder schlicht Terrorismus.

„Wir könnten sie hier gebrauchen, Leutnant“ sagte der Mann mit der neutralen Stimme und dem nichtssagenden Gesicht.
„Ich möchte zuerst zu meiner Mutter. Wenn ich dort war, komme ich zurück. Ich muss ohnehin hier durch, wenn ich zum Stützpunkt will, oder?
Der Oberstleutnant dachte nach. Nachdem ich allerdings festgestellt hatte, dass er kein Soldat mehr war, hatte ich Probleme damit, seinen Dienstgrad anzuerkennen. Tat ich es aber, würde er den Braten riechen und ich wäre tot.
„Was ist mit meinen Männern?“ erwiderte ich.
„Die können auch bleiben. Je mehr wir sind, desto größer die Chance.“
„Gut. Und wie komme ich durch die Sperre?“
Der Oberstleutnant drehte sich halb herum und zeigte auf den äußersten, rechten Wagen. Einen demolierten VW Amarok. Ein schwerer Dieselmotor sprang an, ich hörte Kettenglieder rasseln und der VW wurde von einem Bulldozer zurück gezogen.
„Seemann“ eröffnete der Oberstleutnant das Gespräch erneut. Diesmal jedoch in einem versöhnlicherem Tonfall.
„Seemann, wir haben jede Menge Leute verloren. Erwarten sie bitte nicht zuviel. Es sind fast alle tot und nur ganz wenige haben die Seuche überlebt. Wie lange werden sie brauchen?“
„Mal sehen… von hier bis zur Wieland sind es zwei Kilometer. Das Haus durchsuchen, die Schwester und Mutter finden. Wenn sie noch leben, bringe ich sie mit, wenn nicht, komme ich allein. Das mag zwei Stunden dauern, höchstens, wenn ich noch ein paar persönliche Dinge mitnehmen möchte“
„Und ihr Leute?“
„Die bleiben in ihrer Deckung, bis ich wiederkomme“

Er hatte den Braten gefressen und nickte. Zu salutieren vor einem Hochverräter fiel mir schwer. Aber wenn ich überleben wollte, durfte ich nichts anderes tun. Röchelnd und knallend sprang der Wagen nach vorn und ich rollte durch die Sperre. Einen Augenblick lang dachte ich, dass gerade jetzt der beste Zeitpunkt wäre, mich abzuknallen. Es passierte aber nichts.

Ein paar Minuten später bog ich in die Wielandstraße ein. Auch diese Siedlung war scheinbar unberührt von den bürgerkriegsähnlichen Tumulten. Alles lag friedlich da. Das war meine Hoffnung. Als der V6 abgestorben war, legte sich eine unheimliche Stille wie ein Tuch über die Ansiedlung. Nicht einmal ein Hund war zu hören, und hier gab es viele Hunde.
Zielstrebig aber doch mit der Flinte im Anschlag ging ich die Rampe zur Garage hinunter. Hinter einer Säulenzypresse war der Notschalter an der Wand befestigt. 1104 war die Geheimzahl. Die hatte jedes Familienmitglied. Quietschend öffnete sich das Tor und das Licht flammte auf. Ich musste unwillkürlich grinsen. Mein alter, schwarzer 3er stand noch genauso da, wie ich ihn abgestellt hatte. Nur staubiger. Ob der wohl ansprang? Mithin war er um Längen schneller als der idiotische Jeep. Und leiser. Und vollgetankt. Das war einer der Dinge, die man beim Militär lernt. Kehrt ein Fahrzeug zurück in den Stützpunkt, ist als allererstes die Einsatzbereitschaft wieder herzustellen. Dazu gehört in jedem Fall, dass das Fahrzeug vollgetankt wird. Außerdem rostet der Tank nicht, wenn er voll ist. Und da soll einer sagen, Militär sei nutzlos.
Über die Kellertreppe stürmte ich hoch ins Haus, nachdem ich abgewartet hatte, bis die Garagentür sich wieder schloss. Alles dunkel.

„Mam? Sabine?“
Keine Antwort. Mein Herz raste. Ich machte das Flurlicht an.
„Mam?“
Nichts. Kein Geräusch, keine Regung. Nur Stille. In der Küche war alles sauber und aufgeräumt. Ein kurzer Blick in den Kühlschrank sagte mir, dass die Plünderer hier noch nicht gewesen waren. Und ich sah auch, dass seit mehreren Tagen niemand den Kühlschrank geöffnet haben musste. Die Alufolien der Joghurtbecher hatten ähnliche Blähungen wie die Milchtüten. Nicht gut. Gar nicht gut. Das Wohnzimmer war bis auf eine Staubschicht ordentlich und aufgeräumt. Auf der Anrichte im Esszimmer steckte ein Briefumschlag hinter der Wählscheibe des antiquierten Holz-Telefons. Ich öffnete den Umschlag.
„Schau bitte nach Vater“ Unterschrift SS. Sonja und Sabine. Vater war seit vier Jahren tot. Er lag auf dem Nordfriedhof. Meine schlaue Schwester hatte Brotkrumen gesät. Cleveres Mädchen.

Im Keller suchte ich so lange, bis ich einen Rucksack fand. Draußen beim Jeep stopfte ich alles, was ich brauchen würde, hinein. Munition, Brot, zwei Tetrapacks Eistee und drei Salami aus Mutters Keller. Da wir uns im Ausnahmezustand befanden, könnte ich wohl auf Kennzeichen verzichten. Ich startete den Motor meines alten BMW. Wie gewohnt lief das Triebwerk nach wenigen Sekunden fehlerfrei. Ein Hoch auf deutsche Ingenieurskunst.

Dann fuhr ich los. Weit weniger spektakulär als zuvor. Und da ich nach Norden musste, konnte ich die Barriere des Oberstleutnants umfahren. Trotzdem dauerte es eine halbe Ewigkeit, bis ich am Friedhof war. Auch hier eine, im wahrsten Sinne, Todesstille. Zielstrebig und doch vorsichtig hastete ich zu Vaters Grab. Ein kleiner, verwelkter Blumenstrauß steckte in einer dieser dunkelgrünen Plastikvasen, die man ins Erdreich stecken konnte. Doch die Vase war durch ein Papier gesteckt worden. Ein Prospekt von LIDL. Die Angebote galten für diese Woche, also war der Prospekt eine Woche alt. Ein Lebenszeichen?

Die Frontseite sah ich mir genauer an. Denn der LIDL-Schriftzug war mit einem neonroten Marker bemalt worden. Mir fiel es wieder ein. An irgendeinem Geburtstag, mag es der 40ste oder 41ste gewesen sein, unterhielt ich mich mit meiner Schwester, was ich machen würde, wenn der Krieg ausbräche. Ich sagte:
„Oben im Norden, im Industriegebiet ist die Verteilerzentrale von LIDL. Dort lagern jeden Tag 60 Paletten Kaffee, 60 Paletten Brot, 60 Paletten Getränke und eigentlich alles, was man für ein langes Leben braucht, sofern man es verteidigen kann“
Wir machten uns noch lustig darüber, dass man wohl an jede Ecke des Lagerhauses ein Maschinengewehr anbringen müsste. Dummerweise bräuchte man dafür Leute. Und ich wusste in diesem Augenblick, wohin Sabine mit Mutter geflohen war. Schlaues Mädchen. Und nicht einmal weit weg von hier.

Es dauerte keine zehn Minuten, bis ich im Industriegebiet war. Hier war alles stockfinster. Den Wagen parkte ich in einem Kilometer Abstand zum Lagerhaus. Wer weiß, wer dort noch so alles herumwimmelt. Zu Fuß, die Benelli im Anschlag, schlich ich in Richtung Tor. Als ich es sehen konnte, wurde ich noch vorsichtiger. Irgendetwas sagte mir, dass hier nichts in Ordnung war. Das Fahrzeug-Tor war geschlossen. Zweieinhalb Meter hoch mit Stacheldraht obendrauf. Unbeschädigt. Das Personendrehkreuz jedoch war offen. Sollte ich mich bemerkbar machen? Mein Instinkt sagte: „Nein“.

Mir war klar, dass ich das Gelände nicht umrunden musste, um zu wissen, dass der Zaun lückenlos und unversehrt war. Es nützte nichts, wenn ich auf das Gelände wollte, musste ich durchs Tor, beziehungsweise durchs Drehkreuz. Gottlob quietschte es nicht wie Opa Schmittkes Garage. Nun war ich auf dem Gelände, aber noch nicht an der Halle. Zwischen mir und dem Lager gab es eine endlos weite Parkfläche für LKW. Auf den am weitesten Plötzen links standen ein paar abgesattelte Kühlzüge, deren Aggregate jedoch nicht liefen. Davor standen zwei Solo- Zugmaschinen. Ein Iveco Straelis und ein Mercedes.

Mit gleichmäßigen Bewegungen schlich ich am Zaun entlang, spurtete dann zwischen die Trailer und sah mich lauernd um. Es rührte sich rein Garnichts. Alles mausetot, wie es schien. Da, eine winzige Bewegung auf dem Dach des Lagers! Lange, schwarze Haare glänzten für den Bruchteil einer Sekunde im Sternenlicht. Sabine!
„Flossen hoch, Leutnant!“, herrschte mich eine langweilig-neutrale Stimme hinter mir an, "Und lass die Kanone fallen.“
Langsam lehnte ich die Benelli an die Stütze des Trailers links neben mir. So ein Scheißkerl. Mein Trumpf war die alte Walther, die vorn in meinem Gürtel steckte und die der Oberstleutnant nicht sehen konnte. Langsam lehnte ich die Benelli an die Stütze des Trailers links neben mir. So ein Scheißkerl. Mein Trumpf war die alte Walther, die vorn in meinem Gürtel steckte und die der Oberstleutnant nicht sehen konnte. Er nicht, aber der Mann mit dem Nachtsichtgerät gegenüber an der Hausecke sehr wohl. Als ich nach der Pistole griff, erwischte mich die Schrotladung und es wurde endgültig Nacht.
It´s me!
*********ld63 Frau
8.180 Beiträge
Puhhh....
... @**m: Wahnsinn! Deine Geschichte zu lesen - zu erleben!! - ist so, nein, besser, als den spannendsten Film zu sehen...
Wie machst du das bloss??? Muss erstmal Luft holen....

Und dann nochmal lesen....
eyes002
******ace Mann
15.955 Beiträge
Themenersteller Gruppen-Mod 
Dankeschön
und dennoch könnte ich mich kaputt ärgern. Ich kann sooft lesen, wie ich will, ich finde immer irgendwie Fehler.

Tom
******ace:
Als ich nach der Pistole griff und mich herumwirbeln wollte,

*lol*
*****har Paar
41.021 Beiträge
JOY-Team Gruppen-Mod 
Wie hier schon merhfach betont, lieber Tom: In diesem Spiel kommt es weniger auf die Fehler und mehr auf das Erzählte an. Und das ist hier - auch von Dir - einfach nur umwerfend!

Was Ihr da immer wieder aus acht Wörtern zaubert, ist unglaublich!

(Der Antaghar)
*********ynter Frau
9.577 Beiträge
@ Ghostface
Wow! Gigantisch!!!!Sprachlos!!! *anbet*
*********ynter Frau
9.577 Beiträge
Kanamara Matsuri
Schon lange war sie unzufrieden, irgendwie hatte sich ihr Leben anders entwickelt als in ihren rosaroten Mädchenträumen. Sicher, sie dürfte eigentlich nicht klagen, denn sie hatte einen der guten Männer ergattert. Einen, der sie liebte und der ihr die ersten Jahre, jeden Wunsch von den Augen abgelesen hatte. Doch dann begann der Alltag, sie zu zermürben, und ihre Beziehung versandete immer mehr. Nichts Aufregendes war seit vielen Jahren passiert, alles verlief in geordneten zementierten Bahnen,
kurz: Es war langweilig, aber sehr bequem.
Jede Aktivität erlahmte und irgendwie schlug man gemeinsam die Zeit tot.

Der jähe Wandel wurde an einem Donnerstag Anfang April eingeleitet. Sie und ihr Mann widmeten sich gerade der Aufgabe auf den neuen Korkuntersetzern Klebeschildchen mit den Bezeichnungen „oben“ und „unten“ anzubringen als plötzlich der Kork vor ihren Augen verschwamm und einen Sarg formte.
Sie ging im Geiste neugierig näher heran und sah sich selbst im Leichenhemd darin liegen. Ein Zettel lag anstelle einer Rose auf ihrer Brust. Auf diesem stand geschrieben: Kein großer Unterschied zu vorher, denn tot warst du bereits zu Lebzeiten!

Das laute Heulen eines Martinshorns schreckte sie auf und ganz langsam löste sich der Sarg vor ihren Augen auf. Es dauerte eine Weile bis sich ihre Erstarrung löste, ihr wild pochendes Herz sich beruhigte. Sie betrachtete ihren Mann auf seinem Sitz sowie die Korkuntersetzer vor ihm. Er war so konzentriert beim beschriften, dass er nichts bemerkt hatte. Ein zärtliches Gefühl für ihn flutete sie.
Es musste sich etwas ändern und zwar sofort!
Zu ihrer beider Wohl. Diese Vision war ein Weckruf, ihr Leben noch einmal zu ändern. Vielleicht die letzte Chance zu leben, etwas zu erleben und ihre eingeschlafene Beziehung wieder in Schwung zu bringen!

Unter einem fadenscheinigen Vorwand verließ sie die Wohnung, fuhr erst zur Bank und dann zum nächsten Reisebüro. Ihren Kontoauszügen nach, waren sie vermögend, zwar nicht reich, aber es würde, nein müsste, reichen für das Vorhaben, dass ihr plötzlich in den Sinn gekommen war.
In einem Anime/Manga-Heftchen des Nachbarjungen, auf den sie manchmal aufpassten und welches er auf dem Klo vergessen hatte, hatte sie es letztens gelesen und den Kopf darüber geschüttelt.
Doch plötzlich kam es ihr überhaupt nicht mehr abwegig vor.

Sie buchte im Reisebüro einen Flug für Zwei nach Tokio und zwar für die letzte Abendmaschine. Ihrem Mann erzählte sie etwas von einer Überraschung und Koffer? Nein, keine Koffer, nur Geld, die nötigsten Medikamente, Papiere und die Schlüssel. Sonst wollte sie nichts von ihrem alten Leben mitnehmen.
Ihr Mann stand kurz vor einer Ohnmacht als sie in das Flugzeug nach Japan stiegen, fragte sie ständig, was das solle und ob sie verrückt geworden sei – doch sie wollte nichts verraten und lächelte geheimnisvoll.
Zugegeben auch bei ihm kribbelte es heftig! Schon früher hatte sie immer so herrlich schräge Ideen gehabt. Er beschloss, ihr zu vertrauen und fügte sich ins Unvermeidliche.

In Tokio landeten sie am sehr frühen Samstagmorgen und bestiegen ein Taxi in die malerische Stadt Kawasaki. Dort tobte bereits der Bär!
Es war das alljährliche „Kanamara Matsuri“, das Penis-Fest!

Überall in der Stadt liefen als Penisse verkleidete Menschen gutgelaunt und lachend durch die Straßen. Es gab Eis in Penisform, quietschbunte Penis-Lollis von himmelblau über giftgrün nach sonnengelb, an denen jedes Alter und Geschlecht ungeniert schleckte, Zucker-Vaginen in geschmackvollen Rottönen, dem männlichen Lustspender nachempfundene Kerzen in allen Größen und das Beste: Riesengroße Holzpenisse auf denen junge hübsche Frauen mit sichtlichem Vergnügen auf allerlei Arten ritten und ihre Lebensfreude offen heraus kicherten.

Ihr und ihrem Mann standen die Münder ob dieses frivolen Treibens, um sie herum, offen.
„Ist das nicht ein bisschen zu pervers – für uns?“ meinte ihr Mann mit leuchtenden Augen und einem Grinsen auf dem Gesicht. Alle seine Sorgenfalten hatten sich auf wundersame Weise geglättet.
„Nein, mein Liebster!“ entgegnete sie und fügte erklärend hinzu:

„Dies ist eine sehr alte Tradition in dieser Stadt, sie geht auf das 17. Jahrhundert zurück. Es gibt eine Sage, nach der sich ein Dämon in der Vagina einer frischvermählten Frau verschanzte und auf diese Weise mehrere Ehemänner in der Hochzeitsnacht kastrierte.
Sie bat dann den Dorfschmied, er möge ihr einen Penis aus Eisen schmieden, mit dem der Dämon letztlich vernichtet wurde. Seitdem wird diesem Eisendildo alljährlich mit diesem Fest gehuldigt.
Inzwischen ist es auch ein Fruchtbarkeitskult. Im „Wakamiya Hachimangu Schrein“ hoffen unfruchtbare Paare auf Hilfe und um Beistand.“

Sie strahlte, ihre Wangen gerötet, von Glück erfüllt und ihr Schoß – in dem sich wieder etwas heftig regte, was schon länger verschüttet gewesen war. Ihr Mann, absolut von ihr beeindruckt, drückte sie fest an sich und nun spürte auch sie das neue Leben, dass nicht nur seine Körpermitte pulsieren ließ.

Voller Lebenslust schrie er: „ Das hast du gut gemacht, Frau Bauer, du bist die tollste verrückteste Frau, die man sich denken kann. Was habe ich doch für ein Glück mit dir! Und das alles hast du aus einem Comic-Heftchen? Unglaublich! Doch warum haben wir keine Kleidung mitgenommen?“ fragte er leiser.

„Weil wir diese einfallslosen langweiligen Fetzen nach unserer heutigen Wiedergeburt nicht mehr anziehen werden, überhaupt – ab sofort werden wir leben! Jeden Moment genießen und uns lieben, lieben, lieben! Es gibt so viel, was ich ausprobieren möchte, mein Schatz!“

Ihr sinnlich lustvoller Blick aus den leuchtenden, leicht verschleierten Augen und ihre feuchten leicht geöffneten Lippen – das war die Frau, in die er sich einst unsterblich verliebt hatte!
„Komm wir suchen uns ein Hotelzimmer, Liebes, ich bin so scharf auf dich, ich würde dich am liebsten hier und jetzt…“.

Der Rest seiner Worte ging im Lärmen der beginnenden Penis-Parade unter.
Während sie in ihrem Zimmer ausgelassen und ausgiebig ihrer neu entfachten Lust frönten, wurde ein wahrhafter Riesenpenis in Pink unter Lobgesängen an ihrem Fenster vorbeigetragen.



Anmerkung: Dies ist kein Witz! Dieses Fest wird alljährlich am ersten Samstag im April in der Stadt Kawasaki gefeiert.
eyes002
******ace Mann
15.955 Beiträge
Themenersteller Gruppen-Mod 
???
*haumichwech*
Zucker-Vaginen
Ich habs nachgeschaut, das heißt wirlich so *rotfl*
Und ich Depp hätte "Vaginae dulcinarii" geschrieben....
Also mein Vorschlag, jetzt wo du auf fabelhafte Weise einen Exkurs geliefert hast, was man gegen Langeweile in der Beziehung machen kann... wäre, das nächste Joytreffen am Samstag, den 4.4.2015 in Kawasaki statt finden zu lassen +breitgrinz+

Tom
*********ynter Frau
9.577 Beiträge
Super Idee, Tom!
*spitze*
It´s me!
*********ld63 Frau
8.180 Beiträge
@Pourquoi_pasXX
*rotfl* sehr sehr schön Pourquoi_pasXX!!
Da will ich auch hin *troet* auf zur Party nach Kawasaki!!
*******he77 Frau
599 Beiträge
Urlaubsflirt
Lächelnd stand er vor ihr. Nein, er lächelte nicht – er grinste. Nein, er grinste nicht – er versuchte, zu grinsen. Aber die rote Rose in seinem Mund, deren Dornen sich zart in seine Lippen bohrten, ließen aus dem angestrebten Lächeln eine angespannt nervös zittrige Grimasse werden. Diese allerdings passte gerade sehr gut zu ihrem Gemütszustand. Der befand sich irgendwo zwischen „Wo ist das elende Loch im Erdboden?“ und „Verdammter Mist, hätte ich nur geahnt, dass er einer von dieser Sorte ist!“. Vermutlich hegte sie auch den ein oder anderen Mordgedanken, malerisch ermeuchelt mit einem Dolch oder so ähnlich. Aber das ließ sie sich nicht anmerken. Noch nicht.

Stattdessen stand sie aufrecht dar und schaute ihn eindringlich an. Hätte sie sprechen können, hätte sie ihn angefaucht, dieses Theater sofort sein zu lassen. Aber gestern erst hatte er sie auf den Hotel eigenen See entführt – im Ruderboot. Eine romantische Bootstour im Mondschein sollte es werden. Geendet hatte es damit, dass die Feuerwehr inklusive Martinshorn und Rettungsschwimmer angerückt war, um sie aus dem eiskalten Wasser zu fischen. Sie hatte das „kleine Malheur“, so wie er es genannt hatte, zwar gut überstanden, allerdings war ihre Stimme irgendwo im See baden gegangen und bis jetzt nicht wieder aufgetaucht. Und so konnte sie das Elend, das sich vor ihren Augen und 250 weiteren, die nämlich der im Saal anwesenden Hotelgäste, nicht aufhalten. Sie versuchte zwar, ihn mit einem gezielten Tritt gegen das Schienbein aus dem Konzept zu bringen. Das scheiterte insofern, dass er zwar kurz auf einem Bein herumhüpfte wie einst Rumpelstilzchen bei den Gebrüdern Grimm, ihren Angriff aber zum Gegenangriff nutzte, um sich aus dem Gehüpfe heraus theatralisch vor ihr auf die Knie fallen zu lassen.

Da das Loch im Erdboden immer noch nicht erschienen war und es auch keinen geeigneten Dolch zur Ermeuchelung in ihrer Reichweite gab, beschloss sie, es einfach über sich ergehen zu lassen. Dieser Plan überdauerte jedoch nur den ersten Satz, der aus seinem inzwischen Rosen losen Mund gesprudelt kam, wobei er sie schief schielend von unten anstarrte: „Die ganze Welt ist himmelblau, wenn ich in Deine Augen schau!“

Was zu viel war, war zu viel. War ihr erster Tritt, der gegen das Schienbein noch sanfter Natur und warnenden Charakters, so war der zweite, der ihn jetzt unter dem Kinn traf ein gezielter Volltreffer, ein Golden Goal! Er taumelte nur kurz und fiel dann einfach nach hinten um, alle Viere von sich gestreckt, eine blutende Wunde im Gesicht ergab er sich in seine Ohnmacht.

Der Notarzt Dr. Bauer, der alsbald mit Martinshorn (ja, Traditionen sollte man pflegen) und Krankenwagen, ADAC-Hubschrauber und THW, mit Feuerwehr, Polizei und Oma Hildegard (kein Mensch weiß, warum sie ausgerechnet im Hubschrauber gesessen hatte) anrückte, konnte nur noch den Exitus feststellen.

Anstandshalber weinte sie kurz. Immerhin hatte sie zwei Mal mit diesem Mann geschlafen, den sie dann zwar ermeucheln wollte, aber schließlich per KO-Tritt ins Nirwana befördert hatte. Und wenn eine Frau mit einem Mann schläft, also nicht beim ersten Mal, aber durchaus beim zweiten Mal, dann hat sie zumindest so etwas wie Sympathie. Nun ja, es ist ja auch nicht so schwer einen vermögenden Mann, Geschäftsführer einer erfolgreichen internationalen Firma mit Sitz in Bangkok und New York sympathisch zu finden, sogar wenn er schlecht im Bett ist und Mundgeruch hat.

Beim Gedanken an den Mundgeruch wischte sie sich sofort die Tränen weg, zog ihren roten Minirock zehn Zentimeter nach oben und stellte sich provozierend vor Dr. Bauer, um im einen lüsternen Blick zuzuwerfen...
*******day Frau
14.250 Beiträge
Tada...
Es ist Sonntag, 20 Uhr und ich habe mal wieder die Ehre *drummer*

Spitzt die Tastaturen an und dann nichts wie ran an die Schreiberei *tipp*

  • Vulkan
  • Magie
  • integer
  • vehement
  • Labsal
  • eilen
  • Geist
  • hauchen


Hab ich mich auch nicht verzählt? *nachdenk* Nein, eindeutig acht Wörter, acht wunderbare deutsche Wörter für Geschichten ohne Anglizismen, voller Leben, Drama und Spannung.

Ich warte dann mal gespannt, was so reinkommt *liegestuhl*

LG Sylvie *sonne*
*******an_m Mann
3.834 Beiträge
Warum überlege ich jetzt, wie ich damit eine möglichst langweilige Geschichte voller Fremdsprachen hinbekomme …?















*mrgreen*
*******day Frau
14.250 Beiträge
Weil Du Dich provozieren lässt *floet*
*******an_m Mann
3.834 Beiträge
Ach was … das sieht nur so aus *g*
*********ynter Frau
9.577 Beiträge
In den Nachrichten, die nebenbei bei unserem Abendessen liefen, wurde zum wiederholten Male über den IS-Terror im nahen Osten berichtet, über den Bürgerkrieg in der Ostukraine, über Mord, Totschlag und das Leid der Menschen dort. Dann neue Ebola-Fälle in Afrika und die gefilmte Enthauptung eines amerikanischen Journalisten.
Ich hörte nicht wirklich zu, ärgerte mich eher darüber, dass ich den Fernseher zuvor nicht ausgeschaltet hatte.
Meine Teenager-Tochter saß da wie vom Donner gerührt und starrte gebannt auf die grausamen Bilder. Normalerweise schaute sie die Nachrichtensendungen nicht, sie bevorzugte kriegerische Videospiele, was mir auch missfiel.

Tränen schimmerten in ihren Augen und tief bewegt fragte sie mich, wie das gehen würde – mit dem Überweisen für eine Hilfsorganisation. Sie wollte ihr Taschengeld spenden, um das immense Leid zu mildern und irgendwo müsse man doch dagegen protestieren können. Sie überlegte, einen Flashmob gegen diese sinnlose Gewalt zu starten.

Ich legte mein Besteck zur Seite und schaute sie erst verwundert und dann mit Stolz an. So wie sie, war ich auch einmal - früher.
Ich brannte vor Mitgefühl und Anteilnahme über das schlimme Los, dass so viele Menschen unverschuldet auf dieser Welt traf, war voller Kummer über das sinnlose Abschlachten Andersdenkender aufgrund von Ideologien oder Religionen. Ich spendete wie besessen, wurde zumindest passives Mitglied in diversen Hilfsorganisationen, denn aktiv gegen diese Gewalt einzuschreiten, dazu fehlte mir der Mut.
Ich war wie ein brodelnder Vulkan ob der unglaublichen Ungerechtigkeiten auf diesem Planeten und dachte, ich könnte tatsächlich etwas bewirken, wenn ich Protestnoten unterzeichnete, selbst Beschwerdebriefe schrieb oder zu Kundgebungen eilte.
Vehement folgte ich den Boykottaufrufen gegen bestimmte Konzerne, die nicht integer handelten.

Wann begann die Gleichgültigkeit, wann diese abstumpfen? Wann hauchte der Geist des Mitgefühls in mir aus?

Vielleicht durch die vielen aufgedeckten Skandale? Wenn wieder einmal herauskam, dass der afrikanische Diktator von den Hilfsgeldern statt Mehl, goldene Wasserhähne für seinen Palast gekauft hatte? Oder das Spendengeld in undurchsichtigen Fonds gesteckt wurde und verloren ging? Oder, dass durch Rechtsbeugung, Manipulation und Missbrauch der Verantwortlichen nur ein Bruchteil der Hilfe überhaupt ankam?
Die politisch Verantwortlichen die Petitionen einfach ignorierten, weil das sowieso bis zur nächsten Wahl vergessen war?
Oder gab es einfach zu viel Leid auf diesem Planeten? Zu viele grausame Schicksale – schließlich kann man nicht jeden retten!
Zu viele Kriege, zu viel Gewalt, zu viel Elend! Jeden Tag frisch auf den Tisch, serviert auf unsere Insel der Glückseligen in allen Nachrichtensendungen und garniert mit immer grausameren Bildern?

Wann hatte ich das letzte Mal etwas Positives in den Medien gehört oder gesehen? Ich kramte in meiner Erinnerung und es wollte mir nicht einfallen.
Irgendwo in irgendeinem Winkel der Welt würde schon etwas Schlimmes passiert sein, über das dann, auch in den öffentlich-rechtlichen Sendern zunehmend reißerisch, berichtet wurde.

Meine Tochter schaute mich noch immer fragend an – sie erwartete eine Antwort und ein Vorbild, einfach Unterstützung. Recht hatte sie, man musste etwas tun und helfen, etwas von dem Glück zurückgeben, dass man selbst hatte.
Doch nicht dort, wo es sinnlos versandete oder in undurchsichtige Kanäle lief und mir kam eine Idee.

In unserem Ort wurde vor kurzem eine syrische Flüchtlingsfamilie einquartiert. Vater, Mutter und vier Kinder im Alter von drei bis siebzehn Jahren. Das Jüngste kennt nur Krieg, Leid, Hunger und Flucht.
Das erinnerte mich an meine Mutter, die ebenfalls die ersten sechs Jahre ihres Lebens nur Kriegsleid erlebt hatte.

Ich rief eine Freundin an, die ehrenamtlich in der örtlichen Kleiderkammer des roten Kreuzes arbeitete und fragte, ob diese Familie mit allem Wichtigen versorgt sei, oder ob noch etwas fehle. Sie meinte, das aller-allernötigste wäre wohl vorhanden, aber es würde doch noch einiges zum wirklichen Wohlfühlen fehlen.
Zum Beispiel Spielsachen für die Kleinen, vielleicht ein Dreirad oder Roller. Aber vor allem Zuwendung würde gebraucht - Menschen, die ihnen ein Lächeln und ein wenig ihrer Zeit schenkten.

Damit konnte ich etwas anfangen!
Labsal durchströmte mich, eine neue Energie, die meine Gleichgültigkeit hinwegspülte. Meine Tochter und ich organisierten zusammen mit der Freundin vom roten Kreuz einen Aufruf an die örtliche Bevölkerung, baten um Sachspenden und Freiwillige, um das Leben der Neuankömmlinge angenehmer zu gestalten und ihnen ein Willkommen in unserem Dorf zu vermitteln.

Ich sprach einige der gut integrierten türkischen Frauen an, die anboten, die Familie mit zur Mosche in der nächsten Stadt zu nehmen, andere boten sich als Übersetzerinnen an. Wir organisierten einen Roller für die Jüngste, ein Fahrrad für den Vater, damit er zum Deutschkurs in den Nachbarort radeln konnte und einen Fahrdienst für die Mutter zum nächsten Supermarkt, der einige Kilometer entfernt lag. Von den örtlichen Bauern erhielten wir Tomaten-, Paprika- und Zucchinisetzlinge sowie ein Apfelbäumchen für den - zum Haus - gehörigen Garten. Meine Tochter kümmerte sich mit ihren Freundinnen um die beiden Teenager-Mädchen.

In die lächelnden Gesichter dieser Menschen zu sehen, auf denen die Spuren des erlittenen Leides so tief eingegraben waren, die so dankbar für unsere Hilfe und so glücklich darüber waren , dass sie bei uns willkommen sind –
das macht die Magie des Helfens aus.
******_46 Frau
1.318 Beiträge
Eine wunderbare Geschichte,
die mich sehr berührt hat!

Herzlichen Dank für die Inspiration!

Carmen
It´s me!
*********ld63 Frau
8.180 Beiträge
Gorinde
Heute Nacht würde es endlich soweit sein.
Gorindes Blick schweifte über die kahlen, sandroten Hügel, einer Mondlandschaft gleich. Obwohl der Vulkan schon lange nicht mehr aktiv war, schien das Gestein noch immer Wärme abzustrahlen. Gorinde streckte die Hand aus und berührte die rauhe, rötliche Oberfläche. Die feingemaserte Struktur und die sanft ansteigenden Formen hatten etwas archaisch Weibliches und liessen sie an die Frauen denken, die sich heute Nacht an dem geheimen Ort versammeln würden.
Ihre Novizinnen hatten sich auf diesen Tag lange vorbereitet, jede für sich.
Sie hatten drei Wochen gefastet in den Höhlen der Nachbarinsel. Sie waren in die Stille gegangen, um ihren Geist zu reinigen. Die schwierigste Aufgabe war jedoch für die meisten gewesen, sich eine für eine unbestimmte Zeit von ihren jeweiligen Leben zu verabschieden – von Ehemännern, Geliebten, Kindern. Sie hatten sich befreit von den Aufgaben und der Verantwortung, die sie übernommen hatten, sich gelöst von den westlichen Annehmlichkeiten und den Zerstreuungen, die sie gewöhnt waren.
Es war keine leichte Aufgabe, für die sie zusammen kommen würden. Doch die Frauen würden bereit sein, da war sich Gorinde sicher. Sie hatte lange nach ihnen gesucht, hatte jede einzelne genau geprüft ob ihrer Eignung und ihrer Fähigkeiten. Integer mussten sie sein, physisch und geistig gesund, fähig zu großer Konzentration und mit klarer Ausrichtung auf dieses Ziel.
Gorinde wandte den Kopf und lenkte ihre Schritte den Weg hinunter zum Strand. Durch ihre dünnen Ledersohlen spürte sie jede Berührung der spitzen Kiesel.
Direkt vor ihr bewegte sich eine Eidechse im Zickzack über den Pfad.
Die Wellen rollten träge über den dunklen Sand, durch den wolkenverhangenen Himmel schimmerte blass der Halbmond.
Gorinde setze sich auf einen flachen Felsen nahe dem Wasser und liess ihren Blick schweifen.
Wie sehr hatte sie diesen Ort vermisst! Das Spiel des Wassers mit dem fast schwarzen Sand war Labsal für ihre Augen.
Sie dachte an Katherina, die mit ihr die Zeremonie leiten würde.
Sie hatten mehr als eine Woche lang keine Verbindung zueinander aufgenommen. Gorinde hatte ihre persönlichen Sehnsüchte aus ihrem Bewusstsein verbannt, allein konzentriert auf das gemeinsame Ziel.
Gorinde sandte ihren Geist aus und spürte wenig später die Anwesenheit ihrer Gefährtin. Vor ihrem inneren Auge konnte sie sehen, wie Katherina die steinernen Stufen zu ihrem Haus emporeilte, um die letzten Vorbereitungen für die Zeremonie zu treffen.
Dann drang Katherinas Stimme leicht und hell in Gorindes Gedanken:
Ich grüße dich, Gori! Alles ist bereit – ich werde die Ausgewählten um mich versammeln, wir machen uns in zwei Stunden auf den Weg. Und ich spüre deine Anspannung bis hierher...
Gorinde hörte ihr Lachen, als ob sie neben ihr stehen würde, und musste lächeln.
Katherina, dir entgeht wieder einmal garnichts... Ja, ich bin ein wenig nervös, ich spüre, wie die Energie sich verdichtet … doch ich habe die vage Vermutung, dass es unter den Frauen ein schwaches Glied gibt. Gab es Zwischenfälle in den letzten Tagen?
Katherina wurde ernst. Sie schwieg eine Weile, bevor Gorinde wieder ihre Stimme vernahm.
Mir ist nichts aufgefallen... keine der Frauen hatte Kontakt zur Aussenwelt, das hätte ich bemerkt. Wen hattest du im Sinn?
Gorinde antwortete ohne zu Zögern:
Das schwächste Glied ist Morine. Sie ist in sich selbst sehr unsicher und reagiert oft impulsiv. Sie fühlt sich stark zu dir hingezogen, auch wenn sie diese Anziehung vor sich selbst verbirgt.
Wieder hörte Gorinde Katherinas amüsiertes Lachen:
Gori, du täuschst dich! Und selbst wenn – ich bin mir sicher, dass sie ihre persönlichen Gefühle von ihrer Aufgabe trennen kann...
Mag wohl sein, Kath, aber Morine schöpft ihre Motivation allein aus deiner Anwesenheit – das dient unserer Sache nicht. Das Persönliche muss zurückstehen, das muss ich dir doch nicht sagen. Du weisst es.
Gorinde... hauchte Katherina in ihrem Kopf... Ich höre da eine vehemente Verstimmtheit, die so garnicht zum Wesen unserer Verbindung passen will, meine liebste Gorinde... Lass uns solche Themen von Aug zu Aug, von Mund zu Mund besprechen... Gorinde spürte, wie ihre Brüste zart berührt wurden, und Begehren durchschoss augenblicklich ihren Körper bis in ihren Schoss hinab.
Glaube mir, flüsterte Katherina weiter, ich habe Morine beobachtet. Sie ist die Jüngste der Gruppe, und sie lernt sehr schnell. Das musste sie auch, um das Level der Gruppe zu erreichen. Sie hält die Energie sehr gut, ihre Leitfähigkeit ist exzellent.
Und wenn das alles gelungen und vorbei ist...

Gorinde schloss die Augen, und liess sich ganz von der weichen Stimme ihrer Geliebten einhüllen.
… werden wir endlich wieder vereint sein...
Katherinas Stimme wurde leiser, schliesslich brach der Kontakt ab.

Gorinde atmete langsam aus. Auch das war eine Prüfung, für sie beide.
Sie durften ihrer Lust nicht nachgeben, bis das Ziel erreicht und die Magie sich entfalten konnte.
Unsere Körper werden lebendige Gefässe der Großen Mutter.
It´s me!
*********ld63 Frau
8.180 Beiträge
Am Schluss fehlt noch ein Satz...
Gorinde atmete langsam aus. Auch das war eine Prüfung, für sie beide.
Sie durften ihrer Lust nicht nachgeben, bis das Ziel erreicht und die Magie sich entfalten konnte.
Heute Nacht würde es endlich soweit sein:
Unsere Körper werden zu lebendigen Gefässen der Großen Mutter.
******_46 Frau
1.318 Beiträge
hä? grübel
*gruebel*
*********ynter Frau
9.577 Beiträge
@*******Wild

Deine Geschichte hat etwas magisches und geheimnisvolles.
Ich werde neugierig auf mehr...das Ende kommt mir etwas abrupt vor und ich muss gestehen, dass sich mir dein Schluss nicht erschließt.
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