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Die Heilerin

Die Heilerin
Es gab eine Zeit, in der ich mich nur noch erschöpft fühlte. Eine allgegenwärtige Müdigkeit umgab mich und wenn ich meinen täglichen Pflichten nachging, kam es mir vor, als würde ich unter Wasser laufen. Das ging einige Wochen so und am Heiligen Abend war es so schlimm, dass ich mich morgens sofort nach dem Kaffeetrinken wieder ins Bett legen musste, weil ich einfach nicht in der Lage war, irgendetwas zu tun. Alle meine Glieder waren wie Blei und mein Kopf fühlte sich an wie mit Watte ausgestopft.

Ich muss wohl einige Stunden geschlafen haben, und kurz bevor ich gegen 11 Uhr wieder aufwachte, hatte ich einen Traum.

Ich war im Urlaub und schlenderte in einer mir fremden deutschen Stadt durch die Fußgängerzone. Die Sonne schien und es war frühlingshaft warm. Ich betrachtete die Auslagen in den Geschäften, kam an Modeboutiquen, an Kunstgalerien, an Teppichhäuser, an Schuhgeschäften und einigen Cafés vorbei. Auf einer Bank an einem der wenigen Bäume, die noch in der Innenstadt verblieben waren, ruhte ich mich aus und beobachtete das rege Treiben um mich herum. Als ich weiterging, kam ich an einem Laden vorbei, den ich fast übersehen hätte. Als ich schon fast daran vorbei war, bemerkte ich noch aus dem Augenwinkel die Auslage, die mich sofort faszinierte. Ich drehte mich um und sah, dass es ein Edelsteinladen war. Dieser hatte nur ein ganz kleines Schaufenster, denn das Geschäft lag im Souterrain und man musste einige Stufen hinuntersteigen, um die Eingangstür zu erreichen. Ich fühlte mich von dem Laden wie magisch angezogen.

Ein Glockenspiel kündigte meinen Besuch an, als ich die Tür öffnete und eintrat. Ich befand mich in einem Vorraum, von dem aus eine Treppe hinunter zu dem eigentlichen Laden führte. Ich stieg die Treppe hinab und kam in einen Raum, dessen Beleuchtung lediglich aus einer Vielzahl von Kerzen bestand. Auf Tischen waren die schönsten Edelsteine ausgelegt, die ich je gesehen hatte, und ich fühlte mich von ihrer puren Energie eingehüllt. Am Ende des Raumes stand eine dunkelhaarige Frau mit dem Rücken zu mir. Sie trug einen halblangen, klassischen Bob, der auch meine bevorzugte Frisur ist. Sie hatte auch in etwa meine Größe und meine Figur. Mir war sofort klar, dass diese Frau eine Heilerin war. Ich trat an sie heran und fragte:
„Gibt es denn nicht irgendetwas, was man gegen meine Müdigkeit tun kann?“
Die Frau bewegte sich durch den Raum und ließ ihre Hände prüfend über verschiedene Edelsteine gleiten, doch ihre Position blieb immer so, dass ich ihr Gesicht nicht sehen konnte. Nach einer Weile blieb ihre Hand auf einer Kette aus rot-violetten Steinen liegen. Sie nahm die Kette auf und schlang sie mir zweimal um den Hals. Danach verließ ich den Laden, ohne zu bezahlen, und wachte auf.


Der Traum war so intensiv gewesen, dass ich mich sogar heute noch an alle Einzelheiten erinnere. Ich stand auf und suchte in meinen Edelstein-Büchern nach Steinen in dieser seltsamen Farbe. Seite um Seite blätterte ich um, aber nichts entsprach dem, was ich im Traum gesehen hatte. Im letzten Drittel des Buches fand ich endlich den Stein in der gesuchten Farbe, einen Rubin. Es gab eine lange Abhandlung darüber, auf welche Weise Rubine auf Körper, Geist und Seele wirken, und bei allem dachte ich:
„Ja, das passt.“
Im allerletzten Satz stand, dass der Rubin bei regelmäßigem Tragen auch unbegründete und starke Müdigkeit und Schlafsucht lindert.

Ich hatte plötzlich das ganz starke Bedürfnis, eine solche Rubinkette zu erwerben, und es drängte, mich, das sofort zu tun. Warten war nicht möglich. Ich rief also in dem Edelsteinladen an, in dem ich immer meine Steine kaufte und fragte nach der Öffnungszeit an diesem Tag. Der Laden hatte bis 14 Uhr geöffnet. Mittlerweile war es kurz nach 12 Uhr und ich machte mich schnellstens auf den Weg, denn ich hatte fast eine Stunde zu fahren.

Im Laden angekommen fragte ich den Besitzer gleich nach einer Rubinkette. Er legte mir die üblichen Ketten aus Splittersteinen vor, die aber für mich nicht in Frage kamen, da meine extrem empfindliche Haut durch die scharfen Kanten gereizt werden würden. Er bemerkte meine Unentschlossenheit und sagte:
„Ich habe hier noch etwas ganz Besonderes. Das habe ich erst diese Woche hereinbekommen.“
Dann zeigte er mir eine Kette aus glatt geschliffenen Steinen, ca. 55 cm lang, mit kleinen Steinen am Verschluss, die nach der Mitte hin kontinuierlich an Größe zunahmen. Ich wusste sofort, dass das meine Kette war und fragte nach dem Preis. Ich hatte schon vermutet, dass sie um einiges teurer sein würde als eine Splitterkette, aber als er mir den tatsächlichen Preis von 840 DM nannte, musste ich erst einmal tief Luft holen. Das sprengte mein Budget bei weitem.

Aber mein Verlangen nach dieser Kette war so stark, dass ich, nachdem er auf 800 DM heruntergegangen war, mit Karte zahlte und in Kauf nahm, damit mein Konto zu überziehen. Ich legte die Kette sofort um und fuhr wieder nach Hause. Von Müdigkeit keine Spur mehr, aber das lag wohl eher an der Begeisterung als an der Wirkung der Kette, die sich laut Beschreibung erst bei längerem Tragen einstellen sollte.

Wenn ich die Kette 24 Stunden täglich trug, konnte ich nachts nicht schlafen. Daher legte ich sie nur tagsüber an und es ging mir immer besser. Zu Sylvester, also genau 7 Tage später riss die Kette zum ersten Mal. Ich klaubte die Steinchen fein säuberlich auf und ließ sie in dem Laden neu auffädeln. Die Frau des Besitzers erklärte mir, das käme davon, dass ich wohl einen sehr niedrigen Energielevel gehabt haben müsse und enorm viel Energie aus der Kette gezogen hätte. Diesmal hielt sie ca. 4 Wochen, bevor sie wieder auseinander fiel. Nun ließ ich sie mir nicht mehr auf einen Faden, sondern auf einen Silberdraht aufziehen. Danach gab es keine Probleme mehr. Ich trug die Kette nicht sehr lange, da ich mich bald wieder erholte. Als ich das Gefühl bekam, dass sie mir zu stark wurde, legte ich sie in eine Schatulle, wo sie einige Jahre unbeachtet verbrachte.

Bei einem erneuten Anfall von unüberwindlicher Müdigkeit fiel mir die Kette wieder ein und ich legte sie um. Es dauerte ganze 3 Tage, bis mir beim Autofahren plötzlich die Steine teils in den Ausschnitt, teils auf den Autositz und von da aus auf den Boden kullerten. Ich bemühte mich, alle sorgfältig wieder aufzusammeln, aber ich wurde das Gefühl nicht los, nicht mehr alle gefunden zu haben. Aber zu dem Zeitpunkt, als die Kette erneut riss, hatte sie ihre Wirkung schon getan und ich fühlte mich wieder besser.

Heute, wiederum einige Jahre später, sind mir die Steine wieder eingefallen. Ich habe danach gesucht und sie tatsächlich gefunden. Ich denke, ich werde sie morgen wieder aufziehen lassen, denn momentan kann ich wieder etwas zusätzliche Energie gebrauchen.
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