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GESCHICHTENSPIEL TEIL 24

Liebe magic_rose
ich meinte nur dein posting zu seinem Abgang

Liebe Dea

eigentlich Fremde, die man hier kennen und schätzen lernt

es kommt darauf an - was ein Mensch hier einstellt - wie er sich zeigt - - -
kennen lernen *nono* geht doch garnicht - dazu muss man sich real in die Augen sehen - lässt sich online aber schlecht machen - und schätzen, da bin ich auch skeptisch - Papier ist geduldig, da kann so viel geschrieben werden - und keiner weiß ob es stimmt.

Ich hoffe immer, dass meine Eindrücke, die ich von einem Menschen hier bekommen habe, auch eines Tages, wenn ich ihm real begegne, bestätigt bekomme.
Ich habe es oft erlebt, die Gruppentreffen oder privat waren immer fruchtbar, freue mich auch jedesmal darüber - aber eine gewisse Portion Zurückhaltung finde ich für mich wichtig.
Friedrich war für mich überempfindlich und sehr undurchsichtig - -
Friedrich war für mich überempfindlich und sehr undurchsichtig - -

Nicht zu fassen! Kaum is er weg, legst du schon los.
@ kamm
was weißt Du denn von ihm und von mir?

Und Du willst dir ein Urteil erlauben? *vogel*

Ich weiß, was sich nicht gehört. Deshalb kann ich es mir erlauben.
Ausgerechnet darüber "was sich gehört" mein lieber Kamm, könnte ich speziell mit Dir recht ausführlich diskutieren.

Also Ball flach halten.

Über Leute die - aus welchen Gründen auch immer - ausgetreten sind, braucht hier eigentlich überhaupt nicht diskutiert werden.
Warum nehmen Sie eigentlich Ihren Mund immer gleich so voll?
Warum meinst Du denn Leute die Dich nicht in Watte packen Siezen zu müssen *lol*
Und wie voll ich meinen Mund nehme ist bestimmt nicht Dein Problem.
Langsam langt es mal wieder mit Deinen Sinnfreien Beiträgen.

Erst dieses dämliche Anmache von Gohstface, die völlig daneben war - denn natürlich sind auch Mods berechtigt hier Ihre eigene, ganz persönliche Meinung zu schreiben - und jetzt das Gestänker gegen Ev, wobei Dir vermutlich völlig egal ist ob FriedrichS noch hier ist oder nicht. Hauptsache rumgemault.

Und Wenn Du jetzt noch was erwiedern willst, kannst Du das gerne tun - ich werde dann dementsprechend reagieren *smile* aber mir weitere Kommentare sparen.

Joe
Da hege ich auch keine Zweifel.
*****_nw Mann
505 Beiträge
Danke für die Klarstellung, Joe. Bisher hab ich gedacht, ich bin einfach zu blöd, den Sinn zu erfassen. Wenn einfach keiner da ist, erklärt das meine Verständnisschwierigkeiten auf sehr irdische Weise.

Grüß Gott!
*******an_m Mann
3.834 Beiträge
Die 8 Wörter für diese Woche
Diesmal von mir. Ich freue mich schon auf die Geschichten damit *g*

1 Linsengericht
2 Nachtschicht
3 lesen
4 Fahrrad
5 einpacken
6 eisig
7 unterhalten
8 verschachtelt
*******day Frau
14.250 Beiträge
*oh* Die gute Nachricht ist: die Wörter erscheinen pünktlich...

Sylvie *nachdenk*
*******an_m Mann
3.834 Beiträge
sind ja auch von mir. Und was ist die schlechte?
*******day Frau
14.250 Beiträge
Und was ist die schlechte?

Mir fällt nix ein!!!!!!!!! *traurig*

Außer natürlich:

Muss ich jetzt wirklich eine Nachtschicht einlegen, damit meine verschachtelten Endlossätze den Rest der Bande unterhalten können? Muss ich wirklich stundenlang bei Tante Google lesen, um eine Verbindung zwischen Fahrrad und Linsengericht zu finden? Kann ich nicht einfach meine Tastatur einpacken und mich mit einem Singlemalt und eisigem Konfektdezent zurückziehen?

Sylvie *gruebel*
*******an_m Mann
3.834 Beiträge
Geht doch. Aber erst mal qualifiziert jammern …
*******an_m Mann
3.834 Beiträge
Ich hätte doch »Nodalpunktadapter« nehmen sollen
*******day Frau
14.250 Beiträge
Aber erst mal qualifiziert jammern …

Auch ein schlechter Ruf verpflichtet... *klugscheisser*

Sylvie *undwech*
Ungeahnte Enthüllungen
„Du, rat mal, wen ich vorhin in der Fußgängerzone getroffen habe! Du wirst es nicht glauben, was denkst du?“

„Was soll denn diese kindische Fragestellung? Scheinbar willst du mir was erzählen, dann nur raus mit der Sprache. Ich habe gerade ein paar Minuten. Aber nicht mehr. Ich muss noch den Bericht hier zu Ende lesen.“

„Du meinst sicher `anscheinend`, mein Lieber. Wieso so gereizt? Sag doch einfach, dass dich mein Gelaber nicht interessiert. Ich will sicher nicht deine wertvolle Zeit vertrödeln.“

„Oh, Mann. Ist ja schon gut. Also. Wen hast du getroffen, was war so besonders daran und ist das der Grund, dass du, obwohl du vor circa 3 Stunden das Haus verlassen hast, um `schnell etwas fürs Abendbrot einkaufen zu gehen, jetzt erst und offensichtlich ohne jegliche nahrhaften Dinge zurückkommst?“

„Deine verschwachtelte Sprechweise und dieser eisige Ton deuten wie immer darauf hin, dass du mal wieder eigentlich keine große Lust dazu hast, dich weiter deinem geheimen Projekt zu widmen. Du willst sicher mal wieder eine Nachtschicht einlegen, nur um nicht gleichzeitig mit mir ins Bett gehen zu müssen. Ich kenne deine Tricks inzwischen.“

„Verschwachtelt? Herrgott, wieso nimmst du solche Ausdrücke nur immer wieder in den Mund, wenn du doch keine Ahnung hast? Verschachtelt heißt das, und meine Art zu reden ist zumindest korrekt. Können wir uns ein anderes Mal darüber unterhalten, wie gut du meine Taktiken, dir aus dem Weg zu gehen, kennst und rückst du jetzt mit der Story raus, bitte? Sonst sitzen wir hier wirklich heute Nacht noch.“

„Wie höflich der Herr sein kann. Wenn du mir also dein Ohr leihst, werde ich es dir erzählen. Ich war also gerade mit dem Fahrrad am Anfang der Fußgängerzone angekommen. Ich wollte zum Metzger an der Rathausecke, um ein paar seiner Spezialwürstchen für mein Linsengericht zu holen, das du so gerne isst. Gegen den eisigen Wind hatte ich mir meinen Schal um den Kopf geschlungen, richtig schön warm eingepackt also, nur dass ich dadurch etwas in meiner Sicht eingeschränkt war.“

„Das klingt ja wie bei Dr. Schiwago. Hoffentlich wird es nicht auch ebenso lang.“

„Sehr witzig. Diese Details sind wichtig, pass auf. Ich konnte also nicht gut sehen und stieß daher nach ein paar Metern mit einem Mann zusammen, der gerade aus dem Juweliergeschäft kam – du weißt schon, der teure, an dem du mich immer gleich vorbeizerrst.“

„Solche Seitenhiebe kannst du dir nicht verkneifen, was? Warum hör ich dir überhaupt immer noch zu?“

„Warte, warte, das wird dir gefallen. Wir entschuldigten uns gleichzeitig und mussten daraufhin beide lachen, ich fand ihn sehr sympathisch.“

„Wer war es denn jetzt, mein Gott? Das klingt ja, als ob du ihn gar nicht gleich erkannt hättest.“

„Nein, ich kannte ihn ja auch gar nicht. Sah ihn zum ersten Mal. Sehr gutaussehender Mann und sehr wohlerzogen. Er half mir, meinen Einkaufskorb, der mir bei unserem Zusammenstoß aus der Hand gerutscht war, wieder aufzuheben und bot mir dann an, mich auf den Schreck hin zu einem Kaffee einzuladen.“
„Du warst also mit einem wildfremden Mann Kaffee trinken, während ich hier am Hungertuch nage? Das wird ja wirklich immer besser.“

„Nun, wildfremd kann man nicht gerade sagen. Er hat sich mir natürlich vorgestellt. Und als ich seinen Namen hörte, konnte ich nicht Nein sagen und bin mit ihm gegangen. Wir haben uns großartig unterhalten.“

„Jetzt spann mich nicht auf die Folter. Kenne ich ihn?“

„Du hast den Namen mehr als ein Mal erwähnt, mein Bester. Es war Herr Plagstricker, dein Chef.“

„Oh.“

„Sehr interessant, was er mir alles berichten konnte, was so in eurer Firma alles läuft im Moment. Und, mein Lieber, das erklärt so Einiges. Du glaubst gar nicht, wie froh ich war, zu erfahren, dass man dich versetzt hat und du jetzt nicht mehr so schwierige Aufgaben hast – der Job hat dich ja viel zu sehr überfordert. Ich weiß jetzt Bescheid, und du, komm du mir bloß nicht mehr mit `ich muss aber den Bericht noch lesen für meine Präsentation morgen`!

„Aber…“

„Ach, halt den Mund. Es tat Herrn Plagstricker richtig leid, dass sie dich in die Pförtnerloge haben verfrachten müssen, aber da du so oft fehlen würdest und das Meeting mit den Japanern mit deiner Inkompetenz versaut hättest, wurde er von seinen Vorgesetzten dazu genötigt. Dabei hätte er deine Witze auf der Arbeit immer gemocht.“

„Ach?“

„Du wärst das beste lebende Beispiel für Kompetenzsimulation, das ihm bisher untergekommen sei. Hat er gesagt. Ich muss gleich mal nachschlagen, was das genau bedeutet, aber ich spüre bereits, dass ich ihm da voll und ganz zustimme. Machst du uns jetzt bitte ein paar Häppchen fürs Abendessen, während ich mich aufwärme und am Computer nachlese? Danke, Schatz.“
*****_nw Mann
505 Beiträge
Linsengericht
Die Dummheit bietet selten Zinsen,
sonst leistete ja Esau nicht
für einen Teller dicker Linsen
auf seine Erstgeburt Verzicht.


Niemand wird mir vorwerfen können, ich habe Vorurteile. Was immer es ist; wie töricht es mir auch auf den ersten, zweiten und selbst dritten Blick erscheinen mag: bevor ich mir ein Urteil über eine Sache oder gar Person bilde, versuche ich alle Umstände in Erfahrung zu bringen, die bei der Bewertung zu berücksichtigen sein könnten. Ich werde mich mit Fachleuten der betroffenen Disziplinen unterhalten, alle greifbare Literatur zum Thema lesen und daran eine Phase intensiver Kontemplation anschließen, notfalls in einer schlaflosen Nachtschicht, um das oft tief verschachtelte Geflecht von Motiven, äußeren Umständen und Fügungen des Schicksals zu durchdringen, das zu einer Handlung oder Haltung geführt haben mag, bevor ich meine Ansicht zu einem Sachverhalt äußere.

Gelingt es mir nicht, zu einer abschließenden und philosophisch befriedigenden Wertung zu gelangen, kann man noch so sehr in mich dringen wollen: mein eisiges Schweigen werde ich in einem solchen Falle nicht brechen. Gebe ich meine Meinung jedoch, nach der angeführten reiflichen Überlegung, zum Besten, werde ich sie gleichwohl so kunstvoll in jegliche Spitzen überdeckende Watte einpacken, dass niemand von ihr verletzt werden kann. Hierin liegt der wahre Grund dafür, dass ich mich hasse; für meinen Verrat an der höchsten menschlichen Aufgabe: etwas in der Welt zu bewirken.
Die Freuden des Verkehrs
habs halt mal versucht, Kulturkatze

Mit dem Fahrrad über die Wiener Gürtelbrücke. Im Rücken der Panoramio-Turm, vor mir, auf der anderen Seite, der Freiheitsturm, und ich kleines Drahtesel-Ameiserl zwischen dem ganzen verschachtelten und verwuselten Brummiverkehr. Aber es ist eben der kürzeste Weg, wenn man früh auf Arbeit oder auch nach der Nachtschicht zurück über die Donau will.
Ich nehme den Mittelstreifen, wo man ja eigentlich gar nicht drauf fahren darf. Aber die Seitenwege am Geländer sind halt rettungslos verstopft von Fußgängern, Kinderwagen und manchmal auch noch von Reinigungskolonnen um eben diese Zeit.
Zudem macht es mir einen Riesenspaß, wenn ich mal schneller bin, als diese riesig mächtigen Lastwagen. Die Brummis auf der rechten Seite kann ich jetzt locker überholen und ihren Fahrern ein Pieperl zeigen, wenn sie hinter mir her pfeifen. Meistens lesen sie ja die Zeitungen, die ihnen von den Straßenhändlern reingereicht werden, die auch noch zusätzlich den Radweg verstopfen, oder sie essen ihre eingepackten Kipfel.
Ich schaue immer hoch zu den Seitenspiegeln, wenn ich einen dicken Transporter überholen will. Manchmal lächelt ja auch der Fahrer ganz nett.
Dieser hier aber nicht.
„Rrrrrong-rrong-rrong! Rumms!“ Er hat im Leerlauf aufs Gas getreten und knallt mir seine qualmende Fehlzündung genau in die Seite. Hat er das geübt?
Da explodiert doch glatt in meinem Auspuff lautstark das gestrige Linsengericht und mir läuft vor Schreck und Peinlichkeit ein eisiger Schauer den Rücken runter.
Dann muss ich aber doch einfach nur laut lachen und hätt jetzt gern neben dem Knallmann in seiner Fahrerkabine gesessen.
„Schön, dass wir uns mal darüber unterhalten haben“, hätte ich da gesagt.
***a2 Frau
1.135 Beiträge
Der Lehrer
Die Nachtschicht war ihm die liebste. Kein Stress. Wenig Verkehr. Leere Straßen. Und immer wieder interessante Kunden. Seit 25 Jahren fuhr er jetzt schon sein Floß, seit 20 Jahren auf eigene Rechnung. Lehrer, ja Lehrer wollte er werden, Deutsch und Geschichte hatte er studiert, der Abschluss nur ein befriedigend, Jobaussichten gleich Null. So machte er aus seinem Nebenjob seinen Haupterwerb. Tagsüber ließ er jetzt Studenten fahren, vorzugsweise Lehramt, nachts gehörte der Wagen ihm.

Lesen war noch immer seine liebste Beschäftigung und zum Lesen kam er oft. Seit er den ipad hatte, machte es ihm doppelt so viel Spaß und es war auch immer ein besonderer Kick. Natürlich hatte er auch alle Klassiker darauf abgespeichert, aber zur Nacht, das war nun mal seine Meinung, gehörte auch Nachtlektüre. Vor dem ipad musste er seine erotischen Bücher immer in Umschläge einpacken, das Buch schnell zuschlagen, beiseite legen, jetzt genügte ein kleiner Wisch.

Seine Kunden, insbesondere seine weiblichen, waren immer beeindruckt über den Charme, den er versprühte und die Aufmerksamkeit und das absolute Interesse – er lachte in sich hinein, er war einfach dauererregt und dauerbeständert, zwischen 22 Uhr und 6 Uhr morgens, war er auf der Jagd.

Und er wurde oft belohnt, ganz sicher aber jeden Samstag um 3 Uhr morgens, denn da holte er Maria vom Herzerlhaus ab, einem Club außerhalb, im Sperrgebiet.
Er war selber schon ein paar Mal Gast gewesen, der Club faszinierte und schreckte ihn ab - gleichermaßen. Von außen sah er aus wie eine Bratwurst-Bude, innen war er total verschachtelt. Es ging los mit einem als „Wohnzimmer“ betitelten Restaurant mit Platzdeckchen und Nierentischen, in dem es deftige Hausmannskost a la Pickelsteiner gab, serviert von echten Hausfrauen in Tante-Frieda-Kittelschürzen. Hier hatte er Maria kennen gelernt. Sie kochte jeden Samstag ihr Linsengericht – und servierte es, wann immer es bestellt wurde.

Die „Terasse“ die vom Wohnzimmer abging, führte zu einem Laufsteg im Freien mit Laternenpfählen – warum im Freien, das war ihm ein Rätsel – aber anscheinend legten manche Besucher wert auf Authentizität. Auf den Steg, wie er genannt wurde, hatte sich Maria hochgearbeitet, und sie hatten eine für beide Seiten sehr befriedigende Vereinbarung. Er holte sie ab und fuhr sie nach Hause, sie kümmerte sich pragmatisch um das Wohlbefinden zwischen seinen Beinen.
Die nächste Stufe im Herzerlhaus waren die Unterhaltungszimmer, doch so richtig unterhalten, das tat wohl keiner. Schon eher in den verschiedenen Spielzimmern, er liebäugelte ja immer mit dem Lehrerzimmer, er schaffte es ab und zu mal einen Blick reinzuwerfen, verwarf den Gedanken dann wieder.
Maria wollte es unbedingt in ein Unterhaltungszimmer schaffen, also in die nächste Stufe. Mag sein, dachte er, dass sie dann eine Zeitlang mehr verdiente, doch nach den Unterhaltungszimmern kamen die Badezimmer und jeder wusste was im Bad passierte oder geschehen konnte und zudem hatte er gesehen, dass Maria’s Kolleginnen nach der Badstufe dann auf Nimmerwiedersehen verschwanden. Hausfrauen-Austausch nannte der Besitzer das. Aber das sagte er ihr lieber nicht.

Jetzt im Oktober waren ihre Hände vom Stehen auf dem Laufsteg so eisig, dass er sie jedes Mal an den Haaren ziehen musste und anschnauzen, sie sollte doch den Mund nehmen. Obwohl sie gehorchte, brachte sie doch ihre Hände immer wieder zurück an seinen heißen Schwanz, solange, bis ihre Hände und sein Schwanz, wieder eine normale Temperatur hatten, und er sich so richtig leer fühlte, leer und wohlig. Und wenn er ehrlich war, diese eisigen Hände, waren krass und geil. Und ihr Linsengericht brachte sie ihm auch in einem Henkelmann mit. War doch ein guter Austausch, sein Saft gegen ihre Linsen.

Er fuhr sie immer bis 500 Meter vor ihrer Wohnung. An der U-Bahn hatte sie ihr Fahrrad abgestellt, die letzten Meter wollte sie radeln. Daheim erzählte sie, dass sie putzen ging, und das ging ja gar nicht, putzen und mit dem Floß heimfahren. War einleuchtend. Natürlich wartete er, bis er sie in ihrem Hauseingang verschwinden sah. War Ehrensache. Dann wendete er sein Floß. Auf der anderen Straßenseite pfiff jemand. „Taxi!“. Er aber schaltete sein Licht aus. Heute Nacht nicht mehr.
klasse Cara
das gefällt mir,
ist richtig gut geschrieben, eine Momentaufnahme aus dem wahren leben, scheint es, aber es lässt gerade genug Fragen offen, dass man probiert, sich die beiden vorzustellen und (fälschlicherweise) meint, sie zu "erkennen".
das solltest du nochmal getrennt posten, sonst geht das hier unter.
Kompliment, stilistisch und erzählerisch sehr gelungen.
Gruß
Dea
Neues von Stone
Stone fröstelte. Er hasste die Nachtschicht. Seit er den Job angenommen hatte, kam er jedes mal zu spät, nur um seinen Schichtleiter zu ärgern.
Wenn er in der Dunkelheit mit seinem alten, rostigen Fahrrad durch die leeren Gassen über holpriges Kopfsteinpflaster fuhr, klapperten seine Zähne schmerzhaft aufeinander.
Der altersschwache Dynamo erzeugte kein Licht im üblichen Sinne, eher eine Art flackerndes „hellschwarz“, dass die Konturen der Gebäude und Hindernisse auf seinem Weg schemenhaft verschwimmen ließ.
Als ob das noch nicht schlimm genug wäre, kündigte sich bereits der Winter an. Stone hatte sich in so viele Pullover und Jacken gepackt das er sich kaum noch bewegen konnte, aber alles einpacken half nicht gegen den schneidenden Wind und die eisige Kälte dieser beschissenen Oktobernacht.

Noch dazu hasste er seinen Job ! Diese hirnlose, geistlähmende Tätigkeit, die so völlig unter seinem Niveau lag, aber irgendwie musste er seine Rechnungen bezahlen.
Also faltete er Kartons für Handyverpackungen. Nacht für Nacht. Im Akkord. Diese miesen, verschachtelten Wellpappestücke mit dem kreischend bunten Logo auf der Deckschicht.
Neulich hatte er sich dabei ertappt wie er die Tageszeitung am Frühstückstisch geistesabwesend mit geübten Griffen in eine“ Leck mich am Arsch Handy“ Transportbox verwandelt hatte.

Aber damit würde bald Schluss sein, dass hatte er sich geschworen. Stone hatte einige vielversprechende Kontakte zwischen Käufern und Verkäufern sehr spezieller Gegenstände hergestellt und mit etwas Glück würde er bald die Früchte seiner Bemühungen ernten und dann war endlich Schluss mit diesem hirnlosen Job.

Vielleicht hätte es etwas geändert, wäre Stone in Gedanken nicht mit einer vermeidlich besseren Zukunft beschäftigt gewesen.
Vielleicht hätte er trotz des Gehoppels, der schlechten Sicht und seiner massiv eingeschränkten Beweglichkeit noch rechtzeitig reagieren können.
Vielleicht hätte er die Reste des Linsengerichtes nach dem Abendessen gleich wegräumen sollen, oder sich noch kurz mit seiner neuen Nachbarin im Hausflur unterhalten, bevor er aus dem Haus ging.
Aber das tat er nicht.
Hätte er sich, egal aus welchem Grund, nur einige Augenblicke später auf seinen Weg zur Arbeit gemacht, hätte er es vielleicht verhindern können.

So aber, konnte er nur hilflos die Überraschung in den weit aufgerissenen Augen des faltigen, fahlen Gesichts lesen, dann war es auch schon vorbei.

Das schwere, graue Metalltor schloss sich krachend hinter ihm und die Falten im hässlichen Gesicht seines Schichtleiter verwandelten sich in ein genüssliches Grinsen.
Zum ersten mal kam Stone pünktlich zur Arbeit.


© 10.2011 by Biker_696
Linsengericht, verschachtelt
Warum machte er da mit. Nach der Arbeit noch mal eine Nachtschicht um sich das Gehirn zu zermartern, was er mit diesen Wörtern anfangen sollte. Und dann tobte noch das Linsengericht in seinen Gedärmen. Bei diesem eisigen Wetter kann man ja nicht alle zwei Minuten lüften. Warum nur, warum? Damit sich irgendwelche Leute durch seine mal mehr, mal weniger bedeutungschwangeren, jedenfalls meist hoffnunglos verschwurbelten und verschachtelten Sätze, denen jeweder rote, grüne oder schwarze Faden abhandengekommen war, unterhalten? Will das überhaupt wer lesen? Und, denkt er sich, was sollte er zum Beispiel mir dem Fahrrad anfangen. Das passt hier doch gar nicht rein. Oder hast Du Dich schon mal mit einem verschachtelten Linsegericht nach der Nachtschicht beim Fahrrad Fahren die Morgenzeitung lesend, unterhalten? Oder so? Nee? Also!
hi
war auch mein erster gedanke, wenn da überhaupt einer war
aber mit *zwinker*
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