An manchen Tagen
An manchen Tagen wache ich morgens auf und Du bist sofort da. Ich kann Dich fühlen, ich spüre Dich, direkt neben mir. In mir.Ich habe noch gar nicht realisiert wo ich bin, wann ich bin. Der Wachzustand hat mich noch nicht gänzlich erreicht. Dieses allmorgendliche Jetzt und Hier ist noch in weiter Ferne. Aber Du bist schon da. Tief in mir. Es ist so intensiv, als würde ich innerlich verbrennen.
Eine unendlich tiefe Sehnsucht erfüllt mich. Ich fühle Dich, ich rieche Dich, ich höre Deine Stimme. Sanft und leise. Ganz nah. Meine Haut scheint zu vibrieren, ein leises Prickeln durchzieht meinen Körper. Als wärst Du wirklich da. Hier bei mir.
Als wäre es gestern gewesen.
Ich schaue mich um. Nein, Du bist nicht da.
Dennoch - Wohlgefühl. Rundum. In schmerzender Sehnsucht verpackt.
All die Jahre - komprimiert auf wenige Minuten des Morgens.
Woher kommt er? Dieser plötzliche und unerwartete Überfall meiner Sehnsüchte an manchen Tagen. Diese intensive Erinnerung, die meine Alltagsmauer in Sekundenschnelle zu Fall bringt und mich so intensiv bei Dir sein lässt. So tief gespeichert in jeder Zelle meines Seins.
Ich sehe Dich, wie Du mir in die Augen schaust, in mir liest. Wie in einem Buch. Es bedarf keiner Worte in diesen Momenten.
Ich fühle Deine Blicke. Auf mir. In mir. Liebevoll, glücklich. Zufrieden. Lustvoll.
Deine Augen werden etwas schmaler in diesen Momenten. Als säße Dir ein kleiner Schalk im Nacken, der lustvolle Dinge ausheckt.
Deine Hand streicht zärlich über meine Wange, bevor sie mich mit festem Griff im Nacken hält.
Und ich träume Deine Leidenschaft. Die mich nimmt und mitreisst. Mich lebendig werden und meinen Körper zittern lässt. Mich schreien und alles vergessen lässt. Vor Lust, sanftem, erfüllendem Schmerz und Glück. Und ich sehe Dein lächelndes Gesicht und Deine leuchtenden Augen. Voll Freude und Erfüllung.
Warum überfällt mich diese Erinnerung an manchen Tagen so intensiv?
Wie wird es sein beim nächsten Wiedersehen? Nach so unendlich langer Zeit, die so viel Schmerz in sich trug. So viel Veränderung. Wer bin ich heute und wer bist Du?
Wird dieser Traum für immer sterben?
Meine Gefühle sind sich noch nicht einig, ob sie sich wohlfühlen sollen oder mich zum Weinen bringen möchten für diesen Tag. Jeder Tag ist anders. Neu.
Ich schüttle mich, verdränge mühsam die Gefühlsebene und begebe mich in mein Alltags-Ich, durchlaufe meine allmorgendliche Alltagsroutine und gehe zur Arbeit. Mit Dir in mir. Du begleitest mich heute durch den Tag. Auch ohne Worte.
Where I am
where you are.
And i walk up the hill
and i can't stand still
'till the day of our last rendez-vous
and the leaves turn red
and i bow my head
all my feelings are with you.
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