Gedanken
“Auf ins Vergnügen”, meinte Heinrich als er uns die neuen Acht mit auf den Weg gab.
Was hatte er denn erwartet was nun auf diese scheinbar einfachen Worte folgen sollte?
Vielleicht eine neue Version des Froschkönigs?
Oder eventuell ein Remake von, “Schneeflöckchen weiß Röckchen”?
Bei „Schwan“ fällt mir direkt das hässliche Entlein ein, aber so fühle ich mich gar nicht und ich kenne auch niemanden auf den das zutrifft.
Welches dieser Wörter sollte ich nun zum Anlass nehmen eine tolle Geschichte zu schreiben?
„Ganz klar, dem gehört was auf den Deckel, völlig unter der Gürtellinie diese neuen Worte zum Sonntag“, so waren meine ersten Gedanken.
Blödsinn, die Worte haben schon was, also mal schauen welche Worte sich hübsch verbinden lassen.
Auf den ersten Blick viel mir direkt ein Mann ein. So ein irrer Typ den ich kenne. Der hat mir mal am Tresen erzählt wie gut sein Weib spurt.
Wenn er von der Arbeit kommt steht sein Essen auf dem Tisch und seine Frau trägt ihm das Bierchen hinterher. Wahrscheinlich sitzt er dann im Rippshirt, rülpsend und furzend vor der Flimmerkiste.
Ich dachte mir nur, so ein armes Würstchen, der hat es aber auch nötig, hat ja sonst nichts zu melden.
Lohnt sich auch überhaupt nicht eine Geschichte daraus zu machen.
Dachte ich zumindest im ersten Moment.
Ist ja auch so.
Was dann kam, war nur so ein Gedanke.
Wo wir gerade bei dieser Dominanten Geschichte sind, da fällt mir direkt ein, wie verwundert ich anfangs war, das es scheinbar doch so viele Menschen gibt die sich gerne beherrschen lassen. Das, zumeist bei Frauen die mit beiden Beinen im Leben stehen.
Was ist nur aus der Emanzipation der Frau geworden?
Entwickeln wir uns zurück?
Ist die Frau doch nur geboren um uns zu dienen?
Der Gedanke hat schon was.
So nach dem Motto: „Wo bleibt mein Essen? Sieh zu das die Küche sauber wird und wenn du damit fertig bist, darfst du dich gerne mal um meinen kleinen Dom kümmern.“
Wenn sie dann schön lieb ist, so als Belohnung, darf sie es sich dann auch mal selber machen.
Man(n) ist ja kein Unmensch, ein bisschen Vergnügen muss ja auch mal sein.
Ich schaue dann zu und kurz vor der Zielgeraden fällt mir doch glatt ein, dass der Müll noch raus muss. Daraufhin weide ich mich an ihrem unerfüllten Verlangen und spiele noch ein bisschen an mir rum. Weil’s so geil ist und es mich so richtig anmacht, dass das Luder nicht zum Zug kommt.
Falls es dann mal nicht so klappt wie ich mir das vorstelle, dann schicke ich sie dahin wo manch einer zum Lachen hingeht.
„Ab in den Keller mit dir, du kleines Miststück“.
Bei der Gelegenheit kann sie sich dann gleich um die Wäsche kümmern.
Wie praktisch, so eine Beziehung.
In Gedanken und auf den ersten Blick zumindest.
Gut, einen kleinen Nachteil hat die Geschichte schon.
Du darfst keine Schwäche zeigen.
Immer schön streng sein, und ihr zeigen wer der Herr im Haus ist.
Dabei bin ich aber doch gerne auch mal schwach. So ein kleines bisschen Gefühl und Zärtlichkeit ist doch nicht unmännlich, oder?
Mir fällt dabei direkt die Geschichte von x_7schoen ein: „Ein Plädoyer für Blümchensex“.
Wie schön sie es geschrieben hat und wie recht sie doch hat.
Gedanken die mir gefallen.
Einfach nur spannend wie der Begriff „Blümchensex“ doch interpretiert wird.
Ein Bespiel dafür wie relativ doch alles ist.
Die Gedanken sind frei.
Einer Aussage würde ich aber gerne wiedersprechen.
„Sex der selten länger als echte 30 Minuten dauert“.
Für mich darf es dann doch auch mal etwas mehr sein. Nicht weil ich der Meinung bin, dass es eine Frage der Potenz ist.
Nein, einfach nur, weil es so schön ist.
Und auch, weil der Gedanke daran so schön ist.
Eines noch zum Abschluss.
Zum Glück gibt es auch für mich noch einiges zu entdecken, vieles kenne ich noch nicht, manches mag ich nicht kennenlernen, aber eines weiß ich ganz sicher.
Jedem Topf sein Deckel und bitte alles schön bunt gemischt. Das macht das Leben doch aus.
Sonst hätten wir doch gar nichts zu erzählen.
Worüber sollten wir uns dann Gedanken machen.
So, nachdem ich mir jetzt noch einmal durchgelesen habe wohin mich Heinrichs Worte geführt haben, und ich mich doch sehr über meine Gedankensprünge wundere, bleibt mir zum Abschluss nur noch ein Zitat von eben diesem Wortspender:
„Mehr Blümchensex mit Herz", und das nicht nur in „Gedanken“!