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‚En ma fin est mon commencement’

****ra Frau
2.916 Beiträge
Themenersteller 
‚En ma fin est mon commencement’
Maria trat aus der gleißenden Sonne in die Kühle der dunklen Steinmauern. Es dauerte wenige Sekunden, bis sich ihre Augen an die Dunkelheit gewöhnten. Der typisch modrige Geruch von alten Gemäuern stieg ihr seltsam vertraut in die Nase. Schon seit Kindheit an unterstützte ihre Mutter sie in ihrem Interesse für das Mittelalter, besonders die schottische Geschichte – Mary Stuart, hatte es ihr angetan.
Maria selbst wurde am Todestag dieser faszinierenden Königin geboren. Der 8. Februar war für sie daher ein Tag an dem sie sich auf seltsame Weise mit dieser Frau verbunden fühlte. Jetzt, endlich, mit 22 Jahren, erfüllte sie sich diesen Traum und stand in dem Land, nach dem sich ihr Herz seit Ewigkeiten sehnte. Sie nutzte die kurze Zeit der Semesterferien, bevor das Lernen weiterging. Natürlich war Geschichte das Fach, welches sie wählte und später auch weiter ausbauen wollte.
Hier, in Holyroodhouse, wollte sie ihre Besichtigungstour beginnen, die Geschichte greifbar für sich machen. Dieses sagenumwobene Haus, das sie am meisten bannte und ihre Fantasie beflügelte. Die schottische Fremdenführerin machte ihren Job äusserst gut, fesselte mit ihren Erzählungen die ganze Gruppe von Besuchern. Doch Maria konnte ihre Aufmerksamkeit nicht völlig der Stimme dieser Schottin widmen. Eine andere, leise flüsternde Stimme formte sich in ihrem Kopf ‚folge mir, komm zu mir’. Maria schüttelte erschrocken ihren Kopf, unbemerkt von den anderen, als sie aus den Augenwinkeln sich verstohlen umblickte. ‚reiß Dich zusammen, Du bist jetzt hier am Ort Deiner Träume, nun hör auch zu und lerne’ schalt sie sich selbst.
Es hielt jedoch nur ein paar Minuten an, als erneut diese flehende Stimme in ihrem Kopf begann: ‚bitte, komm, beeil Dich, ich brauche dich’.
Maria zitterte, ein eisiger Lufthauch schien über ihren Körper zu fließen, für einen kurzen Moment verschwamm ihr Blick, Holyroodhouse verschwand vor ihren Augen, eine große Halle erschien in ihrem Kopf. Heftig atmend schüttelte Maria ihr Haupt um diese Vision zu verscheuchen doch es gelang ihr nur mühsam.
Die Fremdenführerin erläuterte die Bedeutung einiger Exponate in diesem Raum, dann sollte es weitergehen zur Innentreppe, auf der der schreckliche Mord an Mary Stuarts Sekretär, David Rizzio, hingemeuchelt durch 56 Dolchstösse der Verschwörer, passierte, vor den Augen der schwangeren Mary.
Eine Gedenkplatte erinnerte an diesen grausamen Akt der damaligen, gnadenlosen Politik. Maria folgte trunken der Gruppe vorsichtig die Stufen hinunter, taumelte leicht, hörte sich selbst atmen und ihre Beklemmung wuchs.
Der Letzte der Gruppe bog eben aus ihrem Blickfeld als ihre Augen eine Tür fixierten. Fluoreszierend umrahmte flackerndes Licht den Rahmen dieser Tür, die fordernde Stimme in ihrem Kopf drängte: ‚öffne sie, komm zu mir, es wird Zeit, zögere nicht’. Maria sah ihre Hand sich heben, wie hypnotisiert stand sie vor dieser Tür, von der sie sicher war, daß diese vorher noch nicht an dieser Stelle existierte. ‚komm, komm, du kannst deinem Schicksal nicht entgehen’ heftig pochten diese Worte in ihrem Schädel. Schon umschlossen ihre Finger den wunderschön geschwungenen Metallknauf, kühl spürte sie ihn in ihrer Handfläche, reflexartig stießen ihre Armmuskeln die Tür auf.

„Meine Königin, da seid Ihr ja!“ schluchzend stürzte die Dienerin auf Maria zu, ergriff ihre Hand und sank auf die Knie zu Boden. Verwirrt blickte sich Maria um, wollte zurück, durch die Tür, doch hinter ihr war nur eine nackte Wand, an der eine Fackel für düster flackerndes Licht sorgte.
„Es ist acht Uhr, Majestät, der Henker wartet bereits auf Euch, ungeduldig klopften die Wachen mehrere Male, fordern Euer Erscheinen“ stieß die Dienerin unter Tränen hervor. Maria noch immer sprachlos ließ die weinende Frau aufstehen und blickte vorsichtig an sich herab.
Statt ihrer Jeans und dem lockeren Shirt trug sie nun ein steifes Kleid aus dunkelbraunem Samt mit dem von ihr geliebten hohen, weißen Kragen, der bis unter ihr Kinn reichte. Maria wusste, unter diesem Kleid trug sie blutrote Unterkleidung, denn Mary wollte während ihrer blutigen Hinrichtung noch stilvoll vor ihrem Volk bestehen und würdevoll abtreten.
Maria hob stolz ihren Kopf, mit einer Urgewalt strömte plötzlich das Wissen in ihr Gedächtnis: es ist der 08.02.1587 in Fotheringhay Castle, der Todestag Mary Stuarts.
Leicht panisch mit unzähligen neuen Erkenntnissen aus Marys Leben, blitzte der Gedanke in ihr auf: ‚die Geschichte muß umgeschrieben werden, ich kann es alles richtigstellen, was Mary vorgeworfen wurde….’ Weiter konnte sie diesen Gedanken jedoch nicht führen, denn ein hartes Klopfen an die Tür ihrer Kemenate, die für lange Zeit ihr Gefängnis war, ließ sie zusammenschrecken, ihre Dienerinnen begannen erneut zu weinen, Maria fasste sich und nickte dem Mädchen, das am nächsten der Tür stand, auffordernd zu, diese zu öffnen.

Als sich die Flügel der Tür öffneten, schienen Marias Beine ihren Dienst versagen zu wollen. Ihr Blick fiel auf die Wachen, die mit hartem Blick nach ihr suchten, eintraten und ihr befahlen zu folgen. Den letzten Weg zu gehen. Der geistige Beistand würde am Schafott auf sie warten.
Mechanisch setzte Maria einen Fuß vor den anderen, hörte wie durch einen Schleier ihre Dienerinnen schluchzend folgen. Einer Ohnmacht nahe fühlte sie sich, als sie in die große Halle geführt wurde. Genau in der Mitte stand das gezimmerte Schafott, ringsherum auf Stühlen saß der versammelte schottische Adel, der Henker, Furcht einflössend und groß neben dem grobgeschnittenen Holzblock, auf dem ihr Haupt vom Leib getrennt werden würde.
Der schwere, schwarze Mantel wurde ihr sorgsam von den Schultern genommen unter dem sie nun nur noch die Unterkleidung trug. Das Entkleiden durch ihre Dienerinnen hatte sie schon nicht mehr wahrgenommen. Steif und ungelenkt stieg sie die niedrigen Stufen hinauf, das Holz knarrte unter ihren Füßen, während der gesamte Saal den Atem anzuhalten schien. Die adligen Zeugen, die diesem Akt zugeordnet worden waren, fühlten sich nicht wohl in ihrer Haut. Der Befehl Elisabeths von England war unterzeichnet und rechtskräftig, aber war er wirklich berechtigt? Doch nun war es zu spät, noch irgendetwas zu ändern. Das schlechte Gewissen würde die Verschwörer wohl ihr Leben lang begleiten.

Maria stand vor dem Henker, er kniete sich langsam vor ihr nieder, flehte um Entlassung aus seiner Schuld, ihr das Leben nehmen zu müssen, was sie ihm heiser und mit leisen Worten vergab. Mit niedergeschlagenem Blick erhob sich der Henker, führte Maria zum Ort, an dem sie vom Leben zum Tode übertreten würde, bat sie, sich niederzuknien und trat in Stellung. Auf Knien umarmte Maria das grobe Holz, roch die erdige Würze eines Baumes, als ihr Hals sich streckte und in Position gebracht wurde. Ihre Augen waren verbunden, das letzte Gebet gesprochen, ihr Abschied vom Leben genommen, ihr Geist weilte bereits nicht mehr in der Realität, während das Schluchzen ihrer Dienerinnen immer lauter wurde.

Der letzte Gedanke den sie führte, während das Schwert auf ihren Nacken zusauste, war:
‚Nein, ich habe keine Angst, denn ich werde in genau 400 Jahren wiedergebo



‚In meinem Ende ist mein Anbeginn’
*******day Frau
14.250 Beiträge
Schätzelchen...
das ist zum *heul2* ergreifend...

Sylvie, Dir trotzdem unauffällig ein paar Kommata schenkend *bussi*
****ra Frau
2.916 Beiträge
Themenersteller 
*schwitz* und ich dachte schon ich hätte zuviel drin *gg*
*******day Frau
14.250 Beiträge
Sollte das eine Aufforderung zum Schnetzeln *raeusper* ähem Lektorieren sein? *fiesgrins*
****ra Frau
2.916 Beiträge
Themenersteller 
*angsthab* uuhwehh.. also nur wenn es Augenkrebs auslösen sollte und sonstige Nebenwirkungen hat, dann her mit der Komma-Injektion *tipp*
*******day Frau
14.250 Beiträge
Du bist doch schon groß ... Du überlebst das, frag *baby*laf, der kann ein Lied davon trällern *zwinker*
*******day Frau
14.250 Beiträge
Liebevolles Lektorieren, die erste
Ich rate mal, dass "En ma fin est mon commencement" so viel bedeutet wie: "In meinem Ende ist mein Anbeginn"?! udn finde das einen sehr schönen Titel *ja*


Maria trat aus der gleißenden Sonne in die Kühle der dunklen Steinmauern.

So weit... so gut *zwinker*

Es dauerte wenige Sekunden, bis sich ihre Augen an die Dunkelheit gewöhnten.

Korrekter Weise entweder "nur wenige Sekunden" oder "einige Sekunden". Das ist Geschmackssache... aber der Tempus stimmt nicht.

Mein Vorschlag: Es dauerte einige Sekunden, bis sich ihre Augen an die Dunkelheit gewöhnt hatten.


Der typisch modrige Geruch von alten Gemäuern stieg ihr seltsam vertraut in die Nase. Schon seit Kindheit an unterstützte ihre Mutter sie in ihrem Interesse für das Mittelalter, besonders die schottische Geschichte – Mary Stuart, hatte es ihr angetan.

Man weiß genau, was Du meinst. *top* Aber der zweite Satz ist ein bisserl quergebürstet. Mutter? Mary? Mary Stuart? Könntest Du Dich mit folgendem anfreunden? *liebguck*

Der typisch modrige Geruch alter Gemäuer stieg ihr seltsam vertraut in die Nase. Von Kindheit an hatte ihre Mutter ihr Interesse für das Mittelalter unterstützt - besonders für die schottische Geschichte. Mary Stuart hatte es Mary angetan.

Sylvie, die Kommata zusammensuchend

Sag Stopp oder Go *bussi*
*******day Frau
14.250 Beiträge
die zweite...
nachdem ich gestern Abend geschwächelt habe.... *rotwerd*

Maria selbst wurde am Todestag dieser faszinierenden Königin geboren.

Das, meine Liebe, halte ich für ein Gerücht, dann wäre sie tatsächlich ein paar hundert Jahre alt... *floet*

Der 8. Februar war für sie daher ein Tag an dem sie sich auf seltsame Weise mit dieser Frau verbunden fühlte.

Ich erlaube mir, das etwas umzusortieren, nur so als Vorschlag *g*

Maria war am 8. Februar, dem Todestag dieser faszinierenden Königin geboren. Ihr Geburtstag war für sie daher ein Tag, an dem sie sich auf seltsame Weise mit dieser Frau verbunden fühlte.

Jetzt, endlich, mit 22 Jahren, erfüllte sie sich diesen Traum und stand in dem Land, nach dem sich ihr Herz seit Ewigkeiten sehnte. Sie nutzte die kurze Zeit der Semesterferien, bevor das Lernen weiterging. Natürlich war Geschichte das Fach, welches sie wählte und später auch weiter ausbauen wollte.

Hinter'm jetzt können wir ein Komma streichen, das bauen wir hintendran wieder ein *grins*

Und da sie ja schon studiert, bevor sie auf die Reise geht, sortieren wir auch gleich die Tempi ein wenig um. Und "diesen" Traum versteh ich nicht, weil bis jetzt nur von allgemeiner Verbundenheit die Rede ist.

Mein Vorschlag.

Jetzt endlich, mit 22 Jahren, erfüllte sie sich einen Traum und stand in dem Land, nach dem sich ihr Herz seit Ewigkeiten sehnte. Sie nutzte die kurze Zeit der Semesterferien, bevor das Lernen weitergin. Natürlich war 'Geschichte' das Fach, welches sie gewählt hatte und später auch weiter ausbauen würde.

Hier, in Holyroodhouse, wollte sie ihre Besichtigungstour beginnen, die Geschichte greifbar für sich machen. Dieses sagenumwobene Haus, das sie am meisten bannte und ihre Fantasie beflügelte.

*ja* *ja* *ja*

Die schottische Fremdenführerin machte ihren Job äusserst gut, fesselte mit ihren Erzählungen die ganze Gruppe von Besuchern.

Das rasch gesprochene Eszett wurde zum Doppeless, das langsam gesprochene Eszett blieb das Eszett. Also bitte: äußerst

Doch Maria konnte ihre Aufmerksamkeit nicht völlig der Stimme dieser Schottin widmen. Eine andere, leise flüsternde Stimme formte sich in ihrem Kopf ‚folge mir, komm zu mir’.

Das mit den wörtlichen Reden und den inneren Dialogen ist immer ein Problem. Im Zweifelsfall immer die doppelten Anführungstriche nehmen:

Doch Maria konnte ihre Aufmerksamkeit nicht völlig der Stimme dieser Schottin widmen. Eine andere, leise flüsternde Stimme formte sich in ihrem Kopf. "Folge mir, komm zu mir!"


Maria schüttelte erschrocken ihren Kopf, unbemerkt von den anderen, als sie aus den Augenwinkeln sich verstohlen umblickte. ‚reiß Dich zusammen, Du bist jetzt hier am Ort Deiner Träume, nun hör auch zu und lerne’ schalt sie sich selbst.
Es hielt jedoch nur ein paar Minuten an, als erneut diese flehende Stimme in ihrem Kopf begann: ‚bitte, komm, beeil Dich, ich brauche dich’.

Hier wird der Ablauf der Tätigkeiten etwas unklar... *zwinker* Und wer oder was ist "es", das anhält *nixweiss*

Mein Vorschlag:

Maria schüttelte erschrocken ihren Kopf - unbemerkt von den Anderen, wie sie bemerkte, als sie sich aus den Augenwinkeln verstohlen umsah. "Reiß Dich zusammen" Du bist jetzt hier am Ort Deiner Träume. Nun hör' auch zu und lerne", schalt sie sich selbst. Die Ruhe in ihrem Kopf hielt jedoch nur ein paar Minuten an. Erneut begann diese flehende Stimme in ihrem Kopf. "Bitte komm! Beeil Dich! Ich brauche Dich!"

Fortsetzung folgt... sofern Du noch mit mir redest *liebguck*

Dat Sylvie *sonne*
****ra Frau
2.916 Beiträge
Themenersteller 
reden oder schreiben *gg*

ich glaub selbst wenn ich mir meine Texte noch so oft durchlesen *les* würde, hätt ich Probleme sie umzuformulieren, dafür gibt es wohl Lektoren *tipp* die den Blick von aussen draufwerfen (jetzt mal gaaanz brutal unsinnig *mrgreen*)

es macht mir aber deutlich, worauf ich achten muß, jedenfalls versuch ich es *rotwerd*
*******day Frau
14.250 Beiträge
Liebes,
das geht mir genau so: Betriebsblindheit *rotwerd*... der Antaghar kann ein Lied davon singen *floet*

Fortsetzung folgt morgen *bussi*
Puh. Diese Geschichte ist es wert, lektoriert zu werden.
Gerne würde ich noch hier und da einen Absatz einflechten ...
aber diese Geschichte.

Lys, Du läufst zur Hochform auf. Ich habe diese Geschichte nun unkorrigiert gelesen. Und sie reisst mich mit hinein, in eine Zeit, die mir sehr vertraut ist.

Was man allerdings nie vergessen sollte, wenn man sich berufen fühlt, eine Geschichte zu verbessern, ist:

Das Zeitgefüge in den Gedanken der Autorin zu berücksichtigen. In einem Märchen ist alles möglich. Alles.

Yes. Alles ist möglich.

Mo.
Herbst 2018
***to Mann
4.270 Beiträge
@Lysira
Ich komme erst spät zum Lesen.
"Aber besser spät, als nie." (Der Herr der Ring)

Du bist auf ganz einfühlsame Art in die Rolle geschlüpft.

Wie alle schon sagten: toll.
****ra Frau
2.916 Beiträge
Themenersteller 
danke Heinrich, und zu spät kann ein Kompliment nie kommen *g*
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