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Geschichtenspiel Part 16

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****ia Frau
22.263 Beiträge
Ich lese gerade eine faszinierende ornithologische Abhandlung über die Graureiher im Chiemgau. Kolonie für Kolonie sind diese schönen Vögel buchhalterisch korrekt hier aufgelistet und sobald das Hochwasser nachgelassen hat, werde ich mich mit Feldstecher, Kamera und Notizbuch bewaffnet aufmachen um das Werk meines Professors mit meinen eigenen Beobachtungen vor Ort zu ergänzen.
Diese wunderschönen Tiere beobachte ich besonders gerne. Es ist immer wieder atemberaubend zu sehen, wie solch ein Vogel erstarrt, beinah wie eine Freiplastik, auf der Au stehen kann um seiner Beute aufzulauern. Majestätisch und stolz sehen sie aus, diese geselligen Fischer. Erhaben und elegant. Der Gedanke daran, dass ihre Kolonien immer wieder von ignoranten Menschen zerstört werden, macht mich wütend. Solche Leute gehören doch einfach weggesperrt! Gemeinsam mit meinen Kommilitonen habe ich aber schon einen Plan ausgeheckt, wie wir „unsere“ Kolonie vor diesen Vandalen schützen können. Daran will ich heute noch mit ihnen arbeiten.
Da klingelt das Telefon.
„Schatz, ich weiß, du wolltest heute noch weg. Aber du musst mir unbedingt noch bei meiner Studienarbeit über Felix Wankel helfen. – Ja, ich weiß, du hast damit nichts am Hut, aber tu es für mich, bitte!“
Tja, falls die Graureiher im Chiemgau aussterben, ist der Wankelmotor daran schuld!
nochmal Kaminlesung
****ra Frau
12.347 Beiträge
*lol* die Motoren bringen die Vögel um ihren Brutplatz oder was auch immer.

Dass du aus diesen Worten so schnell eine Geschichte schreiben kannst, finde ich super.

*top* Herta
Bild v. 08.03.2010
Die Vernissage des Künstlers G. in der Chiemgau-Kolonie war ein voller Erfolg.
Wie üblich bei ihm, hatte er wieder eine verrückte Idee ausgeheckt.

Eine Freiplastikstatue thronte wie ein Buchhalter, Ischariot nicht unähnlich, auf einem Wankelmotor als Sockel im Schilf, von Hochwasser umgeben.

Wegen zu großem Andrang musste zeitweise der Weg gesperrt werden. Nass und fluchend zogen nach 4 Stunden alle wieder ab, geschafft stand die Statue danach auf und bekam 40 % der Einnahmen.

© ev 08.03.10
Idee
Das Ungeziefer im Katzenclo, der Chiemgau-Kolonie, wie es seine Heimat scherzhaft nannte, kam auf eine seltsame Idee. Noch nie hatten Schaben und Wanzen so etwas Abgefahrenes unter ihren Schuppen und Fühlern ausgeheckt. Buchhalterisch war diese Freiplastik zwar vorerst für sie ein Flop. Doch im Unterschied zum Wankelmotor, der eher eine klägliche Zukunft vor sich hatte, weggesperrt wegen der übermächtigen Interessen der Öldynastien, brachte ihnen die neue Form der Automobile, die ihr Hausherr, Chefdesigner einer Sportwagenfirma nach einer voll bekifften Nacht nicht mehr aus dem Kopf bekam, das Paradies auf Erden. Nachdem seine Entwürfe Erfolg auf ganzer Linie hatten und die Fischmaulschnauzen bei Oberklassemodellen abgeschafft, hatte er solch finazielles Hochwasser, oder heißt es Oberwasser?, dass er seiner Minni einen prächtigen Kater spendierte. Samt größerem Katzenclo und Freigehege. Damit wuchs die Chiemgau- Kolonie um mindestens fünfhundert Prozent. Ein grandioses Kunsstück aus dem Geist derer, die die Welt noch lange nach den Menschen bevölkern werden. Wenn Automobile und Katzenclos, Armanianzüge und Ölmagnaten endgültig der Vergangenheit angehören.
******218 Mann
171 Beiträge
Freiheit für die Kunst
Rein buchhalterisch gesehen konnte man die beiden Familien jetzt als abgeschafft betrachten. Das hatten ihre beiden Onkels nun davon, das sie ihr den Hof nicht überlassen wollten!

Cazyz, Sylvie, Herta, Olaf und Ghostface hatten den Plan ausgeheckt. Und wenn alles glattging, hatte die Polizei auch schnell einen Schuldigen – Jeb, diesen ausgeflippten Musiker und Groupie-Süchtigen! – den sie bald weggesperrt haben würde.

Ellen kraulte Puppi gedankenverloren den Hals, während sie voll Genugtuung dem Boot mit dem tuckernden Wankelmotor (ich weiß, Wankelmotoren tuckern nicht!!) nachsah, welcher das Frühjahrshochwasser ausnutzte, um seinen Weg zum nächsten Hafen (Sorry! Falsche Geschichte! *zwinker* ) zu finden.

Eine Freiplastik im Hof war alles, was an die Erbschleicher und Südworpswede – Verhinderer noch erinnern würde.

Es lebe der Künsterhaufenhafen der Chiemgau – Kolonie!!!
*****e_M Frau
8.386 Beiträge
Ganz privat
Künstlerkolonien als europäisches Phänomen wiederentdeckt – jetzt auch mit den Chiemsee-Malern, die Schlagzeile des heutigen CDZ-Feuilletons fand meine volle Aufmerksamkeit.

In den Zwanzigern des letzten Jahrhunderts blühten die Chiemgau-Kolonien mit ihrer vielfältigen Kunst allseits beachtet auf.

Und nun gibt es eine Renaissance?

Ganze Heerscharen von Bildungsbürgern sehe ich im Geiste vor mir, wie sie sich in endlosen Autoschlangen dem See nähern. Wie sich Abgase und Geräusche in unsere schöne bayerische Landschaft förmlich hineinfressen.

Abartig! Man muss etwas unternehmen!

Vielleicht ist ein plötzlich aufkommendes Hochwasser die Lösung. Doch dies lässt sich wohl kaum buchhalterisch planen und aushecken.

Ich beschließe eine Ortsbesichtigung, tuckere gemächlich wankelmotorig in Seerichtung, rechts und links schauend mit touristischem Blick, immer auf der Suche.
Doch heute scheint alles verborgen, gleichsam als haben die Chiemgauer ihre Schätze weggesperrt. Oder gar abgeschafft?

Kopfschüttelnd fahre ich auf knirschendem Kies zum Parkplatz am See.
Ich zünde mir eine Zigarette an, lege den Kopf in den Nacken, blinzele in den Himmel und bestaune die sich ständig neu formierenden Wolkenskulpturen, Freiplastiken auf blauem Grund.

Eben noch ein überdimensionierter Phallus, verfolgt von einer Windsbrautarmada und schon aufgelöst in einem Meer aus weißen Federn….
Ich muss laut lachen, plötzlich sind mir Touristenströme völlig egal und ich genieße in diesem Augenblick meine ganz persönliche Kunstausstellung.

(c) Odette
******218 Mann
171 Beiträge
@ Odette
Ich will mit dir Wolken schaun! *liegestuhl*

Was du so alles in denen siehst! *top*

LG
Jumper
*****e_M Frau
8.386 Beiträge
@Jumper
...oh danke, ........und das Programm ist immer spannend, sekündlich wechselnd, nicht nur am Chiemsee...

LG, Odette
*********2010 Frau
311 Beiträge
@Odette
Kompliment für die tolle Geschichte *bravo*

Die Wolken mit ihren unendlichen Formen. Stundenlang im flüsternden Gras liegen und zuschauen.


LG
Andrea
Krachend und splitternd gab das dicke Holz der Gewalt des Brecheisens nach, als die Hebelkraft den stählernen Riegel mitsamt der Schrauben herausriss. Wie die armseligen Reste einer Freiplastik versank die Diebessperre im schmutzigen Wasser. Der Mann mit dem leicht schmuddeligen Priesterkragen keuchte zufrieden und wischte sich Schweiß und Regenwasser von der Stirn. Es regnete schon seit Wochen und nicht selten hatte er diesen Dauerregen in seinen Predigten mit der biblischen Sinnflut verglichen, in der Hoffnung die lächerliche Kollekte würde dadurch etwas großzügiger ausfallen, doch weit gefehlt.
Im Gegenteil, diese verfluchten Geizhälse hatten weniger als jeh zuvor gespendet, mit der Begründung das sie jeden Cent bräuchten um ihre protzigen Häuser vor dem Wasser zu schützen. Er als Gottesmann hätte doch sicher Verständnis dafür. Oh ja, dass hatte er wirklich, deshalb hielt es sich ab sofort streng an das alte Testament, „Gott hilft denen, die sich selbst helfen“.
Als das alte Holzschindeldach über dem Seitenschiff unter den strömenden Wassermassen nachgegeben hatte und donnernd in die sechzig Zentimeter hohe Dreckbrühe gestürzt war, die bereits den Altar umspülte, wusste er das es Zeit war zu handeln. Mit den lächerlichen Zuwendungen der Gemeinde und der Mutter Kirche würde es Jahre dauern auch nur die gröbsten Schäden zu beheben. So lange konnte er nicht warten.
Die Bewohner der wohlhabenden Chiemgau-Kolonie hatten dem Hochwasser am längsten getrotzt und all ihre wertvollen Besitztümer sorgfältig weggesperrt. Nicht wenige hatten regelrechte Verteidigungsanlagen ausgeheckt die so brutal agierten, dass sogar die Kirche ähnliche Gerätschaften im Mittelalter abgeschafft hatte. Doch davon ließ er sich nicht aufhalten. Mit Buchhalterischer Akribie durchsuchte er Haus für Haus und erleichterte die reulosen Sünder um ihre weltliche Habe. Beständig schnurrte der Wankelmotor, der sein Gummiboot antrieb und nach einem Blick auf die Reichtümer, die auch in dieser Villa auf ihn gewartet hatten, überlegte er sich nicht zum ersten mal, ob er den lieben Gott nicht einen guten Mann sein lassen und sich aus diesem elenden, klatschnassen Tal verpissen sollte.


© 3.2010 by Biker_696
*****e_M Frau
8.386 Beiträge
@Biker
Boah, intensiv und dicht und immer mittendrin....

..gefällt mir gut!
Ja, finde ich auch! Und ein toller erster Satz!
*********2010 Frau
311 Beiträge
@ Biker
schließ mich Odette an.

Wow! Was für eine Geschichte.
Ui *smile*
*danke* euch .
Oh ...
wie gut, dass ich nicht in dieser Kolonie wohne . . .

tollegeschichtemeintev*top2*
@Biker
kann mich meinen Vorrednern nur anschließen. Toll geschrieben!
Da passt auch die Sinnflut... *zwinker*

Claudia
*******day Frau
14.250 Beiträge
Verwirrte Zeiten
Diese verfluchten Lianen machen mich wahnsinnig. Hier ist kaum ein Durchkommen. Warum müssen wir diese veralteten Werkzeuge benutzen?“

„Es ist nicht ausgeschlossen, dass wir beobachtet werden. Die Scans waren nicht eindeutig. Und nun Schluss mit dem Gemaule und weiter!“

Energisch wischte Ruth sich eine widerspenstige Haarsträhne aus dem Gesicht und machte sich erneut an die Arbeit. Schritt für Schritt legten sie den zugewucherten Weg frei und kämpften sich in die Richtung auf die Lichtung vor. Nach ermüdenden drei Stunden kamen sie endlich an. Die vom Urwald überwucherte Maschine wirkte wie eine bizarre Freiplastik. Die dicke, grüne Matte hatte sich mit den rostenden Überresten, Stofffetzen und brüchigen Kunststoffteilen zu einem eigenartigen Gesamtkunstwerk verbunden.

„Ist es das?“ fragte Phil mit heiserer Stimme. Fast zögerlich machte er einen ersten Schritt auf das Ungetüm zu. „Ist das der Motorspatz?“

Ruth griff zu seiner Schulter und zog ihn zurück. „Vorsicht. Denk an die Checkliste. Erst die Dokumentation der Fundsituation. Dann geht es Schritt für Schritt weiter.“

„Die müssen Sesselfurzer am grünen Tisch ausgeheckt haben. Wir stehen hier und sollten die Sache möglichst rasch klären.“

Ruth seufzte. Natürlich hatte Phil nicht Unrecht. Die Umweltbedingungen waren grausig, der See durchwuchert von giftigen Algen, und der nahe Fluss führte Hochwasser. Nicht auszudenken, was passieren würde, wenn die Wassermassen sie erreichten. Andererseits war dies eine einmalige Chance für die lückenlose Aufklärung der Ereignisse vom 17. Februar 1957. Und die Dokumentationskontrollstation würde mit buchhalterischer Genauigkeit jeden ihrer Schritte überprüfen.

„Wir halten uns an die Checkliste“, erklärte sie lapidar. „Stell die Drei-D-Kamera auf und los. Ich mache inzwischen den Raumzeitcheck.“

Phil fügte sich. Konzentriert arbeiteten sie ihre Schritte ab. Dann näherten sie sich dem Objekt. Die Nase hatte sich in den weichen Boden gerammt, die Propellerblätter waren abgebrochen, der eine Tragflügel lag geknickt am Boden, der andere streckte sich mahnend gen Himmel. Das Heck stand hinten in die Höhe. Offensichtlich hatten die Heckruder den Aufprall überlebt. Nachdem sie sich durch einen wiederholten Umgebungsscan davon überzeugt hatten, dass sie allein waren, griff Ruth in ihren Rucksack und holte den Materiedisruptor hervor und programmierte ihn auf Zellulose mit Chlorophyl. Mit leisem Zischen löste sich die grüne Matte auf und gab den Blick auf den Motorsegler frei.

„Das ist er,“ flüsterte Ruth, „das ist der Prototyp des Scheibe SF 24 mit seinem 18 PS-Wankelmotor. Wir dokumentieren ihn erneut, bevor wir ihn durchsuchen. Vielleicht finden wir eine Spur von ihm.“

„Sieh nur!“, flüsterte Phil zurück. „Er hat zwei Sitze.“

„Den zweiten hat man für das Serienmodell abgeschafft. Es gab Probleme mit der Gewichtsverteilung. Dieses Modell hier hat offiziell nie existiert.“

Routiniert setzte Ruth ihre Scans fort. „DNA von zwei Personen, männlich. Die Person auf dem Vordersitz, aller Wahrscheinlichkeit nach der Pilot, war blond. Es gibt Anzeichen, dass er später an Zungenkrebs gestorben wäre, wäre das hier nicht passiert. Die Person auf dem Rücksitz war definitiv schwarzhaarig. Es gibt Hinweise auf massiven Alkoholmissbrauch.“

„Blond? Das könnte Meier sein“, murmelte Phil und wischte sich den Schweiß aus der Stirn. „Verfluchte Hitze. Aber wer verflucht ist der andere? Er ist doch allein gestartet.“

„45 Grad Celsius bei 98 Prozent Luftfeuchtigkeit. Es ist kein Wunder, dass wir schwitzen. Wir sind Außenaufenthalte einfach nicht gewohnt. Ich schlage vor, wir markieren die Maschine und leiten den Transport ein. Sollen die Archäologen sich damit beschäftigen. Dann versuchen wir, die DNA-Spuren zu verfolgen.“

Phil setzte die Markierungsbojen und aktivierte den Materie-Antimaterie-Transmitter. Sie traten an den Rand der Lichtung zurück. Ein Flirren, ein Surren und die Maschine war verschwunden. Lediglich die Abdrücke im Moos wiesen darauf hin, dass sie hier gestanden hatte.

„Es ist wirklich kaum zu glauben, dass die Maschine in nur zwei Jahren so zugewuchert werden konnte,“ grübelte Phil.

„Es ist eben so. Und nun lass uns die Messgeräte mit Ausnahme des DNA-Sequenzers und des Raumzeitcontrollers verstauen. Wir wollen doch keine Unruhe“, entgegnete Ruth.

Jeder mit seinem Gerät in der Hand, machten sie sich auf, der Spur zu folgen. Sie führte eindeutig nach Norden, weg vom See und vom Fluss. Plötzlich piepte ein Alarm. Irritiert tippte Ruth auf dem Controller herum.

„Es wird immer ominöser,“ sagte sie. „Ich bekomme die Anzeigen 1886 und 1957 gleichzeitig.“

„Wie ist das möglich?“ fragte Phil, dem es plötzlich eiskalt den Rücken herunter lief.

Ruth tippte weiter auf dem Controller herum. „Die Anzeige ist eindeutig. Es muss sich um eine bipolare Zeitblase handeln.“

Während sie darüber diskutierten, ob dieses bisher nur theoretisch beschriebene Phänomen tatsächlich existieren könnte, erreichten sie einen massiven Torbogen aus Holz, der einfach mitten im Urwald stand und den schmalen Weg überspannte. Daran befestigt war eine Schiefertafel, auf der in Sütterlin und mit Kreide die Worte „Chiemgau-Kolonie“ geschrieben waren. Entgeistert sahen sich die beiden an. Doch fast gleichzeitig nickten sie entschlossen und gingen durch das Tor.

„Wir sind durch,“ sagte Ruth. Die temporale Anomalie ist vorbei. Das hier ist eindeutig und ohne Zweifel das Jahr 2210.“

„Lass und die Nummer vergessen,“ krächzte Phil. Wenn wir die erzählen, werden wir weggesperrt!“

„Ich fürchte, dafür ist es zu spät,“ antwortete Ruth und wies auf eine kleine Hütte, die zwischen zwei Palmen stand. Auf einem aus Bambusrohr geflochtenen Stuhl saß ein Mann mit schulterlangem, schwarzen Haar, der eine blaue Uniform trug. Vor ihm stand ein in brüchiges Leder gekleideter, blonder Hüne und rezitierte das Nibelungenlied.

© sylvie2day, 10.03.2010
nochmal Kaminlesung
****ra Frau
12.347 Beiträge
@ Sylvie
*bravo**zugabe*
*******day Frau
14.250 Beiträge
@anhera
*danke*

und es waren gerade mal zwei Seiten *zwinker*
nochmal Kaminlesung
****ra Frau
12.347 Beiträge
Das wird doch wohl kein Wink mit dem Zaunpfahl sein *zwinker*
*******day Frau
14.250 Beiträge
*nein* aber mit dem Raumzeitcontroller *schweig*
@Sylvie
großartig!
Das Youtube-Video hat dich wirklich inspiriert.
*bravo*
Claudia
*******day Frau
14.250 Beiträge
cazyz
Recherche ist alles *smile*

Sylvie *danke*
*********ested Mann
429 Beiträge
@ Sylvie
Wirklich schöne, durchgängige Geschichte. Fast wie in alten Enterprise Zeiten *zwinker*
*********ested Mann
429 Beiträge
Alte Leidenschaft
Endlich rissen die Wolken auf. Der frisch gewaschene Himmel strahlte in sattem Blau. Die verbleibenden Wolkenfetzen, Spielbälle des Windes, der versuchte schnellstmöglichst freie Sicht zu schaffen. Welch Genuß, besonders in seinem geliebten Ro 80. Sein wunderbarer Schatz, den er so lange weggesperrt hatte. Besänftig vom sanften schnurren des Wankelmotors versuchte er die Aufregung der letzten Stunden zu vergessen. Die Panik die ihn befallen hatte, als er erfuhr daß die Scheune in der Chiemgau-Kolonie, der Platz an dem er seinen Schatz versteckt hatte, vom Hochwasser bedroht wurde. Er hatte alle Termine verschoben um ihn zu retten. Seinen perfekt restaurierten Liebling. Besser als neu. Seine wahre Leidenschaft. So besonders, so anders, so sinnlich. Klang und Form so einzigartig. Besser als jede, von einem Künstler geschaffene Freiplastik. Aus allen Richtungen des umgebenden Raums eine Offenbarung. Eine Vision der Technik. So weit seiner Zeit voraus. Buchhalterisch gesehen, ein Teil des Anlagevermögens seiner Firma. Besser gesagt, viele kleine Teile. Was hatte er alles ausgeheckt um Kauf und Restaurierung zu finanzieren. Aber das war ein kleiner Preis für die Erüllung eines Traums. Was heißt einen Traum! Genau dieser Wagen war der Wagen seiner Träume. Der Wagen ihrer ehemaligen Nachbarn. Jene kupferfarbene Verlockung seiner Jugend, an dessen Scheiben er sich die Nase platt gedrückt hatte. Gesucht, gefunden und gerettet. Ein Lächeln umspielte seine Lippen. Das Wetter schien jenseits der Alpen noch besser zu sein. Ein Abstecher zum Gardasee? Warum nicht! Alle Termine waren abgesagt. Heute würde er fahren, fahren,fahren.
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