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Verlorene Träume

Verlorene Träume
Die ist keine Kurzgeschichte, sondern nur Gedanke, die mich momentan beschäftigen.

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Manchmal kommt sie zurück, die schmerzliche Erinnerung an die Träume meiner Kindheit. Wo sind sie geblieben, die kindlichen Gefühle und Gedanken längst vergangener Zeit? Sie sind unwiederbringlich verloren in der Erwachsenenwelt, in der nur die Realität zählt und Fakten belegbar sein müssen.

Und doch, manchmal, nur manchmal sind sie plötzlich wieder da. Ein Gefühl, welches an damals erinnert, ein Geruch, der längst vergessene Träume zurück bringt oder eine Melodie, die einem ein merkwürdiges Gefühl in den Bauch legt.

Alles war so klar und aufregend in der Kindheit. Es gab nur gute Menschen und das Leben war ein Abenteuer, das jeden Tag neu begann. Es gab noch den Weihnachtsmann und Märchen waren real in unserer Welt.

An einem Tag haben wir eine alte Flasche mit einer Tropfkerze auf dem Sperrmüll gefunden. Ja, so etwas gab es damals noch – wöchentliche Sperrmüllabfuhr. Wir haben den ganzen Tag damit verbracht diese Flasche zu öffnen, weil wir glaubten, dass darin ein Flaschengeist wohnt, der uns Wünsche erfüllen kann. Oder wir sahen in einer Nacht einen Stern auf die Erde fallen und haben den folgenden Tag nach Sternenteilen in dem nahe liegenden Bach gesucht. An einem anderen Tag war die schrullige Nachbarin die Hexe von Hänsel und Gretel, und wir überlegten, wie wir die Beiden aus ihren Klauen befreien konnten. Es gab so Vieles in unserer Welt, mit dem wir uns beschäftigen konnten, frei von Nintendospielen oder anderen technischen Geräten.

Manchmal frage ich mich, ob es für Kinder der heutigen Zeit noch solche Träume gibt. Ich glaube, dass die Realität die kleinen Menschen schon lange eingeholt hat. Sie haben zwar auch noch Fantasie, wissen aber oft nichts mehr damit anzufangen.

Mal abgesehen von Kriegszeiten, in denen Kinder sehr schnell erwachsen werden mussten, hätte die heutige Jugend doch alle Zeit der Welt für Träume. Warum nehmen sie sich nicht diese Freiheit Kinder zu sein? In meinen Augen werden sie viel zu schnell erwachsen, und es geht ein großes Stück Glück verloren.

Luna
******_46 Frau
1.318 Beiträge
@luna
Du hast recht, wenn ich zurückblicke, dann sehe ich mich mit den Knöpfen spielen, wenn meine Mutter mal ihre Ruhe haben wollte beim Schneidern.
Wer hat schon noch so eine Knopfsammlung...

Nun liegt es aber auch an den Eltern, wie sehr das Kinderzimmer mit Spielsachen überfüllt ist oder eben nicht.

Die Phantasie ist im gleichem Maße vorhanden, sie muss nur gelenkt und gefördert werden.

Ich kenne viele kreative Eltern, denen dieser Balanceakt gelingt.

Carmen
Generationen wechseln, Träume evtl. auch
Unsere Träume sind nicht die Träume der Kinder. Da liegen - teilweise - ein bis zwei Generationen dazwischen.

Mein Nachwuchs hat viel Phantasie und ist sehr kreativ, hat aber keine Knopfsammlung. Dafür eine Steinesammlung, ebenso eine StarWars-Karten-Sammlung.

Nintendo und Co. bedeuten nicht unbedingt weniger Träume oder Kreativität, es ist eine andere Form der Phantasie-Welt, in die die Kinder eintauchen. Parallel zu Baumhäusern, Wald und Wiese werden da eben nicht mehr Hänsel und Gretel, sondern Harry-Potter-Eulen oder StarWars-Anhänger befreit.

Ich erlebe den heutigen Nachwuchs als genauso verspielt und verträumt, wie wir es damals waren und sie können ihre Träume auch leben, wenn wir Erwachsenen sie denn lassen.

Oft sind es doch die eigenen Eltern, die der Kreativität die Nahrung entziehen und darauf bestehen, dass der Nachwuchs fit für die "Leistungsgesellschaft" (was immer das sein mag) gemacht wird. Die Zeit nach eigenem Gusto verplempern, welches Kind darf das noch, ohne das Mama einen zum Englisch-, Blockflöten- oder Karate-Unterricht fährt? Das sind doch nicht die Kinder, die sich diese Nachmittagsverplanung einfallen lassen.

Andererseits scheinen viele Eltern die wenigen verbliebenen, freiwillig gewählten Freizeitbeschäftigungen der Kinder (negativ) zu bewerten. Dabei übersehen wir aber, dass es sich - wie oben bereits erwähnt - um eine völlig andere Generation handelt; ein Vergleich würde immer hinken. Früher war es nicht besser, sondern halt anders.

Für mich selbst kann ich nur sagen, dass ich früher dankbar gewesen wäre, wenn es Nintendo und Co. gegeben hätte. Ich erinnere mich nämlich sehr wohl auch noch an ewig lange Autofahrten in den Urlaub, total langweilige Abende bei Bekannten, verregnete Urlaubstage mit dem verhassten Mensch-ärgere-dich nicht, die Liste könnte ich ewig fortführen...
Ich kenne viele kreative Eltern, denen dieser Balanceakt gelingt.

Danke für die Vorlage, denn genau das meine ich doch.

Wir brauchten keine kreativen Eltern. Wir waren es, auch ohne Anleitung und Bespaßung *zwinker*

Luna
******_46 Frau
1.318 Beiträge
Balanceakt
damit meine ich die Eltern, die ihre Kinder eben nicht von einem Termin zum anderen jagen, sondern eigene Ideen walten lassen.
Ich glaube auch, es liegt an der heutigen, schnelllebigen Zeit. Immer nur schnell, schnell, schnell, und es kommt, selbst in ganz jungen Jahren, schon auf Leistung an. Da bleibt nicht mehr viel Zeit um Kind sein zu dürfen.

Wir hatten früher einfach ganz andere Möglichkeiten.

Luna
Die Jugend liebt heute den Luxus. Sie hat schlechte Manieren, verachtet die Autorität, hat keinen Respekt mehr vor älteren Leuten und diskutiert, wo sie arbeiten sollte. Die Jugend steht nicht mehr auf, wenn Ältere das Zimmer betreten. Sie widersprechen ihren Eltern und tyrannisieren die Lehrer.

(Sokrates, gr. Philosoph, 470-399 v.Chr., Version 3)

Das ist nicht neu!
Und auch, dass die Fantasie der armen Kinder verkümmern würde durch modernes Spielzeug halte ich für übertrieben - elektronisches Spielzeug macht sie bereit für das Erwachsenenleben, in dem sie gar nicht mehr drum herum kommen, dass sie mit Computern umgehen können müssen.

Trotzdem bauen sich meine Kinder aus dem Karton, mit dem er geliefert wurde, noch wunderschöne Hexenhäuschen oder basteln sich Zelte mit Laken in ihrem Zimmer.

Geschichten erzählen / vorlesen / ihnen Bücher näher bringen, das ist wichtig, um ihre Fantasie anzukurbeln, lebendig zu halten.

Auch das hat sich meiner Meinung nach nicht geändert.

Was mich aber wundert in deinen Gedanken:
"es gab nur gute Menschen" - da hast du aber Glück gehabt.
Denkst du nicht, dass es immer schon auch Kinder mit schlechten Erfahrungen gegeben hat, die ihnen eventuelle Illusionen schon früh raubte? Das sind ganz persönliche und ganz und gar nicht gesellschaftsbezogene Dinge.

Des weiteren halte ich es nach meiner Erfahrung auch für ein sehr gefährliches Unterfangen, dass viele Mütter in Deutschland der Meinung zu sein scheinen, ihr Kind müsse sich so lange wie möglich das Kind-Sein bewahren und dürfte bloß nicht zu früh mit Leistungsdruck, sprich schreiben, lesen, rechnen oder Sonstigem, was man der Schule überlässt (die es auch nie richtig macht) in Kontakt kommen.
Im Vergleich zu anderen europäischen Ländern, wo man Kindern viel früher (spielerisch) bereits Dinge näher bringt, die hier als verpönt gelten, nur weil sie in einem Tagesrhythmus münden, der zum Hausfrauen-Dasein nicht zu passen scheint, ist es geradezu lächerlich, wie hier oft wissensbegierigen, lernfähigen Wesen Jutepuppen in die Hand gedrückt werden, wo sie in anderen Regionen bereits in mehreren Sprachen ihren Namen schreiben und mit der Maus umgehen können, statt sie sich nur angucken.

Kinder können mehr, als man ihnen hier oft zutraut. Es grenzt für mich manchmal an ein Verbrechen, wenn ich sehe, wie Mütter ihre Kinder mit bis zu 7.5 Jahren gänzlich von allem auszuschließen versuchen, dass ihnen "das Kind-Sein rauben" könnte, und die dann fürchterlich hinterherhinken, wenn der "Ernst des Lebens" dann beginnt.

Die EineEinzige
Du hast recht, aber glaub mir, meine Erfahrung hat mich gelehrt, da ein Potential für den immer schlechteren Platz zu sehen, den Deutschland im Europavergleich belegt.
Little Einsteins und Japanisch im Strampleralter ist das andere Extrem, das ich ebenfalls nicht befürworte, aber die goldene Mitte hab ich hier noch nicht gefunden. Außer bei engagierten kreativen Eltern. Und, nicht vergessen, Kinder lassen sowieso nicht alles mit sich machen und finden auch heute noch genügend Gelegenheit, einfach Zeit zu verplempern.
Liebe Luna, das klingt, mit Verlaub, ein wenig nach: früher war alles besser!

Die Rückschau in die eigene Biographie ist oft etwas "idyllischer" als sie damals als Kind war - denn wer erinnert sich nicht auch an große Ängste vor Unbekanntem und VerlassenSein?
Und die Erwachsenen "träumen" heute auch noch - nur mit einem Schuss mehr Realismus; Prinze(n)/ssinnen wollen wir immer noch sein, oder? *g*

Ich sehe, dass die heutigen Kinder noch immer sehr glücklich an einem Bach mit Steinen und Blumen ihre "Welten" entstehen lassen können - wenn man ihnen die Gelegenheit dazu gibt.
Was mich aber wundert in deinen Gedanken:
"es gab nur gute Menschen" - da hast du aber Glück gehabt.

Ja, das habe ich wohl. Ich kann mich während meiner Kindheit, so bis 6/7 Jahren, nicht daran erinnern, böse Menschen kennen gelernt zu haben.

Es wird sicherlich auch schon damals schlimme Sachen gegeben haben, aber ich glaube in der heutigen Zeit ist es viel, viel schlimmer geworden. Oder damals waren die Medien einfach noch nicht so weit, alles zu publizieren. Ich weiß es nicht.

Nur, wie du zu Beginn schreibst, ist auch das Verhalten der Kinder und Jugendlichen anders geworden. Damals hatte ich keine Angst im Dunkeln nach Hause zu gehen. Heute schon!

Und natürlich hast du Recht, wenn du sagst, man dürfe nicht alles Schlimme von Kindern fernhalten. Sie müssen in meinen Augen frühzeitig anfangen damit umgehen zu können. Ich habe mich mit meinem 4 jährigen Enkel auch schon über den Tod unterhalten, als er mich danach gefragt hat.

Aber früher war alles irgendwie einfacher, finde ich.

Luna

Luna
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