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Geschichten-Spiel Part 10

Das
Presseessen im Schulzenturm geriet zu einem Eklat, als die Politik ersatzlos vom Programm gestrichen wurde. Die Frontalentwässerung des Themas hinterließ eine staubtrockene Athmosphäre, als eine postromantische Diva den Buschauffeur mit Visa gebührend dafür bezahlte, daß dieser Sagitta über die Verandabrüstung schubste.
Sollte er doch sehen, wo er bleibt, mit seinen 8 Wörtern.

(C) Nio**
*******day Frau
14.250 Beiträge
@nio
*bravo*

ich liebe "postromantische Diva"... *love*
Herbst 2018
***to Mann
4.270 Beiträge
Putschversuch
Die Schüler im Schulzentrum trauten ihren Ohren nicht: Sie hatten ab jetzt einen Chauffeur.
Zwar nur einen „Buschauffeur“, aber immerhin.
Sie hatten einen Angestellten, einen Bediensteten.
Der Busfahrer ahnte nicht, was diese neue Bezeichnung für ihn bedeuten sollte.

Bei einem Presseessen beim ADAC war diese Bezeichnung vorgestellt worden, weil die Busfahrer sich immer so diskriminiert fühlten.

Die Schüler empfanden dies als Talentwässerung, als Würdigung ihres Daseins:
Einer Taufe, in der ihnen bescheinigt wurde, dass sie die Zukunft der Menschheit sind.

So benahmen sie sich denn auch.

Die Schüler besetzten das Lehrer- und das Direktorenzimmer. Bei diesem öffneten sie die Tür zur Terrasse, lehnten sich über die Verandabrüstung und proklamierten ihre Thesen:

• Ein Schülerparlament als Politikerersatz.
• Abspaltung der Schülernation von der Lehrernation nach dem Vorbild von Ostrom.
• Abschaffung der Visagebühren für Osteuropäische Lehrkräfte unter Achtzehn.
• Neuregelung des Notensystems nach der Vorlage der Schüler und:
• Nicht nur die Umbenennung der Busfahrer in „Buschauffeur“, sondern in „Schülerchauffeur“.
• Als Nationalhymne den Song von Grönemeyer: „Kinder an die Macht.“

Als der ADAC die Auswirkungen bemerkte, bekamen die Verantwortlichen Ängste …

Sie konsultierten die Politik und das Lehramt. Mithilfe von subversiven Tätigkeiten und feschen Referendaren, die für ein paar Euros mehr als zu tun bereit waren, gelang es, diese Revolution rechtzeitig zu ersticken.

Die Sommerferien taten ihr übriges dazu.
********ride Frau
1.221 Beiträge
Die Punkte sind
zwar ja wohl schon alle verteilt? Aber ich gebe für die kulinarische Beschreinung von Seeigeleier von Heinrich noch welche ab (bin zu spät eigestigen:)
****tta Mann
3.455 Beiträge
in petto
Nein Bori, für Dich habe ich noch etwas in petto. *sabber*
********ride Frau
1.221 Beiträge
was italienisches?
her damit!
Busfahrt
Piefke war Busfahrer. Ein Scheißjob! Meckernde Rentner, pöbelnde Jugendliche und rücksichtlose Autofahrer. Noch dazu miese Bezahlung.
Als Postromantiker gab er selbst Buschauffeur an, wenn er nach seinem Beruf gefragt wurde. So versuchte er wenigstens vor sich selbst seinem Job etwas Glanz zu verleihen. In dem Sinne hätte er selbst gegen schicke Uniformen nichts gehabt.
Klagen tat er aber schon lange nicht mehr. Half sowieso nichts.
Damals, als er noch jung und voller Ideale war, hatte er sich in den Personalrat wählen lassen.
Er hatte auf jeden Politikersatz eine Erwiderung parat gehabt, war eine richtige Kämpfernatur gewesen.
Bis- ja bis ... „Oliver an da Brüstung isch frische Farb dra!“
Er erinnerte sich noch genau an die Situation. Er war mitten in den Tarifverhandlungen aufgestanden und hatte wutentbrannt den Saal verlassen. Oliver, der Exilschwabe war ihm gefolgt, um ihn zu beruhigen. Als sein Kollege den Satz aussprach griff er gleichzeitig nach Piefkes Ärmel, der zu nah an das frisch gestrichene Geländer gekommen war. Piefke erschrak, machte einen Satz zur Seite und Oliver griff ins Leere. Stolperte.
Leider hatten die Maler wohl versucht das Geländer ab zuschrauben, aber hatten eine Mutter am anderen Ende des Balkons nicht lösen können.
Oliver war fünf Stockwerke tief gefallen und saß danach fast gelähmt im Rollstuhl.
Dass seine anderen Kollegen trotzdem nicht auf das Büffet beim Presseessen verzichtet hatten, hatte ihm den Rest gegeben.
Seither war er in keiner Personalratssitzung mehr gesichtet worden.
Schluss! Aus! Bambam!
Wenn jeder sich selbst der Nächste war, sollten sie sich um ihren Scheiß doch selber kümmern.
Oliver hatte sich zwar wieder einigermaßen gemacht, er konnte mittlerweile sogar wieder an Krücken laufen, doch der Schock steckte Piefke noch immer in den Knochen. Deshalb half er seinem Kollegen, wo er konnte. Ein kleines bisschen Schuld traf schließlich auch ihn.
Zum Beispiel brauchte Oliver noch jede erste Woche im Quartal Entwässerungstherapie für seine angeschwollenen Füße. Die fällige Zuzahlung erledigte er, da Oliver nur eine mickrige Berufsunfähigkeitsrente bezog, von seinem Geld, per Visa. Gebührend feierten sie dann abends, sie nannten es Stelzenfest, die wiedererlangte Bewegungsfreiheit Olivers mittels zweier Flaschen Malt.
Sein Konto und sein Kopf waren am nächsten Morgen zwar entrüstet über so viel Unvernunft und rächten sich bitterlich mittels eines geharnischten Katers, doch das war ihm beim nächsten Mal wieder schlicht und ergreifend egal. Er sah das pragmatisch. Man konnte sich ja schließlich nicht jeden Spaß nehmen lassen!
„ Schulzentrum Nord. Endstation. Bitte alles aussteigen! Und vergewissern sie sich bitte, dass sie alle ihnen gehörenden Gegenstände mitnehmen! Wir wünschen ihnen noch einen angenehmen Tag.
Auf Wiedersehen! Ihr RvB, der nicht nur Umwelt-freundliche Verkehsverbund.“

„Verkehrsverb und? Was und? Blöde Ziege!“
Über den pseudofreundlichen Kommunikationsmüll aus der Dose regte er sich jeden Tag aufs Neue auf. Schließlich war er ja noch nicht völlig abgestumpft.
„Scheiße nochmal!Ist doch wahr, ey!“
@ Olove
Wie geil *top2*
Übrigens, mit Holzlatten bewaffnete Jugendliche nennt man "Dreschflegel" *zwinker*
*******old Mann
317 Beiträge
Adrenalin
"Adrenalin"

Sie stand auf der Terrasse des Hotels und lehnte sich auf die Verandabrüstung. Ihr Blick schweifte über das abendliche Rom, genauer gesagt über Ostrom, den Teil der Stadt, in den man sich abends ohne genaue Ortskenntnisse besser nicht wagte. Sieben Hügel und genausoviele Täler, in denen sich der Abschaum der Gesellschaft sammelte. Bei diesem Bild musste sie an eine Wasserfläche denken, die mit Schaum bedeckt war. Schmutzigem Schaum, der ein kleines Tal ausfüllte. Eine Talentwässerung, sie dachte dabei an eine rauschende Toilettenspülung, das wäre sicher eine Lösung des Schmutzproblems.
Sie schüttelte den Kopf, um diese Gedanken los zu werden. "Öffnet die Schleusen, rettet Rom!" Sie spülte diesen abscheulichen Politikersatz mit einem großen Schluck warmen Camparis hinunter. Ah, wie schön die Sterne leuchten würden, könnte man sie durch diesen Abgasschleier nur vernünftig sehen. Sie suchte den Himmel ab. Da, der große Wagen. Sie musste an den Kleinbus denken, der sie vom Flughafen zum Hotel gebracht hatte. In einem Höllentempo war Ernesto, der römische Busschaffeur, durch die schmalen Straßen gerast. Dass kein Unfall passiert war, das war wahrlich ein katholisches Wunder. Aber sie war rechtzeitig zum Pressessen dagewesen und hatte trotz oder vielleicht wegen des Angstschweißes ein gutes Trinkgeld gegeben. Adrenalin war für sie immer schon eine gute Droge, nach der sie immer wieder trachtete, die ihr Lust verschaffte. Sie stellte das Glas Campari auf die Brüstung, schwang ein Bein hoch und zog sich nach oben. Nun saß sie auf der Verandabrüstung und ließ die Beine nach unten baumeln. Sie dachte an damals, als sie mit ihrer besten Freundin Cora im Schulzentrum Citaverde kurz vor dem Abschluss gestanden hatte. Sie waren einen Abend zum Shopppen ausgegangen. Cora hatte die Visa Karte ihres Vaters bei sich und sie haben sich die beste Boutique ausgesucht. Ein Kleid nach dem anderen wurde probiert und sie hatten gelacht und sich königlich amüsiert. Dann wollte Cora bezahlen. Die Karte war gesperrt und bevor sie etwas erklären konnten war die Policia da. Sie wurden auf das evier gebracht und behandelt als wären sie Schwerverbrecher. Als sie zu den Prostituierten in die Zelle mussten, pochte ihr Adrenalin voll hoch. Erst nach zwei Stunden war der Vater von Cora im Revier aufgetaucht und hatte das Problem mit der unbezahlten Visagebühr aufgeklärt. Sie glaubte noch heute, dass das eine absichtliche Strafaktion gegen Cora war. Aber der Kick war unglaublich.
Sie nahm den letzten Schluck Campari, warf den Kopf in den Nacken und verlor dabei den Halt. Ihr Körper kippte über das Geländer. Sie nahm alles in Zeitlupe wahr, das langsame Neigen des Oberkörpers, die nach halt suchende Hand, das Straucheln des Beines, das sich im Geländer zu verhaken suchte. Sie spürte ihr Adrenalin steigen. Der Pegel war hoch, sehr hoch, daher spürte sie keine Schmerz. Nicht als sie sich am Geländer stieß, nicht als sie an der Mauer scharrte, nicht als sie unten aufprallte. Sie rollte noch eine halbe Umdrehung, dann blieb sie regungslos liegen.
Über ihr erschien ein Gesicht. Es war verschwommen und es bewegte sich.
"Hallo! Hallo! Kommen sie zu sich! Sie müssen aufpassen, sie hätten sich verletzen können. Das sind immerhin einen Meterundfünfzig bis dort oben und das trockene Gras ist hart im Sommer."
Ihr Blick wurde wieder scharf und sie lächelte - soviel Adrenalin und ganz oben am Himmel konnte sie den großen Wagen sehen.


© 2009 2hard2hold
Top! Wieder mal falsche Färte gelegt!
Bei Mann sind 30 cm schon viel, bei Frau müssen es schon Einsfuffzich sein! endergeländer*lol*laf
Neulich in der Korrektorenabteilung unseres kleinen Verlages „Ost & Rom“.
Wir begrüßten unseren Gast, den bedeutenden Sagittologen Dr. Oskar Busch-Auffeur, der sich sogleich ans Werk machte und koffeinfreien Kaffee verlangte. Also so wie Tee ohne Tee. Na gut.

Das hätte er lieber bleiben lassen sollen. Denn ein richtiger, schöner starker Espresso hätte seine Sinne angeregt. Peinlich, peinlich, Herr Doktor (raunte ihm das geneigte Publikum entgegen).

Er blätterte aufgeregt in UNSEREM 8-Wort-Buch und suchte natürlich nach Fehlern. Bald darauf schrie er los. Das heißt, er kreischte lauthals. Schnell war das Oropax vergriffen. Mannomann, der hat es echt nicht gecheckt. Hier seine Berichtungen:

Politikersatz = Politiker-Ersatz
Schulzenturm = Schulzentrum
Talentwässerung = Talentbewässerung
Visagebühren = Visagegebühren (Ja, schaun Sie sich mal diese Hackfressen an!)
Verandabrüstung = Balkontittonie

„Erwin“, schrie Ost und meinte mich, „Erwin, Schnaps für den Doktor.“
„Oral oder anal“, konterte ich gut gelaunt.
Das (geneigte) Publikum, hauptsächlich Journalisten, brummelte etwas geschafft und irritiert und und und. Und.
Ah so, ja.
„Frollein Trump! Her mit den Bouletten, fahren Sie das Presseessen auf.“

Kleine Pause.
Ich zu Ost: „Ersäufen oder Erschießen?“
Ost: „Knall den Arsch ab, Rom, aber nicht wieder alles voll spritzen.“
„Quatsch, Ost!“
Das hungrige Publikum wurde unruhig und skandierte: „Blutwurst … Blutwurst …“

Später.
„Na, Ost.“
„Na, Rom.“
Erinnerung
Es war eine schöne Zeit, damals in Rom. Nahe der Universität am Tiber, an der Via Ostinense in Ostrom. Dort kann man noch heute noch preiswert leben und einkaufen. Ich weiß noch, wie mich meine Freundin, die dort Archäologie im vierten Semester dank eines Stipendiums studieren durfte, begrüßte. Wie sich über meinen Besuch aus ihrer Heimat freute. Wir standen an einem warmen Julitag vor der Verandabrüstung ihrer angemieteten Villa und redeten über unsere Kindheit.

Sie konnte sich noch genau an den Schulzenturm unseres kleinen Dorfes erinnern. Wie es damals in den Sechzigern und auch davor üblich war, gab es in diesen Dörfern keinen Bürgermeister, sondern nur den Dorfschulzen, das Oberhaupt der Gemeinde. Ihr Vater war der Schulbuschauffeur gewesen, sie und ich trafen uns jeden Morgen. Erst viele Jahre im Bus und später auch sonst. Damals, als die Bevölkerung unseres kleinen Dorfes während der Talentwässerung evakuiert werden sollte, entschlossen sich unsere beiden Eltern, trotz hoher Visagebühren, eine Reise nach Nigeria anzutreten. Aber ich schweife ab, nur zu gerne, von Afrika später mehr. Oder nicht?

Der Schulzenturm brannte lichterloh. Ich wollte ihr einfach imponieren, mehr nicht. Alles brannte ab, der Turm, der Schulze, seine Frau, seine Kinder. Noch heute, dieser eine Satz, dieser Politikersatz des Nachfolgeschulzen, wie verfolgt er mich noch heute. Dass spielende Kinder alles entflammten. Mein Herz entflammte sich, damals, und nur für sie.

Deswegen Afrika, damals, mit den Eltern. Und heute stehen wir uns wieder gegenüber, sie und ich. Nach so vielen Jahren. Sie, die Studentin, und ich, der Brandstifter. Der Brandstifter noch heute, denn ich merkte, wie sich ihre Gefühle für mich immer noch überschlugen, nach all den Jahren.

Heute, damals, alles ist lange her. Genau wie unser letzter gemeinsamer Abend in Rom, als sie einen Vortrag hielt. Nach dem Presseessen am Ufer des Tiber, nahe der Via Alberto Einstein, schliefen wir zum ersten Mal miteinander. Ich war ihr Gast, aber sie, wie sie mit ihrem wissenschaftlichen Referat das Publikum begeisterte. Sie!

Und heute sitze ich über die neuen acht Worte und erinnere mich an meine Zeit in Rom, an Rom und davor, an sie.
*****e_M Frau
8.386 Beiträge
~
Ganz besonders liebe ich hier den sich immer wieder fortsetzenden Strang römischer Geschichten, völlig egal ob mit oder ohne Talent-Wässerung.....*lol*

Bin begeistert!

Und stelle bei mir fest, dass ich nicht mehr tagelang auf DIE Inspiration warte, sondern: Wörter gucken, Bilder enstehen lassen, und los.

Manchmal ist es so wie früher in Schulsituationen *lach*. Nun ist halt Sonntags um 8 immer Deutsch-Aufsatz angesagt - nur, Göttin sei Dank, völlig anders.

LG allen SchreiberInnen,

Odette
Redaktionell
Die Stimme ihres Chefs riss sie aus ihren Träumereien. Er stürmte in ihr Büro.
Frau Rech, wie weit sind Sie mit Ihren Recherchen und den Artikeln?
Sein feistes Gesicht glänzte hochrot, seine gegelten strähnigen Haare troffen vor Pomade.
Angelika hatte sich seit Stunden eingeigelt und beugte sich nun noch tiefer über ihren Schreibtisch.
Ich brauche noch ein wenig Zeit, dann gehe ich erst mal in die Mittagspause.
Der Artikel über die Talentwässerung des Kälberalpelbaches machte ihr zu schaffen. Dauernd meldeten sich Leute, die von den Staubecken überhaupt nicht betroffen waren, da sie talentfernt wohnen.
Das hier muss auch noch rein, der Typ, der sich für die Reinkarnation von Michael Jackson hält. Das ist noch frisch, das ist noch aktuell.
Er fegte wieder hinaus. Sie seufzte laut, voller Selbstmitleid.
Jede Menge ungeheuer spannende Felder, die sie beackerte: der Streik im Kernkraftwerk, bei dem das Streikende nicht abzusehen war.
Die Artikel über alle möglichen Kommunalanliegen, besonders der aufdringliche Fotograf, der sie ständig mit seiner verblödeten Kommunalalbumserie bedrängte.
Überregionale Meldungen über die Tagung der Visagistinnen und die Änderung der Visagebühren sollten in die morgige Ausgabe einfließen.
Sie war zur Zeit die einzige Redakteurin in der Lokalredaktion dieses Käseblattes und hatte nun auch noch den Feuilletonteil übernehmen müssen. Ihre Kollegin hatte bei der Tombola des örtlichen Gesangsvereines einen Kurztrip nach Barcelona gewonnen und sie in diesem Elend allein gelassen.
Schweinelende im Speckmantel auf Salatbett mit Pommes dauphine.
Es klang auf der Speisekarte der Kantine immer besser, als es später aussah und schmeckte.
Sie schlang die Mahlzeit hinunter, ohne den Geschmack zu registieren. Sie kam noch nicht einmal dazu, ihren Nachtischweincreme zu verspeisen, als ihr Handy klingelte.
Es war ihre Kollegin Erika, die von ihrer Reise schwärmte. Vor allem von dem "süßen Buschauffeur" der sie in ihr Urlaubsdomizil kutschiert hatte und seither persönlich betreute.
Nach Hause nehme ich den Nachteilzug, dann bin ich morgen früh wieder in der Redaktion.
Nach ihrer Pause nahm Angelika noch den Kulturteil in Angriff, mit dem Bericht über die hochinteressante Preisverleihung des Reimar-Lüst-Preises an die Politikwissenschaftlerin Elinor Ostrom.
Als ob das irgendein Schwein interessiert.
Im Klatsch- und Tratschteil beleuchtete sie die tragische Geschichte vom Aufstieg und Fall eines bekannten und beliebten (oder musste es heißen beleibten) Kommunalpolitikers, der in seinem Urlaubsdomizil aufgrund einer schadhaften Verandabrüstung mehrere Meter in die Tiefe stürzte.
Ich bin unersättlich aber nicht unersätzlich.
Mit diesem prägnanten Politikersatz hatte er sich unsterblich gemacht, obwohl er aufgrund des Aufpralls verstarb.
Zuletzt noch der reißerische Artikel über einen entlaufenen Hund:
Böser Häscher reißt harmlose Häschen.
Blödsinnige Schlagzeile!
Ihr Chef grinste zufrieden, als sie ihm ihre Entwürfe präsentierte und gab die Artikel zum Druck frei.
Endlich Feierabend.
Für heute hatte sie genug von Recherchearbeit und Wortakrobatik!
Sie wunderte sich, dass ihr heute die Staubecken ins Auge stachen, als sie ihre Wohnung betrat.
Ich müsste mal wieder Staub wischen!
Als sie sich in ihrer Wanne ausstrecken konnte, war sie heilfroh. Ein Hauch von wohlduftenden Badeessenzen hüllte sie ein.
Es war Balsam für ihre Seele, ihr Plastikseeleopard plätscherte neben der Kunststofffledermaus im Badeschaum.
Nun freute sie sich diebisch auf das Presseessen im Schulzentrum : Seeigeleieromelette mit Wasabimeerrettichsenfpaste, Lammmedaillons mit Spargeltagliatelleauflauf, Lachssautée in Dilllake, Flusskrebsschwänze mit Eismeergarnelenschaum...
****tta Mann
3.455 Beiträge
Ganz nach meinem Geschmack
So herrliche Worte.

Staubecken und Staubecken *zwinker*
Streikende
Kommunalalbumserie
Wortakrobatik nach meinem Geschmack.

Nachtischweincreme
Wasabimeerrettichsenfpaste
Lammmedaillons
Spargeltagliatelleauflauf
Lachssautée
in Dilllake

einfach lecker.
nochmal Kaminlesung
****ra Frau
12.347 Beiträge
Sagitta, ich häng mich hier einfach an dich ran, dann brauch ich nicht soviel zu schreiben *smile*

Echt tolle Wortkreationen! *bravo*


Ihr schreibt so tolle Geschichten zu diesen Worten, mir ist im Ansatz noch nichts eingefallen ... und es ist schon Wochenmitte *panik*

Liebe Grüße
Herta
*******day Frau
14.250 Beiträge
@anhera
Don't *panik*

Oder, um es mit Ronald Reagan zu sagen (ein Politikersatz zum Thema: zwei Hubschrauber krachten ineinander anstatt zu landen und die Geiseln zu befreien):

"Die Aktion war ein begrenzter Erfolg"

Sylvie *taetschel*
nochmal Kaminlesung
****ra Frau
12.347 Beiträge
*haumichwech*

... danke für's Streicheln *smile*
****tta Mann
3.455 Beiträge
Politikersatz
Beziehungsweise mit den Worten von Bill Clinton: "Monica, ich möchte Dich jetzt meinem Regierungsstab vorstellen."
nochmal Kaminlesung
****ra Frau
12.347 Beiträge
*haumichwech**haumichwech*

genial ....


und Monica hat das falsch verstanden und ist ihm an den Reißverschluß gegangen .... *ggg*
*******day Frau
14.250 Beiträge
und nicht vergessen: oral ist nicht vaginal und nur vaginal ist Geschlechtsverkehr *klugscheisser*

Solange SIE nicht beim Presseessen auf den Regierungsstab beisst *fiesgrins*
nochmal Kaminlesung
****ra Frau
12.347 Beiträge
... das wäre nur dann ein Problem, wenn es Würstchen gäbe beim Presseessen ...
Öhm, willkommen in der Plauderecke *mopper

Los, schreibt Geschichten .... *hopp
nochmal Kaminlesung
****ra Frau
12.347 Beiträge
ageh .... i lass mi ja nur inspirieren .... i komm mit dem Presseessen ned weiter *lol*
*******day Frau
14.250 Beiträge
MrMo
hör auf zu moppern... das ist eine gruppendynamisch wertvolle Fortsetzungsgeschichte *genau*

Und Monica sah sich Bill's Würstchen an und dachte "Warum nur habe ich blöde Kuh nicht den Buschaffeur genommen? Der hatte wenigstens kein Wiener Würstchen, sondern ne Eichsfelder Stracke!" *fiesgrins*
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