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Geschichtenspiel Teil 33

**********Engel Frau
25.346 Beiträge
Gruppen-Mod 
Eine Frisur. Vorne kurz und hinten lang. *ggg*
eyes002
******ace Mann
15.955 Beiträge
Themenersteller Gruppen-Mod 
+++grööööhl+++
ich dachte erst, das wäre eine Fußballtröte *haumichwech*
Auf eine Frisur wäre ich im Leben nicht gekommen...


Tom
*********ynter Frau
9.578 Beiträge
@Ghostface
Vo ku hi la: Eine Frisur der 80iger Jahre,
Vorne kurz, hinten lang....Dieter Bohlen trug sie zum Beispiel...
**********Engel Frau
25.346 Beiträge
Gruppen-Mod 
Diese Frisur trugen aber nur die Jungs mit den Vanilia-Hosen. *lach*
Wie schön, dass bereits im Vorfeld so viel Freude aufkommt...

Das wird ja besonders interessant!
Job in Aussicht
„Künstler/Entertainer dringend gesucht. Bitte umgehend melden bei Altersheim „Fröhlicher Sonnenuntergang“, Tel. (…), Adresse: (…), Honorar nach Vereinbarung."

Ich also hin gedüst wie Schumi bei der Formel Eins und an der Tür geklingelt.

„Guten Abend, was wünschen Sie?“

„Ich komme wegen Ihrer Annonce, Künstler/Entertainer gesucht.“

„Wie bitte? Lieber Herr, es ist jetzt 22:45 Uhr! Wir sehen uns gerade alle das WM-Finale an. Deutschland gegen Argentinien! Mann, sind Sie denn irre?“

„Ja, äh, Sie schrieben aber doch, dass ich mich umgehend hier melden soll. Ich bin „Magic Fox“, der berühmte Zauberfuchs.“

„Na, Sie sehen aber eher wie ein Zauberkasper aus. Was soll denn der alberne Fuchsschwanz da hinten an ihrer altmodischen Schlapperhose?“

„Ich möchte doch bitten, ja? Das ist meine echte Vanilia mit Schottenkaro. Und was Schwänze betrifft, so trage ich schon seit Jahren Vokuhila, vorne kurz, hinten lang.“

„Na meinetwegen, ist Ihre Sache. Jeder blamiert sich eben, so gut er kann.

Apropos Können, was können Sie denn?“

„Ich kann den berühmten Zauberwürfel in weniger als zwölf Sekunden von Null auf Hundert, äh, von völlig verdreht auf total geordnet bringen.“

„Das müssten Sie mir aber dann einmal vorführen, gleich hier und auf der Stelle!“

„Das ist ja das Problem, leider. Ich habe schon lange nicht mehr geübt.
Die Anleitung dazu ist auf einer alten Floppy.
Die steckt aber jetzt im CD-Laufwerk am PC von meiner Frau Nora fest und will auch partout nicht wieder heraus kommen.“

„Können sie vielleicht sonst noch etwas anderes Schönes?“

„Nö.“

„Und was wollen Sie dann hier, mitten in der Nacht, Menschenskind?“

„Ich wollte nur Bescheid sagen, dass ich den Job nicht annehmen kann.“
*******l_67 Frau
117 Beiträge
Floppy

So ganz eigentlich werden Frauen ja nicht älter als 25 Jahre. Zumindest gebe ich dieses Alter gerne augenzwinkernd an, wenn ich nach meinem Alter gefragt werde. Aber heute muß ich gestehen, ganz öffentlich: Ja, ich war dabei!

Im Pfarrheim, da gab es Freitags eine Disko. Wir trugen Vanilia Hosen. Todschick! Aus den Lautsprechern der HIFI-Anlage quäkte die Musik die uns Peter Illmann in FormelEins wöchentlich vorgestellt hatte. Wer ganz cool war, hatte sich auf dem Rummelplatz, unter Einsatz seines Taschengeldes, eine Kette mit dem Schriftzug Nora gekauft. Wir schwärmten für Thomas Anders und jede von uns wäre gerne Nora gewesen.
Außer den Vanilia-Hosen waren Schottenkaros in. Egal ob als Rock, Hose oder Jacket. Wichtig bei Jacket und Blusen/Hemden waren großräumige Schulterpolster. Breite Schultern, nach unten wurde die Silhouette dann immer schmaler, auch dank der Karottenhosen.
Am Wochenende fuhren die "Großen" mit ihren Opel Mantas durchs Dorf. Die Seitenscheiben runter gedreht, den Arm lässig durch das offene Fenster gelehnt. Im Fahrtwind wehten die Vokuhilas, an der verchromten Teleskopantenne pendelte der Fuchsschwanz.
In der Schule drehten wir schulstundenlang Zauberwürfel, bis alle Seiten einfarbig gestaltet waren. Unter der Bank, damit der Lehrer nicht sah. Wer das System des Würfels gut drauf hatte konnte es fast ohne hinzuschauen.
Und dann gab es noch die "Speichermedien"der 80er- Jahre mit dem putzigen Namen Floppy. Ich hatte diese Dinger schon fast vergessen. Die letzten Floppys habe ich warscheinlich vor ca. 20 Jahren entsorgt. Eine Meldung aus dem Juni dieses unseren Jahres hat mich amüsiert und auch etwas aufschrecken lassen:" USA steuern Atomwaffen noch immer per Floppy Disk".
eyes002
******ace Mann
15.955 Beiträge
Themenersteller Gruppen-Mod 
+++grmpf+++
... mir fällt mal wieder nichts ein... und Alkohol ist keine Lösung.

Tom

PS: ...jedenfalls jetzt noch nicht *haumichwech*
*********ynter Frau
9.578 Beiträge
„Ü-Vierzig-Party – Resurrection of the 80`s!”

Ich schaute versonnen auf das Plakat.
Lieber Himmel, war ich denn wirklich schon so alt? War es nicht unsere Generation gewesen, die den Spruch geprägt hatte: „Trau keinem über Dreißig!“ und jetzt gingen wir stramm auf das unerbittliche halbe Jahrhundert zu. Wehmut beschlich mich.
Das Motto fand ich sehr interessant.
Kleiden sollte man sich in dem Stil der 80iger, als DJane hatte man Stefanie Tücking von der einstigen Kultshow „FormelEins“ gewinnen können und es gab sogar eine Tombola.
Als erstem Preis winkte einem ein Wochenende mit einem Original Opel Manta, natürlich stilecht mit Fuchsschwanz.
Naja, das brauchte ich jetzt nicht unbedingt, vor allem, weil ich schon damals eher zur Ford Capri-Fraktion gehörte, aber dabei sein wollte ich allemal.

Mein Mann hatte natürlich keine Lust.
„Och nee, den ganzen Abend Disco Fox tanzen, Milli Vanilli hören oder noch schlimmer Bohlen und diesen halbseidenen Kajal-Typ mit der Nora-Kette (wie hieß der doch gleich?), ohne mich!“
Ich verlegte mich erst aufs Betteln und dann zückte ich meinen Joker.

„Schatz, es gibt auch eine Ecke mit mehreren Amigas, C64igern, Atari Computern samt Floppy Disks und sonstigem Zubehör. Es sind Leihgaben des Computerspielemuseums Berlin. Sozusagen, die Männerbetreuung während die Frauen „Hütchen“ trinken und richtig abtanzen können. Na? Was sagst du?“

Der Blick meines Mannes wurde feucht ob der Aussicht, in die Tasten eines vielgeliebten und nie wieder erreichten C64 zu hauen plus die Träume seiner Teenagerzeit in all den schönen Spielen der 80iger wieder auferstehen zu lassen.
Er nickte geistesabwesend und war in Gedanken bei seiner „Freundin“.
Nahm er mich noch wahr?
Ein kleiner fieser Test: „Ach ja Schatz, du musst die schrecklichen pastell farbenen Vaniliahosen tragen, die du schon damals furchtbar gefunden hast und, wegen deines schütteren Haares, eine Vokuhila-Perücke aufsetzen!“

Wieder nur ein seliges Nicken und seufzen – Amiga sei Dank und den Veranstaltern für dieses außergewöhnliche Konzept der Männeraufbewahrung!

Der große Tag war gekommen!
Mein Outfit war stilecht schrill in sich beißenden Neonfarben gehalten. Leggins zu einem knappen Minirock in Schottenkaro und eine Bluse mit wahnwitzigen Schulterpolstern.
Für meine Frisur Marke „explodierter Fön“ hatte ich eine ganze Dose Haarspray aufgebraucht, um authentisch rüberzukommen. Unsere Kinder reagierten leicht verstört bei unserem Anblick und um sie von dem Schock jugendlicher und enthemmter Eltern abzulenken, drückten wir ihnen je einen völlig verdrehten Zauberwürfel in die Hand mit dem Auftrag, ihn bei unserer Heimkehr komplett gelöst wieder in Empfang zu nehmen.

Wir kamen an und reihten uns in die Warteschlange ein, so viele bekannte Gesichter und es war doch erschreckend wie ähnlich man seinem jungen Abbild doch kam, sah man einmal von den Falten im Gesicht und den diversen männlichen Bierbäuchen ab. Es gab „Cola rot“ und endlich auch die schöne Musik der 80iger, Duran- Duran, A-ha, Madonna, aber auch die Ärzte, Metallica, Van Halen und das Schmuselied der 80iger „Love hurts“ von Nazareth.
Auf der Videoleinwand lief „Dirty Dancing“. Mein Herz ging auf, ich war wieder jung und verliebt – „weißt du noch damals im Kino Schatz?“ hauchte ich meinem Mann zu und sein süffisanter Blick ließ mich schmunzeln.

Ach wie schön so ein kleiner Urlaub vom Alltag!
Wir streiften alle Sorgen ab wie eine zweite Haut, ergaben uns der Musik und schauten uns die herrlich schrägen Outfits an. Genossen unsere Bowle und irgendwann hatten wir nur noch ein seliges Grinsen im Gesicht.
Das lag vielleicht auch daran, dass irgendwo hinter dem Zaun einer Pott rauchte und die Schwaden in unsere Richtung zogen, aber wer wusste das schon?

Für ein Paar kostbare Stunden waren wir sorgenfrei und vergaßen unsere Pflichten, durchbrachen den Einheitsbrei unserer Tage und lebten – so wie damals - mit allen Sinnen.
Genauso auch wie damals in der Disco, schickte ich meinen Mann, bevor er in der vielbelagerten Männerbetreuung verschwand, zur DJane und bestellte mir „Tainted Love“ von Softcell, ohne das es weder damals noch heute einen Kuss oder Petting hinterher gegeben hatte. Tja, manche Dinge ändern sich nie!

Dann dürfte mein Mann endlich spielen und fachsimpeln gehen und ich tanzte wahlweise mit meinen Freundinnen oder gutsituierten Punkern mit bunter Irokesenbürste.
Mein Mann erschien rechtzeitig zum letzten Disco Fox des Abends und wir beide hatten unseren Ausflug in die ach so schön unbeschwerte Teenagerzeit in vollen Zügen genossen.
Bei der letzten Drehung zog er mich dicht an sich und ich sah das lüsterne Glühen in seinen Augen. Ich atmete in sinnlicher Erwartung schwer.
„Ich hab die Fahrt mit dem Manta gewonnen“, hauchte er mir ins Ohr und knabberte vielversprechend an meinem Läppchen. Und weiter mit erregendem Timbre in seiner Stimme:
„Komm – der Rücksitz wartet, so wie früher“, und zog mich in Richtung Ausgang.
*bravo*
Herrlich diese Zeitreisen!

Ich danke euch für die schönen Geschichten!
*heul* ich habe sie nicht mitgemacht ...
kann nichts darüber schreiben - - *tuete*
Aber liebste Ev - Du hast doch so eine zauberhafte Fantasie...
eyes002
******ace Mann
15.955 Beiträge
Themenersteller Gruppen-Mod 
Ach Pourquis...
gäbe es ein Buch von dir, ich würds glatt kaufen *g*
Wieder einmal total sauber getroffen. Einen Makel hab ich, und der ist nicht deine Schuld: Stefanie Tücking? *hae* Die unterkühlte Zombiefee mit dem Charme eines toten Herings, bääääääääääääääääääääääh. Ingolf Lück, der hatte Charakter *haumichwech*
Ansonsten staune ich wie jede Woche, was ihr so aus den Worten macht. Die, das muss ich zugeben, für mich außerordentlich schwer zu verarbeiten sind... aber ich bin am Ball...

Tom
eyes002
******ace Mann
15.955 Beiträge
Themenersteller Gruppen-Mod 
Die Buchstaben-Galeere
Die Buchstaben-Galeere
(c) 7/2014 by TRB

Langsam trieb das flache Schiff durch den Nebel. Die 154 Ruderer hatten Anweisung, flach einzustechen. Jedes Geräusch wäre zuviel, jedes Platschen verräterisch. Selbst der Trommler benutzte Gesten, um den Takt anzugeben, nicht die wuchtige Schreibwerkstatt- Trommel. Das Segel war eingeholt worden. Hier im Geschichten- Nebel nützte es nichts und sein flattern konnte weit zu hören sein.

„Gib zwei Takte zu, aber floppy!“ raunte Zenturia Gabriela Serafina dem Trommler zu, die Hand nicht vom Schwert lassend. Trommelove Maximus nickte grimmig. Er wusste genau, dass dort draußen im Nebel zwei schwere Gegner warteten, spähten, lauerten. Das Unglück der Galeere war, dass der flache Aufbau ein Entern leicht machte. Der große Tiefgang aber machte sie für flache Themengewässer unbefahrbar.

Die anderen, das waren eine erotische Triere und eine lyrische Dromone. Die Triere war groß und schwer und konnte der Galeere kaum folgen. Die Dromone allerdings war neu, war modern und auf dem aktuellen Stand der Entwicklung. Die Lyriker hatten vorn am Bug schon Wort- Kanonen anstatt des altmodischen grammatikalischen Rammspornes wie die der Galeere. Der Vorteil der Galeere war, dass sie so flach war. Kam die Dromone zu dicht auf, schoss sie glatt über die Galeere hinweg. Darauf waren wir aus.

Vorn am Bug stand auf Steuerbord Zenturio Ghostus Facis mit einem Fuchsschwanz. Aber es war schwer, in einer Flaute die Windrichtung zu bestimmen. Bedeutungsschwer sah er zum Kommandanten. Gaius Antagharus nickte kurz und starrte wieder in den Geschichten- Nebel. Er hatte schon viele Schlachten geschlagen. Den Schotten Karolanus Dingleby hatte er besiegt, Nora, die BoD-Chimäre, Vanilia, die tödliche Interpunktions-Erinnye und sogar Vokuhila, das orthografische Seeungeheuer. Daher hatte er ganz bewusst den Schutz des Nebels gesucht. Er verbarg uns, er schützte uns und gab uns, die wir in bekannten Gewässern segelten, Sicherheit und Zuversicht. Gaius Antagharus hob seinen Zauberwürfel. Vor vielen Jahren fand er ihn auf einer arabischen Dau. Sie sollte ein Gefängnis sein. Eine Falle für Wesen wie Dschinns und Dämonen. Seine Oberfläche war fein ziseliert, war mit Runen und Arabesken geschmückt, die niemand wirklich lesen konnte. Aber wenn man den Würfel lang genug ansah, erschienen Bilder im Kopf. Gaius Antagharus wusste das und starrte den Würfel an. Zenturia Gabriela und Zenturio Ghostus spannten ihre Körper und zogen ihre Schwerter, als Antagharus langsam den Arm hob.

„Formel Eins: Schnell, effektiv und ohne Schnörkel“
„Aye“ kam es aus den Mündern der Offiziere.
„Formel Zwei: Keine Gefangenen!
„Aye“
„Formel Drei: Rettet die Geschichten!“
„Aye“

Sein Arm sank herunter, dann zeigte er nach Backbord. Trommelove erhöhte die Schlagzahl, die Galeere nahm Fahrt auf. Wurde schneller und schneller. Gischt spritze am Bug hoch, der Rammsporn schien gierig den Weg ins Ziel zu suchen. Das Deck schwankte leicht. Man hörte das Knarzen des Leders, Schild und Schwert stießen aneinander und spielten eine unheimliche Musik. Die Luft schien sich mit jedem Anschlag aufzuladen bis hin zu einem Gefühl, dass gleich kleine Blitze um die Leute wabern müssten.

Dann tauchte die Triere auf. Querab vor uns. Ein großer Fehler.
„Einholen!“ schrie Gabriela Serafina den Ruderern zu. Die stellten rasch die Ruder auf, griffen zu ihren Schwertern und stürmten an Deck. Gerade rechtzeitig, denn der Rammsporn penetrierte die arme Triere mittschiffs. Holz barst, eiserne Nägel wurden aus ihren Verankerungen gedrückt, Autoren fielen ins Wasser und verloren ihre Wortschwerter. Leichtes Spiel. Allzu leicht.

Aber das war der einfache Teil. Die Dromone wartete noch… und die war moderner, schneller und besser bewaffnet… wir hatten die besten Kämpfer, die besseren Ruderer, die besseren Autoren und den besten Taktiker als Kommandanten. Wir hatten eine Serafina, eine halbe Engelin auf unserer Seite und mich, den Geist. Wir würden bald sehen, was schwerer wog…
*********ynter Frau
9.578 Beiträge
Das schreit nach einer Fortsetzung!
Lieber Ghostface,

deine Geschichte ist absolut genial!!!!!


*anbet* *spitze* *bravo*
*bravo* köstlich zu lesen


*spitze* meint Ev
sauber hingekriegt
*top*

Aber aufpassen.
Die Galeere muss noch zwischen der Insel der Ruhmes-Sirenen und dem Archipel der Schachtelsatz-Zyklopen hindurch. Stopft euch Wachs in die Ohren.
Außerdem lauert zwischen den Inseln noch eine albernische Nonsens-Bireme mit Lachgaskatapulten.

Warum ist die Galeere so flach? Segel verloren?
Ganz wunderbar diese antiken 80er...
**********Engel Frau
25.346 Beiträge
Gruppen-Mod 
*bravo*
Ist das klasse!!
*******an_m Mann
3.834 Beiträge
Gefällt mir sehr und ich stimme in das Fortsetzungsgeschrei ein *g*

Irre ich mich oder lief gestern Hellraiser? Wegen dem auf einer Dau gefundenen Zauberwürfel … *zwinker*
eyes002
******ace Mann
15.955 Beiträge
Themenersteller Gruppen-Mod 
Äääääääääh
Hellraiser im Fernsehen?*rotfl* Können zweibeinige Pferde galloppieren? *haumichwech*
Alle drei Teile stehen selbstredend im Regal. Jedoch war ich immer der Meinung, der Würfel wäre auf einem arabischen Markt gekauft worden? Da muss ich gleich erst einmal nachschauen *lol*

Ich weiß nicht, ob sich wer dran erinnern kann. Vor ein paar Jahren gab es eine Heftreihe: Bauen Sie die Bismarck. 147 Teil-Zeitschriften. Als Beiwerk gab es die komplette Doku, berühmte Seeschlachten, Schiffstypen und Kategorien. Besonders die antiken Schlachten zur See sind superspannend. Daher kam meine Idee. Bei den Wortverdrehungen stand der Meister Pate. Trommelove *zwinker*

Tom
Asche auf mein Haupt
Outlook nützt natürlich nichts, wenn man es nicht offen hat.

Hier - mit etwas Verspätung - die neuen acht Wörter

  • Universum
  • Liebe
  • Kraft
  • Franzbranntwein
  • Schlinge
  • Medusa
  • Flauschig
  • Mauseloch


*********ynter Frau
9.578 Beiträge
„Unser Universum ist größer als ein Mauseloch!“
Dieser provozierend fettgedruckte schwarze Satz auf weißem Untergrund an einer Reklametafel auf meinem Arbeitsweg macht mich neugierig.
Welches Produkt wird denn hier beworben? Nicht direkt ersichtlich.
Es nagt in mir und da ich nicht dumm sterben möchte, betätige ich scharf die Handbremse meines Fahrrads, steige ab und schiebe es zurück vor das Schild.

Geniale Strategie, denke ich, Interesse wird geweckt, man bleibt stehen und liest das Kleingedruckte, das wirklich in extrem kleinen Lettern gedruckt ist.
Ganz nah muss ich heran gehen, um es lesen zu können, denn es regnet leicht und die abperlenden Wasserstropfen machen das Lesen auch nicht leichter.
Fast hänge ich mit meiner Nase auf dem Acrylglas, um es im wahrsten Sinne des Wortes zu „begreifen“.

Es wird eine Modellagentur beworben und zwar eine für außergewöhnliche Modells! Nicht für diese typischen hirnlosen und magersüchtigen Laufstegschönheiten sondern für „Typen“ mit Ecken und Kanten.
Eine, die ihren Kunden ein ganzes Universum an „mehr“ bietet, und nicht ein 08/15- Mauseloch.
Die perfekte Verkörperung des zu bewerbenden Produkts, bei der aber raffinierterweise nicht das Produkt sondern das Modell im Vordergrund steht.
Echt ausgebufft – diese Taktik!
Das zu bewerbende Produkt menschelt durch den schrägen „Typ“, erzeugt eine Emotion und setzt sich auf diese Art und Weise im Kopf fest.

Ich nicke anerkennend, trotz abgebrochenem Psychologiestudium habe ich die Strategie dahinter erkannt.
Es ist die Einladung zu einem Casting, Beginn …ich sehe auf meine Uhr…jetzt! Hm, das würde mich schon sehr interessieren, denn eigentlich kann alles nur besser sein als mein jetziger Job, in dem ich vier Stunden täglich in einem flauschigen
Quietsche-Entchen-Kostüm die Fußgängerzone auf und ab watschle, um auf die neu angeschafften kostenpflichtigen Solar-Gondolettas auf dem stadteigenen Teich aufmerksam zu machen.

Der Entschluß mich krank zu melden ist schnell gefasst und ich fahre auf direktem Weg zu der Agentur. Ich weiß ja auch nicht, was ich erwartet habe, aber das was ich dann vorfinde…wow!
Total schicke Adresse, ein Glaspalast mit überdimensionalen Pop-Art-Drucken der hauseigenen schrillen Modells im Andy Warhol-Stil und sonst alles in schwarz/weiß gehalten.
Sehr edel, vielleicht doch eine Nummer zu groß für mich?

Mit klopfendem Herzen betrete ich den Innenraum. Ich schmunzle, hier sitzen tatsächlich echte „Typen“. Ein sehr großer Mann, ich schätze ihn auf mindestens zwei Meter, kahlköpfig in einem schwarzen Totengräberfrack mit Schwalbenschwanz und mit einer Hanfseil-Schlinge um den Hals steht vor mir an der Anmeldung. Die elegante Empfangsdame mustert mich zunächst von oben bis unten und reicht mir dann wortlos nickend ein Anmeldeformular.

Einen Kloß hinunterschluckend trete ich zu den anderen Wartenden - im Ganzen sind nur drei Leute vor mir. Der Totengräber von eben, eine flippige Hippietante in ihren Endvierzigern mit hüftlangen grauen Haaren, deren Haut „all over“ von farbenfrohen Tattoos bedeckt ist und ein halbnackter Herr mit gezwirbeltem Lichterbart und Satinmorgenmantel. Er sieht aus, als käme er direkt aus dem Bett.
Dann ich selbst, mein Spitzname aus der Schulzeit „Medusa“ sagt eigentlich alles.

Zischende Schlangen habe ich zwar nicht auf meinem Kopf, doch stehen meine naturkrausen Haare bei feuchtem Wetter immer in alle Richtungen ab. Dazu kommt meine Vorliebe für schrille Kontaktlinsen, heute trage ich die leuchtend gelben, daher mein leicht starrer Blick. Schräg, ich weiß,aber ich bin eben etwas exaltiert.

Der Agenturchef persönlich erscheint und erklärt uns, dass es um einen Spot für Franzbranntwein geht. Er umreißt kurz sein Konzept und wie er sich das Ganze vorstellt, dann sollen wir mit unserer Performance beginnen.
Ich habe etwas Zeit und gebe mich ganz dem Gefühl des Franzbranntweines hin. Ich bin Franzbranntwein, kühl, belebend und erfrischend auf müder Haut, leicht prickelnd. Mit ganzer Kraft stelle ich es mir vor und werde kampfermäßig durchströmt.
Am Ende der Wartezeit glaube ich, dass nun statt Blut Franzbranntwein durch meine Adern fließt und gebe vor dem Agenturchef mein Bestes.

Leider, leider, nicht gut genug…ich müsse noch mehr Liebe, Gefühl und Ausdruck in meine Präsentation legen, empfiehlt er mir beim Abschied.
Gecastet wird übrigens der Totengräber, doch der Agenturchef findet meinen persönlichen Stil dennoch sehr überzeugend. Ja geradezu begeistert ist er von meiner Art des aufrechten Ganges und dem Wackeln meines Kopfes auf meinem Hals dabei.
Er möchte mir einen tollen Job als Einstieg in die Agentur anbieten, gerade vorhin erst wäre er vakant geworden… die Darstellung einer Ente im Stadtpark als Werbung für die Gondolettas…
Tja ...
so kann es kommen ....

*haumichwech*
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