Mehr brandheiße Inhalte
zur Gruppe
Lang ist es her...!
367 Mitglieder
zur Gruppe
Musik für Herz und Seele
164 Mitglieder
zum Thema
Was bleibt sind unzählige Erinnerungen - 10 Jahre Gruppen62
Liebe Gruppen-Interessierte, erst wenn wir Geburtstage feiern, wird…
zum Thema
Erinnerungen an den Sommer51
Wer im Sommer Sonnenstrahlen sammelt, trägt sie im Winter in seinem…
Das Thema ist für dich interessant? Jetzt JOYclub entdecken

Erinnerungen

Erinnerungen
Kennt ihr das? Plötzlich sind sie da, die Erinnerung an ein Kindheitserlebniss. Einen Ort oder eine Begebenheit. Du weißt nicht wo sie auf einmal herkommen, aber sie fangen an dich zu beschäftigen.

Gerstern Abend ging es mir so. Ich lag in meinem warmen Bettdeck eingekuschelt und nahm einen bestimmten Geruch wahr. Ich wusste sofort woher ich ihn kannte, aber nicht warum er da war, denn es gibt nichts auf der Welt, was vergleichbar riecht.

Es war der Geruch im Hause meines Onkels, in dem ich schon mehr als 25 Jahre nicht war. Ich sah alles wieder vor mir. Die alte Holztreppe, die zum ersten Stock hinauf führt und die vergilbten Tapeten an der Wand.

Was machte diesen Geruch aus? War es das Rasierwasser meines Onkels, das Parfüm meiner Tante, die Holzvertäfelung im unteren Wohnbereich oder der Duft der massiven Ledersessel im Wohnzimmer? Oder war es vielleicht alles zusammen?

Waren wir hier zu Besuch, war es immer ein sehr angenehmer Aufenthalt. Alle gingen freundlich miteinander um und mit meinen Cousins habe ich viele verrückte Spiele gespielt.

Es sind durchweg positive Erinnerungen an diesen Duft.

Mein Onkel ist vor Jahren gestorben. Er hat sich tot gesoffen. Meine Tante musste nach seinem Tod das Haus aufgeben, konnte es nicht mehr halten. Zu meinen Cousins habe ich auch keinen Kontakt mehr.

Aber warum kam gerade gestern die Erinnerung daran?

Luna
eyes002
******ace Mann
15.955 Beiträge
Gruppen-Mod 
Vielleicht
waren es SChlüsselreize?

Etwas, was längst verloren geglaubte Ganglien wieder unter Strom gesetzt hat und schwupp, war ein Stück Kindheit wieder da. Welch wohlgeborenes Kind du warst. Deine Erinnerungen bestehen aus Harmonie, aus Miteinander, aus lieben Menschen. Ein gesegnetes Leben, um das dich viele beneiden. Inklusive mir *g*
Darum: genieße die Erinnerungen die gut waren und..... Suff und Geld sind die Kollateralschäden und ja, auch die natürliche Balance zwischen Wohlsein und Abgrund. Sie beide bedingen einander. Aber erinnern möchte ich mich lieber an schöne Dinge.

Und ich weiß, was vorgeht. Die Einzige positive, warme Erinnerung ist, wenn ich an meinen verstorbenen Opa denken muss. Oder wenn er.... jetzt oute ich mich wohl.... "besucht".
Ich kann sein Rasierwasser riechen. Nicht nur im Kopf sondern real. Und dann weiß ich: er ist hier und passt auf. Das ist meine "gute" Erinnerung an die Kindheit. Der Rest besteht aus Kampf, sich messen, Erfolgsdruck und Überlebenswillen. Aus Wachheit, Misstrauen, Vorsicht und Wut...
Ich finde also deine "Erinnerung" an deine Jugend so unglaublich.... behütet, dass ich wünschte, ich hätte eine solche ...


Tom
Luna
Das ist nichts abnormales.

Nur etwa 10% unseres Gehirns benutzen wir bewusst. Die restlichen 90% sind aber irgendwo noch gespeichert, nur nehmen wir sie im normalen (stressigen) Leben nicht wahr.

Seit etwa Alter 50 habe ich hin und wieder solche Erinnerungen, postitive wie negative. Einzelheiten, die bis ins frühe Kindesalter zurückreichen. Es gibt verschiedene Auslöser. Man trifft jemanden, der einem an einen Menschen aus der Vergangenheit erinnert. Oder ein bestimmter Geruch löst bringt eine Erinnerung hervor.
So hatte ich z.B. kürzlich durch ein Bild einer Dame hier im Joy eine Rückerinnerung an eine Tante, mit der ich mich als Kind gut verstand, aber seit 30 Jahren keinen Kontakt mehr hatte. Ich konnte sie ausfindig machen, sie ist jetzt mit 93 Jahren in einem Seniorenheim und im Kopf noch völlig klar. Seither haben wir wieder regelmässigen und sehr angenehmen Kontakt.
Sachen gibst....

Kürzlich las ich, dass eine ältere Zeugin eines tödlichen Autounfalls sich nicht an die Automarke oder das Nummernschuld des Täters erinnern konnte. Sie gab ihr Einverständnis zu einer Hypnose.
Dann konnte sie die Automarke, den Schriftzug am Heck sowie die korrekte Autonummer erinnern. Sogar den Fahrer konnte sie genau beschreiben. Er konnte dadurch identifiziert werden und die Spuren an seinem Wagen haben ihn eindeutig überführt und er gestand.
Ich frage mich nur immer wieder, was es für Auslöser für Erinnerungen gibt.

Warum gerade zu dem Zeitpunkt?

Und so toll war meine Kindheit auch nicht, Tom. Aber man nimmt Vieles hin, lernt damit umzugehen.

Luna
*******day Frau
14.250 Beiträge
Ich frage mich nur immer wieder, was es für Auslöser für Erinnerungen gibt.

Das haben noch nicht einmal die Hirnforscher herausgefunden *zwinker*

Das Gehirn ist ein sich selbst organisierendes System, das ständig neue neurale Verbindungen knüpft. Und der "Erinnerungsknoten" hängt mit tausenden Elementen zusammen, die Dir überhaupt nicht bewusst sind, die aber damals mit abgespeichert wurden. Und irgend einer dieser unbewussten Schlüsselreize taucht jetzt auf und der Erinnerungsknoten wird aktiviert. Dabei wird die Erinnerung jedes Mal ein wenig anders erzählt... ist ja kein vierdimensionales Video, das vom Festplattenrekorder abgespult wird *zwinker*

Liebe Grüße

Sylvie *sonne*
Den Äußerungen
meiner Vorschreiber kann ich vorbehaltlos zustimmen!*top*
Einen Verdacht, eine These, wegen des Zeitpunkts solcher Phänomene habe ich schon.
Alte noch nicht abgeschlossene Muster ( nicht nur Traumata) drängen dann nach oben, wenn die Kraft (der Raum, die Zeit) dafür da ist.
Auf einer anderen Ebene haben Menschen z.B. dann Kopfschmerzen, wenn Wochenende ist oder sie frei haben. Partner werden dann krank, wenn der andere gerade mal gesund ist .......
Wenn im System Ressourcen frei werden, werden alte Prozesse zum Abschluss gebracht. Dass damit auch alte Reize, Sinnesempfindungen, Gefühle und Gedanken an die Oberfläche kommen, finde ich normal. Und dass wir bei der Komplexität der Erfahrungen dazu nicht unbedingt den Zusammenhang verstehen müssen, zeigen uns schon unsere Träume.
Vielleicht sind es auch Vorkommnisse, die wir damals nicht voll und ganz verarbeitet hatten, nicht konnten oder verdrängten.
Sie landen dann in unserem Unterbewusstsein und irgendwann tauchen sie wieder auf.
Manchmal als Traum oder noch schlimmer als Albtraum, manchmal auch mitten in einer alltäglichen Situation.

Den Zeitpunkt können wir nicht selbst bestimmen. Und wie eine Vorrednerin richtig bemerkte, hat auch die Wissenschaft (sind das die, die Wissen schaffen?) keine Erklärung dafür.

Vielleicht ist das gut so.

Es gibt kein komplexeres Lebewesen auf der Erde als uns Menschen. Vorallem punkto Gehirn, Unterbewusstsein, Seele.

Ein bekannter Chirurg und Atheist hat mal gesagt: Jetzt habe ich schon soviele Menschen aufgeschnitten - aber eine Seele habe ich noch nie gefunden.
Ausbildung und Fachwissen haben nichts damit zu tun. Die Akzeptanz, Gefühle zuzulassen, eher schon. Und hierzu ist nicht jedermann fähig. Besonders nicht in unserer materialisierten Welt.
*****hIn Frau
208 Beiträge
Alter und Erinnerung
Jetzt habe ich schon soviele Menschen aufgeschnitten - aber eine Seele habe ich noch nie gefunden.

Und ein berühmter Schriftsteller und Esoteriker hätte darauf geantwortet:"Wahrscheinlich hat er bei seiner Suche nach dem Kronenchakra vergessen, die Luft über dem Kopf aufzuschneiden." *haumichwech*

Zum Thema ab 50 kommen Erinnerungen wieder, gibt es ein schönes Bild. Wenn man die Lebenzeit in einem Kreis darstellt, ähnlich wie eine Uhr und die Kindheit sich zwischen 12 und 2 Uhr befindet, dann nähert man sich am Ende des Lebens (auf der Uhr 21-0Uhr) wieder der Kindheit an und ist somit wieder diesen Erinnerungen dichter. Während man sich in der Mitte so gut wie überhaupt nicht an die Kindheit erinnert, weil man ja am weitesten entfernt ist. Naja, ist wie gesagt ein nettes Bild.

Dichter dran ist wohl die eRklärung, dass wir tatsächlich noch 90% des Gehirns nicht aktiv nutzen und das Unterbewusstsein auch noch mitmischt. Interessant finde ich in dem Zusammenhang aber, dass es sich häufig um Gerüche handelt. Ist bei mir auch so. Vielleicht ist das im Kindesalter der am besten ausgeprägte Sinn. *gruebel*
Gestern wurden die Synapsen wieder frei geschaltet. Vielleicht entlockt es euch ja ein kleines Schmunzeln.

Mein Stern

Gestern war wieder einer dieser Tage, an dem alles stimmte. Die Sonne ließ sich, trotz des nasskalten Herbstwetters, ab und an blicken und ich saß mit meiner Familie im trauten Kreis beisammen.

Meine Mutter hatte zum Gamba essen geladen. Wir hatten uns um den schweren Eichentisch herum verteilt und sahen auf die elektrische Tischpfanne, in der Öl, Knoblauch und Krabben vor sich hin brutzelten. Es ergab sich eine lockere Unterhaltung, während der mein Blick aus dem Fenster wandert und auf das Nachbarhaus fiel.

Und plötzlich war sie wieder da, die Erinnerung. Ich sah nicht die gardinenlose Scheibe gegenüber, sondern ein Fenster, wie ich es aus meiner frühen Kindheit kannte. Eine grauhaarige alte Dame winkte mir lächelnd zu und dann erschien der blonde Kopf des Nachbarenkels.

Oh wie schön, Dirk besucht mal wieder seine Großeltern übers Wochenende. Dann hatten wir volle zwei Tage, an denen wir die Umgebung unsicher machen konnten, denn wir waren in einem Alter, in dem wir einfach alles erkunden mussten.

Am folgenden Morgen stand Dirk schon vor meiner Haustür und wartete ungeduldig auf mich. Er war ganz aufgeregt. „Du glaubst nicht, was ich letzte Nacht beobachtet habe!“ platzte es aus ihm heraus. „Ich habe gesehen, wie ein Stern vom Himmel fiel und genau in den kleinen Bach am Waldrand gelandet ist! Er ist sicherlich in viele Stücke zerbrochen. Lass ihn uns suchen!“

Ich war begeistert. Schnell erreichten wir den kleinen Wasserlauf und konnten in ihm gelblich schimmernde Steine entdecken. Wir suchten den ganzen Tag nach den Sternteilen. Immer wieder fiel uns ein Steinchen auf, welcher in die Form des Sterns passte.

Erst als es dunkel wurde glaubten wir den vollständigen Stern gefunden zu haben. Wir legten die Mosaiksteine in eine Plastiktüte und machten uns auf den Weg nach Hause.

Vor meiner Tür reichte mir Dirk die Tüte und schenkte mir den Stern. Ich war selig. Jetzt besaß ich meinen eigenen Stern!

Ich konnte nicht so wirklich nachvollziehen, warum meine Mutter die Neuigkeit nur belächelte. Nach einigen Tagen als Sternbesitzerin war die Tüte schließlich verschwunden. Meine Mutter hatte meinen Stern einfach entsorgt.

Luna
Anmelden und mitreden
Du willst mitdiskutieren?
Werde kostenlos Mitglied, um mit anderen über heiße Themen zu diskutieren oder deine eigene Frage zu stellen.