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Korbinian

*******an_m Mann
3.834 Beiträge
Themenersteller 
Korbinian
Meine 2. oder 3. Geschichte überhaupt. Märchenhaft, bi-erotisch, ohne detaillierten Sex mit ein bischen Mittelalter. Nach den letzten Postings im Thread mit dem Titel, für den mein Asterix-Latein nicht ausreicht, habe ich mich dann doch entschlossen, sie hier hochzuladen.
Weil es meine erste Geschichte hier mit Sex drin ist, bin ich sehr gespannt auf eure Kommentare. Auch und vor Allem wenn ihr etwas daran auszusetzen habt.

*

Korbinian

Es war bald Mittag an einem warmen, sonnigen Frühlingstag. Ein junger Mann eilte durch den Wald. Er war nicht viel älter als zwanzig, normal gebaut und von ansehnlicher Gestalt. Er trug Sandalen und eine graue Kutte aus grobem Stoff. Sein Name war Korbinian und er war noch nicht lange Novize im hiesigen Kloster. Er hatte sich spät für ein Leben im Dienste des Herrn entschieden, doch im Gegensatz zu vielen anderen hatte er diese Entscheidung nicht aus materieller Not treffen müssen und lange abgewogen.
Früh am Morgen war er in die Stadt aufgebrochen. Er hatte gekauft, was man im Kloster nicht herstellen konnte, um daraus Tusche für seine Illustrationen der heiligen Schrift zu machen. Nun befand er sich auf dem Weg zurück ins Kloster.
›Hoffentlich komme ich noch rechtzeitig zur Mittagsandacht‹, ging es ihm durch den Kopf während seine Blicke suchend umherschweiften. Der Wald war so dicht wie er es noch nie zuvor gesehen hatte und er konnte nichts entdecken, das ihm bekannt vorkam. Kein Stein, kein Baum, der ihm verriet, wo er sich befand.
Seine Schritte verlangsamten sich, schließlich blieb er stehen.
Hilflos wanderten seine Blicke durch den Wald – er war umgeben von prallem, verschwenderisch wucherndem Leben. Rings umher blühte und knospte es. Das Grün war noch frisch, die Blätter zart wie rosiges Fleisch, Blüten in allen Farben aber auch strahlend weiß wie die Unschuld und doch voller Sünde in ihrer Schönheit und Eitelkeit. Wäre er sich nicht sicher, so sicher, dass all dies das Werk des Herrn war, er müsste vor Scham erröten.
»Nicht nur die Wege des Herrn sind unergründlich – ich habe mich verlaufen« murmelte er bei sich. Aufmerksam umherschauend, ging er weiter. Gräser, Sträucher und Bäume waren so dicht, dass er erst das Blau des Himmels sah, als er den Kopf in den Nacken legte. Soweit er erkennen konnte, befand er sich in einer Senke. Hier wäre es sogar sinnlos auf einen Baum zu klettern.
›Ich muss einen höheren Ort finden, von dem aus ich wenigstens den Glockenturm sehen kann‹ dachte er und überlegte, in welche Richtung er sich wenden sollte. Schließlich schlug er sich zur Linken des kaum noch erkennbaren Pfades in die Büsche. Der Waldboden erhob sich steil. Als er durch Gestrüpp und Stämme spähte, bemerkte er weiter oben riesige Steine, die dem Boden zu entwachsen schienen.
»Ein Heidengrab,« sagte er sich, »die stehen immer auf Hügeln, von dort aus werde ich sicher eine gute Sicht haben.« Schließlich stand er schwer atmend vor den monolithischen Blöcken. Es waren drei säulenförmige Steine, auf denen hoch über ihm ein weiterer gigantischer Stein ruhte. Ehrfürchtig sah er hinauf.
›Wie ein dreibeiniger Tisch im Hause eines Riesen…‹ kam es ihm in den Sinn.
Hinter dem Heidengrab ging es wieder abwärts, doch die Bäume die an diesem Hang wuchsen, waren immer noch so hoch, dass er nicht darüber hinweg sehen konnte. Um diese Anstrengung nicht umsonst auf sich genommen zu haben, beschloss er auf den Tisch des Riesen zu steigen, in der Hoffnung, von dort aus sein Kloster zu entdecken. Die Steine waren viel zu ebenmäßig, um hinaufzuklettern und so verwarf er den Gedanken, aber einige Schritte daneben wuchs eine hohe, kräftige Kastanie, die das Grab überragte.
Er zog den Riemen seiner Tasche fester, damit sie ihn nicht hinderte, sprang in die Höhe und bekam einen Ast zu fassen. Mit einiger Anstrengung zog er sich hoch und konnte nun die Füße auf einen anderen starken Ast setzen auf dem er sich vorsichtig aufrichtete. Hier hielt er einige Momente inne, um wieder zu Atem zu kommen und setzte dann seinen Weg fort.
Als er gerade die Höhe des oberen Steines erreicht hatte, stellte er fest, dass der Abstand zu der Steinplatte größer war als es vom Boden aus den Anschein gehabt hatte – zu weit für einen gefahrlosen Sprung. Er beschloss höher zu klettern, in der Hoffnung, dass das Laub der dünneren Äste weiter oben eine bessere Sicht zuließ.
Er stieg höher und höher, folgte den Ästen, die imstande waren, sein Gewicht zu tragen. Die Krone des mächtigen Baumes wurde lichter und bei einem Blick zur Seite konnte er durch das dichte Laub die Steinplatte des Heidengrabes erkennen.
Verwundert hielt er inne – dort lag eine menschliche Gestalt! Immer wieder wurde seine Sicht durch Blätter verdeckt, die im Frühlingswind schaukelten, doch kein Zweifel, dort lag ein menschliches Wesen. Er erkannte einen Kopf der seitlich auf einem Unterarm lag. Das Gesicht konnte er nicht sehen. Dann sah er kurz das Haar, es war kinnlang, dunkel und ungezähmt. Der Hals war schön geformt, er konnte die anmutigen Linien von Muskeln und Sehnen erkennen. Etwas erwachte in Korbinian, Neugier aber auch Erregung war dabei. Er wollte mehr sehen und so stieg er so leise er konnte auf einen kräftigeren Ast und bewegte sich vorsichtig vom Stamm weg. Immer lichter wurde das Laub, er sah nackte Füße, Beine – die Gestalt war unbekleidet! Schließlich bog er den letzten Zweig zur Seite – und erstarrte … ein Mann! Wohlig und schlafend in der warmen Frühlingssonne ausgestreckt lag da ein junger Mann, vielleicht in Korbinians Alter.
Er kniff die Augen zusammen – spielte ihm das Sonnenlicht einen Streich, oder war seine Haut grün? Tatsächlich, er war grün, von Kopf bis Fuß, sogar die Haare waren dunkelgrün, und ›Oh Herr‹ dachte Korbinian, ›er ist erregt!‹, offensichtlich hatte er einen sehr angenehmen Traum.
Korbinian wollte sich abwenden, doch er konnte den Blick nicht von dem Wesen nehmen. Das Herz des Novizen schien einen Schlag auszusetzen als der Schlafende langsam den Kopf drehte, doch er schlief weiter. Er betrachtete das ebenmäßige grüne Gesicht, das eine anziehende Mischung aus Kraft und Sanftheit ausstrahlte und verlor sich dabei im Widerspruch seiner Empfindungen. War das nicht Begehren, was er fühlte? Und war das nicht Sünde? Doch sollte er dann nicht die Anwesenheit von etwas Bösem, Verderbtem spüren? Das Wesen dort auf dem Stein wirkte so friedlich, so selbstvergessen und unschuldig…
Wie gelähmt kauerte er auf dem Ast und starrte gebannt hinab.
Da öffnete das Wesen die Augen und sah Korbinian direkt an.
Eine lautlose kleine Geste – doch mit verheerenden Folgen. Korbinian erschrak und verlor das Gleichgewicht. Er ruderte mit den Armen, bekam einen Zweig über sich zu fassen, sein rechter Fuß rutschte vom Ast, auf dem er kauerte, das Schienbein schrammte über die Borke und er schrie auf. Sein linker Fuß schoss im Kampf um das Gleichgewicht nach vorne – so hing er nun mit der linken Ferse an dem Ast und hielt sich am Zweig über ihm fest. Sein rechtes Bein hing in der Luft und tastete nach einem Halt. Seine Sandale löste sich und er hörte sie durch die Blätter zu Boden fallen. Er sah hinunter, doch da war nichts worauf er den Fuß hätte setzen können. Eine Armlänge unter sich sah er den kurzen Stumpf eines abgestorbenen Astes, ansonsten war da nichts zwischen ihm und dem viel zu tiefen Waldboden. Er bekam Angst, dass er wohl seiner Sandale folgen würde wenn er nicht bald einen sicheren Halt fände, da packte etwas sein Handgelenk. Es fühlte sich kühl aber trotzdem sehr lebendig an und der Griff war fest, sehr fest, ganz so als hätte ihn eine Zwinge des Tischlermeisters im Kloster eingespannt.
Er blickte hinauf. Auf dem Ast, an dem er sich festhielt, kauerte das grüne Wesen. Seine Augen blickten freundlich und mitfühlend, es lächelte aufmunternd. Wieder erschrak Korbinian – durch den Ast kaum verdeckt, blickte er geradewegs zwischen die Beine des Wesens. Er wurde puterrot. Das Lächeln der Kreatur wich einem irritierten, fragenden Ausdruck. Seine Brauen zogen sich zusammen, als verstünde er etwas nicht, was gerade noch offensichtlich gewesen war.
Korbinians Finger glitten ein wenig weiter vom Ast, doch er fürchtete sich loszulassen, trotz des sicheren Griffes der Kreatur über ihm. Er verlor wieder etwas Halt, als sich die Tasche von seiner Schulter löste und in die Tiefe sauste. Er sah hinterher. Die Federn würden wohl auch diesen Sturz überstehen, doch das Fläschchen mit der teuren, purpurnen Farbe musste er wohl oder übel verloren geben.
Als seine Finger vollends vom Ast glitten, wurde er in die Höhe gehoben. Er sah auf zu seinem Retter und traute seinen Augen nicht – nun war es eine Frau! Der Griff um sein Handgelenk hatte sich nicht gelöst und doch war da nun ein weibliches Wesen. Die Gestalt hatte sich verändert, das Gesicht war nun weniger markant, die Schultern weniger breit und das Relief der Muskeln war weicher geworden. An Stelle der breiten, flachen Brust sah er nun schön gerundete Brüste, hellgrün mit dunkleren Spitzen. Die Hüften waren ausladender und die Taille nun schmaler, doch es bestand kein Zweifel, dass es dasselbe Wesen war. Es war immer noch so nackt wie es die männliche Erscheinung gewesen war und so wie zuvor schien es sich daran nicht im Geringsten zu stören. Sie hatte ihn auf den starken Ast gehoben auf dem er zuvor gekauert hatte und führte seine Hand nun an einen anderen Ast, an dem er sich erleichtert festhielt. Mit großen Augen starrte er sie an. Als sie sicher war, dass er nicht fallen würde, ließ sie ihn los und glitt zu ihm hinunter. Der Ast bewegte sich kaum dabei. Sie ging in die Knie und hob seine Kutte an. Seine Erstarrung löste sich und er versuchte sich gleichzeitig mit der einen Hand festzuhalten und mit der anderen ihre Hände abzustreifen. Es gelang ihm nicht und die kühlen grünen Finger fuhren die schmerzende Wunde an seinem Schienbein entlang.
»Gott sei Dank, ich… ich fürchtete schon Ihr würdet…« stotterte er.
Sie sah auf, legte den Kopf zur Seite und lächelte. Dann wandte sie sich ab und gelangte mit wenigen, anmutigen Schwüngen auf die moosbewachsene steinerne Platte des Heidengrabes. Dort stand sie nun, legte wieder den Kopf zur Seite und sah zu ihm hinüber.
»Ihr wollt, dass ich Euch folge?«
Sie blinzelte und lächelte unergründlich.
Vorsichtig stieg er hinab, bis er den riesigen Stein vor sich sah. Die Wunde brannte und er fühlte warmes Blut über seinen Knöchel rinnen. Selbst ohne die Wunde wäre es ein gewagter Sprung gewesen, doch der Schmerz ließ es ihm vollends unmöglich erscheinen. Hilflos sah er hinüber. Er öffnete gerade den Mund um zu sagen, dass er so weit unmöglich springen könne, da machte das Wesen eine geheimnisvolle Geste. Der Baum knarzte und knackte, er schien sich zu drehen, in sich selbst zu verwinden und der Ast bewegte sich über den Stein. Vorsichtig stieg er hinunter. Sie trat auf ihn zu.
›Es ist ein Geist, eine Erscheinung,‹ dachte er, und trotz der Freundlichkeit der Kreatur war ihm nicht wohl, ›aber da ist nichts Böses, nichts ist, wie man es sich von den unirdischen Kreaturen dieses Waldes erzählt.‹
Seine Blicke wanderten über ihren Körper. Alles was an einem Menschen rosig oder rot wäre, war an dieser Gestalt grün. Sie war von einem Muster aus dunklen Adern überzogen, ganz wie die Blätter der Bäume. Über die gerade, kräftige Nase zogen sich von der einen Wange zur Anderen dunkle Punkte.
›Es… sie hat Sommersprossen‹, bemerkte er verblüfft.
›Wie kann etwas mit Sommersprossen und einem so schönen Lächeln böse sein?‹, kam es ihm in den Sinn. Sie hob die Hand und ehe er sich versah, fuhr sie mit der Fingerspitze über seinen Nasenrücken.
»Du hast mich verstanden!«
Sie ging auf die Knie, blinzelte und wies auf das Moos zu ihren Füßen. In seinem Kopf rumorten immer noch die Gedanken an die unglaubliche Verwandlung des Wesens vor ihm und den gerade noch abgewandten Sturz, so dass die offensichtliche Geste seinen Verstand nicht sofort erreichte. Sie zog ihn an den Handgelenken zu sich herab.
Er setzte sich mit ausgestreckten Beinen hin und beobachtete fasziniert, wie sie sich neben sein verletztes Bein kauerte und die grobe Kutte über sein Knie nach oben schob – wie schön sie war, bei aller Fremdheit…
Sie beugte sich hinunter und betrachtete die Wunde. Dann hatte sie einige Blätter in der Hand, die sie zwischen den Handflächen zerrieb. Eine zähe, klare Masse mit einem grünen Schimmer entstand, die sie auf die tiefe Schramme auftrug. Ein seltsames, nicht unangenehmes Gefühl kribbelte vom Bein aus über seinen ganzen Körper, so intensiv, dass er tief Luft holte. Sie sah ihn an und lächelte. Dann wandte sie sich wieder seinem Bein zu, legte es über ihre Oberschenkel und fuhr fort, die zähe Flüssigkeit über die Wunde zu streichen. Er sog jede Bewegung der schlanken, aber kraftvollen Hände in sich auf, sah wie die Brüste sich dabei sanft bewegten. Erregung erwachte in ihm, während ihre Hände weiter über sein Bein strichen. Ihre Blicke trafen sich und er versank in den dunkelgrünen Augen. Wieder erkannte sie seine Gedanken und seine Wangen brannten, als ihre Hände unter seiner Kutte verschwanden, seine Schenkel hinaufwanderten und sich das Seil um seine Hüfte wie von selbst öffnete. Er hob die Arme und sie streifte ihm das graue Kleidungsstück ab. Einen Augenblick lang sahen sie sich nur an, Korbinians Erregung war nun überdeutlich, der Busen des Wesens hob und senkte sich schnell – dann fielen sie einander zu einem Kuss in die Arme…
Bald darauf klang lustvolles Stöhnen durch den Wald. Einige Male, als Korbinian die Augen öffnete, sah er dass auch die grüne Frau den Mund wie zum Schrei geöffnet hatte, aber er hörte keinen Laut. Dennoch war er sich sicher dass auch sie ihre Lust in den Wald hinausschrie, deutlich nahm er etwas wahr, wenn auch nicht mit seinen Ohren.
Während die Laute der Lust aus der Brust des Novizen sich steigerten und die Bewegungen des seltsamen Paares auf dem Stein immer ekstatischer auf einen Höhepunkt zustrebten, wurden Bienen und andere Insekten um die heidnische Grabstätte herum emsiger. Wie von einem plötzlichen Eifer gepackt surrten sie nun schneller und schneller zwischen den Blumen umher, gerade so als ob sie fürchteten, das Missfallen von Mutter Natur auf sich zu ziehen wenn sie nicht ihr Möglichstes taten, das farbenprächtige Spiel des Lebens das sie umgab, fortzuführen.
Blüten entließen stoßweise Wolken von feinem Samen in die Luft, andere schienen ihre leuchtenden Blätter noch weiter zu öffnen und drehten ihre Blütenkelche dem Lufthauch entgegen…

Irgendwann endete die wohlige Raserei und Korbinian lag erschöpft da. Er wandte den Kopf und sah seine grüne Gefährtin auf dem Bauch liegend, die Ellenbogen aufgestützt, das Gesicht in die Handflächen gelegt. Ihre Brüste ruhten auf dem weichen Moos und sie lächelte ihn an. Er drehte sich auf die Seite und sie drückten sich noch einmal zu einem Kuss aneinander. Schließlich erhob sie sich und wandte sich zum Gehen, doch Korbinian setzte sich schnell auf und hielt sie am Handgelenk zurück. Das Wesen hätte sich mit Leichtigkeit losreißen können, schließlich hatte sie ihn auf den Ast gehoben, doch sie hielt inne. Immer noch hatte sie den Blick in den umgebenden Wald gerichtet, so als ob sie jeden Moment in das wuchernde Grün eintauchen wollte, als Korbinian sprach: »Da du mir deine beiden Erscheinungen schon gezeigt hast, ist es nur Recht und billig, dass du mich nun auch von beiden kosten läßt…«
Als das Wesen sich Korbinian daraufhin langsam zuwandte, spielte ein Lächeln um seine Mundwinkel, so als hätte sich eine Erwartung bestätigt. Noch während es sich ihm zuwandte, veränderte sich das Wesen – an Stelle der wohlgeformten hellgrünen Brüste mit ihren dunkleren Knospen war da wieder die breite, glatte Brust, die er zuerst gesehen hatte. Das Handgelenk, das er umklammert hielt, schien in seinem Griff zu wachsen. Und als es ihm schließlich wiederum in die Augen sah, stand Korbinian das männliche Wesen gegenüber, das er vor kurzem in der Sonne liegen gesehen hatte. Er ließ sich neben Korbinian auf dem Moos nieder und sie umschlangen einander wie schon zuvor…

Am Nachmittag trat Korbinian durch den Torbogen des Klosters. Er hatte das Gefühl, dass sich etwas verändert hatte – irgendetwas war nicht wie sonst.
Er sah sich um – nein, alles war wie immer. Dann musste er selbst sich verändert haben. Und tatsächlich, ein anderer Novize, ein Sohn aus gutem Hause, der Korbinian bei jeder Gelegenheit herablassend an seine niedere Herkunft erinnerte, sah von seiner Arbeit auf. Unverwandt blickte er Korbinian an, so als sähe er ihn zum ersten Mal, seine Augen weiteten sich, er errötete… Schnell wandte er sich wieder seiner Arbeit zu.
Die Stallmagd, die sich um Hühner und Gänse des Klosters kümmerte, trug einige Weidenkörbe in den Händen und unter den Armen über den Hof. Fasziniert beobachtete Korbinian, wie bei jedem Schritt die Fesseln der Frau unter dem Rocksaum hervorblitzten und ihre Hüften sich wiegten.
Ein Mann mittleren Alters mit Werkzeugen in den Händen kam aus der Küche und ging auf einen Wagen zu, vor dem geduldig ein Pferd wartete. Es war der Kesselflicker aus einem der umliegenden Dörfer, der gelegentlich herkam um seine Arbeit zu tun. Er sah zu Korbinian, sein Blick wurde für einen Augenblick weicher, doch so schnell sie gekommen war, so schnell wich diese Sanftheit wieder der geschäftigen Gleichgültigkeit des Alltags. Er verschwand hinter dem Wagen. Da erschien seine Tochter, die Korbinian schon mehrmals gesehen hatte, beladen mit Töpfen und Pfannen. In der Tür blieb sie stehen und starrte unverwandt über die blechernen Küchenutensilien hinweg zu Korbinian. Er fühlte, wie seine Wangen heiß wurden. Die Augen der jungen Frau glänzten, sie biss sich auf die Unterlippe.
Da erklang die ungeduldige Stimme ihres Vaters, ein Topf fiel laut scheppernd zu Boden, und da war er auch schon bei seiner Tochter, hob den Topf vom Boden und redete ärgerlich auf sie ein. Schließlich fuhren sie fort, den Wagen zu beladen.
Bruder Leokos eilte vorbei, ein in sich gekehrter, stiller Mann, der noch nicht lange das Gelübde abgelegt hatte. Wie so oft hatte er einen Stapel dicker, ledergebundener Bücher an seine Brust gedrückt und den Blick in Gedanken auf den Boden vor sich gerichtet.
Korbinian mochte Leokos und arbeitete gerne mit ihm zusammen. Er sah der schlanken Gestalt in der dunklen Kutte hinterher und ein wohliger Schauer lief ihm über den Rücken.

Als er da im Hof des Klosters stand, sich langsam umsah, inmitten all dieser Menschen, als er gewahr wurde, dass jede und jeder einzelne zur höchsten Wonne fähig war, erkannte Korbinian seine Aufgabe. Es blieb nur noch die Frage wie er diese Aufgabe erfüllen wollte. Er würde sich entscheiden müssen – sollte er das Noviziat abbrechen und die Botschaft der Sinnesfreude unter jenen verbreiten, die sowieso in Freiheit lebten und jede Gelegenheit dazu hatten? Oder sollte er das Gelübde ablegen und sich jenen widmen, die sich selbst aus Unwissenheit, falsch verstandener Moral, oder wegen der Sicherheit der Klostermauern gegen ein Leben mit den irdischen Freuden entschieden hatten?
›So viele, die dem Gottesgeschenk der Sinnesfreude entsagen, ohne es wahrhaftig gekostet zu haben‹, dachte er…

Bruder Leokos war in Gedanken versunken an Korbinian vorbeigegangen. Er hatte ihn nur aus den Augenwinkeln wahrgenommen, so sehr war er in Gedanken bei seiner Übersetzung der heiligen Schrift. Er verstand sich gut mit Korbinian, der junge Mann hatte Talent zum Illustrator und würde sicher eine Bereicherung für diesen Orden sein.
Leokos blieb stehen und wandte sich um.
War das eine seltsame Spiegelung des Sonnenlichtes, oder hatte Korbinians Haut tatsächlich einen grünen Schimmer?

© christian_m 200911
*********1974 Frau
119 Beiträge
Zauberhaft..
Also... ich find sie zauberhaft.
********k_ni Frau
518 Beiträge
ich kann dem nur beipflichten.....eine schöne Erzählung
ein wenig Kritik
wie du es wünschtest *g*

- ich steh auf Grün - allerdings nicht bei Haut! *g*
Die Farbe grün wird da ja mit Übelkeit und ungesund assoziiert.

- die Gewichtung von Rahmengeschichte und dem eigentlich erotischen Teil empfinde ich als unbalanciert (so es eine erotische Geschichte sein soll und nicht "Die Irrungen des Bruders Korbinian"), das ganze Baumgekraxel ist zu lang, dagegen die Beschreibung der erot. Anziehung auf einen Blick entlang des Körpers beschränkt. Der Wald kommt da besser weg! *g*

- die Mischung aus Korbinians Naivität (hatte er vorher schon Sex?) und seiner selbstverständlichen Lust stimmt nicht. Müsste er nicht höllisch irritiert, voll schlechtem Gewissen sein? Und so ganz ohne Zweifel und Fragen findet er nach diesem keineswegs alltäglichen Lusterlebnis seine "wahre Berufung" (die eben noch Bibelillustrator war) als Sinnesfreudenmessias???

die Geschichte hat sehr schöne Momente, bildreiche Beschreibungen, eine große Wärme und Zärtlichkeit und die Botschaft der "Fußangelfreien sex. Begegnung" - das gefällt mir! *g*
*******an_m Mann
3.834 Beiträge
Themenersteller 
Die Farbe grün wird da ja mit Übelkeit und ungesund assoziiert.
Das ist der einzige Punkt in deiner Kritik, mit dem ich nicht übereinstimme.
In anderem Zusammenhang ja - aber doch nicht bei einer Geschichte, die in freier Natur spielt. Wenn eine Farbe für Natur und Gesundheit steht, dann das so gemeinte, in diesem Zusammenhang stehende grün.
Aber ich verstehe, was du meinst. Statt »grüner Schimmer« werde ich, wenn ich Korbinian nochmal überarbeite, eine andere Formulierung finden, mit stärker positiver Assoziation, »Strahlen«, »Aura« oder sowas.

Was habt ihr alle gegen das Baumkraxeln… menno. Aber ich sehs ein, das ist der einzige Punkt, den wirklich alle bemängeln.

Zu der Beschreibung der erotischen Anziehung, des Blicks auf den Körper und dass der Wald besser wegkommt:
Es war mein Drittlingswerk (bin mir inzwischen sicher, dass es die dritte Geschichte war, die zweite sieht sich grad jemand anderes an…) und wenn ich die Beschreibung des Wesens genauso blumig und ausführlich gemacht hätte, wie die des Waldes, wäre es unerträglich schwülstig geworden. Ich dachte mir, menschliche Körper kennt jeder von irgendwo her, nur die Farbe ist halt anders. Der Wald dagegen hat an dieser Stelle etwas Besonderes, das deshalb mehr Beschreibung braucht. Ein wenig mehr Beschreibung ist für eine Überarbeitung vorgemerkt.

Zur Mischung aus Korbinians Naivität und seiner Lust und dem Zwiespalt, den er empfinden müßte:
Findest du dass seine Gedanken, als er auf dem Ast hockt, nicht ausreichen um das zu verdeutlichen?
Aber ich muss dir zustimmen, dass die Bedenken bei jemandem der sich für ein Leben im Kloster entschieden hat stärker ausfallen müßten. Wenn ich das jetzt noch korrigieren wollte, würde daraus aber eine ganz neue Geschichte.

Zwei Punkte, die noch niemandem aufgefallen sind und die sich noch einarbeiten lassen *g* - Danke, Cleo.

Was aber noch niemand bemerkt hat, ist dass Kastanien keinen zentralen Stamm haben, wie z.B. Tannen, um den er herumklettern könnte, aber das fällt ja jetzt eh' weg *zwinker*

Es freut mich, dass das (mir damals) wichtigste, die »Botschaft der "Fußangelfreien sex. Begegnung"« rüberkommt.
*******an_m Mann
3.834 Beiträge
Themenersteller 
@*********1974 und naschwerk:

freut mich, dass mein Geschichtchen euch gefällt. Vielen Dank *g*
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