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Entzaubert

*********ynter Frau
9.577 Beiträge
Themenersteller 
Entzaubert
Es begann an einem Samstagmorgen beim Frühstück. Ich saß bei einer Tasse Kaffee und einem Butterhörnchen auf meinem kleinen Balkon und las die Zeitung. Wie fast immer überflog ich die Kontaktanzeigen. Nicht, weil ich jemanden suchte - Nein, nur so aus Neugierde. Ein Text stach mir förmlich ins Auge:" Je cherche une Âme, qui pourra m`aider, je suis d`un Generation desenchantee" stand da und eine Mobilfunknummer.
Eine Hilfe suchende Seele aus einer entzauberten Generation? Ein französischer Text in einer deutschen Zeitung? Nun diese Person wollte offensichtlich aus der Masse herausstechen und war entweder gebildet und suchte ein passendes Pendant, war ein Franzose, der einfach kein Deutsch konnte oder eine von der Liebe enttäuschte Seele, die es zu retten galt.
Meine Neugier war geweckt und ich überlegte kurz, ob wohl meine Schulfranzösischkenntnisse einem telefonischen Dialog standhalten könnten. Ich weiß auch nicht, einem Impuls folgend, nahm ich mein Handy und wählte die Nummer.

Es klingelte am anderen Ende - lange sehr lange. Ich wollte schon wieder auflegen, als sich eine sonore männliche Stimme meldete: " Hallo unbekanntes Wesen, kannst du mir helfen?" Im ersten Moment war ich etwas überfahren ob dieser direkten Ansprache, ich stotterte meine Begrüßung und endete mit dem Satz:" Eigentlich habe ich keine Ahnung, warum ich Ihre Nummer gewählt habe, etwas in Ihrer Anzeige hat mich berührt."
Am anderen Ende hörte ich ein Lächeln in der Stimme als er mir sagte, dass sein Name Viktor wäre und er mich gerne kennen lernen würde, am besten gleich am Mittag, vielleicht bei einem Glas Wein oder einem Kaffee in der Innenstadt?

Eigentlich ging mir das ein bisschen zu schnell, mein Verstand schüttelte sinnbildlich den Kopf, aber mein Bauchgefühl überstimmte ihn, "warum nicht, einverstanden, wo und wann?" Es war doch nur auf einen Kaffee, was könnte mir schon groß passieren? Er nannte mir ein Bistro in der Fußgängerzone, eine Zeit, eine rote Rose würde auf seinem Tisch liegen - als Erkennungszeichen- und fragte mich, ob ich mich weiblich kleiden könnte.
Weiblich kleiden? Bevor ich fragen konnte, was er damit meinte, hatte er schon aufgelegt.

Ich war prickelnd aufgeregt als ich mich dem Bistro näherte, superpünktlich und wie von dem Herrn gewünscht, weiblich gekleidet mit meinem rot/weiß getupften knielangen Sommerkleid und hohen Sandalen. Langsam schritt ich an den Tischen vorbei und sah dann die Rose auf einem Tisch liegen, eine blutrote Baccararose. Er saß mit dem Rücken zu mir, leicht ergraute raspelkurze Haare, leger mit einem eleganten Hemd, garantiert nicht von der Stange, und einer Designerjeans bekleidet.
Noch hätte ich einfach so vorbeigehen können, ich tat es nicht, sondern trat zu ihm an den Tisch. Er blickte zu mir auf, erhob sich und sah mich mit wunderschönen blauen Augen an. Er strahlte mich an und in diesem Moment erlebte ich, dass es Liebe auf den ersten Blick tatsächlich gab. Ein Blitz durchzuckte mich, ich fühlte, wie mein Herz in Flammen stand.

Der Rest des Tages ist schnell erzählt, ich war so hingerissen von ihm, seinen Worten und seiner zarten Berührung meiner Hände, dass ich förmlich an seinen Lippen hing. Wir aßen eine Kleinigkeit und gingen anschließend am romantischen Flussufer spazieren. Dabei erzählte er mir von seiner letzten unglücklichen Liebe, die sich das Leben genommen hatte. Ich war zutiefst erschüttert – wie konnte man nur einen so liebenswerten Menschen auf solche Art und Weise verlassen?

Auf einer Bank ließen wir uns nieder, lachten und scherzten bis der Moment kam, als er mich mit diesem Blick ansah- gierige Leidenschaft und tiefes Verlangen. Sein Kuss raubte mir den Atem und mein eigener Wille löste sich unter seinen erst zarten, dann immer fordernden Berührungen auf. Er übernahm die Führung, ganz selbstverständlich, nahm meinen Körper und mein Wesen gefangen und legte mich - bildlich gesprochen- in Ketten.
Am Ende keuchten wir beide vor Verlangen und seine Hand verschwand unter meinem Rock und in meinem Höschen. Er fingerte mich bis kurz vor den Orgasmus und ich ließ es geschehen. Seine Lippen auf meinen und seine Hände an all meinen empfindlichen Stellen. Ich wollte ihn mit Haut und Haar. Vorbeikommende Spaziergänger schüttelten ihre Köpfe über unser teenagermäßiges Verhalten, aber es war uns egal.

Er legte meine Hand auf seinen ausgebeulten Schritt und meinte mit rauer Stimme:" Das ist deine Wirkung auf mich, am liebsten würde ich dich jetzt und hier f..., aber ich muss mich leider verabschieden. Ich muss noch mal ins Büro, ohne mich läuft es nicht!" Ja, sein Handy hatte ständig vor sich ihn gebrummt, ab und zu hatte er einen unwilligen Blick darauf geworfen. Schwankend erhob ich mich und war etwas verwirrt über sein Verhalten. Ich sollte es noch besser verstehen...

Die folgenden Tage mailten wir uns oder telefonierten kurz, denn er war immer auf dem Sprung. Wir verabredeten ein neues Treffen, diesmal mit dem Versprechen auf "mehr". Ich legte alle meine Termine um, nur um an diesem Tag schön und frei für ihn zu sein. Am Vorabend, wenige Stunden vor unserem Treffen, kam eine SMS von ihm, dass er leider absagen müsse. Sein Geschäftspartner in der Firma sei erkrankt und er müsse nun dessen Termine mit übernehmen. Es täte ihm so Leid. Ich war fassungslos, aber hatte Verständnis, so war das eben als Selbstständiger.

Wochenlang tat sich nicht viel, mal meldete er sich, dann wieder tagelang nicht. Meine Mails und meine Fragen blieben teils unbeantwortet, meine Anrufe gingen auf eine unpersönliche Mailbox. Es war so frustrierend! So schmerzhaft! So qualvoll! Ständig fragte ich mich, was er wohl gerade machte, ob er auch mal an mich dachte, stellte mir das "mehr" mit ihm vor.
Wenn er sich meldete, dann klang er abwechselnd so verheißungsvoll wie geschmolzene Schokolade oder dauergestresst.
Dieses ständige Auf und Ab zerrte an meinen Nerven. Im Beruf war ich fahrig, bei meinen Freunden einsilbig und bedrückt. Strich er Balsam auf meine Wunden, dann war ich himmelhoch jauchzend, hörte ich wieder tagelang nichts von ihm, dann war ich zu Tode betrübt- ich durchlebte ein immerwährendes Wechselbad der Gefühle. Mein Telefon trug ich immer bei mir, nur um ja keinen Anruf oder eine SMS von ihm zu verpassen und ich checkte alle paar Minuten meinen Mail-Account. Dieses Verhalten wurde zwanghaft mit der Zeit.

Meine Freundinnen wollten mein seltsames einsiedlerisches Verhalten nicht mehr dulden, unterzogen mich einem "peinlichen" Verhör - die Inquisition war nichts dagegen- und tadelten mich anschließend, weil ich mich so "dumm" benahm. "Gib` diesem Idiot den Laufpass, der verdient dich doch gar nicht!" und "Wie, da ist noch gar nichts gelaufen und du hängst trotzdem derart an ihm?" waren noch die freundlichsten Bemerkungen. Ich verstand es ja selbst nicht, was mich bei Viktor hielt. Mein Hang zur Selbstqual oder weil er es vermochte, mein Kopfkino in Gang zu setzen wie kaum ein Anderer? War es sein gutes Aussehen oder sein unwiderstehlicher jungenhafter Charme?

Dann wieder, wenn sich mein Selbsterhaltungstrieb gegen meine Gefühlsduselei durchsetzte und ich soweit war, den Kontakt zu beenden, weil ich des Wartens auf ihn so müde war, überschüttete er mich mit Aufmerksamkeiten. Er schickte mir rote Rosen und streichelte meine gequälte Seele mit sehr erregenden Fantasien - was er alles mit mir machen würde, wenn wir uns wieder sähen, wie lustvoll es sein würde, auch durch das lange Warten- wie sehr er es bedaure, derartig eingespannt zu sein und das es bald besser werden würde.
Bald- immer dieses Wort - Hoffnung und Qual gleichermaßen.

Ein neues Treffen - Freude- Erwartung- Absage! Diesmal war er angeblich krank. Ich schrieb ihm eine lange Mail und kündigte an, mich von ihm zu trennen, wenn er das nächste Treffen auch platzen lassen würde. Neuer Termin- verhaltene, weil misstrauische Freude- ängstliches Erwarten -banges Hoffen -Absage ("Süße tut mir so Leid, aber hier türmt sich die Arbeit..., ich kann mich leider nicht freimachen, du weißt doch, wie das mit der Selbständigkeit ist....")!

"Je cherche une Âme, qui pourra m`aider...", dieser Text in der Zeitung, die ich heute früh beim Frühstück las - sein Text. Meine Welt stürzte in sich zusammen. Meine Tränen liefen heiß über meine Wangen und mein Körper wurde von Weinkrämpfen geschüttelt. Dieser elende Mistkerl, er hatte nur mit mir gespielt, mit meinen Gefühlen, mich manipuliert und mein Herz zwischen seinen manikürten Händen entzwei gebrochen. Ich war innerlich wie erstarrt als ich zum Telefon neben meiner Kaffeetasse griff und meine Freundin anrief, um sie um einen Gefallen zu bitten.

Ich kleidete mich weiblich, mein "kleines Schwarzes" und meine High Heels, frisierte und schminkte mich sorgfältig. Bevor ich meine Wohnung verließ, holte ich das große Fleischmesser aus der Küchenschublade, steckte es in meine Handtasche und ging zu dem Treffpunkt, den mir meine Freundin gesimst hatte. Ich sah ihn schon von weitem, wie er erwartungsvoll und voller Vorfreude bei einem Glas Weißwein mit der obligatorischen Rose neben sich, auf seine Verabredung wartete. Ganz langsam näherte ich mich und erst als ich direkt vor ihm stand, registrierte er mich voller Entsetzen.

Das Fleischmesser hatte eine sehr gute Klinge. Es war ja auch teuer genug gewesen, eines von diesen scharfen japanischen Messern, und es lag wirklich gut in der Hand. Bevor Viktor sich versah, steckte es in seinem Herzen. Ungläubiges Erstaunen lag in seinem Blick. Ich zog es aus seinem Körper und rammte es, noch benetzt von seinem Herzblut, mit entschlossener Heftigkeit in das meinige. Endlich waren wir vereint - durch unser Blut.
Mit meinem letzten Blick und unter dem Geschrei der Gäste sah ich seine wunderschönen blauen Augen brechen.

Ich beendete meine Aussage vor dem Gericht, setzte mich und sah schuldbewusst zu Boden. Welche Strafe würde mich erwarten? Viktor hatte seine Aussage bereits getätigt und sah vorwurfsvoll von seiner Bank zu mir herüber. Zeugen konnten leider nicht vernommen werden, da sie noch unter den Lebenden weilten. So war es nun an dem höchsten Richter und seinen Beisitzern über das Ausmaß meiner Schuld zu entscheiden.

copyright Pourquoi_pasXX 01.11.13

Inspiriert von Kate Ryan Titel: „Desenchantee“ und den Ärzten Titel: „Nur ein Kuss“
Sorry
Es war mir leider nicht möglich, auf irgendwelche Fehler zu achten, sollten da welche vorhanden sein...

Atemberaubend!
...
ich hörte ein Lächeln in seiner Stimme

ja, das gibts

gut gewählte Worte!
eyes002
******ace Mann
15.955 Beiträge
Gruppen-Mod 
Endlich
bekommt "Doppelherz" einen Sinn.

Wie bereits geschrieben wurde, habe ich beim Aufbau und der dramaturgischen Abfolge nicht im Mindesten auf Fehler geachtet. Und allein das ist großes Lob.

Ich fand das Ende zu hastig. Überstürzt und irgendwie zu hektisch. Es bleibt der Verdacht, dass die Geschichte schnell zu einem Ende geführt werden muss und die Motivlage der Protagonistin bleibt (für mich) dermaßen im Dunklen, dass ich keine Idee habe. Was am Ende der Geschichte viele Fragezeichen aufwirft. Den einen oder anderen macht das froh, ich werde eine schlaflose Nacht haben *zwinker*

Tom
*********ynter Frau
9.577 Beiträge
Themenersteller 
Insomnia
Lieber Tom,
ich möchte dich nicht um deinen Schönheitsschlaf bringen!

Er vertröstet sie ständig wegen irgendwelcher beruflichen Termine, sie ist deprimiert darüber, liest dann in der Zeitung seine neue Annonce und dreht durch, weil er nur mit ihr "gespielt" hat.
Sie bittet ihre Freundin, ihn anzurufen und ein Date auszumachen (mit der Freundin).
Sie simst der Protagonistin die Uhrzeit. Diese hat den Vorsatz, ihn und sich selbst zu töten, damit ihre Qual beendet ist und auch sein böses Spiel, denn so macht er es mit allen Frauen, die auf ihn hereinfallen (der Selbstmord der letzten Freundin).

Im letzten Absatz steht sie vor Gottes Gericht, um ihre Tat und die Hintergründe zu schildern. Dann erwartet sie das Urteil.
Ich bin dann mal wieder
der Böse ...

Ich gebe dann mal wieder den Bösen, ja?
Also zuerst einmal empfinde ich die Geschichte als gut geschrieben. Liest sich flüssig. Aber sie hat mich, nach dem ersten Drittel, wieder losgelassen. Im ersten Drittel war ich drin, spannend, was kommt jetzt.
Die Beschreibung, was sie alles durchlitten hatten, ihre Nervosität, ihre Angst und der ganze Gefühlsmischmasch kommt nicht bei mir an. Ich kann dir allerdings nicht sagen, warum nicht. Vielleicht ein bisschen zu lang? Zuviel Beschreibung, Erklärung, zuwenig »zeigen«? Ich bin mir nicht sicher.
Die Wendung zum Schluss ist interessant, aber sie wirkt irgendwie nicht wirklich als Knall und ich denke, dass liegt auch am Mittelteil. Da hier die Gefühle (nur für mich) eher lauwarm herüberkommen, nehmen sie dem Schluss die Glaubwürdigkeit. Vielleicht liegt es auch daran, dass ich ein Mann bin und Frauen das intensiver empfinden können. Bitte verstehe es nicht als Gemecker, sind meine Gefühle beim Lesen.

Einiges Konkretes hätte ich noch:

1.
Nicht, weil ich jemanden suchte - Nein, nur so aus Neugierde.
Nicht, weil ich jemanden suchte - nein, nur so aus Neugierde.


2.
Nun diese Person wollte offensichtlich aus der Masse herausstechen.
So, wie du sie schilderst, sticht sie aus der Masse heraus. Du hast es gut geschildert, es ist deutlich, also trau deinem Urteil und dem Leser:
"Diese Person wollte aus der Masse herausstechen."


3.
Es klingelte am anderen Ende - lange sehr lange.
Finde ich stärker und besser lesbar:
"Es klingelte lange am anderen Ende, sehr lange."


4.
Ich wollte schon wieder auflegen, als sich eine sonore männliche Stimme meldete
Ist für mich insofern diskussionwürdig, als »sonore Stimme« bei mir automatisch das Bild eines männlichen Chefs im Kopf produziert. Bitte, liebe Feministinnen, schlagt mich nicht dafür, ja?


5.
Eigentlich ging mir das ein bisschen zu schnell, mein Verstand schüttelte sinnbildlich den Kopf, aber mein Bauchgefühl überstimmte ihn

Der Satz ist doof - sorry *g*

Vielleicht so?
"Eigentlich ging mir das ein bisschen zu schnell. Vehement sagte mein Verstand nein, aber mein Bauch überschrie ihn."


6.
blutrote Baccararose

Das ist wie ein weißer Schimmel oder ein schwarzer Rappe *lach*


So, wie immer mein Nachsatz: Ich hoffe, dich nicht verletzt zu haben. Was ich als verbesserungswürdig erachte, muss es nicht unbedingt sein, es entspringt meinem Wunsch, dir zu helfen.
*********ynter Frau
9.577 Beiträge
Themenersteller 
@CChristjan
Nur keine Sorge, ich bin nicht aus Zucker *zwinker* und ich bin hier, um zu lernen.

Einige deiner Einwürfe kann ich teilen, andere nicht.

Als Beispiel für "nicht" den von dir als "lau" bemängelten Mittelteil: Ich würde sagen, es liegt daran, dass du ein Mann bist.

Männer begehen oft diese "Sünden", ihre Frauen zu vernachlässigen, im besten Fall ohne es wirklich zu merken, im schlechtesten mit Absicht. Sie schieben den Beruf als Ausrede vor und trampeln damit auf den Gefühlen der Frauen herum. Diese verfallen in Zweifel, Sorge oder Depressionen darüber, dass ihr Liebster sie kaum oder gar nicht beachtet. Kommt dann noch Eifersuch hinzu, dann führt das zu unkontrollierten Ausbrüchen, die dann wieder als Hysterie abgetan werden.

Also nicht, dass ich dir unterstelle, ein solcher Mann zu sein, bei Gott nicht!

In vielen PM`s zu dieser Geschichte, alle von Frauen, die ich bekommen habe wurde mir mitgeteilt, wie gut ihnen die geschilderte Situation bekannt ist und, dass sie die Protagonistin und ihre Verhaltensweise verstehen.

Bitte verstehe mich nicht falsch, du hast das Recht auf deine Meinung und ich akzeptiere sie wie sie ist!
Das ist schon ok
denn ich gelange immer zu der Überzeugung, dass es sehr wohl eine große Rolle bei emotionsgeladenen Geschichten spielt, ob sie Männer oder Frauen lesen.
Ich halte die Beachtung dieses Aspekts des Schreibens für sehr wichtig (zumindest für mich) und finde hier des Öfteren Hinweise darauf.

Alles gut ...
gefällt
ihr verwechselt glaube ich, ob die erzählte Handlung eher bei Frauen oder bei Männern ankommt damit, ob die Story glaubhaft und unterhaltsam bei beiden Geschlechtern unter den Lesern ankommen kann. Das Thema interessiert diejenige oder denjenigen nun mal anders. Mit der Schreibe hat das wenig zu tun.

Die Geschichte (aus der Sicht) einer Frau, die sich betrogen fühlt von einem Mann, der mit ihr spielt, ist nachvollziehbar dargestellt und lässt natürlich eher Frauen als Männer Mitgefühl empfinden.

Aber ich gebe den Herren recht darin, dass der Mittelteil durchaus dramatischer hätte aufgebaut werden können.
Die eiskalte und überlegte Entscheidung, sich zu rächen, kommt mir zu kopflastig vor. Eine verliebte, verletzte Frau kann nach meinem Empfinden nicht sofort so reagieren - so etwas wird jahrelang ausgebrütet.

Einige Kommafehler, habe aber gar keine Lust, die aufzuzählen, da hier der Inhalt wichtiger als die Form zu sein scheint.

Im Französischen benutzt man keine Großbuchstaben, und wenn du dir schon die Mühe machst, Akzente zu benutzen wie bei "âme" - dann bitte auch "d´une génération désenchantée" - dein Schulfranzösisch hat ja nichts damit zu tun, wie es in der Zeitung zu stehen hat. Oder ist das eine Andeutung, dass er kein Franzose ist?

@******jan´s Anmerkungen zu einzelnen Sätzen stimme ich nur bedingt zu. Die blutrote Baccararose ist nun mal noch nicht gelb verwelkt, ein Schimmel ändert die Farbe nie.
Das "offensichtlich" finde ich passend. Es sind ihre Überlegungen, warum er wohl Französisch benutzt, keine Tatsache.

Auch mir sind ein paar Kleinigkeiten aufgefallen, die besser formuliert oder geschrieben hätten werden können. Was mir unklar ist, ist z.B.:

*********pasXX:
war etwas verwirrt über sein Verhalten. Ich sollte es noch besser verstehen...

du willst andeuten, dass es ihr klarer wird, aber hier kommt es an wie eine Steigerung von verwirrt...

und das:
*********pasXX:
erst als ich direkt vor ihm stand, registrierte er mich voller Entsetzen.
"sah er mich v.E. an" oder "erkannte er mich v.E," fände ich besser, registrieren ist so sachlich, das passt nicht. Außerdem ist nicht klar, ob er das Messer sieht, oder sie nur erkennt. Bei letzterem war sein Blick dann wohl eher peinlich berührt, schockiert.

und den letzten Absatz, mit Gottes Gericht, würde ich sowieso lieber ganz weglassen, der Knall am Ende mit brechenden Augen ist imho besser.

aber insgesamt eben eine gute Geschichte, ausbaufähig, aber mit viel Gefühl, realitätsnah und mitreißend.
Schön, danke!
Gruß
Dea
*******OfMe Frau
2.582 Beiträge
Wie immer bei Dir wunderschön geschrieben. Enttäuschte Liebe und Gewalt ist gerade Dein Thema, ja?

Allerdings erscheint mit Ende übertrieben und nimmt mich nicht (mehr) richtig mit. Die Gefühle der Protagonistin über sein Spiel, das ständige Hingehalten-werden, kann ich nachvollziehen und mitfühlen. Allerdings glaube ich, dass eine erwachsene Frau an irgendeiner Stelle auf emotionalem Selbstschutz die Notbremse ziehen würde - die beiden haben sich ja nur ein einziges Mal gesehen, und das spontan, ohne größeres "Vorspiel". Da erscheint mir ihr "Reinsteigern", das dann letztendlich zu dem Mord und Selbstmord führt, nicht so ganz glaubhaft und nachvollziehbar (wobei ich natürlich ihre Vorgeschichte nicht kenne, da kann ja noch etwas ganz anderes getriggert worden sein).
*********ynter Frau
9.577 Beiträge
Themenersteller 
Danke schön...
@ dornroeschen67

Vielen Dank für deine Vorschläge und Korrekturen.
Ich nehme sie an bis auf:
"Die eiskalte und überlegte Entscheidung, sich zu rächen, kommt mir zu kopflastig vor."
Ich bleibe dabei, dass meine Protagonistin im Moment als sie begreift, dass mit ihr nur gespielt wurde, "austickt".
Sie hat sich so in diese Beziehung hineingesteigert, Realität und Wunschdenken sind verschwommen -ein Verbrechen aus Leidenschaft. Ich habe natürlich keine echte Erfahrung mit dem "Töten", aber ich glaube schon, dass es zu solchen Extremreaktionen kommen kann, wenn die verletzten Gefühle das "Denken übernehmen.

@ AspectsOfMe

Vielen Dank für deinen Kommentar.
Es ist vermutlich Geschmackssache, ob der letzte Absatz dazugehört oder überflüssig ist.

"Enttäuschte Liebe und Gewalt ist gerade Dein Thema, ja?"
Ich gebe zu, dass meine Geschichten zur Zeit alle sehr gefühlslastig sind *rotwerd*.
Aber sind es nicht gerade die ewig alten Themen um Liebe, Hass und Leidenschaft - immer neu erzählt - die berühren?
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