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24 Tage, 24 Geschichten: Weihnachten zartbitter Teil 3

2020_08_28: ich war shoppen. ; )2020_08_28: ich war shoppen. ; )
********elle Frau
3.308 Beiträge
Themenersteller 
24 Tage, 24 Geschichten: Weihnachten zartbitter Teil 3
Wow. Am 07.12. haben wir bereits den zweiten Thread gefüllt.

Hier geht es also gleich weiter.

Wer noch einmal nachstöbern möchte:

Zu Teil 2: Kurzgeschichten: 24 Tage, 24 Geschichten: Weihnachten zartbitter Teil 2

Zu Teil 1: Kurzgeschichten: 24 Tage, 24 Geschichten: Weihnachten zartbitter

Das aktuelle Türchen: Kurzgeschichten: 24 Tage, 24 Geschichten: Weihnachten zartbitter Teil 2

Viel Spaß uns allen! *nikolaus*
**********Engel Frau
25.148 Beiträge
Gruppen-Mod 
Und mal wieder 10 Seiten ... Ihr macht mich echt fertig. Habt Ihr alle keine Arbeit?
*umfall*

Yeah und Jubel! Isch 'abe Punkte gemacht! *freu*
Und bin sogar - zumindest gaaaanz kurz - mit auf dem 1. Platz! *smile*

Liebste Damaris, das ist wirklich eine ganz ganz wundervolle Geschichte! Ich fand sie wirklich klasse!
Mach Dir keine Gedanken, dass ich Dich an den Kommas erkannt habe. Das liegt ganz alleine an meinem beruflichen Korrekturlese-Gen. Ich erkenne auch von meinen rund 30 Kollegen und Kolleginnen fast jeden an seinen Fehlern im Text. Und an der Ausdrucksweise.
So schlimm war es gar nicht und fehlende Punkte hab ich nichtmal bemerkt. *g*
Was zählt, ist die Geschichte. Und die ist wunderwunderwunderschön!
Und dass ich Dich an den Kommas erkenne, heißt ja, dass ich Deine Geschichten auch wirklich aufmerksam lese. *g*

Nun zu heute.
Oh mann ... ich bin müde, der kurze Feierabend ist so gut wie vorbei. Und morgen wird es wieder spät, wir haben Weihnachtsfeier im Büro.

Die heutige Geschichte ist zuckersüß! Ich liebe ja auch diese kitschigen Weihnachtsfilme, die ich jedes Jahr zum 100sten Mal anschaue. *g*

Ein schneller kurzer Tipp, bevor ich noch meine Essenmach-Utensilien in der Küche wegräumen muss:

1. Lysira
2. Cara2
3. da muss noch ein Kerl rein ... verdammt ... wer ... ok, ich trittbrette: Tom-Ghost!
*******tia Mann
5.005 Beiträge
Tipp zur Nacht
1. anima_nyx
2. anima_nyx
3. anima_nyx
*******tia Mann
5.005 Beiträge
Ich bastel mir kleine, eingeweichte Papierkügelchen und schieße mit dem Blasrohr auf den Bildschirm, wo die Register der letzten Jahre geöffnet sind. Den Treffer nehme ich dann ...
*ggg*
**********Engel Frau
25.148 Beiträge
Gruppen-Mod 
Da mein Beitrag gerade hochgeladen wurde, als der letzte Thread automatisch geschlossen wurde, hing er nun dort einsam und verlassen auf der 31. Seite.
Ich habe ihn gerade hierher verschoben - siehe weiter oben *g*.
keinen Plan heute ... Brief an den Richter eingeworfen, Beweise für die Polizei eingetütet und ins Postfach legen lassen ... ich fahr dann mal Trittbrett ...

1. anima_nyx
2. anima_nyx
3. anima_nyx
*******day Frau
14.239 Beiträge
Versuch es doch mal stattdessen mit Dreirad *neck*
*********2016 Mann
2.250 Beiträge
huch die Glaskugel spricht
Unschlagbarer Tipp heute

1 Wajhorn

2 Anima-nyx

3 Lysira

Euch allen eine gute Nacht *gutenacht*
*******day Frau
14.239 Beiträge
Okeeeeeeeeeeeeeh
ich sollte die Sache mal so langsam systematisch angehen *nachdenk*

Also welches *huhn* findet auch mal ein *popp*-Korn, das sich am Ende des Tages als Dominastein entpuppt *holmes*

Und dann sind da noch Fritzi und Freddy. Wer denkt sich nur so dämliche Namen für *engel* aus, noch dazu, wo beides auf "Friedrich" zurückgeht? *nene*

Außerdem mag unsere Person alternative Energiequellen, kennt Menschen mit orthopädischen Beschwerden und hat ein großes *herz* weil am Ende alle irgendwas im Sack, äh aus dem Sack, also in der Tüte haben *genau*

Das schränkt den Kreis erheblich ein *janein*
Die meisten Tipps
die meine Mitrater abgegeben haben, überzeugen mit nicht.
Ich gehe einfach nach meinem Bauchgefühl und nominiere

1. Salyward
2. Salyward
3. Salyward

Sollte ich morgen nicht verschlafen, kann ich ja mein Bauchgefühl noch einmal überprüfen.

Gute Nacht, Leute!
2020_08_28: ich war shoppen. ; )2020_08_28: ich war shoppen. ; )
********elle Frau
3.308 Beiträge
Themenersteller 
@Sylvie:
Nimm Dir doch Ninas Berechnungsformel zur Hand. Vielleicht hilft das ja weiter? *grins*
*******day Frau
14.239 Beiträge
Indi
Hab ich überhaupt nicht nötig *cool*

Ich verschweige meine Beweiskette und sage einfach, wer es war *neinja*

1. Rückenwind
2. Rückenwind
3. Rückenwind

Und wenn es Saly war, drehe ich eine Echtzeitdoku über Bruderherzens Putenschenkel, die bekanntlich 12 Stunden schmoren müssen. Und alle müssen sie gucken *nase*

Sylvie *gutenacht*
Meine TriskeleMeine Triskele
*********_Arte Frau
13.761 Beiträge
Mit einem Auge habe ich die Geschichte erneut gelesen. Kinners, wie soll ich um die Uhrzeit noch auf die Lösung kommen?
Das Universum sagt mir:
1. Aphrodite
2. Salyward
3. Ghostface
Letzteres schreibe ich nur, weil ich ein interessantes Dementi erwarte *zwinker*
****orn Mann
11.994 Beiträge
Salyward ... stimmt, heute aufgetaucht wie Kai aus der Kiste.
*gruebel*
Änderung
1. Lysira
2. Kamelienschenke
3. Katzendiva

(ab-so-lu-tes Trittbrett...)
****orn Mann
11.994 Beiträge
Tippänderung
1. Salyward

2. Artemisia_Arte

3. Artemisia_Arte
*****002 Paar
1.330 Beiträge
Der kurz vor Mitternachts-blinde *huhn*Tipp:
Salyward
Cara
Rückenwind

Guts Nächtle!
Meine TriskeleMeine Triskele
*********_Arte Frau
13.761 Beiträge
Ich wiederhole mich nur ungern: Ich war es NICHT!!

(Schreibt die, deren Rücken gerade so zwickt, dass sie schier nicht mehr vom Schreibtischstuhl hoch kommt)
Mich hat das OTTO-Virus befallen. Tief, auf dem Grund des Glühweinglases, habe ich mich damit infiziert.

Olove oder Tom ... Tom oder Olove ?

Glaubt mir, ich habe sehr genau und sehr tief ins Glas geschaut. Bis zur bitteren Neige habe ich mit meiner Überzeugung von heute Mittag gerungen.

Jetzt ist passiert und ich ändere meinen Tipp wie folgt:

1. olove
2. olove
3. olove

Tom (the Sun)
redred
*******tee Frau
7.137 Beiträge
Boah, eine Stunde hab ich damit verbracht die letzten 10 Seiten durchzulesen, ihr seid echt der Hammer.
Aber beim durchlesen ist mir da eine Idee gekommen und ich hab mich daran erinnert was ich dachte als ich die Geschichte las..... "Das hat bestimmt eine Kindergärtnerin geschrieben" *fiesgrins* *kindergarten*
So lieb wie sie die kleinen Fratze beschrieben hat, einfach Zuckersüß zum anbeißen *grill*
*raeusper* äh ich mein natürlich das *popcorn*

Dennoch bin ich noch etwas hinundhergerissen zwischen Sylvie und Windy... *popcorn2* *kissenschlacht*

1. sylvie
2. rückenwind
2. rückenwind

*gutenacht*
****orn Mann
11.994 Beiträge
The Final Tipp:

1. Salyward

2. Artemisia

3. Ghostface

****en Frau
18.099 Beiträge
Fast vergessen...
Noch schnell mein Tipp des Tages, wieder ohne die Geschichte gelesen zu haben.

1., 2. und 3.: Ghostface
*******an_m Mann
3.834 Beiträge
Tippen wir jetzt alle ins Leere, wie er nicht müde wird, zu wiederholen oder ist das TTT?
Er dementiert zwar ganz herzgergreifend – allein, ich glaub ihm nicht …
2020_08_28: ich war shoppen. ; )2020_08_28: ich war shoppen. ; )
********elle Frau
3.308 Beiträge
Themenersteller 
Auflösung
Guten Morgen, Ihr Lieben!

Auf was für Ideen Ihr hier kommt... mit Berechnungsformeln, Buchstabenlogik und Bestechungsversuchen wird versucht, jedes noch so kleine Trittbrett zur Plattform in die Gewinnränge zu nutzen. Was habe ich gestern wieder gelacht. Ihr seid echt unglaublich! *top2*

So, nun aber die Auflösung:

An alle Analysiraterinnen, Ihr hattet recht: Es war in der Tat unsere liebe Lysira, die uns diese umwelt- aber nicht die Figur schonende, innovative Art der Geschenkeverteilung präsentierte.
Vielen Dank für diese Geschichte, die uns allen die Mundwinkel nach oben zog, liebe Lysira! *blumenschenk*

Auch heute wartet wieder ein literarischer Leckerbissen auf Euch, und ich wünsche uns eine Menge Spaß beim Raten!

*nikolaus*
2020_08_28: ich war shoppen. ; )2020_08_28: ich war shoppen. ; )
********elle Frau
3.308 Beiträge
Themenersteller 
Das achte Türchen
Höllische Himmelsreform

Im Jenseits war es ziemlich langweilig geworden seit JC (Jesus Christus) mit geradezu revolutionären Ideen von seinem Sabbatical auf der Erde zurückgekommen war. Die kleine Luftveränderung hatte ihm sichtlich gutgetan, schließlich war sein letzter Urlaub über zweitausend Jahre her und es war seinerzeit nicht gerade sehr erholsam gewesen. Nur nicht wieder nach Jerusalem - diesmal nicht! Auch wenn das Kreuzigen mittlerweile abgeschafft war – wie man ihm glaubhaft versichert hatte. Seine arme Mutter litt noch immer unter Albträumen deswegen und hatte mit aller Macht darauf bestanden. Er entschied sich deshalb für die Stadt der Engel. Diese lag idyllisch (laut Prospekt) zwischen sanften Hügeln an einem Ozean und im Land der unbegrenzten Möglichkeiten, Eseleien inklusive.

Das klang vielversprechend – sowohl in urlaubstechnischer Sicht als auch in seelsorgerischer Mission. Schließlich hatte er beim gestrengen Herrn Papa Bildungsurlaub plus einreichen müssen, denn einfach nur Liegestuhl, Palmen und mit den alten Fischerkumpels abhängen – das ging für Gottvater gar nicht, immer musste man sich irgendwie nützlich machen, sein Fleisch in Brot verwandeln, die Menschheit erlösen, die Welt retten etc. pp. Auch wenn JC bereits im Hintergrund das Universum betriebswirtschaftlich führte, so kam sich der Seniorchef dennoch unverzichtbar vor und war noch nicht bereit, die Fäden aus der Hand zu geben und mit den Göttern aus den anderen Dimensionen Planetengolf zu spielen.

JC reiste - gemäß Gottes Wort - politisch korrekt. Lediglich mit dem Fetzen Stoff um die Lenden, der noch vom letzten Erdenbesuch im recht übersichtlichen Schrank lag, den abgetragenen Jesuslatschen und selbstverständlich inkognito. Nicht einmal sein selbsternannter Stellvertreter in Rom erfuhr etwas von der Visite. Allerdings hatte sich die Menschheit in Bezug auf die Verehrung des schnöden Mammons seit Zeiten seiner irdischen Geburt nicht wirklich geändert und so war es für den Erben des Himmels auch diesmal nicht möglich, Unterkunft in einer Herberge zu finden. Nicht einmal einen Platz in einem Stall gab es für ihn, vor allem auch, weil die Einwohner der riesigen Stadt auf die Haltung von größeren Nutztieren verzichteten. Eigentlich gut so, denn der Ort glich einer Betonwüste.
Ebenfalls kein Obdach fand Gottes Sohn bei den sogenannten guten Christen in ihren prächtig ausgestatteten Kirchen, die sich sonst so gern – vor allem in der Adventszeit - auf ihn beriefen. Immerhin schenkte ihm ein Bettler einen halbleeren Tetrapack-Rotwein und eine im Mindesthaltbarkeitsdatum abgelaufene Tafel Zartbitter-Schokolade. Dafür werde er nach seinem Tod reich entlohnt werden, dankte ihm JC. Doch der Angesprochene winkte nur ab, er wollte den Verrückten schnell von seiner Platte haben.

Wie JC trinkend und knabbernd durch die hektischen Straßen lief, wurde ihm ganz übel, nicht nur von dem ungewohnten billigen Fusel. An jeder Ecke ertönte ohrenbetäubendes Hohoho- Gedudel, dazu wackelten fettleibige Weihnachtsmänner in rot-weiß unschön mit ihren Hüften, es klingelten die Registrierkassen lauter als die Glocken und grellbunte Lichter auf Plastiktannen blinkten über Hightech-Krippen. Es dauerte einen Moment bis er verstand, dass es hierbei um die Feier seines bevorstehenden Geburtstags ging. Wehmütig kam in ihm die Erinnerung an damals hoch – nach dem würzigen Geruch von Heu und dem strengeren der Tiere  im Stall von Bethlehem, dem einschläfernden Mahlen ihrer Zähne beim Fressen, dem wohltuenden Schein einer kleinen Öllampe und nach der Stille, die über dem Ganzen lag – Friede auf Erden. Wie er so träumend vor sich hin wankte, stieß er mit jemanden hart zusammen. Es war kein Geringerer als sein alter Widersacher Luzifer Morgenstern.

Nach dem ersten heftigen Schreck und einer befreienden Kotzattacke auf den tadellosen Armani-Anzug des Teufels, nahm dieser den völlig erledigten JC bei den Schultern. Nach der Begrüßung (Was geht ab, Alter, und was machst du hier, sowie eines erfolglosen Versuchs seitens JC, Luzifer mit einem bösen Blick zu bannen, was misslang, da er aufgrund des höheren Promillegehalts im Blut auf fast nüchternem Magen kaum die Lider offenhalten konnte) beschlossen beide erstmal einen Liter Espresso trinken zu gehen und dabei nicht wieder in alte Abneigungsmuster zu verfallen. Schließlich war man mittlerweile dem Sturm und Drang entwachsen und dieser ständige Kampf zwischen Gut und Böse, himmlisch und satanisch war auf Dauer einfach so ermüdend und auch vom wirtschaftlichen Standpunkt aus, nicht besonders sinnvoll.
Kostete es doch auf der einen Seite zu viele Menschenleben und ließ in der Folge davon, das Vertrauen der Überlebenden in göttliche Anwesenheit rapide sinken, was unerwünschte Gottlosigkeit bewirkte.
Auf der anderen Seite wurde die Hölle bei der Dämonenanwerbung auch nicht attraktiver, seit die Menschheit die finsteren Gestalten nicht mehr zur Ausübung ihrer schamlosen Gelüste brauchte. Das war heutzutage alles nur einen Mausklick entfernt und langatmige blutige Zeremonien mit zungenbrecherischen Beschwörungen überflüssig. Selbst die Reiter der Apokalypse waren aufgrund besserer medizinischer Versorgung, höherer Intelligenz und mehr diplomatischen Geschicks der Zielpersonen zu zahnlosen Tigern verkommen. Und immer mehr entzogen sich der wohlverdienten ewigen Verdammnis mittels eines schnellen, aber intensiven Bereuens kurz vor Schluss.
Die Verluste der Hölle waren gewaltig und die dämonischen Folterknechte hatten weniger Seelenmasse, um die Kessel der Unterwelt zu befeuern, was bewirkte, dass es in einigen Teilen bereits zu frieren begann. Außerdem schoben die Schergen unstillbaren Hunger, da es viel weniger zarte Seelen zum Verschlingen gab. Die Gefahr einer unkontrollierten Revolte im Höllenreich drohte.

Man teilte oben und unten also durchaus dieselben Sorgen und war sich im Grunde einig, dass es so nicht weiterging. So kam es, dass Luzi und JC übereinkamen, eine Art übersinnliche GroKo für die Dauer ihres Aufenthalts in Los Angeles zu gründen und in einer WG miteinander zu leben. Über ihre Probleme gemeinsam nachzudenken und dabei auch das Chillen nicht zu vergessen. Kreative Lösungen waren nun gefragt. Das Zusammenleben verlief erstaunlich gut. JC wurde durch Luzis sehr freien Lebensstil etwas lockerer. Im Grunde rebellierte er schon ewig gegen die Dominanz seines Vaters, der immer neue Opfer von ihm verlangte und stets mit dem Argument, dass schließlich mal alles ihm gehören würde.
Derweil stellte Luzi überraschenderweise fest, dass die richtigen Regeln zur richtigen Zeit zelebriert, durchaus etwas Reizvolles hatten. Sie wurden Freunde. Bei Ziegenmilch und Whiskey am Tag vor Heiligabend gelang der Durchbruch. Es wurde die wirklich revolutionäre Idee geboren, sowohl den Himmel als auch die Hölle für die verstorbenen Seelen einfach abzuschaffen.

Warum nicht beide Welten in einer gigantischen WG zusammenlegen? Eine klassische Win/Win-Situation für beide Seiten. Sicherlich knallhart und schwer zu ertragen, vor allem für die rückständigen Erbsenzähler in ihren Parteien: keine himmlischen Freuden mehr, aber auch keine marternde Hölle. So eine Art neutrale Zone - wie bei Raumschiff Enterprise. Klar, dass Aufsichtsrat, Belegschaft und das soldatische Heer beiderseits nach Rückkehr der Revoluzzer in ihr Heim nicht sonderlich begeistert waren. Dem Allmächtigen entlockte es aber ein ungläubiges Staunen, waren doch auch die dunklen Kreaturen seine Kinder und die Chance auf eine Wiedervereinigung in greifbarer Nähe. Maria war misstrauisch und hatte nicht die Fantasie, sich das Ganze konkret vorzustellen. Sie konnte sich aber nicht durchsetzen. Der Senior gab seinen Segen zu dem außergewöhnlichen Experiment, welches allerdings ungeahnte Folgen mit sich brachte.

Da es nun kein Paradies mehr mit traumhaften Wandelgärten und ewiger Freude gab, schwebten die vereinten Seelen nun in einer riesigen und zugigen Wartehalle umher und warteten auf den nächsten Urknall, der das Universum neu sortieren würde. Dieser kühle Kompromiss zwischen kochender Verdammnis und Garten Eden war für beide Seiten schmerzhaft. Zu Beginn dachten die neuen Seelen noch, sie wären in einem temporären Fegefeuer gelandet und hätten es bald hinter sich. Doch die Erfahrenen erklärten ihnen die Situation. Wehmütig erzählten diese von den „guten alten Zeiten“, in denen noch Disziplin und Unzucht allerorten herrschte. Überall tuschelten, diskutierten und jammerten die Seelen. So ätzend hatten sie sich das Jenseits nicht vorgestellt. Es wurde immer lauter. Nichts mit Frieden und Stille, schon gar nicht zur heiligsten Zeit des Jahres! Die reichlich anwesenden Ex-Anwälte formulierten deftige Sammelklageschriften gegen Gottvater und die Ex-Agitatoren puschten die Massen gehörig auf.

Die ehemals Frommen fühlten sich betrogen. Schließlich hatten sie gottgefällig gelebt (zumindest wie sie dachten, dass Gott es gefällt!), sich alles, was Spaß machte, verkniffen und sich selbst zum Teil sogar in die Luft gesprengt, nur um sich dann in ihren Einzelteilen und gemeinsam mit ihren angepissten Opfern im gleichen Raum anzuöden. Kein Ausweg, keine Hoffnung und keine Kalaschnikow oder Bombe zur Hand, um die verfahrene Situation zu verändern. Dumm gelaufen! Auch, dass weder der Allmächtige mit all seinen Namen noch JC diese Liebesbekundungen der irren Art überhaupt zur Kenntnis nahmen, da sie sich durch die vielen Beschwerdeakten arbeiten mussten.
Die Sünder wiederum lachten sich erst einmal über die „klerikalen Deppen“ kaputt, schwelgten noch in schöner Erinnerung an ihre moralisch verwerflichen Taten, um dann irgendwann nach einer lethargischen Phase aufzubegehren. An Nahrung zumindest mangelte es nicht, doch anstatt Ambrosia bzw. auf den Punkt geröstete Seelen, gab es durchgeistigten Haferschleim und das für alle Ewigkeit Amen, morgens, mittags und abends.
Linientreue Ex-Dämonen und Ex-Engel hatten die Ehre, den jämmerlichen Seelenhaufen mit ihren Schwertern und Reißzähnen zusammenzuhalten und als Hassobjekte zu dienen. Das war schlimmer als Hölle – fanden irgendwann alle, ohne Ausnahme, und ein Aufstand stand unmittelbar bevor.

Luzi, der sich insgeheim ins Fäustchen lachte, weil er den Himmel mit JCs Hilfe in eine subsidiäre Hölle verwandelt hatte, ersann einen Plan, um die Massen zu befrieden. Eine zweite himmlische Rebellion brauchte schließlich keiner, zumal er inzwischen neben JC-Superstar als Gottes Stellvertreter aufgestiegen war. Zur Feier des Geburtstags seines nunmehr besten Kumpels, denn schon wieder stand Weihnachten vor der Türe - wie jedes Jahr völlig überraschend - sollten vom ersten Advent bis zum Heiligabend Kampfspiele zwischen mehreren vorab bestimmten Gruppen stattfinden. Dem Sieger, also dem, der nach dem Gemetzel noch die meisten Federn an seinen Flügeln besaß, winkte als Belohnung die Wiedergeburt auf der Erde in eine Person seiner Wahl. Dass es dabei ruppig zugehen würde, war durchaus gewünscht - als Therapeutikum gegen die aufgestauten Aggressionen.

Man schuf also einen freien Platz inmitten der großen Halle und ließ als erstes die wenigen ehrenwerten Politiker gegen eine Übermacht von Teufelsadvokaten sowie grausame Diktatoren gegen Hosianna singende Pazifisten in zahlreichen Kategorien antreten. Für die zuschauenden Seelen war es eine willkommene Abwechslung und erinnerte an die „Panem et Circensis“-Spiele im alten Rom. Dabei zeigte sich: Alle, selbst die ehemals Anständigen, waren bereit, alles, wirklich alles, zu unternehmen um diesen begehrten Preis des Erdenparadieses zu gewinnen. Es gab keinerlei Hemmungen oder Zurückhaltung mehr. Überraschend war jedoch, dass gerade die größten Schlächter der Menschheitsgeschichte ohne ihre ausführenden Helferlein und auf sich allein gestellt, eher feige Gesellen waren, die beim ersten Schubs wie kleine Kinder nach ihrer Mama plärrten und rumheulten.
Zurück ins Leben – ein Traum - dafür wurde mit harten und unfairen Bandagen gekämpft. Doch fast am Ende des perversen Spiels - es waren nur noch zwei fast zerfetzte Kandidaten übrig - sah Gott Senior herbeigeeilt, sein Lebenswerk den Bach heruntergehen. Er erzwang eine Unterbrechung und befahl sowohl seinen Sohnemann als auch den ehemals gefallenen Lichtbringer in sein Büro. Mit seiner donnernden Faust auf der Tischplatte, erklärte er das gewagte Experiment für gescheitert und auf der Stelle beendet. Alles wieder retour. Doch wie sollten nun beide Parteien vor ihren Anhängern die Gesichter wahren?

Man überlegte und diskutierte einige Äonen hin und her. Luzi und JC hatten sich nicht übermäßig gegen das Machtwort des Schöpfers gewehrt, zu groß war die Sehnsucht nach dem ehemaligen Zuhause, der neue Lebensstil für die eine Seite zu gewagt und zu bieder für die andere Seite. Viele Streitpunkte wurden in Arbeitsgruppen verlegt und das dauerte eben.
Doch rechtzeitig zu den Feierlichkeiten zu JCs rundem Geburtstag waren die anstrengenden Verhandlungen abgeschlossen. Man einigte sich zurück zu einer fiesen Hölle für die richtig Bösen dieser Welt, und zwar mit erweiterten Standdarts in Sachen Seelenpein. Zur Not dürfte die Sonne für die nötige Hitze angezapft werden, so stünde mehr Futter für die Dämonen zur Verfügung. Allerdings streng lichtgefiltert, was die Unterhändler der Vampire durchgesetzt hatten. Auch die ausgekackten Seelenreste der Verdammten sollten nunmehr recycelbar und so immer wieder aufs Neue für das satanische Heer als Nahrung verfügbar sein.
Der Himmel würde künftig den Lebenswandel und die Reue ihrer Anwärter strenger prüfen. Ein einfaches „Sorry Leute!“ mit spitzbübischem Grinsen oder einem Schulterzucken für das mutwillige Zerstören der Schöpfung, insbesondere dem Zünden einer Atombombe oder dem Abschlachten auch nur eines einzigen Menschen, galt dann nicht mehr. Bei denjenigen, die nur mäßig sündigten (überwiegend Jedermann und –frau), sollte die Entscheidung wohin, in einer paritätisch besetzten Anhörung fallen und zwar in den neu einzurichtenden diplomatischen Vertretungen in beiden Dimensionen.
Als erste Botschafter des Himmels wurden übrigens Dean und Sam Winchester in die Hölle berufen, da sie mit den Gegebenheiten vor Ort bereits bestens vertraut waren.

Konstruktiver Dialog statt Bruderkrieg, wenn das nicht endlich Fortschritt ist!
Möge es so sein. (Gilt im übertragenen Sinn auch für die Feiertage mit der Verwandtschaft). Ein friedliches Fest – euch allen!
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