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Die Geschichten hinter euren Narben81
Hinter jeder Narbe steckt eine Geschichte. Ob lustig, gruselig…
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Geschichtenspiel Teil 45

*****har Paar
41.021 Beiträge
Themenersteller JOY-Team Gruppen-Mod 
Geschichtenspiel Teil 45
Und wieder ist ein Thread voll mit vielen tollen Geschichten rund um die aktuellen acht Wörter.

Was im letzten Teil geschrieben wurde, könnt Ihr hier nachlesen: Kurzgeschichten: Geschichtenspiel Teil 44

Die aktuellen acht Wörter:

• Regen
• Sommerhitze
• Klimaanlage
• erschüttern
• genießen
• baufällig
• Schifffahrt
• Nachbarin/Nachbar

Und nun weiterhin viel Freude und Inspiration für alle!

(Der Antaghar)
*******iva Frau
1.045 Beiträge
Das Haus am Meer
Wir liegen im verwunschenen Garten unserer Traumvilla am Ostseestrand, genießen die Aussicht auf das weite Meer und beobachten die Schifffahrt. Zugegeben, das Häuschen ist keine Traumvilla, sondern ein kleines, in die Jahre gekommenes Fischerhäuschen aber für uns ein wahrhaftes Schmuckstückchen.
Das Reet gedeckte Dach beherbergt ein kleines aber feines Wohnzimmer mit einem gemütlichen Kamin, vor dem es sich an kühlen Abenden wunderbar Geschichten schreiben lässt! Vom angrenzenden Schlafzimmer aus haben wir direkten Blick auf den Strand und das Meer.

Den ersten Morgenkaffee nehmen wir meist im Strandkorb auf unserer nicht einsehbaren Terrasse ein. Der Hund liegt zufrieden schnarchend zu unseren Füssen. Die Katzen toben ausgelassen über die Blumenwiese und fangen bunte Schmetterlinge.

Während die Nachbarn in ganz Deutschland unter der brütenden Sommerhitze leiden und verzweifelt auf Regen hoffen, haben wir unsere ganz eigene Klimaanlage völlig ohne Allergene: Die sanfte Meeresbriese, die leise das Rauschen der Wellen und den Ruf der Möwen zu uns trägt.

Auch wenn die blauen Fensterläden unseres kleinen Häuschens schon etwas baufällig erscheinen, ist es unser Traumhaus! Wir haben ihn uns erfüllt – unseren Traum!

Ich schaue in die liebevollen Augen meines Mannes und kuschele mich an ihn. Sanft nimmt er mich in seinen Arm und küsst mich zärtlich.

Auch der leicht einsetzende Regen kann uns nicht erschüttern, denn wir wissen: Morgen scheint für uns wieder die Sonne!

Ich liebe Dich *herz3*
*******ens Frau
1.893 Beiträge
das...
würde ich auch lieben... seufz... wunderbar! *bravo*
*********2016 Mann
2.250 Beiträge
Olove
Dein Gnitz als Verwandter des Schalk, einfach köstlich *hutab*

Treffen, wäre mir auch ein Anliegen, es dürfte ein gemütlicher Abend werden
*********2016 Mann
2.250 Beiträge
Katzendiva
Das ist aber nicht unser Boot das da vorbei rauscht *zwinker*

Danke für diese zauberhafte Geschichte und danke das du unsere Urlaubswoche darin leben lässt.

Aber so ein Alltag am Meer, mit dir...…… das Häuschen wird zur Traumvilla *herz*

Love uuuuuu *kuss*
*****div Frau
7.980 Beiträge
Rose - On the road again
Rose genoss ihre neue Frisur. Sie genoss es auch, endlich wieder als Frau in Erscheinung treten zu können. Vollblutfrau - jeder männliche Autofahrer, der an ihr vorbei fuhr, sah ihr nach und sie meinte, die Beifahrerinnen hysterisch kreischend protestieren zu hören.
Sie lächelte ein kleines feines Lächeln, ganz vorsichtig, damit der dunkle Lippenstift nur nicht verschmieren möge. Zugegeben, viel Autofahrer gab es nicht. Ganze vier kamen in den letzten zwei Stunden vorbei. Ihre letzten zwei Begleiterinnen waren erstaunt gewesen, als sie plötzlich meinte, an der nächsten Wegegabelung wolle sie aussteigen. Sie hatte begonnen, die zwei zu mögen. Das sollte besser nicht sein. Emotionen vernebeln den Verstand, das wusste sie nur zu gut. Ohne Gefühle hätte sie sich die Aufbahrung im Motel sparen können. Also lieber wieder alleine auf die Tour gehen. Sie wünschte Mutter und Tochter noch eine schöne Weiterreise und versprach, wenn es sie jemals nach Deutschland verschlagen würde, kurz durch zu klingeln.

Jetzt stand sie mit ihrer Walmart-Tüte wieder am Straßenrand. Hoffend, dass im nächste Auto keine Beifahrerin sitzen würde und sie ihre Reize noch ein wenig mehr einsetzen könnte. Ein wenig Regen in der Sommerhitze käme gut gelegen. Die Bluse könnte sich in feuchtem Zustand wie eine zweite Haut über ihre Oberweite legen. Allein bei dem Gedanken fühlte Rose etwas erhärten. Sie sah an sich herunter und grinste. Auf diese Beiden war einfach Verlass. Nur das mit dem Sommerregen blieb leider ein Wunschtraum.

Das nächste Auto war in der Ferne zu erkennen. Sie positionierte sich sorgfältig. Der rechte Fuß nach vorne geschoben, leicht überkreuzt vor dem Linken. Ihr Bleistiftrock, seitlich hoch geschlitzt, betonte mit seiner Länge anmutig ihre Waden. Den Oberschenkel angespannt, könnte sie fast bei einem Fitnesswettbewerb auf dem Siegertreppchen stehen - zumindest in ihrer Altersklasse - wenn ihr Füße nicht in den letzten ihrer verbliebenen Peeptoes stecken würden. Die Bluse war so weit geöffnet, dass gerade ein Ansatz von schwarzer Spitze ihres BHs sichtbar blieb. Dank der Mittagshitze war ihre Haut von feinsten Schweißperlen bedeckt. Es machte ihr nichts, wusste sie doch, damit bekam ihr Dekolleté einen magischen Schimmer.

Sie glaubte ihr Glück kaum zu fassen. Es war ein Chrysler300, der sich näherte und der Fahrer begann auch noch zu bremsen! Im wahrsten Sinne des Spruches leckte sie sich die Lippen und versuchte ihre Aufregung hinunterzuschlucken. Wenn jetzt gar Obama...? Ihre Befürchtung bewahrheitete sich nicht. Ein Silberlöwe im zerknitterten hellen Leinenanzug ließ sich im Wageninneren erkennen.
"Na, so alleine, schöne Frau?", frage er mit lässigem Ostküstenakzent durch die heruntergelassene Beifahrerscheibe.
Großer Nachteil an in Wasserwellen gelegten Haaren - sie konnte nicht einfach mit einem Finger mit einer Haarsträhne spielen. Dafür konnte sie ihre Hand an ihre Sonnenbrille legen und diese halb von der Nase ziehen, dass er gerade so ihre Augen sehen konnte. Bzw. sie eine Chance hatte, ihn zu erkennen.
"Jetzt nicht mehr... Wohin fahren Sie?"
"Geradeaus. Immer hinein in die gute Stube. Die Klimaanlage wird Sie abkühlen, Ma'am."

Er musterte sie grinsend. War es eine gute Idee, bei ihm einzusteigen? Rose meinte es zumindest. Sie schätzte ihn auf Mitte 60. Ein leichtes Spiel für sie. Ein bisschen Haut zeigen und er würde ihr aus der Hand fressen. Dabei galt es auch noch den Luxus dieses schicken Wagens während der Fahrt genießen.
Beim Hineinsetzen brachte sie es fertig, den Schlitz des Rockes noch etwas höher auf ihrem Oberschenkel zu drapieren; genau am Übergang der Strumpfspitze zu ihrer bloßen Haut. Würde sie ihn so anmachen oder sogar aufgeilen können?

Er lachte nur.
"Passen Sie auf, dass Sie keine Gänsehaut bekommen."
Unwillkürlich zog sie den Rock hinunter und knöpfte sogar ihre Bluse weiter zu. Er ließ das Fahrzeug langsam wieder anrollen, nachdem er sie erst genau musterte.
"Langen Sie mal ins Handschuhfach! Haben Sie Erfahrung im Pfeife stopfen?"
Verneinend schüttelte sie den Kopf. Der Chrysler nahm an Fahrt auf.
"Dann wird es Zeit, dass Sie das lernen!"
Fand sie auch. Wenn er es mochte. Sie griff sich also die im Handschuhfach befindliche Pfeife und einen daneben liegenden Tabakdose. Mit zwei Fingern zerkrümelte sie etwas die gröberen Blätter und machte Anstalten, das tatsächlich in den Pfeifenkopf zu stopfen.
"Herr im Himmel, ich möchte schmauchen, nicht ausgeräuchert werden! Schütte es zurück..."
Unwillkürlich hatte er sie geduzt, wie ein kleines Mädchen. Sie war Mitte 50, das musste er doch gesehen haben?
Irritiert schaute sie zu ihm hinüber. "Ich sollte doch die Pfeife stopfen?"
"Machst Du immer genau das, was man Dir sagt? Krümle den Tabak einfach hinein."
Er nahm ihr während der Weiterfahrt die Pfeife mit dem Tabak aus der Hand. Das Steuer klemmte er solange mit seinen Beinen fest. Der Highway lief schnurgerade dem Horizont entgegen und die Geschwindigkeit kontrollierte der Tempomat. Fast graziös sah das Spiel seiner Finger aus, die immer wieder in die Dose vordrangen, ihre Beute behutsam in der Pfeife versenkten, um von außen mit leichtem Stakkato auf den Pfeifenkopf den Tabak besser verteilen zu können. Als er meinte, fertig zu sein, benutzte er ein Streichholz, um sein Werk anzuzünden. Rose konnte einen Hustenanfall nicht unterdrücken. Durch die anfänglichen Rauchschwaden glaubte sie, ihr gegenüber den Kapitän altehrwürdiger Schifffahrt zu erkennen, vielleicht von einem eher baufälligen Mississippi-Dampfer, aber äußerst beeindruckend mit seinem vollen silbernen Lockenschopf. Ihre Fantasie bastelte darum noch einen Strahlenkranz von Sonnenlicht, das sein Haar besonders hervorhob.

Er wurde immer vertraulicher.
"Mädchen, es ist ganz gut, dass ich Dir begegnet bin. Du kannst mir helfen."
"So?"
Sie antwortete kurz, bemerkte sie doch, dass er zumindest körperlich auf sie nicht im Geringsten reagierte. Das alleine war für sie gleichbedeutend mit einer Beleidigung.
"Ich hatte Ärger mit meiner Nachbarin."
"Aha."
"Willst Du nicht wissen weshalb?"
"Ich gehe davon aus, Du wirst es mir gleich erzählen?"
Rose blieb einsilbig. Er dachte nicht daran, es mit Worten zu erläutern, sondern fuhr schweigend ein paar Meilen weiter. Sie hatte vorher nicht so recht darauf geachtet wohin er fuhr, nur als er anhielt, stockte Rose der Atem. Es war ausgerechnet die Stelle am Highway mit dem Strauch, hinter dem sie den Handelsvertreter gelassen hatte. Sie wusste nicht so recht, was er jetzt von ihr wollte. Dass er ihr noch eine Schaufel zu warf, die er vom Rücksitz des Fahrzeuges genommen hatte, schürte noch mehr ihr Misstrauen. Es war eine schwere Schaufel. Sie würde sich wehren. In Gedanken sah sie bereits an seiner Stirn dunkelrotes Blut herunter tropfen.

"Schau!"
Neugierig warf sie einen Blick in den nun geöffneten Kofferraum. Kein besonders schöner Anblick, was sich ihr dort offenbarte.
"Du hättest sie auch nicht gemocht. Sie war zänkisch. Nun ist sie ausgetrocknet. Hätte weniger den Rasensprenger an machen sollen.“, ergänzte er grimmig.
Seine Augen blitzten etwas. Rose mochte sich kein Urteil erlauben. Dafür war einfach nicht mehr genügend vom Kopf der Nachbarin übrig. Der Schädel, der sie quasi ansprang, erinnerte sie stark an "Psycho".
Bestimmt bereits ein Jahr mumifiziert! Und es erinnerte sie an ihren letzten Mord. Würde er irgendwann ebenso so aussehen? Sie tat, als ob sie würgen müsste, um unauffällig hinter den bewussten Strauch zu kommen. Es gelang, sie fand aber nichts. Gar nichts. Die sterblichen Überreste des Handelsvertreters waren verschwunden, als ob jemand hinter ihr aufgeräumt hätte. Nur ein kleiner Fetzen der Rettungsdecke war als Beweis ihrer Bluttat geblieben. Dafür bekam sie einen Todesschreck, als sie ganz nah neben ihrem Ohr die Stimme ihres neuen Begleiters vernahm:
„Du hast Recht, das hier ist die perfekte Stelle, einen Leichnam loszuwerden.“
Er war hinter sie getreten. Sie nahm seinen Atem wahr, roch seinen ausgeprägten männlichen Geruch und erschrak, als sie die erhobene Schaufel in seiner Hand bemerkte, die nicht weit von ihrem Kopf schwebte.

© mariediv 07/2018
red
*******tee Frau
7.146 Beiträge
Boah @*****div *schock* *panik*
Keine Panik!
Ich kam getade um die Ecke beim Mistelschneiden und fuhr ihm von hinten mal kurz zwischen den Schenkeln durch. Na ja, dem fallenden Spaten konnte ich gerade noch ausweichen.
Und Süße, was machen wir jetzt mit dem angefangenen Tag?

*schock* laf
eyes002
******ace Mann
15.953 Beiträge
Gruppen-Mod 
692 qm
Vorwort: Namen, Orte, Handlungen sind frei erfunden! Jedwede Beziehung zu echten Personen oder ihren Ansichten sind nicht frei erfunden, sondern recherchiert.

„Was machen sie hier?“, fragte der Mann. Sein Ton war herrisch-unfreundlich und passte zu seinem Äußeren. An die 170 cm lang, normale Klamotten, eine sich abzeichnende Stirnglatze. Das Alter mochte so um die Vierzig liegen, war aber schwer einzuschätzen. Ein Mann, der eigentlich im Strom der Massen unterging, weil: Durchschnitt. Und vielleicht war eben das sein Problem. Das einzig beunruhigende an seiner Erscheinung waren seine Augen. Der Blick schien unstet, flackernd, allzeit bereit. Wie ein in die Enge getriebenes Tier und damit brandgefährlich. Sein Konterpart, ein Soldat in kompletter Kampfausrüstung, an der Eingangspforte des baufälligen Hauses mit gerade einmal 692qm Grundstück, war ein paar Zentimeter länger. Durch seine Kampfstiefel und die Ausrüstung inklusive Splitterschutzweste, P12 und G36 wirkte er allerdings bedeutend gefährlicher. Insbesondere sein wettergegerbtes Gesicht mit zahlreichen Falten und Furchen, die, wenn er streng guckte, was gerade der Fall war, eine echte Welle des Eindruckes hervorrief. Auf der Weste prangten zwei wichtige Dinge. Die Dienstgradabzeichen wiesen ihn als Major aus und der Name war Hartmann. Das passte hervorragend zusammen.

„Ich stelle hiermit förmlich und in Persona ein Schriftstück des BAMF zu“, sagte der Soldat, „sie sind doch Erwin Oppermann?“
„Das geht sie garnichts an!“, entführ es dem Angesprochenen entrüstet, „ wer sind sie denn überhaupt?“
„Major Hartmann, Heimatschutzkommando 52, Dienstnummer 211259H21014.“
„Noch einmal, was wollen sie?“, Oppermann begann, sich aufzuregen. Aber Hartmann wusste vom Briefing, dass er zu cholerischem Verhalten neigte und zwar nicht nur aufgrund der Sommerhitze.
„Ich stelle Erwin Oppermann eine Urkunde des BAMF zu. Falls sie nicht Erwin Oppermann sind, darf ich keine weiteren Auskünfte geben.“
„Ich bin Erwin Oppermann. Und jetzt her mit dem Brief.“
„Ich muss erst ihre Identität überprüfen. Bitte weisen sie sich aus.", Der Major war von ausgesuchter Intelligenz. Sein Ton war kalt, aber nicht unfreundlich. Dominant, aber nicht herrisch. Wohl die richtige Wahl für Oppermann, denn er nestelte sein Portemonnaie hervor und zog ein scheckkartengroßes Kärtchen hervor. Dort stand:
Personenausweis für
Erwin Oppermann
Caprivistraße 152
49078 Osnabrück
ausgestellt vom Reichskanzler Norbert Schittke im Namen der Weimarer Republik.
Hartmann musste sich beherrschen.
„Gut“, sagte Hartmann, „Laut dieses Papieres sind sie Herr Oppermann. Allerdings kann ich die Existenz der Weimarer Republik nicht anerkennen, somit ist dies kein gültiges Dokument im Sinne der Bundesrepublik Deutschland.“
„Hören sie, sie….“
„Allerdings bin ich befugt“, fuhr der Major unbeirrt fort, „eine gewisse Milde walten zu lassen, das heißt, ich habe Spielraum für Gnade. Aus diesem Grunde glaube ich ihnen, dass sie Erwin Oppermann sind. Hier, ihre förmliche Zustellung.“ Hartmann war durch nichts zu erschüttern und schien die Situation zu genießen.
Oppermann schnappte sich wutentbrannt den recht dicken Brief und verzog sich in sein Haus. Hartmann drehte sich mit dem Rücken zur Pforte und erst, als er sicher war, dass es niemand bemerkte, setzte er sein breitestes Grinsen auf. Diese Sache machte ihm Spaß. Daher hatte er sich freiwillig gemeldet. Bedeutungsvoll sah er zu seinem Kameraden, Hauptmann Weber, der vor der Garagenausfahrt Position bezogen hatte und zog eine Braue hoch.
„Meinste, jetzt schon?“ fragte Hauptmann Weber.
„Neiiin, gib ihm eine Chance“, erwiderte Hartmann, woraufhin Weber mit einem „Pffft“ antwortete.
Eine ganze Stunde war vergangen. Weber und Hartmann bedauerten, dass ihre Ausrüstung keine Klimaanlage aufwies oder dass sie Marinesoldaten waren. Die Schifffahrt war immer mit einer kühlen Brise ausgestattet, wenn es zu warm wurde.
„Hauptmann Weber?“
„Aye“, antwortete der.
„Plan Eins. Jetzt.“
Weber nahm das Funkgerät und sprach ein paar knappe Kommandos. In Hörweite wurden Motoren gestartet und näherten sich mit lautem Brummen. Das konnte von Oppermann nicht überhört werden. Ein paar Sekunden später bewegten sich die Vorhänge im ersten Stock. Der Major grinste wiederum, als der Bagger vorfuhr. Er dachte: „Keine zwölf Sekunden und der Kerl regt sich auf!“
Und tatsächlich, als der kleine Bobcat-Bagger begann, die Erde vor Oppermanns Grundstück, dass von einem 2 Meter hohen, weißen Metallzaun umgeben war, aufzureißen, stürmte der Mann aus dem Haus. Er nahm die Klinke der Pforte in die Hand und das war ein Fehler. Major Hartmann, ausgestattet mit extrem guten Reflexen, fuhr herum. Noch während der Drehung hatte er sein Gewehr mit einer fließenden Bewegung von der Schulter genommen, entsichert und auf Oppermann gerichtet.
„Vorsicht, Herr Oppermann, sie beabsichtigen gerade, illegal Staatsgebiet der BRD zu betreten!“
„WAS?!?“, entrüstete sich Oppermann, „das ist ungeheuerlich!“
„Laut meinen Informationen“, begann der Major, „haben sie oder haben sie nicht der Stadt ihren Personalausweis zurückgegeben und ihren eigenen ausgerufen?“
„Natürlich habe ich das, weil…“
„Haben oder haben sie nicht die BRD abgelehnt und auch ihren Reisepass zurück gegeben?“ Hartmanns Stimme war eisenhart und ließ keinen Widerspruch zu.
„Ja klar, aber es gibt dafür….“
„Die Gründe gehen mich nichts an, Herr Oppermann. Einzig die Konsequenz dessen. Und dafür sind wir hier.“
„Konsequenz? Was für eine Konsequenz?“
Major Hartmann nickte Hauptmann Weber zu. Der sprach erneut in sein Funkgerät. „Phase 2, jetzt.“
Wieder hörte man einen Motor starten. Allerdings um ein vielfaches lauter, schwerer und ungeheuer beeindruckend. Oppermann zog die Stirn in Falten und staunte, denn nach ein paar Sekunden kam ein Leopard 2 den Feldweg herauf und stellte sich direkt vor die Garagenauffahrt.
„Was zum Teufel…“, begann der Besitzer.
„Herr Oppermann, ich mache sie darauf aufmerksam, dass sie dem deutschen Staat entsagt haben. Sie haben ferner ihr Grundstück der Weimarer Republik zugeordnet, erkennen die Hoheitsrechte der BRD nicht an. Das BAMF hat entschieden, diese Sache ernst zu nehmen, das bedeutet: Sie befinden sich derzeit auf dem Hoheitsgebiet ihrer Selbstverwaltung, genannt Weimarer Republik. Damit sind sie vollständig autonom. Der Staat Bundesrepublik Deutschland entzieht sie hiermit vollständig ihrer Rechte. Das bedeutet im Einzelnen: Sie werden von Energie, Kabelfernsehen, Telefon, Internet, Zuwasser und Abwasser getrennt. Da sie keinerlei Verträge mit Deutschland oder der EU haben, weder ein Betritt oder ein Zutritt zu Schengen, werden sie ab sofort als exterritoriales Gebiet gewertet. Das bedeutet, sie haben eine Visums-Pflicht und dürfen ihr Staatsgebiet nicht verlassen. Innerhalb ihres Staatsgebietes können sie allerdings schalten und walten. Übrigens wurde ihre Sozialhilfe eingestellt und ihre Mitgliedschaft der AOK wurde entzogen, weil sie kein deutscher Staatsbürger mehr sind. Aus demselben Grund sind ihre WBKs unwirksam, ihr Führerschein ungültig und die Kennzeichen ihres Fahrzeige dürfen auf deutschem Staatsgebiet nicht verwendet werden. Klar soweit?“
„Das können sie nicht machen!“
„Wie bitte? Sie haben das allein zu verantworten.“
„Und wie soll ich jetzt einkaufen? Sie lassen mich im Regen stehen!“
„Entschuldigung, SIE haben damit angefangen, Herr Nachbar.“
„Aber aber….“, sagte Oppermann und griff beherzt zur Klinke.
Hartmann hatte in einer Millisekunde sein Gewehr im Anschlag. Sein Ausdruck war der kompromissloser Härte.
„Lassen sie das! Ich bin befugt, widerrechtliche Grenzübertritte mit aller Macht zu verhindern. Noch einen Schritt….“ Hartmann ließ den Satz offen und Oppermann war kreidebleich. Es war allzu offensichtlich, dass er als so genannter Reichsbürger das Ganze nur für ein dämliches Kinderspiel hielt, um seinen kümmerlichen Geist durchzusetzen. Konfrontierte man ihn allerdings mit der Wucht der bestehenden Gesetze, sah die Sache anders aus.
„Warten sie nur ab, wenn die anderen….“
„Keine Sorge, Herr Oppermann, um die anderen „Kollegen“ wird sich zeitgleich gekümmert. Aber hey“, sagte der Major mit vor Hohn triefender Stimme, „sie haben immerhin 692 qm eigenes Staatsgebiet, können säen, ernten, eigene Zeitungen schreiben, eigene Fernsehprogramm machen, eigene Politik und so weiter und so weiter. Nur den Zugang zur BRD muss ich leider verwehren, solange sie kein Visum haben.“
„Und wo verdammt soll ich das herbekommen???“
„Sie sind doch Souverän der Weimarer Republik? Die werden doch eine Botschaft in der BRD haben?“
„Nein, haben sie nicht! Wie auch, die BRD gibt es nicht!“
„Ach… ja, wie blöd, gell?
*****div Frau
7.980 Beiträge
*bravo*

Genau die richtige Antwort auf selbsternannte Exstaatsbürger. Herrlich bildhaft geschrieben. Wenn ich auch erst bei der WBK grübelte.
eyes002
******ace Mann
15.953 Beiträge
Gruppen-Mod 
Es
ist Fakt, dass die Reichsbürger fast durchgehend Waffen haben. Und ich fürchte, sie werden sie benutzen, wenn es eng wird.

Tom
Das würde ich gerne
in allen Lügenpressen lesen! *bravo*

Ein Zusatz (zum Thema Hijab):
Die begleitenden Männer von Frauen in Vollverschleierung müssen hier ab jetzt in der Öffentlichkeit Augenbinden tragen. So kann gewährleistet werden, dass sie als Mann, der ihrer Ansicht nach per Definition automatisch mit seinen Blicken nichtverschleierte Frauen entehrt, dies mit den einheimischen Frauen nicht tun kann!
Gell?!
*********2016 Mann
2.250 Beiträge
Beim Gongschlag ...
ist es 20 Uhr!

Zeit für neue 8 Worte, die da wären:

• quietschvergnügt
• hacken
• Motorengebrumm
• Schaufel
• Strohfeuer
• Sonnenglut
• schwitzen
• Wildschwein

Ich wünsche Euch viel Spass und freue mich schon auf Eure Einfälle und Geschichten!

Allen noch einen vergnüglichen Sonntagabend *wink*
*******iva Frau
1.045 Beiträge
„Hochmut kommt vor dem Fall“
Ein heißer Sommertag. Werner Kleinhans steht mit stolz geschwellter Brust vor seinem neuen Mercedes SLK. Schwarzes Blech und blanker Chrom blinken in der Mittagshitze. Gestern hat er es abgeholt - sein Baby! Zur Feier des Tages hat er seiner Frau Eleonora und den Zwillingen Karl und Frieder einen Ausflug an den nahegelegenen Waldsee versprochen. Schnell sind Badesachen, etwas Proviant, Sielzeug und Getränke verstaut. Die Kinder klettern quietschvergnügt auf den Rücksitz. Ehefrau Eleonora, aufgestylt im pinkfarbenen Minikleid mit passendem Kopftuch und Sonnenbrille, lässt sich elegant auf den Beifahrersitz gleiten. Das Motorengebrumm seines Traumwagens lässt Werner das eheliche Desaster von letzter Nacht vergessen. „Sex ist sowieso nicht so wichtig!“ denkt er und umfasst zärtlich das erhitzte schwarze Lederlenkrad. In seinem Schritt wird es eng, als er langsam das Gaspedal durchtritt und huldvoll winkend an den staunenden Nachbarn vorbeirollt.

Die Fahrt verläuft schweigsam. Aus dem Radio tönen alte Schlager. Die Meldung, es bestünde erhöhte Waldbrandgefahr aufgrund der wochenlang andauernden Hitze wurde von Werner belächelt und mit einem abwertenden „Ja, ja.“ bedacht. Die anschließenden Vorsichtsmaßnahmen unterdrückte Werner durch Umschalten auf einen anderen Sender. „So ein Quatsch!“ ist Werners einziger Kommentar.

Am Waldparkplatz angekommen, stellt Werner enttäuscht fest, dass sie wohl die einzigen sind, die sich heute an dieses Fleckchen Erde begeben haben. Egal, es wird noch genügend Gelegenheiten geben, mit seinem neuen Auto zu prahlen. Er freut sich auf einen erholsamen Nachmittag. Die schöne Eleonora sitzt nörgelnd abseits im Schatten einer großen Buche: „Es ist so heiß, sie schwitzt, es gibt keine kühlen Drinks und die Sonne schadet ihrer Haut…!“ Die Kinder hacken aufeinander ein, weil sie sich um die einzige mitgebrachte Schaufel streiten. Völlig entnervt gönnt er sich ein kühles Hefeweizen aus der Elektrokühlbox, für das er sich extra ein stilvolles Weizenbierglas mitgebracht hat. Vom Alkohol und der Hitze ermattet, schläft er ein.

Beißender Brandgeruch und das Schreien seiner Frau und seiner Kinder lassen ihn aus dem Schlaf hochschrecken. Überall um ihn herum Flammen. Ausgelöst durch die Sonnenglut, hat das Weizenbierglas wie ein Brennglas gewirkt und ein Strohfeuer ausgelöst, das sich in Sekundenschnelle zu einem Waldbrand entwickelt. Er kann sich und seine Familie gerade noch mit einem Sprung in den See in Sicherheit bringen. Hilflos muss er zusehen, wie das Feuer unaufhaltsam auf den Waldparkplatz zu rast. Was kümmern ihn in diesem Augenblick die hunderte von Rehen, Füchsen, Wildschweinen und anderen Waldbewohner, die er durch seine Unbedachtheit in Lebensgefahr gebracht und sie ihrer Heimat beraubt hat. Die vielen Hektar Wald, die der Brand zerstören wird. Er steht mit seiner Familie bis zu den Hüften im Wasser und hat nur Augen für sein Auto, das in diesem Moment in Flammen aufgeht.
**********Engel Frau
25.249 Beiträge
Gruppen-Mod 
Tom! Reiche diese Story bitte sofort bei der Regierung ein als Vorschlag!
Das ist ja soooo genial! *lol*

Wir bekommen im Büro auch immer wieder zig Seiten lange Briefe von Reichsbürgern, einen hatte ich auch mal am Telefon. Das ist so unterirdisch und dermaßen daneben, was die von sich geben. Deine beschriebene Methode wäre wirklich super!!
*********2016 Mann
2.250 Beiträge
Katzendiva
Konnte der Neugier nicht widerstehen und freue mich über deine Geschichte und freue mich das du wieder schreibst, mein Schatz *herz*
****Ffm Frau
4.891 Beiträge
Diplomatie
******ace:
„Nur den Zugang zur BRD muss ich leider verwehren, solange sie kein Visum haben.“
„Und wo verdammt soll ich das herbekommen???“
„Sie sind doch Souverän der Weimarer Republik? Die werden doch eine Botschaft in der BRD haben?“
„Nein, haben sie nicht! Wie auch, die BRD gibt es nicht!“
„Ach… ja, wie blöd, gell?

*traenenlach*
****Ffm Frau
4.891 Beiträge
Schlagzeile
*******iva:
Die Meldung, es bestünde erhöhte Waldbrandgefahr aufgrund der wochenlang andauernden Hitze wurde von Werner belächelt
Da musste ich sofort an die Schlagzeile vor ein paar Tagen denken. Ein Auto parkt wild über die Grenzen des überfüllten Parkplatzes hinaus. Das trockene Gras entzündet sich durch die Hitze des Motors. Das Fahrzeug brennt aus. Totalschaden.

Ob das die Inspiration für dich war? Wie auch immer, gute Geschichte zum aktuellen Thema.

*blumenschenk*
*******iva Frau
1.045 Beiträge
Ob das die Inspiration für dich war? Wie auch immer, gute Geschichte zum aktuellen Thema.

Nein, ich kannte die Schlagzeile nicht. Ich finde es nur immer wieder erschreckend, wie achtlos wir Menschen mit der Natur umgehen und welche Werte heute zählen ...
*****e_M Frau
8.355 Beiträge
Stopp! Ich komme nicht mehr mit! Hatte den neuen Thread völlig übersehen und nicht auf „beobachten“ *snief*


Erstmal ein grosses Lob für mariediv! Ich hatte die passenden Bilder gerade auf google-streetview angeschaut und gestaunt was sich am Rande schnurgerader Highways so verbirgt (Recherche aus anderen Gründen)...
LG *blume*
*****e_M Frau
8.355 Beiträge
So! Und jetzt noch ein Kompliment an Tom, hitzebedingt kapierte ich erst nix, dann aber doch *sonne*

*wink*
*****e_M Frau
8.355 Beiträge
29.07.2018, MITTELHESSEN, 36,5 GRAD
Am Nachmittag gegen 16:45 Uhr kam es am Rande der A45 aufgrund des hohen Verkehrsaufkommens zu kilometerlangen Verkehrsbeeinträchtigungen.

Einzelne Strohfeuer verursacht durch Sonnenglut und achtlos weggeworfene Glassplitter waren für manche Wagenlenker so interessant, dass sie sich schwitzend wie eine Rotte Wildschweine über die Standspur einen Lärmschutzwall hinauf kämpften, teilweise unter Zuhilfenahme von Hacken und Schaufeln.
Zu beobachten war, so ein Polizeireporter vor Ort, dass zwei Personen mithilfe eines Gartenzaunreststückes eine Grillstelle errichteten und aus einer Kühlbox ihres SUV bereits die Bratwürste geholt hatten.
Das Motorengebrumm eines Feuerlöschhubschraubers schließlich scheuchte sämtliche Personen auf und diese rannten gehetzt zu ihren Autos. Die Piloten hatten bereits weithin sichtbar damit begonnen den Löschschaum zu versprühen und sie beobachteten quietschvergnügt die vor der Schaumfontäne flüchtenden letzten Gaffer.

Dass sich anschließend einer der Schutzleute in aller Seelenruhe vor Ort eine Zigarette anzündete, ist nur am Rande zu erwähnen, denn gleich nach dem Klicken des Feuerzeuges traf die glimmende Glut ein Schwall weißen Löschmittels, riss den Raucher zu Boden unter höhnendem Gelächter aller Umstehenden.
*****div Frau
7.980 Beiträge
*****e_M:
...denn gleich nach dem Klicken des Feuerzeuges traf die glimmende Glut ein Schwall weißen Löschmittels, riss den Raucher zu Boden unter höhnendem Gelächter aller Umstehenden.
Diese Gesundheitsrisiken stehen aber noch nicht auf den Zigarettenpackungen *zwinker*
*****div Frau
7.980 Beiträge
Rose angelt sich einen Mann
Er war hinter sie getreten. Sie nahm seinen Atem wahr, roch seinen ausgeprägten männlichen Geruch und erschrak, als sie die erhobene Schaufel in seiner Hand bemerkte, die nicht weit von ihrem Kopf schwebte.

Rose sah ihre letzte Sekunde auf dieser Erde angebrochen. Ihr Leben als kleines Strohfeuer im magischen ewigen Zeitenlauf. Die Schaufel wurde wenige Zentimeter vor ihrem Gesicht vorbei mit voller Wucht auf den Boden geschlagen. Sie betete. Sie lebte. Sie lebte? Rose schlug ihre fest zugekniffenen Augen wieder auf.

"Eine Crotalus! Was für ein schönes Exemplar!"
Irgendwie konnte Rose die Begeisterung ihres Begleiters nicht nachvollziehen. Als er die Schaufel vorsichtig wieder anhob, erkannte sie darunter die sterblichen Überreste einer Klapperschlange. Jetzt musste sie wirklich würgen. Der Mann mit dem silbernen Schopf griff rasch zu, als er ihren Schwächeanfall bemerkte. Mit einer Hand um ihre Taille stützte er sie. Sie genoss es und blieb einen Moment länger an ihn gelehnt, als sie seine Hilfe wirklich benötigte.

"Entschuldige. Ich sollte mich vielleicht endlich vorstellen.", meinte er.
"Stimmt, ein Name wäre nett. Ich heiße Rose.", nahm Rose sofort den Faden auf.
Er war um einiges größer als sie und grinste auf sie herunter.
"Steven. Steven B. Miller."
"Was heißt das B.?"
"Bonaventura. Ich habe einen italienischen Großvater und die Leiche im Auto ist nur eine Wachsfigur."
Den zweiten Teil des Satzes presste er mit entschuldigendem Ton zwischen den Lippen hervor und beobachtete sie dabei genau.
Rose bekam einen hysterischen Lachanfall.
"Wie bitte?"
"Alles ganz harmlos.“
Er zwinkerte ihr zu: „Ich bin Biologe und wurde gebeten, ein drastisches Bild für eine Ausstellung zu schaffen, bei der es um Wasser sparen geht. In Las Vegas konnte ich aus dem Fundus eines Hotels eine Wachsfigur erbeuten, die das Ebenbild von Bates Mutter in Psycho ist.“

Steven schmunzelte, als er an seine erste Begegnung mit Bates Mutter dachte - sein letzter Aufenthalt im Stratosphere in Vegas. Er wollte wieder jung sein, einer der Attraktionen auf dem Turm probieren. Warum nicht mit dem Insanity Ride fahren, einer Art Kettenkarussell in schwindelnder Höhe. Einer der Techniker fragte, ob er mit einer besonderen Begleitung einverstanden wäre. Warum nicht? Er wunderte sich nur, warum die Frau, die neben ihm Platz nahm, so viel Hilfe brauchte, wollte aber nicht aufdringlich hinstarren. Erst wenig später, während der Fahrt, warf er kurz einen Blick hinüber, weil sie überhaupt nicht auf die Fahrt im Himmel von Vegas reagierte. Im Moment, als er fassungslos den Totenschädel neben sich wahrnahm, klickte die ActionCam, die oberhalb seines Sitzes angebracht war. Man hatte ihn für eine Art versteckte Kamera auserkoren. Er war der Lacher des Abends. Auf jedem Bildschirm des Casinos prangte sein fassungsloses Gesicht und das quietschvergnügte Antlitz des erfolgreichen Technikers, der ihn so schön reingelegt hatte. Als Entschädigung durfte er Normans Mum mitnehmen. Rose starrte ihn ungläubig an, wusste nicht recht, sollte sie auch lachen? Sie hätte wohl diejenigen, die sie so vorführen würden, mit der Wachspuppe erschlagen.

Steven führte weiter aus: “Das passt ausgezeichnet für meine geplante Installation über Dürre. Eine ausgetrocknete Gestalt, die zum Wasser sparen mahnt. Wenn nicht jeder meint, in heißen Gegenden einen grünen Rasen bewässern zu müssen, würden die Wasservorräte viel länger reichen!"
Über dieses Thema hatte sich Rose noch nie ernsthafte Gedanken gemacht. Nur einmal in ihrem Leben war um das Haus, in dem sie wohnte, ein Rasen angelegt. Zu dieser Zeit hatten sie eine ausgeklügelte Bewässerungsanlage, bei der kein ordinärer Rasensprenger genutzt und die überwiegend in den frühen Morgenstunden eingesetzt wurde. Eine perfekte Grünfläche, die in einer Nacht von einer Rotte Wildschweine in einen gut gepflügten Acker verwandelt wurde. Sie hatte ihren Mann niemals mehr so erschüttert gesehen. Aber er war auch nicht viel länger ihr Mann geblieben. Wieso musste sie ausgerechnet jetzt an ihn denken? Hier stand ihr Steven B. Miller gegenüber, ein anderer Mann, nicht uninteressant aussehend.

Zurück zu Steven gewandt, brannte ihr eine weitere Frage auf dem Herzen:
"Und die Schaufeln? Was hat es mit denen auf sich?"
"Siehst Du diesen Strauch?"
Rose nickte.
"Den würde ich gerne ausgraben, als Beispiel für naturnahes Gärtnern in der Wüste. Dazu brauche ich wirklich Deine Hilfe, allein geht es schlecht ihn heraus zu hacken."
Rose versuchte in seinen Augen zu lesen, wie ernst er es meinte. Sie konnte es nicht. Unendliches Grau hielt ihrem Blick irgendwie spöttisch stand. So ein Schuft, er hatte sie ganz schön aufs Glatteis geführt. Bei dieser Sonnenglut körperliche Arbeit? Danach stand ihr gar nicht der Sinn. Schwitzen würde sie gerne, aber nur wegen etwas Anderem...

"Schmilzt die Wachspuppe denn nicht bei dieser Hitze?", fragte Rose betont harmlos und bewegte sich Richtung des Wagens. Die Kofferraumklappe vom Chrysler stand immer noch offen und sie sah neugierig genauer hin. Wenn man es wusste, war die Figur klar als Fake zu erkennen. Sie beugte sich ein wenig tiefer und hörte ihn gleichzeitig näher kommen. Ihre Angel wurde wieder ausgeworfen, sie liebte dieses Spiel. Auch wenn sie keinen Apfel für ihren Adam hatte, irgendwie würde sie ihn schon herumbekommen. Wie er sie vorhin beschützend gehalten hatte, schien er doch nicht so ganz uninteressiert zu sein. Sie wollte ihn. Konnte doch nicht sein, dass…

In diesem Augenblick fühlte sie seine Hand an ihrem Po. Er strich sacht darüber, als ob er einzig und allein den leichten Stoff ihres Rockes über ihren ausgeprägten Rundungen ordnen wollte. Rose entflammte endgültig. Seine Hand ging weiter auf die Reise. Er tastete die Strumpfbänder nach unten. Fuhr Richtung ihrer Hüfte mit beiden Händen weiter und ließ sich auch nicht durch fernes Motorengebrumm davon abhalten, beiderseits an ihren Oberschenkel seine Forschungen fortzuführen.
Mit einem Finger strich er ihr Haar hinter ihr Ohr zurück und küsste sanft ihr linkes Ohrläppchen. Gleichzeitig fühlte sie ihn genau in ihrem Rücken. Seine Beherrschtheit gehörte der Vergangenheit an. Zu genau bemerkte sie seine Männlichkeit und quittierte es mit einem zufriedenen Lächeln.
"Schenkst Du mir Deinen Slip?", flüsterte er in ihr Ohr.
"Ich trage überhaupt keinen Slip...", entgegnete sie süffisant.
Steven konnte nicht anders, als sich sofort vom Wahrheitsgehalt ihrer Aussage zu überzeugen. Vorsichtig schob er ihren Rock nach oben, während sie sich ein Stück weiter nach vorne beugte.

© mariediv 07/2018
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Dankeschön
ein herzliches zwischen durch danke für all die schönen Geschichten die ihr lieben Schreiberlinge aus meinen Worten bildet. *hochleb*
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