Mehr brandheiße Inhalte
zur Gruppe
Geschichte der O
2601 Mitglieder
Das Thema ist für dich interessant? Jetzt JOYclub entdecken

Geschichten-Spiel Part 13

*******day Frau
14.250 Beiträge
soma
keine Chance, ich bin *peitsche*nrestistent *floet*

Naschwerk: vielleicht Rotwein borgen? *oh*

cazyz: netter Versuch *lol*
@naschwerk
Ich habe überlegt, ob ich ihr einen Grund geben soll.
Dann habe ich mich entschieden, dass es unwichtig sein könnte, sobald sie ihm gegenüberstand und ihn sah...
Hätte es einen Unterschied gemacht?

lg,Claudia
Orange Session
*********katze Frau
8.077 Beiträge
Themenersteller 
Wieder mal seeeehr kurz
Das unentwegte Klappern der Stricknadeln ging Kowalski schon lange auf den Sack. Immer, wenn er seine Flasche Bier ergriff, war er in Versuchung, sie ihr mitten ins Gesicht zu schleudern, so sehr nervte es ihn. Konnte sie nicht mal einfach leise ein Buch lesen? Oder zumindest statt diesem biederen Kostüm zur Abwechslung was Frivoles tragen? Ein Korsett und ´ne Federboa zum Beispiel? Manchmal stellte er sich vor, sie sähe noch so engelsgleich wie damals aus, als er sie zum ersten Mal sah. Dann würde er mit ihr in die Sauna gehen. Ihr danach vielleicht eine sinnliche Massage verpassen. Mit duftendem Rosenöl zum Beispiel. Aber die Kuh redete ja nichtmal mit ihm. Kowalski hielt sein Bier in der Hand und überlegte wohl zum tausendsten Mal, es ihr in die alt gewordene Fresse zu ballern, als der Pfleger Willi Baum den Fernsehraum betrat. „Na, Kowalski, wie immer der Handarbeitssender? Seit Jahren kuckst du diesen Scheiß. Verstehe wer will. Und Kowalski, in deiner Schnabeltasse ist kein Bier! Es ist Tee und damit prostet man nicht wild jeden an! Hier sind deine Tabletten.“
********k_ni Frau
520 Beiträge
@ Subkulturkatze
...dafür um so besser *top*
@ cazyz
da du so drauf stehst - ein Lobes -Peitschenhieb für den gelungenen hipie-Trost für blutende Säuferherzen und -füße! *g*

@***ze
Seniles Träumen macht sogar aus Schnabeltassen noch ein Bier - also scheint das Alter doch noch Freuden zu bieten! ...Prost!...haha
nochmal Kaminlesung
****ra Frau
12.347 Beiträge
@ cazyz: *lach* was so Hippies alles zu Wege bringen ... *top*

@ Katze: der Kowalsky ist so richtig typisch, er lebt seinen persönlichen Alptraum sogar noch in der Demenz weiter. Klasse. *top*


Ihr seid alle so gut *bravo*


Nach längerem Grübeln ist mir endlich was eingefallen. Der Einfachheithalber bleibe ich bei meiner Arbeit, die gibt doch immer wieder was her. *zwinker*


***********************

Herr Roth

„Kruzifuchzehn noch amoi!“, rief er erbost, warf die Flasche aufs Sofa und stand auf. „Is do denn kana fähig, dass ma moi wos gscheits zum Trinken bringan?“
Stille antwortete ihm. Er hatte vergessen, dass er alleine war. Mit einem weiteren Fluch auf den Lippen wuchtete er sich in die Höhe und schlufte in die kleine Küche.

Nach längerem Suchen fand er noch etwas Trinkbares. Das meinte er zu mindest. Er freute sich, weil es so eine schöne Flasche war. Er schraubte den Verschluss ab und schnupperte. Der Geruch trieb ihm Tränen in die Augen. Aber keine Tränen der Rührung, sondern des Zorns. Rosenöl! „Was zum Teufel hat Rosenöl in meiner Küche verloren!“
Mittlerweile hatte er sich in Rage geredet. Immer weiter fluchte er. „Wo hat diese verdammte Putze nur den Schnaps versteckt“, brummte er vor sich hin.

Dann hörte er jemanden an der Tür. ‚Des is sicha’, dachte er, und verzog sich lieber wieder ins Wohnschlafzimmer. Er musste sich an der Wand entlang tasten, weil er nicht mehr so gut sah. Gerade als er sich auf seinen angestammten Platz fallen ließ, hörte er ihre Stimme.
„Guten Morgen Herr Roth!“, rief sie schon von der Tür her.
„Ha!“, machte er.
Er wusste nicht mehr, ob das heute Rosi oder Ingrid war. Es war ihm gleich. Sah eh eine aus wie die andere. „Pah“, machte er, als sie ihm die Hand reichen wollte.
„Wo ham’s mein Schnaps versteckt“, blaffte er sie an.
„Herr Rot, so geht das nicht“, sagte die Pflegerin und baute sich gewichtig vor ihm auf.
„Wos? I kann tun was i will! Nu bin i mei Herr!“
Die Betreuerin wusste nicht recht was sie darauf erwidern sollte.
„Wenns da ned passt, Mendschal, dann kannst glei wieda geh! – Wer bist denn du überhaupt?“
Herr Rot war müde geworden.
„Ingrid, Herr Roth. Sie wissen doch, dass ich jeden Montag, Mittwoch und Freitag zu Ihnen komme. Ich soll Ihnen doch beim Duschen helfen.“
Sie versuchte ruhig zu sprechen.
„I hob des ned angschafft! Waschn kann i mi selber!“
„Herr Roth, das diskutieren wir jedes Mal. Sie wissen genau, dass Sie sonst ins Heim müssen.“
„Dann kann i glei an Strick nehma und mia an Baum suchn.“
Aber die Drohung wirkte. Herr Rot fügte sich der Betreuerin und ließ sich ins Bad führen.
Mäßig murrend ließ er die Körperpflege über sich ergehen.
Das einzige, das Herrn Roth an diesem Tag zum Lächeln brachte, war die Tatsache, dass die saunamäßigen Zustände in seinem Bad, die Pflegerin ins Schwitzen brachten. Ihr klebte das T-Shirt am Körper und ihre Brüste zeichneten sich wunderbar ab.
Herr Roth bekam einen roten Kopf und seine Atmung ging etwas schneller.
Es gibt woi imma nu wos Guats im Lebn, dachte er.

Als sie mit der Körperpflege fertig waren, schnappte sich die Pflegerin ein Buch. Jede Woche las sie ihm ein paar Seiten daraus vor. Herr Roth genehmigte sich dazu ein Stamperl Schnaps. Leise schmatzend saß er auf seinem Platz und war zufrieden. Diesmal ging es um irgend eine Feder und einen blöden Engel. Herr Roth achtete nicht auf den Inhalt. Er hörte nur der Stimme zu, schloss die Augen und schnarchte bald friedlich.

Diesen Moment nutzte die Pflegerin um Ordnung zu machen. Sie räumte die Flaschen weg, aber nicht ohne sie vorher noch mit ihrem speziellen Wasser-Schnaps-Gemisch zu füllen. Dann wischte sie die Wohnung. Überall waren Flecken von eingetrocknetem Harn. Herr Roth war wirklich schon sehr pflegebedürftig. Aber das wollte er nicht wahrhaben.

„Zefix numoi, in meine eignen vier Wänd abkrotzn, mächt i. I geh do nur mit de Fiass voran aussi! Jetzt is endlich mei Oide nimma, und dann keman do so junge Gfrasta daher … oba schee zum Auschaun sans.“ Das pflegte er jedem Besucher zu sagen. Natürlich kamen nicht mehr sehr viele Besucher zu Herrn Roth. – Nur die Pflegerinnen Ingrid und Rosi wechselten sich ab.

(c) Herta 9/2009
********k_ni Frau
520 Beiträge
*lach* was man hier alles geboten bekommt!!
Sogar einen Sprachkurs ganz umsonst ....jipihhh
isch lerna noh wat *top*
Neulich in der Sauna
"Für den nächsten Aufguß Teebaumöl oder lieber Rosenöl?". Mein Engel schaute mich fragend an und ich reichte ihm die Flasche mit dem Rosenöl.
Er war für mich ein Buch mit sieben Siegeln.
Ohne viel Federlesens fröhnte er seinem Intelligenzfetisch und so konnte man ihm schlecht einen Strick draus drehen, dass er etwas vorgab zu sein, was er garnicht war.
Vielleicht sollte er mal wieder seinen Kasper *floet* schnäuzen lassen, dass er endlich zu sich selbst findet.

© Nio**
Flasche, Strick, Feder, Buch, Engel, Baum, Rosenöl, Sauna
Der Engel, der unter dem Baum im Garten einer Sauna saß und ein Buch las, war entsetzt, als er feststellen musste, das aus einer Flasche am Strick über ihm, Rosenöl auf seine Federn tropfte.

© ev 09-2009
Was habt ihr alle für tolle Geschichten hier eingestellt,
ich bin begeistert !!!!!!
*freu* *freu* *bravo* *spitze*
ev
*******an_m Mann
3.834 Beiträge
Kaum ist man mal ne Woche nicht so ganz bei der Sache, da platzt 's hier schon wieder aus allen Nähten…
Klasse *g*

Diese Woche hab ich auch wieder was fürs Geschichtenspiel hinbekommen:

»Schaut auf zu mir! Liebt mich! Ich bin ein Engel!«

KLATSCH…

*

»… Jetzt mal ganz im Ernst, Mann!« herrschte der Kommissar den grauhaarigen Hippie mit dem dünnen Pferdeschwanz an. Er war jetzt wirklich ärgerlich, »Sie haben gesehen, was da vor dem Haus liegt?«
Der Mann wurde blass und schien in seiner abgewetzten Strickjacke verschwinden zu wollen.
»Ja, hab' ich…«
»Und Sie behaupten weiterhin, Sie haben mit Drogen nichts zu tun?«
»Ja, Kommissar, das kannst du mir glauben!« verteidigte sich der Inhaber der esoterisch-spirituellen Erlebnis-Sauna ›Lebensbaum‹.
»Und ich kannte den Typen kaum, der kam ja auch nicht um sein Karma zu verbessern, sondern wegen der Frauen… glaub ich jedenfalls.«
»Ein Spanner?«
»Ach weißt du, Kommissar, er hat ja nie wirklich eine belästigt, immer nur geguckt. Vielleicht hat er sich ja in eine verknallt, keine Ahnung. Ich weiß nur, dass er eine ganze Flasche von unserem ›Tree of Life Mind-Opener‹-Aufguss auf Rosenölbasis ausgetrunken hat – mein eigenes Rezept übrigens – und dann ist er durchgedreht.«

Kurz darauf stand der Kommissar vor dem Gebäude. Er hob den Kopf, sah das offene Fenster mit den neugierigen Gesichtern, die kurz hinuntersahen und schnell wieder verschwanden. Dann sah er auf die Sauerei vor seinen Füßen.
»Das hier haben wir in seinen Sachen gefunden.«
Ein Mitarbeiter der Spurensicherung hielt ihm eine Brille hin, die aussah, als hätte man sie aus Glasziegeln und Kleiderbügeln zusammengebastelt.
Das erklärt das mit dem Aufguss, dachte er.
»Noch irgendwas 'rausbekommen?«
»Nur dass er Willi hieß. Und dass er vor der Sauna noch beim Chinesen war«, er wies mit der Schuhspitze auf einen Quadratmeter gebratener Nudeln in süß-saurer Soße.

Auf Rosenölbasis…
Nachdenklich schüttelte der Kommissar den Kopf.
Was es nicht alles gibt. Ein 140-Kilo-Fettsack läuft in einer Sauna Amok, reißt die Schwanenfeder-Deko von der Wand, stopft sie sich in den Arsch und in die Ohren und springt dann aus dem Fenster, weil er sich für einen Engel hält…
Ich sollte ein Buch schreiben, dachte er.

© Christian 200909
@christian
du (oder deine Geschichte ? ) b/ist Spitze ! *lol*

Kannst du mir auch etwas von deinem:
> Tree of Life Mind-Opener‹-Aufguss auf Rosenölbasis <
schicken?

Möchte es am WE mal ausprobieren *grins*
ev
com.iss@r crissile
( muse crissile )
Da haste aber wieder mal ne Rakete abgefeuert, vorne Lachgas drin *haumichwech* innen Knallkörper! *experimentier*

Dann fassen wir das mal kurz zusammen:
*holmes*

*omm**duschen* *hotbum* *duschen* *wein* *sternchen* *engel2* *superman**wuerg2* *undwech*
Hab zwar gerade leider nicht die Zeit zum lesen...aber für ein paar Zeilen reicht es gerade noch so *zwinker*



Der letzte Kreuzritter



Jerusalem war eine verdammt staubige Stadt und im Kerker des Sultans war es so heiß wie in einer Sauna. Nicht das Sir Henry gewusst hätte was eine Sauna ist, dafür war es noch ein paar hundert Jahre zu früh, ihm war einfach nur schweinemäßig heiß. „Kommt Leute, lasst uns im Morgenland ein bisschen Sarazehen aufmischen. Im Namen Gottes „ Dieser dreimal verfluchte Richard und seine bescheuerte Propaganda. Elende, bucklige Verwandtschaft.

Jahre später und nach der fünften Flasche Importfusel hatte sich Henry bequatschen lassen und sich dem letzten verlotterten Haufen aus adligen Kreuzrittern angeschlossen, um doch noch ein bisschen späten Ruhm zu ernten. Auf der Überfahrt kotzte er sich andauernd die Seele aus dem Leib, nur um rauszufinden das es im „gelobten Land „ nicht einmal einen verfluchten Baum gab, der Schatten spendete. Wochenlang schleppten sie sich durch das staubige Land unter der sengenden Sonne und nach und nach verschwanden Henrys Gefährten.
Einige verloren sie in Kneipengefechten, bei denen es meist um Spielschulden oder unbezahlte Getränke ging, andere an Beutelschneider die zwar gerne schnitten, den Beutel dabei aber verschonten. Die meisten seiner Kampfgefährten jedoch verlor Sir Henry in den dunklen Gassen hinter den Freudenhäusern. Ob sie nun gemeuchelt wurden oder –der Vielweiberei wegen- gleich mehrfach die Ehe eingingen, er wusste es nicht.

Als letzter der einst so stolzen Bruderschaft stand er irgendwann tatsächlich vor den Mauern der heiligen Stadt, bereit, auch sein Blut noch völlig sinnlos und heroisch dieser schwachsinnigen Sache zu opfern, da wurde er gar bitterlich enttäuscht.
Die Tore weit geöffnet, die Türme mit bunten Fähnchen geschmückt , mit Spiel und Musik empfingen ihn diese Mauern, um deretwillen Tausende gestorben waren. Diese Stadt verhöhnte ihn und seinen einzig wahren Glauben, umschmeichelte ihn und nahmen ihn gefangen mit ihren exotischen Düften und den fröhlichen Menschen, die er eigentlich „Feinde“ nennen sollte.
Die Kreuzritter, so musste er erfahren, waren schon lange fort und er, er war der letzte.

So schwer ihn diese Erkenntnis auch traf und so sehr er seine lausig kalte, stürmische und verregnete Heimat auch vermisste, der Ritterehre musste genüge getan werden und so nahm er die Gastfreundschaft an und beschloss eine Weile zu bleiben.
Die Tage dehnten sich zu Wochen und Monaten und ein inzwischen recht wohlbeleibter Sir Henry weilte wieder mal als Gast des Sultans, der bereits konkrete Pläne schmiedete den lästigen Parasiten endlich los zu werden, in dessen Palast, als seine Libido beschloss dem Gastgeber diese Sache erheblich zu erleichtern.
Berauscht vom Dattelwein blickte Henry verzückt auf die anmutige Tänzerin. Schön wie ein Engel und nur mit einer Feder bedeckt schwebte sie durch den Raum, wand sich schlangengleich,nach Rosenöl duftend um ihn und nahm ihm die Sinne.
Darauf hin nahm er sie und ihr Vater, der Sultan, ihm das recht übel. Deshalb saß er nun hier in diesem verdammten Kerker.

Sir Henry war anfangs recht zuversichtlich das sich dieser bedauerliche Irrtum bald würde aufklären lassen. Immerhin war er der letzte Kreuzritter, nicht wahr ? Doch jetzt, da er von Wächtern flankiert hinter diesem Kuttenträger herlief, der ständig unverständliches Zeug aus einem großen Buch vorlas und dabei zielstrebig auf das Podest mit dem Strick zuhielt, wurde ihm eines schlagartig klar.
Auch für den letzten Christen in Jerusalem musste es irgendwann ein Ende geben.



© 09.2009 by Biker_696
Fortsetzung und vorerst letzter Teil
Fogerty zögerte. Im fiel die Stelle aus dem Buch der Bücher ein, die mit dem Baum der Erkenntnis. Alles Blödsinn, dachte er, was haben sich die Schreiber dabei nur gedacht. Unwissende Menschen, einer wie der andere. Was wissen sie schon von den wirklichen Sünden? Nichts! Er blickte auf Anaels Hintern und gab sein Zögern auf.

Ihr Körper glänzte und duftete verlockend nach Rosenöl. Nackt stand sie vor ihm, mit ausgebreiteten Flügeln, die natürlich nicht echt waren. Das war auch so eine fixe Idee der Menschen: Engel haben Flügel und sind geschlechtslos. Sie hatten wirklich keine Ahnung. Trotzdem, die Flügel standen ihr gut, sie sah wirklich so aus wie man sich einen Engel vorstellt, nur viel schöner. Er rupfte eine Feder heraus und streichelte sie damit zwischen ihren kleinen wohlgeformten Titten. Sie blickte stumm auf den kleinen Nachttisch neben dem Bett. Er verstand, nahm die Flasche Champagner und füllte zwei Gläser. Lächelnd prosteten sie sich zu.
Sie senkte den Blick, flüsterte ihm zu, dass er sie fesseln solle. Wieder griff er zum Nachttisch, nahm den Strick und band ihn um ihre Handgelenke. Dann schmiss er sie aufs Bett und brachte sie in Position. Sie kniete vor ihm auf allen Vieren, ihren Arsch emporgereckt. Fogerty stellte sich vor das Bett, fasste ihre Hüften und zog sie zum Rand, bis ihre glühend heißen Pobacken seinen Stab berührten.

Ab dann nahm er alles wie in einem Rausch wahr. Ihm war nicht klar, dass er längst unter ihrem verführerischen Bann stand und dass sie dem Champagner Mescalin beigemengt hatte. Fogerty nahm sie nicht nur eine Spur zu heftig. Ihm wurde heißer und heißer, er hatte das Gefühl zu verbrennen. Er packte sie hart, an den Schultern, um die Taille, riss ihr die Flügel ab und versank immer tiefer in ihre Hitze. Er war wie von Sinnen, sah sie wie wild zucken und er selbst schwitzte wie nie zuvor. Der ganze Raum schien zu brennen, Schweiß strömte aus ihm heraus, bald dachte er, sie wären in einer Sauna, dann meinte er, sie wälzten sich auf einer Wiese, nur dass die Wiese in Rot getränkt war. Anael stöhnte, schrie und seufzte, gab sich seinem Rhythmus hin. Benommen spürte Fogerty, das sein Glied Feuer fing und brannte, dann glaubte er, sein ganzer Körper stehe in Flammen. Als er sich aus ihr entfernte, drehte sie sich um und umarmte ihn mit ihren Armen und dem Strick, den sie um seinen Hals schlang. Fogerty drohte zu ersticken und zu verbrennen. Sie war das Feuer, sie war der Tod. Dann brach er zusammen.

Doch Fogerty war Gabriel, der heilige Geist, der Engel des Lichts und der Engel des Mondes. Kaum berührte er den Boden, erstickte seine Kälte die Flammen und er konnte wieder atmen. Er zog Anael auf sich und hielt sie fest. Sie wurde zu Eis. Gabriels Licht schmolz das Eis solange, bis es sich mit Luft vermischte, solange, bis Anael sich auflöste. Dann war sie Geschichte.
Die Zeit der Blutopfer auch.

Gab Fogerty ging fort, er hatte noch viel zu erledigen. Endlich, im Angesicht der letzten Tage, wollte er den verbliebenen Menschen Hoffnung bringen, sie erleuchten und Kraft geben für die neue, vielleicht allerletzte Zeit. Für die Menschen hier war jede Hilfe zu spät, so machte er sich wieder auf den Weg durch den Regenwald. Der dicke Hawaiianer erwartete ihn bereits mit seinem Flugzeug.
„Freund, wir müssen irgendwo voll tanken und über den großen Teich fliegen. Afrika braucht unsere Hilfe.“

...

Copyright Maurice de Winter 2009

Für unsere neuen Mitglieder, hier die vorletzte Episode:
Kurzgeschichten: Geschichten-Spiel Part 12

In diesem Thread sind alle Folgen einzusehen ab Seite 2.
Und nun lese ich Eure Geschichten ... mit einer gewissen Vorfreude, wie immer.

2 Stunden später ...

...

Ghostface
Tom, Du läufst wieder zur Hochform auf, wie in alten Zeiten. Öhm, für die Neuen: Die alten Zeiten sind mal gerade knapp vier Jahre her ...
Seltsam, bei Deinen Geschichten läuft immer - wie realistisch - ein Film ab. Manchmal glaube ich, wir haben die gleiche Ursprungsdenke *zwinker*

http://www.joyclub.de/my/1108935.diotimavera.html
Wie aus der Feder der Rosamunde, und das meine ich als Lob. Trivial romantisch schön.

http://www.joyclub.de/my/1205222.tangocleo.html
Sie fühlte sich wie ein Baum, dessen Rinde immer dicker wurde und nach innen einwuchs.
Wie genial.
Sie nahm einen Schluck aus der Flasche mit Rosenöl, die auf ihrem Nachttisch stand: wenn es auch keine Blütenknospe mehr in ihr bewirken konnte, dann vielleicht doch wenigstens die Ausbildung von wehrhaften Dornen.
Mein Güte, wie gut. Erinnert mich vom Thema her an: "Für mich soll es 1000 Rosen regnen."
Klasse Zeit- und Frauenbild.

http://www.joyclub.de/my/748469.olove.html
Ganz ehrlich: Der erste Absatz beginnt ein bißchen holperig, ich kämpfte mich jedoch durch und wurde belohnt.
Aber erst ab hier finde ich die Geschichte sehr schön und schlüssig, so, als wenn sie hier erst beginnen würde:
Es ist, als ob ich einzelne Seiten eines Buch öffnen kann. Als ob darin jedoch zwei oder mehrere Geschichten stehen. Wild durcheinander. Wie ihre Gefühle heute Morgen.
Aber da soll jetzt keine blöde Kritik sein, ich weiss ja selbst, wie schwierig der Einstieg in eine Geschichte ist. Und das Woche für Woche. Oft denke ich selbst beim Schreiben, muss man zu Beginn etwas erklären? Weisst, was ich mein? Dann denke ich, ein kurz erläuternder Satz am Ende schärft die Sinne nachträglich.
Mei, ich rede mich hier in Grund und Boden. *ggg*

naschwerk_ni
Hier habe ich nur eine Kritik: Insgesamt zu linksbündig. Hier und da mehr Mut zum Blocksatz. Würde passen, echt.
Geschichten sollten fliessen ... würde sich bei dieser lohnen.

sylvie2day
Haha, nur gut. Herrlisch. Und hier würde jeder Absatz nur nerven.

http://www.joyclub.de/my/748469.olove.html
Du schon wieder!
Soma wollte endlich die Strickliesel loswerden.
Komisch, wieso habe ich Strickesel gelesen?
Warnung an Alle: Olaf stürzt die Merkel.

http://www.joyclub.de/my/541574.cazyz.html
war es, als ob einer den Stöpsel gezogen hatte
Bei Frauen denke ich immer an OB. Okay, sorry, weiter lesen *zwinker*
Ich kramte in meinen Anzugjacken nach vergessenen Briefchen mit Speed, konnte keine finden, fand dafür eine halbe Flasche Wodka, die ich in einem Zug austrank.
Als ich letzten Sonntagmorgen nach Hause kam, waren meine Taschen gefüllt mit fremden Zigarettenschachteln statt Wodka. Die meisten waren leer, nur eine halbvoll, dummerweise selbstgedrehte und schon älter, für mich unrauchbar ...
Erst dann schaute ich auf die schmächtige Gestalt, die vor mir stand. Es war dieses blöde Hippiemädchen von nebenan.
Dein Fuß blutet.
Hau ihr doch eine runter ... so ne blöde Kuh ...
Hihi. Nee, klasse. Nur war sie nicht cool, sondern stoned,
Verdammte Hippies.
Verdammt, Mädel, gute Story.

Subkulturkatze
Oha, endlich mal eine Geschichte, die sie mir nicht vorher vorgelesen hat.
Das unentwegte Klappern der Stricknadeln
So fangen Romane an!!! Echt wieder ein Bringer, roll mich ab.
Schnabeltasse. Wie sehn die Dinger eigentlich aus?

Maurice de UnKowalski
Uff, froh bin. Und lachen muss ich. Typisch Katzerl. Fei schee.

anhera
Boah.
Also bis jetzt die in sich geschlossenste Geschichte nicht nur diese Woche. Hier stimmt alles. Die ist so verflucht menschlich.
Wunderschön. Zugleich denk ich: Alt werden mag ich nicht.
Obwohl, ich leb ja eh rückwärts - von daher ... scheiß der Hund drauf -
... des Wadl obi (antwortet Katzerl immer).

http://www.joyclub.de/my/850115.niobe58.html
Kurz und tiefsinnig. Kompliment.

http://www.joyclub.de/my/1287173.zigeunerin32.html
Nö nö nö. Zu kurz, Du musst noch mal 'ran.
Und überhaupt, diese Vermutung, das Engel Federn haben ... *zwinker*

christian_m
Das kleingeschriebene "Du" zum Kommissar spiegelt die angemessene Respektlosigkeit wieder, die man Menschen entgegen bringt, die sich von Vorurteilen leiten lassen.
Und dieser Kommissar schreibt am nächsten Morgen (nur) seinen Bericht, und nur, um diesen Fall zu vergessen.
Cool.


http://www.joyclub.de/my/1006849.biker_696.html
Bro *g*
Wochenlang schleppten sie sich durch das staubige Land unter der sengenden Sonne und nach und nach verschwanden Henrys Gefährten.
Kein Wunder, dass dort einige Eifrer etwas verdreht sind. Die Sonne, der Sand ... die ... ganzen geilen Weiber *holla
Auch für den letzten Christen in Jerusalem musste es irgendwann ein Ende geben.
Nein, er wurde zum Haschischrauchen verführt und begann eine neue Karriere als Assassin.

Boah ... fäddisch *g*

Für uns allesamt nicht nur tradioniell eine ....
Patentschrift für Aufgussfächer
Saunazubehör

Ein Baumstammabschnitt mit daran befestigten, engelsflügelartigen Schwingen, kann durch Ziehen an einem Strick, wie ein Buch auf- und zugeklappt werden.
Durch den an einer Flasche befestigten Federmechanismus wird ein Aufguss ausgelöst, der z. Bsp. einen betörenden Rosenölduft bis in die hinterste Hautfalte fächelt.

Die ausführliche Patentschrift kann auf der Webseite des internationalen Patentamtes eingesehen werden.
Saunafreunde sind herzlich eingeladen das Gerät bei mir zu testen.

Darf
die Hautfalte auch vorne, rudimentär radial am Wurmfortsatz sein? *haumichwech*
*top*laf
nochmal Kaminlesung
****ra Frau
12.347 Beiträge
@ biker: *top* wer weiß, ob nicht genau das der Grund war, warum die Christen in Jerusalem nie richtig Fuß fassen konnten *zwinker*

@ maurice de fogerty: was für ein Ende *bravo*


@ seelenfire: wenn es eine ordentliche Bedienungsanleitung dafür gibt, wird sich sicher jemand finden, der das Produkt bei standesgemäßer Werbung kauft. *zwinker*


*sonne* Herta
Captain's Dinner
Herzlichen Glückwunsch zum Abitur, Annika, wir haben eine Überraschung für Dich!
Ihre Eltern strahlten und überreichten ihr einen Umschlag.
Was konnte das schon sein!
Annika verdrehte die Augen. Den Mercedes A-Klasse hatten sie ihr doch schon geschenkt, als es ihr gelungen war, nach einer Ehrenrunde die Oberstufe zu erreichen.
Und die Wohnung, in der sie während ihres Studiums in München wohnen würde, hatten ihre besorgten Eltern für sie erworben. Das Appartement musste nur noch mit den passenden Möbeln ausgestattet werden.
Sie öffnete den Umschlag: Eine Kreuzfahrt. Auf dem Luxusliner „Engel der Karibik“.
Entscheidender Nachteil war, dass ihre Eltern mit ihr zusammen reisten.
Ihre Vorstellungen von einer Kreuzfahrt waren gespickt mit Horrorvorstellungen.
Zähneknirschend trat sie die Reise an, in Erwartung von Langeweile pur, einer Armada von älteren Herrschaften, langweiligen Dinners mit langweiligen Leuten und ständiger totaler Überwachung.
Sie hatte zwar die Junior-Suite für sich allein, diese befand sich jedoch unmittelbar neben der Superior Balkonkabine ihrer Eltern.
Der Flug von Frankfurt nach Fort Lauderdale verlief ohne Zwischenfälle. Annika hatte endlich Gelegenheit ihr spannendes Buch von Simon Beckett zu Ende zu lesen.
Das Kreuzfahrtschiff war ein echtes Traumschiff, wunderschön anzusehen und riesengroß.
Ihre Laune besserte sich zusehends.
Entgegen ihrer Befürchtungen war der Aufenthalt an Bord mehr als kurzweilig.
Es gab Fitness-Räume, eine Sauna, einen Pool und eine Clique netter junger Leute.
Die Disco Abende waren unterhaltsam und die Kleiderordnung nicht so streng, wie sie zuvor befürchtet hatte.
Die Landgänge waren traumhaft, ebenso wie das Karibik-Wetter.
Heute Abend stand für die Passagiere aus ihrem Decksbereich das Captain’s Dinner bevor.
Annika kam vom Pool in Flip-Flops, Bikini, nur mit einem Pareo um die Hüften.
Sie hatte bereits echte Karibik Bräune erlangt.
Verträumt stieg sie aus dem Aufzug, bog wie gewohnt nach links ab.
Irgendwo im Labyrinth der Gänge hatte sie sich plötzlich verlaufen.
War sie zu spät ausgestiegen?
Die Decks sahen alle gleich aus.
Wie war noch die Nummer ihrer Suite?
Sie irrte umher und wusste bald nicht mehr, ob sie überhaupt noch in die richtige Richtung lief.
Die Maschinengeräusche schienen immer lauter zu ertönen.
Im Halbdunkel des schmalen Ganges prallte sie plötzlich an die breite Brust eines Matrosen. Ölige Hände umfingen ihre Handgelenke wie Schraubstöcke.
Wen haben wir denn da?
Seine Stimme klang angenehm, einschmeichelnd. Trotzdem war Annika schreckensstarr, jedoch nur wenige Sekunden.
Sie spannte ihren Körper an, hob ihren Kopf und blickte in ein ölverschmiertes, wenngleich sympathisches Gesicht, aus dem sie strahlend weiße Zähne anblitzten.
Sein intensiver Geruch nach maskulinem Schweiß und Schmieröl stieß sie in gleichem Maße ab, wie es sie erregte.
Irritiert riss sie sich los, wandte sich um und rannte, so schnell es ihre Flip-Flops zuließen, wie von Furien gehetzt, den Gang entlang.
Nach der nächsten Biegung konnte sie am Ende des Ganges hellere Beleuchtung ausmachen.
Gott sei Dank, der Aufzug, nun fand sie sich wieder zurecht.
Sie hatte den kleinen Schreck schnell vergessen, duschte ausgiebig und machte sich zum Captain’s Dinner zurecht.
Sie zog ihr kurzes weißes, fast durchsichtiges Strickkleid an, das ihre gebräunten Beine besonders gut zur Geltung brachte.
In Begleitung ihrer Eltern steuerte sie den Speisesaal an.
Der Kapitän stellte seine Begleiter vor, zuletzt den vermeintlichen Matrosen:
Robert Baumann, unser Leitender Ingenieur.
Annika hatte ihn sofort wiedererkannt, obwohl er offensichtlich frisch geduscht und sein Gesicht nicht mehr ölig war. Sie errötete.
In seiner schmucken Uniform sah er umwerfend aus, deutlich besser als in seiner zuvor getragenen Arbeitsmontur.
Er lächelte sie an, zwinkerte ihr kaum wahrnehmbar zu oder bildete sie sich das etwa nur ein?
Jedenfalls ließ er sich nichts anmerken.
Als die Band aufspielte, wandte er sich galant an sie.
Mein Fräulein, darf ich Sie um diesen Tanz bitten?
Um diesen Tanz und noch viele andere an diesem Abend.
Federleicht schwebte sie in seinen starken Armen dahin.
Nachdem sie fast eine halbe Flasche Champagner konsumiert hatte, fühlte sie sich wie auf einer Wolke aus Watte.
Er begleitete sie unter den kritischen Augen ihrer Eltern bis zu ihrer Kabine.
Sie war todtraurig, weil ihr bewusst war, dass sie in zwei Tagen Abschied nehmen mussten.
Außerdem war ihr nicht entgangen, dass er einen Ehering trug…


Also ich weiß nicht' bei Euren Wörtern kommen bei mir meist solche Schmachtfetzen heraus... *rotfl*
@****ne
....hatten die auch schon den neuen Aufgussfächer an Bord? Herrlicher Schmachtfetzen! *faechel*

@***ve
danke....ja, dafür gibt es einen neuentwickelten Axialfächer der durch metazyklonische Strömungseigenschaften den letzten Fortsatz luststeigernd umfächelt. *ventilator*

@****ra
.....das Gerät hat inzwischen soviel Gewinn abgeworfen, dass damit die Entwicklung eines Schweiß- und Pheromonsaugers finanziert werden kann. *experimentier*
*******day Frau
14.250 Beiträge
roxane
Nicht *schaem*en *troest*

Ich bin sicher, er ist Witwer und Vater von zwei halbwüchsigen Töchtern. Und weil seine Schwester, die sich hingebungsvoll um die Zwillinge kümmert, so langsam damit überfordert ist, ist dies seine letzte große Fahrt. Ab nächsten Montag tritt er seine neue Stelle an, und zwar rein zufällig als leitender Ingenieur beim Schiffsbauer xy, der seine Werft genau in der Stadt hat, in der sie studieren wird *fiesgrins*

Sylvie sagt: alles wird gut *taetschel*
nochmal Kaminlesung
****ra Frau
12.347 Beiträge
@ seelenfire
geh schleich di ... wenn's so weit is, sagst ma's
an Schweißabsorber kann ma do imma brauchn,
grad bei meinem Beruf *haumichwech*


@ roxane: ein Captain's Dinner *zwinker* nicht schlecht.
Nein, viel besser...
...es stellt sich heraus, dass er den Ehering nur trägt, um die vielen attraktiven Damen in Schach zu halten, tatsächlich jedoch zur Zeit solo ist.
Außerdem hat er sich auf den ersten Blick verliebt in Annika.
Und als Maschinenbauingenieur ist er ab Monat bei BMW in München tätig.
Danke für die Anregung zum vorläufigen Happy-End, Sylvie!

*freu2*
Was geht denn hier ab?
Mein Gott, seid ihr kreativ! Ich fasse es nicht, was für tolle Geschichten ich hier lese.
Kaum einige Tage nicht online und hier sprudelt es nur so....

Meine kreative Schreibphase ist leider ein wenig ins Stocken geraten, denn meine ganze Kreativität zentriert sich gerade auf den Job....
Aber: Bin noch immer ein leidenschaftlicher Leser, Eurer Geschichten.

Danke für diese Tagesaufheller der besonderen Art.

Dio
Anmelden und mitreden
Du willst mitdiskutieren?
Werde kostenlos Mitglied, um mit anderen über heiße Themen zu diskutieren oder deine eigene Frage zu stellen.