good vibrations
Seit einem knappen Monat treibe ich wieder Sport - nach zwei langen Jahren verletzungsbedingter Pause. Machen wir uns nichts vor: Um auf dem hiesigen Fleischmarkt auch in meinem Alter noch bestehen zu können und einigermaßen attraktiv zu wirken, muss eine Frau alle Mittel zur körperlichen Optimierung nutzen und kann es nicht riskieren, dass einem Mann bei einem Treffen die in den Profilangaben runtergeschummelten fünf Kilo auffallen.
Praktischerweise werden die verschiedenartigsten Kurse am Sportinstitut unserer Universität angeboten, was nicht nur von den Wegen her praktisch ist sondern mir als Mitarbeiterin dieser hehren Institution auch ausgesprochen günstige Konditionen hinsichtlich der Preise bietet.
Angesichts der Tatsache, dass ich mich wegen der langen Unterbrechung und des wiederaufgenommenen Rauchens in dieser Zeit nicht gerade als fit bezeichnen würde, schreckte ich vor dem gängigen Kursprogramm wie High Energy Fitness, Volleyball (ich kraule lieber andere Bälle) und Jazztanz zurück und wählte den einfacheren Weg.
Ich buchte ein Zehner-Abonnement in der Kraftsporthalle. Aber ich gebe mich nicht mit etwa dem schnöden Fahren auf dem Trimmrad ab, ich stemme keine schweren Gewichte auf der Hantelbank und ich quäle meine quellenden Oberschenkel auch nicht mit der Beinpresse. Nein! Ich habe das Optimum des leichten und dennoch effektiven Trainings entdeckt: die Powerplate.
Darunter müssen Sie sich als Nicht-Eingeweihte ein Gerät vorstellen, das aus einer Basisplatte und einer Säule mit Bedienelementen besteht. Computergesteuert können Sie die Hertz-Zahl und die Intensität sowie die Dauer der Schwingungen einstellen, stellen sich dann auf die vibrierende Platte und turnen diverse Übungen wie Kniebeugen, Crunches, sit ups, push ups und ähnliches durch. Dabei brauchen Sie sich aber nicht schweißtreibend zu bewegen (welche Frau schwitzt schon gerne undekorativ in der Öffentlichkeit?) sondern spannen ihre Muskeln gegen die Vibration des Gerätes an, so dass diese passiv trainiert werden.
Aber ich will Sie nicht mit den technischen Einzelheiten langweilen - entscheidend ist, dass eine Frau wie "Madonna" damit ihren Körper zur absoluter Fitness gestählt hat und - man kann von ihr halten, was man will - ihr Körper wirkt schlank, sehnig, fit - alles das, was ich mir für meine alters-, ess- und faulheitsgeschädigte Hülle auch wünsche. Hinzu kommt, dass in der Fitnesshalle immer ansprechende Musik läuft, das weiblich-gierige Auge von den muskelbepackten Körpern junger, ansehnlicher Studenten erfreut wird und die Öffnungszeiten sich gut mit meinen Arbeitszeiten vereinbaren lassen.
Aber ich schweife ab.
In der ersten Woche ließ ich es langsam angehen: an zwei Tagen ging ich nach der Arbeit zum Training - jedes Mal nur 15 bis 20 Minuten reichen nach Auskunft der Experten aus, um bereits beachtliche Erfolge zu erzielen. Die Aufgabe, auf der Platte die Balance gegen die Vibration zu halten, erwies sich als denkbar einfach, erst später zu Hause angekommen, schrieen meine derart beanspruchten Muskeln wehleidig Protest ob der ungewohnten Zumutung und meine Beine weigerten sich, mich auch nur noch die Treppe in den ersten Stock hochzutragen. Ich tröstete sie mit heißen Bädern, und sie dankten es mir mit ersten Anmutungen der erwarteten stählernen Härte.
Derart ermutigt von meinen ersten Erfolgen begab ich mich in der zweiten Woche bereits dreimal an die Stätte meines Leidens und absolvierte tapfer meine Trainingseinheiten. Ich hatte mir im Internet weitere Übungen ausgesucht und steigerte die Zeit auf eine halbe Stunde.
Und dann geschah das Unfassbare:
An einem Freitagabend - die Halle war fast leer, da Studenten am Wochenende ansprechenderer Freizeitgestaltung fröhnen als alte gelangweilte Frauen - versuchte ich mich gerade an einer Übung zur Kräftigung der Oberarmmuskeln. Es sieht ja auch wirklich nicht schön aus, wenn eine Frau kurze Ärmel trägt und das Fleisch dann schlaff vor sich hin wabbelt. Ich hockte mit dem Rücken zur Platte und stützte mich mit den Händen hinterrücks ab. Obwohl ich Handschuhe zum Schutz trug, die die auf 45 Hertz gesteigerte Vibration dämpfen sollten und diese zur Stabilisierung der Handgelenke verstärkte Manschetten haben, ermüdeten meine Handgelenke und ich konnte diese Stellung nicht halten. Aufseufzend ließ ich mich auf das fröhlich weiter vibrierende Unterteil sinken ...
Und ... was soll ich Ihnen sagen: ein durchaus angenehmes Gefühl breitete sich in meinem von der Männerwelt in letzter Zeit so sträflich vernachlässigten Unterleib aus. Vorsichtig blickte ich mich um, aber keiner der Studenten nahm von meiner Entdeckung einer ganz neuen Nutzung dieses Trainingsinstruments Notiz, da sie alle ihre letzten Runden absolviert hatten und sich nun - jung und schön und fit - ins Tübinger Nachtleben stürzen wollten.
Eifrig drückte ich den repeat-Knopf, der mit den vorgewählten Einstellungen die Trainingseinheit wiederholt. Das angenehme Gefühl verstärkte sich und wurde ergänzt durch wohlige Wärme, ein Anschwellen meiner Weiblichkeit und erste leichte Zuckungen.
In diesem Moment kam leider der aufsichtführende Mitarbeiter des Instituts von seiner Zigarettenpause zurück - sollte es ein dem Sport mit Leib und Seele verschriebener Mensch nicht eigentlich besser wissen? - und erinnerte mich daran, dass das Institut in einer Viertelstunde schließen würde. Leicht errötend ob des Beinahe-Entdeckt-werdens (ich hatte mich schnell wieder auf die Hände gestützt von der Platte hochgestemmt), etwas heftiger atmend als sonst nach dem Training und mein aufflammendes Begehren hinter halbgesenkten Lidern verschleiernd, hastete ich zu den Damenduschen und schrubbte meinen unbotsamen Leib zur Strafe für seine Fleischlichkeit besonders lange und unter besonders heißem Wasser mit klinisch riechender Kernseife.
Ungeduldig wartete ich den nächsten Tag ab - ein Samstag, aber an einer modernen Elite-Universität wie der unseren wird fast rund um die Uhr Lehre, Forschung, Wissenschaft und eben auch Sport (mens sana - Sie wissen schon) getrieben - und ging bereits vor 10 Uhr morgens, kurz vor dem Öffnen zum Training. Mit einem freundlichen Augenzwinkern begrüßte ich den Pförtner und erklärte ihm, dass eine berufstätige Frau wie ich den frühen Trainingswurm fangen müsse, da ich im Verlauf des Sonnabends auch noch meinen hausfraulichen Pflichten wie Putzen und Wochenendeinkauf nachkommen müsse und daher besonders früh trainieren wolle. Achselzuckend ließ er mich bereits vor der eigentlichen Öffnungszeit in die Halle - er ist es gewohnt, dass flippige Studenten, gestresste Mitarbeiter und verschrobene Professoren in ihrer eigenen Welt leben und immer glauben, ihre Sonderwünsche müssten unverzüglich und ohne Widerspruch erfüllt werden.
Ich nahm mir kaum die Zeit, mich umzuziehen, stellte keine Musik zum Training an und verzichtete auf die Aufwärmübungen. Da außer mir noch niemand anwesend war, absolvierte ich auch keine der eigentlichen Übungen sondern widmete mich unverzüglich meiner neuentdeckten Nutzung dieses vortrefflichen Geräts. Zehn Wiederholungen dank repeat später spürte ich ein bisher nicht gekanntes Glücksgefühl und erlebte einen der heftigsten Orgasmen meines Lebens. Ich konnte gerade noch aufstehenden als die ersten Leute mit wahren Trainingsabsichten erschienen und widmete mich nun auch dem eigentlichen Zweck und der gewissenhaften sportlichen Ertüchtigung.
Die dritte Woche brach an, und ich entdeckte immer wieder neue Lücken im Belegungsplan der Halle, so dass ich täglich für einen längeren Zeitraum meinem neuen befriedigenden Hobby nachgehen konnte. Da ich neben der von mir so geliebten Sondernutzung auch weiterhin brav die eigentlich vorgesehenen Übungen machte, waren meinem Körper schon erste Erfolge anzusehen: die Pfunde schmolzen, die Muskeln wirkten wohl-definiert (wie die Sportler es nennen) und durch die anhaltende immerwährende und so leicht verfügbare Befriedigung schimmerte meine gut-durchblutete Haut wie Seide.
Nun neigt sich die vierte Woche auf dem Weg zu meinen fast olympischen Qualfikationsbemühungen bald dem Ende zu. Natürlich eile ich täglich mit Eifer und Begeisterung zum Sportinstitut - morgens, mittags und abends. Mit dem gebotenen Weitblick suche ich mir Zeiten aus, an denen der Trainingsbetrieb ruhig ist, um mit meinem kleinen Befriedigungshelfer alleine zu sein. Mit beschwingten Tanzschritten begebe ich mich in die Halle und lasse mich auf der Platte nieder. Ich habe natürlich längst herausgefunden, in welchen Stellungen mir die höchste Gratifikation winkt.
Die avisierten fünf Kilo habe ich längst abgenommen und weitere fünf schmolzen dahin - kein Wunder, da ich ja Frühstück, Mittag- und Abendessen ausfallen lasse, um mehr "Sport" zu treiben und nur zwischendurch mal einen kleinen, gesunden Snack zu mir nehme. So, wie ich nun aussehe - die Form, wie ich eigentlich gemeint bin, ist durch das Verschwinden der Fettpölsterchen wieder gut zu erkennen - würde mich jeder Mann mit Kusshand nehmen.
Aber seien wir mal ehrlich: welcher Mann kann eine Frau denn ständig dienstbar, ununterbrochen und anhaltend so befriedigen wie dieser kleine willige Helfer in der Sporthalle?
repeat