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Geschichten-Spiel Part 10

*****dus Mann
30 Beiträge
So bekommt ...
... das Geschichtenspiel doch eine noch viel spannendere Dimension. Wirklich gut ihr beiden. Andere Sprache, andere Zeit, anderer Ort, andere Perspektive: Gegenpol und zugleich passendes Gegenstück.
Kompliment 2h2h und Engelchen.
Buthidus
*****har Paar
41.021 Beiträge
JOY-Team Gruppen-Mod 
@ GefallenerEngel
Liebe Gabi, da muss ich mich wohl vor Dir verbeugen: Klasse Geschichte! Auch wenn Du Dich hast inspirieren lassen ... das ist völlig in Ordnung. Und ein wertvolles "Gegengewicht" bzw. großartige Ergänzung!

Aber als unsere Lieblingslektorin, die Du ja auch bist, hast Du neben einem dicken Lob für die Geschichte eine Rüffler verdient für:

Die sollte davor gelesen werden - wegen dem Zusammenhang

Muss das nicht lauten: "... wegen des Zusammenhangs"?

Da kam wohl mal wieder die Schwäbin durch, Du Engel, denn die Schwaben ignorieren manche Fälle ja beharrlich ... Oder der (das?) fehlende Laptop war schuld?

*

Ich freu mich riesig, dass Du hier mal wieder eine Geschichte reingestellt hast.

(Der Antaghar)
*******old Mann
317 Beiträge
Eine schöne Ergänzung
Danke Engelchen für diese unabgesprochene, aber wunderbare Ergänzung. Du hast da wahrhaft meisterlich die Geschehnisse auf der Erde geschildert, die in meiner Geschichte von oben gesehen wurden.
Traumhaft - fehlt noch....die geschichte aus der Sicht der "Schwester"...

Aron (2h2h)

PS: Danke für die anderen Kritiken. Ich werde diese berücksichtigen und künftige "auf auf" Konstrukte vermeiden.
**********Engel Frau
25.346 Beiträge
Gruppen-Mod 
*haumichwech*
Antaghar! Du hast mich eiskalt erwischt! *ggg*

Natürlich hast Du recht und da kam nun wirklich die Schwäbin durch. Du weißt ja, wir können alles, außer .... *zwinker*

Ok, ich gelobe Besserung. Wegen dem Sprache und so...
*****har Paar
41.021 Beiträge
JOY-Team Gruppen-Mod 
Ach Gabi ...
Du weißt doch, wie sehr ich Dich mag - auch wenn Du mal "wegen dem Schreiben" Kritik von mir erntest ...

*knuddel*

Der Antaghar
(den Lektor ebenso wie den Leck-Tor einfach nicht ablegen könnend ...)
nochmal Kaminlesung
****ra Frau
12.347 Beiträge
Schmuggel
Er saß in seiner Zelle und grübelte über sein Leben nach. Womit hatte er diese drakonische Strafe verdient? Das bisschen Koks, das er über die Grenze nach Idiotistan schmuggeln wollte, war doch nicht der Rede wert. Dafür hätte ein einfaches Gefängnis genügt. Nun saß er hier,in einer Umlaufbahn 23.000 km über dem Erdboden, in einem Orbitalgefängnis des Staates Nimmerwiedersehen. 'Wie konnte ich da nur hineingeraten', dachte er verzweifelt und das nicht zum ersten Mal.
Sein Blick schweifte durch die Zelle. Kahle, graue, kalte Wände. Eine Nische mit vorgespanntem Netz zum Schlafen, der Kasten mit den nötigen Dingen für die persönliche Hygiene. Er wusste nicht mehr, wie der stille Beobachter das Ding genannt hatte. Es war ihm auch egal.
"Lasst mich hier raus", er wurde plötzlich von einer Panikattacke befallen und rammte mit der rechten Schulter das Schot. Es gab ein dumpfes Pong, dem ein Schmerzensschrei folgt. "Shit, shit, shit, verdammter Shit, meine Schulter!" Er sprang in seiner Zelle herum und rieb die rechten Schulter, wie ein Irrer. "Ich werd' hier noch wahnsinnig! Wann ist denn endlich diese verdammte Anhörung!" Er drehte sich zur Videokamera und redete direkt hinein. "Du elendes Schwein eines Beobachters! Wann ist endlich diese gottverdammte Anhörung!" Er wusste, dass es sinnlos war. Sinnlos mit dem stillen Beobachter reden zu wollen. Der Beobachter zog keine Befriedigung aus der Situation der Gefangenen. Er beobachtete nur und zeigte keine Gefühle. Vielleicht hatte er keine? Vielleicht - war er eine Maschine?

"Ich heiße Eli Perlentaucher. Ich heiße Eli Perlentaucher. Ich heiße Eli Perlentaucher." Er war nun schon einige Schlafperioden hier auf der Orbitalstation und fühlte, wie die Kälte des Alls in seine Glieder kroch. Er verlor das Gefühl für Zeit und begann an sich und seinen Sinnen zu zweifeln. "Ich bin Eli Perlentaucher. Eli Perlentaucher." Dabei wippte sein Oberkörper vor und zurück. Eli - vor - Perlentaucher - zurück. Vor - zurück. Vor - zurück. Bis die Tür aufging und ...

Die schönste Frau des Universums seine Zelle betrat. Sie trug das Grau der Raumfahrer mit den Insignien des Staates Nimmerwiedersehen. Sie blickte ihm streng in die Augen. Diese Frau war ein Atompilz: mächtig, gefährlich, explosiv und nur aus sicherer Distanz zu betrachten.

Sie sprach kein Wort, betrachtete ihn von oben bis unten und schätzte ihn augenblicklich ein. Er fühlte Erniedrigung in sich aufsteigen und gleichzeitig Haß. Einen unbändigen Haß auf diese Menschen, die ihm das hier antaten. Die ihn hier in diesem verdammten Orbitalgefängnis schmachten ließen, nur weil er ein bisschen Koks von Nimmerwiedersehen nach Idiotistan transportieren wollte. In Idiotistan war durch Fehlplanung der Regierung der Brennstoff rar geworden. So hatte er sich aufgemacht um 2 Kübel Kohle über den Blues-Pass zu bringen.

"Du wirst wohl kein Mitleid mit mir haben", er hatte plötzlich keine Angst mehr. Sie lachte. Hart und laut, metallisch.
"Verdammte Nimmerwiederseher, ihr seid doch alles Roboter! Was wollt ihr mit dem verdammten Koks? Ihr braucht ihn doch gar nicht!" Er baute sich vor ihr auf, stemmte die Hände in die Hüften und hoffte auf eine Antwort. Es kam keine. Er erfuhr nie, was wirklich passiert war.

Mit zwei Kübeln Koks erwachte er am eiskalten Blues-Pass. Es hatte zu schneien aufgehört.

"Was für ein absurder Traum", sagte er, um sich Mut zu machen und schritt flott aus. Er wollte noch vor der Dämmerung den Pass hinter sich haben. Dann war er in Sicherheit und schwor sich, nie wieder im Leben Koks zu schmuggeln. Nie wieder! Das war es nicht wert.

©Herta 5/2009
**********Engel Frau
25.346 Beiträge
Gruppen-Mod 
Oups...
"Ey Mann, komm... jetzt gib mir doch was. Nur eine kleine Spur... ein kleines Näs'chen. Das Koks ist dermaßen gut, das du da grad hast. Das haut mich weg, auf direktem Weg in die Umlaufbahn... komm ey... bitte..."

"Nein Mann, das tu ich mir nicht nochmal an. Nicht, solange du den Blues hast. Das hat bei dir verheerende Auswirkungen. Da gehst du jedes Mal ab wie ein Atompilz! Wenn ich nur an letzte Nacht denke. Wie du an der Tanke aus dem Auto gerannt bist und dir im Shop die Cola in die Nase gezogen hast. Neee, echt nicht, diese Erniedrigung muss ich mir nicht nochmal geben, wie ich danach deine Kotze vom Boden wischen musste und die Typen drumherum nur noch gelacht haben."

"Najaaaa... das war gestern ein Ausnahmezustand. Ich versprech's dir, das kommt heute nicht mehr vor. Heut wäre es nur eine Befriedigung für mich. Ich würde sanft wie ein Perlentaucher absinken in dieses irre Gefühl, wie es mir das Hirn zerbläst. Ich möchte fliegen... völlig losgelöst und leicht sein. Bitte... lass mich doch nicht so hängen, ich brauch es wirklich!"

Johnny gab nach, wie halt Freunde irgendwann nachgeben, und legte ihm eine Spur, die Ben sich sofort in die Nase zog. Es dauerte keine 10 Minuten und er war nur noch handlungsunfähiger Beobachter einer schnellen Szene, in der Ben auf das Fensterbrett stieg, im offenen Fenster stand und rief "Ja Herr, ich komme! Ich flieeeeege...". Und er sprang...

Johnny seufzte tief, nahm noch in aller Ruhe einen Zug von seiner Zigarette, stand auf und ging zur Türe hinaus nach draußen vor das Haus. Da saß Ben auf dem Gehsteig, direkt unter dem Fenster, mit weit ausgebreiteten Armen, als würde er fliegen.
"Oh Mann... wann lernst du es endlich, dass wir im Erdgeschoss wohnen, wie oft noch diese Aktion", sagte Johnny und schleppte ihn mit dem Vorsatz, ihm nie mehr Koks zu geben, wenn er im Blues ist, wieder zurück in die Wohnung.
"Naja", dachte er bei sich, "immer noch besser, als in der Tanke Cola in die Nase zu ziehen."

Und im Hintergrund erklingt leise Musik. Die Doors mit "This is the end..."
*******old Mann
317 Beiträge
Abgedreht
Hallo anhera,

das ist fast schon Douglas Adams, was ihr da fabriziert. Ich schmunzle immer noch über den einen Satz, der mich nicht mehr los lässt:

Diese Frau war ein Atompilz: mächtig, gefährlich, explosiv und nur aus sicherer Distanz zu betrachten.

A.
Orange Session
*********katze Frau
8.077 Beiträge
Endlich
Ich dachte schon, mir flutscht gar nichts mehr aus den Fingern. Und gleich werde ich lesen, was Euch so zu den richtig geilen 8 Wörtern eingefallen ist.


Ich saß im Schneidersitz auf dem Boden, heulte Rotz und Wasser und kaute auf einer Karotte herum. Doch, das geht gleichzeitig! Sieht nur völlig bescheuert aus. Aber das war mir egal. Ich hatte den Blues. Ich fragte mich wohl zum tausendsten Mal, warum Adrian mich betrogen hatte und sich dabei auch noch von mir erwischen ließ, als das Telefon klingelte.

„Billy, hast Du schon von dem neuen Laden gehört?“ polterte meine Freundin Sina sofort los, ohne auf mein Schniefen einzugehen. „Man muss wochenlang vorbestellen, um einen Tisch zu ergattern. Aber – halt Dich fest – die Tussi aus unserer Marketingabteilung hat sich ein Bein gebrochen und gab mir ihre Reservierungsnummer! Geil, was? Es ist ein Tisch für zwei und Du kommst natürlich mit. Keine Widerrede! Zieh was Schräges an, ich hole Dich um Acht ab.“ Klick.

So drückte Sina ihr Mitgefühl aus. Keine tröstenden Umarmungen, sondern Ablenkungen waren ihre Strategie, um mich aus meinem Kummer zu befreien und diese Erniedrigung vergessen zu können. Schon damals in der Schule, als mich einige Idioten ständig wegen meines Namens hänselten, ‚ Sibylle, Sibylle, trägt ne fette Brille!’ nannte sie mich beharrlich Billy und dieser Name setzte sich schnell durch. Später riet sie mir zu Kontaktlinsen, und meine „Verwandlung“ war perfekt. Ich wurde immer selbstsicherer und wir waren das Spaßduo schlechthin.

Ich wählte das Maximum an Schrägheit aus meinem Kleiderschrank und ließ auch beim Make up meiner Fantasie freien Lauf. Ich war sehr gespannt auf diesen neuen Laden. Man sagte ihm ausgefallene Küche, famoses Ambiente und total verrücktes Personal nach. Nun, heute würde ich erfahren, ob es nur Gerüchte waren oder der Realität entsprach.

Mit quietschenden Reifen stoppten wir vor dem Restaurant, weil ein ausgewachsener Gorilla vor das Auto sprang. Nach dem ersten Schreck erkannten wir die Verkleidung und der Affe entpuppte sich als charmant klingender Mann, der den Wagen für uns parken würde.

Das alte Herrenhaus am Stadtrand, welches von einem unbekannten Investor vor dem Verfall gerettet und zu einem Restaurant umgebaut wurde, erstrahlte in neuem Glanz. Ein Portier öffnete uns die Flügeltüre und geleitete uns zu einem gläsernen Pult. Statt eines Gästebuches war eine Art Bildschirm in die Schräge eingelassen und eine hoch gewachsene Frau hinter dem Glasgebilde sah uns freundlich an. Wir bestaunten ihr außergewöhnliches Outfit – schwarze Corsage, Latexrock, feinste Netzstrümpfe und die mörderischsten High-Heels, die ich je gesehen hatte, dazu ein filmreifes Make up – da begrüßte sie uns mit einem tiefen Timbre. „Guten Abend, die Damen, ich heiße Victor und freue mich, sie begrüßen zu dürfen. Sie sehen einfach hinreissend aus!“ Nachdem sie, oder besser gesagt er, unsere Reservierungsnummer eingetippt hatte, wurden uns von zwei Frauen im Elfenkostüm die Mäntel abgenommen.

Wir kamen aus dem Staunen nicht mehr heraus.
Die Einrichtung des Restaurants war kühl und stylish. Wir wurden zu einem Tisch geführt und nahmen Platz. Vergnügt betrachteten wir die anderen Gäste. Raffinierte Hochsteckfrisuren, extravagante Kleidung von frech-frivol bis super elegant und rundweg fröhliche Gesichter waren zu sehen.

Wie aus dem Nichts erschien ein Kellner neben uns. „Darf ich den Damen unser Menü des Tages anbieten?“ Wir nickten kichernd, denn seine Stimme schien durch das Einatmen von Helium verzerrt zu sein und passte so gar nicht zu seiner eleganten Erscheinung. Mit piepsiger Stimme fuhr er fort: „’Perlentauchers Paradise’ ist unser heutiger Auftakt. Eine Kreation von gratinierten Austern an Tomaten-Chili-Confit.“ Er nahm einen Zug aus einem dünnen Röhrchen, welches wie ein Mini-Mikrofon hinter seinem Ohr befestigt war und vor seinem Mund endete. Wieder einige Oktaven höher erklärte er uns den Hauptgang: „’King Kobe’. Hauchzartes Filet des Kobe-Rindes mit einem Traum von Spargelspitzen-Tarte und peruanischen Ofenkartöffelchen auf einem Mango-Hollandaise-Spiegel. Als Dessert erwartet sie unser ‚Koks and Fruits’. Bitte vertrauen sie unserer Weinauswahl. Sie ist perfekt auf das Menü abgestimmt.“

Er entfernte sich und ließ uns mit offenen Mündern zurück. „Ist das abgefahren!“ meinte Sina. „Unglaublich. Ich bin sowas von gespannt!“ erwiderte ich. „Aber zumindest hätte er uns etwas zu trinken servieren können, oder?“ Ich hatte den Satz kaum ausgesprochen, da summte es im Tisch, die Mitte senkte sich und wurde durch eine Glasplatte ersetzt, die von unten hochgefahren kam. Darauf standen zwei Gläser Champagner und eine Karte, auf der das Menü nachzulesen war. Ganz unten stand handschriftlich „Ich weiß, Sie werden es lieben! Ergebenst, Ihr Koch A. Tom Pilz“

„Wie funktioniert das nur?“ staunte ich. „Die müssen irgendein Tunnel-System im Boden eingebaut haben. Eine Art Umlaufbahn für Getränke und Speisen. Cool!“ meinte Sina.
Da surrte es wieder und auf der erneut hochfahrenden Platte standen unsere Vorspeisen und zwei Weingläser. Einfach köstlich! Wir aßen, plauderten und mein Kummer war fast vergessen. Der Hauptgang war phänomenal und auch der dazu gereichte Wein passte perfekt. Das Dessert war statt auf einem Teller auf einem Spiegel angerichtet. Eine glänzende, große Erdbeere, ein Mangoschnitz, eine Sternfruchtscheibe und einige Himbeeren spiegelten sich auf der einen Seite der Unterlage. Davor lag, fein säuberlich gezogen, eine Linie weißen Pulvers mit einem dunkelbraunen, dicken Strohhalm daneben.

„Das gibt’s doch nicht! Die werden doch nicht Kokain…“ Ich unterbrach Sina mit einem Lachen. Ich hatte erkannt, dass der „Strohhalm“ aus Schokolade bestand und intuitiv blies ich damit den Puderzucker auf die Früchte. Lachend verspeisten wir das leichte Dessert und waren überglücklich wegen des Beinbruchs von Sinas Kollegin.

„Fahr zur Hölle, Du Idiot!“ übertönte Zappas Version von Ravels Bolero. Wir sahen in die Richtung, aus der die Stimme kam und ich traute meinen Augen nicht. In einer Nische saß Adrian mit seiner neuen Eroberung. Sie zischte ihm zu, dass er es vergessen könne, den heimlichen Beobachter zu spielen, während sie seine Exfreundin verführen solle. Sie stand auf, schüttete ihm ein Glas Wein ins Gesicht und verließ das Lokal.

Was soll ich sagen, der Abend war die reinste Befriedigung für meine Sinne, mein Ego und mein Selbstwertgefühl. An Adrian dachte ich nie wieder.
**********Engel Frau
25.346 Beiträge
Gruppen-Mod 
Wow...
Welch' ein tolles Restaurant und was für ein toller Abend!

Klasse Story, Katzerl! Da saß ich doch gerne mit am Tisch!

Bussi
Gabi
********ride Frau
1.221 Beiträge
Wohl
ein kulinarischer Rachezug! Vergiss Adrian und gib uns die Adresse!
Orbitalgefängnisse und schräge Restaurants
Bin begeistert, was diese Woche hier für abgefahrene Geschichten entstehen...

Anhera, das mit dem Orbitalgefängniss ist irre. Das "Wahnsinnigwerden" verdammt gut beschrieben!

Klitzkleine Anmerkung: Ich fände es schöner, wenn Zahlen konsequent ausgeschrieben würden... War bestimmt keine Absicht, dass da mal ne 2 und mal zwei stand.


Und die Menüwahl in Katzerls Restaurant - einfach geil! Sag, das is ned in Schwabing irgendwo oder?


Ihr habt so geniale Ideen.

LG, Claudia
nochmal Kaminlesung
****ra Frau
12.347 Beiträge
Du hast recht, das ist mir beim Lesen gar nicht mehr aufgefallen. Danke für deinen Hinweis *ggg*

Und *danke* für das positive Feedback *freu*


*sonne*Herta
eyes002
******ace Mann
15.955 Beiträge
Gruppen-Mod 
Sinne?
Der blausahnige Pilz döste warm vor sich hin. Rotrunde Beobachter zwitscherten vor dem Fenster, aus dem ich lautstark heraus sah. Schwarz- graue Äpfel drängten sich mir entgegen und ich konnte ihre Farbe riechen. Verbranntes Gummi. Nein, diese Äpfel würde ich niemals inhalieren können, ihre Umlaufbahn war zu niedrig.
Der tumbe Ton der gefirlefanzten Migration der Gefäße räderte mein Hirn. Komischblaue Fettwolken brachten graublauen Blues, der nach künstlichen Erdbeeren schmeckte.
Schnell versteckte ich den gehaltvollen Atompilz in der Handfläche, als die seidenen, tuffigen Erniedriger gewaltsam hellrot in meine Festung eindrangen.
Der zitronige Geruch einer braunen Schlange legte mir Befriedigung dar, jedoch konnte meine wollene Nase sich nicht an der Tatsache erfreuen, dass salzigeckige Beichtstühle nicht nach Gebärmutter riechen.

Das ovale Klackern der Handschellen roch nach Rosa. Und weit entfernt in einem weit, weit abgelegnen Zipfel meines lüstern-grünen Seidengehirn schälte sich ein Gedanke an die seichte Oberfläche der Denkgewässer: Nie wieder Koks.....









Perlentaucher
Das..
mein lieber Ghostface, klingt mehr nach LSD...
den Satz find ich verdammt gut:
Der tumbe Ton der gefirlefanzten Migration der Gefäße räderte mein Hirn

lg, Claudia
*****har Paar
41.021 Beiträge
JOY-Team Gruppen-Mod 
Wieder mal ...
... eine Geschichte besser als die andere - einfach beeindruckend.

Egal, ob auf dem Fantasy-Trip oder realistisch, romantisch oder sexy - einfach nur der Hammer, Eure Strories. Bewundernswert, originell, klasse geschrieben.

Nur mir fällt mal wieder keine ein ...

*heul*

(Ist aber auch nicht leicht, wenn man gerade wie verrückt an etwas anderem arbeitet ...)

*

@ Ghostface

Das klingt weder nach Koks noch nach irgendwelchen aus Mutterkorn gewonnenen Lysergsäure-Derivaten, sondern am ehesten nach Yage - dem Zeug, das auch Ginsberg, Kerouac, Borroughs etc. gesucht haben, also nach dem Wirkstoff aus Ayahuasca (chemische Bezeichnung: DMT). Aber - wo hast Du das Zeug her?

(Der Antaghar)
**********Engel Frau
25.346 Beiträge
Gruppen-Mod 
Das will ich auch haben!!!
*haumichwech*

Leute, ihr seid einfach klasse!

lg Gabi
eyes002
******ace Mann
15.955 Beiträge
Gruppen-Mod 
Öööhm
nee, das war ein Versehen.
Auf der Bedienungsanleitung vom Rezept stand: Nie mehr als 2,5 mg.
Jo... n auf dem Komma war ein Kaffeefleck. Dumm gelaufen *lol*

Das Rezept? Kein Ding: Basis sind körpereigene Peptide. Die Gynäkologen wissen, was ich meine:

2mg Oxytocin
3 g Gamma-Hydroxybuttersäure (Vorsicht: Nach Aphro kommt Narkose!)
0,5 g Harmalin
1 g DMT

Das Ganze ergibt einen Brei. Den auf ein Stück Würfelzucker ( LSD lässt grüßen) und ab gehts. Aber bitte..... nicht alles auf einmal. Habt ja gesehen, was dabei raus kommt *zwinker*

Tom
*****har Paar
41.021 Beiträge
JOY-Team Gruppen-Mod 
Die neuen acht Wörter
Nachdem mir diesmal (vielen Dank an "cazyz"!) die Ehre zuteil wurde, die acht Wörter vorzugeben, präsentiere ich hiermit pünktlich zur verabredeten Zeit die Wörter für die nächste Runde unseres Spiels in alphabetischer Reihenfolge:

1. archaisch
2. Blut
3. Fee
4. Joint
5. Menhir
6. Priester
7. Reklamelichter
8. Wolkenkratzer


... und bin gespannt, was Ihr diesmal aus den vorgegebenen Wörtern für umwerfende Geschichten zaubert.

Viel Freude dabei!

(Der Antaghar)
tolle Wörter
Lieber Antaghar,

was für inspirierende Wörter... da wird doch die kleine Marion Zimmer Bradley in mir richtig lebendig..

Tief Luft holend und mit einem herzlichen Gruß,
Claudia
Boah
Menhir spielte im dunklen Clubkeller ihre archaischen Weisen, die nicht nur von Blut handelten.
Ein Priester, dr sich in den Club verirrt hatte, schlug eilig ein Kreuzzeichen, als er das Lied von der Fee vernahm.
Hatte jemand in der Mittagsandacht etwas den Weihrauch mit dem Döschen vertauscht, aus dem er sonst seine Joints drehte?
Die flashlights erinnerten in an die flackernden Reklamelichter, die auf den Wolkenkratzern gegenüber seiner Kirche befestigt waren und er dankte Gott, als die Band eine Pause ankündigte.
Orange Session
*********katze Frau
8.077 Beiträge
Geile Wörter! Hier meine erste Idee:
„Alter, der Stoff ist astrein!“ Ich reichte den Joint weiter an meinen Buddy Jack. Wir lagen auf dem Dach eines Wolkenkratzers und betrachteten den Nachthimmel. „Sag mal, ist das Blut von Feen grün oder rot?“ „Keine Ahnung. Könnte auch lila sein!“

Kichernd richtete Jack sich auf, griff nach zwei Dosen Budweiser, warf mir eine davon zu und krabbelte gefährlich nahe an den Rand des Daches. „Boah! Abgefahren! Kuck mal, die Reklamelichter da unten sehen aus wie ne Prozession von Tieren! Die wolln bestimmt zur Arche.“ „Voll archaisch.“ meinte ich klugscheisserisch. Er prustete los und spuckte dabei das Bier in die Luft. „Nee, Mann. Archaisch iss irgendwas mit Altertum.“ „Ach, und die Arche iss neu?“ Wir bekamen einen Lachflash und zogen erneut am Stick.

„Obelix könnte auch Menhir-Man heißen. Wusstest Du das? Weil Hinkelsteine auch Menhire genannt werden.“ „Hihi…und Asterix ist Magic-Man. Wegen des Zaubertranks.“ Wir klopften uns auf die Schenkel und kugelten über den Boden.“

„Echt geiler Stoff, Mann. Komm, lass mich noch mal ziehen!“ Ich hatte es kaum ausgesprochen, da stand Gerry, der Schweinepriester von Hausmeister, vor uns. „Her mit dem Pott und runter vom Dach. Wenn ich euch noch mal hier erwische, hol ich die Cops!“

So´n Arsch!
**********Engel Frau
25.346 Beiträge
Gruppen-Mod 
hihi...
Klasse! Man fühlt sich doch gleich wieder um viele viele Jahre zurückversetzt. *ggg*
nochmal Kaminlesung
****ra Frau
12.347 Beiträge
Nur mal ein Versuch ...
... weil ich heute etwas abgedreht bin *haumichwech*

**************

Die gute Fee Lili war wieder einmal unterwegs. Sie war wie immer damit beschäftigt, gute Werke zu vollbringen. Einen Besuch hatte sie noch abzuwickeln bevor sie ihre Arbeit für alle Zeit beenden konnte. Dann, erst dann, würde sie der Priester in einer archaischen Zeremonie am großen Menhir des Steinkreises ins ewige Dunkel sinken lassen.

Lili flog zu den leuchtenden Punkten am Horizont.

Der Himmel war wolkenbezogen und es begann ganz leicht zu regnen. Es störte Lili nicht, denn sie war außerhalb der Zeit und konnte somit den Tropfen gekonnt ausweichen. Einmal links, einmal rechts, dann in einem gewagten Looping. Die Lichter kamen näher. Es musste eine große Stadt sein. Sie erkannte riesige Gebäude, die einer ihrer "Kunden" einmal als Wolkenkratzer bezeichnet hatte. Die leuchtenden Punkte waren Reklamelichter. Lili konnte ihre Konturen erkennen.

Sie war jetzt genau über dem Stadtkern, oder Inner City, wie sie hier dazu sagten. Irgendwo da unten im Regen war ihr "Kunde". Ihr letzter "Kunde", dann durfte sie schlafen und auf die Ewigkeit hoffen. Ihre Suche begann. Sie durfte nicht versagen. Dieser letzte Wunsch, war ihr "Aufstieg" in eine neue Dimension. Sie wollte das nicht verpfuschen, in dem sie zu schnell handelte. Aber zu langsam durfte sie auch nicht sein. Wünsche einer guten Fee konnten nur nachts erfüllt werden.

Lili suchte.

Endlich ... sie wusste nicht wieviel Zeit auf der Erde vergangen war, hatte sie die betreffende Person gefunden.

Er lag hinter einem desolaten Reklameschild, hatte sich gegen den Regen mit Pappe notdürftig gesichert und schien zu schlafen.

Lili sank zu Boden und betrachtete den Mann. Was ihr zuerst auffiel, war der bestialische Gestank, der von ihm ausging. Das nächste war der durchgeweichte Karton, der mit rotbraunen Flecken übersät war. Es war Blut. Es war sein Blut. Der Mann atmete kaum mehr. "Bin ich zu spät", dachte Lili entsetzt, wobei sich dieses Entsetzen mehr auf sie selbst bezog, als auf den armseligen Zustand ihres "Kunden".

Dennoch, sie durfte nicht zögern.

Lili holte ihren Zauberstab hervor und berührte den Mann sacht an der Schulter. "Du hast einen Wunsch frei!"

Er öffnete nicht einmal ein Auge sondern murmelte nur halblaut: "Nur noch ein Joint, bitte nur noch einer, dann ist mir alles egal. Macht was ihr wollt mit mir, aber gebt mir was zu rauchen."

Der Wunsch wurde ihm umgehend erfüllt ... es war das beste Gras, das er jemals bekommen hatte. Mit einem blöden Lächeln im Gesicht verschied der Mann ...

und Lili machte sich schleunigst auf den Weg zum Priester am Menhir.

Auch ihr Ende in dieser Form nahte, sie sehnte es herbei. 'Nie mehr alberne Wünsche von kompletten Vollidioten erfüllen', war ihr letzter Gedanke als gute Fee.

©Herta 6/2009
eyes002
******ace Mann
15.955 Beiträge
Gruppen-Mod 
Was nur ich sehen kann....
Oh nein. Nicht jetzt! Nicht so, nicht hier und vor allem: Nicht ohne Gegenwehr! Das war ehrenrührig. Die „Kleinen“ waren schon immer hinter mir her. Schon als Kind hatte ich sie gespürt. Mutter sagte mir immer, dass ich ihre Nemesis gewesen war, ein Schreikind.
Und erst mit 8 oder 9 Jahren wusste ich, warum ich immer geschrien hatte. Denn ich war der Einzge, der die „Kleinen“ sehen konnte. Unnötig zu erwähnen, dass meine Eltern mich durch alle psychologischen Instanzen getrieben hatten, derer sie habhaft werden konnten, als ich von den „Kleinen“ erzählte. Doch wer glaubt einem, wenn man der Einzige ist, der sie sah. Nicht eingebildet, sondern S E H E N ! Wirklich und wahrhaftig! Ich sah sie morgens, abends, in der Nacht. In der Schule, im Garten, bei Oma Sonja und bei den Nachbarn. Sie saßen auf Schultern, zwischen Autositzen, waren unter Bettdecken und in Puppenhäusern. Nicht einmal Bob, der Hund von Onkel Hartmut spürte sie. Und Tiere hatten ein so unglaubliches Gespür. Doch Hunde? Nichts.
Sie waren überall. Archaische Relikte aus dunkleren Zeiten oder Widergänger oder Feen oder Gespenster aus einer anderen Dimension. Wer wollte sich anmaßen, über etwas zu urteilen, das nur ich sehen konnte?

Als ich 12 war, lief mir eine Katze zu. Und seit dem wusste ich, dass Katzen sie sehen konnten. Wenn es für Menschen aussah, als spielten Katzen, als würden sie ihren eigenen Schwanz jagen.... was glauben Sie, liebe Leser klebt einer Katze dann am Schwanz? Richtig.... ein Kleiner. Wenn Katzen buckeln läuft ein Kleiner zwischen ihnen hindurch. Wenn Katzen an der Wand hochschauen oder irgend etwas beobachten, das Menschen nicht sehen, was glauben Sie, sehen Katzen dann?
Nur kämpfen können Katzen nicht gegen sie, denn die „Kleinen“ sind divergent. Und trotzdem können sie, nein müssen sie Blut trinken.

Ich nannte die Katze Chivas. In weiser Voraussicht, denn sehr viel später wurden Schottische Getränke das Einzige, was ich außer Kaffee zu mir nahm. Wer würde mich schon verurteilen, bei dem was ich Tag für Tag sehen musste? Also entweder hochprozentiges oder permanent Joints oder ich würde mich auf einem Wolkenkratzer wiederfinden und versuchen zu erproben, ob Matrix ein Tatsachenbericht wäre...

Und nun... stand ich hier, die Reklamelichter dieser furchtaren Stadt funkelten wie Saphire auf Extasy. In meiner linken Hand eine elektrische Fliegenklatsche, Mord in den Augen, einen Ständer in der Hose, der wie ein Menhir wirkte und kam mir vor wie ein Priester des Todes, der um Krieg betet. Und doch war in meinen Augen nun ein Ausdruck des Entsetzens. Die „Kleinen“ waren alles andere als dumm. Keine instinkthaften Tiere, nein sie waren teuflisch schlau.
Dachte ich bis gerade noch, dass ich eine Chance hatte, mit dem gepimpten Elektroschocker gegen die „Kleinen“ anzukommen, sah ich mich nun wehrlos. Sicherlich, die Fliegenklatsche hatte ich auch aufgemufft, aber die Batterien hielten längst nicht so lange, wie die des Schockers.
Und die „Kleinen“? Sahen sie zuvor noch aus wie lustige Gnome oder Trolle, hatte sich ihr Aussehen nun verändert. Zum ersten Mal hatte ich das Gefühl, dass sie mich bewusst wahr nahmen. Sie waren sich darüber im klaren, dass ich sie sehen und bekämpfen konnte. Und ich sah eine Mischung aus Wut, Entschlossenheit und Furcht in ihren geschlitzten Augen. Einer griff ohne hinzusehen nach einem Schaschlikspieß. Hielt ihn wie eine Lanze vor sich, langsam auf mich zu gehend. Ein anderer hatte eine Schere, wieder ein anderer hatte ein für ihn viel zu großes Streakmesser in den Händen.
Langsam schloß sich der Kreis. Im Grunde war ich verloren. Denn der Schocker war viel zu weit entfernt. Bis ich dort war, hätte einer der „Kleinen“ mich mit Sicherheit erreicht!
Dann duckten sie sich zum Sprung. Die Luft schien zu brennen, meine Muskeln spannten sich an, meine Hand krampfte sich um die Fliegenklatsche. Ich wagte kaum, Luft zu holen, als ich Chivas sah, der mit großen wütenden Augen und angelegten Ohren in die Küche kam. Ich spannte mich zum Sprung.... kampflos würde ich mich nicht niedermetzeln lassen. Nicht so. Nicht hier und nicht jetzt. Dann sprang ich....
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