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Dirtytalk & Kopfkino
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Geschichtenspiel Part 19

*******an_m Mann
3.834 Beiträge
Dornröschen:
Hat mir sehr gefallen. Wortwiederholungen sind mir jetzt nicht so ins Auge gesprungen - da habe ich schon schlimmeres gelesen (und geschrieben *mrgreen*). Was mir aber aufgefallen ist, ist der Gemüseladen, der am Sonntag auf hat …

Maurice:
Super – kurz und heftig

Und das mit der Motivation … kennt ihr das, wenn sich immer mehr ansammelt was man schreiben möchte/könnte/sollte/will, man sich aber nicht dazu aufraffen kann?
*****e_M Frau
8.386 Beiträge
Ja, so ist es....
Und das mit der Motivation … kennt ihr das, wenn sich immer mehr ansammelt was man schreiben möchte/könnte/sollte/will, man sich aber nicht dazu aufraffen kann?

Das kenne ich sehr gut, bin irgendwie auch gerade in einer Warteschleife....

LG, Odette
*******day Frau
14.250 Beiträge
Also nach den Rundumtritten... müssten ein halbes Dutzend Geschichten entstehen über verhinderte Autoren, die in der Warteschleife hängen, weil ihnen die Gluthitze die letzten anrüchigen Gedanken aus dem Hirn gedrückt hat, die sich als selbige zelebrieren und nervös zwischen den Häuserzeilen ihrer Viertel hin- und hertigern, in der Hoffnung, zwischen Nachtschatten und Blutspur doch noch eine Idee zu finden, die es ihnen ermöglicht, die blöde Talgkerze auszupusten ohne dass die Fangemeinde markerschütternde schreie der Entrüstung ausstößt *fiesgrins*
Profilbild
****ia Frau
22.263 Beiträge
Blick aus dem Fenster
In der Gluthitze des Tages war das Wohnghetto in tödlicher Stille gelegen. Abfalltonnen verrieten bereits von weitem ihren anrüchigen Charakter, umschlichen von einigen, von der Hitze trägen Ratten. Ein verwaister Sandkasten fand seine Bestimmung als Toilette für ebenso verwaiste Katzen, rissige Asphaltwege verbanden verlassene, leblose Türen und Plätze.

Nun floss das letzte Abendrot wie eine Blutspur über den grauen Beton der tristen Häuserzeile, zelebrierte dabei das allabendliche Spiel, mit seinen Farben das Bild des Verfalls zu entstellen und ihm einen markerschütternden Anschein von Leben zu geben. Ein letztes Aufatmen.

In der Dunkelheit würde wieder Licht aus einer defekten Neonröhre lecken, wie aus einer Talgkerze vor dem Erlöschen, würden Nachtschatten den Anblick auf uringetränkte Durchgänge und weggeworfene Spritzen gnädig verbergen.

Ich wende mich ab und weiß, wie ich es jeden Abend weiß, dass ich morgen von hier weggehen werde.
Liebe Anke,

ich möchte da nicht wohnen - - - *gr*


*blumenschenk* ev
*******day Frau
14.250 Beiträge
Ratten? *panik*

Auf Hertas blaurotes Sofa hüpfe und die Beine hochziehe *angsthab*
@ Rhabia
Du weißt ja, dass ich in einer dieser Siedlungen Marke "Platte West"
arbeite. Die ist vielleicht nicht ganz so trist wie die von Dir skizzierte,
aber schon mehr als einmal habe ich mich bei dem Gedanken ertappt,
dass ich in einer solchen Siedlung NIEMALS WIEDER wohnen will.

Ich finde, Dir ist ein sehr intensiver "Blick aus dem Fenster" gelungen.

*blume*

Dieter
Heute gab es keine Brötchen
Ein markerschüttender Schrei hallte durch die Häuserzeile. Die fahlen Nachtschatten, erzeugt von einer einzigen Talgkerze tanzten durch die anrüchige Gegend.

Weg, weg, nur ganz schnell dieses heiße Pflaster verlassen ohne erkannt zu werden, sagte sich die junge, vollbusige Frau im Lederoutfit!

In einem Unfallbericht der Berufsgenossenschaft war später zu lesen: „ Durch einen defekten Thermostat entstand am Backofen eine Gluthitze, die dazu führte, dass es Bäckermeister Immerscharf schwindelig wurde. Benommen fiel er zu Boden, verletzte sich den linken Unterarm am Griff der Ofentür, die wohl schon länger eine kleine, scharfkantige Bruchstelle hatte . Von dieser Schnittwunde rührte offensichtlich auch die Blutspur die vom Ofen zur Teigmaschine und von dort zur Mehlkiste führte. Die von der Nachbarschaft wegen des Schreies gerufene Polizei konnte keine Fremdeinwirkung feststellen. Bei ihrem Eintreffen um 3:30 Uhr saß der Verletzte auf der Mehlkiste und verband sich seine Wunde. Noch etwas unter Schock bat er die Beamten den Ofen abzuschalten und entschuldigte sich für die nächtliche Ruhestörung."

Zwei Tage später kam eine Frau aus der Nachbarschaft und knallte ein paar Handschellen auf den Ladentisch: „Die habe ich in meinem Zweipfünder gefunden und künftig kaufe ich mein Brot bei Bäcker Prachtlaib“! Kehrte der verdutzten Bäckersfrau den Rücken und verschwand.

In der Folgewoche fragte sich der Kundendienstmechaniker der Fa. Knetfix, wie eine Hundeleine sich um das Lager der Teigmaschine wickeln konnte, die schließlich auch dadurch ihren Geist aufgab.

Nur die „Nachtschattenfrau“ und Bäckermeister Immerscharf wissen genau wie sie ihre BDSM – Session in der Backstube zelebriert haben.
nochmal Kaminlesung
****ra Frau
12.347 Beiträge
Ui, die sind aber unvorsichtig. Witzige Geschichte *lol*
*rotfl*
Gelle!
und die brave Bäckersfrau
gibt ihrem Männe Schellen
und haut ihn
jetzt eigenhändig
grün und blau!


Klasse! Olaf
Ich tue es trotzdem
Der Wolf

Ein markerschütternder Schrei gellte durch die Nacht. Köpfe erschienen an Fenstern, hinter Gardinen, auf Balkons, doch niemand trat aus seiner Tür, um nach dem Ursprung zu forschen.
Am nächsten Tag würde eine Blutspur gefunden werden, und viele Menschen würden sich fragen, ob sie hätten helfen können.

Das HÄTTEN sie, Leben hätten sie retten können, Mut vorausgesetzt. Doch niemand fand seinen Mut.

Man fand sie am nächsten Tag zwischen ein paar Mülltonnen, eine Klauenspur quer durch ihr Gesicht; wer immer sie getötet hatte, hatte gewütet, ihr Sterben zelebriert: Auf Ihrem Bauch waren Spuren von Wachs zu erkennen, ihre Beine waren gespreizt, in ihrer Vagina steckte eine Talgkerze, eine ihrer Brüste hatte ihr Mörder völlig zerfetzt.

Sommer war. Die Gluthitze der letzten Nacht hatte nicht nur einen Verrückten auf den Plan gerufen. Kaum jemand wagte sich noch zwischen die Häuserzeilen außer denen, die dem anrüchigen Gewerbe nachgingen oder sich für wehrhaft hielten. Die Ängste waren zu groß.

Denn ER taumelte noch immer durch die Nachtschatten, trunken vom Blut seines letzten Opfers und längst auf der Suche nach einem neuen.

Wolf war er, und Wolf würde er bleiben.
**********sia22 Frau
329 Beiträge
...nicht schlecht, der sexverunfallte Bäcker und der reißerische Wolf.

Bei ersterem Text war ich anfangs völlig desorientiert, bis der Aha-Plopp kam - bei letzterem wurde ich leider völlig unpassend an eine Liedzeile erinnert: "...und es war Sommer..."

*zwinker*

LG, Ana
**********Engel Frau
25.346 Beiträge
Gruppen-Mod 
Sarah
"I'm dancing with my loneliness again...
I'm dancing with my loneliness again
slowly to the music from within.
I'm dancing with my loneliness again
feeling it can be my only friend."

Wie immer, wenn Sarah diese CD von Schiller hörte, schloss sie die Augen und ließ sich davontragen von den für sie fast schon überirdischen Klängen. Sie nahm die Musik in sich auf, ließ sich von der sanften Gesangsstimme hinwegtragen in eine Welt, die für sie für einen kurzen Moment keinen Schmerz, keine Entbehrung, keinen Hass, keine Sehnsucht - keine kalte und harte Realität enthielt. Sie ließ sich einfach fallen in die Woge der schönen Klänge, fühlte sie in jeder Zelle ihres Körpers. Und sie wurde eins mit der Musik und dem Text. Sie fühlte sich verstanden. Ja, diese Frau, die so wunderschön sang, musste sie einfach verstehen. Sie sprach aus, was sie fühlte.

"And I won't let myself go it's too near -
too near to hear, near to hear ... to hear..."

Sie tanzte… nein, sie schwebte. Mit langsamen Wiegeschritten, mal die Arme ausgebreitet, als würde sie fliegen, mal sich selbst umarmend. Und sie fühlte in sich tiefen Frieden und gleichzeitig eine Traurigkeit, die sie bereits seit langer Zeit als festen Bestandteil ihrer selbst angenommen hat.

Und dann kamen die Erinnerungen. Die Bilder liefen wie ein Film wieder und wieder vor ihrem inneren Auge ab, angereichert mit einem überaus abwechslungsreichen und tief empfundenem Bouquet an Gefühlen.

Es war wundervoll, von ihm geliebt zu werden. Und es war noch wundervoller, ihn zu lieben. Ihn... ihren Traumprinzen. Lucien. Allein seinen Namen nur zu denken, löste bereits einen wohligen Schauer in ihr aus, der ihren Körper wie ein köstliches Elixier vom Scheitel bis zur Fußsohle durchfloss. Sogar heute noch...

Sie begegnete ihm eines späten Abends in einem etwas anrüchigen Lokal. Ein Lokal, das sie unter normalen Umständen niemals betreten hätte. Sie war gerade von einer längeren Abschiedsfeier eines Kollegen im Büro leicht angesäuselt mit dem Bus nach Hause gefahren, als sie auf dem letzten Fußweg zu ihrer Wohnung ein Gewitter überraschte. Es goss plötzlich wie aus Eimern. So flüchtete sie sich in dieses Lokal, um nicht noch mehr durchnässt zu werden. Es musste ja gleich wieder aufhören. Ein typisches Sommergewitter, das fast zu erwarten war bei dieser Gluthitze, die heute den Tag über herrschte. Für die kurze Zeit würde sie dieses Lokal schon ertragen können.
Sie trat in den etwas düsteren Raum, der nur durch kleine, rote Tischlämpchen beleuchtet wurde, die auf den kleinen runden Tischen standen. Es waren nicht viele Leute da, der Abend war wohl doch noch zu früh für dieses Publikum. Drei Tische nur waren von Paaren besetzt, die restlichen fünf Tische waren noch leer und warteten auf ihre Besucher der Nacht.
Sie zog kurz alle Blicke auf sich, wie sie da so durchnässt mit tropfenden Haarsträhnen im Gesicht im Eingang stand, jedoch wandten sich die Leute sogleich wieder ihrem Gegenüber zu. Sie schaute sich kurz um und wählte dann die Bar als für sie sichersten Ort in dieser Lokalität.

Sie saß schon eine ganze Weile auf dem erstaunlich bequemen Barhocker und nippte gedankenverloren an ihrem Rotwein, als sich plötzlich ihre Blicke mit seinen trafen. Er saß am anderen Ende der Bar und schaute sie an. Sie errötete sofort und war erleichtert, dass dies wohl nicht auffallen würde bei dem hier vorherrschenden Rotlicht. Nach kurzer Zeit setzte er sich zu ihr, lächelte sehr einnehmend und bestellte für sie und für sich eine Flasche des Weines, den sie gerade trank. Sein Name sei Lucien, waren seine ersten Worte. Und sogleich nahm sie seine so wohlklingende und ihren ganzen Körper streichelnde Stimme in Besitz und er betäubte sie langsam aber stetig mit seinen wohltuenden Worten. Auch seine Blicke berührten sie. Er schaute sie nicht nur an, er drang tief in sie ein mit jedem Blick in ihre Augen.
So begann eine doch sehr anregende Unterhaltung, die noch bis in die frühen Morgenstunden andauern sollte und in ihrer Wohnung endete.

Es folgten wundervolle Monate der Leidenschaft. Sie liebten sich jede Nacht bis in den Himmel der Wolllust, über die Wolken der Glückseeligkeit und hinab in den Garten der nie zuvor gekannten Lüste. Er flog mit ihr in ihre Gefühlswelten, er verstand sie, er sprach ihre Sprache, er fühlte wie sie. Er berührte ihre Sinne, wie niemals zuvor ein Mann. Sie war sich sicher, das muss die wahre, die echte Liebe sein.

Er nahm sie in Besitz, jede Zelle in ihr, ihre Seele, alles.

Eines Abends erschien er nicht zur verabredeten Zeit bei ihr. Stunde um Stunde verging, er kam nicht. Sie rief ihn an. Nichts. Auf dem Handy kam nur die kalte Ansage, "Der Teilnehmer ist momentan nicht zu erreichen."
Nach unendlich qualvollen vier Stunden musste sie raus. Sie bekam keine Luft mehr in ihrer Wohnung. 'Nur raus hier, ich ersticke', war ihr einziger Gedanke, zu dem sie momentan noch fähig war. Die Straßen waren leer und still, nur noch sehr wenige Spaziergänger oder Spätheimkehrer waren unterwegs. Und sie lief einfach nur ziellos durch die Straßen. Häuserzeile für Häuserzeile zogen an ihr vorüber, ohne dass sie diese wirklich wahrgenommen hätte. Plötzlich fand sie sich in einer kleinen, dunklen Gasse wieder. Sie schreckte kurz auf, da sie der Nachtschatten gewahr wurde, die hier so schnell auftauchten, wie sie auch wieder verschwanden. Es schauderte sie.

Aus einem Durchgang zu einem Hinterhof drang ein Geräusch zu ihr. Stöhnen war zu vernehmen. Lust. Und Leidenschaft. Sie ging vorsichtig leise an dem Durchgang vorbei und sah darin einen Mann, der eine Frau an die Wand drückte und ihr so viel Lust bereitete, dass ihr Stöhnen von den Mauern der Häuser hallte.
Sie war fast schon vorbei den dem Durchgang, als sie dieses Bild noch einmal vor sich sah. Sie blieb stocksteif einige Sekunden stehen, drehte sich um und ging ein paar Schritte mit klopfendem Herzen in diesen Hofeingang. Das Paar bemerkte sie nicht, waren sie doch so sehr von ihrer Lust eingefangen.

Als sie nahe genug war, erkannte sie ihn.

Ein markerschütternder Schrei kam tief aus ihrer Seele. Er war nicht zu hören, er war nur in ihr. Unerträglich. Die Welt um sie stürzte ein. Die Trümmer ihrer Welt prasselten auf sie, sie fiel tief zu Boden und stand gleichzeitig wie gelähmt in der Dunkelheit. Seine Leidenschaft, seine Hingabe, seine Liebe, die eine so tiefe und erfüllende leuchtende Spur in ihren Leib gebrannt hatten, verwandelten sich in eine tiefrot glühende und unendlich schmerzende Blutspur.

"I'm dancing with my loneliness inside
knowing there's no place where I can hide
dancing with my loneliness inside
there's no other place for me to hide."

Die wohltuenden Klänge trugen ihre Seele immer weiter, sie war wieder angekommen. Wieder ruhig in sich. Sie drückte die Repeat-Taste und begann mit den Vorbereitungen, ihr allabendliches Ritual zu zelebrieren.
Sie zündete ihre Talgkerzen an. Sie bildeten einen großen Kreis auf dem Boden ihres Wohnzimmers. Normalerweise bestehen Talgkerzen aus Rindertalg. Sie kannte sich damit gut aus, sie wusste, wie man Rindertalg gewinnt, denn ihr Vater war Metzger und sie musste ihm immer helfen beim Schlachten. Nur ihre Kerzen bestanden nicht aus Rindertalg...

Sie nahm die kleine Holztruhe aus der Ecke, kniete sich im Kerzenkreis davor auf den Boden, öffnete sie und nahm Knochen für Knochen daraus liebevoll in ihre Hände. Sie küsste jeden einzelnen und legte ihn vor sich auf den Boden. Am Ende bildeten diese Knochen ein menschliches Skelett.

"And I won't let myself go out and cry
I wonder why, I wonder why...

I'm dancing ... romancing"
*panik*

ev schreit: *uah*
*******day Frau
14.250 Beiträge
Engelchen...
oh Engelchen... wie gruslig ist das denn? *angsthab*

Sylvie *zugabe*
**********sia22 Frau
329 Beiträge
Hui, tolle Idee, hab Gänsehaut bekommen.

LG, Ana
eyes002
******ace Mann
15.955 Beiträge
Gruppen-Mod 
Mord im Flur
Widerlich. Einfach widerlich. Reiner Richter sah auf den Leichnam des Professors. Konnte man Leute nicht einfach so umbringen? Musste man den Tod dermaßen zelebrieren? Allein die Blutspur, die der Professor hinterlassen hatte, zog sich durch das halbe Haus. Tapferer, mutiger Mann, der Professor. Bei dem Blutverlust noch so weit zu kriechen war… unglaublich.
Noch unglaublicher war, dass der Professor aufs schwerste verletzt war. Und die Frage, die sich Kommissar Richter stellen musste, war: Warum brachte der Professor derart viel Energie auf, um vom Foyer bis in seinen Gartenparavent zu kriechen ohne um Hilfe zu rufen? Was war so wichtig, sein eigenes Leben zu ignorieren, um hierher zu gelangen?
Auf der Anrichte im Flur fand Inspektor Richter und das Untersuchungsteam mengenweise Tillidin comp und Fentanyl. Richter schüttelte den Kopf. Mit diesen Analgetika könnte man Talgkerzen zum tanzen bringen oder wildgewordene Klingonen Schlaflieder singen lassen.
Alles sprach dafür, dass der Professor von beiden Substanzen reichlich intus hatte. Was auch sein reduziertes Schmerzempfinden erklärte, denn er musste sich wohl beim kriechen über Dielen und Teppich, sowie die Steine des inneren Gartens sämtlicher Innereien entledigt haben. Darm, Magen, Milz, Leber…. Er hatte alles beim kriechen hinter sich gelassen. Großer Gott…
Richter hatte, als er zum Einsatzort gerufen wurde, die vielen Kamera´s bemerkt, die die Häuserzeile des Professors kleideten. Er musste demnach, vorausgesetzt es wären keine Dummies, irgendwo im Hause Aufzeichnungsgeräte geben.
Darauf bedacht. Keinerlei Spuren zu verändern, ging Richter durch das elegant eingerichtete, mit teuren Dingen ausgestattete Haus. Der Inspektor versuchte, Hinweise zu finden, von wo die Kabel ins Haus führten.
„Suchen Sie etwas Bestimmtes?“ Kollege Schmidtmann aus der Pathologie.
„Kabel“ antwortete Richter tonlos.
„Was für Kabel?“
„Na die Kabel von den Kameras draußen“
Schmidtmann lachte.
„Lieber Kollege Richter“ begann er mit unverhohlenem Spott „heutzutage ist alles wireless. Also kabellos. Suchen Sie einfach einen Computer und schon haben sie ihr Interface.“
„Danke“ sagte Richter und fügte im Geiste „du Arschloch“ hinzu. So ein blasierter Affe…
Das Büro des Professors befand sich unter dem Dach der Villa. Edle Hölzer zierten die Wände und den Boden. Ein Glastisch, der ein Vermögen gekostet haben musste, schmiegte sich an der Wand entlang, so dass der Blick ungehindert durch die dreieckig angeordneten Fenster ins satte Grün des Gartens fallen durfte. So konnte man arbeiten.
Richter setzte sich in den weichen Ledersessel. Vor ihm lag „Nachtschatten“, eine erotische Kurzgeschichte eines gewissen „Ghostface“. Trivialer Mist. Richter dachte, Professoren läsen anspruchsvolle Literatur.
Richter schüttelte den Kopf. Abgefahrene Typen waren sein Beruf, aber der schien vollends zu spinnen. Achtlos schob er das Buch zur Seite, um sich den Rechner anzusehen. Ein 3xs pc; GENANNT 22The Great White“.
Zu bekommen so ab 10000 englische Pfund. Eine sündhaft teure Maschine. Und sicherlich auch noch in 5 Jahren schnell genug für allen möglichen Blödsinn. Passwortabfrage, natürlich. Im Rechner eines Medizin- Professors waren selbstredend alle möglichen Dateien, die man vor unbefugtem Zugriff schützen musste.
Richter kannte sich ein wenig mit Computern aus, aber ein Passwort zu sniffen, dazu war er nicht in der Lage. Was blieb, war seine Intuition. Der Name seiner Mutter. Nein. Des Vaters. Auch nicht.
Richter sah sich im Raum um. An den Wänden Fotographien von den Fahrzeugen des Professors. Quasi eine Chronologie der Mobilität. Fast am Eingang ein Bild mit einem Titel: Mein erstes Auto. Eine Abbildung des Professors in jungen Jahren mit stolzgeschwellter Brust. Das Fahrzeug war ein Porsche 550 Spyder. Richter gab als Passwort: James Dean ein. Nichts. James Deans 1st car. Und das war es! Richter schüttelte den Kopf. Im Grunde war das zu einfach.
In den Dateien des Professors fand Kommissar Richter mengenweise Indizien, die zumindest pikant waren. Ein Stadtrat mit HIV, zahlreiche Krebskandidaten, eine Gonokokkenstatistik, die sich wie das Who is Who der blaublütigen Mitglieder der Honoratioren las. Das spannendste Kapitel für Richter war, dass eine unglaublich hohe Zahl der katholischen Priester HIV – Infiziert war. Na wie ist das denn wohl passiert, fragte sich der Kommissar und ein bösartiges Lächeln überzog sein Gesicht für eine Sekunde. Diese anrüchige, Lebens- und realitätsferne Form, die man Zölibat nennt, glaubt doch heute ohnehin niemand mehr. Und was in Dreiteufelsnamen machte ein Priester zu einem besseren Menschen, wenn er die Gluthitze der Triebe unterdrückte? Darauf wusste Richter keine Antwort. Sollten sich die Philosophen darin üben, Sinn in der Tatsache zu ergründen, warum die Dinge so waren, wie sie waren.
Richter lenkte seine Gedanken wieder auf den Fall. Ein so zerfetzter, mit ca 18 Schnitten geöffneter Bauchraum sprach für grenzenlose Wut, nicht von einem „schnellen“ Kill, um zum Beispiel Kapital aus den hier gespeicherten Daten zu schlagen. Hier im Pc des Professors lagerte eine enorme Menge Geld. Erpressbar waren die Kunden alle. Und die VIP Dateien versprachen hohen Ertrag. Aber der Rechner war noch hier, ergo ging es nicht um Geld. Rache wohl eher.
Wenn das Tatmotiv Rache ist, sinnierte Richter, würde er die Lösung des Problems eher nicht im Rechner finden. Seine Hand zuckte zur Maus, um den Rechner auszuschalten, als er stockte. Ein kleines Chatfenster war aufgegangen. In Richters Sprache wollte dort jemand schriftlich interaktiv kommunizieren. Tatsächlich stand dort nichts weiter als:
„Hallo???“ geschrieben von MSDB-online. Was immer MSBD auch bedeuten sollte. Marie-Stephane Birnbaum-Dödelheim vielleicht. Was wusste Richter denn..
Der Kommissar beschloss, den Spaß mit zu machen, denn immerhin könnte es ja sein……
„Hallo zurück“ schrieb er und drückte die Entertaste.
„So vornehm heute, alter Sklavenarsch? Wie heisst das???“
Richter schluckte trocken. Wie bitte? Sklavenarsch? Wie furchtbar immer diese mehrfach ausufernden Fragezeichen.
„Vielleicht heisst es: Tagchen MSBD“ schrieb Richter.
„Du bettelst gerade um Schläge was Professor!!!!!!!“
Du liebe Güte, dachte Richter. Wenn Bastian Sick das läse, er würde sich im Grabe umdrehen. Ist ein Ausrufezeichen Ausdruck eines vehementen Rufes, wären derer 6 wohl eher das Ergebnis eines markerschütternden Schreies. Oder eben Ausdruck gnadenlosen Unvermögens, gepaart mit netzeigener Hilflosigkeit. Doch Richter war nicht so ganz mit Blindheit geschlagen. Im Geiste kehrte er die Buchstaben seines Chatpartners um und hatte eine Idee.
„Ach…. Wer würde mich schon schlagen wollen“ schrieb Richter und war sehr gespannt auf die Antwort.
„Na Schnuckel, mein Mann scheint dich in Ruhe gelassen zu haben, also werde ich es sein. Treffen wir uns wie immer?“
Da war das Motiv! Kommissar Richter lehnte sich in den superweichen, superteuren Sessel und grinste breit. Selbstverständlich würde er einem Treffen zustimmen. Nur den Ort würde er ändern müssen.
Richter sah sich schon in der Presse. Genie löst Mordfall in Rekordzeit……


…wird fortgesetzt….
*******day Frau
14.250 Beiträge
@Herta
hol mal das Sofa vom Boden. Wir warten auf ne Fortsetzung

schwupps Man reiche mir einen *cocktail*

Moorwasser wäre auch genehm, Brothá *smile*

Sylvie *zugabe* *bravo*
Genial!
Punkt........

beghostert *bravo* laf
nochmal Kaminlesung
****ra Frau
12.347 Beiträge
Ähm ... bevor ich hier noch zum Lesen komme, soll ich schon wieder das Sofa richten *gruebel*

Ich habs gar nicht erst weggestellt *smile*

Mir reiche man ein *bier* und etwas zu *essen* (langsam wirds mir unheimlich, ich werde jedes Mal hungrig, wenn ich hier lese *vogel*)

Und @ alle *bravo*


Herta
@ Herta
ich komme mit *bier* oder besser mit*kaffee* ?

Damit wir etwas zu *essen* haben,
bringe ich vom *grill* *huhn* mit,

dann können wir in aller Ruhe *essen*

ob wir auch noch auf dem Sofa *heia* machen müssen, bis die Fortsetzung kommt?


fragt ev
*******day Frau
14.250 Beiträge
@Ev
Wir Drei auf einem Sofa und schlafen? *schock* Das geht doch gar nicht *blabla*
nochmal Kaminlesung
****ra Frau
12.347 Beiträge
Ha! Sylvie, es kommt nur aufs Sofa an *mrgreen*
*******day Frau
14.250 Beiträge
Nö, darauf, dass Drei gleichzeitig *muede* sind und auch noch die Klappe halten *haumichwech*
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