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Jedem das Seine

*******an_m Mann
3.834 Beiträge
Themenersteller 
Jedem das Seine
»Ja Grüaß di, Thilo!« ertönte eine Stimme hinter ihm. Er wandte sich um – vorsichtig, denn immer noch schmerzte ihm beinahe jeder Quadratzentimeter Haut und schon das leichte Scheuern der Feinrippunterhose an seinem Hintern ließ ihn kaum merklich das Gesicht verziehen. Die Stimme gehörte Horst Seehofer, der ihn am Oberarm griff und durch den Saal dirigierte.
»Die Chefin hat dich den ganzen Abend schon gesucht. Hat was wichtiges mit dir zu besprechen. Der Guido wollte auch was. Irgendwas mit Popularitätswerten, hat er gesagt. Das Beste hast du übrigens verpasst, sieht dir gar nicht ähnlich, dich zu verspäten. Ist was dazwischengekommen?«
»Ja … äh … höhere Gewalt … könnte man sagen.«
Inzwischen waren sie an einer Sitzgruppe angekommen. Die »Chefin« oder »Mutti«, wie sie auch genannt wurde, saß auf einem schwarzen Ledersofa. Sie sah ihn an und klopfte mit der flachen Hand auf den freien Platz neben sich.
»Setz dich«, forderte sie ihn auf.
»Ich stehe lieber, Angela.«
»Wie du willst. Hör mal, ich hab’ da so eine Idee, wie wir das mit deinem Buch geschmeidig in den Griff bekommen und wer weiß, wenn deine Leute dich wirklich rausschmeißen, kannst du vielleicht beim Horst oder sogar bei mir mitmachen. Was war eigentlich los? Du bist fast zwei Stunden zu spät.«
Sein etwas hängendes, rechtes Augenlid zuckte, als er zurückdachte. Es waren nur wenige Stunden gewesen, doch es war ihm wie eine Ewigkeit vorgekommen …

*

Der Kies knirschte unter den Reifen der schweren, gepanzerten Limousine, als sie über die schnurgerade Auffahrt auf die prächtige Barockvilla inmitten einer gepflegten Gartenanlage zu fuhren. Selbst im Schneekleid des Winters war an den akkurat geschnittenen Hecken die Handwerkskunst der Gärtner zu erkennen. Er sah auf seine Armbanduhr. Keine halbe Stunde vom Büro bis hierher, es lief wie am Schnürchen, in knapp drei Stunden würde er auf dem Empfang im Reichstag erscheinen, entspannt und in bester Laune. Ein verstohlenes Lächeln ließ die rechte Seite seines grauen Schnauzbartes kurz in die Höhe schnellen – während der gesamten Fahrt war ihm die Musik zu »Mission Impossible« nicht aus dem Kopf gegangen. Die Klasse, die Präzision dieses Etablissements und das leicht Verbotene hatten ihm die Melodie ins Gedächtnis gerufen. Der Wagen hielt. Sein Herzschlag beschleunigte sich. Er stieg aus, ging die breite Treppe hinauf und betrat die Empfangshalle.

Anfangs war es ihm noch unangenehm gewesen, einem Klischee zu entsprechen. Dem Klischee des erfolgreichen Spitzenmanagers, der seine obszönen Verdienste und seine Machtfülle damit kompensierte, dass er sich regelmäßig von einer Domina erniedrigen ließ. Doch schon bald konnte er sich eine Woche ohne die Dienste von Herrin Patrizia nicht mehr vorstellen. Sie gehörten inzwischen zu seinem Leben wie die Intrigen und Ränkespiele in der Politik und den Vorstandsetagen, in denen er ein und aus ging.

Es war still in der Halle und zuerst schien es, als hätte man ihn nicht bemerkt, doch das gehörte zum Spiel. Er blieb wenige Schritte hinter der Tür stehen. Gerade betrachtete er ein Gemälde, das von Rubens’ »Raub der Sabinerinnen« inspiriert war, als er harte Absätze auf dem Steinboden hörte. Er wandte sich um und sah eine hochgewachsene Frau mit porzellanweißem Teint, dunkel geschminkten Augen und rotem Lippenstift. Sie trug das Haar in einem strengen Dutt und sah ihn mit eisigem Blick durch eine schmale, schwarzgerandete Brille an.

»S83. Du wirst erwartet«, sagte sie. S83 – das war hier sein Name, genauer, seine Bezeichnung. Familienname beginnend mit ›S‹, Kunde Nummer 83. Mehr nicht. Seine akademischen Titel, seine Macht und sein Status waren hier bedeutungslos.
Sofort war eine junge Frau in schwarz-weißer Dienstmädchenkleidung bei ihm und nahm seinen Aktenkoffer und den Mantel an sich. Ohne ein Wort zu verlieren oder ihn auch nur eines weiteren Blickes zu würdigen, drehte sich die Empfangsdame auf dem Absatz um und ging zu einer der Türen in der Halle, die sich vor ihr öffnete. Eilig folgte er ihr, tief ins Innere der Villa, während sein Herz immer heftiger schlug. Vor einer offenen Tür blieb sie stehen. Er trat ein. Nun würde es beginnen. Zwei Dienstmädchen huschten herbei und begannen ihn auszukleiden. Als er nackt im Raum stand, verschwanden sie mit seinen Kleidern. Er würde sie gereinigt und gebügelt in etwa zwei Stunden zurückerhalten. Es war durchaus nicht kalt in dem Raum, doch plötzlich fröstelte er.

Mit einem Mal waren vier muskulöse junge Männer um ihn, mit nackten Oberkörpern, schwarzen Lederhosen und ebenfalls ledernen Kopfmasken. Zwei packten seine Arme, einer griff von hinten in seine Haare und zog seinen Kopf zurück, der vierte trat von vorne an ihn heran und drückte ihm einen rosafarbenen Gummiball in den Mund, den er mit einem Lederriemen befestigte. Sie arbeiteten schnell, sprachen kein Wort. Sie warfen ihm eine schwarze Decke aus grobem Stoff über, die in der Mitte ein Loch für den Kopf hatte, dann zogen sie eine spitze, schwarze Kapuze über seinen Kopf, so dass er nichts mehr sehen konnte. Schnell und präzise hatte einer von ihnen zwei Löcher in die Decke geschnitten, und er spürte einen Luftzug an seinen Brustwarzenpiercings. Sein Atem ging nun deutlich erregt. Er wurde rückwärts geschleift und wie eine Puppe auf eine hölzerne Kiste gehoben.
Gut, dass ich Botschafter Murphy wenigstens hiervon nichts erzählt habe, ging es ihm durch den Kopf. Nicht auszudenken, wenn auch das bei Wikileaks gelandet wäre. Ex-Bundesbankvorstand: Guantanamo-Spielchen in S/M-Villa! – auch ohne eine derartige Schlagzeile war seine derzeitige Lage schwierig genug. Nun wurden seine Hände gepackt und an einen Holzbalken gebunden, das holte ihn aus seinen Gedanken. Gefesselt, mit ausgebreiteten Armen stand er da. Er hörte wie die vier den Raum verließen.

Nun war er allein. Hörte sich atmen unter dem schweren Stoff. Allein. Ausgeliefert. Er fieberte dem entgegen, was nun kommen würde. Doch es geschah nichts. Natürlich gehörte es zum Spiel, ihn warten, die Situation auf ihn wirken zu lassen, doch das schien ihm eindeutig zu lange. Probehalber zog er an den Fesseln – wie alles hier präzise Arbeit, sie gaben kaum nach.

Dann, nach einer gefühlten Ewigkeit wurde die Tür wieder geöffnet und er hörte das Geräusch von hohen, harten Absätzen. Jemand trat gemessenen Schrittes in den Raum. Endlich!
Die Schritte näherten sich, umrundeten ihn einmal, bis sie vor ihm zum Stehen kamen. Er atmete bereits aufgeregt durch die Nase und vorbei am Gummiball in seinem Mund. Etwas hartes, die Spitze einer dünnen Rute, hob prüfend den Ring in seiner rechten Brustwarze an, hakte sich ein und zog ein wenig daran. Er stöhnte leise und keuchte.
»Haben wir doch noch gar nicht angefangen, S83« erklang die dunkle Stimme einer Frau. Das war nicht Herrin Patrizia!
»Es hat dich zwar nichts anzugehen, S83, aber Herrin Patrizia ist unabkömmlich gerade.«
Dieser Akzent …!
»Sie sagte, du könntest viel vertragen.«
Sssst-Klatsch!
Er keuchte und wand sich, als ihn die Rute knapp unter seinem Piercing traf.
»Wenn ich dir erlaube zu sprechen, wirst du mich ›Sultana‹ nennen. Und jetzt kommen wir zu dem, was sich Herrin Patrizia heute für dich ausgedacht hat.«

Er zerrte an den Fesseln, röchelte aufgeregt, er wollte nur noch weg! Speichel rann ihm aus dem Mund, doch es half nichts. Wenn sie nur nicht … doch schon fühlte er, wie eine Hand an der Kapuze zog.
»Nanana, wirst doch nicht ersticken darunter«, hörte er.
Er sah zu Boden. Orientalisch verzierte Slipper aus schwarzem Leder mit hohen Absätzen standen vor ihm, darin gepflegte, dunkle Füße mit schwarz bemalten Zehennägeln. Eine Pluderhose, ebenfalls aus schwarzem Leder, die tief auf den Hüften saß, ein breiter, silberverzierter Gürtel, darüber ein flacher, muskulöser Bauch. Der voluminöse Busen wurde von einer engen, sehr kurzen Lederjacke umschlossen, die ebenfalls mit silbernen, orientalischen Verzierungen versehen war.

Dann spürte er die Rute an seinem Kinn, die unnachgiebig seinen Kopf hob. Große schwarze Augen sahen ihn ungläubig an, ihr Mund öffnete sich staunend, als sie erkannte, wen sie da vor sich hatte.
»Allah!« brachte sie hervor, »Ich glaub' mein Muezzin jodelt!«
Sie verzog die vollen Lippen zu einem breiten Grinsen und ließ die Zähne blitzen.
»Oh, das wird mir Spaß machen! Vallahi, das wird mir sehr viel Spaß machen!«
Jedem das Seine und mir das Meiste *zwinker*

Sehr plastisch geschrieben, nur das Ende gefällt mir nicht! Kennen sich die Zwei persönlich oder ist er ihr nur durch die Medien bekannt?

Luna
*******an_m Mann
3.834 Beiträge
Themenersteller 
Mist, da hab ich wohl (unter Anderem) den Fehler gemacht, etwas das einem als selbstverständlich scheint, als allgemein bekannt und akzeptiert vorauszusetzen …

Sie kennt ihn aus den Medien und hat eventuell sogar sein Buch gelesen. Ich glaube nicht, dass S83 viele Türkinnen der Mittel- oder Unterschicht persönlich kennt *g*
*****hIn Frau
208 Beiträge
5 Tage drüber nachgedacht...
Boah ey, voll fies! ^^ war der erste Gedanke. Richtig gut umgesetzt.

Der Titel passt super!

Vielleicht hättest du den Akzent schon beim Schreiben in der wörtlichen Rede deutlich machen können. (Geht nicht immer so gut...)

Wirklich komisch finde ich den Satz:
»Ich glaub' mein Muezzin jodelt!«
Würde das eine türkische Domina so sagen? Das klingt eher nach Stammtisch oder Parkplatzrangelei. Der müsste etwas stilvoller sein, bzw. freudig fies, wie halt die gesamte Geschichte.

Echt klasse!
*******an_m Mann
3.834 Beiträge
Themenersteller 
Danke *g*

Über den Akzent habe ich auch kurz nachgedacht, aber da steht man schnell mit einem Fuß (dem rechten? Lach) im Lächerlichmachen, oder schlimmer noch: im Vorurteil. Deshalb habe ich es bei der leicht fehlerhaften Ausdrucksweise gelassen.

Und bei dem Satz mit dem Muezzin … ja, irgendwie müsste das bei einem so edlen Laden und entsprechendem Personal etwas stilvoller sein. Wenn ich an der Geschichte nochmal was mache denk ich daran.
*****hIn Frau
208 Beiträge
(dem rechten? Lach)

*gruebel*

mit beiden Füßen auf dem Schlauch steh

*smile* Groschen gefallen
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