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Leben = Warten auf den Tod

****ra Frau
2.916 Beiträge
Themenersteller 
Leben = Warten auf den Tod
Was es nicht schon alles für Mythen und Geschichten über das Leben und das Dasein der Menschen gab. Ich kann darüber ja nur lachen. Da hoffen sie auf einen Gott, egal wie sie ihn auch nennen auf den verteilten Kontinenten, er möge sie erretten.
Die kleinen Würmlinge wissen eigentlich ganz genau, was sein wird, wenn ich sie erwische. Leider, das muss ich zerknirscht gestehen, habe ich damals, als es darum ging, die geeignete Ausrüstung zu besorgen, den Kürzeren gezogen, die falsche Wahl getroffen. Nun hat die obere Etage einen kleinen Vorteil, doch ist dieser nur zeitlich zu betrachten. Irgendwann komm ich schon nach.
Sobald ein neuer Erdenbürger das Licht der scheinbar so heilen Welt erblickt hat, klingelt oben in hunderten neuen, blitzblank polierten Flachbildschirmen ein „Halleluja“ und die Liste verlängert sich. Es sei denn, ich konnte mal wieder meine Arbeit erfolgreich ausführen und der Ausgleich der Abgänge hält die Waage.

Normalerweise würden die Menschlinge nicht so alt, wie es derzeit der bedauerliche Fall ist. Die armen Unwissenden, schieben es auf verbesserte medizinische Versorgung, ausreichende Ernährung usw. Lächerlich. Manchmal werde ich sogar wütend, wenn ich sehe, wie sie mir vorenthalten, was mir gehört. Verlängern nicht das Leben, sondern das Sterben der mir anvertrauten Seelen durch zischende, piepsende Apparaturen und Maschinen.
Nun ja, letztendlich gewinne ich sowieso. Alles nur eine Frage der Zeit. Und davon habe ich wahrlich genug.
Dann wiederum habe ich auch unfreiwillige Helfer, die dafür sorgen, dass sich mein Seelekonto unerwartet füllt. Übrigens, mein Seelenkonto wird nicht elektronisch geführt; wie schon bemerkt, mir wurden damals, als sie das „viergeteilte Fenster“ oben installierten, stapelweise Kladden und Federkiele mit Tintenfässchen geliefert, in denen ich nun ordentlich per Soll und Haben die Seiten ausgleiche. Kommen und Gehen. Sorgfältig aufs Pergament gekratzt.

Hach, und schon wieder schweife ich ab. Zurück zum Eigentlichen. Wie erwähnt, ich habe Helfer, eifrige manchmal. Das Problem ist dabei, dass sie sich in ihrem Übereifer selbst eliminieren. Auch wenn dies meine Haben-Seiten füllt, sähe ich sie doch ganz gern noch weiter ihren Job ausführen.

Tja, wie kommt es nun, dass es Menschen gibt, die ein wahrhaft Methusalem-gleiches Alter erreichen? Diese haben sich meist verdammt gut vor mir versteckt. In den Karpaten, wo übrigens einer meiner fleißigsten Helfer vor lange Zeit durch spitze Zähne für einen Run auf meine Örtlichkeiten sorgte, gab und gibt es noch viele winzige Dörfchen, in denen meine Häscher nicht alle ausfindig machen. Im weitläufigen China, wo einer dem anderen gleicht ist es ebenfalls eine Herausforderung für meine schludrigen Assistenten. Dort wo ich sie aber in Schutz nehmen muss, das sind die Fälle der Zwillings- oder Mehrgeburten. Je nachdem wie schnell ich mit dem Eintragen bin, manchmal flutscht mir einer durch die Feder. Heutzutage gehen diese Geburten, meist Kaiserschnitte, ruckizucki, und die Verbindung in den Kreißsaal (obwohl es ja täglich viele derer sind) oft undeutlich ist. Zu voll und wuselig ist dieser Ort des neuen Lebens. Da sind Verwechslungen noch das harmloseste. Oft wurde dabei im Durcheinander die Kreißende selbst erwischt. DAS ist übel. Zugegeben.

Oder der Name des Abberufenen ist dem eines anderen so ähnlich, dass meine Helfer sie verwechselten. So kommt es auch vor, dass so einige vor ihrer Zeit abberufen wurden. „Grausam und unerbittlich“ wird dann das Schicksal benannt. Dabei war es eigentlich nur eine Verwechslung des Namens und statt XX (89 Jahre) wurde xx (8 Jahre) abberufen. Jaaaa, ich kann es ja verstehen, die Trauer und Verzweiflung der Angehörigen, in einem solchen Fall. Ich versuche es ja auch zu vermeiden – wirklich!
Allerdings liegt dies wohl generell an meinem Umfeld, dass hier unten mit Gehorsamkeit oder Disziplin, Ordnung und Genauigkeit nicht so umgegangen wird, wie es sein sollte.
Wenn ich meine Exekutive so betrachte – herrje, ich glaube, es wird sich nicht viel ändern in naher, bzw. ferner Unendlichkeit. Sehr bedauerlich – nicht wahr?

Chaoten, die auf ihren Bikes über die Landstraßen heizen, dann gibt es wiederum winzige Rostfresserchen, die sich an Muttern und Schrauben zu schaffen machen, um Gewinden ihre Belastbarkeit zu nehmen. Besonders ergiebig auf Rummelplätzen und deren Gerätschaften. Appetit-Häppchen sind einige Arten der Abgänge durch unsachgemäße Nahrungsaufnahmen. Doch dafür kann ich wirklich nichts. Ich schwöre bei…. Äääh, ja. Weiter.
Für diese Fälle sorgen die Menschen selbst. Gammelfleisch, BSE, Vogelgrippe – wunderbar. Gäbe es dies nicht, müsste ich sie doch tatsächlich erfinden.
Dann scheinen einige es besonders eilig zu haben, mich kennenzulernen. Drogen, Alkohol und weitere Nützlichkeiten beschleunigen ihren Trip zu mir. Quasi eine Direktrutsche in meine gemütliche Stube.
Die ganz Harten spielen mit meinem Nervenkostüm, indem sie sich z.B. durch Bungee-Springen, S-Bahnsurfen, Würgespielen, Volksmusikhören und ähnlichem, immer wieder ganz nah an mich heranwagen, um im letzten Moment von meiner Schippe zu springen. Wie gesagt, alles nur eine Frage der Zeit.

Am interessantesten sind meine Gewitterkobolde. Die sich einen Spaß daraus machen, mit Blitzen einen imaginären Zielkreis auf der Erde zu bombardieren. Und wenn nun ein Menschlein Pech hat, inmitten des kleinen schwarzen Punktes sich aufzuhalten – der wird halt geröstet. Dieser hat dann bereits einen körperlichen Vorteil gegenüber seinen Nachfolgern, die hier Einlass ersuchen.
Es sei denn, er wäre einer dieser von der oberen Etage beschützten, dann müssen die Kobolde sich mehr Mühe geben. So kommt es zustande, dass manche der Menschen mehrmals vom Blitz getroffen werden, andere wiederum niemals in ihrem Leben.
Dann gibt es allerdings noch Berufe der Menschen, die wie von mir geschaffen scheinen. Elektriker. Gleisarbeiter. Bergführer. Politiker. Finanzbeamte. Die landen verhältnismäßig oft und fast unbemerkt von oben, hier bei mir.

Es gibt wirklich unzählige Möglichkeiten für meine Arbeit. Eigentlich schon langweilig, wie es in der da oben abläuft. Jeder Mensch darf leben wie und tun was er will (ok, fast, er sollte sich schon ein wenig nach dem heiligen Buch richten, um unbehelligt sein Dasein zu fristen). Er kann weitere Nachkommen zeugen, was mich immer wieder in Stress versetzt, da meine Kladden sich auf den Seiten mit „Neuzugänge – unerledigt“ rasend schnell füllen. Somit komme ich nur schleifend hinterher, und die Menschen werden auch noch glücklich alt dadurch. Bis auf die wenigen, genannten Ausnahmen, die mir eigentlich auch Leid tun. (DAS bleibt aber unter uns, nicht dass ich noch meinen Ruf verliere!)

Wie bereits bemerkt, mache ich keine Unterschiede zwischen „Gut und Böse“.
Nein, das ist wirklich nicht meine Aufgabe. Die steht da oben an erster Stelle. Ich arbeite hier wirklich strikt nach Eingang ab. Daher entwischen mir auch so einige der Bösen, die eigentlich mir gehören, weil die gut organisierte Engelsschar bereits kurz vorm natürlichen Ableben einer Seele einen erneuten Piepser auf den Flachbildschirmen erhält (ein Insider hat mir erzählt, es würde seit einigen Jahren, seit ein berühmter Boxer seine Karriere beendete, „Time to say goodbye“ erklingen).
Bei mir hier unten ertönt aus blechern klingenden Lautsprechern das altbewährte „Highway to Hell“ und wird gleichzeitig mit Wechsel- und Gleichstrom geliefert, mit dem meine Jungs dann ihre E-Bikes aufladen. Heee, man muss mit der Zeit gehen, auch ich sorge für ein wenig Fortschritt.
Mit diesen Bikes brettern sie dann los in der Hoffnung, die angekündigte Seele für uns sichern zu können. Falls sich das gefiederte Geflügel nicht bereits wieder vorgedrängelt hat.

Selten – ganz selten, mache ich mir persönlich die Mühe, und erscheine in meinem jahrhunderte lang überlieferten Dress. Schwarzes Kapuzencape, Sense und glühende Augen. Dabei werde ich auch bleiben, so lange wie Rauschebart auch nicht für Aktualisierung seines Aussehens sorgt.
Diejenigen wenigen, die mich so erleben (ha ha ha), haben es aber auch verdient. Durch besonders böse Taten. In letzter Zeit stand ich oft an elektrischen Stühlen oder nahe von Giftspritzen. Manche erwische ich auch im Bett liegend. Das ist aber lange nicht so spannend.

Letztendlich ist dies sowieso egal. Wir tun unsere Arbeit. Er da oben, hat es etwas leichter, besser ausgerüstet, menschenfreundlicher, ich hinke mit allem ein wenig hinterher. Gewähre unfreiwillig kostbare Zeit.
So kommen die Menschen, die guten wie bösen, die alten wie jungen, in den Genuss eines relativ! langen und entspannten Lebens.
Wenn sie denn nicht, wie bereits seit Jahrhunderten, weiter dafür sorgen, es sich selbst zu versauen und durch Kriege und weitere Feindlichkeiten, für ein Plus auf meiner Haben-Seite sorgen.

Wie gesagt, ich bemühe mich und werde immer besser, die Konkurrenz schläft nie.
Denen, die sich in meinen Kladden namentlich bereits ganz oben auf der To-Do-Liste befinden sei gesagt:

Wir sehen uns – in der Hölle!
nochmal Kaminlesung
****ra Frau
12.347 Beiträge
Sind das Teufel und Tod in Personalunion?


Witzig erzählt ... ich hab mich glänzend amüsiert.


*engel2* Herta *zwinker*
*******aum Paar
414 Beiträge
Leben = warten auf ...
für uns bedeutet es, warten auf LEBEN. Das ewige Leben. - Doch schon jetzt sind wir fröhliche, lebensbejahende Persönlichkeiten. Gott hat uns so viel geschenkt. Gerade auch in der Ehe, der Liebe, Erotik, Zärtlichkeit, Abenteuer, Genuss,...Grenzen haben wir, aber die engen uns nicht ein, manchmal vielleicht, scheinbar. Doch unsere Grenzen sind auch unser Schutz.
Gott ist Liebe. Wir haben es immer wieder getestet. Leider haben viele religiöse Menschen Gott eingengt. Dadurch hat ER den Ruf bekommen, dass ER uns in Sachen Sexualität nichts gönnt. Doch ER schenkt uns viel mehr als wir nur erahnen können.
Ich will mich kurz fassen. Die grösste Freiheit die wir hier auf Erden haben ist der Glaube. Glaube ist ähnlich wie Liebe. Vertrauen.
Wir staunen immer wieder neu über die Vielfälltigkeit, auch in der Liebe, Erotik, Zärtlichkeit usw.
LG florian
am Nachmittag vor der webcam
Ach, du armer schwarzer...
Da wollte ich dem Armen doch glatt über den kahlen Schädel streichen!

Köstlich! Da machtst Du deinem Nick richtig Ehre!

todaalbegeistert *undwech* laf
Hallo Tod!
Ich habe keine Angst mehr vor Dir. Deinen Beitrag weiter oben habe ich mit einem Schmunzeln gelesen, mit einem lachenden und mit einem weinenden Auge.
Und der da ganz oben, über Dir, also Dein Oberboss, Dein Chef-Admin - wie hiess er doch gleich? Gott - Jesus - Allah - heiliger Geist (dreieckig) - GottVater - Jehova - Budda oder wie auch immer, bist Du sicher dass es ihn gibt? Hast Du ihn schon mal gesehen?
Hast Du schon mal eine Hölle gesehen, warst Du schon mal dort?
Gibts doch gar nicht, Du Angeber. Höllen sind hier, auf dem Planeten Erde.

Angst vor dem Tod?
Ich nicht. Nicht, seit ich in einem katholischen College erzogen oder besser gesagt dressiert wurde. Dass die Pfaffen Jungs missbrauchen, ist nicht neu. Kenne ich auch. Zum Glück war ich schon relativ kräftig. Und Ministrant. Und am Sonntag bei der Pontifikalmesse durfte bzw musste ich das Weihrauchgefäss hin und her schlenken. Und eben jener Pfaffe las die 'heilige' Messe; auf lateinisch, verstanden wir ja alle bestens. Klar hab ich die Haken an den Ketten präpariert bzw angesägt. Konnte einfach nicht anders. Mein ist die Rache, sprach der Herr. Also nahm ich mir die Freiheit es gleichzutun, obwohl erst Knabe und noch lange nicht Herr.
Klar schwenkte ich den Silberbehälter mit den glühenden Stinkesteinen längs statt quer. Klar landete dieser Kübel dann am Allerwertesten dieses Pfaffen. Klar begann seine Sutane zu züngeln. Andere löschten mit Weihwasser. Dabei ist Weihwasser doch wertvoller als ein pädophiler Pfaffe, oder? Hätte ihn gerne richtig brennen sehen. War mir aber doch nicht Recht und so half ich löschen, schaute ihn an, sah seine Furcht vor mir. Nie wieder versuchte einer dieser Schwarzröcke mich zu berühren. Nie wieder musste ich ministrieren. Bös in ihre Augen geschaut hab ich immer. Feige wandten sie den Blick ab. Ich habe Gott gefragt, ob das wirklich seine Vertreter seien - er hat bis heute mir nicht mal ein eMail geschickt.

Nahtoderfahrung
Seit ich vor vielen Jahren eine Nahtoderfahrung machen durfte (ja, durfte), hab ich keine Angst mehr vor dem Tod, wohl aber von den Unannehmlichkeiten des Sterbens. Lieber so schnell als möglich als an Schläuchen röchelnd oder vergessend wo und wer man ist oder war.
Nach einer verpfuschten Nierenoperation passierte es. Urämie, hohes Fieber, plötzlich verliess ich meinen kaputtgeschnetzelten Körper. Ein Wohltat sondergleichen. Keine Schmerzen mehr, überhaupt keine Gefühle mehr. Nur noch Wärme, helles warmes Licht in unbeschreiblichen schönen Farben, ein noch helleres am Ende des tunnelförmigen Lichtkanals, wohin mich rgendwelche Wesen mit unheimlich schönen Klängen (keine Harven) begleiteten.
Leider machte ich den Fehler, noch einmal zurückzuschauen, sah meinen leblosen Körper halbnackt auf einem schmalen Bett liegen, umgeben von einer Heerschar Weisskitteln. Apparete wurden ins Zimmer geschoben, es begann zu piebsen und zu blinken, zwei Bügeleisen sah ich auf meiner Brust - päng und ich war wieder drin. Samt den Schmerzen.

Also Tod, wenn Du meinst ich sei reif für Dich, warte noch ein Weilchen, ich habe noch zwei wunderbare kleine Wesen die mich brauchen. Eins hast Du ja schon geholt.
Und es kommt etwas auf Dich zu, wenn Du mich holst: Unzählige Fragen werden Dich auf Trab halten.

Aber Du kannst auch noch länger warten, die Menschlinge, die angebliche Krone der Schöpfung Deines vermeintlichen Chefs, sorgen ja selber Tag für Tag dafür, Dir die Arbeit abzunehmen. Sie verteilen ungerecht, die einen nehmen sich Boni in Millionenhöhe (und meinen sie hätten einen goldenen Fallschirm) und geben nichts ab, lassen arme verhungern. Andere warten komfortabler in einem Gstaader-Chalet, saufen oder kiffen sich zu Tode, weil Ihnen langweilig. Sie bekriegen sich, töten sich im Namen der Gerechtigkeit oder im Namen Allahs oder der USA und vernichten den Planeten Erde, obwohl sie wissen dass sie's tun. Dann werden viele von selbst sterben, der Klimawandel wird wahrscheinlich eine Vielzahl zu Dir befördern, weil eines Tages nichts essbares mehr wächst.
Dann bist auch Du arbeitslos und lernst, was es heisst, überflüssig zu sein.
Das regt sehr zum Nachdenken an!

Danke dafür! *top2*

Luna
*****har Paar
41.021 Beiträge
JOY-Team Gruppen-Mod 
Eine sehr interessante Betrachtung ... Danke!

(Der Antaghar)
Herbst 2018
***to Mann
4.270 Beiträge
Hallo Tod.
Du bist mein Kumpel.
Du bist mir treu,
solange du mich nicht hast.

Hallo Tod,
Du stehst an meiner Seite,
immer Gegenwärtig,
immer präsent,
damit nichts von DEINEM Ziel ablenkt:

Du willst mein Freund sein,
bis ich bei dir bin...

Doch was machst du dann mit mir?
Bitte lass mir meinen Sinn...
Nicht.....
....dass du glaubst es ist tot.....

Wissen ist der Todfeind des Todes, bereitet er doch die Macht über den Tod hinaus.....weisst du noch, sprach der Wind in seiner leisen flüsternden ruhigen Art, weisst du noch als der Tod mit uns an der Bar sass und wir tüchtig einen gehoben hatten auf das Leben?.....

Vergänglichkeit der Energien im Nichts.....

Also trafen sich das Wissen und der Tod zusammen mit dem Wind eines Tages an der Bar zu einem Workshop..... nein, das hiess anders....es war eine Diskussion....andere behaupten ein Besäufnis....aber sie trafen sich.....trennten sich......ergebnislos.....weil der Tod sie scheidete......

Gedankenverloren schaut.....

asalam
*****hIn Frau
208 Beiträge
wer will das wissen?
Wissen ist der Todfeind des Todes, bereitet er doch die Macht über den Tod hinaus

JA, aber erzähl das mal den Menschen...
... den Menschen, die sich in ihrer Angst vor dem Tod im sogenannten Leben verlieren.
... den Menschen, die allzeit beschäftigt sind, um nicht nachdenken zu müssen.
... den Menschen, die sich aus Angst vor dem Nachdenken an flimmernden Bilder ergötzen.
... den Menschen, die sich aus Angst vor dem Tod an bunte Papierscheine klammern und das Leben nennen.
... den Menschen, die aus Angst vor dem Tod seine Existenz verdrängen.
... den Menschen, die aus Angst vor dem Tod nicht wissen wollen, weil sie dann handeln müssten.
... den Menschen, die das alles nicht hören wollen.
... den ganz normalen Menschen...
Mir hat mal ein Tangoschüler mit der bemerkenswertesten Aussage das Aufhören mit Tangostunden begründet:
Er sei jetzt 63 und müsse noch ein bisschen (zu viel) arbeiten - und das Wenige an Freizeit brauche er jetzt, um sich auf den Tod vorzubereiten. Schließlich soll er einem ja nicht unvorbereitet treffen, sondern so, dass man ihn annehmen kann.

In dieser for-ever-young-Gesellschaft läuft man vor dem Alt-werden und dem Tod davon. Beides wird als "Calamität" betrachtet und nicht als natürlichen Vorgang, der zu unserem Leben gehört.
Ich versuche auch, mich darauf vorzubereiten - unter anderem dadurch, dass ich mein "Altern" und die dazugehörenden Veränderungen bewusst wahr- und annehme.
nochmal Kaminlesung
****ra Frau
12.347 Beiträge
Für mich gehört er zum Leben dazu und noch vor wenigen Generationen war es üblich, dass jemand zuhause verstarb. Heute wird das alles klinisch erledigt - im Krankenhaus, wenn es blöd hergeht noch in einem Extrazimmer. Das ist krass.

Der Tod als normaler Vorgang wird völlig ausgeblendet aus dem Alltag.

*nixweiss* was danach kommt, wird aber sicher interessant und wenn nichts ist, dann ist es ohnehin unerheblich - es hat mich vor meiner Geburt nicht gegeben und die Welt ist nicht aus den Angeln gebrochen und wird es nach meinem Tod wohl genausowenig. *g*

Aber eines ist er auf alle Fälle - unabänderlich und beständig, darauf kann man sich verlassen *zwinker*

Was man aber tun kann, ihm mit etwas Würde und Gelassenheit begegnen.


Herta
Ja richtig.
Jedes irdische Leben endet einmal. Auch unseres.
Sich dauend den Tod vor Augen zu halten, ist sicher nicht optimal.
Sich vor dem Tod zu fürchten, auch nicht, denn er gehört vom Moment unserer Geburt an zu unserem Leben.

Fürchten tue ich mich schon ein wenig - nicht vor dem Tod - eher von den Unannehmlichkeiten eines langsamen Sterbens. Bei uns kann man beim Hausarzt eine Verfügung hinterlegen, dass man im Falle eines Falles nicht an Schläuchen hängend sterben will - sondern in Würde.

Dies muss von jeder Klinik akzeptiert werden, wenn klar ist, dass die Erkrankung tödlich enden wird.
*****har Paar
41.021 Beiträge
JOY-Team Gruppen-Mod 
Sich dauend den Tod vor Augen zu halten, ist sicher nicht optimal.

Sich aber seiner Endlichkeit bewusst zu sein, einfach zu wissen, dass letztlich die Geburt der Anfang eines langsamen Todes ist, kann aber das Leben wesentlich intensiver machen.

Viele rennen ja oberflächlich durch die Welt - offensichtlich in der arroganten Überzeugung, ewig zu leben. Und verplempern ihre Lebenszeit mit nichtssagenden Beschäftigungen, Ablenkungen, ja mit Zeitvertreib (= man vetreibt sich die Zeit), anstatt die Zeit mit Sinn- und Freudvollem zu füllen.

(Der Antaghar)
****ra Frau
2.916 Beiträge
Themenersteller 
Cleo
Ich versuche auch, mich darauf vorzubereiten - unter anderem dadurch, dass ich mein "Altern" und die dazugehörenden Veränderungen bewusst wahr- und annehme.

das finde ich klasse und wohl eine der passendsten Reaktionen auf das Unausweichliche. Ich hoffe, ich bekomme es auch so hin, dass ich das akzeptiere, was ich nicht ändern kann.

Was man aber tun kann, ihm mit etwas Würde und Gelassenheit begegnen
Herta - jepp! *bussi*

Antaghar - Du sprichst mir aus dem *herz*

danke Euch für Eure tiefen Gedanken dazu *blume*

Lys
*****hIn Frau
208 Beiträge
Zeit=Leben
... oder vertreiben sie einfach nur die Zeit? Die (deutsche) Sprache ist schon herrlich, wenn man sie genau wahrnimmt.

Hat irgendein Schlaumeier mal ein "sich" dazwischen geschmummelt, damit es nicht so auffällt, dass wenn man die Zeit vertreibt, man keine mehr hat???

Setze jedes Mal anstelle von Zeit gedanklich Leben ein. Es schmerzt unglaublich zu sagen / zu hören / wahrzunehmen:"Tut mir leid, ich hab kein Leben ."(=Zeit)
Wenn es um die Vielfältigkeit geht,
bin ich schon immer alt.
Wenn es um die bescheuerten Glaubenssätze geht, mit denen man ab 30 schon Stück für Stüch anfängt zu siechen, werd ich immer jünger, je älter ich werde. Denn diese und all die anderen selbsterfüllenden Prophezeihungen, mit denen wir uns unsere kleinen Selbstbetrüge und Bequemlichkeiten entschuldigen, machen das Alter zu einem langsamen aber stetig voranschreitenden Niedergang. Schmerzhaft, häßlich und würdelos.
Da verfalle ich lieber dem Eso- oder Ökojugendwahn. Denn wenn ich mich durch meine Gedanken und meine Lebensweise fit halte, wird sich die Spannkraft unter Anderem auch in meinem Gesicht zeigen.
Ganz ohne Botox, Arschgeweih und FitnesStudio.
@antaghar
Sich aber seiner Endlichkeit bewusst zu sein, einfach zu wissen, dass letztlich die Geburt der Anfang eines langsamen Todes ist, kann aber das Leben wesentlich intensiver machen.

Wie du sehe ich das ebenfalls so...In Vergegenwärtigung der Vergänglichkeit ist nichts wirklich selbstverständlich, sondern wird zum besonderen Geschenk...

Der Tod ist groß.
Wir sind die Seinen
lachenden Munds.
Wenn wir uns mitten im Leben meinen,
wagt er zu weinen
mitten in uns. (Rilke)

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