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GESCHICHTENSPIEL Part 22

Schon interessant, was für eine Diskussion am Rande meine 8 Wörter ausrichten.

...und zu diesem Thema möchte ich auch ein paar Bemerkungen loswerden.
Ich war selber jahrelang kommunalpolitisch engagiert...und auch dort wurde einerseits gelogen, aber auch hart mit den Leuten ins Gericht gegangen, wenn sie dabei ertappt wurden.
Egal, ob Landrat, Bürgermeister oder Abgeordneter.

Herr von und zu ist Bundesminister und hat somit incht nur eine Verantwortung für die Truppe, sondern auch für den Ruf seiner Person und seines Hauses.
Ich erinner mich noch an die Poolfotos von Scharping......das ist für mich eine Bagatelle gewesen, aber er ist gegangen.....und Schröder hat dabei Druck gemacht, dass Rudi geht.

Hier geht es um Betrug und sich hinterher hinstellen und auf naiv tun....das kann ein Kind aus der 4. Klasse auch nicht besser.
Vor allem, der Mann hat seine Promotion in Recht gemacht....und wusste nichts von Fußnoten und Quellenangaben?

Naja, vielleicht kommt er aber auch aus einer Ahnenreihe von raubrittern dann liegt das in seinem Blut und er kann ja nichts für die Erbfolgen.
auch aus einer Ahnenreihe von Raubrittern dann liegt das in seinem Blut und er kann ja nichts für die Erbfolgen.

*haumichwech*
*******an_m Mann
3.834 Beiträge
*raeusper*

In meiner Familie gabs einen Raubritter. Hat mir nicht geschadet. Jedenfalls nicht dass ich wüsste *hackfresse*

Vielleicht sollte ich mal nachsehen, ob der nicht einen Guttenberg filetiert hat *mrgreen*
letzte Meldung - - -
Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg soll nach Medieninformationen eine Sondergenehmigung gebraucht haben, um seinen Doktor zu machen. Demnach war sein Jura-Examen zu schlecht, um regulär zu promovieren.
eyes002
******ace Mann
15.955 Beiträge
Gruppen-Mod 
na das ist ja
mal ein aufreibendes Thema was? Lustig, wie das polarisiert.....

@******ian:

Den General in Kundus hat er außer Dienst gestellt, weil der eigenmächtig gehandelt hat. Das ist dem General als Inhaber einer so hohen Position auch bewusst, dass man auf Glas läuft.
DIe Gorch Fock Geschichte... ich weiß nhicht, ob du bei der Truooe warst, CHristian. Der Gutti hat da vollkomen richtig gehandelt. Der Kapitän hat auf SEINEM Schiff die Verantwortung. Wenn der Smutje in der Küche bläht und der Kuchen schmeckt nach Kacke, hat der Käptn damit aktiv nichts zu tuin, aber er ist verantwortlich. Und zur Rechenschaft zu ziehen in gewisser erzieherischer Weise. Es kristallisiert sich zur Zeit heraus, dass die Tote mit 1,59 m gar nicht auf dem SChiff hätte sein dürfen. Die Verantwortlichen dafür wird man in die Rahnock hängen *zwinker*

Was mich zur Zeit ärgert, ist, dass in Deutschland das Unschuldsprinzip gilt und wir dennoch alle am Bild Zeitungsjournalismus kleben.
Erst hieß es in der TAZ: Bestimmte Passagen der Arbeit.... dann in der FAZ: ...ganze Absätze...
Vorgestern auf N24: ...fast 100 Seiten....
Heute lese ich hier: 90%... Leute wo sind wir hier? Wenn morgen da steht: 600 Seiten abgeschrieben ist etwas faul, denn das Pamphlet ist knapp 450 Seiten lang.
Ich denke für MICH. Klar, da stimmt etwas nicht. Gewaltig nicht. Es sinf beileibe keine Banalitäten. Es ist sicherlich schwerwiegend und ein SChlag ins Gesicht für alle ehrlich promovierenden, die ihr Herzblut geben und ehrlich sind.
Aber: Wir sollten die Kirche im Dorf lassen. BEWIESEN ist noch nichts. Ich frage mich dennoch wieder: Warum kommt ausgerechnet JETZT jemand darauf? WARUM... hat nicht schon jemand beim BEWERTEN des summa cum laude Pamphletes Alarm geschlagen? Warum?
Unabhängig davon, dass ein Politiker grundsätzlich lügt. Ich traue der Schweinebande nicht weiter, als ich sie werfen kann. Wer sich halt erwischen lässt ist nicht nur ein Lügner, sondern auch noch ein dämlicher Lügner. Aber, und das meine ich vollkommen ernst, alle Politiker sind in meinen Augen Lügner.... ich bin dafür, dass sich der Herr Minister jetzt dem Gericht und den Uni´s stellen muss und sich erklärt. Danach sehen wir weiter....

In einem Punkt jedoch stimme ich einer lieben Freundin zu. Hätte er sein Amt nieder gelegt und das Merk hätte ihm gesagt: Vergiss es, ich brauche dich.
Dann... sähe die Sache jetzt anders aus..... wenn ich aber meiner eigenen Theorie folge und das Merk die Initiatorin war.... wäre das extrem kontraproduktiv...

Tom
Es ist wie bei einem Eisberg - - -

Du siehst immer nur das, was über der Wasseroberfläche zu sehen ist - - -


Ev
*******day Frau
14.250 Beiträge
Brothá
Ich gehe, was die Unschuldsvermutung angeht, völlig mit Dir d'accord.

Aber meinst Du wirklich, er legt den Titel freiwillig ab, wenn er nicht wirklich davon überzeugt ist, dass er ihn sowieso verliert?
*******an_m Mann
3.834 Beiträge
@**m:

Nein, ich habe nicht gedient – nur als Hausmeister *g*
Mein Wissen über die geschichten beschränkt sich auf Zeitungsartikel (NICHT Bild), TV- und Internetberichte. Wenn da jemand mehr Ahnung und Wissen hat als ich erkenne ich das an.
Für mich sah es halt so aus, als würde er wegen der Show-Wirkung prinzipiell mal eben anderer Leute Köpfe rollen lassen um gut dazustehen. Darin waren Adlige von jeher kompetent.
Das mit den 1,59m habe ich noch nicht gelesen/gehört – da wäre dann auf jeden Fall der Chef vom Schiff verantwortlich zu machen.
*******an_m Mann
3.834 Beiträge
RICHTIGSTELLUNG

Hab mich hinreißen lassen, Entschuldigung.

Mit den »80-90%« habe ich mich auf die im Spiegel veröffentlichten Auszüge bezogen. Die waren tatsächlich zu 80-90% Copy & Paste und er hat nur wenige Worte geändert.

Eine Aussage über die komplette, mehrere hundert Seiten lange Arbeit hätte ich nicht machen sollen.

*schaem*

Back to Topic?
Worte zum Topic
Stella Vonnigut sah melancholisch aus dem Fenster. Der Regen hatte aufgehört und sie Sonne brach hinter den Wolken hervor. Das Wetter würde nicht lange mehr als Ausrede dienen können, sich hier gemütlich zu verkriechen. Die erfundene Gürtelrose müsste auch so langsam ausgeheilt sein und ihr Großkotz von Chef würde sich schon bald auf seine diktatorische Art danach erkundigen, wann sie denn gedenke, wieder auf der Arbeit zu erscheinen. Etwas müsste ihr einfallen, ihn weiter zu vertrösten, und zwar schnell. Sie hatte sowas von genug davon, sich dort erniedrigen zu lassen. Viel lieber arbeitete sie von Zuhause aus an ihren explosiven Texten. Enthüllungsjournalismus, das war voll ihr Ding. Anstatt liebenswürdig um Interviews zu bitten, verschaffte sie sich in Undercover-Aktionen Zugang in die Multinationals, die alle irgendwo Dreck am Stecken hatten und so manches Mal war es ihr dabei gelungen, ein Pulverfass zum Platzen zu bringen. Doch leider hatten sich alle als Strohfeuer herausgestellt und keines ihr den großen Durchbruch gebracht. Denn an die großen Drahtzieher kam sie einfach nicht ran. Der letzte Artikel war nicht gut angekommen – die Lemoine–Bank hatte sie fertigmachen wollen mit Plagiatsvorwürfen, und ihr fast den guten Ruf versaut. Dass ihr Auftraggeber danach die meiste Kohle einstrich, war ihr ebenfalls zuwider und so versuchte sie, sich Free-lance einen Namen zu verschaffen.

Jetzt hatte sie seit Dutzenden von Wochen ihren nächsten großen Wurf geplant und ihre Tarnung dazu vorbereitet. Kein Mensch würde sie erkennen – nach mehreren Monaten hatte sie alles in sich reingestopft, was ihr in die Finger fiel und sich möglichst wenig bewegt. Ehrlich gesagt hing ihr das Fast-Food zum Frühstück und ihre enorme Trägheit inzwischen zum Hals raus. Doch Stella hatte noch nie vorschnell aufgegeben und würde es auch jetzt nicht tun. Sie plante gründlich und recherchierte lieber etwas länger, als eine so wichtige Sache wegen eines Fehlers aufgeben zu müssen. Diesmal würde sie sich mit diesem Coup nicht nur für die nächsten Jahre gesundstoßen und nicht mehr um Aufträge betteln müssen – sie würde genug Geld haben, ihre faszinierenden Ideen im Detail auszuarbeiten. Sie würde auch einen Namen haben und ihre 15-Minuten-Berühmtheit, die sie in den letzten Jahren schon ein paar Mal erlebt hatte, auf unbeschränkte Zeit verlängern.

Sie war fett geworden, richtig fett. Zum Glück wohnte ihre Familie weit weg und war froh, ab und zu Briefe zu bekommen und hatte Stella nie das Bedürfnis nach einem ständig anwesenden Mann gehabt. Außerdem wohnte sie in einem anonymen Appartment in der Vorstadt und mied jeglichen Kontakt. So konnte sie unbemerkt und ohne Aufsehen zu erregen fast 100kg in 8 Monaten zulegen. Zusätzlich zu der angefressenen Fettleigkeit hatte sie viel Wert auf mangelnde Hygiene gelegt und sie wusste, es würde doppelt so lange und viel Geld kosten, sie wieder so hinzukriegen, wie sie vorher war. Aber das war es Wert!
Auf 7 Millionen würde sie das `Burger-Universe` verklagen, das direkt um die Ecke ihrer Wohnung und auf dem Weg zu allem lag und mit seinem fettigen Billigessen und manipulierenden Werbung jeden anlockte, der sich nicht mit gesunder Ernährung beschäftigte. Dazu wurden die Michshakes und Softdrinks angepriesen, die ihr innerhalb weniger Wochen jeweils bis zu 12kg verschafft hatten, nachdem sie Wasser trinken völlig aufgegeben hatte. Und zum Nachtisch Schokoriegel, Softeis mit extra Zuckernüssen und so weiter. Und es war billiger, sich so zu ernähren, als sie gedacht hatte – die Vergleiche mit allen Supermarktangeboten hatte sie minutiös aufgeführt – ihre Argumentation war lückenlos.

Es war fast soweit, dass sie ihr Dossier zum Anwalt ihres Vertrauens bringen würde. Das wäre die Schlagzeile des Jahres im beginnenden Sommerloch. Stella erhob sich ächzend aus dem Sessel, warf sich das Zelt von einem leichten Wintermantel über, den sie mit viel Mühe in ihrer Größe hatte ausfindig machen können und schlurfte zum Aufzug, der endlich wieder funktionierte – als er außer Betrieb war, hatte sie sich ihre täglichen Rationen liefern lassen müssen. Sie machte sich auf den langen, beschwerlichen Weg um den Block und grinste vor sich hin, als sie den Ekel in den Augen der Bauarbeiter sah, die ihr früher hinterher gepfiffen hatte. Darauf konnte sie verzichten, nur ein weiteres, kleines Opfer auf dem Weg zu ihrem Ziel. Kurz vor dem neonbeleuchteten Burger-Universe-Eingang hob sie die Augen und erstarrte. Das durfte nicht wahr sein, das konnte nicht wirklich da sein. Das war ja… oh, nein.
In großen Lettern wurde dort angekündigt: `Burger-Universe – Fit-Food statt Fast-Food!`Und darunter: `Probieren sie unser neues Konzept – wir stehen dazu: Gesund und fit mit dem wissenschaftlich überprüften, einzigartigen Universe-Programm.`
**********sia22 Frau
329 Beiträge
Teufelstal
Teufelstal

„Du musst fester zupacken! Greif in meinen Gürtel, Rose - sonst rutsche ich weg. Nun mach schon, verdammt!“
Rose packte mit ihrer freien Hand Darius’ Hosenbund und krallte sich darin fest. Mit dem rechten Arm umklammerte sie den Seitenholm, ihr Oberkörper lag auf der Motorhaube, kleine Glassplitter drückten sich schmerzhaft durch die Jacke in ihre Brust. Sie hielt mindestens achtzig Kilogramm mit ihrer Hand, Darius hing kopfüber über dem Abgrund.
„Ich hab dich“, keuchte sie. „Versuch dich festzuhalten, irgendwo.“
Darius ruderte mit den Beinen und hätte sie beinahe getreten. Der Wagen schwankte bedrohlich.
„Halt still, du Idiot!“
Der Mercedes hatte die Absperrung durchbrochen und schwebte mit der Schnauze über der endlos wirkenden Tiefe. ‚Teufelstalbrücke’ hatte Rose noch auf dem kleinen grünen Schild lesen können, bevor es knallte. Keine Ahnung, was passiert war. Blut sickerte aus einer Platzwunde in ihr Auge. Sie blinzelte.
Unwillkürlich musste Rose an diesen Trickfilm denken, in dem ein Auto über einer Klippe hing, grad noch gut gegangen, doch dann setzte sich ein Vogel auf die Motorhaube und das Vehikel mitsamt seiner liebenswürdigen Insassen stürzte ab. Was war das für ein Vogel? Sie wusste es nicht und musste unvermittelt lachen.
„Was ist denn? Kommt Hilfe? Lass mich bloß nicht los, ich kann mich nirgends halten!“
„Albatross“, murmelte sie. „Keine Sorge, hier gibt es keine Albatrosse.“
„Was soll die Scheiße“, brüllte Darius. „Hol lieber Hilfe. Wenn ich hier rauskomme, kannst du was erleben!“
Rose lockerte ihren Griff, nur ganz leicht, um gleich darauf fester zuzugreifen.
„Um Gottes Willen, nicht! Nicht loslassen. Das habe ich nicht so gemeint. Ich mache alles was du willst. Ehrlich, du kennst mich doch.“
„Eben“, knurrte Rose und dachte an den bevorstehenden Rausschmiss bei der Uni Jena wegen Plagiatsvorwurf bei ihrer Masterarbeit. Sie konnte nicht das Gegenteil beweisen. „Sag es, du elender Großkotz, gib es zu!“, befahl sie ihrem Studienkollegen. „Jetzt!“
„Rose, bitte. Ja, ich habe Deine Arbeit geklaut, aber das ist doch jetzt nicht wichtig, hörst du. Das ist alles nicht mehr wichtig. Es geht um mein Leben.“ Jetzt wimmerte er nur noch.
„Ich hab dich“, sagte Rose.
Der Gürtel war stabil, die Markenjeans auch. Dank seines Hüftspecks würde er sie auch nicht so schnell verlieren, trotzdem gab der Stoff kaum hörbare Geräusche von sich. Vielleicht bildete sie sich das auch nur ein. So, wie sie seinen Schwüren geglaubt hatte, als es ihr an den Kragen gehen sollte. Es war so erniedrigend! Sie, die Beste des Jahrgangs wurde des Betrugs bezichtigt, während er sich im geklauten Erfolg aalte und bereits Angebote von großen Firmen bekam. Diktatorisch benahmen sich die Professoren, absolut diktatorisch. Sie bekam nicht mal die Gelegenheit sich zu rechtfertigen. Warum glaubte ihr niemand? Am liebsten wäre sie heute mit dem Zug gefahren, statt in seine vom Papa gesponserte Nobelkarosse einzusteigen, doch die Eisenbahn hatte schon seit Tagen wegen der Kälte ihren Betrieb eingestellt. Scheiß drauf! Wenn er schon leichtsinnig ihre Zukunft versaute, sollte er sie wenigstens chauffieren.
Rose spürte, wie sich Leute am Fahrzeug zu schaffen machten, hörte hektisches Stimmengemurmel, wahrscheinlich versuchten sie, den überhängenden Wagen mit Abschleppseilen zu sichern. Sie fühlte sich wie auf einem Pulverfass kurz vor der Explosion. Ihr Arm begann zu zittern.
„Rose, bist du noch da?“
„Natürlich, was glaubst du denn, wer dich festhält“, beinahe hätte sie wieder gelacht. Ob es an seinem Vater liegt, dass er denkt, er könne sich ungestraft alles erlauben? Sie fragte nicht, konzentrierte sich ganz auf ihre Faust, die den Gürtel umklammerte. Tränen schossen ihr in die Augen. Sie hatte das Gefühl, dass diese auf ihren Wangen gefroren. Jetzt bloß nicht melancholisch werden!
In der Ferne hörte sie die Polizeisirenen.
„Baby, es kommt Hilfe, gleich sind wir gerettet.“ Darius’ Stimme klang hoffnungsfroh und erleichtert.
Ihre Armmuskeln brannten höllisch.
„Ich weiß, du kannst nichts dafür, es tut mir so leid für dich“, flüsterte Rose.
„Was? Was hast du gesagt?!“
Ihre Finger gaben nach. Sie konnte nichts dagegen tun.

Seinen Schrei, als er fiel, würde sie nie vergessen.

© C.G.
01.03.2011

Absichtlich keinerlei Anspielung auf Guttenberg, weil ich von Politik ohnehin kaum Ahnung habe.

LG, Ana
*****hIn Frau
208 Beiträge
mein Senf
@******ace: Also was hatten wir? Die wollüstige Nachbarin und ihren Pinkelfreund. Die beiden SM-Lesben. Sonst noch wen? Das macht erst 2 von wieviel sagtest du? 5 Nachbarn? Das verspricht langlebige Unterhaltung auf höchstem Ghostface-Niveau. Mir gefällt, wie du die Anfangsgeschichte unmerklich weiterspinnst.

@***er: Endlich wissen wir, warum die James-Bond-Darsteller so häufig ihr Äußeres wechseln! Danke für diese humorige Erläuterung.

@***ve: Juhu, die gute alte Besenkammer, eine völlig vernachlässigte Räumlichkeit in Zeiten von Plagiatsvorwürfen. Prosaisch sehr geschickt ausgeführt den Wortschüttler vom Rumpelheinzchen.

@*******n59: Nun ja, ist ja auch mal janz jut, wenn die Wörter so gewählt sind, dass du dabei niemand unter die Erde bringen kannst. Oder hab ich da was falsch in Erinnerung...

@*******rin: Bin immer total enttäuscht, wenn es keine Anita-Geschichte gibt, sondern „nur“ eine ganz einfach schöne, witzige Ev.

@****ie: Ja, so könnte das gewesen sein im Vorraum zur Pressehölle. Schöne Idee.

@********chen & LadyAna: Vielen Dank für politikfreie Geschichten. Aber ich hätte Darius nicht sterben lassen. So kommt Rose nicht zu ihrem Recht sondern nur hinter schwedische Gardinen.
Eilmeldung - - - -
Guttenberg ist zurück getreten
Profilbild
****ia Frau
22.263 Beiträge
A very short story...
Oh ja! Ich wollte sie erniedrigen! Aus vielen Gründen, auch aus niedrigen.
Mit meinem Gürtel. Rose schaute mich nur melancholisch an.
Das zog mich wie immer in ihren Bann.
Ich hasste diesen, ihren ganz besonderen Blick! Da verging mir die Lust, auf einen gewalttätigen Fick. Und ich fühlte mich wieder wie ein grober Klotz. Wie ein Großkotz, der mehr will, als er kann. Und nicht mehr, wie ein richtiger Mann. Herrgott, was tut diese Frau mir nur an!
Immer, wenn ich ihn sehe, diesen Blick, so liebenswürdig und klar, dann frag ich mich, ob ich nicht zu diktatorisch war und noch bin. Sie ist ein Pulverfass für mich. Ich hab anderes im Sinn, als immer nur nett zu ihr zu sein.
Aber… es fällt mir nichts besseres ein, ihr zu beweisen, dass der Plagiatsvorwurf ungerechtfertigt war. Doch sind da ihre Augen, so rein und so klar und ich weiß dann nicht mehr, ob ich bin, wer ich bin…
**********sia22 Frau
329 Beiträge
...und wer ich war.

Sehr schön. *g*

LG, Ana
Der geile Wolf und die sechs und ein Geißlein
Es war einmal eine blöde Ziege, die diktatorisch über ein Kinderheim tief im Gebirge herrschte. Eigentlich war es ursprünglich einmal ein Kinderheim gewesen, doch die Mädchen waren allesamt schon einiges über den Jahren, in denen nicht nur ihre Triebe munter zu sprießen beginnen und sie zwischen melancholischem Puppenspiel oder jugendlichem Großkotz wechselten wie die Regierungen heutzutage ihre Minister. Zuweilen, wenn die Alte aus dem Hause ward, denn sie musste des Öfteren omanöse, dringende Geschäfte erledigen, versammelten sich die Mädels am Pc der verhassten Aufseherin und loggten und lockten sich in das Netz ein, um dort in Erfahrung zu bringen, was die Alte ihnen von der großen weiten Welt vorenthielt.
Anfangs noch waren es Kochrezepte und Bilder des Prachtrammlers vom Gammelbauern aus Poppenhausen, der in jenem Jahr, den Zuchtoscar der Kleintiergilde gewann, doch irgendwann landeten sie in einem Chatroom einer größeren Kupplerseite. Weibohweib konnten sie da prächtige junge Böcke sehen. Mit und ohne Bart und/oder Schwanz, geschoren oder natur, wie es das Herz eines jeden Zickleins höher schlagen lässt.
Und eines Tages, die Blöde Ziege war wieder einmal auf einer ihrer immens wichtigen Sauftouren durch die Nachbardörfer, und ihr Auftauchen war frühestens nach dem Wochenende zu erwarten,
schrieb ihnen ein Prachtkerl mit Nicknamen Geiler Wolf und bot ihnen großzügigste und liebenswürdigste Hilfe in allen Lebenslagen und Stellungen dar, so dass sie vor Schreck erst einmal den Computer ausschalteten und zur reinigenden Sühne das Haus aufs Vorbildlichste bis in den letzten Winkel putzen. Nur den Bildschirm ließen sie staubig wie er war, denn dies hätte der Aufseherin wohl seltsam gedünkt, so man den Dreck erst sehen konnte, wenn Bilder ihn erhellten.
Doch wie der geneigte Leser leicht erraten kann, ließ der Anblick des geilen Wolfes die Zicklein nicht mehr los und eine jede von ihnen schwelgte und litt des Nachts schon vor dem Traume an furcht- und bar eregenden Phantasien. Wenn erst einmal die Biene summt, sind die Blüten nicht mehr weit, hätte dazu schmunzelnd Pater Runzloff Bigott gepredigt und ihnen dabei dabei augenzwinkernd mit dem Mittelfinger gedroht.
Es kam also das nächste Wochenende und der gewohnte Ausflug der Blöden Ziege zum Gailthaler Almfickerl.
Kaum war die Alte nach ihren habherzigen Ermahnungen, bloß kein Mannsbild in ihre keuschen Hallen zu lassen, aus dem Hause, stürzten die Mädels an die Mattscheibe und holten sich das Bild des schmucken Bockes vor die ungeduldigen Äugelein. Wie jubelten sie, dass er ihnen ihre Flucht nicht übelgenommen hatte und ihnen Tag für Tag neue, immer verwegenere Zeilen schrieb. Als er ihnen ankündigte, dass er am folgenden Wochenende zu ihnen auf Besuch kommen würde und ihnen genaueste Anweisungen gab, wie sie sich auf seine Erscheinen vor zu bereiten hätten, meckerten sie aufgeregt und ängstlich durcheinander und flohen alsbald in ihre bewährte allzuweibliche Möglichkeit die Sicherheit des Alltags wieder her zu stellen: Putzen.
Diesmal rieben sie sogar die Gürtelrose und den horizontalen Silberstreif der Alten so blitzblank, dass es eine wahre Pracht und Freude war.
Ihre Bewacherin wähnte sich darob ihrer überragenden Erzieherfähigkeiten noch sicherer und ging am darauffolgenden Samstag wieder über den Berg um sich im nächsten Tale besteigen zu lassen.
Wie schon aus dem volkstümlichen, stark veränderten Märchen bekannt, erlangte der Wolf nun freudigen Einlass und die Orgie hätte neben einem lustvollen Verlauf auch ein süßes Ende nehmen können, wäre eines der Zicklein nicht prüder gewesen, denn die anderen Sechse. Es hätte nicht dem Treiben von Neid, Eifersucht und Scham zerfressen aus dem Uhrenschrank heraus zusehen müssen, wie die anderen lustig mit- und übereinander her hüpften. In ihm stritten Unsicherheit und Gier in solchem Maße, dass es fast einem Pulverfasse gleichkam. Es konnte sich während des ganzen Treibens nicht von der Stelle rühren.

Deshalb verriet es auch die anderen bei der Alten, als diese am folgenden Abend zurückkam. Diese tobte, nannte die armen Zicklein undankbare Schlampen, die ihre Ehre so schändlich durch den Schmutz zögen, sie vor aller Welt erniedrigten und fiel schlussendlich vor lauter Entrüstung hintüber in den Brunnentrog, wo sie wegs ihrer eigenen schweren Sünden, die wie Steine in ihrem Unterleib drückten, zur Erleichterung Aller auch sogleich unterging und jämmerlich ersoff.

Jedoch erkannten die Ziegen die Not der jungen Verräterin und verziehen ihr. Der geile und unterdessen immer noch putzmuntere Wolf versprach, mit ihr besonders zart und vorsichtig in die Gefilde der Lust vorzudringen und sie wars so erleichtert, dass sie bald schon mit in die Freudentänze der anderen einfiel. Manche Zungen behaupten, dass sie so ausgelassen gewesen seien, dass sogar das Rupelheinzchen zu ihnen stieß und lustig mit ihnen bis zum Morgengrauen ums Feuer stob.

In der allseits bekannten Fassung des Märchens ist der Einfluss mehrerer plagiatsvorwurfsvoll, katholoner Frauenverbände für den aufgeklärten Bock von heute nicht unschwer zu erkennen, steht doch hier wieder einmal die Mißgunst und verschämte Doppelmoral der "Zu kurz Gekommenen" dem sittlichen Ansinnen speichelleckend Pate. Könnten sie damit zufrieden sein, wenigstens ab und an und kurz zu kommen, müssten sie dem Rest der Erdbevölkerung nicht immer wieder moralinsauer ins Leben pfuschen.
*****hIn Frau
208 Beiträge
Lorettes Lustigkeiten
Lorettes Lustigkeiten

Pünktlich um 18.30 Uhr, wenn andere Geschäfte bereits schlossen, öffnete Lorette die Pforten ihres kleinen aber feinen Lädchens, das in der Amüsiermeile der Großstadt lag. Die ersten Neonreklamen blinkten und im Kino nebenan bereitete man sich auf die Abendvorstellungen vor. Lorette hielt einen kleinen Plausch mit dem Besitzer, dem liebenswürdigen, alten Hinrich. Genau wie für Lorette war ihm sein Geschäft eine Leidenschaft, die mit der Leidenschaft der Kunden, die hierher kamen, konform war und nicht nur eine bloße Einnahmequelle darstellte. Leben ließ es sich davon nur mehr schlecht als recht, wie beide oftmals melancholisch feststellten.

Ein unauffällig wirkender Mann, der eben noch die Aushänge am Kino studiert hatte, drückte sich an den beiden Ladenbesitzern vorbei in Lorettes Geschäft. Sie folgte ihm mit der Begeisterung einen Willigen für ihr Verkaufstalent gefunden zu haben.

Der Kunde stand noch vorsichtig an dem Regal nahe der Türe, auf dem sich eine Fülle von Kunstblumen präsentierte. Sie hatte diesen hübschen Blickfang extra dort angebracht, denn Blumen zogen Kundschaft so magisch an, wie die Blüten die Bienen. Diese Parallele kam nicht von ungefähr und Lorette brachte sich in Postition für ihre Darbietung.

„Gefällt Ihnen die Blue-Man-Kollektion?“ Der Kunde schaute skeptisch, aber nicht uninteressiert. „Es sind Kunstblüten, die sukzessive einen betörenden Duft abgeben. Sie können einfach und unauffällig auf der nackten Haut angebracht werden. Eine völlig unschädliche, selbsthaftende Creme dient als Zaubermittel. Sie hält bis zu sechs Stunden, hat gleichzeitig einen pflegenden Effekt und lässt sich restlos und schmerzfrei wieder entfernen.“, startete sie ihre Verkaufsshow. Der Mann würde noch Augen machen. Lorette nahm zwei riesige Sonnenblumen zur Hand und war sich nicht zu schade, diese auf ihrem üppigen Busen zu platzieren. „Hier haben wir die Korbblütler. Auf der Rückseite sind elastische Cups aus einem Lycra-ähnlichen Material angebracht, passend für jede Körbchengröße. Ein schönes Geschenk für die Angebetete.“, schwärmte sie.
„Oder hier, wenn es für den Herrn sein soll,“, setzte sie begeistert ihre florale Präsentation fort, indem sie nach einer kleinen, zarten, fünfblättrigen Blüte griff. „Die Primmel! Ebenfalls mit einem elastischen Überzieher passend für alle Größen; in grün für den Stängel. Es soll ja nichts abrutschen oder abgedrückt werden.“ Sie zwinkerte ihn an.
„Frühlingshaft passend dazu die Oschwerglocken, nur im Doppelpack erhältlich und aus einer unkaputtbaren Keramik. Optional lassen sich auch Klammern statt der Haftcreme zum Befestigen nutzen. Sie werden aufgrund des Gewichts von Hersteller empfohlen.“ Sie schüttelte zwei miteinander verbundene Osterglockenblüten, die dabei klingelten. Der Kunde schien langsam aufzutauen. Lorette hatte noch Jeden für ein Schmuckstück aus ihrem Lädchen begeistern können.

„Und wofür sind die?“ Der Mann deutete auf mehrere Rosen mit Stiel.

„Oh ja, die Gürtelrosen! Die sind immer gern genommen von Männern wie Frauen gleichermaßen, und sie sind der Verkaufsschlager der Blue-Man-Kollektion.“, rief Lorette begeistert. „Warum muss es immer eine Rose im Knopfloch des Jackets sein? Wo doch auch Hosen und Gürtel Löcher haben. Einfach einstecken und schon ist auch die untere Körperhälfte in einen lieblichen Duft gehüllt. Sie lassen sich aber auch in einer Vase beim romantischen Dinner drappieren. So kommen einerseits der optische und andererseits der aphrodisierende Effekt gelungen zum Einsatz. Und so unauffällig, wenn man sich beim Dinner nicht nur auf die Künste des Koches verlassen möchte.“, pries Lorette die Einsatzmöglichkeiten.

„Falls Sie eher an etwas derberen Scherzhaftigkeiten interessiert sind, haben wir hier etwas ganz Ausgefallenes.“ Lorette wandte sich dem Ladeninneren zu. Sie zog einen gelbgrünen, unförmigen Gummisack aus dem Regal. Der Vorstoß war gewagt, da sich der Kunde wegen seiner zurückhaltenden Art nur schwer einschätzen ließ. Aber stille Wasser waren ja bekanntlich tief und so lockte sie ihn weiter in ihren Laden.
„Der Großkotzstopper.“, sagte sie mit begeisterter Stimme und breitete das Ungetüm vor ihrem Oberkörper aus. „Ebenfalls multifunktional. Die Kunden heute wünschen das so.“

„Ja, schön.“, meinte der Kunde etwas trocken und leicht angewidert. „Was soll das denn können?“

Lorette war bereits klar, dass der Mann das Teil nicht kaufen würde, aber bei ihr war jeder Kunde König und so antwortete sie ihm:
„Der Großkotzstopper ist aus einem robusten, wasserfesten, gummiähnlichen Material und kann auch in der Waschmaschine oder dem Geschirrspüler ganz leicht gereinigt werden. Denn, wie der Name schon sagt, ist es durchaus möglich, darin unappetitliche Ausscheidungen aufzufangen. Für unterwegs gibt es, in etwas handlicherem Format und daher äußerst platzsparend in jeder Tasche zu verstauen, den Kleinkotzstopper; für die kleinen Ferkeleien. Aber der Großkotzstopper kann noch mehr! Kennen sie einen diktatorischen Menschen in ihrem Umfeld, der alle erniedrigen muss und immer das letzte Wort haben will? Na kommen Sie, so einen kennt doch jeder. Breiten sie einfach in einem günstigen Moment den Großkotzstopper vor seiner Tür aus und genießen Sie seine Reaktion. Sie müssen schon zugeben das Dekor und die Haptik sind erschreckend gut gelungen. Es ist auch möglich als Zubehör den passenden Geruch zu erwerben, der sich einfach aufsprühen und genauso einfach mit einem Waschgang entfernen lässt. Und das sind nur zwei seiner Vorzüge, die hervorragend im Alltag genutzt werden können. Aber ich sagte ja, dass der Großkotzstopper multifunktional ist. Natürlich kommt auch der lustvolle Aspekt nicht zu kurz. Zugegeben, nur etwas für waschechte Fetischisten.“ Sie kicherte über ihren eigenen Scherz. „Aufgrund der Flexibilität des Materials lässt sich der Großkotzstopper entweder zusammen knüllen und in den Mund eines aufmüpfigen Großschnabels stopfen oder, nicht ganz so effektiv aber auch reizvoll, mit Hilfe der Öffnung über den Kopf eines Begünstigten ziehen. Natürlich sind beim Einsatz der Fantasie keine Grenzen gesetzt. Erlaubt ist, was gefällt, sag ich immer.“, beendete Lorette mit geröteten Wangen ihre Präsentation.

Der Kunde war während ihrer Ausführungen ein wenig errötet und hüstelte nun geziert. Sollte sie da etwa einen wunden Punkt berührt haben? Das ließe sich leicht herausfinden, denn sie wollte jedem Kunden seine Wünsche erfüllen, auch seine geheimsten.

„Haben Sie schon unsere Handy-Cuffs gesehen?“ leitete sie zu einem unverfänglicheren Scherzartikel über, der mittlerweile so gut wie in jedem Haushalt Einzug gehalten hatte. „Wenn ihr Liebling immer für sie erreichbar sein soll, können Sie hieran,“ damit zückte sie einen kleinen Metallanhänger, den sie ihm vor die Augen hielt, „ein Handy befestigen und mit der praktischen Handschelle an der anderen Seite,“ bei diesen Worten schob sie ihm die einzelne Handschelle unter die Nase, „am Handgelenk ihres Schätzchens befestigen. Tolle Sache, oder?“ Lorettes Busen wippte. Sie war, wie so oft beim Vorführen ihrer Kostbarkeiten, etwas sehr überschwänglich geworden. Aber meistens übertrug sich ihr Enthusiasmus auf die Kundschaft und das war der entscheidende Schritt zum Verkaufserfolg. So glaubte Lorette nun auch deutlich ein Glänzen in den Augen des Mannes zu erkennen. „Übrigens auch sehr hilfreich für die vergesslichen Exemplare unter uns. Es bleibt natürlich Ihnen überlassen, was sie an dem Anhänger befestigen. Es gibt verschiedene Adapter. Ach ja, falls es doch etwas Handfesteres sein soll,“ sie kicherte wieder, „haben wir natürlich auch die Originale im Sortiment.“ Lorette hielt zwei verschiedene Paar Handschellen in die Höhe.

„Also, eigentlich bin ich doch mehr an etwas Sportlichem interessiert.“, kam nun der Kunde ganz unerwartet aus seinem Schneckenhaus.

„Ja, aber das ist doch gar kein Problem. Da haben wir Einiges zu bieten. Zum einen sind da die Poolverfasser. Die künstlichen Arme, gibt es behaart und unbehaart. Sie sind täuschend echt, der Hersteller arbeitet mit Prothesenmachern zusammen. Beim Schwimmbadbesuch einfach mit dem Klettband unterhalb der Brust und der Wasserlinie befestigen und die Kunstarme auf dem Beckenrand ablegen. Die echten Arme hat man so für andere Dinge frei. Zu beachten ist hierbei, dass die Poolverfasser entsprechend der Anatomie ausgerichtet sein sollten.“ Lorette legte die Arme zurück und kramte in einem der unteren Fächer. „Zum anderen, wenn es ein Gruppensport sein soll, gibt es auch noch die Pluggieyardswerfer. Sie verbinden die aerodynamische Form eines Plugs mit sportlichem Spielspaß. Es kann damit Pluggieyardsvorwurf, -weitwurf oder –zielwurf gespielt werden. Für letzteres ist der Saugnapf am hinteren Ende angebracht. Haftet auf handelsüblichen Dartscheiben genauso wie auf Raufasertapete.“ Sie warf das Ding haarscharf am Kopf des verdatterten Kunden vorbei an die Fensterscheibe. Lorette war ganz außer Atem geraten bei diesen sportlichen Ausführungen.
„Haben Sie denn schon einen Favoriten?“

„Äh, ja, die Handschellen bitte.“, murmelte der Kunde. Hatte sie ihn also doch richtig eingeschätzt! Auf ihre Menschenkenntnis war doch immer Verlass.

„Aber selbstverständlich, gerne.“ Lorette schwebte zum Regal mit den Handschellen hinüber.
„Soll ich sie Ihnen als Geschenk einpacken?“

„Nein, danke. Die gehen so. Was macht das?“

„Fünfzehnachtzig für mich und eine Menge Spaß für Sie!“ Lorette gab das Wechselgeld raus und begleitete den Mann noch bis zur Tür. „Empfehlen Sie uns gerne weiter!“ winkte sie dem Mann vom Ladeninneren nach und seufzte zufrieden.

Wieder hatte sie einen Menschen glücklich gemacht und das Liebesleben dieses ach so kühlen Bevölkerungsstriches bereichert. Der Abend hatte gut begonnen.
Porschi porschi,
Poolverfasservatenkammerzofengeil!
Die neuen 8
So, liebe Freunde, heute
habe ich die Ehre ...

Befehl
Bodenlose
Geduld
Hingabe
Scham
Schmerz
Strich
Zuckerbrot



Viel Spaß
Mo
*****hIn Frau
208 Beiträge
Ein Fall für Larry Crane - Teil 7
Im Wagen war es brütend warm, so dass es fast schmerzte. Larrys Hemd klebte zwischen Rücken und Autositz. Auf dem Armaturenbrett hätte man Spiegeleier braten können und, da kein Lüftchen durch den heißen Nachmittag strich, nützte es auch nichts, dass beide Scheiben herunter gekurbelt waren. Geduldig harrte er aus. Von seiner Position nahe der Straßenecke hatte er sowohl die Violett Gallery frontal, als auch das Wollust im Rückspiegel, im Blick. Früher oder später würde sich etwas tun. Dass sich diese schattenhaften Ganoven ausgerechnet die heißeste Zeit des Jahres für ihre heimlichen Machenschaften aussuchen mussten, verärgerte Larry ins Bodenlose.

Larry warf einen Blick in den Rückspiegel. Im Wollust war eindeutig mehr los, als in Peter Pinks Galerie. Allein, verdächtige Vorgänge waren in keinem der Geschäfte zu beobachten. Larry würde auf jeden Fall Ms. Ascot folgen, das stand bereits fest.

Ms. Ascot verließ ihr Geschäft etwa eine Stunde nach Ladenschluss, riegelte die Tür an einem kleinen Schloss unten am Boden ab und ging die Straße entlang zum Eingang einer Tiefgarage. Wenn er davor wartete, würde er sie vielleicht verlieren und darauf wollte er es nicht ankommen lassen. So fuhr er notgedrungen ebenfalls in die Tiefgarage und beobachtete, wie sie in ein rotes Cabrio stieg. Er fuhr ihr so unauffällig wie möglich nach.

Ihr Ziel war die Universität. Larry beglückwünschte sich zu diesem Silbertablett. Auf dem Campus war nur noch wenig los und so konnte Larry problemlos erkennen, dass die Observierte dem Eingang eines zweistöckigen Gebäudes im Kolonialstil entgegen strebte. Larry folgte ihr. Am Eingang sagte ihm ein Schild, dass es sich um das History Department handelte, was für Larry einen weiteren Glücks- aber bestimmt keinen Zufall bedeutete. Es war sozusagen das Zuckerbrot auf seinem Silbertablett. Ms. Ascot verschwand in einer Tür. Larry schlenderte daran vorbei und ein überdimensioniertes Namensschild wies es als das Büro des Ehren-Dekans aus, Prof. James Everett. Neben dem Namen prangte in Foto. Es zeigte einen Herrn, der mindestens Mitte siebzig sein musste. Weißes Haar umlohte eine Halbglatze. Strahlend blaue Augen blickten weise durch eine Brille mit Halbgläsern und er trug eine Fliege. Wohl ein emeritiertes Exemplar der alten Schule, der voller Hingabe und Herzblut sein Leben dem Dienste der Wissenschaft gewidmet hatte. Larry widerstand der Versuchung an der Tür zu lauschen und verzog sich in den nahe gelegenen Treppenaufgang.

Eine Viertelstunde später ging die Bürotür auf und Ms. Ascot flötete in das Büro: „Tausend Dank nochmals, Herr Professor. Es wäre mir eine so große Freude, das wertvolle Stück einmal in den Händen zu halten.“ Larry schaffte es gerade noch, sich einen Treppenaufgang zu drücken. Dass es sich bei dem wertvollen Stück nicht um Professor Everetts Gemächt handelte, konnte sich Larry an drei Fingern abzählen. Irgendwo hier in der Umgebung musste das Kerykeion untergebracht sein und Larry wette sein letztes grünes Gehirnschmalz, dass Ms. Ascot es ebenfalls darauf abgesehen hatte.
Da das Department unverschlossen gewesen war, beschloss er, zu einem späteren Zeitpunkt hierher zurück zu kehren.

Er eilte Ms. Ascot hinterher und sah gerade noch ihr rotes Cabrio vom Parkplatz rollen. Sie fuhr zur Marina und ging dort in ein Restaurant. Dort wurde sie an einem Tisch an der Straßenseite des Lokals platziert, dessen Schiebetüren alle geöffnet waren, so dass sich das Innere mit der Terrasse zu einer großen Fläche verband. Das zweite Gedeck auf dem Tisch, das auch nicht abgeräumt wurde, als Ms. Ascot die Karte entgegen nahm, deutete unzweifelhaft darauf hin, dass sie nicht alleine speisen würde. Nachdem Larry sich vergewissert hatte, dass sie bestellte, fuhr er zurück zur Universität.

Unterwegs machte Larry an einer Telefonzelle halt.
„Das Bello Mare. Was können wir für Sie tun?“
„Guten Abend.“ Larry tat hektisch. „Ein furchtbarer Stau hier auf der Pontchartrain. Ich bin schrecklich verspätet. Glücklicherweise besitze ich eines dieser sagenhaften Mobiltelefone. Tolle Erfindung. Immer erreichbar, immer online. Sagen Sie, ist meine Begleitung, Ms. Ascot, schon erschienen?“, versuchte sich Larry in einem geschäftigen Befehlston.
„Ja, sie ist bereits hier, Mr. Janulot. Kann ich ihr etwas ausrichten?“
„Nein, nein. Ich werde gleich da sein. Bringen sie ihr einen ‚French Connection‘, ja!? Sie wird dann Bescheid wissen. Danke!“ Larry liebte es so schamlose, zweideutige Hinweise zu platzieren. Er konnte sich ein Schmunzeln über diese raffiniert genutzte Gelegenheit nicht verkneifen. Es wurde Zeit, dass Ms. Ascot aus ihrer Burg der Täuschung hervorkam. Ihr Besuch bei Professor Everett und dieser Mr. Janulot waren ein guter Anfang. Was das wohl für ein Bürschchen war und worum sich ihr Gespräch drehte. Das hätte Larry zu gerne gewusst, aber das musste warten. Jetzt hatte er bereits eine andere Mission.
*******an_m Mann
3.834 Beiträge
*oh* 21.24 Uhr – und noch keine Geschichte?? Sonst seid ihr schneller …

Alle am karnevalisieren? Urlaub?
*******an_m Mann
3.834 Beiträge
Wie kommt jetz Larry vor mein Posting? Zeitschleife? Das wird ja immer mysteriöser hier
*****hIn Frau
208 Beiträge
so isser halt der gute Larry, seiner zeit weit und den anderen immer einen Schritt voraus und mysteriös bis zu den Zehenspitzen. *g*
CHRISTIAN !!!!!!

wir haben Karneval - - -

da spielt sich manches anders ab - - -

bei den heutigen Wörtern habe ich auch noch keinen Schimmer - - -
diesmal muss Anita wieder dran glauben - - aber wie? Mal sehen - -

aber ich hatte stundenlang etwas im Internet gesucht und nicht gefunden -
da vergeht die Zeit und du merkst es nicht, du merkst nur:
warum tun mir die Augen weh? warum bin ich schon so *muede*?

Morgen ist Rosenmontag

Helau und Alaaf oder wie das sonst woanders heißt - - -

bis morgen

*sonne* Ev
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****ia Frau
22.263 Beiträge
Sein Befehl ließ sie ins Bodenlose abgleiten.
All ihre Geduld, all ihre Hingabe waren also umsonst gewesen.
Würde sie Gehorsam leisten, wäre ihre Schamgrenze überschritten.
Der Schmerz wäre zu groß.
Sie musste nun einen Strich ziehen.
All das tat ihr nicht mehr gut.
Schuss mit Zuckerbrot und Peitsche!

Nein, die chemische Toilette musste er schon selbst leeren!
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