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Alte Geschichten - neu bearbeitet

Alte Geschichten - neu bearbeitet
Märchen-Haft
(eine Geschichte für jung gebliebene Kinder jeden Alters)


Als die Schere „Schnippschnapp“, die Nadel „Pieks“ und der Hammer „Bummbumm“ einmal einen Ausflug machen wollten, da waren sie sich völlig uneins darüber, wohin, wie und wann es abgehen sollte. Das stimmte sie nachdenklich. Die Schere schnitt zornig an irgendwelchen Haaren herum, die Nadel öffnete weit ihr Öhr, um eventuell ein Kamel durchzulassen und der Hammer tat, als schmiede er eifrig an seinem Glück.

Die Sonne lachte gackernd dazu und lud alle zum fröhlichen Reisen ein, wobei sie mit kleinen, weißen Federwölkchen winkte. Aber die Uneinigkeit unter den Reisewilligen wuchs noch an, nachdem sich auch die Hexe „Besenresi“ und der Frosch „Glupschauge“ angemeldet hatten.

Nun war man sich nicht einmal mehr sicher, ob man das Auto „Stinkie“, das Schiffchen „Schlurfi“, das Flugzeug „Flattermann“, oder das Bähnchen „Pfeiff“ nehmen sollte. Sie waren zwar alle begeistert und boten sich willig an, aber damit hatte es sich auch schon!

Besenresi meinte „Ihr habt doch alle auf meinem Resi-Besen Platz!“. Doch Glupschauge gab zu, immer dann Angst zu bekommen, wenn alles höher war, als er weitspringen konnte, weshalb auch Flattermann nicht Betracht käme. „Der würde mich vielleicht aus Versehen abwerfen“, jammerte er.

Der Hammer Bummbumm klopfte jetzt nervös auf dem Boden herum. „Bummbum“ machte er und noch einmal: „Bummbumm! – ihr seid doch behämmert, wenn ihr euch nicht einfach auf Schlurfi setzt und fröhlich absegelt“.

„Ich kann euch aber nicht alle mitnehmen“, meinte Schlurfi furchtsam. „Die Besenhexe Resi schon, aber Schnippschnapp bestimmt nicht. Da bleibt ja der Wind „Blasi“ nicht mehr in meinem Segel hängen, wenn die Schere daran herumschnippelt. Und den Bummbumm nehme ich auch nicht mit, der schmiedet mir am Ende noch Löcher in meinen Rumpf!“ Der Glupschaugenfrosch darf aber mitfahren. Er ist wenigstens ein guter Schwimmer“.

Blasi blies eine Melodie zu den Worten Schlurfis und Pieks stocherte in einem Heuhaufen herum, als gehe es darum, darin noch andere Nadeln zu finden.

Seiner langen Ohren wegen hatte „Poppel“, der Hase, wieder einmal alles mitgehört. Schnalzend trennte er sich von einer Häsin, mit der er gerade – unter anderem – geredet hatte. Er kam neugierig herbei. Poppel galt als ungeheuer abenteuerlustig!

„Ich wiww auch maw!“ fiffte (zischte) er schartig. „Das wissen wir, du willst doch andauernd!“ meckerte Resi und umklammerte ihren Besen, als wäre er langohrig. Blasi guckte verschämt in den Himmel. Der Himmel räusperte sich, aber er hieß nur „Himmel“ und hatte sonst keinen Namen. Auch nicht „Siebter“.

Sein Räuspern weckte den Igel „August“ auf. Von ihm wusste man, daß er sich schwer für Poppel interessierte, weshalb er ihm überall obligatorisch zuvorkam. Und das nicht nur in Fabeln. Wohin Poppel auch hoppste, August war bereits vor ihm da.

Pfeiff pfiff laut, denn er war gerade in einen Lokomotiefschlaf verfallen. Diese unentschlossene Gemeinde langweilte ihn. Schließlich sollten allen die Vorteile der Einbahn (wie Pfeiff sich selber nannte) doch endlich unmissverständlich klar sein.

In seinen Waggons „Hin“, „Häng“ und „Er“ (dies konnte man so oft wiederholen wie man wollte) hatte Platz was da stach, oder bestochen werden wollte, was behämmert oder beladen war, was man getrost für eine Hexe halten durfte, samt Besen versteht sich, was Glupschaugen hatte, was sich begeistert mit Poppen beschäftigte, was sich um nichts oder alles scherte, oder bereits geschoren war, was Ernst oder August hieß, was wie ein Mann flatterte, wem alles oder nichts stank, usw.

Es würde schon alles befördert werden: Der Offizier zum Gentleman und umgekehrt. Was also gab es da noch für eine Frage?! Ja, sogar Blasi konnte sich eines Pfeifen nicht enthalten, entweder durch, respektive wegen der Schaffnerin „An“, oder durch die geöffneten Fenster herein oder heraus, ganz wie ihm beliebte. Der Himmel sogar war stets mit von der Partie und zwar immer der gleiche – es gibt ja auch keine zwei – nur die Erlebnisse würden unter ihm vorbeirauschen wie nichts sonst, bzw. das Leben selbst. Und dazu durfte, neben vielem Anderem, die Sonne gackernd lachen und mit Federwölkchen winken, solange sie nur wollte.

Alle sahen ein, wie sehr Recht Pfeiff doch hatte – und sie bestiegen seine Waggons! An allen Stationen stiegen noch weitere kuriose Passagiere, die von dem lustigen Unterfangen gehört hatten, hinzu: Gieraffen, Ele- und Zwöle- wie auch En-Fanten, Elf- und Zwölfirede, Hinz und Kunz, Ene, Mene und Tekel, sogar Kata kam und sang, zur Freude der Mitfahrenden sämtliche Strophen der alten Lieder neu, der er nur kannte.

Bald wurde die Fahrt zu einem Kommen, wenn es nur ging, manchmal kamen mehrere gleichzeitig und alle waren am Ende glücklich darüber, wie mit Nadeln zu sticheln, oder gestichelt zu werden, ihr Glück zu schmieden, solange Bummbumm der Hammer auch nur in ihrer Nähe war, ihre Stinkies auf dem Transportwaggon zu parken, Igel zu bürsten, oder welche zu sein und mit Blasi um die Wette zu pusten, sobald ein Kuchen hereingetragen wurde, oder einfach etwas herumstand.

Und wenn wir gut genug aufpassen, in der Schule des Lebens, die überall dort angesiedelt ist, wo es Einbahnstationen, der hier beschriebenen Art gibt, dann hören wir ihn noch immer, wie eine Nachtigall trappsen, schnaufen und pfeifen, den, der alle mitnimmt auf seinem Weg, den Zug der Zeit, der mit sämtlichen Anhängern und uns, über die Gleise, unter unserem Himmel rauscht, wo an jeder Station gerufen wird: „Bitte zügig aus- oder zusteigen und Türen schließen…es wollen noch viele mit! Besen sollten, wenn möglich außen vor, wie auch innen zurück bleiben, es sei denn sie kehrten gut“.

©Sur_real
Super
*top* *bravo* ... ich hab mich herrlich amüsiert über diese intelligenten Wortspielereien... gefällt mir sehr gut *g*
Schön,
wenn's gefällt!

Gruß, Alf *wink*
Stellenangebot
Wir sind ein globales Unternehmen!

Wir lassen unter allen Bedingungen arbeiten!

Unser Entgelt besteht aus der Überlassung von sinnlichen Rauschmitteln. Sie dienen einerseits als Sinn-Ersatz und andererseits als Sinn selbst, denn einen ewig bleibenden Wert hat ihre Tätigkeit bei uns nicht. Jedenfalls nicht im Einsatzgebiet.

Weitere Informationen besorgen sich unsere Mitarbeiter gewöhnlich selbst. Daß sie dabei zu unterschiedlichen Ergebnissen kommen ist sowohl von der Firmenleitung erwünscht, als auch nicht zu vermeiden, denn jeder Arbeitsplatz ist mit ganz spezifischen Aufgaben verbunden. Eine Hoffnungsgrenze nach oben gibt es allerdings nicht.

Für das Anwerben neuer Mitarbeiter (Zeugung+Geburt) ist zwar eine Belohnung ausgesetzt, diese besteht jedoch nur in der Einbildung. In Wahrheit erweitert sich damit ihr Tätigkeitsfeld.

Ihr Arbeitsaufwand, den sie für unsere Firma erbringen, vergrößert sich sozusagen proportional zum Lebensalter der Angeworbenen - er verringert sich erst wieder, wenn diese ihrerseits auf dem Gebiet der Akquise aktiv geworden sind und für sich selbst einen Nachfolger herbeigeschafft haben.

Eigentlich würde sich dann ihr Vorhandensein auf der Gehaltsliste unseres Unternehmens erübrigen. Wir lassen jedoch Gnade vor Recht ergehen, indem wir nicht in jedem Falle eine Kündigung wegen Überflüssigkeit aussprechen.

Ihr Arbeitsplatz bei uns ist absolut ungefährlich. Das verkündet jedenfalls das Gro der Belegschaft. Den Wahrheitsgehalt dieser Aussage zu überprüfen ist nicht gestattet. Bitte achten sie auf das Betriebsklima!

Wenn sie möchten dürfen sie dafür einen Kollegen ihrer Wahl mobben. Der Eintritt in dafür vorgesehene Clubs ist kostenlos. Für eventuell benötigte Arzneien ( meistens gewöhnlicher Alkohol) ist der betroffene Kollege selbst verantwortlich.

Für ein vorzeitiges Verlassen des Einsatzgebietes ihrerseits, z.B. dadurch, daß sie durch Hungersnöte, Unfälle, Krankheiten, Mord oder auch Kriege, abberufen werden, darf weder die Firma haftbar gemacht, noch der Vorstand beschuldigt werden. Ein Aufsichtsrat erübrigt sich hiermit von selbst.

Unsere Devise lautet: Schrauben sie ihre Erwartungen nicht zu hoch – hilf dir selbst dann bist du geholfen – üb‘ immer Treu und Redlichkeit – mit dem Hut in der Hand… usw.

Die Beendigung ihrer Tätigkeit - durch was auch immer – ist automatisch mit einer entweder fristlosen, oder auch schrittweisen Kündigung verbunden. Das ist von der Art ihres Ausscheidens abhängig. Sie „bestimmen“ es sozusagen selbst. Haha.

Wir wünschen ihnen dann, daß sie auf eine lange Liste vergänglicher Arbeitsergebnisse (andere gibt es ja nicht), sowie auf eine stattliche Anzahl an Nachfolgern zurückblicken können, die zu ihrem Ansehen und natürlich dem der Firma beitragen – oder auch nicht beitragen. Darauf kommt es nicht an.

Treten sie nun ein und versuchen sie im Laufe der ihnen zur nicht ganz freien Verfügung stehenden Zeit herauszufinden worauf es ihnen oder auch uns ankommt. Viel Erfolg!

Ihre Schöpfer und Sohn GmbH & Co KG

©Sur_real
****six Mann
23 Beiträge
Danke
dass mir dieses Stellenangebot wieder auf Augen geführt wurde.

Ich habe einen Mitarbeiter aquiriert und stelle fest, es wird Zeit, dass der auch mal aktiv wird in dieser Firma. Muss ich heute abend gleich mal ansprechen. *lach*

VG,
Friesix
***************
*lol*

erfrischend!
Ich wünsche Dir viel Erfolg!
Es war (k)einmal…
Es war einmal vor 0 Jahren, auf dem Planeten 0, im Lande 0. An der Regierung befand sich gerade die Null-Bock-Partei, die bei der letzten Wahl alle Stimmen bis auf eine bekommen hatte. Tusnelda Nullinger, die Riesengroße, war Parteivorsitzende und Kanzlerin zugleich, ebenso Presse-und Regierungssprecherin, Außen- und Innenministerin, Friedensministerin, oberste Nicht-Henkerin, Nicht-Groß-Inquisitorin, usw.

Das Arbeitsministerium, sowie das Familienministerium erübrigten sich, denn es wurde kein Mensch mehr geboren (es starb auch keiner) und arbeiten brauchte seit einiger Zeit auch niemand mehr. Wenn ich sage „seit einiger Zeit“ dann ist sogar das übertrieben, denn Zeit „verging“ praktisch nicht, im Lande Null. Nullzeit herrschte sozusagen überall. Deshalb hatte auch keiner etwas zu tun. Essen wurde nicht gebraucht, da keiner Hunger hatte und pünktlich irgendwo erscheinen musste, um sich zu mühen, oder sich einem Prozess zu unterwerfen. Das war ebenfalls längst out und keiner kümmerte sich um was. Da nichts mehr „verbraucht“ wurde gab es auch keine Kaufhäuser. Es ging ja nichts mehr kaputt! Und wer an der Börse spekulierte, dem drohte ein Ausschluss-Verfahren, aus der großen, großen, großen Irgendwas. Dafür wurde alles, was man sich erträumte, wahrer.

Natürlich gab es keine Polizei und keine Krankenhäuser, denn es wurde nie einer verletzt. Und Militär gab es selbstredend auch nicht. Wer will schon jemanden angreifen wenn es ihm ohnehin schon an nichts fehlt?! Seine „Aufgaben“ konnte sich jeder frei aussuchen. Die meisten entschieden sich einfach dafür „das Richtige“ zu träumen. Im Traum erschuf sich, ein jeglicher nach seiner Fasson, ein ihm genehmes Leben, wobei er sich nicht stören ließ das auch konsequent auszukosten. Einige entschieden sich für den „Tausendjährigen Orgasmus“, andere für das „Keinjährige Reich“, wieder andere für ein immerwährendes Fressgelage. Einige bevorzugten das unkomplizierte Herumliegen…

Selbstverständlich fand dies alles nur in der jeweiligen, ganz persönlichen Vorstellungswelt statt, denn dafür, sich in einer wirklichen Realität aufzureiben, waren sich alle – bis auf einen – zu schade. Diesen Einen gab es aber nicht wirklich, denn er war praktisch unsichtbar, jedoch vorhanden, sichtbar, aber nicht wirklich da…und wenn er redete, dann hörte ihm niemand zu. Alle Zeichen, die er gab, konnte man sehen, aber nicht verstehen, weshalb er zwar einerseits beliebt war, aber andererseits auch gleich wieder vergessen, falls jemand gehört hatte was er sagte, oder eines der Zeichen verstand, die ihre Spuren durch die Ganglien zogen, ohne sich dort auch nur halbwegs festsetzen zu können.

Denn alle wussten: Man musste eben nur aufpassen, daß eine einzige technische Großkonstruktion immer fehlerfrei funktionierte: Der automatische Missgeschickbeseitiger. Er bestand aus einem magnetischen Schirm, der, verteilt von 13 Satelliten, die rund um den Planeten 0 in festen Umlaufbahnen stationiert waren, erzeugt wurde. Seine Aufgabe bestand darin zu verhindern, daß das universelle morphogenetische Feld, dessen Ursprung und Kraft man aus der geheimnisvollen „Schwarzen Materie“ kommend vermutete, auf den Planeten 0 eine Auswirkung haben konnte. 0 Einfluss durfte dessen Oberfläche erreichen! Keine Weltraumstrahlung (Zeitrauschen), keine „jenseitigen Gedankenströme“, keine spinnenden Nornen, keine Götter, kein Nichts! Denn sonst würde das ganze schöne System ins Wanken geraten…

Doch seit einiger Nullzeit herrschte die Angst. Seit Äonen war keinem Menschen – bis auf einem – mehr etwas passiert. Alle ungünstigen Zufälle, die sonst quasi in rhythmischen Intervallen, die irdischen Avatare der universellen Seelen erreichen, blieben abgeschirmt im Orbit hängen und verdichteten sich dort langsam zu einer riesigen, gefühlten schwarzen Wolke. Jeden Morgen konnte man ahnen wie sie sich, auf dem Boden der Tatsachen, unwetterartig entleeren wollte. Ein dünner (gefühlter) Faden nur verband sie mit dem einzigen lebenden Individuum, das damals nicht für die Einführung der Missgeschickbeseitgungsanlage gestimmt hatte. Der Idiot (aus dem griechischen: Außenseiter, Sonderling) war deshalb übersät von unzähligen Narben und sein Herz gebrochen von vielerlei erotischen Unterlassungen, die er hatte aushalten müssen.

Er war nur immer noch, wie die anderen, am Leben, weil die Satelliten ein Entweichen der geistigen Energien bisher grundsätzlich verhindern konnten. Ganz leise hörbar wurden jetzt auch manchmal die sphärischen Stimmen der Milliarden Ungeborenen, die seit einer Ewigkeit versucht hatten die Lebenden aus ihrem Bereich zu verdrängen und die Menschen mussten einen Affenzahn zulegen, in der Intensität ihrer Träume, damit nicht der fremde Einfluss die Oberhand über ihre Phantasien bekam. Immerhin handelte es sich um den einzigen Planeten, in allen Universen und Paralleluniversen, in allen Raum-Zeit-Kontinuen und allen Über- Und Abstellräumen, ja sogar in allen Antiwelten, der sich die Freiheit herausnahm, sein Schicksal selbst zu bestimmen.

Das erzürnte schließlich den vorherrschenden Anti-Magnetismus so sehr, daß er sich zu einer „Unendlichen Masse“ aufzustauen begann. Und schließlich und endlich, als der Punkt erreicht war, an dem andernorts Sterne in sich zusammenfallen um zu Wenigeralsnichts-Löchern zu werden geschah es: Der Abwehrschirm der 13 Satelliten hielten dem Druck von außen nicht mehr stand! Die Zeit setzte sich wieder allgemeingültig in Bewegung und brach (allerdings nicht in rhythmischen Intervallen) lawinenartig auf den Planeten 0 herein. Sein Name war jetzt „Sechshundertsechsundsechzig“ (666) und auf einmal ereilte ihn sein aufgestautes Schicksal in einem Zug.

Die Kanzlerin Tusnelda Nullinger, die Riesengroße, verschluckte, während eines nicht stattfindenden Hexenprozesses, ihre Zunge, um weiteren Untersuchungen zu entgehen… Dies geschah in der plötzlich wiedereingeführten Walpurgisnacht. An ihre Stelle traten 666 korrupte Despotinnen aus der Zwischenwelt. Alle hyperaktiv träumenden Mitglieder der Null-Bock-Partei landeten unversehens auf der Galeere. Die nunmehr wieder "richtigen" Männer spekulierten wie wild an der Börse und arbeiteten sich plötzlich ungeträumt zu Tode – und die Frauen platzten bei der Geburt tausender Kinder aus der Warteschleife der Ungeborenen. Die reale Welt ging, wie überall und vorher auch, ihren Wahnsinnsgang!

Nicht nur die Nornen begannen wieder ungebremst zu spinnen. Das neue Arbeitsministerium erpresste die Bürger mit Dumpinglöhnen, das wiederauferstandene Familienministerium verweigerte, des hohen Andrangs wegen, die Zahlung von Kindergeld und stellte sogar demonstrativ Luxuslimousinen auf eine höhere moralische Stufe als den menschlichen Nachwuchs. Das Außen- und das Innenministerium förderten (in Absprache mit der Großindustrie) die Okkupation aus den Billiglohnländern. Die Verbrauchermärkte gediehen! Krankenhäuser schossen wie Pilze aus dem Boden, sie verstanden sich jedoch nicht als allgemeine Dienstleistungsbehörden, sondern als Wirtschaftsunternehmen.

Die plötzlich notwendig gewordene Polizei konnte ihre Aufgaben nicht mehr bewältigen (denn jeder Eingeborene dachte daran irgendeinen Jackpot und jeder Zugereiste einen Einheimischen zu knacken) und Militär jeglicher Couleur strömte in die wohlfeilen Städte um zu schatzen und zu hausen wie in der „Guten alten Zeit“. – Nur einem geschah nichts… Der einzige, der irgendwann einmal fatalistisch die Meinung vertreten hatte, man müsse alles auf sich nehmen was einem zugedacht sei, blieb – von einem kleinen Missgeschick einmal abgesehen – unbeschadet. Er stolperte nur auf der Treppe seines kleinen Häuschens, das er immer traumlos sauber gehalten hatte und erlitt lediglich einen Beinbruch. Der Überlieferung nach soll er ein paar Jahrhunderte später friedlich entschlafen sein…aber dabei könnte es sich auch nur um ein unbestätigtes Gerücht handeln. Denn unbestätigte Gerüchte waren ab sofort sehr in Mode.

Erben hinterließ er keine, denn nachdem er sich immer standhaft geweigert hatte zu träumen war er auch keiner „Traumfrau“ begegnet und als man ihm, nach der Wende eine Pflichtfrau zur Seite stellte, bemerkte er, daß er inzwischen, zum Glück, völlig impotent geworden war. Und so begann nun bei ihm die zeitlose Zeit. Er trat der Null-Bock-Partei bei, zählte jeden Tag bis 666, er wählte sich selbst zum Groß-Nicht-Inquisitor, zum Nicht-Kriegsminister, Nicht-Arbeitsminister, Nicht, nicht, nicht…Und trotzdem gab er seine Zeichen, nicht nur im Verkehr, er redete, blieb aber weiterhin völlig unverstanden und er dachte sich eins, zwei drei: „Mir ist einerlei, was die andern machen – ich kann immer lachen…heute, morgen, immerhin, ja, immerdar, denn ich allein bin wirklich wahr!“.

©Sur_real
Ein Fall für Commissario Grünetti 1.Der Aufschrei
Gellend zerriß ein Schrei die Nacht! Eine ältliche Nonne hatte etwas entdeckt: Sie war noch Jungfrau! Aber wer war der Täter? Die Soko „Unbeflecktheit“, oder „Reine Vernunft, Thugenthal“ begann sofort zu ermitteln! Nach längerem Grübeln schloss man den Einsatz von Suchhunden jedoch aus…die Leiche lebte schließlich noch.

In den engeren Kreis der Verdächtigen gerieten sofort der (alte) Papst, sowie die Eltern und sonstige, komische Erziehungsberechtigte des Opfers. Wie festgestellt werden konnte hatten sich jedoch bereits alle längst durch den Tod ihrer Verantwortung entzogen und der neue Papst sah auch schon nicht mehr ganz taufrisch aus. Es musste damit gerechnet werden, daß er nicht mehr vernehmungsfähig war. (Über „Zurechnungsfähigkeit lässt sich ja bekanntlich streiten.)

Nähere Nachforschungen ergaben, daß die Klosterschwester zeitlebens nicht gerade verschwenderisch mit sich (ihrem Körper) umgegangen war. Man hätte sie wohl eher „geizig“ nennen müssen. Verehrer hatte sie aber, wie nahezu jede Frau, trotzdem gelegentlich. Die Bezeichnung „Besonders attraktiv“ konnte zudem auf ihr Äußeres nicht gut angewendet werden. Und doch…

Allen forensischen Untersuchungen zufolge hatte sie jedenfalls noch nicht einmal einen selbstgemachten Orgasmus erlebt! Wer oder was hatte sie beobachtet? Unter wessen strenger Aufsicht beugte sie sich welchem Diktat? Konnte sie sich wirklich nicht gegen eine eventuelle, dubiose Fremdbestimmung zur Wehr setzen? Was war geschehen?

Der Tathergang kann heute, aufgrund der langen Zeitspanne, zwischen der Verursachung und der Entdeckung des Verbrechens, nicht mehr „befriedigend“ rekonstruiert werden. Commissario Grünetti vermutete deshalb, bereits eingangs der Ermittlungen, einen Rufmord der Libido. Sie sei, so kombinierte er höchstwahrscheinlich sehr treffend, mit sogenannten „Guten Worten“ soweit eingeschüchtert worden, daß sie frühzeitig von uns, respektive vom Opfer ging.

Auch laut propagierte, auf besondere Art, leuchtende Vorbilder mögen ihren Teil, durch Blendung des Geistes, dazu beigetragen haben, daß sich diese Menschin selbst pervertierte. Ob hierbei von einfacher, vorgezogener „Strebehilfe“ gesprochen werden könne, oder ob vielmehr von einem heimtückischen Anschlag ausgegangen werden müsse…darüber hüllte sich der Commissario in Schweigen.

Fest schien demgegenüber zu stehen, daß bereitstehende, idealistisch gesinnte Retterpersonen vorsätzlich abgewiesen und in die Wüste geschickt worden sind, wo sie dann ebenfalls kläglich vertrockneten. So und nur so erhält man den Segen der Macht in diesen dunklen Kreisen. Urbi et orbi!

Aus Mangel an Beweisen und wohl auch der Unmöglichkeit wegen, die noch existierenden Zeugen ordnungsgemäß vernehmen zu können, hatte Commissario Grünetti nun beschlossen den Fall abzugeben. Die Aufgabenstellung erschien ihm viel zu abstrakt und logischen Schlüssen abhold. Auch ekelte er sich tatsächlich ein wenig vor der zu erwartenden Lüftung aller Ursachen.

Den letzten Ausschlag hierfür gab der Zustand des Opfers selbst, das sich standhaft weigerte psychiatrische Hilfe in Anspruch zu nehmen und so keineswegs zur Klärung des Falles beizutragen. Letzte Notiz des Leiters der Soko „Unbeflecktheit“ in die Akten: Der Zugang zur einzigen ehrlichen Quelle der Wahrheit, dem Unterbewusstsein, muss uns hier wohl verschlossen bleiben!

©Sur_real
Der Mensch und das Mädchen
Es gab einmal eine Zeit, da war der Mensch ganz alleine. Er hatte gar kein Gedächtnis und er hielt sich in seinem Stolz für unendlich. Er irrte durch schwarze Wälder, baute umfriedete Ställe für schwarze Schafe, er sang laute Lieder unter der Dusche und er versteckte sich in einem Gemisch aus Freiheit und Terrorismus. Manchmal bellte er den Mond an, dachte aber dabei an etwas Unbestimmtes in der Ferne – an etwas das aussah wie eine goldene Kugel. Doch wenn er sich ihr näherte, dann sah es aus wie eine Ratte, eine Spinne, ein Kamel oder auch nur wie eine Schachtel Zigaretten, die gerade in einem Whiskyglas ertrank.

Müde nach seinen irrenden Tagen, die sich in seine irre Welt verirrt hatten blickte er irrsinnig an sich herunter. Und während er so an sich herunterblickte, wünschte er sich ein Bild von sich mit keinen Haaren auf den Unterarmen, eines mit aufgewölbten, glatten Brüsten, mit schlanken feingliedrigen Fingern am Ende schöner Hände, die wiederum am Ende von haarlosen, schönen Unterarmen zu finden sein sollten.

Erschrocken blickte er auch auf sein Geschlecht, fragte sich nach dessen Sinn oder Unsinn, erschrak dabei noch einmal und wünschte sich, daß es etwas in seinem Blickfeld gäbe, das an dieser Stelle etwas anderes habe. Etwas, das geheimnisvoll in eine heimelige Tiefe gehe und diese heimelige Tiefe wiederum seine verarmte, leergehasste Phantasie bereichern würde, mit einem blühenden Sein voller Honigdüfte – wenn es so etwas überhaupt gab – damit er sich bereichern könne an einem Leben im Rausch!

Wieder bellte er den Mond an, doch der konnte ihm auch nicht helfen. Aber eine Wolke kam vorbei, blähte die Backen und sie blies einen eigentümlichen Frieden in das Herz des einsamen Menschen, der darauf in einen einjährigen Tiefschlaf verfiel, aus dem er nur zeitweise in Traumphasen auftauchte, die nur etwas weniger tief als sein Tiefschlaf waren.

Im Traum ging er einsame Wege durch schwarze Wälder, baute umfriedete Ställe für schwarze Schafe, sang lauter Lieder unter der Dusche und er versteckte sich hinter einem Fell aus dichten, verfilzten Haaren. Er achtete nicht auf den Mond und bellte etwas in einer unbestimmten Ferne an, das aussah wie eine Spinne, eine Ratte oder wie ein Kamel. Doch als er, träumend, näher kam sah es aus wie er selbst. Aber er war haarlos geworden, außer am Kopf, er hatte schöne schlanke Arme mit feingliedrigen Händen und er duftete wie ein ganzer Garten aus exotischen Räuschen und Terrorismus.

Schließlich erwachte der Mann aus seinem einjährigen Traum, konnte sich aber nicht mehr bewegen, denn er war zu einem einzigen Glied geworden! Alle anderen Glieder waren ihm abgestorben, doch sein Gehirn besaß an Stelle der leergehassten Phantasie eine ganz konkrete Sehnsucht: riesengroß stand sie im Freien Raum und diktierte ihm seine Gedanken. Da wusste er auf einmal wer er vielleicht war, vielleicht auch nicht.

Von nun an hielt der Mann Ausschau nach etwas, das aussah wie er selbst und doch wieder nicht, das träumte und handelte wie er selbst und doch wieder nicht – er dachte an eine Mischung aus sich und dem Mond – das genauso dachte wie er selbst. Doch an dieser Stelle musste sogar er herzhaft lachen, denn er wusste: das konnte nicht gut gehen… Aber er stellte sich jemanden vor, der etwas konnte was er nicht konnte. Das sollte doch möglich sein. Dabei fiel ihm siedend heiß ein, daß er eigentlich eine Mutter gehabt haben müsste. Und auf einmal wurde er endlich! Er fing an zu fließen, drehte sich wie eine Amöbe mehrmals um die eigene Achse, orientierte sich um, fiel von sich ab und entstand auf seiner Rückseite neu – völlig fremd zu sich selbst – als ein anderes Wesen.

Erschrocken, aber erfreut zugleich blickte er in den Spiegel um festzustellen was sich da hinter seinem Rücken herausgebildet hatte. Dann traute er seinen Augen nicht, denn er entdeckte ein goldiges Bild…wunderschöne große, vertrauenswürdig wirkende Augen schauten aus einem runden Gesicht, das von einem Strahlenkranz üppigen Haupthaars umgeben war. Unwillkürlich entglitt dem Manne ein obszön klingendes Pfeifen, das sich ganz von selbst seinen gespitzten Lippen entrang. Wenig später entdeckte er an diesem seinem rückwärtigen Spiegelbild Dinge die ihn an das pure Entzücken glauben ließen und er dachte sofort auch, dieses Spiegelbild dächte nur an das pure Entzücken.

Verzweifelt drehte sich der einsame Mensch um, nur um plötzlich nicht mehr einsam zu sein und durch schwarze Wälder zu irren, um nicht mehr umfriedete Ställe für schwarze Schafe zu bauen, sondern Ziegen zu hüten, um nicht mehr unter der Dusche zu laut zu singen, sondern vom Bett aus flüsternd die Sterne zu zählen, oder gierig nach sternigen Schnuppen zu schnuppern. Um nicht mehr den Mond anzubellen, sondern sich anbellen zu lassen. Kurz: Um nicht mehr so zu sein wie er war!

Im Verlauf dieser Anstrengungen fiel seine Rückseite krachend von ihm ab, wurde zu einem selbständigen, lebendigen Phänomen. Sein Traum wurde wahr – er war plötzlich verheiratet! Nebenbei registrierte ihn dieses nunmehr selbständige Phänomen. Sogleich kritisierte es ihn, bog ihn grade, denn er hatte sich beim Umdrehen den Hals verrenkt, und es setzte ihm dabei an die Stelle im Gehirn, an der einst die leergehasste Phantasie und später die konkrete Sehnsucht gehaust hatte, einen neuen, vertrauenswürdigen Irrtum, der von nun an sein ganzes Denken ausnahmslos beherrschen sollte…

Zufrieden gingen der Mensch und das Mädchen in eine verschiedenartige Zukunft hinein, die früher nur einfältig gewesen, jetzt aber zwiespältig war. Sie gingen Hand in Hand, Arm um Arm, Mund auf Mund, Körper in oder um Körper, mit weit voneinander entfernten Gedanken, die sich bei jedem ihrer Schritte weiter voneinander entfernten. Doch sie gingen glücklich, denn sie übersahen auf einmal beide: Daß sie von Natur aus fürchterlich gleich waren. Und sie waren einander wert!

©Sur_real
Der ganz falsche Traum
Das Leben ist surreal! Es ist wie ein Traum in einem Traum, der in einem Traum, als ein Traum von einem Traum, geträumt werden könnte, wenn man nur ein bisschen Phantasie hätte. Aber wer hat das schon?! Nicht einmal die Tsetse-Fliege, welche die gefürchtete und, als Schlafkrankheit bezeichnete, „Afrikanische Trypano-somiasis“ überträgt. Aber was soll man machen? Am besten eben, dem manchmal schon ein wenig dubiosen, Zauber der Märchen verfallen, die uns, aus dem realen Leben, in eine Art Trance lullen!

Märchen sind leise, Laut für Laut gelesen, eröffnen sie allegorische Welten, die voller Helden und Prinzessinnen sind, voller Frösche, Zauberer, Hexen, Schlösser und Schlüssel, die man nur zu drehen braucht, um den Weg in das eigene Herz zu finden – denn die Herzen sind weiläufige Labyrinthe, ohne Ariadnefäden, aber mit Minotauren bestückt. Wer sich darin zurechtfinden möchte, der erfindet am besten selbst ein Märchen…wie dieses?

Irgendwo hinter den 7 Zwergen, bei den 7 Schergen hatte jemand von fremden Tellerchen gegessen und in fremden Bettchen ges-chlafen. Darüber war der böse Wolf sehr traurig und deshalb sagte die Königin-Großmutter zu ihm (nicht zum Wolf) „weißt du warum ich so große Zähne habe? – damit ich dich besser kontrollieren kann!“. Doch der, der hinter den 7 Zwergen, bei den 7 Schergen, von fremden Tellerchen gegessen und in fremden Bettchen geschlafen hatte, kümmerte sich nicht darum.

Er hielt sich für einen Erlöser, der, wartend auf den Erlös, aus dem Verkauf seines Schweißes, sich selbst von seinen Sünden befreien konnte, weil er dachte, daß er es gut meine. Der Königin war das entschieden zu kompliziert, denn sie hatte ihn ursprünglich eher für einen Frosch gehalten. Sie stellte sich diesen Möchtegern immer viel lieber ganz in grün, auf einem hohen Schimmelross vor, in dessen Sattel er durch das Dorngestrüpp galoppierte um sie in den Schlaf zu küssen, in den süßen Schlaf der Gerächten.

Ganz früh hatte sie deshalb schon ihre rosa Brille abgenommen und das was sie für einen Frosch hielt, 1000 mal an die Wand geworfen. Doch mehr als ein Silberstreif am Horizont war dabei nicht herausgekommen. So zog sie sich aus, ihn das Fürchten zu lehren, wetzte ihre scharfen Gedanken an dem Stein, in welchem Excalibur eingelassen war und träumte von einem Flitter-Ritter. Von einem Wunderwesen, das Clown und Heroe zugleich für sie sein wollte, der kräftigen und unerschrockenen Schrittes herbei trat, um sie voll Inbrunst und Wagemut zu schwängern.

So lautet der Text in einem guten Diktat! Aber schlechte Schüler achten nicht auf die rechte Schreibung des Vorgeschriebenen, sie setzen sich nicht nur hinweg, sie bleiben auch sitzen – auf ihren Ansichten und (Er-) Lösungsvorschlägen. Verdutzt rief der grüne Frosch noch „aber sie bewegt sich doch“ in den Brunnen, dann fiel er wie ein Apfel, nicht weit vom Stamm, hinein, wie in eine riesige Traufe und schämte sich.

Aber er wunderte sich eben auch, wie sich jeder wundern sollte, der, jedes Irrtums fähig, sich nicht kapieren wollte. “Du hast dich eben getäuscht”, sagte da plötzlich ein feines Stimmchen, das mitten aus der schwarzen Seele des grünen Frosches kam und siehe da, es irrte sich nicht, denn dies begab sich zu einer Zeit ohne goldene Kugeln, dem einzigen Zahlungsmittel des Glücks. Sie blieben am Grund, am grundlosen Grund, unertaucht, unerfunden, nicht einmal hinab geworfen von einer Prinzessin, liegen.

Auf dem Highway to Hell sah man deshalb (alle die Märchen entschlüsseln konnten) jetzt die sofort versteinernden Fußspuren des großmächtigen, bösen Wolfs, der zusammen mit einer schwarzen Witwe das saftige Obst, die feinen süßen Äpfel und die prallen Pfirsiche, sowie auch die reifen Zwetschgen, tückisch in giftige Spezereien verwandelt hatte und nun unterwegs war, sie zu verteilen. Die Wegweiser zeigten dabei alle um Rom herum! Und sie waren das erklärte Ziel der Bornierten.

Schneewittchen lächelte in ihrem gläsernen Sarg – und wären seine Scheiben nicht beschlagen gewesen vom Morgentau, dann hätte man ihre langen spitzen Eckzähne gesehen und sich auf die kommende Nacht gefreut, wo sie den Deckel wieder beiseiteschieben würde um sich restlos zu outen. So sind sie nun mal, diese verkappten Vampire: unverbesserlich! Aber das tut für Frösche weiter nichts zur Sache, denn Frösche lieben Wände, um kopflos daran zerschmettert zu werden. Und wenn sie dann gestorben sind…

©Sur_real
Dreinschlagen
So, jetzt will ich auch mal so richtig dreinschlagen! Am besten mache ich das, indem ich eine Geschichte erzähle...

Als ich noch in die Grunzschule ging gab es einen Klassen-Feind...er hieß Donald! Der konnte einerseits alles und andererseits üüüüberhaupt nix. Alle haben ihn ausgelacht! Den Lehrern galt er als Ekelpaket 1. Güte = volksverdummend, verabscheuungswürdig, nicht anerkennenswert! Wir wurden damals tatsächlich einzeln gefragt, was wir denn so von ihm hielten. Bei dieser Befragung habe ich den anderen den Vortritt gelassen...

Als ich dann gesehen hatte, was die Kameraden für eine Meinung von ihm hatten, oder jedenfalls zum Besten gaben – obwohl ihn die meisten gar nicht richtig kannten – da handelte ich programmge-mäß! Schließlich hatte ich das Eine oder Andere gehört und dabei festgestellt, daß ich wohl saudumm wäre, wenn ich dächte was ich dachte: daß mir Donald ausnehmend gut gefiel! Ich liebte es, wenn er z. B. die Notbremse zog, wenn er aus Versehen ganz viel Geld verdiente, oder wenn er einen absurden Intelligenztest bestand.

Was er machte, machte er nicht besonders gut, jedenfalls nicht soo gut, wie man es von ihm erwarten sollte, dürfte, musste. Jeder meinte es besser zu können als Donald und deshalb schlossen sich sämtliche Besserkönner zur Gilde der Anti-Donaldisten zusammen...zu der ich leider nicht gehörte, denn ich konnte alles nachfühlen was die Anhänger Donalds dachten. Sie scherten sich nicht um Meinungsmache und Mainstream. Sie skandierten ihre Meinung leise, nicht laut wie Donalds Gegner: „Donald darf einfach nicht sterben, dann sterben wir vielleicht auch nicht!“

Was ich aber tat, war von dieser ganz besonderen Art der Zivilcourage geprägt, die eigentlich gar keine ist, sondern eher als „Heldenmut“ an der Kriegsfront“ bezeichnen werden sollte! Ich stellte mich auf die Seite der großen weisen Sieger! „Donald find' ich blöd“ gab ich von mir und ich wusste genau: nun war ich aufgenommen, im großen Kreis der angeblich Wissenden, im Kreis der Klugen, die genau zu wissen glaubten was sie tun. Und ich hatte Erfolg – man beachtete mich endlich auch einmal!

Später, viel später, kehrte ich zu den Abenteuern Donalds zurück und ich verglich sie sorgsam mit dem Leben, wobei ich feststellen konnte: Donal hatte immer sein Bestes versucht...und wirklich gescheitert war er mitnichten! In meinem tiefsten Innern hatte ich ihn also immer geliebt, verehrt und bewundert, meinen philosphischen, etwas tölpelhaften und auf unnachahmliche Weise sensationellen Donald DUCK!

© Sur_real
Mein Zuhause
Mein fiktives Wohnzimmer ist 1 Million Quadratkilometer groß, und dabei lebe ich in einem Turm. Von dort aus schaue ich über ein fernes Land voller Obstbäume. Meine Sammlungen sind so überflüssig wie die Sixtinische Kapelle (sie haben alle irgendwie mit Kunst und Kultur zu tun) und meine Gedanken so schwer wie das gesamte Sonnensystem. Ich bewege mich immer auf der anderen Seite der Erde – egal wo ich bin!

Meine Spur ist undeutbar und sie führt am Rande einer Abgrund-Gesellschaft entlang, die mutig genug war mich hervorgebracht zu haben, um es dann wieder weitestgehend zu bereuen. Denn wen ich auch treffe, auf meinen Wegen – keinem gelang es bisher mich zweifelsfrei (an)zu erkennen.

Auf fotografischen Bildern bin ich de facto unsichtbar, auch wenn sich dort etwas befindet das mir ein klein wenig ähnlich sieht. Meine sämtlichen Mitgliedsausweise sind gefälscht. Die angegebenen Personalien stimmen nicht mit der Realität überein. Die Realität ist: ich bin genau ab dann nicht (mehr) zugehörig, wo eine stupide Macht dies bestimmt hat!

Meine Nationalität habe ich dem Land verschrieben, in welchem die Sonne nicht über Gesetzbüchern aufgeht, die mit nichts von alldem übereinstimmen, was sich gute Geister geloben dürfen. Meine Wahlscheine werfe ich nur in Urnen, die nicht für die Verbrennung in den Öfen der Unvernunft bestimmt sind. Mit ihrer Asche dünge ich im Voraus meinen Garten!

Mein Garten ist ein heiliger Platz, den es zu bewahren gilt. Er produziert noch die dringend benötigte Atemluft für die Seelen der Anderwelt, worin sich nur Wesen aufhalten dürfen, die rechten Glaubens sind: keines! Das Losungswort „Würde“ in seinen Grenzen auszusprechen, ist überflüssig, da sie als gegeben vorausgesetzt wird!

Wer sie nicht akzeptiert, der kommt auch nicht vor! Er wird von seinen eigenen Gedanken verflüssigt und verliert sich wie ein Nebelschleier, unter der Sonne einer Wahrheit, die ausschließlich durch die Logik der Aufrichtigkeit begründet ist. Werbung ist, im Gegensatz zu ausgeklügelten Bedarfsvorschlägen, bei sofortiger Verflüssigungsstrafe, ausdrücklich verboten und etwaige Ab-satzzahlen beziehen sich einzig und allein nur auf Schuhsohlen.

Schönheit ist eine natürliche Voraussetzung! Sie wird an den Grenzen meines ganz persönlichen Reiches kontrolliert. Dort wird nach Weisheit, Großzügigkeit, Intuition, Intelligenz und tiefen Gefühlen gefragt. Vieles davon ist gewöhnlich hinter täuschend ästhetischen Masken-Fassaden verborgen. Doch auch ästhetische Masken müssen, zur Ermittlung der Identität, abgelegt werden. Sollte, nach deren Ablegen, wiederum Ästhetik zum Vorschein kommen, erhält der Kandidat ein Bleiberecht und bekommt ausreichend Freundschaft angeboten.

Wir setzen uns dann an den offenen Kamin, wo wir über den Sternenhimmel, ansprechende Reize, oder zukunftsweisende Ideen sprechen. Zwischenrufe von jenseits des Gartenzaunes werden nicht geduldet! Wer frei von perfiden Absichten ist, der überhört, zusammen mit mir, unqualifizierte Äußerungen. Was menschlich ist, muss menschlich bleiben. So lautet unsere Verfassung! Sie gilt ohne Einschränkungen, im ganzen Fantasie-Land! (Und leider ausschließlich dort.)

Nicht nur aus diesem Grund ist mein Reich die größte imaginär-zusammenhängende Landmasse der Erde. Leider hat sie nicht sehr viele Bewohner! Von Herzen erwünscht wären Flüchtlinge aus allen denkbaren, oder noch völlig unbekannten Richtungen des Himmels und der Hölle auf Erden.

Unendlich viele Werkstätten warten noch auf die entsprechenden Meister, weite Felder auf das richtige Wissen, runde Tische auf nicht – wie gewohnt – ungeschickte Diplomaten, Betten auf hinreißende Frauen, klare Flüsse auf ihre Bewahrer, sowie eine riesige Anzahl, in ihrer Beschränktheit hilfloser Tiere, auf die Helfer und Helfershelfer einer weisen Regierung, die es versteht echte Bedürfnisse in die Tat umzusetzen und zwar dort, wo etwas gebraucht wird, um Wohlstände auf die Beine zu stellen.

Bewundert wird jeder werden, der zum Vorbild für talentfreie Angeber taugt, die sich nur eines vorstellen können: Macht und Reichtum, ohne ersichtliche Gründe für einen solch hirnrissigen Anspruch – eben nur des puren Glanzes wegen. Sonnenkönige werden zwar anerkannt, nicht aber über ihre fahrbaren Untersätze, auffallende Roben oder noble Absteigen definiert, sondern durch die Übereinstimmung ihrer Worte mit den auf sie folgenden Werken ermittelt.

Die sich daraus ergebenden Horizonte sind so sonnig, wie sie in der Erreichbarkeit wunderbarer Ziele erglänzen. Unsere Vorstellungen werden uns Dimensionen eröffnen, in denen die Wohnzimmer der Geister sich über Millionen Quadratkilometer erstrecken. Und eingerichtet werden sie sein, mit an Sixtinische Kapellen erinnernder Pracht und der Herrlichkeit eines kulturellen Treibens, das sowohl in der Lage ist Berge zu versetzen, als auch sich selbst, durch freie Menschen zu bewahren, die nirgendwo sonst noch vorkommen, als auf dem Terrain neidloser Lebensfreude!

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Mein kleines Zuhause
Mein fiktives Wohnzimmer ist 1 Million Quadratkilometer groß, und dabei lebe ich in einem Turm. Von ihm aus schaue ich über ein endloses Land voller Obstbäume. Meine Sammlungen sind so überflüssig wie die Sixtinische Kapelle (sie haben alle irgendwie mit Kunst und Kultur zu tun) und meine Gedanken so schwer wie die Milchstraße – alles schwebt! Ich bewege mich immer auf der anderen Seite der Lüge – egal wo ich bin!

Meine Spur ist undeutbar und sie führt am Rande einer Abgrund-Gesellschaft entlang, die mutig genug war mich hervorgebracht zu haben, um es dann wieder weitestgehend zu bereuen. Denn wen ich auch treffe, auf meinen Wegen – keinem gelang es bisher mich zweifelsfrei (an)zu erkennen.

Auf fotografischen Bildern bin ich de facto unsichtbar, auch wenn sich dort etwas befindet das mir ein klein wenig ähnlich sieht. Meine sämtlichen Mitgliedsausweise sind gefälscht. Die angegebenen Personalien stimmen nicht mit der Realität überein. Die Realität ist: Ich bin genau ab dann nicht (mehr) zugehörig, wo eine stupide Macht alles bestimmt!

Meine Nationalität habe ich dem Land verschrieben, in welchem die Sonne nicht über Gesetzbüchern aufgeht, die mit nichts von alldem übereinstimmen, was sich gute Geister geloben dürfen. Meine Wahlscheine werfe ich nur in Urnen, die nicht für die Verbrennung in den Öfen der Unvernunft bestimmt sind. Mit ihrer Asche dünge ich sorgsam den Garten!

Mein Garten ist ein heiliger Platz, den es zu bewahren gilt. Er produziert noch die dringend benötigte Atemluft für die Seelen der Anderwelt, worin sich nur Wesen aufhalten dürfen, die rechten Glaubens sind: keines! Das Losungswort „Würde“ in all seinen Grenzen auszusprechen, ist überflüssig, da sie als gegeben vorausgesetzt wird!

Wer sie nicht akzeptiert, der kommt auch nicht vor! Er wird von seinen eigenen Gedanken, durch die Gerechtigkeit verflüssigt und verliert sich wie ein Nebelschleier, unter der Sonne einer Wahrheit, die ausschließlich durch die Logik der Aufrichtigkeit begründet ist. Suggestive Werbung ist, im Gegensatz zu ausgeklügelten Bedarfsvorschlägen, bei sofortiger Verflüssigungsstrafe, ausdrücklich verboten und etwaige Absatzzahlen beziehen sich einzig und allein nur auf Schuhsohlen.

Schönheit ist eine natürliche Voraussetzung! Sie wird an den Grenzen meines ganz persönlichen Großreiches kontrolliert. Dort wird nach Weisheit, Großzügigkeit, Intuition, Intelligenz und tiefen Gefühlen gefragt. Vieles davon ist gewöhnlich hinter täuschend ästhetischen Masken-Fassaden verborgen. Doch auch ästhetische Masken müssen, zur Ermittlung der Identität, abgelegt werden. Sollte, nach deren Ablegen, wiederum Ästhetik zum Vorschein kommen, erhält der Kandidat ein Bleiberecht und bekommt ausreichend Freundschaft angeboten.

Wir setzen uns dann an den offenen Kamin, wo wir über den Sternenhimmel, ansprechende Reize, oder zukunftsweisende Ideen sprechen. Zwischenrufe von jenseits des Gartenzaunes werden nicht geduldet! Wer frei von perfiden Absichten ist, der überhört, zusammen mit mir, unqualifizierte Äußerungen. Was menschlich ist, muss menschlich bleiben. So lautet unsere Verfassung! Sie gilt ohne Einschränkungen, im ganzen Fantasie-Land! (Und leider ausschließlich dort.)

Nicht nur aus diesem Grund ist meine Heimat die größte imaginär-zusammenhängende Landmasse der Erde. Leider hat sie nicht sehr viele Bewohner! Von Herzen erwünscht wären Widerstandsdenker aus allen vorstellbaren, oder noch völlig unbekannten Richtungen des Himmels und der Hölle.

Unendlich viele Werkstätten warten noch auf die entsprechenden Meister, weite Felder auf das richtige Wissen, runde Tische auf nicht – wie gewohnt – ungeschickte Diplomaten, Betten auf hinreißende Frauen, klare Flüsse auf ihre Bewahrer, sowie eine riesige Anzahl, in ihrer Beschränktheit hilfloser Tiere, auf die Helfer und Helfershelfer einer weisen Regierung, die es versteht echte Bedürfnisse in die Tat umzusetzen und zwar dort, wo etwas gebraucht wird, um ECHTEN Wohlstand auf die Beine zu stellen.

Bewundert wird jeder werden, der zum Vorbild für talentfreie Angeber taugt, die sich nur eines vorstellen können: Macht und Reichtum, ohne ersichtliche Gründe für einen solch hirnrissigen Anspruch – eben nur des puren Glanzes wegen. Sonnenkönige werden zwar anerkannt, nicht aber über ihre fahrbaren Untersätze, auffallende Roben oder noble Absteigen definiert, sondern durch die Übereinstimmung ihrer Worte, mit den auf sie folgenden Werken ermittelt.

Die sich daraus ergebenden Horizonte sind so sonnig, wie sie in der Erreichbarkeit wunderbarer Ziele erstrahlen. Unsere Vorstellungen werden uns Dimensionen eröffnen, in denen die Wohnzimmer der Geister sich über Millionen Quadratkilometer erstrecken. Und eingerichtet werden sie sein, mit an Sixtinische Kapellen erinnernder Pracht und der Herrlichkeit eines kulturellen Treibens, das sowohl in der Lage ist Berge zu versetzen, als auch sich selbst, durch freie Menschen zu bewahren, die nirgendwo sonst noch vorkommen, als auf dem Terrain neidloser Lebensfreude!

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Die freundliche Übergabe
Nachdem die Uhren stehengeblieben sind im Atomstromland pfeifen es die Geier von den Dächern: „Es ist soweit!“. Der Käse ist gegessen, das letzte Dezemberfest ist gefeiert und die Altenheime für Quatschköpfe schließen heute Nacht. Die Stammeskrieger haben sich versammelt zum letzten Akt in der Geschichte der sogenannten „Endverbraucher“, die allesamt ausgestorben wurden. Die Stille der tosenden Gebrechlichkeiten herrscht in den Städten am (des früher als ewig betrachteten und als unablässig apostrophierten) Stromes erfrischender Teilchen, die einmal die Welt bedeutet hatten. Der Jubel kennt keine Grenzen – sogar die Klageweiber in den unterirdischen Katakomben haben aufgehört zu beten. Die ganze Welt sonnt sich in der neuen Freiheit des Umbruchs.

Professor Krtfrox übergibt, unter donnerndem Applaus, den Schlüssel zum Atomkraftwerk an den Häuptling der Höhlenmenschen, Krawallus Bombus. Er, der Professor, trägt ein Baströckchen, eine Menge Piercing und er ist tätowiert, damit man ihn für einen Bewohner der Folgezeit halten könnte, obwohl er nie einer war. Aber ihm lag stets daran die Unterschiede zu den dominierenden Urzeitlichen zu verwischen. Bombus und seine Stammeskrieger sind dagegen im feinen Zwirn angetreten! Viele tun ja auch schon so, als würden sie in der Nationalbank arbeiten, oder an den Universitäten, den nun allerorts verbreiteten „Stunk“ lehren. Das ist die Unwissenschaft der Überreligion absoluter Modernität, im unpassenden Umfeld…das jetzt jedoch schleunigst passend gemacht wird. Es ist ein wolkenverhangener Tag, aber das stört hier niemanden.

Noch rauchen die Schornsteine, noch befahren die Kreuzfahrtschiffe, die neuerdings „Moonboots“ heißen und noch florieren die Fließbänder in den Fabriken, wo Roboter mit der Herstellung von Robotern beschäftigt sind. Programmiert wurden sie für 30 Jahre im Voraus. Vielen Dank im Voraus, an die, nunmehr überkommenen, Konstrukteure und Informatiker, die Entwickler und Aufroller, die Schrift- und Beinsteller, die Planer und Verunstalter aus der alten Zeit. Ihre Arbeiten sind getan, ihre Steuern gezahlt und ihre Kinder ungeboren – man hat sie noch nie vermisst! Sie waren der Mehrheit der Erdenbewohner immer ein Dorn im Auge gewesen. Doch damit ist Schluss! Ihre Aufgaben werden jetzt von untätowierten Höhlenmenschen im feinen Zwirn übernommen.

Sie haben umfangreiche Trainingsprogramme durchlaufen, sie wurden geschult und gewissenlos darauf vorbereitet, neben ihrem Gott „Scherbenhaufen“ auch noch die moderne Technik anzubeten, die sie für ein Geschenk von Scherbenhaufen halten und nicht für ein Gesamtkunstwerk der ausgestorbenen Endverbraucher. Aber diese Quatschköpfe waren hochintelligent! Bevor sie sich tätowierten und piercten, trugen auch sie, eigentlich NUR sie feinen Zwirn, fuhren in selbstgebauten Karossen und versorgten sich mit einer ausgeklügelten Landwirtschaft, die hauptsächlich auf der Reduzierung von Artgenossen basierte…die leider trotzdem immer mehr Platz brauchten, um zu hausen wie die Axt im Walde, der Bock im Garten, oder ein Kastrat im Lyzeum.

Sie besaßen eine ausgefeilte Mathematik und sie lehrten, gegen Ende ihrer Epoche, sogar die Quadratur des Kreises, ohne Einspruchsmöglichkeit, und/oder eine Wiederaufnahme des Verfahrens. Ihre Beweisführung gegen sich selbst war so bestechend klar und nachvollziehbar, daß viele von ihnen dazu übergingen, sich zuerst zu sterilisieren, zu kastrieren, dann zu amputieren, um schließlich die tödlichen Drogen aus der Münchhausen-Apotheke zu schlucken, deren Filialen sich im Land ausbreiteten wie die Kakerlakenpest, oder die Spinner-Cholera. Sie hatten die Wahl! Sie pflegten die allseits beliebte „Frauenquote“, die besagte, daß eigentlich auch Männer, oder vielleicht NUR Männer Kinder kriegen sollten, wobei die weiblichen Individuen Bassstimmen einübten.

Das kam so sehr in Mode, daß die meisten Quatschkopf-Endverbraucher die Lust daran verloren überhaupt irgendetwas zu sein, oder eine Zukunft zu planen. Viele von ihnen, um nicht zu sagen „alle“ bewunderten die nun massenweise auftretenden Höhlenmenschen, die in immer größerer Anzahl von den Quatschköpfen adoptiert, angestellt, durchgefüttert wurden, damit das Straßenbild wieder etwas Farbe bekam. Die Quotenfrauen, bekamen auf einmal wieder Lust Kinder zu bekommen, glaubten aber plötzlich – nicht ganz zu Unrecht – daß dies vor allem und hinter keinem nur mit Silberrückengorillas möglich sei, die sich 1. wesentlich besser als Machos benehmen konnten und 2. natürlich, triebhaft und unkontrollierbar waren, vor allem was ihre hochgeschätzte Sexualität anging. An eine geistige Verwirrung dachten sie dabei zu keinem Zeitpunkt. Ihnen gefiel das Wesentliche.

Professor Krtfrox‘ Kollegen, deren IQ gewöhnlich die Zimmerdecke durchschlug, machten hingegen einen eher bescheidenen Eindruck. Sie glaubten an keinen Gott, hatten nicht die, vom Leben an sich erwünschte Höhlenmenschenurkraft und sie unterschätzten ihre Bescheidenheit manchmal so dramatisch, daß ihnen, während des Denkens das Gehirn eintrocknete. Sobald sie in diesen Zustand verfielen, baten sie einen der am nächsten herumstehenden Höhlenmenschen im Zwirn, sie mit seinem Brotzeitmesser hin- und herzurichten, damit ihr guter Eindruck, den sie zu hinterlassen gedachten, nicht völlig aus der Geschichtsschreibung verschwände. Dann lächelten sie, mit der erwünschten Wohltat zwischen den Rippen und freuten sich auf ihre Wiedergeburt, denn sie hatten ein ausgezeichnetes „Karma“ erworben. Damit würden sie überall eine Anstellung finden.

Was die so reich bestückte Erde angeht wird sich zeigen – wenn die Roboter neu programmiert werden müssen, oder die Atomkraftwerke überprüft. Auch die Abschussrampen der Kontinentalraketen dämmern noch im Dornröschenschlaf zu Ende gehender, ewiger Unschuld. Wie die Höhlenmenschen damit umgehen werden wird vermutlich nicht mehr überliefert werden können, da neue, wesentlich wichtigere Aufgaben – wie beispielsweise die Verehrung des supermodernen Überreligionsgottes „Scherbenhaufen“ – anstehen, die vorrangig, nein nahezu ausschließlich, befriedigt werden müssen…wenn man von einer Befriedigung überhaupt sprechen kann. Denn dafür stehen ja, von nun an, die originalverpackten Fleischbündel zur Verfügung, die in früheren Zeiten einmal für die Freundliche Übernahme gebetet hatten. Quatschilliorum – perfekt!

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Das Ich – eine Wissenschaft für sich!
Nun pass ich nur auf, ich dämliches Ich - ich, ich beobachte mich! Innerhalb und außerhalb meines Leibes, meines Körpers und meines Charakters, stehe ich und sehe mir kritisch zu. Ich akzeptiere dich wie ich bin, sage ich zu mir, aber verstehen kann ich mich, also dich, deshalb noch lange nicht. Das möchte ich nur einmal zu mir gesagt haben!

Während ich etwas beginne, etwas beende, oder davor zurückschrecke etwas zu beginnen, wie auch etwas zu beenden, stehe ich neben mir und höre mir zu. Was ich sage, was ich denke, darf mir, dem 2. Ich nicht verborgen bleiben. Ich hab mit mir nicht viel zu tun! Mit wem aber sonst?

Während ich neben mir stehe, stehen viele anderen Stimmen ne-ben dem, der neben sich steht, und sie verlangen Gehör. Die Vernunft des 1. Ichs ist unmaßgeblich. Sie spielt sich zwar immer in den Vordergrund, aber zum Glück wird sie sofort von mir, in diesem Fall vom 2. Ich und von den anderen Stimmen, korrigiert, denn im Grunde weiß sie nicht was sie tut.

Vermessen wäre es, von meinem Ich, dem 1., zu behaupten, es läge irgendwo richtig. Das ist nur in den seltensten Fällen wahr. In den meisten Fällen versucht sich mein neben sich stehendes Ich, die Seele, also ich selbst, auf Geheiß der anderen Stimmen, dem Fortlaufen der Zeit anzupassen...zu fühlen was aus der Zukunft kommt. Und wenn es das tut, irren wir uns sehr selten!

Und dies ist für meinen Geist als Warnung zu verstehen, denn die Zukunft ist überraschend und meistens auch überraschend ver-rückt. Deshalb stehe ich ja auch neben mir und höre was ich selbst zu allem meine, oder auch was die vielen anderen Stimmen sagen – obwohl ich zugeben muss, daß die auch nicht immer hemmungslos weise sind, im gegensatz zu meiner Intuition.

Wer etwas von sich wissen will, der darf sich zunächst einmal nicht ernst nehmen...das trifft fast immer zu, wenn es um erworbenens Wissen geht. Andererseits muss jeder schon etwas ernst nehmen: seine Triebe. Denn sie sind sind eine Fassade, ein Hintergrund, ein Lebensfundament. Sie wollen, nein, sie müssen berücksichtigt werden, denn durch sie lebt das Fleisch.

Sage „Ich habe Hunger“ oder „Ich liebe dich“ und du darfst dich nicht darüber hinwegsetzen was du gesagt hast, nicht du, nicht du, und auch nicht die anderen Dus, nicht das Ich, nicht das tiefere Ich und überhaupt kein Ich, innerhalb und außerhalb dieser seltsamen Welt. Sie sind die Bretter, die das Licht bedeuten – ignoriere sie nicht. Aber sei vorsichtig! Stehe neben dir, so oft es dir gelingen mag und höre dir ganz genau zu.

Vor allem pass auf, auf dein dämliches Ich. Beobachte es – inner-halb und außerhalb deines Leibes, deines Körpers und deines Charakters...beobachte es kritisch bei allem was es tut, oder besser noch vorher: bei allem was es tun möchte! Denn dieses Ich-Wesen ist das Produkt eines flackernden Universums, das durch seine fatalen Erscheinungen lebt. Seine Erscheinungen aber müssen fragwürdig sein, weil es sonst keine stets überraschende Zukunft gäbe! Sage „Ich“ und meine die Welt!

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Schrödingers Katze
Ene mene Müllers Kuh – Schrödingers Katze, die bin ich! Was ist gegen eine Uhr einzuwenden? Nichts! Ich trage sie imaginär, wie einen Ausweis mit mir herum. Wenn ich auf das Ziffernbaltt gucke, weiß ich wer ich bin und auch wo ich bin. Wo bin ich? Na, ganz einfach, auf der Erde, im Universum. Dort, wo halt die Zeit vergeht. Das macht mir Spaß? Keine Ahnung – wenn sie nicht verginge wüsste ich nicht wo ich bin, denn dann gäbe es mich in dieser Form gar nicht. In welcher Foprm gäbe es mich dann? Ist das wichtig? Der Karton ist dicht!

Für Schrödingers Katze ist es wichtig, daß niemand prüft, ob sie noch lebt oder nicht. Denn solange es niemand prüft, lebt sie (quasi). Prüfen, oder nicht prüfen geht aber nur, solange Zeit vergeht. Aber wenn die Zeit nicht mehr vergeht war sie niemals am Leben. Vergeht die Zeit im Karton? Es kommt also auf den Standpunkt an. Genau wie bei mir – von außerhalb des Universums bin ich nicht auffindbar. Wer das Universum nicht kennt, der kennt mich nicht. Gibt es denn ein „Außerhalb des Universums?“ Klar, zumindest theoretisch, denn die Zeit ist relativ!

Wer sie überschreiten kann, der erfährt was Sache ist: das Nichtsein. Und wer wieder zurückkommt, in den Bereich der Zeit, der erfährt ebenfalls was Sache ist: das Sein. Aus beiden Teilen, der Zeit und dem Bereich außerhalb der Zeit setzt sich demnach was zusammen? Ein existierendes Nichtsein, oder ein nichtexistierendes Sein, also wieder ich! Ich könnte demnach genauso gut bereits schon Millionen Jahre tot sein und mich im Nachhinein erleben…solange der Hammer nicht zum Schlag ausgelöst ist. Das wäre doch auch mal was – oder ist das schon?

Was müsste ich dafür tun? Auf jeden Fall müsste ich erst einmal die Lichtgeschwindigkeit überschreiten, mich aus dem Universum hinaus katapultieren und irgendwo sonst wieder eintreten. Dann könnte ich mir vielleicht aussuchen, wo ich schlussendlich bliebe. Das könnte dann theoretisch auch die Vergangenheit sein. Das scheinbare Sein der Vergangenheit! Wenn ich Millionen Jahre be-reits tot wäre, dann hätte ich vor Millionen Jahren gelebt. Sollte irgend jemand in der Lage sein, mich am Ende meines gelebten Lebens in einen Zustand zu versetzen, der dem Überschreiten der Lichtgeschwindigkeit gleichkommt, dann könnte er mich, nachdem ich kurz in einem Zeit-Raum, Millionen Jahre nach meinem Tod aufgetaucht bin, wieder in meine Vergangenheit, oder in eine, von mir, oder von sonst wem, gewünschte Vergangenheit zurückversetzen. Rein theoretisch. Praktisch vielleicht nur in meine eigene.

Vielleicht könnte er das aber sogar auch, wenn es mich niemals gegeben hat, weil ich, aus welchem Grund auch immer, in einer Situation verharren musste, die eine Geburt (= Eintreten in die Zeit) unmöglich machte. Wer „Ich“?? Nun aber, da ich auf einmal von der Zukunft aus erwünscht wäre, könnte ich ja, im Nachhinein, in der Vergangenheit auftauchen, um jemandes Wunscherfüllung voranzutreiben. Dann wäre ich also vorhanden, obwohl meine Zeit doch längst gewesen ist. Ich wäre also im Dasein vorhanden, ohne dagewesen zu sein, ich wäre real-irreal, also surreal. Würde mich dann jemand zur Kenntnis nehmen?

Eine optische und akustische Täuschung wäre ich vielleicht dem-nach, so wie das ganze Leben eine Täuschung ist, weil es nur innerhalb der Zeit stattfinden kann und von außerhalb der Zeit gar nicht wahrnehmbar ist. Ich wäre wie ein Gedankenbeispiel, wie das von der Schrödingerkatze. Merken würde ich selbst davon vermutlich nichts, zumindest nicht solange ich lebe. Und wenn ich dann gestorben bin, würde ich jemals existiert haben? Oder hätte ich Spuren hinterlassen? Jemand würde es aber doch bemerken, ob ich nun überhaupt, oder nachträglich vorhanden gewesen bin, real geboren oder irreal implantiert: der mich gerufen hat, damit ich seine Wünsche erfüllen kann – denn seine Gegenwart hätte sich deutlich verändert. Er wüsste vielleicht nur nicht warum – weil er das ehemalige Gedächtnis verloren hätte. Darin läge dann auch wieder eine gewisse Scheinrealität der Existenz überhaupt. Aber nur, solange ich das nicht überprüfe...

©Sur_real
Moderne Nachuntersuchungen der Post
Nach Auskunft des schamanistischen Nachrichtendienstes der Welt-Organisation „Schami Scheffelstein“ kamen bei jüngsten Ausgrabungen am Berg Affarat einzige Arte-Fakten zutage, nach denen folgendes seit kurzem auferkannt ist...

Die Menschen haben sich nie in verschiedene Sorten verzweigt, aus denen die gleichmäßigsten Verwicklungen hervorgegangen sind. Was daraus im Einzelnen dann erfolgte, führt jedoch zu fol-genden Trugschlüssen...

Der Neanderpfennig und der Homo Dingsbums haben einen geheimen gemeinsamen Vorfahren, sie sind somit aus der Retorte. Der Neandertaler und der Homo perplectus-erectus haben einen gemeinen Vorfahren und sind somit alternativlos!

Ungeachtet der speziellen Ausprägungen, die ab sofort nur noch als unwesentliche Unterschiede bezeichnet werden dürfen, haben auch der Homo perplectus-erectus und der Boralopithecus einen gemeinsamen Vetter, Gevatter Tod.

Somit sind also auch der Homo cactus und der Boralopithecus anverwandt und damit ungleich! Absolut gleichmäßig sind nun aber auch der Paranthropus und der Homo Pithecus gigantus, weil der Paranthropus und der Australosapiens mit irgendwem anverwandt sind.

Davor sind die Lemuren mit den Schleichkatzen verwandt, wie auch verschwägert und diese wiederum mit den Feliden und Caniden, was so viel heißt, daß auch diese mit dem Neandertaler, respektive mit dem Homo sapiens anverwandt sind.

Verwandt mit dem Homo penis erectus sind aber auch Ratten, Beuteltiere und Beutelratten, Beutelschneider, Halsab- und tapfere Schneiderlein, weil auch sie gemeinsame Vorfahren haben. Weitere Ausprägungen hiervon sind die Schnabelschnabel- und Geiselgürteltiere, wie schließlich sogar die vielfach geschmähten Plapper-Vögel, also Reptilien.

Noch viel weiter zurück haben die Plapperer, gemeinsame Vorfahren mit den Schlammspringern, die demnach ebenfalls mit dem Homo sapiens-giganto Pithecus verwandt sind. Wie wir wissen gibt es die Schlammspringer ja auch heute noch!

Vor den Schlammspringern waren die Fische mit unseren frühesten Vorfahren, den Fritzen verwandt, die Blaukraut auf den Brautkleidern trugen und stets eben gerade frisch herbeikamen, genauso übrigens wie die Meereswürmer, das Max Plankton, die ersten heißen Molekühlketten und sämtlich Vor- und Treppenstufen des Lebens überhaupt.

Der heutige Unmensch darf also getrost, unter anderem, auch als eine Vorstufe des Lebens bezeichnet werden, da keiner das Recht hat, nicht zu wissen mit wem wir alles verwandt sind – und Verwandtschaftsgrade sind sowohl unheimlich, als auch wichtig!

Wie sollten wir denn sonst allem, die ihm gebührende Achtung entgegenbringen die eventuell die Schöpfung als ganz Großes verdient hat?! Bescheidenheit ist also nicht nur eine Voraussetzung für Entwicklungsstufen, sondern auch für deren Degeneration, Generation für Generation.

Sie ist die Voraussetzung einer, quasi „kosmischen Verschmelzung“ aller vorhandener Zustände, in der Ursuppe, überhaupt! Ob wir nun den Wasserstoff meinen, oder Albert Einstein. Alle sind gleich! Wer das verinnerlicht, der ist lobenswert, altklug und vor allem besonders ausgezeichnet worden.

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Eine Wild-Welt-Geschichte
Wir schreiben das Jahr 2159, das 100ste Jubiläumsjahr unserer Vorherrschaft auf dem Planeten Kopfbrett, Sternzeit 3,5 – auf der, nach hinten offenen, Trichterskala. Alles ist in bester Unordnung! Wir sind glücklich und zufrieden, denn der lange Frieden – der längste den unser Planet je erlebt hat – lässt (ausschließlich) uns das Leben genießen!

Die Welt ist schon lange, im größten Einvernehmen, in zwei riesige Hemisphären geteilt: in die grellgraue und die mattgraue Hemisphäre. Das dumme Riesenreich der schweinshäutigen Steckdosennasen ist schon lange zusammengebrochen. Sie bereiten uns keine gravierenden Probleme mehr! Dingsbums sei Dank!

Früher haben sie uns versklavt, sie ließen uns für sich arbeiten und sie haben uns gleichzeitig ihren Ramsch verkauft, mit dem wir nichts anfangen konnten, aber sie dachten wir seien ein „Markt“. Dabei haben sie sich stets noch gegenseitig bekriegt, weil jeder seinen Vorteil aus allem schlagen wollte. Auf uns haben sie dabei gar nicht geachtet.

Ihre Begabungen waren so vielfältig wie wir später an Zahl, denn was sie auch konnten – es war alles nichts wert! Immerhin konnten wir eines viel besser als sie: uns fortpflanzen.

Sie gaben uns unbewusst alles was wir dazu brauchten. Sie bauten uns unsere Städte, sie kreierten unsere Fortbewegungsmittel, sie pumpten uns mit ihrer Medizin solange voll, bis alles und jeder von uns am Leben blieb, obwohl wir große Not litten.

Wenn wir einmal zu viele Kinder gemacht hatten, dann riefen sie bei sich rührselige Spendenaktionen ins Leben und wer von uns zuhause nicht durchgefüttert werden konnte, den nahmen sie rücksichtslos bei sich auf, wo er sofort weitermachte, sich, völlig unkontrolliert, zu verbreiten.

Das war keine schöne Zeit, aber sie war notwendig, um den allesentscheidenden Umwälzungsprozess einzuleiten, der schlussendlich bewies worauf es wirklich ankommt: auf die Naturkräfte!

Zunächst sah jedoch alles danach aus, als würden ausgerechnet wir untergehen. Doch dann machten wir eine geniale Erfindung! Wir erfanden, daß unsere Religion eine größere Erfindung war, als alle anderen Erfindungen zusammengenommen! Nicht umsonst glaubten wir an Magnifizenz, den Urvater aller Urmütter und Magnifizenzi, die Urmutter aller Urväter!

Sie geboten uns, die masturbationswütigen, jungen Männer, durch einen kleinen, nichtmedizinischen Eingriff, an der Selbstbefriedigung zu hindern und stattdessen sich in unsere Frauen zu entleeren, denen wir bei Todesstrafe verboten, sich zu wehren. Den ganzen Vorgang nannten wir kurz entschlossen „hygienisch“.

Soweit so gut, was uns, die Grellgrauen betrifft. Die Mattgrauen glauben eigentlich an gar nichts, nur an die Kameradschaft in absoluter Hirnlosigkeit. Dort gibt es männliche und weibliche Kamerdonen und Kameradoninnen, die jedoch beide über keinerlei Rechte verfügen. Nur der, an oberster Stelle stehende Kameradonis, verfügt über alle Rechte zusammen!

Ihr Land war einmal so eng geworden, daß der Kameradonis das Gebot der Einkind-Ehe verhängte, an das sich aber keiner so wirklich hielt. Deshalb verdreifachten sie sich auch in ca. 60 Jahren. Dann machten auch die Mattgrauen eine bahnbrechende Entdeckung, nämlich die, daß es außer ihrem eigenen Lande noch andere gab, die man einfach besiedeln konnte.

Ihr Land selbst war ja kein „Besiedelungsland“, es war voll! Außerdem wäre es keinem von uns und auch keiner damaligen schweinshäutigen Steckdosennase eingefallen, dort einsiedeln zu wollen, denn die Lebensumstände waren einfach fürchterlich. Alles stank, vom Dreck einer missglückten Schein-Industrialisierung, und die Staatsverwaltung gebärdete sich derart willkürlich, daß sogar die linientreusten Kameradonen und Kameradoninnen am liebsten alle sofort woanders hin gegangen wären.

Nun ja, seitdem hat sich eben sehr viel verändert. Grau ist jetzt die Einheitsfarbe unseres Planeten mit dem vielsagenden Namen „Kopfbrett“. Unsere Unterdrücker sind bezwungen! Aber die schweinshäutigen Steckdosennasen sind nicht ganz ausgestorben – Magnifizenz und Magnifizenzi seien dafür untertänigst gepriesen!

Wir hätten sie doch irgendwie vermisst! Deshalb haben wir sie auch quasi nachgezüchtet. Es gelang uns, aus den letzten, verstreuten Exemplaren, die wir zum Glück noch einfangen konnten, eine respektable Population neu zu erstellen, die uns stets gut zu Diensten ist.

In eigens dafür aufgebauten Zuchtanstalten leben heute wieder nahezu eine Million Stück von ihnen. Diese Landwirtschaftlichen Betriebe beliefern regelmäßig unsere Bedarfsstellen, von wo aus die Produkte punktgenau verteilt werden. Die schweinsfarbene Weibchenhaut hat es uns nämlich besonders angetan. Die Stuten der Schweinshäutigen sind einfach unerreicht. Sie haben wunderschöne …(dürfen wir nicht aussprechen) und auch ihre…. (dürfen wir ebenfalls nicht aussprechen) sind einmalig, heutzutage aber durchaus bezahlbar.

Besonders der vereinheitlichte Typ „Garbie“ geht weg wie die warmen Semmeln! Er (die Stute) hat, wie gesagt, diese wundervolle Schweinsfarbe und nunmehr durchgehend silberglänzende Haare. Früher gab es die Schweinsnasenstuten mit allen möglichen Haarfarben (z.B. Gold, Blau, Sumpfgrün und Violett), aber nachdem fast ausschließlich Garbie bestellt wurde, haben wir auch nur mehr diese Variante hergestellt.

Garbie wird, nach Erreichen des 12. Lebensjahres als Liebesdienerin eingesetzt. Mit ca. 25 Jahren wird sie von einem geeigneten Bock ihrer Gattung besamt, damit die Reproduktion der Steckdosennasen nicht zum Erliegen kommt (damit hatten sie selbst, zu ihrer Zeit, ja schon die größten Schwierigkeiten).

Wenn sie zwei bis dreimal geworfen haben, werden die Garbies, im hohen Alter von ca. 30, an einen der nächstliegenden Sado-Vereine überstellt, wo sie von Fachleuten kunstgerecht auseinander genommen werden.

Die Böcke werden schon ab dem 6. Lebensjahr als Lustknaben verwendet – außer sie sind von riesenhafter Statur. Dann füttern wir sie zusätzlich mit hormonreicher Kost und bereiten sie auf die Bocks-Kämpfe in der Arena vor. Das ist besser, und beim Volk beliebter, als jeder Kinofilm! Die Kämpfe dauern gewöhnlich bis zum Tod eines der Sportler! Eine Ausnahmeregelung gibt es nur sehr selten. Wer für Lust und Sport zu alt geworden ist, kommt in die Minen, wo er einen kurzen, aber spannenden Lebensabend verbringen darf. Gnadenbrot nicht inbegriffen.

Von Anfang an müssen sich die Würfe der schweinsfarbenen Steckdosennasenweibchen, mit einem Spezialgerät auf ihre Intelligenz überprüfen lassen. Das, noch von den Schweinsnasen selbst erfundene Gerät, misst die Hirnströme auf ihre Intensität hin, und wenn eine außergewöhnlich hohe Aktivität festgestellt wird, muss das Junge sofort an die Tierkörperverwertung überstellt werden!

Das ist jedoch nichts weiter als eine notwendige Vorsichtsmaßnahme! Von Glück können wir sagen, daß sie den Apparat niemals in ihren eigenen Reihen ausprobiert haben. Vermutlich hätte das die Einsetzung kompetenter Persönlichkeiten in leitende Positionen zur Folge – und wir hätten dadurch das Nachsehen – gehabt.

Was das Gerät zu leisten imstande ist, haben wir beinahe, dramatisch am eigenen Leibe erfahren… Wir benutzten es anfangs dazu, ihre Genies herauszufiltern. Diese haben wir dann, in einer eigens für sie eingerichteten Enklave, zwischen den Hemisphären Grellgrau und Mattgrau, angesiedelt. Dort sollten sie noch einmal ein Zeitalter der Erfindungen ankurbeln. Das gelang ihnen auch sofort!

Für uns stellte sich das jedoch als sehr gefährlich heraus, denn ihre logischen Schlüsse deuteten darauf hin, daß wir nun plötzlich wieder eine Gefahr für den Fortschritt darstellten. Unsere Lebensart sei „menschenunwürdig“, behaupteten nun die Spitzen ihrer Denker…worauf wir sie selbstverständlich sofort aus dem Verkehr ziehen mussten. Früher haben sie ja ihre Denker noch selbst aus dem Verkehr gezogen, aber nachdem sie dazu ja nicht mehr befugt waren….

Heute sind wir quietschfidel und glücklich darüber, daß es uns gelang, unseren ehrlich empfundenen Glauben als Mittel der Verschleierung dessen benutzt zu haben, worum es uns letztendlich wirklich ging: um das siegreiche Überleben unserer Art! Und den Mattgrauen geht es nicht viel anders. Ihre „Kameradenherrlichkeit“, will heißen „ihre Bereitschaft zum billigen Arbeitseinsatz“, die längere Zeit bei den schweinsfarbenen Steckdosennasen als vorbildlich galt, hatte den selben Erfolg.

Sie verdienen zwar auch heute noch fast nichts und haben kaum was vom Leben, aber die dienstbaren Überbleibsel der einstigen Herrscher von Kopfbrett trösten sie doch über so manchen bleibenden Missstand hinweg.

Nicht ganz unerwähnt bleiben sollte auch, was wir mit dem geistigen Erbe unserer heutigen Schutzbefohlenen angestellt haben: wir haben es samt und sonders vernichtet! Sie waren weder mit unserem Glauben, noch mit der von ihnen ausgehenden Langzeitbedrohung, unserer friedliebenden Bevölkerung gegenüber, vereinbar. Es konnte einfach nicht angehen, daß man unsere einfachen, anspruchslosen Leutchen, ständig mit perversen Sauereien konfrontiert, wie z.B. mit Anhäufungen von Nackten, welche die Schweinsnasen sogar in ihre Tempel gemalt hatten.

In unseren Augen ist das schlichtweg untragbar! Das konnten wir nicht dulden! Und deshalb haben wir sämtliche Marmorfiguren, sowie eingerahmte Beispiele niedriger Absichten pulverisiert und Bauwerke, wie beispielsweise das berüchtigte Segenshaus, in der sogenannten Endlosen Stadt, in die Luft gesprengt! Ihre weltweit umfangreichen Bibliotheken gaben überdies prächtige Freudenfeuer ab.

Was die schweinshäutigen Steckdosennasen selber angeht, muss man sagen: es geht ihnen nach wie vor bestens! Das behaupten sie jedenfalls selber. Die Jungen werden von den Muttertieren, nach wie vor, nicht genau darüber aufgeklärt, was sie im Leben wirklich erwartet. Schönfärberei ist ihr oberstes Gebot, weshalb man auch ihr bestechendstes Talent immer noch überall antrifft: den Vorauseilenden Gehorsam! Wir haben nichts weiter an ihnen zu vollbringen, als sie für Aufgaben vorzubereiten, die wir ihnen wohlwollend zugedacht haben. Lernwillig sind sie ja!

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1000 Gründe im Bett zu bleiben
Warm, warm, warm – im Bettchen ist es soo warm. Doch dann schon wieder essen! Wo ist das Gold im Mund der Morgenstund? Ich bin ein Drüsenflugzeug auf dem Weg ins Nirgendwo... Soll ich den Tag suchen gehen? Welchen Namen hatte die Röstkartoffel, die ich am Sonntag verdrückt habe? Knallfrosch? Oder hieß sie „Der liebe Gott“? Wer soll das wissen?!

Gegen den Donner am Morgen bringt Kummer, minus Sorgen – ist das eine Webseite? - nehme ich Erbsenklein. Dann weiß ich alles besser. Ich wünsche mir gerne das gute Gute, denn heute habe ich nicht Geburtstag. Ich wurde in einer Schaltwoche in diese lächerliche Dimension versetzt, wo ich nun sehen kann ob ich irgendwo bleibe.

Neben mir wurden noch eine Menge Seelen verschleudert. Sie haben alle das Anfangsgewicht 0 (Null) – vor der Entstehung von Ei- und Samenzelle – und soviel Sekunden auf dem Konto, wie Rumpelstilzchen Ausreden beim Spinnen hat. Verwerflich ist gar nichts! Nicht einmal die Idiotie, denn die verschiedenartigsten Überlebensmethoden sind Scheiße!

Wer ein Ansehen hat darf sich alles erlauben. Nur ich schüttle den Kopf, bevor ich ihn an jemanden verliere, den/die ich aus mir völlig unbekannten Gründen verehren will. Oder sind sie mir bekannt? Ich glaube schon einmal davon gehört zu haben, aber es war schon komisch...

Ich schwanke im Fünfvierteltakt, wie ein Verbrennungsmodul, zwischen der Sonne und ihren toten Begleitern hin und her. Das ist in der Zukunft. Inzwischen komme ich aber aus der Vergangenheit – die wem gehört? Dem verfälschenden Erinnerungsvermögen? Dem großen Zampano? Mir hat man jedenfalls nichts davon gesagt, man hat nur versucht mich umzustimmen…weg von mir.

Leider werde ich der Schritte kaum gewahr, die in der Sanduhr eiern – sie fressen mir die Haare vom Kopf. Was bleibt mir also schon anderes übrig als zu pendeln? Bin ich denn kein Perpendikel? Meine Unruh ist nicht MEINE Unruh, sondern IRGENDEINE Unruh.

Den heiligen Absolurdismus habe ich aufgehört zu verstehen. Er plappert mir viel zu penetrant aus den Nüstern der Überge-schnappten, die mich für übergeschnappt halten. Aber das ist noch gar nichts – demnächst wollen sie auch noch die Welt regieren. Ich frage mich nur wohin MICH das führt.

Viele Vorgänger der Übergeschnappten waren auch schon über-geschnappt und haben somit den heutigen Übergeschnappten ge-holfen, bei der Entstehung eines Schlamassels, das leider genau meinesgleichen sucht, um sich wenigstens einmal so richtig an je-mandem vergehen zu können. Ein Vergehen ist das, in ihren Augen, jedoch nicht, zumindest nicht, wenn ich dämlich herumfrage, damit mir endlich einer die richtige Auskunft gibt.

Verzweifelt versuche ich mich zu erinnern warum ich eigentlich aufgestanden bin. Des Frühstücks wegen, oder damit ich etwas suchen kann, das es angeblich einmal gab, jetzt aber verschwun-den ist: das Weite. Meine Güte, dort sind die Götter und sie lachen mich aus. „Komm doch“, rufen sie mir zu – aber ich kann nicht! Ich bin Erlebens-Wissenschaftler...

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Wir sind Gleichnisse im Universum
Der unablässige Strom des Bösen vollzieht sich im Innern nicht geschlechtsreifer Sterne, von Sternen also, die noch kein Eisen gebildet haben, das den Geist tragen möchte. Die Materie verbleibt im Zustand der Geistlosigkeit, der zu keinen weiteren Ergebnissen führt. Dies ist in allen Bereichen des Universums, die lebendig sein wollen, verboten!

Reise in den Weltraum und du wirst dort keinen Affen begegnen, die sich nicht fortbewegen...durch die Zeit: durch andauernde Veränderung ihrer Materie! Nichts darf zum Stillstand kommen! Es gibt keine Doktrin, die Bewegungen im Geist dadurch verhindert, daß der Körper nicht attraktiv sein darf! Attraktivität ist Gravitation! Aber es gibt auch Feinde der Naturgesetze…

Die Gravitation bewirkt das Umeinander kreisen fruchtbarer Kräfte, durch deren Explosionen, aus sich heraus und ineinander hinein, wobei immer mehr Ressourcen entstehen, die Grundlagen für das Leben sind! Die Lebensdauer spielt im einzelnen jedoch keine signifikante Rolle, da sie vom Betrachter abhängt! Ein mehrere tausend Jahre anhaltender Stillstand ist ohne Bedeutung!

Die insgesamt anhaltende Veränderung unendlich vieler Zustände bewirkt zwar die jeweils schnelle Beendigung von speziellen Vorgängen, ermöglicht dadurch aber das Fortbestehen der Entwicklung als Ganzes. Dies ist der einzige Maßstab der Zeit, ohne die wiederum keine Bewegung stattfinden kann! Gegenpole dazu sind lebende Leichen (Köpfe in denen sich nichts abspielt).

In den kalten und toten Zonen des Universums und der Seelen liegt der Zorn der Götter, durch die Stagnation begründet! Die heißen Zonen ständiger Verwandlung bringen dagegen Innovationsschübe hervor, die sich die Natur zum Anlass nimmt, sie bis ins Kleinste zu kopieren. Und nur der Wahnsinn wendet sich davon, angewidert, ab.

Daraus erwächst schließlich etwas, das, in anderer Form, schon immer vorhanden war: der doppelseitige Kleingeist! Einerseits dient er als Ansporn Leben zu gestalten und andererseits steht er dem Leben als unfähiger Betrachter gegenüber – als ein Betrachter im Licht dogmatischer Überlegungen. Sein Pendant ist der Künstler, vor allem der geschmähte, aber nicht jeder Geschmähte ist deshalb gleich ein Künstler!

Die Verletzung dieses universellen Gesamtprinzips bedeutet den Rückzug auf bereits Bekanntes, auf die bloße Verwaltung von Körpern ohne Inhalt, ohne Seele also, eines leeren Körpers, welcher nicht, nein, der niemals in der Lage sein wird das Wachsen und Gedeihen des Kosmos bewusst mit zu erleben! An ihm haben die Mächtigen das größte Interesse – die Tempel sind voll davon!

Der geistige Stillstand ist die Implosion der Materie in ein weniger als Nichts! Das kommt einem Ort gleich, wo sie umgewandelt werden wird in grausame Wellen, aus denen keine Wiederkunft stattfinden kann – jedenfalls nicht vor der vollkommenen Zerstörung alles Lebendigen! Leider ist das jedoch keine Philosophie und auch keine Betrachtung, sondern eine Darstellung der Realität in einer Geschichte, die sich täglich neu verfasst.

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Viele Fragen an das Witchboard
Die Nacht hat sich zu einem schwarzen Kreis um mich zusammengezogen. Die Lebenslast hat mich auf einen Stuhl gedrückt. Sie ist schier unerträglich geworden.

Vor mir liegt ein Witchboard. Ich habe es angefertigt, um in Verbindung zu treten… Einfach in Verbindung, egal mit wem oder was. Ich brauche dringend einen Rat, sei er erlogen oder erstunken, oder eben ein Hinweis auf die Wahrheit.

„Liebe Mutter, kannst du mich hören? Bist du noch irgendwo da draußen oder da drinnen?“ fantasiere ich.

Nichts geschieht! Nur die Stille ist ohrenbetäubend geworden.

Meine Stimme beginnt von neuem. „Bitte sag mir, träume ich oder wach’ ich – bin ich am Leben – was immer das auch sein mag? Und wer oder was bist du gewesen?“

Jetzt bilde ich mir ein etwas in meinem Rücken zu spüren. Einen riesigen Schatten. Obwohl ich mich nicht umdrehe weiß ich, dass er wie eine Gestalt aussieht – dann geht ein Ruck durch das kleine hölzerne Dreieck unter meinen sacht aufgelegten Fingerspitzen…

ICH WAR DIR LICHT, DEIN FLUCH
UND DEINE ERDE,
DEIN VATER WOLF, SOWIE DER SPRUCH
ES WERDE…

Ich kann es nicht glauben. Die Bewegungen haben einen Satz ergeben. Ich konnte kaum der geheimnisvollen Kraft folgen, die in diesem Dreieck lag. Was wird das ganze schließlich bedeuten?

„Klär mich auf – wer bin ich?“

DU WARST MEIN SCHMERZ UND MEINE
MÜHE, MEIN SATAN, ODER EINE
VERLETZUNG, DIE ICH TRUG.
DU WARST MEIN SCHICKSAL DAS MICH SCHLUG.

Erschüttert lasse ich das Dreieck los. Es schlittert noch ein kleines Stück über den glänzenden Lack. Mir läuft es kalt den Rücken hinunter, ich habe am ganzen Körper eine Gänsehaut. Aber ich möchte mehr wissen…

„Du bist für mich immer existent und gegenwärtig. Bist du denn bei mir, wenn ich an dich denke?“

ICH BIN EIN BILDNIS IN VISIONEN,
SIE WAREN UND SIND DOCH NIE GEWESEN
SIE HERRSCHEN IMMER IN REGIONEN -
„VERGANGENHEIT“ IST NACHZULESEN.

Was soll das heißen? Das ergibt doch keinen Sinn! Versteht sie mich denn nicht? Ist der Kontakt zu schlecht, oder spricht sie jetzt eine andere Sprache als zu ihren Lebzeiten? Herrscht dort, wo sie jetzt ist, ein anderes Denken als hier?

„Bitte drück dich deutlicher aus“

DIE SPUR GIBT EINER SPUR DEN STAB
IM STAFFELLAUF – GEZEITENSPIELE!
DAVOR, DAHINTER STEHT DAS GRAB
UND VÖLLIG IRRE LEBENSZIELE.

Sie muss den Verstand verloren haben. Oder habe ich ihn verloren? Habe ich denn jemals einen gehabt? Immerhin sitze ich hier am Tisch und frage ein hölzernes Dreieck über etwas aus, von dem ich nichts verstehe – über das Leben. Dabei kann ja nichts Gescheites herauskommen. Aber wenn ich schon den Verstand verloren habe, dann will ich einen Jux daraus machen.

„Meinst du denn, dass nichts ist was ist?“
Schalkhaft kichere ich in mich hinein.

S´ IST IMMER LEBEN, IMMER SEIN
UND NIEMALS ETWAS WIRKLICH: FEST!
EIN AUGENBLICK, EIN TUN IM SCHEIN
UND NICHTS DAS SICH BEWAHREN LÄSST.

Jetzt weiß ich es ganz bestimmt: ich narre mich selbst! Es gibt keine andere Welt, in der sich die Verstorbenen befinden, da ist kein Schatten hinter mir und auch kein imaginärer Windhauch, der jetzt die Kerze zum Flackern bringt. Trotzdem gefällt mir das Spiel gut und ich möchte fortfahren.

„Was, liebe `Mutter`, gibt es denn wirklich?“ sage ich zu dem Holzstück.

NUR OPFERGABEN, LEIDENSCHAFT,
NICHT WISSEN WOZU ETWAS IST,
DAS WIR UNS LEHREN – SAGENHAFT
UND WAS WIR LERNEN: ALLES LIST!

„Soso“ meine ich belustigt. „Das hört sich ja nett an…wozu bemühen wir uns dann überhaupt?“

Darauf bekomme ich sicher keine Antwort denke ich und schon wieder bin ich am Verzweifeln, denn während ich hier spinne, wird der Abgrund vor dem ich im realen Leben stehe immer tiefer.

DIE GANZE LIST HAT IHREN GRUND,
SIE TREIBT UNS FRÖHLICH IN DAS NETZ
UND SCHLÄGT DIE ARMEN SEELEN WUND,
DIE AUSREDE: NATURGESETZ.

Hat sie jetzt doch ein bisschen begriffen worauf ich hinauswill? Ich habe immer noch keinen Rat bekommen, ich fühle mich doch irgendwie zum Leicht-Sinn veranlasst. Eine seltsame Geborgenheit breitet sich aus.

Ein letztes Mal lege ich meine Fingerspitzen auf das hölzerne Dreieck und stelle meine Frage nach der Beschaffenheit der Zeit, die mir nahm was ich liebte. Ich folge ihm brav, als es anfängt über das Board zu gleiten. Ich bin mir sicher: Jetzt kann nur noch Quatsch erscheinen…
Doch ich habe mich getäuscht, es formt sich ein Rätsel:

DRUM WAR ICH BALD UND WURDE NICHT
ERINNERUNG VORHER, DANN DIE TAT,
ICH HATTE VOR DIR EIN GESICHT
DAS DICH VORAUSGESEHEN HAT.

„Ach Mutter, es ist wie im richtigen Leben, ich verstehe dich nicht und du sagst mir nichts. Ich vermisse es, mich über dich zu ärgern und ich begreife auch nicht, wie wir werden und vergehen können, ohne uns wirklich erkannt zu haben.

Die Kerze geht aus. Eine Türe ist aufgegangen und leise Schritte entfernen sich aus dem Dunstkreis der Nacht. Unter Tränen sinke ich auf dem Witchboard zusammen und versuche wenigstens das festzuhalten was ich mir zusammengedacht habe.

Dann mache ich ernüchtert das Licht an. – Wie von selbst beginnt mein Mund zu sprechen, so als würde sich der Mensch der ich bin, das Fleisch das mich umgibt ohne Zutun meines Bewusstseins artikulieren:

„Mutter ich möchte bei dir sein“

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Der Welt-Generator
Der Hohe Rat war zusammen getreten. Vor ihm schwebte ein Klumpen aus purem Dämmerschein. „Seht euch das an“, sagte der Lichtkopf, „geht hinein, aber nicht zu weit, sonst wird es zu groß und nimmt euch gefangen“.

„Wie immer – wir passen auf“, meinte Albert E, „es ist zwar alles relativ, aber gefährlich ist es trotzdem“. „Aus Erfahrung wissen wir“ fügte William S hinzu, „ist zwischen Sein und Nichtsein nur das edle Gemüt“. Johann-Wolfgang lachte, „das ist die Hohe Kraft der Wissenschaft“ und aus der Ferne meldete sich eine feine Seelenstimme „und wo bleibt die Liebe?“

„Das ist wieder mal Simone de“ meldete sich der Silberstreif, doch Friedrich S. monierte, „und wenn das Annette von oder Marie C. war? Die klingen doch ähnlich“. Der Lichtkopf ermahnte die Sprecher: „Wir haben zu tun! Da drinnen droht etwas in Ordnung zu kommen. Das geht nicht mehr lange gut! Dafür haben wir doch das Universelle Sein. Für das plusmaterielle Universum ist Chaos vorgesehen. Es darf nicht so schnell an das Ende gelangen!“

Aus der Richtung des Generators erklang eine dumpfe maschinenhafte Wortmeldung: „Es ist wichtig den Ausgleich zwischen den Welten herzustellen, die Energie der Phantasie ist, jetzt wie nie, das Ur-Genie – wir brauchen sie!“

„Worum geht es eigentlich?“ fragte, harmonisch-melodisch, Ludwig van aus seiner Klangwolke heraus. Es fiel ihm sichtlich schwer eine Form anzunehmen. "Da hinten – steckt ruhig eure Köpfe rein – sucht jemand nach dem Sinn. Es ist wieder mal unser (Kl)Einer, der keine Ruhe geben kann“.

„Aha“ staunte der Chor der 1000 Beisitzer des Hohen Rates. Einer unter ihnen fragte. „Was hat er denn diesmal für ein `Denkgeschenk` erhalten, nachdem die gesamte Geschichtsschreibung bei ihm nichts genützt hat? Ein verkehrstechnisches Missgeschick?“

Der Silberstreif schmunzelte. „Er sucht nach Sicherheiten – ist doch verständlich“, versuchte Johann-Wolfgang zu erklären. „Die brauchen keine Sicherheiten dort, die haben doch ihre Rituale“ wetterte Friedrich N. und Jean Jacques R. pflichtete ihm bei: „Eben – das ist ihre Natur“.

„Genau das hat unser (Kl)Einer eben nicht. Er geht nicht davon aus, unfehlbar in seiner Art zu sein, er ist nicht von sich überzeugt und er glaubt nichts!“, verteidigte Albert E das Menschenwesen über das man gerade sprach. „Das klingt als ginge es um mich“ lachte der Silberstreif schallend. Aber haben wir nicht noch andere Probleme als diesen Winzling?

„Na klar“ dröhnte da die Generatorenstimme, „es ist wahr, seit Tag und Jahr gilt Aug um Aug und Haar um Haar“!

„Er meint die Farbflecken“ erklärte Albrecht D, der sich angeregt mit Salvador D über das Wechselspiel der Töne auf der Oberfläche und in der Tiefe des Klumpens aus Dämmerschein unterhielt. Leonardo da nickte. „Wir müssen wieder etwas erfinden“ regte er an.

„Wie wär‘s mit einer Epidemie, das war doch immer wie, oder sogar meistens die Lösung, übers Knie gebrochen – doch in Ordnung war das nie“. Der Generator hatte gesprochen.

„Ich überlege gerade, ob mir das nicht zu phantasielos ist“ meinte der Lichtkopf. „Immerhin haben wir doch schon durch die Armut der Massen, mithilfe der Ausbeutung durch einzelne und durch heilsame Kriege viel erreicht. Im Augenblick tut die Verblendung, durch die Vorherrschaft des Unverstandes, schon einiges, um zu verhindern, daß etwas dauerhaft gelingt“.

„Und was sagt unser (Kl)Einer dazu?“ musste Rainer Maria jetzt einwenden. Er konnte nicht anders, „er ist doch wie eine Kraft, die sich im allerkleinsten Kreise dreht“.

„Er hält sich für einen Betrachter“ rief Werner H, „doch die Unschärfe sieht er auch und das macht ihn stutzig“. „Frech wie Tom u Huckleberry zusammen“, brummelte Mark T. am Rande der feinen Gesellschaft des Hohen Rates.

Ein Raunen ging durch die Reihen der 1000 Beisitzer. „Es ist erstaunlich, auch er hat seine zugedachte Liste, gerät in Unfälle, vor Gericht, zieht sich Prellungen und allerlei Verletzungen an Körper und Geist, zu, aber er will nicht einsehen wer seines Glückes Schmied ist“.

„Weise Worte, lieber Immanuel K, seine Kritik ist tatsächlich die reine Vernunft“, brummte Hans H, d J. und Edgar Allen nickte eifrig…“er erkennt einfach nicht an, was mitten auf dem Tisch vor ihm steht, es ist die Wahrheit, sie ist nur anders verpackt, als er sie erwartet hatte. Sie widerstrebt seinem Lebensplan…“. “Seiner Ethik“ unterbricht ihn Jean Paul S., „sein Ekel vor dem wirklichen Leben ist ebenso groß wie seine Gier danach“.

„So ist es recht!“, mischte sich der Lichtkopf ein. „Wir müssen ihm vor Augen führen wie unnütz sein ganzes Treiben ist, damit er trotzig immerzu weiterarbeitet, wir dürfen ihm keinen materiellen Lohn zukommen lassen, damit er immer am Rande der Verzweiflung und oft mitten in ihr existieren muss – und, was überaus effizient ist: wir müssen ihm begreiflich machen, daß er – zumindest in gewisser Weise – dümmer ist als alle anderen! Damit will ich sagen, selbst die Dümmsten um ihn müssen reich entlohnt werden für ihren einfachen Geist, oder sogar für ihre Gemeinheiten. Das treibt ihn zu Höchstleistungen an“.

„Hahahahaha, das erinnert mich an das Große und Ganze“! Der Silberstreif war kaum noch zu halten: er schüttelte sich geradezu vor Lachen. „Wenn eine Nation oder eine Art einmal dabei ist, sich zu perfektionieren, um uns ähnlicher zu werden, dann erschüttert sie ein Schicksalsschlag bis in die Grundfesten. Was sich gewissenhaft bemüht muss zurechtgewiesen werden! Nehmt den denkbar unlogischsten Weg und alles wird gut! Hahahahaha“.

„Auf den reimt sich wirklich das Wort ‚Zweifel‘“. Johann-Wolfgang schüttelte perplex den Kopf. „Was war denn das für eine Zueignung?“ Wolfgang-Amadeus küsste währenddessen ein zierliches weibliches Geschöpf aus dem Publikum.

„Schaut doch hin wie sie sich surreal verformen“, triumphierte Salvador D, "dort die roten Stellen, die wie Erleuchtungen aussehen sind eigentlich Brände“. „Ja und die Stimmen aus diesen roten Zonen, die bei weitem die beschaulichen blauen Zonen überwiegen, sind kein Gesang, es sind Schmerzensschreie, die sich zu einem gigantischen Chor vereinigt haben“.

„Dort toben die schlimmsten Auseinandersetzungen“ näselte der Generator dazwischen, „sie sind das Salz der Erde, sie sind unsere Siege, seid gewiss – ich verbiege, was sich nicht gibt und verfüge was steht und was liegt!“

„Und die dunkelroten Stellen?“ mischte sich Miguel S ein…“sind das Windmühlen?“ „Sieht eher nach Liebe aus“ meldete sich William S bescheiden zu Wort, aber er schmunzelte dabei verschmitzt und dachte an Julia. Wollte er nicht ganz ernst genommen werden?

„Das sind Hunger und Unterdrückung – ganz einfach“, erklärte sich der Lichtkopf, und ganz tief aus dem Innern wurde ein Schauer spürbar, der bis durch die Grenze ins Jenseits drang. „Unser (Kl)Einer. Er hat uns zugehört und die für ihn typische Angst bekommen. Er möchte ewig leben und sich jeder Art der Vollstreckung entziehen!!“

Diese Stimme tauchte direkt unter den Mitgliedern des Hohen Rates auf, gehörte aber keinem seiner Mitglieder. Der „Fußboden“ hatte sich aufgetan, denn es schien nötig geworden zu sein, einen der großen Vollstrecker anzuhören. Mitten im Licht stand nun Atilla! Das machte sogar dem Silberstreif Angst. Er schüttelt sich voller Abscheu. „Der ist doch nur noch durch…“ – ein schwerer, schwarzer Windhauch – streifte die Versammlung, konnte jedoch keinem etwas anhaben - “…mich zu übertreffen“.

„Das ist Rock n‘ Roll…“ sang plötzlich einer aus der Reihe der Beisitzer. „Halts Maul, Elvis“ meinte ein weitgehend unbekannter Politiker, dessen Name allen entfallen war, barsch. Inzwischen hatte sich der Schwarze Wind zuerst in eine knochige Gestalt mit Kapuze, dann in die Grenze zwischen dem Klumpen aus Dämmerlicht und dem Sein verwandelt.

„Aaaaahhhhh!!!!!“ Noch einmal war eine Gedankenstimme aus dem Klumpen zu hören. Ihr Widerhall brach sich in den Zeitzonen und stieß, in einem immer schwächer werdenden Echo, auf ihre materiellen Grenzen.

Der Lichtkopf lächelte wissend, doch sein Lächeln sah man nicht, denn wer nur aus Phantasie und einer Wolke aus Licht besteht, kann weder erkannt noch analysiert werden.

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Im Grasland
Der Boden ist weich. Um mich ist nichts als Weite. Ich gehe ständig auf den Horizont zu, aber der Horizont ist überall. Ob ich im Kreis gegangen bin? Ich weiß es nicht! Ich weiß aber, daß mich seit einiger Zeit Wort-Halluzinationen heimsuchen. Ich spüre Wörter die ich nicht gedacht habe. Sie gelangen einfach aus heiterem Himmel in meinen Kopf. Vorhin überfiel mich z.B. die Kombination “Kau-Gummi, Kau-Derwelsch, Kau-Görl“. Ich fragte mich wer sich da erfrecht mir was vorzudenken. Sind es Gedanken aus einer anderen Welt?

Als meine Mutter starb hatte sie bereits Wochen zuvor seltsame Gesichte. Sie erblickte Menschen mit drei Augen, Zimmer mit fließenden Wänden und ausgesprochen kurios verkleidete Gestalten. Nehme ich nun, da ich nicht sterbe, den Widerhall einer magnetisch anders geladenen Schöpfungsregion, auf meine Art wahr?

Von weit hinter dem Horizont glaube ich einen Geruch zu erkennen der nicht wirklich vorhanden ist. Brennt es dort? „Kon-form-ation“ höre ich, dann „Transform-ation“ und schließlich „Uni-form-ation“. Was soll das bedeuten? Eine seltsame Wolke am Himmel versucht mir Auskunft zu geben. Dort schwebt ein Engel aus Wasserdampf. Er spricht nicht, aber das Nebelgebilde verändert sich mit meinen Schritten, mit den Sekunden, den Minuten kaum. „Ich wache über dich“. Wer? Wer hat das gesagt? Jetzt bläst ein Windstoß in die Formation und löst sie auf.

Das Grasland wird weiter. Mein Ein-Blick ist tiefer geworden. Nein, von meiner Person geht ebenfalls etwas aus, das man als “magnetischen Windstoß” bezeichnen könnte. Er verteilt sich in alle Richtungen gleichmäßig, wie das Hintergrundrauschen im Universum. Ich bin der Betrachter! Als Betrachter nehme ich wahr, wie sich eine Landschaft erklärt, wie sich ein Bild von einem Dunstschleier befreit, herausgelöst, sichtbar werdend, wie unter einer angehauchten Museumsglasscheibe. Die Umrisse werden deutlicher. „Extrem-Touren“ sagen die Stimmen. Ich muss lachen.

Das Umfeld ist nicht größer geworden – wie sollte es auch (da würde sich ja die Erde stellenweise zu einer Scheibe verflachen) – aber die Sicht ist perspektivischer, deutlicher. Wie eine Landschaft bei Föhn. Über dem Horizont treten jetzt in allen Himmelsrichtungen Fatamorganen auf. Mein Weg scheint im Traum stattzufinden. Traumpfade? Er spult sich ab, abstrakt und surreal. Die Sonne scheint senkrecht auf meinen gedachten Hut - „Absichts-er-Klärungen“. Wieder ein Geisterwort aus dem Nichts. Ich gehe und ich gehe allein? Oder höre ich Schritte neben mir? Ich zucke zusammen… „Du bist im Visier unserer Observation“. Oha.

Ich habe zu phantasieren begonnen. Der Weg war lang und ich habe nicht nur die Orientierung verloren, sondern auch das Wissen um mich selbst, um meine Existenz, um mein Ich. Meine Seele lebt trotzdem und sie begleitet einen Schatten aus Fleisch und Blut durch die Steppe, hinter deren Horizonten ein Feuer brennt. Das allesverzehrende Feuer des nahenden Untergangs. Ich sehe es in den Luftspiegelungen voraus!

Dann wird mir warm ums Herz „Meine Liebe wird sein wie mein Herz ist – kalt wie Eis und so warm wie das deine“. Das habe ich jetzt, melodisch intoniert, aus zwei Mündern gehört. Wer hat den Text gesungen? Wars die Natur selbst, oder war es meine fiktive Geist-Begleiterin, deren Fußstapfen ich vor mir entdecke und verfolge. Es sind sanfte Abdrücke, dezent geschnürt (Fuchsspuren), in den teilweise gebogenen, teilweise geknickten Halmen am Boden.

„Wie viel ist eine Esse“? Eine was?? Schreie ich ohne Widerhall in die Gegend hinein und ich weiß: nur die Gegenwart wird mich gehört haben, nur meine Gegenwart – und dieses endlose Land, dessen greifbare Grenzen ganz eng um mich gezogen sind, gespannt wie ein elektrischer Weidezaun, gezeichnet wie magische Kreidestriche, gesetzt wie Gitter aus undurchdringlichem Nichts. Dann sehe ich plötzlich eine Welt!

Harlekine tanzen um mich herum, einige von ihnen verkörpern die Rollen von wichtigen Persönlichkeiten, andere deren Handlanger „Von langer Hand langt es dem Hans im Glück“. Vor lauter Lärm höre ich fast die Stimmen nicht mehr. „Er ge-langt, er ver-langt, mit-Ver-langen, mit-ge-hangen“. Ein virtueller Pferdewagen donnert vorbei. Die tiefen Spuren aus gefurchter Erde und zermalmten Halmen sind deutlich sichtbar!

Hände greifen nach mir. „Habe-nichts“. „Geh nicht weg, wir brauchen dich nicht“, rufen mir die Harlekine zu. Ich versuche zu begreifen, aber ich begreife nicht. Ein Gewicht auf meinem Rücken drückt mich plötzlich zu Boden. Es ist ein schwerer Sack, angefüllt mit Pandora-Büchsen.

Die mich umgebenden Ereignisse werden zu stroboskopartigen Sequenzen, die in rasender Folge über das Grasland flackern. Ich komme nur noch ruckartig voran. Die Rucke werden langsamer, die Lichtfolgen der Ereignisprojektionen durchsichtiger, sie beschleunigen sich schwindelerregend und verblassen schließlich in der Mittagssonne. Ich bin scheinbar wieder allein. Ich habe mich fest auf meinen Weg konzentriert, deshalb sind sie verschwunden, wie die Gedanken anderer Lebewesen, die mich nicht beeinflussen können. Nur die Liebe ist noch da. Die Liebe zu einem Wunder „Inspi-Ration, Zuteilungs-Ration, Konspi-Ration“.

„Genau“ sage diesmal ich, halte mir die Hand wie ein Indianer in Stirnhöhe über die Augen und gehe weiter. Der Brandgeruch ist verschwunden, die Spiegelungen ebenfalls, aber es blitzt in der Ferne.

Über mir, hoch oben in der Luft und doch optisch beinahe bis zu mir herunterreichend, tauchen Nordlichter auf. Ein Sonnensturm! Und jetzt kann ich sie erkennen, die Meteoritenschwärme, die sich in dichten Geschwadern nähern. „Meine Mene Tekel Upharsin“. Das habe ich jetzt verstanden! Ich drehe mich um meine eigene Achse und entdecke überall Spuren von mir. Ich bin nicht nur im Kreis gegangen, nein ich bin fast auf der Stelle getreten. Unter mir ist kaum noch Gras und ich überlege mir wo ich jetzt noch reinbeißen soll…

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Meine sehr geehrten Damen und Herren
Heute möchte ich einmal direkt aus dem magnetosphärischen Zeitstrom berichten. Alles ist hier irgendwie geladen. Ungeheure Datenmengen sind unterwegs. Alle zusammen ergeben sie ein seltsames Rauschen. Es schlüsselt sich, bei genauerem Wegsehen, jedoch in Informationen auf, die einer geheimnisvollen Urquelle entstammen. Bewegung ist oberstes Gebot! Stillstand existiert hier einfach nicht.

Natürlich dürfte ich das gar nicht wissen, aber ich habe meine Sinne (Oberflächensensoren) abgestellt und mich auf Inneres Sehen konzentriert. Deshalb registriere ich auch die herrschenden Turbulenzen völlig anders als erlaubt. Ich befinde mich nämlich in einer Art Stromkabel, in so etwas ähnlichem wie einem Blutkreislauf. Die Ader, respektive das Kabel, muss jedoch eine imaginär-unendliche Dicke haben.

In ihm sind kleine Hohlkugeln unterwegs. Ihre Membranen sind durchlässig. Überall nehmen sie Eindrücke in sich auf. Wenn sie dann voll sind, sinken sie in einen imaginären Grund, hören auf sich zu bewegen und verschwinden somit aus dem allgemeinen Schauspiel, indem sie einfach unsichtbar werden. In einer Welt, die ausschließlich auf Bewegung basiert, ist das natürlicherweise so.

Den Zeit-Punkt ihres Verschwindens bestimmen sie jedoch nicht selbst – obwohl er überall (in Geheimschrift) angeschrieben steht, und die Menge ihrer gesammelten Eindrücke ist auch nicht ausschlaggebend für ihr Absinken. Solange sie im Strom schwimmen werden sie von seltsamen Impulsgeberstellen, oder von anderen Hohlkugeln magisch angezogen. Das nennt man auch ganz richtig: Attraktion.

Die Attraktoren haben etwas, das ganz speziell, für die einzelnen Kugeln entworfen wurde. Beim Auftreffen stehen bestimmte Ereignisse bevor. Ein Erfolg, eine Krankheit/Verletzung, ein Glücksfall, eine Naturerscheinung. Manchmal auch „nur“ das Auftreten einer „Klebesituation“. Dann findet ein Energieaustausch statt. In dessen Verlauf entsteht große Hitze, die wiederum einen neuen magnetischen Wirbel entfachen kann, der aus dem Nichts (aus dem Zustand der Bewegungslosigkeit) neue Kugeln in den Zeitstrom zieht, die, sofort mit Sinnen verkleidet werden, um am Geschehen teilnehmen zu können.

Es kommt immer wieder einmal vor, daß neuangekommene Kugeln fremdartig leuchten. Ihr Leuchten begleitet sie ihren ganzen Bewegungsverlauf hindurch, bis zum Absinken. Es deutet darauf hin, daß sie andere Ereignisinformationen sammeln als die übrigen Hohlkugeln. Oder: sie sammeln die Ereignisinformationen anders als die anderen.

Dadurch entstehen gelegentlich dramatische Irritationen – die wie Irrlichter im Gesamtablauf wirken, es aber nicht sind! Das führt zu vorläufigen Abstoßungsreaktionen durch mentale Unfähigkeitsstoffe. Und die wiederum bewirken auf längere Sicht, in der Erzeugung eines Konflikts, die Neu-Darstellung der Situationen, denen man begegnet. Die Hohlkugeln nennen das, nach Beendigung, unschöner Empfindungs-Komplikationen, „Fortschritt“ und erklären damit ihr Leben.

Eine Vielzahl der teilnehmenden Membranwesen (um nicht grundsätzlich die Bezeichnung „Hohlkugeln“ verwenden zu müssen), ist von stumpfem Grau, oder verdunkelt sich sogar, wenn Begegnungen stattfinden. Das gilt als völlig normal. Manchmal wird es auch sehr geschätzt, da solche Elemente eine ganz bestimmte Form von kriminellem Sog im Sog entwickeln können, in dessen Fahrwasser der Eindruck entsteht, man könne so schneller vorwärtskommen, als auf die naiv-herkömmliche Weise.

In diesen, schneller laufenden, Strömungen spürt man die Angst vor dem Absinken deutlicher als gewöhnlich. Aber auch die Befriedigung etwas erreicht zu haben, wird intensiver empfunden. Diese Faszination greift sowohl auf die helleren, wie auch auf die dunkleren Membranwesen über und endet in der Anerkennung gewisser Überlegenheitsmethoden, die zwar vom Gewissen nicht respektiert werden können, ansonsten aber recht förderlich erscheinen.

Ihre Tönung rührt, wenn ich besonders tief darüber nachdenke, wahrscheinlich von den virulenten Stoffen her, die sie von Anfang an, als Mitbringsel, in sich tragen. Irgendwer hat sie ihnen eingeimpft, damit sie den Wandlungsprozess an den „richtigen“ Stellen beschleunigen. Dort drücken sie ihr unangenehm-penetrantes Innenleben ejakulativ nach außen und infizieren damit den Rest der Teilnehmer!

Eine weitere Anzahl Hohlkugeln ist durch eine andere Begabung, ihre Abscheu davor, Erfahrungsballast aufzunehmen, oder wenigstens in geringen Mengen aufnehmen zu können, auffällig. Sie werden annähernd haltungslos hin und her geworfen. Dabei gelingt es ihnen auch nicht, eine wirkliche Identität zu erreichen. Zusammentreffen mit Hell- Normal- oder Dunkelwesen werden von allen Seiten als schmerzhaft empfunden.

Ein Licht am Ende des Zeit-Strom-Tunnels ist momentan nicht abzusehen, wenn man einmal das individuelle Unsichtbar werden von Einzelgebilden ignoriert. Alles geht seinen – ich möchte sagen – unheimlichen „Zentrifugengang“. Sinngebende Faktoren liegen, ebenfalls, wie auch berechtigte Hoffnungen, im Außenbereich des Datenflusses und müssen daher dogmatisch, oder ganz frei inter-pretiert werden!

Was dabei herauskommt ist schauerlich! Wenn ich jetzt wieder auf „Dominanz immanenter Auffassungsorgane“ schalte, begegnet mir der angewandte Wahnsinn jeglicher Couleur. Ich gerate in Panik! Mir fällt jedoch nichts Besseres ein, als lauthals, ja geradezu hysterisch los zu lachen. Mit weit aufgerissenen Augen renne ich verzweifelt in der „Realität“ herum und hoffe dabei nicht arretiert zu werden. Immer wieder rufe ich in die Menge: Nein, ich bin nicht verrückt! Ich bin nicht verrückt! – ich nicht!

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Die ganz gewöhnliche Ungewöhnlichkeit
Es ist 23 Uhr 96 und es ist taghell, wie die Nacht, in der die Glocken zu einem Einheitsbrei aus feuchtem Kehricht eingeschmolzen wurden. In der Hasenschlucht jauchzen die Auerochsen. Der Wolf kommt Viertel vor Gleich vorbei – da ist Essenszeit. Die Wirklichkeit sieht ganz genau so aus, wie du sie dir vorgestellt hast, nicht wie ich dachte. Ich freue mich für den Dreck auf der Straße, bis der neue Adelsstand vorbeikommt und an die Roboter aus Dingsda, wo ja auch die ganzen Vettern herkommen, das Geld verteilen, das normalweise den Alten zugestanden hätte, wäre da nicht Onkel Zufall gewesen.

Alle sind redlich bemüht, aber keiner weiß wofür, denn die Ergebnisse sagen aus was Ergebnisse aussagen, wenn man sie, durch die Brillengläser der höheren Einsicht, betrachtet. Alles schläft! Deshalb ist ja auch reges Treiben überall. Überall treiben sie es rege. „Sie“, das sind die Berechtigten, im Angesicht des Todes, jetzt und in der Stunde, aller Übrigen. Denn wir sind glücklich. Wie bekannt gegeben wurde, haben sich die Flüsse nun entschlossen aufwärts zu fließen, denn alles geht aufwärts. Ich, du er, sie es gehen aufwärts, ins Tal hinab, wo man endlich auf die Verschiedenen trifft.

Auf zwei Verschiedene kommen 3 Gleiche, die noch gleicher sind, als alles was wir bisher gesehen haben…vor allem, als es noch nicht so spät in der Frühe war und die Gegenwart noch eine Zukunft hatte. Was propagieren wir? Wir propagieren die Lust! Es ist eine zu leben und eine zu sterben, wobei man das mit dem Letzteren nicht allzu genau nehmen muss, wenn man dazu gehört. Wozu? Zu den Hörigen! Wiederholen wir, in endlosem Gemurmel, das niemals zu einem Orkan der Stimmen wird (obwohl es sich genau danach anhört), was Sache ist: „Es gibt keinen Bums, außer dem Dings und es ist zu spät!“

Unsere Träume sind so kerzengerade in den Himmel gewachsen, wie man auf 3 zählt, wenn man rechnen kann, aber 1 + 1 = so viel du willst! Tatsachen sind interpretierbar und je dümmer man ist, desto interpretierbarer sind sie. Alles ist eine Frage der Einstellung…und eingestellt werden eben nur noch tatsächliche Nieten! Nieten halten auch den Eiferturm zusammen, zu dessen Sucht jene Milliarden beigetragen haben, die von den einen verdient und von den anderen ausgegeben wurden, um weitere Milliarden zu erzeugen – aber diesmal ist es fleischlich gemeint.

Wortverdrehungen sind nur im Mund erlaubt, aber Metaphern immer dann verboten, wenn sie auf etwas hinweisen, worauf nur hingewiesen werden darf, wenn man sich die Todesstrafe einhandeln möchte. Wer am besten handelt bleibt jedoch am Leben, denn Zitronen sind derzeit sehr beliebt – nein, sie sind das einzige, anerkannte Zahlungsmittel. Stellen wir uns doch einmal ganz dumm und – halt, bitte so bleiben! Gleich kommt das Vögelchen! Wer dann nicht gelächelt hat, dessen Kopf rollt missmutig in den Treibsand der Geschichte, die manches darin vergraben hat…auch keine Wirklichkeiten.

Denn die Wirklichkeit ist leicht in Erfahrung zu bringen: Hören wir die neuesten Nachrichten mit – sie kommen direkt aus der Hexenküche der Ewigkeit, wo die Großmutter des Teufels die Kastanien ins Feuer legt, die wir dann wieder herausholen dürfen. Darüber schwebt das „Hosianna“ der befleckten Verhängnis – gesungen von den reinen Kehlen nicht missbrauchter Tugendlicher, die den Knall noch nicht gehört haben. Sie sind die Elite der Rechtsverdreher, denn keine Wirklichkeit ohne Recht. Wenn schon, dann muss alles gleichzeitig verdreht werden!

Also Brust waschen zum Erschießen! Wer sich weigert, der gießt Öl ins Feuer und kommt auf den Haufen der Gescheiterten, wo er, im Rahmen der Bücherverbrennung, auf seinen Heizwert getestet wird. Zusätzlich finden Geschicklichkeitstests statt. Wer einen Unsinn, ohne Inhalt, am besten soweit verdrehen kann, daß er schon wieder erstrebenswert aussieht, der bekommt ein Stipendium, für die Reifeschule, in Zeitungsentenhausen, an der Lügichoderträumich. Das liegt dort, wo zwei oder drei so schlecht beieinander sind, daß einem die Tränen kommen könnten…wenn man doch mehr als nur ein Krokodil wäre.

©Sur_real
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