GESCHICHTENSPIEL TEIL 29

Nein, doch nicht aus Tübingen. Gestern, das Gespräch über Anita, wie sie aussieht usw. Wer hat sich da aus dem Fenster gelehnt?

Du wirst erst recht entsetzt sein, wenn Du außer der Gips_Y_Queen auch noch ihren Sedalon beherbergen musst
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.upps... Anita färbt ab, natürlich ist es ein Seladon

http://de.academic.ru/dic.nsf/damen/5987/Seladon

aber seladingenskirchen nehmen nach der akademischen definition nur dorisse ...

Und das alles bitte nicht! in meinem keuschen Schlafzimmer
Das traumatisiert die Katze
Fuck 'n funny: dating - it's a Jungle out there!

Das wiederum macht das Schlafzimmer zu ihrem Sperrgebiet und Du kannst in Zukunfst ausschlafen

....meine Katzen sind bisher noch nicht traumatisiert....im Gegenteil.
Sie beobachten aufmerksam und heben zum Schluss Kärtchen mit Haltungsnoten hoch.

Ich muss nicht erwähnen, dass bei mir immer eine 10.0 erscheint....oder?

Du kennst Anita persönlich??????????

....kommst du zu dieser Schlussfolgerung??????

Nun muss ich dir leider mitteilen, dass du damit aus dem Rennen bist!

Ich hatte das einmal bei nem Mann, dass die Katzen (weiblich) auf der Bettkante saßen und alles beobachteten und - ich schwör! - auch noch eifersüchtig miauten ...

Neenee, es kann nur eine raubkatze in deinem leben geben!
Beauty, the lioness!

Wir haben von Bjuti gelernt: Anitas Liebesleben traumatisiert Katzen
Du behauptest: Deine Katzen sind nicht traumatisert
Schlussfolgerung: Du kennst Anita und weißt es besser als Bjuti

Das nennt sich Syllogismus

....ist dann ja wohl eher.
ICH kenne Anita nicht, da meine Katzen NICHT traumatisiert sind
Hier merkt man(n) mal wieder....weibliche Logik ist doch eine andere als männliche Logik.
....und scheinbar auch die falsche.


....und bjuti....ich kann nichts dafür, dass du eine intolerante katze hast....meine sind da erhaben und gönnen mir meinen Spaß, ohne dass es Eifersuchtszenen gibt.
.....und eine meiner beiden ist ebenfalls ein Mädchen.

Wäre ja auch gerne so schlau wie Sylvie.

Mir ist nur eins sonnenklar: Haustiere können zu einer ziemlichen Vögelbehinderung ausarten. Ist ja schlimmer als ein Kontrabass

Genausogut ließe sich behaupten, Christian sei nicht traumatisiert, weil Deine Katzen nicht Anita heißen

Naja...ich weiß ja nicht....drei Chinesen dann in der nähe haben...so prickelnd ist das auch nicht

wenn Du sie nicht willst...

Sylvie, seit wann ist denn Berlin bei Dir in der Nähe? Dann kannst Du auch gleich nach Tübingen Dich gesellen zu den anderen...

China ist ein SEHR großes Land... die paar Kilometer von der Hauptstadt hierher ist für die ein Klacks

ich bin gerade vollkommen hinuntergerissen zwischen euch und der twilight-Parodie im TV

Wenn es jetzt noch wer schafft, eine Geschichte über anita als Vampir-Jägerin zu schreiben wäre das das Nonplusultra

Und immer daran denken: wir beißen maestoso. Die Zeiten, in denen wir einfach nur einen schlanken, weißen Hals mit unseren Zähnen penetrierten, sind endgültig vorbei! Wir sind - ab sofort - reizende, charmante Wesen, die sich niemals, ich wiederhole niemals, von ihrer Wut übermannen lassen! Und bitte! Ich will nie wieder sehen müssen, dass einer von uns seinen Sarg in dem Auto eines Bestattungsunternehmers transportiert. Schwarz ist ab sofort tabu! Dunkelblau ist das düsterste, was wir uns noch gestatten können! Ach? Ihr meint, dann herrscht Notstand? Ihr habt die Zeichen der Zeit nicht erkannt! Es gibt da einen Verkehrsknotenpunkt mit einer enorm hohen Unfallrate. Die A 44 kreuzt dort die A 2. Ihr müsst nur geduldig sein und warten. Aber Vorsicht! Sollte dort eine ältere, harmlos aussehende Dame mit flachen Schuhen, weißer Bluse mit hochgeklapptem Kragen und Süßwasserperlenkette aus ihrem Kleinwagen austeigen: lasst Euch nicht davon täuschen, dass sie auf der Ölspur ausrutscht! In ihrer Damenhandtasche verbirgt sie Knoblauch, einen mit Schweinefett bestrichenen Holzpfahl und eine mit silbernen Kugeln bestückte Schrotpistole! Achtung! Das ist Anita! Da hilft nur rennen!

Voller Wut darüber, dass Sylvie ihn in ihre Geschichte geschmuggelt hatte, ging Christian erst mal in den Keller um zu lachen. Dort verwarf er die Idee, ihr dunkelblaues Auto mit einem Baseballschläger zu penetrieren, denn das hatte sie ja schon geschrieben. Außerdem besaß er keinen Baseballschläger. Lange wollte ihm nichts einfallen, doch dann platzte der Knoten. Er würde Anita anrufen und ihr sagen, dass Ev – statt mit ihr und den anderen Bridge zu spielen – mit Sylvie in einem teuren Laden in Hannover Klamotten kaufen wollte. Jetzt musste er nur noch schnell nach Hannover und das Nobelgeschäft mit Bananen präparieren. Dann konnte er mit Beethoven im Ohr und einer Tüte Chips zusehen, wie sie stritten, während sie ausrutschten und sich bei einem amtlichen maestoso auf die Hintern legten.

Anita war neu und wunderschön - amoroso
Anita besuchte ihn, per Auto - lesto
Anita mochte Blumen, dunkelblau - maestoso
Anita lies sich penetrieren - con fuoco
Anita hatte Knoten in der Seele - lugubre
Anita entfachte Wut - molto
Anita bedeutete ausrutschen - morendo

Anita war sauer. Wutentbrannt trat sie das Gaspedal durch und der Motor heulte auf. Die Ironie, dass im Radio gerade "Pedal to the metal" von Kazzer lief, bekam sie nicht mit, weil sie erstens nicht hinhörte, und zweitens zu wenig englisch konnte. So registrierte sie nur, dass da wieder so ein modernes Gedröhn aus den Lautsprechern kam. Sie nahm sich vor, ihrem Enkel einzubläuen, das Radio in ihrem Auto nicht zu verstellen und drückte den Sendersuchlauf. Bei einem allegro maestoso von Bach im Klassikradio kam er zum Stehen. Sie entspannte sich ein wenig. Aber nur ein wenig, denn immer noch konnte sie nicht fassen, was heute geschehen war. Nie wieder würde sie Ev ihre geheimen Wünsche anvertrauen!

Nach dem Bridge waren sie seit Langem mal wieder ins Plaudern gekommen und irgendwie hatte sie es endlich über sich gebracht, Ev zu fragen wie sie das eigentlich machte, dauernd jüngere Männer aufzureißen. Ev erklärte es ihr, minutiös und ausführlich. Doch irgendwo nach "Charme spielen lassen" und "intelligente Unterhaltung" hatte sie den Faden verloren. Ev hatte die Augen verdreht und ihr kurzerhand die Handynummer eines ihrer abgelegten Liebhaber gegeben.

Sie war schnell ins plaudern gekommen mit dem jungen Mann. Er hatte Charme, einen festen Job in der IT (was immer das sein mochte) und er kannte mehr als einen Krawattenknoten. Und heute hatten sie sich getroffen. Was für ein charmanter junger Mann … und dann diese Enttäuschung.

Sie hatte eine Bemerkung über sein stilvolles, dunkelblaues Jackett gemacht und er hatte gesagt, die Farbe entspräche genau dem Hexwert 000066. Da hätte sie eigentlich schon etwas merken müssen – aber er war ja so charmant …

Später kamen sie noch einmal auf seine Arbeit zu sprechen und er erzählte etwas von Viren und Würmern – da dämmerte es ihr so langsam, dass Ev ihr einen Bären aufgebunden hatte. Sie hatte doch gesagt, der mache etwas mit Computern. Und so fragte sie schließlich rundheraus, was denn nun sein Beruf wäre. Er lächelte wieder so einnehmend aber auch ein wenig entschuldigend, wie es schien und sagte es ihr.

Und eigentlich hatte der Caffe Latte gar nicht so schlecht ausgesehen auf seinem Jackett. Farblich gesehen. Sie schnaubte.
"Penetrationstester" murmelte sie bitter. "IT-Sicherheit ..." So nannte man das wohl heutzutage, wenn man dabei ein Kondom benutzte! Aber nicht mit ihr! Sollte er doch seine Computer penetrieren, dieser Perversling! Auf einer Bananenschale ausrutschen und sich den Hals brechen! Bengel!

Und Ev konnte sich auf was gefasst machen!

AnitaVirus
besitzergreifend

Die Farbe des Himmels hatte schon zu dunkelblaugrau gewechselt und das Tageslicht würde bald verschwunden sein. Nervös wartete ich am Gatter auf den Tierarzt.

Der einst so stolze Lipizzanerhengst, dessen Stammbaum bis ins 18. Jahrhundert auf den berühmten Maestoso zurückverfolgt werden konnte, stand zitternd und keuchend auf der Koppel und ließ niemanden an sich heran. Die Mähne war verknotet und voller Kletten. Schweiß stand auf seinen Flanken und er sah aus, als würde er mit seinen unsicheren Beinen gleich auf dem matschigen Untergrund ausrutschen.

Das schlimmste aber war, dass um seinen Hals ein Draht festgezogen war, dessen lange Dornen – solch einen Stacheldraht hatte ich noch nie gesehen, der schien extra zu diesem Zweck angefertigt zu sein – schon blutige Wunden ins Fleisch des schönen Tieres gebohrt hatten und aussahen, als könnten sie jeden Augenblick die Halsschlagader penetrieren.

Auch meine Ausbildung zum Sanitaeter half mir hier nicht weiter. Das Tier war so verängstigt, dass es mich nicht an sich heran lassen würde. Also wartete ich bangen Herzens darauf, endlich das Auto des Tierarztes heranfahren zu hören, während in mir eine unbeschreibliche Wut wuchs. Was für Dreckschweine tun einem Tier so etwas an?

Gut gemacht Rhabia -
du Sanitaeterin - - hoffentlich kam der Tierarzt dann bald.

Schönen Wochenanfang
Ev