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Das Tor

****ra Frau
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Das Tor
Ein ungewöhnlich heißer Tag zeigte sich von seiner besten Seite. Jim blinzelte in den wolkenlosen Himmel, dessen zartes Blau sich im See widerspiegelte, auf den er jetzt wieder hinabblickte. Jim strich mit seinen rauen, sandverkrusteten Fingern über die schweißnasse Stirn, zupfte den Hosenbund seiner khakifarbenen Cargojeans ein wenig nach oben und setzte seinen Weg fort. Die Schläuche seiner Taucherausrüstung schlugen gegen seinen Rücken, auf dem er seine Utensilien in einem Rucksack verpackt hatte. Er freute sich, dass er heute die Möglichkeit hatte, sich seinem Hobby zu widmen. Nicht dass ihm sein Beruf als Paläontologe keinen Spaß machte, das nicht. Doch war das Tauchen schon immer eine passende Abwechslung zum trockenen Ausbuddeln im meist heißen Sand. Er genoss das Wissen, dass seine Ausgrabungsgruppe auch ohne ihn zu Recht käme und er ein wenig abschalten konnte vom Stress der letzten Tage und Wochen. Sie hatten ein riesiges Gebiet entdeckt, in dem es von seinen Lieblingsfossilien nur so wimmelte. Trilobiten, Nautilus und sogar Ammoniten waren dabei. Ihn faszinierten schon immer diese Zeugen einer bis zu 540 Millionen Jahre zurückliegenden Zeit. Die des Paläozoikums. Als Kind fand er bereits auf einem Acker einen versteinerten Trilobiten, diesen Krebs, dessen Körper ein wenig aussah, als wäre er dreigeteilt. Daher auch sein Name. Diesen Schatz hütete er wie seinen Augapfel, verschlang sämtliche Literatur darüber, die er in die Finger bekam und wusste: er würde später mal Fossilien ausbuddeln. Das Paläozoikum faszinierte ihn deshalb am meisten, weil damals ein rätselhaftes Massensterben stattfand. Noch vor den Dinos. Man vermutete auch umweltbedingte Veränderungen, also somit viel zu wenig Nahrung für die damaligen Lebewesen.
Schnaufend blieb Jim erneut stehen und bewunderte diese unglaubliche Natur, die sich vor ihm auftat. Zerklüftete Felsformationen unter seinen Füßen, die steil abfielen und den fast kristallklaren, kreisrunden See, viele Meter weiter unter ihm, umrahmten. Dieser See war der Eingang zur Unterwasserwelt, der ihn in die geheimnisvollen Höhlen führen würde. Eine langgestreckte Höhle die unter dem ganzen Gebirgszug hinweg lief und weitverzweigte Höhlen aufwies, die bis heute noch nicht alle erforscht waren. Jim hatte vor, diesmal ein klein wenig tiefer in die Höhlen zu tauchen als in den Tauchgängen zuvor.


Steve fluchte und warf die kleine dreieckige, spitz zulaufende Schaufel wütend in den Sand. „Verdammt, warum hab ich Jim ausgerechnet heute zu seinem albernen Tauchgang ziehen lassen?“ schimpfte er vor sich hin und starrte auf den hellbraunen Rucksack, den er im Schatten unter den großen Leinensegeln verstaut hatte. Eine Wasserflasche ragte aus der Öffnung hervor und Steve lechzte nach einer Erfrischung. Vor der direkten Sonne schützte das Leinen ein wenig, doch nicht vor der brütenden Hitze. Steve erhob sich ächzend, klopfte sich den feinen Staub aus seinen Shorts, griff nach den Trägern seines Rucksacks und zog die Wasserflasche hervor. Seine Gelenke knackten laut, als er sich im Schneidersitz im Schatten zu Boden sinken ließ, die Flasche öffnete und gierig das Wasser schluckte. Seine klobigen, halbhohen Stiefel brachten seine Füße zum Schwitzen, doch waren sie unschlagbar auf diesem unebenen, steinigen Boden.
Steve lehnte sich an den Reifen des Jeeps, der ebenfalls unter dem Leinensegel abgestellt war. Er schloss die Augen und lauschte dem Summen der lästigen Insekten, die ihnen jeden Tag mehr zu schaffen machten. Klatschend zerschlug er eines der Tiere auf seinem Unterarm und öffnete die Augen. Ellen kam stapfend auf ihn zu, pustete sich eine lange, blonde Haarsträhne aus dem Gesicht und ließ sich neben Steve nieder. „Du weißt doch, dass er sich diese Erholung verdient hat. Er ist fix und fertig. Der Stress der letzten Tage, die ganzen Genehmigungen die er einholen musste, der Kampf mit den Behörden. Wir schaffen das auch mal einen Tag ohne ihn.“ Sie griff nach der Wasserflasche in Steves Hand und setzte sie an ihre Lippen. Wohlig rann die Flüssigkeit durch ihre trockene Kehle. Es war inzwischen egal, dass das Wasser schon lange nicht mehr kalt war. Bei diesen Temperaturen war man froh, überhaupt etwas Feuchtes zwischen die Lippen zu bekommen. „Ja, ich weiß“ knurrte Steve ein wenig versöhnter. „Doch grade jetzt, wo wir eine neue Schicht freigelegt haben. Schon in diesen wenigen Zentimetern haben wir eine Unmenge Trilobiten gefunden. Jim könnte sie jetzt alle bereits begutachten, bevor wir sie konservieren.“
Steve friemelte missmutig ein Steinchen aus dem Profil seiner Schuhsohle und warf es in die pralle Sonne. Ellen hatte die Augen zum Schutz gegen die erbarmungslose Sonne zusammengekniffen, so dass sich in ihren Augenwinkeln zahlreiche Fältchen bildeten, während sie dem Flug des Steines zuschaute. Steve konnte ein Grinsen nicht verbergen als er sie beobachtete, wusste er doch, wie eitel Ellen sein konnte. Trotz des ganzen Staubes und Schmutzes hier an der Ausgrabungsstelle, versuchte sie stets gepflegt auszusehen. Ellen fasste sein Lächeln so auf, dass Steve eingesehen hatte, dass es nichts brachte, wütend zu sein. „Na siehst du. Auf, komm, die anderen warten bereits auf dich. Ich glaube, sie waren an einem größeren Fossil dran.“ Lächelnd erhob sie sich und streckte Steve ihre kleine Hand hin. Dieser blickte darauf, ergriff sie und ließ sich von Ellen hochziehen.

Jim stieg auf krachenden Ästen und rutschigem Laub den steilen Hang hinab, sein Ziel, den kühlen, erfrischenden See, immer vor Augen. Schweiß rann seine Wirbelsäule herab und das getrocknete Salz fing an auf seiner Haut zu jucken. Ungeduldig drehte er seinen freien Arm nach hinten und schob seine Hand unter das Shirt um sich zu kratzen. Der Rucksack presste den dünnen Stoff auf seinen Rücken und der feuchte Stoff klebte unangenehm auf ihm. Er freute sich unbändig auf das kühle Wasser und die Welt der unbekannten Wassertiefen. Jim rutschte weiter nach unten, kam dem See immer näher, als der Boden ein wenig nachgab, sein Fuß darin umknickte und schon befand sich Jim im Purzelbaumsturz auf dem Weg nach unten. Äste und Steine zerkratzten seine Haut, er versuchte seinen Kopf und seinen Rucksack ein wenig zu schützen, da war das Karussell bereits wieder vorbei. Heftig atmend blieb Jim auf dem Bauch liegen, roch das modrige Laub unter seinem Gesicht, stöhnte leise „Shit“ und rappelte sich langsam auf.
Er setzte sich auf einen Baumstumpf, zog seinen Rucksack auf die Knie und warf einen Blick hinein. Er befürchtete schon, die schweren Sauerstoffflaschen, die er zum Tauchen brauchte, hätten einen Knacks abbekommen, doch er hatte sie vorsorglich gut in Tücher eingeschlagen und eine Luftpolsterfolie zusätzlich umgeschlagen. Diese Folie hatten sie im Übermaß im Lager, zum Schutze der Fossilien in die sie gewickelt wurden, während des Transportes ins Institut. Jim strich den Schmutz von seiner Kleidung, die er sowieso gleich gegen den leichten Taucheranzug tauschen würde. Die Wunden an Armen und Beinen waren nur Kratzer, die ein wenig bluteten, doch darüber machte sich Jim keine weiteren Sorgen. Sie waren harmlos. Nur noch wenige Meter lief er über groben Kies, dann fand er eine für sich geeignete Stelle am flachen Ufer des herrlich schimmernden Sees. Hier zog er sich um und bereitete sich auf seinen heißersehnten Tauchgang vor.

Ellen und Steve erreichten die Stelle, an der die restlichen drei Ausgrabungsmitglieder emsig dabei waren, die urzeitlichen Schätze vom uralten Gestein zu befreien. Vorsichtig kratzten sie mit feinen Instrumenten die Konturen der Trilobitformen frei, pusteten staubfeinen Sand aus den winzigen Rillen. Martin winkte Steve zu sich und in seinem Blick lag ein gewisser Glanz, der jedem Wissenschaftler zu eigen ist, der spürt, etwas ganz großes zu finden. „Steve, sieh dir das mal an“ rief er und deutete mit seinem linken Arm zu Boden. Steve eilte heran und traute seinen Augen kaum. Dieser Trilobit hatte äußerst ungewöhnliche Ausmaße. Sonst passten diese Krebse in eine Handfläche, der größte je gefundene Trilobit maß grade mal 70 cm, dieser hier jedoch musste das Ausmaß eines mittelgroßen Haies haben. Steve schätzte das anhand des ersten Drittels, das Martin bereits freigelegt hatte. „Das ist doch der Hammer, oder? Ich hab noch nie so ein Monstrum gesehen, Steve. Und das zu einer Zeit, zu der bereits Nahrungsmangel herrschte. Zur Zeit des Perm war die CO²-Konzentration in der Atmosphäre ungewöhnlich hoch, das Leben hatte nur noch wenig Chancen“ ereiferte sich Martin mit geröteten Wangen. „Mir brauchst du das nicht alles noch mal zu erzählen, Mart. Umso mehr wünschte ich mir, Jim könnte sich dieses unglaubliche Tier ansehen“ staunte Steve nun doch ein wenig mehr, als ihm lieb war. „Ich glaube, Jim wäre begeistert und würde dieses Fossil allein für sich beanspruchen. Er würde sich in ihm festbeißen und niemanden mehr an es ranlassen“ dabei begann er zu lachen, die anderen fielen mit ein. Steve hatte es mal wieder getroffen, diese unglaubliche Besessenheit, die Jim bei jedem neuen Fund an den Tag legte. „Lasst uns in die Hände spucken und das Baby hier von der Last der Jahrmillionen befreien. Jim-Freak wird sich freuen, wenn wir ihm dieses Teil im Ganzen präsentieren können“ rief Steve dem Rest der Gruppe zu. Nicken und zustimmendes Gemurmel war die Antwort, bevor sie sich in ihre Arbeit vertieften.

Das Wasser war unglaublich. Nicht so kalt, wie Jim es im ersten Moment vermutet hatte. ‚Die Sonne muss es in der letzten Zeit sehr erwärmt haben’ dachte er, während er mit seiner großen Taschenlampe das dunkle Wasser vor ihm zerschnitt. Er trug nur einen kurzen Taucheranzug und war daher froh, dass das Wasser eine angenehme Temperatur aufwies. Lange wollte er sowieso nicht bleiben, selbst wenn er die verdammt teure Ausrüstung benutzte, die keine störenden Luftblasen erzeugte. Knapp 3 Stunden könnte er unten bleiben, doch so lange hatte er es nicht vor. ‚Einfach mal abtauchen’ dachte er grinsend über diese Zweideutigkeit und seine Flossen schoben ihn mit sanften auf- und ab Bewegungen weiter durch das samtweiche Wasser.

„Hey Steve!“ rief Martin über die Schulter. „Steve!“ diesmal lauter und aufgeregter. Steve eilte zu Martin und blickte auf das, worauf Martins Hand zeigte. „Sag mal Junge, waren die Viecher etwa Fleischfresser?“ Steve zuckte mit den Schultern „So genau kann das niemand wirklich sagen. Ich bin sicher, Jim wüsste das“ antwortete er und staunte über viele kleine Knochen, die in der Mitte, ‚Thorax’ genannten Abschnittes, des versteinerten Skelettes des großen Trilobiten zu sehen waren. ‚Ich muss mir diese Knochen genauer ansehen. Sie wirken so gar nicht wie tierische Knochen, geschweige denn urzeitliche Knochen’ dachte Martin und beugte sich tiefer über das Fossil und begann, es weiter zu säubern, es aus dem Sand zu schälen. Ellen stand hinter ihm, die Hände in die Hüften gestützt und beugte sich ein wenig tiefer zu ihm. „Also, wenn ich es nicht besser wüsste, könnte ich sagen, das wären menschliche Knochen“ murmelte sie. „Spinnst du jetzt völlig? Hat dir sie Sonne den Verstand verkohlt?“ äffte Martin über seine Schulter hinauf in Ellens Gesicht. Sie grinste ein wenig schief und nuschelte „ich mein ja nur“ dann zog sie beleidigt davon. „Menschliche Knochen – die hat sie ja nicht mehr alle. Wer weiß, vielleicht habe ich hier wieder eine völlig neue Art vor mir“ grummelte Martin und versank erneut in Gedanken.

Jim bewegte sich langsam aber sicher durch das tintenschwarze Wasser. Er war bereits viele Meter in das Innere der Höhle vorgedrungen. Ein leichter Sog, den er vorher nicht bemerkt hatte, trieb ihn ohne große Anstrengung immer tiefer in die uralten Höhlengänge. Er blickte auf seine Uhr, es war bereits eine Stunde vergangen. Erstaunt über diese Zeitspanne schwamm er jedoch weiter. Bald müsste er umkehren, eine halbe Stunde noch in etwa höchstens, den Rest der Tankfüllungen benötigte er für den Rückweg. Da er noch nichts Besonderes entdeckt hatte, war er ein wenig enttäuscht. So tief war er noch nie in der Höhle gewesen. ‚Es wird wohl nichts zu finden sein’ dachte er und entschloss sich umzukehren. Er machte sich bereits Gedanken um sein Team, wie weit sie inzwischen während seiner Abwesenheit gekommen waren. Jim wusste, sie würden etwas Einzigartiges finden. Das Gebiet war überschwemmt mit Trilobiten. Viel mehr als üblich an einer Stelle. Daher kribbelte es ihn bereits in den Fingern, wieder zu seinen Leuten stoßen zu können.
Der kräftige Lichtstrahl seiner Taschenlampe glitt über die zackigen Felswände, an denen das Wasser entlang strich. Jim bereute, so tief in die Höhle getaucht zu sein, denn jetzt rächte sich der Sog, der ihn fast mühelos in die Höhle gezogen hatte. Nun musste er aktiv gegen das Wasser schwimmen. Das verbrauchte enorm viel Kraft und Sauerstoff. ‚Keine Panik, Jim. Das ist der größte Fehler der Taucher. Ruhig atmen. Du schaffst das schon’ riss er sich zusammen, als ein kurzer Moment heißer Unsicherheit in ihm aufflackerte. Er versuchte seinen Herzschlag zu beruhigen, als der Lichtkreis seiner Lampe in einer dunklen Öffnung in der Wand der Höhle verschwand. ‚Eine Abzweigung? Die hatte ich vorher gar nicht bemerkt. Verdammt, welcher Weg ist nun der richtig?’ Jim spürte wie ihm die unterdrückte Panik langsam die Wirbelsäule hinauf kroch. ‚Verdammt verdammt verdammt’ fluchte er. Er musste sich schnell entscheiden, er hatte nicht mehr viel Zeit.
‚Rechts. Schwimm nach rechts’ flüstere ihm seine innere Stimme zu. Jim folgte, was blieb ihm auch übrig, außerdem fluoreszierte das Wasser hier ein wenig, also Licht. Teilen konnte er sich nicht und betete, auf dem richtigen Weg zu sein. Der Gang wurde, nachdem er durch eine Wand schimmernden Wassers geschwommen war, schnell dunkler. Jim schob dies jedoch seiner Angst zu und schwamm weiter. Das Licht traf auf eine dunkle, glänzende Wand am möglichen Ende des Ganges. ‚Also doch der falsche Weg?’ dachte Jim und wollte grade wenden, als sich aus der wabernden Wand etwas löste und auf ihn zuraste.

„Steve!!!“ jetzt schrie Martin, so dass sämtliche Köpfe der Ausgrabenden in die Höhe ruckten. Steve seufzte auf. Ihm ging der Geltungsdrang Martins langsam auf die Nerven. „Verdammt. Wenn es jetzt nichts Wichtiges ist…“ rief er Martin entgegen. Dieser saß bleich auf seinem Hosenboden und zeigte mit zitterndem Finger auf das, was er ausgegraben hatte. Steve glaubte zu fantasieren, was er da sah, konnte nicht sein. Er begann zu keuchen und sank mit zitternden Knien zu Boden. Die restlichen Teammitglieder stürzten auf die beiden zu. „Wo ist Jim? Verdammt! WO IST DIESER MISTKERL?“ schrie Steve panisch.

Jim riss seine Taschenlampe in die Höhe und begann zu brüllen. Aus seinem Mundstück brodelten dicke Luftblasen und nahmen ihm für einen kurzen Augenblick die Sicht. Er versuchte sich zu beruhigen und begann hektisch rückwärts zu schwimmen. Weg. Nur weg von diesem Ungeheuer. Wieder hob er die Lampe und der Lichtstrahl gab eine Sicht auf etwas frei, das er nie erhoffte, es lebendig zu Gesicht zu bekommen. Ein riesiger Trilobit paddelte mit seinen unzähligen Füßchen durch das Wasser. Umringt war er von vielen winzigen seiner Artgenossen. Dieser Trilobit war gigantisch. Jim hatte noch nie ein solches Monstrum gesehen. ‚Höchstes einen Meter, mehr gebe ich denen nicht’ schoss Jim durch den Kopf. ‚Der hier misst aber bestimmt drei Meter und das ohne Schwanz’ dachte Jim mit einer Mischung aus blanker Panik und purer Faszination. So viele Gedanken schossen ihm durch den Kopf. ‚Wie konnten diese Tiere hier überleben? Warum sind es so viele? Gibt es noch mehr solcher riesigen Trilobiten? Wir müssen diese Tiere hier rausholen, für einen Zoo oder ein Museum…. Und vor allem: was passiert jetzt mit mir? Ich muss zurück’. Jetzt doch in hektischer Panik drehte sich Jim um und begann wie wild mit seinen Flossen zu paddeln.
‚Raus, ich will nur noch raus hier’ während er mit der Lampe hin und her wedelte, fiel das Licht auf die Wunde an seinem Arm, die er sich vorhin im Wald zugezogen hatte. Eine hauchdünne Blutspur färbte das Wasser rosarot im Lichtstrahl der Lampe. ‚Denk nach Jim, denk nach. Sind Trilobiten jetzt nun Fleischfresser gewesen oder nicht?’ weiter konnte er nicht mehr denken. Ein riesiger Schatten tat sich vor ihm auf. Hart wurde sein Arm gepackt und nach vorn gezogen. Er brüllte vor Schmerzen in sein Mundstück, reflexartig zog Jim seinen Arm zurück und sah voll Entsetzen, dass seine Hand verschwunden war. Blut strömte nun aus seinem Körper und schon war er umrahmt von unzähligen der kleinen Trilobiten, die begannen an seinem Körper zu reißen. Das Wasser schien zu kochen und Jim glaubte das Klacken der Panzer zu hören, wenn diese Tiere in ihrer Gier aneinanderstießen. ‚Piranha-Jagdverhalten?’ war Jims letzter Gedanke. Jetzt schob sich ein weiterer, riesiger Schatten in sein Gesichtsfeld. Es wurde dunkel.

Das Team stand voller Entsetzen vor dem Fund des unheimlichen Trilobiten. Ellen hatte ihre Hand vor den Mund gelegt und bebte. Martin hatte inzwischen auch den Sand hinter dem Trilobiten beiseite gegraben. Ein weiterer, noch riesiger Trilobit war zum Vorschein gekommen. Diesmal mussten sie jedoch nicht rätseln, was dort im versteinerten Körper des Fossils zu sehen war. Ein menschliches Skelett, dem eine Hand fehlte. Und eindeutig trug es zwei Taucherflaschen auf dem Rücken.

© Lys 1/2010
Liebe Eva

nicht ganz logisch der Schluss- - -

auf der einen Seite wird im Sand gebuddelt - -
und auf der anderen Seite in einer Höhle getaucht

und beides zu gleicher Zeit gesehen?

*gruebel* Ev
fantastisch
die geschichte zog mich in ihren sog - sie ist geheimnisvoll und gut geschrieben, spannend und mysteriös, kein wort zu viel oder zu wenig, du schaffst es, die umgebung zu bannen, mir ein klares bild zu schaffen und mir gänsehaut zu machen, auch wenn ich fantasylösungen eigentlich nicht mag... klasse, vielen dank!
lg
dea
****ra Frau
2.916 Beiträge
Themenersteller 
Das Tor in eine andere Zeit, Ev....

ich wollte den Titel nur nicht so eindeutig, damit der Sinn erst später (am Ende) klar wird..

jetzt hoffe ich natürlich , dass dies überhaupt funktioniert *umpf*

Lys
nochmal Kaminlesung
****ra Frau
12.347 Beiträge
Absolute Top-Fantasy *spitze*

... aber das Tor zur Zeit erschließt sich mir nicht ganz. Ist es in der Höhle? Irgendwo muss Jim durchgeschwommen sein - und wenn es dort den See noch gibt, wie kann das Fossil dann über der Wassergrenze liegen? Das ist ein kleinwenig unlogisch (zumindest für mich) was aber der Spannung keinen Abbruch tut ... ich hab *angsthab* am Ende dann, als Martin brüllte und das Vieh in der Höhle auftauchte ... Gänsehaut.

Liebe Grüße
Herta
Dann habe ich auf dem Schlauch gestanden - -
ich dachte mir schon so etwas - -

denn deine Schreibweise ist ja sehr fesselnd und treffend - -

jedoch, irgend etwas ist da noch, was mich stört - -
#aber ich kann dir nicht sagen was es ist - - -

*skeptisch* Ev
**********_stgt Frau
1.355 Beiträge
Sehr detailliert geschrieben.

Was mich ein bisschen anstrengte beim Lesen, waren die wenigen Absätze.
****ra Frau
2.916 Beiträge
Themenersteller 
Irgendwo muss Jim durchgeschwommen sein - und

jepp Herta, das fluoreszierende Wasser in der Höhle und ich wollte absolut in der Zeit springen (ein wenig hatte ich den Film "Das Jesusvideo" dabei in Gedanken)

hab es vermutlich nicht deutlich genug hinbekommen... aber mir hat es Spaß gemacht, mal was gaaaanz anderes zu probieren *gg*

Lys
nochmal Kaminlesung
****ra Frau
12.347 Beiträge
Aha, das war es also, das Tor *kopfklatsch*
Es ist aber wirklich nur eine Kleinigkeit.

Der Sprung ist dir gelungen, liebe Lys.

Herta *blume*
alles klar
jetzt ist der Groschen gefallen

*grins* Ev
*****har Paar
41.021 Beiträge
JOY-Team Gruppen-Mod 
Ich finde diese Story wirklich fantastisch.

Aber auch mir hätten ein paar Absätze mehr beim Lesen gut gefallen.

Klasse, dieser Versuch auf einem anderen Bereich, liebe Lys. Sozusagen Fantasy / SF? Aber sooo sehr anders ist es ja nun auch wieder nicht, ich finde, das passt gut zu Dir und Deinen anderen Werken hier.

*zwinker*

(Der Antaghar)
****ra Frau
2.916 Beiträge
Themenersteller 
Danke, lieber Antaghar. Ich kann anscheinend doch nicht aus meiner Haut *g*

Ich habe mir das mit den Absätzen überlegt - während des Schreibens. Ich versuchte, jeweils einen Zeitblock so gut wie möglich zusammenzuhalten. Die Trennung der verschiedenen "Orte" sollte durch die Absätze deutlich werden, so dass ich direkt in den einzelnen Texten nicht viele Absätze setzen konnte.

Möglicherweise gibt es auch noch eine bessere Lösung, dies deutlicher hervorzuheben.

*blume*

Lys
*****har Paar
41.021 Beiträge
JOY-Team Gruppen-Mod 
Ich finde es auf jeden Fall ratsam (und für die Leser hilfreich), zumindest bei wörtlichen Reden Absätze zu machen. Das macht auch klarer, wer gerade was sagt ...

Und notfalls zwischen zwei Zeitblöcken entweder größere Absätze oder aber einfach drei Punkte: * (oder so).

(Der Antaghar)
Die fehlenden Absätze haben mir auch zu schaffen gemacht!

Aber es ist so spannend geschrieben, dass ich einfach nicht aufhören konnte zu lesen.

Den Zeitsprung habe ich allerdings auch verpasst. Dadurch war das Ende sehr verwirrend.

Toll geschriebene Geschichte!!!!!!!!!!!! *bravo*

Luna
*****_nw Mann
505 Beiträge
Klasse Plot
Ich habe auch kein Problem damit, dass das Skelett des Tauchers wenige Sekunden nach seinem Tod versteinert gefunden wird. Ganz im Gegenteil, das ist eine wirklich gute Pointe.

Allerdings stören mich beim Lesen einige "wissenschaftliche" Ungenauigkeiten, besonders, dass ausgebildete Paläontologen bei Trilobiten von Knochen sprechen. Die CO2-Sache mag ja noch angehen. Ich hoffe, das klingt nicht rechthaberisch, sondern ist mal wieder ein Hinweis, warum manche gute Story beim Leser nicht "flutscht".
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