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GESCHICHTENSPIEL TEIL 26

GESCHICHTENSPIEL TEIL 26
Der alte Tread ist tot - es lebe der neue Thread!

Hier der Link zum vorangegangenen Thread: Kurzgeschichten: GESCHICHTENSPIEL TEIL 25

Zur Erinnerung, die Worte der aktuellen Woche, die ihr noch bis Sonntag Abend um 20 Uhr verwursteln dürft:

Blondine
Durchblutung
Fabelwesen
Geläut
Gleis
grunzen
mondän
sagenhaft


Dann wird ein von uns beauftragtes Mitglied der Gruppe die acht Neuen einstellen.

Viel Spass beim Schreiben, Lesen und natürlich auch fleissigem Kommentieren!
**********immts Mann
635 Beiträge
> Ohne Titel
>
> Das Geläut der Kirche des kleinen Städtchens läutete die erste Stunde des neuen Tages ein, als die mondäne Blondine Arm in Arm mit einem Fabelwesen die Gleise der DB überquerte. Die beiden mussten sich beeilen, denn der Nachtzug kam schon heran. Mit einem Grunzen der Erleichterung, gerade noch der Gefahr des Überfahren werdens entgangen zu sein, bemühten sich beide, die sagenhafte durchblutung ihrer auf dem Schotter wundgelaufenen Füße wieder in den Griff zu bekommen.
> Wer hat etwas bemerkt in dieser Nacht?
volatile
*******aum Frau
16.590 Beiträge
Es war ein kühler, windiger Dienstagabend im Frühmärz und wie immer stand ich pünktlich am Bahnsteig, um den 2081 nach Hause zu nehmen. Wer an diesem Abend nicht pünktlich war, das war der 2081. Er würde sich um etwa fünfzehn Minuten verspäten, hatte mit knarziger, unverschämt gelangweilter Stimme jemand durch den Lautsprecher verkündet.

Und so murmelte ich denn die in einer solchen Situation üblichen Flüche vor mich hin und entschied mich, in dem kleinen, schmuddeligen Bahnhofscafe noch einen Espresso zu trinken. Alles war besser als hier draußen zu erfrieren. Ich betrat das Cafe, orderte am Tresen mein italienisches Heißgetränk und sah mich um. Eine bucklige Alte mit einem fleckigen Wintermantel schlürfte am Ende des Tresens eine Tasse Hühnerbouillon. Zweifellos aus der Tüte, denn man gab sich hier keine Mühe. Hinten links hatte sich ein Mann hinter einer abgegriffenen Tageszeitung verschanzt. Er und das zerknitterte Papier hoben sich kaum von der vergilbten Tapete ab. Und dann, in der anderen Ecke, dort am Fenster, sah ich sie sitzen. Sie trug ein schmales Kostüm mit knielangem Rock und hatte die bestrumpften Beine übereinandergeschlagen. Ihr kinnlanges, blondes Haar umspielte sanft ihr Gesicht und schimmerte matt im letzten Tageslicht, das durch die schlampig geputzte Fensterscheibe fiel.

Vor ihr stand eine halbleere Tasse Cappuchino, in der sie gedankenverloren rührte, während sie nach draußen blickte und zum Glück nicht bemerkte, wie ich sie fasziniert musterte. Sie war eine mondäne, sagenafte Blondine. Ein sinnliches Fabelwesen. Ein Wesen von einem anderen Stern. Sie war die Art Frau, die einem nur mit der Art, wie sie den Milchschaum von der Spitze ihres Teelöffels leckte, die Durchblutung in die Weichteile trieb. Und erst ihr sorgsam unsorgsam verpacktes Dekolletee! Meine Güte, mit dem Geläut vor diesem Gotteshaus von Körper brachte sie auch den strengsten Atheisten dazu, sich wieder dem Herrn zuzuwenden. Ich sollte sie ansprechen. Ja, das sollte ich. Ich sollte sie fragen, was ein Engel wie sie an einem trostlosen Ort wie diesem macht. Oder sonst etwas Hirnloses grunzen.

Ich schüttete mir mit fahrigen Händen viel zu viel Zucker in den Espresso und spielte in Gedanken schon einmal mein Leben an der Seite dieser Wahnsinnsfrau durch. Sie würde meine Kinder bekommen, über meine Witze lachen und mich bewundern für ganz gewöhnliche Dinge. Und jeden Morgen würde se mir am Frühstückstisch gegenübersitzen und sich eine Haarlocke aus dem Gesicht streichen auf die Art, wie sie es gerade tat.

Da öffnete sich die Tür des Cafes und der kühle Wind wehte einen Mann im perfekt sitzenden Businessanzug herein. Selbstverständlich ging er auf ihren Tisch zu, ihr Gesicht leuchtete, als er ihre Hand ergriff und ihr einen flüchtigen Kuss auf die Wange gab. Er half ihr in den Mantel, während sie leise und vertraut miteinander sprachen und an seinem Arm verließ sie lächelnd und mit herrlich wiegendem Schritt das Etablissement.

Ich seufzte, kippte meinen unerträglich süßen Espresso herunter und zâhlte drei Münzen auf den Tresen. Dann griff ich nach meiner Aktentasche, klappte den Kragen meines Wettermantels hoch und trat hinaus auf das zugige Gleis.
Kurz und Au(j)a
Die mondäne Blondine,
zerrissen zwischen dem Geläut
des Gleis-Fahrzeuges
und dem sagenhaften Grunzen
des Fabelwesens,
bekam langsam Probleme mit
ihrer Durchblutung!

Das Engelchen meinte nur, wer denn so blöd sein kann, in Transsilvanien an die Schienen gekettet, den überrollenden Tod zu suchen! *schimpf*

Das Teufelchen derweil freute sich, dass der junge, knackige Vampirsbursche sie rechtzeitig... (das aber ist eine völlig andere Geschichte!) *smile*

• Happy Eggeristis everyone *
Bei
Alleweil und Flaminghand kimmts Blut ans Licht
bei Sina brauchts auch kein Pflaster nicht!


*zugabe* laf
volatile
*******aum Frau
16.590 Beiträge
Was ich aber auffällig finde: bei allen ist die Blodine mondän. Als ob da was untrennbar zusammen gehört. *g*
**********immts Mann
635 Beiträge
wie wird man unfreiwilliger Darsteller?
Die Nacht war kalt und Nebel zog über die Lichtung. Das Mondlicht ließ die Nebelschwaden, die von dem leichten Wind bewegt wurden wie sagenhafte Fabelwesen erscheinen. Da - ein tiefes Grunzen. Es ließ das heimliche Pärchen, dass sich auf einem Hochstand zu einem Fotoshooting zurück gezogen hatte, vor Grauen erschauern.

So hatten sich die beiden die Nacht nicht vorgestellt. Eigentlich sollten es ein besonders romantische Fotos werden. Morgen früh sollte auf dieser Lichtung eine Treibjagd stattfinden und die attraktive Blondine hatte sich von ihrem jagdbegeisterten Fotografen überreden lassen, bis zum ersten Büchsenlicht die Zeit mit ihm auf angenehme und praktische Weise zu verbringen.

Wärmende Decken hatte er schon am Nachmittag auf seinem Hochsitz verstaut, ein kräftiger Schluck Jagertee war unter dem Sitz versteckt, wie auch die hochauflösende Kamera; die er immer dabei hatte, wenn es zur Jagd ging. Natürlich hatte er auch eine Schrotflinte dabei, doch geladen war sie nicht. Seine Schüsse gehen nie tödlich aus.

Er, der die Jagd nach Bildern bevorzugte, konnte seine lüsternen Blicke nicht mehr von dem lösen, was sich hier im Schein der abgedunkelten Taschenlampe bot. Zwei streichelnde Hände auf den beiden festen Brüsten, die sie gerade von den BH befreit hatte. Seine Gedanken waren nur noch fähig, sich in eine Richtung zu entwickeln. Er wollte sie. Er wollte sie streicheln, küssen, zupfen, …

Das waren die schönsten Augenblicke, in denen die Durchblutung seines kleinen Prinzen rapide zunahm und den Gedanken an tolle Fotos, die er eigentlich für das JC-Profil schießen wollte, sogleich vertrieb. Doch was soll Mann machen, wenn ihn die Lust erwischt? Er war doch Profi – das war ihm bisher, auch bei den aufregendsten Shootings noch nie passiert! Sollte er es wagen? Oder doch besser seine Errektion ignorieren und den Profifotografen heraus hängen lassen? Er entschied sich für die professionelle Variante und bemühte sich, seinen kleinen Prinzen wieder zur Ordnung zu rufen.

Noch immer zitterte die Blondine neben ihm wie Espenlaub. Was blieb ihm anderes übrig, als seine Notreserve Jagertee zu opfern, damit sie wieder locker werden konnte. Er setzte ihr die Flasche an die Lippen und ließ sie einen tiefen Schluck nehmen. Sich schüttelnd von dem ungewohnten Geschmack setzte sie die Flasche ab und reichte sie ihm.

Die Nacht war kalt und Nebel zog über die Lichtung. Das Mondlicht ließ die Nebelschwaden, die von dem leichten Wind bewegt wurden wie sagenhafte Fabelwesen erscheinen. Da - ein tiefes Grunzen. Es ließ das heimliche Pärchen, dass sich auf einem Hochstand zu einem Fotoshooting zurück gezogen hatte, vor Grauen erschauern.
So hatten sich die beiden die Nacht nicht vorgestellt. Eigentlich sollten es ein besonders romantische Fotos werden. Morgen früh sollte auf dieser Lichtung eine Treibjagd stattfinden und die attraktive Blondine hatte sich von ihrem jagdbegeisterten Fotografen überreden lassen, bis zum ersten Büchsenlicht die Zeit mit ihm auf angenehme und praktische Weise zu verbringen.

Wärmende Decken hatte er schon am Nachmittag auf seinem Hochsitz verstaut, ein kräftiger Schluck Jagertee war unter dem Sitz versteckt, wie auch die hochauflösende Kamera; die er immer dabei hatte, wenn es zur Jagd ging. Natürlich hatte er auch eine Schrotflinte dabei, doch geladen war sie nicht. Seine Schüsse gehen nie tödlich aus.

Er, der die Jagd nach Bildern bevorzugte, konnte seine lüsternen Blicke nicht mehr von dem lösen, was sich hier im Schein der abgedunkelten Taschenlampe bot. Zwei streichelnde Hände auf den beiden festen Brüsten, die sie gerade von den BH befreit hatte. Seine Gedanken waren nur noch fähig, sich in eine Richtung zu entwickeln. Er wollte sie. Er wollte sie streicheln, küssen, zupfen, …

Das waren die schönsten Augenblicke, in denen die Durchblutung seines kleinen Prinzen rapide zunahm und den Gedanken an tolle Fotos, die er eigentlich für das JC-Profil schießen wollte, sogleich vertrieb. Doch was soll Mann machen, wenn ihn die Lust erwischt? Er war doch Profi – das war ihm bisher, auch bei den aufregendsten Shootings noch nie passiert! Sollte er es wagen? Oder doch besser seine Errektion ignorieren und den Profifotografen heraus hängen lassen? Er entschied sich für die professionelle Variante und bemühte sich, seinen kleinen Prinzen wieder zur Ordnung zu rufen.

Noch immer zitterte die Blondine neben ihm wie Espenlaub. Was blieb ihm anderes übrig, als seine Notreserve Jagertee zu opfern, damit sie wieder locker werden konnte. Er setzte ihr die Flasche an die Lippen und ließ sie einen tiefen Schluck nehmen. Sich schüttelnd von dem ungewohnten Geschmack setzte sie die Flasche ab und reichte sie ihm.

Der Schnaps zeigte umgehend seine Wirkung. Sie rollte sich schnurrend an ihn und begann, seine Schenkel, die sich muskulös unter seinen Jeans abzeichneten zu streicheln. Immer höher fuhren ihre Finger bis sie sein Geläut erreichten und seine Errektion entdeckten. Wie verwandelt, als sei sie nicht die mondäne Millionärsgattin, weckte sie den kleinen Prinzen erneut, der sich sofort hart und steif aufrichtete. Die Jeans spannte unerträglich.

Ihre streichelnden, fordernden Hände wurden immer mutiger. Sie öffnete aufreizend langsam Knopf für Knopf, was ihm den Schweiß auf die Stirn trieb. Sie war die Auftraggeberin, aber das war nicht abgemacht! Wilde Fantasien erschienen vor seinem geistigen Auge, aber nicht er konnte hier seine Wünsche erfüllen. Eigentlich schade. Doch er war inzwischen so weit, dass es ihm große Lust bereitete, wie sie nun zärtlich mit ihrer Zunge seinen Prinzen entlang seiner vollen Größe erkundete. Schnell war er aus der Jeans gestiegen und präsentierte ihr nun auch das Geläut, dass sie sofort in ihre Behandlung mit einbezog. Einhalt gebietend zog er sich zurück, denn fast wäre er gekommen.
Die Gelegenheit nutzend ließ nun auch sie alle Hüllen fallen und präsentierte sich ihm in atemberaubender weiblicher Schönheit. Vollendete Rundungen, ein frisch rasiertes Dreieck, alles eben, was ein Mann sich wünscht.

Schnell nahm er die Kamera zur Hand, er schon nachmittags eingestellt hatte und schoss ein paar sehr schöne Aufnahmen. Er war froh, den richtigen Riecher bewiesen zu haben. Jetzt die Kamera einstellen? Nicht möglich, die Situation wäre dahin.

Als er endlich die Kamera zur Seite legte, widmete er sich den weiblichen Vorzügen, die er eben noch vor der Linse hatte. Aber er hatte die Rechnung ohne seine Auftraggeberin gemacht. Sie verbat sich jegliche Aktion seinerseits und begann erneut, sich seinem Prinzen zu widmen. Sie zog ihn auf die Decken herunter und forderte ihn auf, sich auf den Rücken zu legen und die Arme unter dem Kopf zu verschränken.
Total wehrlos lag er nun da und schien ihr völlig ausgeliefert. Was hatte sie vor? Er konnte es nicht fassen! Sie schob sich über und lies ihre Schamlippen ganz sacht über seinen Schaft gleiten. Sie benutzte seinen Prinzen wie ein Gleis für ihre Lust.


Plötzlich grelles Licht von allen Seiten. Eine Stimme rief: „Cut, die Szene ist im Kasten.“

Ernüchert setzte er sich auf. Wie konnte ihm so etwas passieren?
**********immts Mann
635 Beiträge
ich kann
auch anders

*smile*
*******an_m Mann
3.834 Beiträge
Fragend hob sie eine Augenbraue. Ihr Mund bewegte sich. Das bedeutete … ja was eigentlich? Ach ja – Sprechen. Sie sagte etwas. Aber das konnte ich durch das Glockengeläut und die blöden Engelschöre mit ihrem »Hosianna« nicht verstehen.

Fassungslos starrte ich an ihr auf und ab – sie musste ein Fabelwesen sein, anders war das nicht zu erklären. Sowas wie eine Sphinx …

Langsam, ganz langsam normalisierte sich meine Durchblutung wieder, jetzt müssten eigentlich wieder echte Worte möglich sein, statt nur grunzen. Und sie verwandelte sich auch nicht – keine Löwenpranken, keine Flügel und so Zeug. Es war immer noch die selbe Blondine mit der leicht zerzaust wirkenden Kurzhaarfrisur. Schlank, nicht mondän aber sehr attraktiv und sie schien immer noch auf etwas zu warten …

Stimmt, da war was. Ich schloss den Mund, arrangierte meine entgleisten Gesichtszüge neu und sagte: »Ääh, ich hab Sie grad' nicht verstanden …«
Ihr Mundwinkel zuckte kurz nach oben, ihre Augen blitzten und sie sprach: »Klar können Sie den USB 3.0-DVD- und BluRay-Brenner nehmen. Aber sie haben ja gesagt, sie hätten einen Mac mini von 2009 und ein Linux-Netbook. USB 3.0 ist auf dem Papier natürlich schneller, aber die 2009er Intel-Macs haben noch einen Chipsatz, der USB 3.0 wieder ausbremst. Das Ubuntu auf ihrem Netbook käme zwar mit USB 3.0 klar, aber da macht die Intel Atom-CPU mit den lächerlichen 512MB Level-2-Cache nicht mit. Also, wenn Sie sich nicht demnächst einen neuen Rechner kaufen wollen, tut es auch der USB 2-Brenner hier. Kommt Sie auch 30 Euro billiger.«

Sagenhaft. Eine MediaMarkt-Verkäuferin, die etwas wusste! Ich wischte mir den Speichelfaden vom Mundwinkel und krächzte: »Hei… heirate mich.«
**********immts Mann
635 Beiträge
danke christian_m
die pointe hat gesessen. ich habe lange nicht so gelacht und lese mir sicherheit gern wieder etwas von dir.
*haumichwech*
*******an_m Mann
3.834 Beiträge
Danke *g*
*******l_67 Frau
117 Beiträge
OK...
... ich bin hier keine Addi, aber ich möchte jetzt bitte mal neue Wörter...

Dann mach ich es eben selbst... ihr könnt mich ja löschen!

Gullideckel
Ostersonntag
Junkfoot
Zelt
himmelblau
Datenverbindung
Arbeit
Avatar

Viel Spaß?
Huch! Sorry,
da haben wir heute geschlafen. Liegt wohl am verlängerten Wochenende.

Nächstes Mal wird von uns Mods wieder jemand gebeten, die Worte einzustellen, wie es sonst Usus ist.

Danke für die Wortspende!
*******l_67 Frau
117 Beiträge
Oh!
Da sind mir gestern auf die Schnelle zwei Fehler passiert...

Gullydeckel nicht Gullideckel

Junkfood statt Junkfoot


Sorry!


Schönen Ostermontag! *freu*
*******l_67 Frau
117 Beiträge
Frühling
Es war Ostersonntag. Den Tag hatte er mit der Familie verbracht. Jetzt saßen seine Eltern vor dem TV und schauten Avatar. Der Film erinnerte sie an romantische Stunden, wie sie ihm kichernd erzählt hatten. Mehr verrieten sie ihm nicht. Naja, egal, er erzählte ihnen ja auch nicht alles. Junkfood für die Augen würde ihnen gut tun und sie von der Alltagslast ablenken. So konnte er seine eigenen Wege gehen.
Langeweile. Irgendwann würden die Freunde kommen. Auch gesättigt von den österlichen Freuden in ihren Familien. Aber das war es nicht, was 15jährige wie das Leben erscheinen läßt. Zuviel himmelblau fühlt sich nicht an wie das pralle Leben, auf dass ein 15jähriger wartet, wie ein Vulkan vor der Eruption.
Er drehte seine Runden. Immer auf dem Rand eines Gullydeckels. Die Zahnung war unendlich und er könnte stundenlang so weiter drehen. Seine Sinne auf den Rand des Gullydeckels fixiert. Es machte etwas schwindelig im Kopf und blendete die Realität aus. Das Warten. Das Alleinsein. Die Zeit vor dem Ausbruch. Aufbruch.
Sein Handy klingelte. Er grinste. Sein neue Klingelton war das Geräusch eines Abbruchhammers. Er hatte vor einigen Tagen Bauarbeitern bei der Arbeit zugeschaut. Das Geräusch hatte ihn fasziniert. Ausdruck von grober Gewalt mit der sich der Meißel in den Beton hämmerte und daneben ein leises Klingeln, fast wie ein Glöckchen zu Weihnachten. Abriss des Alten und Einklingeln auf das Neue.
Heute bedeutete dieser Ton für Ihn die Datenverbindung zu einem Freund. Der Abend begann. Es würde losgehen. Was auch immer. Treffpunkt war ein Zelt im Garten eines Kumpels. Dort saßen sie oft nächtelang, stocherten im Lagerfeuer und warteten auf das Leben.
Der Gullideckel hatte Ihn mitten in`s Gesicht getroffen. Ein Schneidezahn war ab und sein linkes Auge war zugeschwollen und hatte eine schöne, himmelblaue Färbung angenommen.
Missmutig spähte er um die Ecke eines Hauses und kundschaftete mit seinem gesunden Auge die Lage aus. Dabei war das hier einer der besseren Vororte, wo er gewöhnlich nicht mit solch brutalen Übergriffen rechnete.
Natürlich war es ein Fehler gewesen sein Lager jedes Jahr am selben Platz aufzubauen, aber bisher hatte das unscheinbare, blaue Zelt in dem er seine Habseligkeiten versteckte noch nie Aufmerksamkeit erregt. An der Rückseite des kleinen Hügels kamen nur selten Wanderer vorbei und der Empfang für die Datenverbindung seines Surfsticks war dort ausgezeichnet. Er liebte diese Errungenschaft der Technik über alles, denn sie ersparte im das mitschleppen von dicken, mit winzigen Buchstaben gefüllten Büchern.
Seit er den Laptop verwendete benötigte er auch die Brille mit den Dicken Gläsern nicht mehr und war auf Kontaktlinsen umgestiegen. Die in seinem linken Auge würde er zwar in den nächsten Tagen nicht wechseln können, aber zum Glück hatte er sich gestern morgen für die weichen Linsen entschieden, so das sein Auge keinen bleibenden Schaden davon getragen hatte.
Weit und breit war kein Mensch zu sehen. Die Sonne war gerade erst aufgegangen und an einem Feiertag wie diesem schliefen die Bewohner der Häuser für gewöhnlich bis spät in den Vormittag hinein. Die verfluchte Bande die ihn vor einigen Stunden kurz vor seiner letzten Tour an seiner Behausung abgepasst und so böse verdroschen hatte, bestand aus gelangweilten, perspektivlosen Jugendlichen, die versuchten auf diese Weise der Eintönigkeit und Sinnlosigkeit Ihres Alltages zu entgehen.
Ein Mitglied dieser Gruppe, ein billig geschminktes Mädchen in zerrissenen Nylons, deren dünne Beinchen in einem viel zu kurzen Röckchen endeten, hatte einen Blick in sein Zelt geworfen und ihn daraufhin lange schweigend angeblickt. Einen kurzen Augenblick hatte er auf Ihre Hilfe gehofft, aber dann hatte sie sich von ihm abgewandt und der Anführer der Gang hatte wieder zugeschlagen. Nur als die anderen sie fragten ob es im Zelt dieses miesen, kleinen, beschissenen Angsthasen etwas zu holen gäbe, da hatte sie ihm noch einen kurzen Blick zugeworfen und die Frage verneint.
Er meinte Mitleid in diesem Blick gesehen zu haben, aber er war sich nicht sicher ob dieses Gefühl ihm, oder ihr selbst gegolten hatte. Trotzdem war er ihr dankbar und beschloss sich bald auf seine Art dafür erkenntlich zu zeigen.
Da er keine Gegenwehr zeigte und auch keinen Ton von sich gab wurden die Halbstarken seiner recht schnell überdrüssig und sie zogen in die Nacht davon, vermutlich auf der Suche nach lohnenderen Opfern.
Obwohl die Straßen leer erschienen lauschte er noch eine Weile in die Morgendämmerung und streckte seine schmerzende Nase in die stinkende Kleinstadtluft. Überall roch er Alkohol und Junkfood in Form von Bier, Schnaps, Wein, Pizza und Hamburgern. Welch ein Feiertagsmahl. Angeekelt verzog er das Gesicht zu einer abfälligen Grimasse und spähte ein letztes Mal zu den dunklen Fenstern entlang der Häuserschluchten empor, bevor er sich an die Arbeit machte.

Er war schnell. Unglaublich schnell sogar, deswegen hatte er diesen Job auch bekommen. Früher hatte er oft laut gelacht, als er den unglaublich unsinnigen Begründungen lauschte, die manche Menschen sich ausgedacht hatten um seine seltsame Gestalt zu erklären, aber er nahm es ihnen nicht böse, auch wenn es inzwischen nur noch selten etwas zu lachen gab.
Eigentlich hatte es in all der Zeit niemals etwas zu Lachen gegeben. Schon der Grund für seinen Job entbehrte jeglichen Humors und sollte einen eher traurig und nachdenklich machen, aber wie so vieles war auch das aus dem Bewusstsein der Menschen verschwunden. Die einzige Ausnahme waren die Kinder. In ihren Herzen war noch Platz für Träume und ihre Köpfe waren noch nicht völlig mit den Ängsten und Sorgen der Erwachsenen überfüllt, so das Glaube und Hoffnung dort noch Platz zum wachsen fanden.
Als die Sonne endlich zur Gänze über den Horizont gestiegen war, hatte er seine Aufgabe erledigt. Mit einem traurigen , kleinen Lächeln wandte er sich von dem Mädchen ab, dass in seinen zerrissenen Nylons und dem viel zu kurzen Röckchen von fleckigen Zeitungen bedeckt auf einer schmutzigen Parkbank lag. Sie hatte er als letztes besucht, so wie er es sich vorgenommen hatte. Einen Augenblick lang nur hatte sie ihn erkannt und ihn trotzdem vor weiterem Schaden bewahrt.
Möglicher Weise gab es doch noch Hoffnung für die Menschheit, aber das zu beurteilen war nicht seine Aufgabe.
Schließlich war seine momentane Gestalt nur ein Avatar, vor langer Zeit ersonnen von den Menschen, als diese noch praktisch dachten und zu Recht der Meinung waren, das sich diese Gestalt bestens für seine Arbeit eignete.

Als sein Geist den Körper des Hasen verließ glänzte in den ersten Strahlen der Sonne am Ostersonntag ein buntes Ei zwischen den schmutzigen Fingern des Mädchens auf der Parkbank.


© 04.2012 by Biker_696
**********immts Mann
635 Beiträge
Endlich Feierabend
„Ein Avatar ist eine künstliche Person oder ein grafischer Stellvertreter einer echten Person in der virtuellen Welt, beispielsweise in einem Computerspiel“ las sie gerade dank einwandfrei funktionierender Datenverbindung ihrem Liebsten aus dem Internet vor.
Schon lange konnte sie mit den Vokabeln, die die jungen Leute heute benutzen, nicht viel anfangen und doch wollte sie heute mitreden können am Lagerfeuer beim Grillabend. Doch zunächst verließ sie erst einmal ihr gemütlich eingerichtetes Zelt, um unter den wärmenden Strahlen der Sonne, die nur von einzelnen Wolken gelegentlich verdeckt wurde, am Ostersonntag ihr erstes Sonnenbad zu nehmen. Das war in diesem Jahr eine gewagte Sache, denn so sehr die Sonne auch wärmte, der kalte Wind ließ sie doch frösteln. Sie stellte also noch schnell den himmelblauen Windschutz auf, bevor sie alle Hüllen fallen ließ und sich auf ihrer Liege ausstreckte.
Keinen Gedanken verschwendete sie an ihre Arbeit, von der sie vor kurzem zurückgekehrt war. Leider viel später, als erwartet, denn auf der Heimfahrt gab es einen langen Stau. Aus dem Radio hatte sie den Grund dafür erfahren. Nachts hatten Junkfood verschlingende Junkies sich einen bösen Scherz erlaubt und mehrere Gullydeckel auf einer Straße entfernt.
Ob sie mit dem Erlös beim Schrotthändler ihre Drogen finanzieren wollen?
Endlich hatte ich mal wieder zeit zum lesen *freu* und die Kommentare werde ich euch -Ostern hin oder her- auch nicht ersparen *fiesgrins*


@ alleweil_kimmts
Eigentlich eine witzig-erotische Vorstellung mit der Blondine auf dem Hochsitz, aber da haben sich beim kopieren einige Absätze doppelt eingeschlichen, viele Umschreibungen wiederholen sich und das Ende ist irgendwie verpufft.

Die zweite Geschichte gefällt mir wesentlich besser. Stimmig und in sich geschlossen läßt sie trotzdem am Ende eine Frage offen *top* ich hoffe die Dame hat sich beim Sonnenbaden keine Erkältung geholt *zwinker*

@ christian_m
*lol* eifach herrlich und der Traum jedes MediaMarkt Besuchers *top*

@*******l_67

*danke* für Dein beherztes Eingreifen, da haben wir allesamt gepennt *rotwerd*

Zur Geschichte; doch eher nachdenklich aber mit einem klaren ja zum erwachenden Leben, ob beim Frühling oder der Pubertät *smile*


Weiter so und mehr von euch allen *top*

Grüße,
Joe
Unheilvolle Gedanken
Manchmal sollte man auf sein Bauchgefühl hören und nicht denken, dass die Vernunft, die Erfahrung, die Bildung einem weiterhilft, egal wie stolz man auf sein erworbenes Wissen ist.

Auf der Arbeit mag es ja ganz hilfreich, sogar unvermeidlich sein. Aber hier, beim Ausflug am Ostersonntag, zu dem Hanna sich hatte überreden lassen, war sie mal wieder das schwarze Schaf, als ihr erster Beitrag zu den allgemeinen Gesprächen und Witzen in geselliger Runde darin bestand, ein Spiel vor zu schlagen, ein Wissensquiz natürlich.

Die Gruppe von Singlen um die Dreißig war mit dem Fahrrad Kilometer gestrampelt, um dann zum Essen in einem Dorf Rast einzulegen. Eine Art Zelt neben der Dorfkneipe bot Schutz vor dem einsetzenden Nieselregen und neben einer reichhaltigen Speisekarte – eher Junkfood als Bauernküche – auch Spielapparate und andere Unterhaltungsangebote. Als sie sich nach dem Essen dazu entschieden, eine Runde zu spielen, hatte Hanna das Trivial Pursuit in der Spielesammlung entdeckt und sich schon siegessicher gewähnt.

Ihre Freundin Sarah, die sie mit fiesesten Tricks gezwungen hatte, an einem ihrer wenigen freien Tage unter Leute zu gehen, wollte sie an den Mann bringen, das war ihr klar. Sie würden ja schon sehen, Sarah und die anderen, sie würden einsehen, dass Hanna nicht der gesellige Typ war. Dass sie sie besser in Ruhe allein in ihrem Appartement mit einem Buch gelassen hätte. So, wie sie die meisten Wochenenden und auch Feiertage verbrachte. Familie hatte sie keine und Sara war die einzige Bekannte, die sie als Freundin bezeichnen würde.

Hanna war glücklich mit ihrem Lebensstil. Ihr fehlte es an nichts. Sie kam gut über die Runden und wurde auf der Arbeit gewürdigt – man sah sie vielleicht seltsam an und ging ihr in den Pausen aus dem Weg, weil sie als seltsam und sozial ungeschickt galt. Aber man kam zur ihr, wenn man nicht weiter wusste bei Datenverbindungen oder Experimentaufstellungen. Man munkelte sogar, sie würde eine Lehrstelle für Physik angeboten bekommen, während Sarah selbst mit ihrer Anstellung als Laborantin zufrieden war.

Hanna konzentrierte sich auf ihre Arbeit, wozu brauchte sie einen Mann? Außerdem würde sie doch nie einen finden, der ihr nicht lächerlich vorkam oder sie schon nach wenigen Stunden langweilte. In der Gruppe heute befanden sich ein paar abschreckenden Beispiele – biersaufende, hängebäuchige Kerle mit dem IQ eines Bettvorlegers, hatte sie sich insgeheim gedacht. Eine auffällige Ausnahme, zumindest was das Äußere betraf, war ein Mann, den Sarah ihr augenzwinkernd als Josh vorgestellt hatte.

Sein Körper war sichtlich an Fitnessstudiobesuche gewöhnt, wie gephotoshopped sahen seine Bizeps unter dem weißen T-Shirt aus, auf dem ein Aufdruck auf der Brust prangte, das sie ziemlich ablenkte von seinem jungenhaften Grinsen. Das Bild eines Wesens mit himmelblau geschminktem Gesicht, das Hanna nicht kannte, aber lange konnte sie nicht hinsehen, das fiel auf. Sein 3-Tage-Bart gefiel ihr, das sah nachlässig aus, genau wie seine an entscheidenden Stellen eingerissene Jeans.
Hanna wunderte sich zwar, wie man direkt an der Pofalte einen handbreiten Riss ins Gewebe hinbekam, und welche wiederholten Bewegungen dazu nötig waren, den Stoff auf dem Oberschenkel so fadenscheinig zu machen. Aber sie musste sich aus diesen verwirrenden Gedanken und vor allem neugierigen Betrachtungen reißen, als Sarah ihr grinsend zunickte. Dieser Typ könnte sich sonst noch einbilden, sie würde sich für ihn interessieren.

Die anderen bauten das Spielbrett in der Mitte des Tisches auf und teilten Teams ein. Sarah, und Hanna sollten gegen Josh und die dritte Frau im Bunde, Heidi, und ein gewisser Harry mit dem dicken Bruno als weitere Partei spielen. Hanna wusste aus Erfahrung, dass Sarah ihr bei Fragen, die die Unterhaltungsbranche oder Königshäuser betrafen, eine wertvolle Unterstützung sein konnte und vielleicht würde sie wegen ihres offensichtlichen Schwärmens für Harry auch die leidigen Sportfragen erledigen können.

Bruno und Harry machten Witze darüber, dass das Kreissymbol eher Ähnlichkeit mit einem Gullydeckel hatte, was darauf schließen ließ, dass sie dieses Spiel bisher sehr selten gespielt hatten, wenn überhaupt. Dennoch hielten sie sich wacker, vor allem bei den Sportfragen, wie erwartet. Hanna hatte nicht viel Glück beim Würfeln und musste zig Fragen beantworten, bevor sie auf ein Törtchenfeld kam. Souverän kamen die Antworten auf Kunst- und Literatur- sowie die Geschichts- und Wissenschaftsfragen wie aus der Pistole geschossen, was zu Beginn noch ein anerkennendes Pfeifen bei den Herren hervorrief.
Sarah sprang ein, als es um Mode ging und erst beim dritten Kucheneck in Folge scheiterten sie an einem amerikanischen Historiker, von dem niemand je etwas gehört hatte. Die anderen atmeten auf, denn es wurde langsam langweilig. Josh erstaunte Hanna mit ein paar lässig hingeworfenen Antworten, die sie ihm nicht zugetraut hatte und das unangenehme Gefühl beschlich sie, dass hinter diesem Mann mehr steckte als ein schnuckeliger Po.

Sie waren wieder dran. Es war ein Kopf- an Kopfrennen mit Josh und der dümmlich kichernden Heidi, die offensichtlich mehr Glück als Verstand hatte.
Die Masterfrage kam, die Josh für Hanna und Sara mit einem seltsam genüsslichen Grinsen vorlas und Hanna danach herausfordernd ansah.
„Wie heißt der Film von James Cameron von 2009, der auf dem Planeten Pandora spielt?“

Sarah rief gleich „Ich weiß, warte, ich weiß es, ich komm nur nicht drauf… Mist! Hanna, sag schon, wie hieß der noch gleich. Da, da..!“
Sie zeigte mit dem Finger auf Josh Brust und hüpfte aufgeregt auf der Bank herum, doch Hanna schüttelte nur den Kopf.
„Keine Ahnung. Beruhig dich, vielleicht kommst du noch drauf. Was soll dieses Gehampel? Hat der Titel irgendwas mit einem muskulösen Schönling zu tun?“

Ups, was hatte sie gesagt? Wie musste Josh das auffassen? Er grinste amüsiert, das war ja ziemlich peinlich.
„Nein, Hanna, du verstehst nicht, Mensch, sieh nur, da, da ...!“
Sie verschluckte sich fast und stieß Hanna mit einer Hand in den Rücken nach vorne, dass sie beinah über den Tisch fiel. Harry und Bruno lachten sich ins Fäustchen, Heidi kicherte wie immer, Josh lehnte sich zurück und streckte die Brust raus, auf die Sarah weiterhin atemlos hechelnd zeigte. Alle Blicke gingen zwischen Josh Brust und Hanna hin und her, doch sie hatte keine Ahnung, was das bedeuten sollte.
„Äh, Cameron, gut, der hat doch Titanic gemacht? Sciencefiction auch? Terminator ist aber doch viel früher gewesen. Mmmhh.“

„Mensch Hanna, nun guck` doch hin, die blauen Wesen, da, das ist aus dem Film, kennst du den echt nicht? Ich komm nur gerade nicht auf den blöden Namen.“

„Ach, dieses blaue Ding? Hab` ich heute zum ersten Mal gesehen, echt. Warte. Aliens kann es auch nicht sein. The Abyss?“

Sarah bekam fast einen Herzanfall, die anderen lachten immer lauter und Hanna wurde nervös. Es schien so offensichtlich. Es war ihr langsam peinlich. Josh lächelte sie fast mitleidig an, klar, er würde gewinnen. Das wäre das zweite Mal, dass sie in diesem Spiel unterlag, das erste Mal war mit ihrem 85-jährigen ehemaligen Professor und Mentor gewesen, den sie über alles bewundert hatte. Jetzt meldete sich Josh zu Wort:

„Im Hinduismus bedeutet dieses Wort so viel wie die Menschwerdung eines Gottes ...“

„Avatar? Was hat das mit Aliens zu tun?“

„YES, yes, jaaaaa. Das ist es. Und du kanntest den echt nicht, Hanna? Mein Gott, Danke, Josh, das war echt eine große Hilfe!“

Wie peinlich, ihr Gegner hatte die benötige Hilfestellung gegeben. So könnte sie diesen Sieg nie genießen. Fast beleidigt nickte Hanna Josh zu, als die anderen anfingen, einzupacken, der Regen hatte aufgehört.

„Den kleinen Schnitzer verzeiht man dir gern. Du hast ja echt ganz schön was drauf“, sagte Josh zu Hanna, als sie wieder zu ihren Rädern gingen. „Ich mag gebildete Frauen. Könnten wir das nicht mal öfter spielen? Du und ich? Hast du nächstes Wochenende Zeit?“

Er überragte sie um gut einen Kopf, als er so vor ihr stand und ganz offensichtlich mit ihr flirtete. Das war eine Einladung. Er interessierte sich für sie! Oder suchte er wirklich nur nach einem ebenbürtigen Gegner?

„Es tut mir übrigens echt leid, was ich da vorhin gesagt habe. Vonwegen muskulöser Schönling … das war nicht so gemeint“, stammelte Hanna in einem letzten Versuch, ihre Würde zu wahren, sie mochte es gar nicht, wie nervös dieser Mann sie machte.

„Wirklich? Du meinst, ich bin gar kein Schönling? Oder du hast das nicht abfällig gemeint? Ich hab es eigentlich als Kompliment verstanden!“

Er lachte sie aus! „Nein, ich meinte, dass dieser Typ auf deinem T-Shirt ein muskulöser Schönling ist. Ich steh nämlich auf Außerirdische. Wenn du so blau wärst, würde ich vielleicht sogar mit dir ausgehen.“
„Kinky! Du stehst auf Rollenspiele? Ich könnte mir dich auch ganz nett in blau vorstellen.“

Er ging auf ihren Scherz ein, das konnte doch wohl nicht ernst gemeint sein.
Hanna starrte Josh einen Moment an. Einen Moment in dem seine ebenmäßigen Gesichtszüge mit diesen etwas schiefen, aber weißen Zähnen vor ihrem inneren Auge zu einem überirdisch schönen, blau wie Azur erstrahlenden Wesen verschwammen, das sie liebevoll und amüsiert ansah und sie lachend in seine Arme riss.

Dann lachte sie auch. Sie rissen weiter Witze, erzählten sich von vergangenen Triumphen in Trivial Pursuit und anderen Quizspielen auf dem Heimweg. Dass Sarah sich verabschiedete und sie schließlich zu zweit bis vor ihre Haustür radelten, bekam Hanna kaum mit. Dieser Mann war anders, außergewöhnlich, intelligent und witzig und dabei so gutaussehend wie den alten Filmen entstiegen, die Hanna so gern sah. Sie verabredeten sich, spielten, aßen, philosophierten und schauten sich zusammen Avatar an.

Als Josh eines Tages mit einer Avatar-Maske vor ihrer Tür stand, küssten sie sich zum ersten Mal. Hannas Hand fuhr seinen Rücken hinunter und glitt unter seinem strammen Hinterteil in den Riss in seiner Jeans. Endlich wusste sie, wieso dieser handbreite Schlitz gerade da so praktisch angebracht war.
*bravo*

Geistreich, witzig, kurzweilig und mit Charme *top*

Kurz gesagt, spitze.

LG
Joe
Die Worte von lyricus für diese Woche:

Döschen
untermalt
Explosionsgefahr
Gulliver
sandsteinweich
Stabhochspringer
Urschlamm
Streckentelefon

viel Spaß Olaf
*****_nw Mann
505 Beiträge
Die Liebe ist ein Urinstinkt
Das ist wirklich dumm jetzt, in dem kleinen Döschen ist nämlich keins mehr. Wo hat das blöde Ding sich nur versteckt? Unterm alten Wäschekorb vielleicht? Oder ist es mir irgendwann aus der Tasche gerutscht und in einem Gulli verschwunden? Oh Mann, langsam aber sicher droht Explosionsgefahr. Ewig kann ich auch nicht im Badezimmer bleiben.

Gerade will ich mich nach dem obersten Fach des Badezimmerschranks strecken – Telefon! Ich drücke den Anruf schnell weg, in so einer Situation, aber eine fatale Wirkung hat die plötzliche Ablenkung doch: Eben noch hart wie Sandstein, weicht jetzt jegliche Anspannung von mir. „Nur Schlammassel heute“, denke ich noch, „hoffentlich kriege ich gleich irgendwie den Stab hoch“, springe rasch hinunter in die Apotheke und besorge mir eine 100er-Packung - zur Sicherheit.
sport ist doch mord, oder?
Ich und ein Sportler. Wer hätte das gedacht?
Für mich galt doch immer schon, Sport ist Mord, schon seit Teenagertagen, als ich leider mit der „Ich hab meine Tage“-Masche bei meiner Sportlehrerin nicht so oft durchkam, wie Freundinnen bei männlichen Lehrern.

Ich hab so manche Dates mit erst recht attraktiv wirkenden Männern dadurch versaut, über die Tatsache zu philosophieren, warum die Kniestrümpfe von Fußballern nicht abrutschen. War nicht so schlimm, Männer, die auf Fußball stehen und intime Stellen mit Döschen bezeichnen, können mir sowieso gestohlen bleiben.

Bei Dirk jedoch war das anders. Schon unser erstes Date war untermalt von einem Spiel, das er nicht verpassen wollte, aber er hatte einen so hübschen Hintern und sogar Bücher in der Wohnung, dass ich mir sagte, ich dürfte nicht so engstirnig sein.
Und es gefiel ihm, dass ich mich von dem lärmenden Fernseher nicht ablenken ließ, sondern mich völlig auf ihn, bzw. das, was er sonst noch in der Jeans hatte, konzentrierte. Als ich ihn damit kurz vor den Moment der Explosionsgefahr gebracht hatte, fiel ein Tor im Spiel, was ihm einen denkwürdigen Höhepunkt verschaffte….

Nun ja, er revanchierte sich. Das fand ich äußerst fair von ihm. Und es war gut. Seitdem sehen wir uns öfter und er probiert, sich auch für meine Vorlieben zu interessieren. Wir unterhalten uns über Bücher, die er mir zuliebe liest. Dass ich einen erwachsenen Mann davon überzeugen konnte, das Gulliver keine Kindergeschichte ist, rechne ich mir hoch an.

Und der S*x war großartig. Diese Ausdauer – da können die Intellektuellen einfach nicht mithalten. Frauen brauchen dazu ja nicht unbedingt sportlich zu sein, nur gelenkig und das bin ich. Für Männer hat es seine Vorteile. Ich nenne seine Vorfreude, wenn wir anfangen uns zu küssen, sandsteinweich – denn nie hab ich jemanden erlebt, der gleichzeitig so hart und so samtig sein konnte – mit seinem Teil könnte man sich glatt für Stabhochspringer begeistern.

Er selbst läuft Marathon – was zum Glück bedeutet, dass er nicht so furchtbar muskulös ist, dass es aussieht als liefe er mit Rasierklingen unter den Armen wie ein Gorilla herum – er ist mehr der sehnige Typ.

Am letzten Wochenende hatte er ein Querfeldein-Rennen in einem abgelegenem Waldgebiet im Norden. Es war heiß und sonnig, so dass alle paar Dutzend Meter Leute mit Getränken hinter den Bäumen bereit stehen sollten. Ich war mit ihm hingefahren, um ihn anzufeuern und hinterher zu massieren.

Die Aussicht auf einen erschöpften Dirk machte mich schon ganz erregt, weil er dann endlich mal nicht das letzte Wort haben würde, wenn wir uns danach im Hotelbett wälzten. Meine Lust, Männer auch ab und zu dominieren zu können, war mit Dirk nur dann auszuleben, wenn er sich wirklich vollends ausgetobt hatte – wie heute.

Ein Sommergewitter hatte die Laufstrecke in Kilometer von Urschlamm verwandelt, doch ich hielt mein Wort und begab mich mit Regenjacke und Gummistiefeln – und sonst nichts – zu der vorher mit Dirk abgesprochenem Stelle im Wald. Mit den Organisatoren hatten wir vereinbart, dass ich dort strategisch günstig den vorüber watschelnden Läufern Wasserflaschen reichen und das sogenannte Streckentelefon bedienen könnte. In dieser gottverlassenen Gegend könnte ich so den Notdienst für diejenigen anrufen, die sich übernommen hatten.

Ich musste nicht lange warten, bis die ersten Läufer vorbei kamen, die hechelnd sowohl auf die Wasserflaschen, als auch auf meinen halb-durchsichtigen Regenmantel schielten, den ich jedoch fest geschlossen hielt. Bis Dirk auftauchte. Er war nicht allein, aber trotz Erschöpfung grinsend ließ er den anderen voraus laufen und blieb bei mir stehen, als er mein Outfit sah. Er setzte die Wasserflasche an den Mund und trank gierig, während ich den Tropfen zusah, die seinen verschwitzten Körper hinunter rannen.

Ich öffnete nur die obersten Knöpfe der langen Jacke und schon packte er mich und drückte mich gegen den nächsten Baum. Wir mussten uns beeilen, der nächste Läufer würde bald da sein und die mit kleinen Flaggen bezeichnete Stelle für das anlaufen, wonach er sehnsüchtig verlangte.

Doch nicht so verlangend wie Dirk – dieser Hallodri hatte sich für die erste Hälfte der Strecke genügend Energie aufgespart, um mich innerhalb kürzerster Zeit zu Geräuschen zu veranlassen, die so gar nicht zu der stillen Natur um uns passten. Als er mich immer noch grinsend und mit heißen Ohren losließ, trank er die Flasche leer und küsste mich zum Abschied. Dann lief er weiter und schaffte letztendlich sogar noch einen guten dritten Platz in dem Rennen.

Ich knöpfte mir den Mantel zu und reichte den etwas verwirrt dreinblickenden Läufern, die noch kamen, mit rotem Gesicht, aber herzlich lächelnd ihre erquickenden Wasserrationen. Nicht wenige fragten mich später bei der Siegesfeier, ob auch ich den seltsamen Vogel vernommen hätte, oder was auch immer das für ein Tier gewesen sein könnte, das viele im Wald hatten schreien hören.

Ich hätte es nie gedacht – aber ich kann mich doch immer mehr für Sport erwärmen. Dank sei Dirk und seinen Fähigkeiten fang ich jetzt sogar selbst an zu laufen. Immer schön ein paar Schritte hinter ihm. Bis ich ihn eingeholt habe. Für die verdiente Pause, die so viel mehr Energie bringt, als kostet.
*******l_67 Frau
117 Beiträge
Nostalgie
Er hatte geschlafen. Tief und fest. Wie ein Stabhochspringer versuchte er wieder in die Realität zu gelangen. Was hatte ihn geweckt? Er schaute um sich. Büsche, Gras, Gleise, ein Bahndamm. Er war spazieren gegangen, am späten Nachmittag. Die Luft war heiß und schwül. Neben der Brücke hatte er sich ins Gras fallen lassen. Diese uralte Brücke, zu Kaiserzeiten erbaut, nun stillgelegt. Ein herrliches Bauwerk. Kunst aus Stahl, vernietet, gespannt über ein Tal. Untermalt von einem kleinen Fluss, der sich durch das Bergische zieht.
Da war wieder das Geräusch dass ihn geweckt hatte. Durch die Hitze bestand in seinem Kopf Explosionsgefahr. Es wurde ihm westfälische Sturheit nachgesagt, aber jetzt waren sein Kopf und Gemüt sandsteinweich. Seine Gedanken steckten noch immer tief im Urschlamm des Traumes den er hatte. Bevor er eingeschlafen war zogen Bilder aus vergangenen Zeiten an seinem geistigen Auge vorbei. Dampflokomotiven die die Brücke passierten. Damen in langen Kleidern und mit aufwändigen Hüten. Herren mit Monokeln und Döschen in denen sie Schnupftabak hatten. Bei diesen Gedanken kam er sich vor wie Gulliver auf seinen Reisen. Er reiste in die Vergangenheit und die Gedanken wurden zu einem Traum.
Wieder das störende Geräusch! Irgendetwas ließ ihn nicht in seinen Träumen und holte ihn wieder zurück ins Leben. Erneute Blicke in die Umgebung. Er sah ein altes Streckentelefon. Hatte es geklingelt? Er nahm den Höhrer ab. Das alte gewebeummantelte Kabel war mit Zaunwinde umrankt, am Ende war es aus dem Kasten gerissen. Als er den Hörer an sein Ohr hielt hörte er ein Rauschen. Der letzte Zug war längst abgefahren.
lustvoll
hab ich den Text gleich zweimal gelesen und hab versucht den
Trick herauszufinden, wie Du es geschafft hast, den Plot so tight
zu halten, daß ich am Schluß tatsächlich Gänsehautalarm hatte!
Wow,
ein Höhrer...dessen altes gewebeummantelte Kabel mit Zaunwinde umrankt ist, war am Ende aus dem Kasten gerissen. Als er
ihn an sein Ohr hielt hörte er ein Rauschen.

Das war schon ziemlich gut - aber das
Der letzte Zug längst abgefahren war,
ist das Sahnehäubchen auf diesem
leckeren Schnittchen. *top*
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