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Der alte Sonderling

*******iva Frau
1.045 Beiträge
Themenersteller 
Der alte Sonderling
Nach einigen Monatens des Schreibens in den Gruppen Kurzgeschichten und Kopfkino, haben wir uns nun entschlossen, eine erste gemeinsame Geschichte zu schreiben.
Unter dem Titel "Der alte Sonderling" werden wir (Kamasutra2016 und Katzendiva) über diese interessante Figur und sein spannendes Leben berichten.
wir wünschen Euch viel Spass beim Lesen *les* und einen schönen Sonntag!
*********2016 Mann
2.250 Beiträge
Der alte Sonderling Teil 01
„Der alte Sonderling“
Teil 01 Autor Kamasutra 08.11.2017

In einem kleinen, abgeschiedenen Tal, fast wie ein verwunschenes Land erscheinend, umgeben von dicht bewaldeten Hügelketten lebte ein alter Sonderling. Sonderling so nannten ihn die Bewohner der umliegenden Dörfer, die den Alten und sein Treiben mit einer Mischung aus Neid, Misstrauen und Angst betrachteten.
Und Sonderling wurde der alte Mann nicht nur genannt sondern es stand auch seltsamerweise in seinem alten, vergilbten und zerfledderten Reisepass.
Josef Abraham Sonderling, geb. 28.03.1949, in Stralsund !
Der Reisepass war schon lange abgelaufen und das einzige Dokument, welches Sonderling noch besaß, von einem genauso zerrupft aussehenden Führerschein mal abgesehen.
Nur wenige Dörfler hatten jemals das Vergnügen eines persönlichen Kontaktes oder gar Gespräches mit dem alten Sonderling gehabt. Der Tierarzt Dr. Metten und der Schmied Peter Brühnel waren neben der Inhaberin des Tante Emma Ladens, die ehrenwerte Frauke Labsdorf, die einzigen die vielleicht etwas über den alten Mann erzählen konnten. Aber auch nur vielleicht, denn Josef Sonderling galt als wortkarg und ging den Menschen aus dem Weg.
Wie Sonderling in das Tal gekommen war, wusste mittlerweile niemand mehr, er war vor Jahrzehnten einfach da gewesen, hatte das alte verfallene Blockhaus wieder hergerichtet, die Ställe neu aufgebaut und die Weiden und Gärten im Tal zu grünendem Leben erweckt.
Der alte, mittlerweile verstorbene, Bürgermeister Thomas Esser hätte noch nachvollziehen können, dass Sonderling sich vor ziemlich genau 27 Jahren im Tal niedergelassen hatte. Nun blieb auch dies fast unbekannt, denn die alten Meldeunterlagen waren seltsamerweise verschwunden.
Sonderling trug sein, noch immer fast volles, silberschimmerndes Haar lang, ein gepflegter Dreitagebart umgab sein markantes Kinn und seine braunen Augen blickten hellwach und aufmerksam ins Leben. Seine Kleidung war einfach und naturverbunden. Jeans, karierte Hemden, manchmal eine Weste, feste Schuhe und schwere Jacke im Winter, im Sommer oft auch nur barfuß.
Aufmerksame Beobachter hätten bemerkt, dass er wohl früher ein harter Mann gewesen sein musste und sich auch heute noch in jeder Lebenslage behaupten konnte.
Das alte Blockhaus, welches Sonderling sein eigen nennt, duckt sich, wie schutzsuchend, an den einzigen Felsabhang des kleinen Tales. Flankiert wird das Gebäude von mächtigen Tannen, einem guten Dutzend, die es im schattigen Halbdunkel verschwinden lassen. Die schweren Schlagläden aus dicken Eichenbrettern bleiben teilweise geschlossen, so als ob die Räume dahinter ein düsteres Geheimnis hüten.
Zwischen den Ställen liegt eine kleine Remise, darin steht eine unscheinbare Landkutsche, gerade recht für die zwei schweren, pechschwarzen Friesen die wild über ihre Weide galoppieren.
Ungeduldiges Mähen der kleinen Schafsherde begleitet Sonderlings Weg als er aus dem Wald tritt, einen Korb frisch gesammelter Pilze in der rechten Hand, und über die Wiesen zu seinem Haus geht. Vogel Gezwitscher erfüllt die klare, reine Luft und die Wipfel der Bäume wiegen sich im leichten Ostwind.
Auf der kleinen Terrasse des Blockhauses liegen dösend zwei schwere Deutsche Schäferhunde. Ihr Fell schimmert im einfallenden Sonnenlicht und sie schauen wachsam auf ihr näherkommendes Herrchen.
Josef Abraham betritt sein Haus, nicht ohne die Hunde im Vorbeigehen anzusprechen und zu loben.
„Gut gemacht, Ajax und hallo Beauty.“ Die beiden Hunde nehmen gerne eine kleine Leckerei an und schauen ihrem Herrn durch die offen stehende Eingangstür hinterher.
Sonderling stellt den Pilzkorb schwungvoll in der Küche ab, betritt das Wohnzimmer, an den Wänden hängen zwei, drei schwere Jagdgewehre und verschwindet im Schlafzimmer.
Dort, neben dem einfachen Bett, befindet sich eine massive Holztür, gefertigt aus dicken Bohlen und Brettern. Sie ist verschlossen und das Schloss sieht modern und sicher aus. Sonderling öffnet die Tür mit einem Schlüssel den er Tag und Nacht bei sich trägt, dieser Raum scheint ihm sehr wichtig zu sein, oder ist es die schwere Holztruhe darin. Die schwarz brünierten Metallbeschläge wirken massiv und glänzen im schmalen Lichtstreifen, der durch die geöffnete Tür in die kleine Abstellkammer dringt.
Nachdenklich fällt Josefs Blick auf die schwere Truhe. Nur er kennt den Inhalt, weiß um seine Vergangenheit, sein früheres Leben, dessen stumme Zeitzeugen wohl aufbewahrt in dieser Truhe liegen. Unheimlich scheint der kleine Raum zu wirken und Josefs kontrollierender Blick nimmt jeden Staubflusen wahr, bevor er die Tür mit einem heftigen Ruck schließt. Endgültig wirkt das Geräusch der zufallenden Tür und das Knirschen des Schlüssels.
Haben die Dorfbewohner recht mit ihren Ängsten und Gerüchten?
Sich, wie abwendend von der Vergangenheit, geht Sonderling gemessenen Schrittes zurück in die Küche und beginnt ein Mittagessen zuzubereiten. Sinnierend und nachdenklich wirkt er, während die Küchenarbeit ihm wie von selbst von der Hand geht.
Aufmerksam sitzt Ricco, einer von Josefs Katern, unter dem Küchentisch, abwartend ob wohl ein Häppchen für ihn abfällt.
*******iva Frau
1.045 Beiträge
Themenersteller 
Der alte Sonderling Teil 02
„Der alte Sonderling“
Teil 02 Autor Katzendiva 08.11.2017

Mit leisem Knarren öffnet sich eine versteckte Luke in der Decke im Flur. Eine Leiter schiebt sich auf den Flurboden. Ricco, dem noch eben nichts wichtiger war als einen Happen der duftenden Köstlichkeiten, die Josef vorbereitet hatte, zu ergattern, stürmt in den Flur, wo sich Ajax und Beauty schon freudig wedelnd am Fuße der Leiter eingefunden hatten. Zwei schlanke, schier endlos scheinende Beine, gefolgt von einem zierlichen Mädchenkörper klettern behände die Stufen der Leiter hinab. Schwarze, lange Locken umspielen ein zartes ebenmäßiges Gesicht von sanfter Schönheit. Dunkle wehmütige Augen schauen sich vorsichtig um. Ricco streicht der jungen Frau liebevoll schnurrend um die Beine. Zärtlich nimmt sie Ricco auf ihren Arm. In ihren eben noch so traurigen Augen erscheint ein sanftes Glitzern. Ein kleines Lächeln umspielt ihre Lippen als sie mit dem schnurrenden Kater die Küche betritt.
Der sonst so unnahbar erscheinende Sonderling Josef erhebt schmunzelnd seinen Blick. „Rose, Liebes, schön, dass Du hinuntergekommen bist! Lass uns zusammen essen.“ Wortlos deckt Rose den Tisch. Josef beobachtet die elfenhaften Bewegungen des Mädchens und hängt seinen Gedanken nach.
Den Gedanken an jene grauenvolle Nacht, die sein Leben komplett veränderte. Die Nacht in der er einer sterbenden jungen Frau in seinen Armen das Versprechen gegeben hatte, Ihre kleine Tochter Rose, die sich weinend an ihre Mama klammerte, in Sicherheit zu bringen vor ihren Peinigern und sie ein Leben lang zu beschützen. Seine Kehle wurde eng – Natalja – wie sehr hatte er sie geliebt und konnte sie doch nicht vor ihrem Schicksal bewahren. Rose war nicht seine Tochter aber in all den Jahren, die sie nun bei ihm lebte, war sie ihm so lieb geworden, wie sein eigen Fleisch und Blut! Er wird alles in seiner Macht stehende tun, sie vor dem Syndikat zu verstecken und den Mörder ihrer Mutter seiner gerechten Strafe zuzuführen.
Amüsiert beobachtet Josef, wie alle Tiere die Nähe von Rose suchen. Die beiden treuen Schäferhunde weichen ihr niemals von der Seite und Ricco sitzt, ganz in Hexenkatzen-Manier am liebsten auf ihrer Schulter, wenn sie einmal wieder alleine durch den Wald streift.
Sie leben nun schon über 15 Jahre in dieser Hütte und noch nie hat auch nur eine Menschenseele Rose zu Gesicht bekommen. Sie spricht seit jener furchtbaren Nacht niemals, auch nicht mit Josef und ist eine Meisterin des „Unsichtbar-machens“. Und doch hat Josef immer wieder Angst, dass die dunkle Vergangenheit sie alle eines Tages einholen wird.
Er spürt Rose‘ s Blick fragend auf sich gerichtet. „Ich weiß schon, was Du mir sagen möchtest!“ Meint er lachend. „Du möchtest wieder einmal in den Wald … na dann geh schon! Aber sei vorsichtig und nimm die Hunde mit!“ Den letzten Satz hätte Josef sich sparen können. Rose war schon durch die Tür und die Hunde waren ihr unaufgefordert auf den Fersen gefolgt.
Nachdenklich schaut Josef Ihnen nach.
Wundervoll einfühlsam geschrieben
und es macht neugierig auf Rückwärts und Vorwärts in der Zeit!
Auch die Schreibweise passt zu den Protagonisten und der eher ruhigen Umgebung.
Da es wohl ein Roman wird, glaube ich, dass die Geschichte noch gewinnen kann, wenn ihr euch mit den Hintergrund-Infos Zeit lasst (sie spricht nicht - er nur wenig - die Tiere ohne Worte). Ich hatte trotz Begeisterung und Wissenwill den Eindruck, dass es schon viel Info ist (in einer Kurzgeschichte ist das wichtig).
Das wortkarge Sonderlings darf sich ruhig in der Informationspreisgabe wiederfinden. Man findet sie, bzw. baut sie sich dann aus den Beschreibungen zusammen und freut sich, wenn man sich ein oder zwei Kapitel weiter bestätigt findet.
Z.B. wie hier:
, sein früheres Leben, dessen stumme Zeitzeugen wohl aufbewahrt in dieser Truhe liegen. Unheimlich scheint der kleine Raum zu wirken und Josefs kontrollierender Blick nimmt jeden Staubflusen wahr, bevor er die Tür mit einem heftigen Ruck schließt. Endgültig wirkt das Geräusch der zufallenden Tür und das Knirschen des Schlüssels
Die Adjektive und scheinbar nebensächlichen Beschreibungen der Tiere und Natur machen den Charme eurer Geschichte aus und steigern die Identifikation mit den Protagonisten.
Wegen der Rahmen-Details solltet ihr euch absprechen. In Kamasutras Teil sind es 27 Jahre, in Katzendivaˋs 15 Jahre. Die 27 sind nach der Hinleitung Kamasutras logischer.

WILL MEHR!!!! *bravo* laf
**********henke Mann
9.629 Beiträge
Dem...
... Beifall möchte ich mich anschließen, und ich finde es wunderbar, wie sehr unsere Gruppe uns zum Schreiben ermutigt.
****en Frau
18.170 Beiträge
Der Plot gefällt mir ebenfalls. Ich schließe mich den Vorschreibern da gern an.

Allein die wirre Kommasetzung macht mir persönlich ziemlich zu schaffen. Wenn zum Beispeil hier ein Einschub durch die Kommata eingefügt sein soll...

*********2016:
Sich, wie abwendend von der Vergangenheit, geht Sonderling gemessenen Schrittes zurück in die Küche und beginnt ein Mittagessen zuzubereiten.

...dann hieße der Satz ohne den Einschub: "Sich geht Sonderling gemessenen Schrittes zurück in die Küche und beginnt ein Mittagessen zuzubereiten."
Wir merken, das ist Blödsinn. Daher sind die Kommata tatsächlich dort ebenfalls Blö... ähm überflüssig. Der Satz heißt schlicht anders. Zum Beispiel: "Sonderling geht gemessenen Schrittes zurück in die Küche, als wolle er sich von der Vergangenheit abwenden, und beginnt ein Mittagessen zuzubereiten."

Kontrolle: Wir nehmen den eingeschobenen Satz weg und übrig bleibt ein sinnvoller kompletter Satz.


Dies nur als ein Beispiel von vielen.
******s23 Frau
12.703 Beiträge
Wunderbar ihr Zwei ....
die Geschichte verspricht sehr spannend zu werden, wenn ich zwischen den Zeilen schmökere *ja* Freue mich auch auf mehr 👍🏻

Nur eine Bitte ... lasst doch ein wenig Luft zwischen den Texten
*liebguck*

und lieber Kamasutra...

..... gerade recht für die zwei schweren, pechschwarzen Friesen die wild über ihre Weide galoppieren...

Friesen sind zwar Kaltblüter, aber alles andere als schwer sie sind elegant - leichtfüßig fast schwebend wenn sie traben oder gallopieren *zwinker*
*love* Praktisch die Araber unter den Kaltblütern ....

Dann ist mir in dem Zusammenhang dreimal hintereinander das Wort "schwer" ins Auge gesprungen
Schwere Pferde - schwere Hunde und schwere Gewehre..
Irgendwie passt das Wort für Hunde und Pferde nicht recht ...Vielleicht findet sich ja noch etwas passenderes ?


Liebe Abendgrüsse *wink*
*********2016 Mann
2.250 Beiträge
Einfach gigantisch
Nach wenigen Stunden online soviel Echo, Lob und wohlmeinende Kritik.
Wir freuen uns gerade ein Loch in den Bauch *juhu* *danke* *freu2*
Kritik werden wir dankend berücksichtigen, Wortdublizitäten zu vermeiden suchen. Der scheinbare Widerspruch zwischen 15 und 27 Jahren klärt sich in dem bereits fertigen Teil 3 auf. Wir wissen da schon etwas, welches ihr euch erst noch erlesen solltet.
Die Künstler verneigen sich ehrerbietig vor der tobenden Menge.
Euch allen noch einen zauberhaften Abend *happy* *wink*
eyes002
******ace Mann
15.953 Beiträge
Gruppen-Mod 
Zwei Dinge
fielen mir spontan auf.
1. Killersätze, wie
In einem kleinen, abgeschiedenen Tal, fast wie ein verwunschenes Land erscheinend, umgeben von dicht bewaldeten Hügelketten lebte ein alter Sonderling.
Wenn man den Satz laut liest, erschließt sich, was ich meine. Ich finde, er klingt holprig. Das mag mitten im Text nicht weiter auffallen, aber gleich als erster Satz? Und er ist schon recht verschachtelt. Das geht bestimmt "griffiger".
2. Derselbe Satz: "lebte", Vergangenheit. Das geht eine ganze Weile so, bis zu diesem Absatz:
Sonderling trug sein, noch immer fast volles, silberschimmerndes Haar lang, ein
, im nächsten Absatz wird gnadenlos ins Präsens gewechselt. Das verwirrt mich...

Tom
*****har Paar
41.021 Beiträge
JOY-Team Gruppen-Mod 
In einem kleinen, abgeschiedenen Tal, fast wie ein verwunschenes Land erscheinend, umgeben von dicht bewaldeten Hügelketten lebte ein alter Sonderling.

Gleich mal ein meines Erachtens eleganter und dennoch märchenhaft wirkender Vorschlag:

In einem kleinen, abgeschiedenen Tal, umgeben von dicht bewaldeten Hügelketten, lebte ein alter Sonderling wie in einem verwunschenen Land.

(Der Antaghar)
**********henke Mann
9.629 Beiträge
Oja,...
... in Schachtelsätze verfalle ich auch noch manchmal...

Mein Tipp: Frage jedes Komma, ob es ein Punkt sein will.
****Ffm Frau
4.891 Beiträge
Das wird meine Wintergeschichte...
Zu Anfang: bitte deutliche Absätze. Ich habe Mühe, nach einer Unterbrechung, die richtige Zeile auf dem Smartphone zu finden. *snief*

Und nun ein paar Bemerkungen meinerseits.
*********2016:
In einem kleinen, abgeschiedenen Tal, fast wie ein verwunschenes Land erscheinend, umgeben von dicht bewaldeten Hügelketten lebte ein alter Sonderling.
Na dann fang ich auch mal mit dem ersten Satz an. Das verwunschene Land gehört in die Märchenwelt. Dass es hier kein Märchen werden wird, haben wir bereits gemerkt. Es fühlt sich für mich nicht stimmig an. Ich würde lieber darauf verzichten.
In einem kleinen, abgeschiedenen Tal, umgeben von dicht bewaldeten Hügelketten, lebte ein alter Sonderling.

*******iva:
Er spürt Rose‘ s Blick
Das ist falsch. Im Englischen würde es "Rose's" heißen. Auf Deutsch ist "Roses" richtig.

Übrigens,
***ve:
Katzendivaˋs
ist auch falsch. Es müsste "Katzendivas" heißen.

Zeitfrage ist wohl berechtigt. Lebte Sonderling anfangs alleine im Tal und kam Rose erst später dazu? 12 Jahre Unterschied machen sehr viel aus. Angenommen dass kleine Mädchen war 3 Jahre alt, dann ist sie jetzt 18 oder 30! Wichtig!

******s23:
Schwere Pferde - schwere Hunde und schwere Gewehre..
Hier schließe ich mich zum größten Teil an.
Friesen sind meiner Meinung nach eher schwer (dieser Eindruck wird vor allem durch den besonders kräftigen Hals betont), was aber nicht schwerfällig bedeutet. Auf jeden Fall sind sie vom stämmigen Bau.
Schäferhunde sind kräftig und stark bemuskelt, aber nicht schwer. Sind doch keine Bernhardiner.
Schwere Jagdgewehre - ja, einverstanden. Dazu müssen es keine Maschinengewehre sein.

**********henke:
Oja,...
... in Schachtelsätze verfalle ich auch noch manchmal...
*lol* Stimmt!

Ich freue mich schon auf den Winter mit Sonderling und Rose.
*huhu*
*********2016 Mann
2.250 Beiträge
Wir freuen uns sehr über die wohlmeinende Stimmung und die damit verbundene Kommunikation die wir mit dem Sonderling in Gang gebracht haben.
Nur eins solltet ihr uns nachsehen, wir werden nicht direkt am Anfang alle Hintergründe darlegen. Ihr sollt gerne kombinieren und vermuten, die Überraschung folgt dann beim lesen.
Der scheinbare Widerspruch wie lange Sonderling im Tal lebt klärt sich morgen in Teil 3 .
Es werden immer wieder plötzliche Kehrtwendungen geben, welche wieder zum sinnieren anregen.
Die Matis Leser kennen das ja schon.
Viel Spaß beim Sonderling und seinen Taten. *wink*
*********2016 Mann
2.250 Beiträge
„Der alte Sonderling“ Teil 03 Autor Kamasutra
Seine Gedanken tauchen tief ein in die Vergangenheit, flirren Jahrzehnte zurück, um sich dann an einem bestimmten Tag, an einem, sein eigenes Leben veränderndes, Ereignis festzusaugen! Über 27 Jahre zurück und Josefs Erinnerungen überschwemmen ihn und setzen sich in seinem Kopf fest.
Als direkte Folge dieses schrecklichen Tages verlor er seinen alten Job, von jetzt auf gleich brach seine kleine, heile Welt zusammen. Aus der Bahn geworfen, ohne Halt, als hilfloses Bauernopfer für einen schlimmen Fehler, den er allerdings nie, auch nur im Geringsten, verschuldet hatte.
Seine schwere Truhe barg vieles aus dieser Zeit und fast täglich kontrollierte Josef Abraham ob noch alles vorhanden war.
Einige Jahre später lernte er Natalja kennen, die Mutter von Rose. Sie schaffte es, ein wenig Lebensmut und Zuversicht in Josefs Leben zu bringen und eine Zeitlang sah es so aus als würden sie ein Paar werden können.
Aber dann liefen ihre Wege auseinander und Natalja lernte Franco kennen, einen Gangster aus dem Syndikat, ließ sich blenden vom Glanz des Geldes und der Macht und irgendwann verloren Josef und Natalja sich gänzlich aus den Augen.
Seine Liebe zu Natalja bewahrte Josef tief in seinem Herzen, und als ihn dann viel zu spät Nataljas Hilferuf erreichte, diese schreckliche Todesnacht über sie hereinbrach konnte er nur noch Rose in Sicherheit bringen!
Seit dieser Nacht lebte Rose bei ihm und er verbarg sie und sich vor der Welt.
Der alte Sonderling wusste, daß sowohl das Syndikat nach Rose suchte, als auch er einigen Leuten ein Dorn im Auge war, Vorsicht und Wachsamkeit war geboten. Der Frieden im Tal konnte sich jederzeit in einen Sturm der Gewalt verwandeln der alles hier verschlingen würde!
Seinen Platz am Fenster hat der alte Mann schon lange verlassen, schweren Schrittes tritt er auf die kleine Terrasse und schaut in Richtung Waldrand.
Sinnierend blickt Josef über das Tal, von Rose und den beiden Hunden ist nichts zu sehen, nichts zu hören. Friedliche Ruhe und Stille liegt über der Landschaft, Feldhasen hoppeln in einiger Entfernung über die Pläne, Vögel gleiten lautlos durch die Lüfte.
Der schrille Pfiff einer Dampflok reißt ihn aus seinen Gedanken, unterbricht die mittägliche Stille und lässt Josef in die Gegenwart zurückkehren.
„Die alte Museumsbahn wohl“, murmelt er leise vor sich hin und bemerkt lächelnd seinen Kater Nando, welcher zu seinen Füßen sitzt und neugierig zu ihm aufschaut.
Der Tag als Josef die Katerbande aus dem Tierheim holte, wird ihm wieder bewusst und seine Hand streichelt Nandos weiches Fell, schnurrend drückt sich der kleine Racker in seine große Hand.
Morgen wird Josef die Kutsche anspannen und zum Wochenmarkt ins Dorf fahren, die Vorratskammer leert sich langsam und einer der beiden Friesen muss neu beschlagen werden. Brühnel, der örtliche Schmied wird sich freuen, er mag die beiden prächtigen Friesen sehr und versteht sein Handwerk wie kein zweiter. Es ist das erste Mal seit Wochen, dass der alte Sonderling sein Tal verlässt und sich notgedrungen unter die Dorfmenschen wagen muss.
Dabei kann er auch gleich den Zustand des schmalen Feldweges kontrollieren, dem einzigen Zugang zu seiner Heimstatt.
Sonderling wendet sich mit einem letzten Rundblick ab und geht hinüber zur Remise. Er liebt das Leben hier im Tal, obwohl das früher mal ganz anders war!
Ortswechsel! Pullach im schönen Isartal, Großraum München! Der grauhaarige, erschöpft wirkende Mann sitzt hinter seinem Schreibtisch, eine halbgeleerte Tasse schwarzen Kaffees steht vor ihm und leistet der Schachtel Marlboro stille Gesellschaft. Seine Krawatte ist gelockert und sein Hemd wirkt zerknittert, das dunkelblaue Jackett hängt unordentlich über der Rückenlehne des ledergepolsterten Chefsessels.
Nachdenklich schaut der Mann mit müden Augen auf den Bildschirm des hochwertigen PCs der auf seinem Schreibtisch thront.
Lange Schriftsätze scrollen vor seinem Blick ab, Berichte, Mutmaßungen, Fakten, Zahlenkolonnen……… eine immense Datenflut aus einem uralten Fall.
Ein Fall der allerdings nie ganz aufgeklärt wurde, immer noch im Hintergrund schwelt, gleich einer geheimen und verborgenen Feuerstelle, die allerdings ganz schnell zum alles verheerenden Waldbrand werden könnte.
Der Grauhaarige ist der letzte, der aus eigenem Erleben über die Akte KR/ Liefenthal 04/1988 Bescheid weiß, viele der damals Beteiligten noch persönlich kennt und sich oft Sorgen um seinen Freund macht. Einen Freund, den er schon lange nicht mehr gesehen hat, einen Freund, der im Untergrund leben muss um nicht das Opfer gefährlicher Machenschaften und gewissenloser Verbrecher zu werden. Einen Freund, den er schmerzlich vermisst und dessen Stimme er vor einigen Monaten das letzte Mal am Telefon hörte.
Resigniert fällt der Blick des Grauhaarigen auf das Namensschild das achtlos auf seinem Tisch liegt und ursprünglich am Büroeingang Besucher informieren sollte mit wem man es denn hier zu tun hat.
Jan Kollmann
BND / Abt. TE
**********henke Mann
9.629 Beiträge
Ich bin gethrillt *g*

Eine kleine Anmerkung: Ortswechsel würde ich gar nicht schreiben, und auf dem Türschild muss auch nicht BND stehen - Pullach am Anfang reicht aus. Absätze!!! *g*
******s23 Frau
12.703 Beiträge
Ich habe das Gefühl, das noch so einiges kommt ....
👍🏻

Den Ortswechsel würde ich auch rausnehmen und einen Absatz mit * machen *ja*

@**********henke
Das BND würde ich schon stehen lassen - nicht jeder weiß ( ich zum Beispiel *tuete* ) wo die Herrschaften ihren Sitz haben *zwinker*
****en Frau
18.170 Beiträge
Könnt ihr zwei bitte mal Absätze machen? Immer? Bitte??
Das wäre supersensationell...
*******iva Frau
1.045 Beiträge
Themenersteller 
"Der alte Sonderling" Teil 04 Autor Katzendiva
Fröhlich, fast tanzend läuft Rose auf den Wald zu. Beauty und Ajax toben in wildem Spiel über die Wiese, nicht ohne immer ein Ohr und ein Auge bei ihrer Freundin zu haben. Am Wald angekommen, sind die Hunde wieder dicht an Ihrer Seite. Rose genießt die Ruhe des Waldes. Sie lauscht den Stimmen der Tiere und spürt den weichen Boden unter ihren nackten Füssen. Tief atmet sie den Geruch von Tannennadeln, verschiedener Kräuter und feuchter Erde ein. Auf einer Lichtung inmitten des Waldes legt Rose sich auf ihren Lieblingsbaumstamm und genießt die letzten warmen Sonnenstrahlen auf ihrer Haut.

Längst hat der herannahende Herbst die Blätter der Bäume in erste bunte Farben getaucht. Bald wird es für Barfuß laufen zu kühl werden. Sie schaut in die goldfarbenen Baumwipfel, die einen traumhaften Kontrast zum tiefen Blau des Himmels bilden. Vereinzelt ziehen weiße Wolken in verschiedensten Formen über den Himmel. Sie erkennt in ihnen ein kleines Herz und einen wunderschönen Engel, der seine Hände schützend über das Herz hält. Sie denkt an ihre Mama, die jetzt von dort oben auf ihr kleines Mädchen herabschaut.

Sie weiß nicht viel von ihrer Mama. Nur das, was Josef ihr über sie erzählt hat und das, was sie in ihrem Herzen trägt. Sie erinnert sich an eine warme Stimme, die ihr jeden Abend ein wunderschönes Lied in einer fremden Sprache vorgesungen hat. Zärtliche Arme, die sie hielten, wenn sie traurig war. Tief in ihrem Inneren spürt Rose noch immer die grenzenlose Liebe ihrer Mutter. Doch da gibt es auch noch die Erinnerungen an jene schreckliche Nacht. Streitereien, lautes Gebrüll, schwarze Männer, Schüsse und viel Blut! Die Erinnerungsfetzen lassen Rose nicht los und oft wacht sie nachts schweißgebadet und weinend davon auf. Dann ist Josef da und nimmt sie in den Arm und tröstet sie. Rose ist Josef unendlich dankbar, dass er damals ihr Leben gerettet, sie hierher in dieses wundervolle Paradies mitgenommen und sich seither liebevoll um sie kümmert. Josef erzählt ihr viel von der Welt da draußen mit Kriegen, Hass und Neid, mit Ungerechtigkeit, Stress und Lärm. Nie wieder möchten sie dahin zurück! Zu schwer lasten die vielen bösen Erinnerungen auf ihnen beiden. Hier ist Rose glücklich.

Sie beobachtet zwei Eichhörnchen, die im Laub wühlen und sich um eine gefundene Eichel streiten. Die Tiere des Waldes haben keine Scheu vor ihr. In all den vielen Jahren, die Rose schon hier durch den Wald streift, haben sie sich an das sanftmütige Mädchen gewöhnt. Rose kennt hier im Wald jeden Baum, jede Höhle und jedes Versteck. Sie versteht es wie kein Zweiter, sich völlig lautlos durch den Wald zu bewegen und sich von einer Sekunde auf die andere unsichtbar zu machen. Nie hat ein Mensch sie je zu Gesicht bekommen. Josef hat ihr eindringlich erklärt, wie wichtig es ist, dass niemand weiß, dass sie hier ist!

Rose streift weiter durch den Wald. Beauty und Ajax immer dicht an ihrer Seite. Plötzlich bleiben die Hunde unvermittelt stehen. Beauty sträubt das Fell und Ajax knurrt leise. Rose bedeutet den beiden Hunden leise zu sein und duckt sich mit Ihnen hinter ein Gebüsch. Etwa zehn Meter vor ihr taucht plötzlich ein großer grauer Wolf auf. Ein wundervolles Tier! Hochaufgerichtet und stolz steht er da. Seine leuchtenden blauen Augen sind gut zu erkennen. Er scheint sie und die Hunde entdeckt zu haben. Langsam kommt er näher. Rose beruhigt die Hunde, die leise knurren. Der Wolf steht nun keine fünf Meter von ihnen entfernt und schaut Rose in die Augen. Sie spürt seinen Blick aber sie weiß, dass ihr keine Gefahr droht. Fast liebevoll ruht der Blick dieses prächtigen Tieres auf Rose. Zwischen ihnen findet eine stumme Zwiesprache statt, dann wendet sich die graue Eminenz ab und verschwindet im Dickicht. Einmal mehr fühlt Rose diese tiefe Verbundenheit zwischen ihr und der Natur. Ein umfassendes Glücksgefühl durchströmt sie. Beauty leckt wie zustimmend ihre Hand.

Jäh zerstören Schüsse diese friedliche Stille. Aufgeregt springen die Hunde um Rose herum. Ohne zu zögern versteckt sich Rose mit den Hunden in der nahegelegenen Höhle hinter dem großen Holunderbusch, die sie erst kürzlich entdeckt hat. Hier fühlt sie sich sicher. Die Höhle ist klein und es gibt gerade Platz genug für die drei, wenn sie sich dicht aneinanderdrücken. Die Wärme und Nähe der Hunde gibt Rose Sicherheit. Aus ihrem Schlupfwinkel heraus beobachtet sie einen schweren Geländewagen, der rücksichtslos mitten durch den Wald pflügt. Das sind keine Jäger! Es müssen Fremde sein. Eine unbestimmte Angst beschleicht Rose. Als der Wagen nicht mehr zu hören und zu sehen sind, wagt Rose sich aus ihrem Versteck und läuft auf schnellstem Weg zurück zum Haus. Ajax und Beauty folgen ihr aufgeregt.

Am Haus angekommen, muss sie feststellen, dass Josef wohl ins Dorf gefahren ist. Die Kutsche fehlt und die beiden Friesen stehen nicht mehr auf der Weide. Zitternd steigt Rose die Leiter zu ihrem Zimmer hinauf, schließt die Luke und zieht sich, von einer unklaren bedrückenden Vorahnung beseelt, fröstelnd die Bettdecke über den Kopf.
*********2016 Mann
2.250 Beiträge
"Der alte Sonderling" Teil 05 Autor Kamasutra
Josef geht hinüber zu den Pferden, die beiden Friesen wiehern freudig und werfen die Köpfe in die Höhe. Sie freuen sich anscheinend, dass sie mal wieder vor der Kutsche gehen dürfen. Über der Landschaft liegt Sonnenschein und ein
leichter Wind geht, der die bunten Herbstblätter fröhlich vor sich her treibt.
Bevor Josef die Kutsche anspannt und ins Dorf fährt, mustert er aufmerksam Haus und Hof, die einfachen Lebensumstände. Kein Strom vom Versorger, sondern ein vorsintflutliches Notaggregat welches gerade mal Energie für ein paar alte Deckenlampen liefert, dafür Kamin und Petroleumlampen, Wasser aus dem Brunnen, ein altes Wählscheibentelefon, kein Handy. Ein einfaches Radio damit er hören kann was in der Welt los ist.
Aber aus dunklen Beständen irgendwann besorgt, ein hochmodernes Funkgerät, sorgsam in seiner Kammer verborgen. Aber das hat ja seinen Grund.
Früher war das mal anders, Hightech und ständige Verfügbarkeit, Bereitschaft rund um die Uhr, kaum freie Wochenenden…. Immer auf dem Sprung.
Manchmal denkt Josef wehmütig an die alte Zeit zurück und seine geheime Truhe schenkt ihm manche Stunde der Erinnerung. Vieles lebt in ihm fort, aber sein altes Leben kann und will er nicht mehr aufnehmen.
Josef fährt mit der Kutsche ins Dorf, und genießt den freundlichen Herbsttag.
Die beiden Friesen schlagen einen leichten Trab an, kraftvolles Muskelspiel unter schwarzem Fell, wohliges Schnauben.
Am Zufahrtsweg zum Tal stellt er im Vorbeifahren keine Auffälligkeiten fest, allerdings befällt ihn ein unbehagliches Gefühl. Es scheint etwas in der Luft zu liegen!
Im Dorf angekommen führt sein erster Weg zum Schmied Brühnel, Hufe beschlagen, es ist mal wieder fällig.
Der Schmied empfängt Josef freundlich und macht sich gleich an die Arbeit.
Sonderling nutzt die Zeit und eilt das kurze Stück zu dem Krämerladen von Frauke Labskaus
Unterwegs fällt Josef eine seltsame Stimmung unter den Dörflern auf, Getuschel, sorgenvolle Blicke, etwas nicht Greifbares liegt in der Luft, aber fragen braucht er hier niemand, er ist ein Fremder hier, immer geblieben, trotz der vielen Jahre. Aber das auch durch eigene Schuld, durch seine Zurückgezogenheit, seine Wortkargheit.
Und einige Dorfleute hat er auch gehörig zusammen gestaucht, als sie vor vielen Jahren zu viele Fragen stellen wollten.
Er gibt Frauke die lange Einkaufsliste, in einer Stunde steht alles bereit und er kann die Sachen abholen, bezahlen muss er allerdings gleich, Kredit gibt’s bei der Frauke nicht, da ist sie eisenhart. Aber sie scheint nicht ganz bei der Sache zu sein, wirkt unkonzentriert und nervös. Ihr mächtiger Busen wogt und bebt unter ihrem Leinenkleid und in ihren Augen steht Empörung.
Vielleicht weiß der Brühnel was, der redet wenigstens ab und an mit dem Sonderling. Aber der Schmied weiß nichts Genaues, seine Schmiede liegt etwas abseits vom Dorf und er kann bedingt durch einige hohe und mächtige Bäume die Straße nicht einsehen. Allerdings hat Brühnel von anderen Dorfbewohnern gehört das Fremde im Dorf waren, sie waren wohl mit schweren Geländewagen unterwegs.
So wartet Josef ungeduldig bis sein Friese fertig ist, spannt an und fährt zum Laden um aufzuladen. Seine Unruhe steigert sich und er denkt an Rose.
Noch einige prüfende Blicke, es ist nichts Auffälliges zu sehen aber die Anspannung ist und bleibt greifbar und körperlich spürbar.
Böse Vorahnungen befallen Sonderling, und er überlegt ob er alles unternommen hat um Rose zu schützen.
Auf dem Weg nachhause begegnet er niemandem, kaum jemand will in Richtung seines Tales, es gibt dort nichts interessantes, nur Natur und Tiere.
Kurz bevor er auf den Feldweg gelangt der zu ihm führt bemerkt er zwei in gleichem Abstand verlaufende dunkle Streifen , aus der Entfernung wirken sie wie Miniatureisenbahnschienen, aber hier gibt es nur die Museumsbahn und die fährt kilometerweit an seinem Tal vorbei.
Als Josef die dunklen Spuren erreicht, die Kutsche anhält und die Friesen erstaunt die Köpfe heben, verwandeln sich die dunklen Linien in die Reifenspuren eines großen Geländewagens.
Ein Jäger, denkt Josef, oder wer anders?
Aufmerksam mustert er die Umgebung und macht sich schnell auf den Weg nachhause, Unruhe ist in ihm und eine harte Faust scheint sich in seinen Magen zu krallen…… während er irgendwo in sich drin noch die Hoffnung schürt das es wirklich harmlose Jäger oder irgendwelche Neureichen sind.
Ein leichtes Schnalzen und die beiden Friesen ziehen an, in schnellem Trab, so als ob sie spürten dass Josef Abraham Sonderling ganz schnell zuhause nach dem Rechten sehen möchte!
*******iva Frau
1.045 Beiträge
Themenersteller 
Der alte Sonderling Teil 06 Autor Katzendiva
Rose hat sich unter ihrer Bettdecke zusammengerollt und sehnt sich nach der Rückkehr von Josef. Angestrengt lauscht sie den Geräuschen. Die Hufe der beiden Friesen hört man meist schon sehr lange bevor sie das Haus erreichen. Nichts ist zu vernehmen außer dem leichten Rauschen des Waldes. Rose wird langsam ruhiger. „Du bist doch kein ängstliches kleines Kind mehr!“ schimpft sie stumm mit sich selbst. Doch plötzlich knurren die Hunde und fangen kurz darauf an, laut anzuschlagen. Rose kennt die Stimmlage ihrer beiden vierbeinigen Freunde ganz genau. Das ist kein freundliches Bellen! Sie kriecht noch tiefer unter ihre Bettdecke und presst die Lippen fest aufeinander. Sie wagt kaum zu atmen. Es musste ein Fremder ums Haus schleichen! Panik ergreift sie. Eiseskälte umklammert ihr Herz. Sie kennt diese Angst! So war es auch in jener Nacht, in der ihre Mama starb! Doch da dringt erlösendes Hufgetrappelt an ihr Ohr. Josef!
Josef treibt die Friesen von Unruhe geplagt immer schneller voran. Temperamentvoll werfen die schwarzen Riesen ihre Köpfe in die Höhe. Diese wilde Fahrt ist ganz nach ihrem Gefallen! Lang strecken sie ihr kraftvollen Körper und bringen die Kutsche schnell und sicher nach Hause. Schon von weitem dringt, trotz der Fahrtgeräusche und dem wilden Schnauben der Pferde, das aufgeregte Bellen von Beauty und Ajax an sein Ohr. Angst um Rose erfüllt sein Herz. Beim Annähern an das Haus erkennt er zwei Gestalten, die ihm aufgeregt entgegenlaufen.
„Entschuldigen Sie, können Sie uns helfen?“ der junge Mann mit dem hochroten Kopf ist völlig außer Atem. Seine Designer Jeans und das teure Lacoste Shirt sind über und über mit Dreck verspritzt. Die gegelten blonden Locken hängen ihm wirr ins pickelige Gesicht. Sein Begleiter, nicht minder wertvoll gekleidet, stand kleinlaut daneben. „Na, dazu müsste ich erst einmal wissen, was passiert ist!“ knurrte Sonderling in seiner charmanten Art, mit der er schon so manchen der Dorfbewohner vergrault hatte. „Wir stecken mit dem Auto fest, nur ein paar hundert Meter von hier! Geld ist kein Problem!“ der pickelige Jüngling mustert Sonderling herablassend. Josef weiß genau, wenn er nicht helfen würde, hätte er hier bald noch mehr Fremde herumschleichen. Also schluckt er den eisigen Kommentar, der ihm auf der Zunge lag, hinunter, und folgte den jungen Männern mit seiner Kutsche.
Sie führen ihn, wenige hundert Meter vom Haus, zu einem schweren amerikanischen Geländewagen, der in einer Wildschweinsuhle auf einem Baumstamm festsitzt. Ein dritter Jugendlicher mit Sonnenbrille sitzt geschniegelt, mit arroganten Lächeln im sonnengebräunten Gesicht, hinter dem Steuer des Wagens.
„Mensch Bernie, was bringst Du denn da für einen Waldschrat an! Wir brauchen einen Abschleppwagen oder wenigstens einen Trecker und keine Ackergäule! “Wortlos springt Josef Abraham Sonderling von der Kutsche, spannt seine beiden Friesen vor den Geländewagen. Innerhalb weniger Minuten ist der Wagen aus seiner misslichen Lage befreit.
Verdutzt, mit leicht dümmlichen Gesichtsausdruck stammelt der Pickelige: „Was bekommen Sie jetzt dafür?“ Sonderling wirft einen geringschätzigen Blick auf das Jüngelchen und poltert: “Es ist mir Lohn genug, wenn ich Euch hier nie wieder zu Gesicht bekomme!“ Kalt und herablassend erwidert der junge Mann: „Das dürfte schwer werden. Mein Vater hat die Jagd hier gepachtet!“ Sonderlings Blick fällt auf die nagelneuen Jagdgewehre auf dem Rücksitz des Wagens und er beginnt zu ahnen, dass die ruhigen Zeiten hier im Wald nun bald vorüber sein werden. Ohne Gruß verschwinden die Jugendlichen mit aufheulendem Motor holpernd Richtung Straße.
Nachdenklich lenkt Josef die Kutsche nach Hause, wo er schon von einer aufgeregten Rose sehnlichst erwartet wird. Angsterfüllt blickt sie ihm entgegen. Er nimmt sie sanft in die Arme und spricht beruhigend auf sie ein. Lange sitzen sie noch zusammen und Josef erzählt Rose von der Stadt und seiner wilden Kutschfahrt. Ganz nebensächlich, um sie nicht zu beunruhigen, auch vom Geländewagen und den drei Männern. Da bedeute Rose ihm, dass sie Schüsse im Wald gehört hatte und auch den Geländewagen gesehen. Josef streicht dem Mädchen behutsam durch die Haare. „Mach Dir keine Sorgen Rose, ich bin da, die Hunde sind da und wir passen alle auf Dich auf! Geh nun schlafen. Ricco wartet bestimmt schon oben in Deinem Bett auf Dich!“
Besorgt beobachtet Josef, wie Rose über die Leiter in der Dachluke verschwindet. Zart und durchscheinend, von sanfter Schönheit, wie ihre Mutter! Schmerzerfüllt von diesem Gedanken, lenkt er seine Schritte durch das Schlafzimmer zur schweren Holztür. Fest umschließt seine Hand den Schlüssel in seiner Hosentasche.
Zum Wohl. Meine Hand mit Stulpe und Weinglas.
*****hvL Frau
280 Beiträge
Ähm?
Jetzt bin ich ganz verwirrt. Ist das ne Fortsetzungsstory von verschiedenen Autoren.
****Ffm Frau
4.891 Beiträge
Gemeinsame Geschichte
*****hvL:
Ähm?
Jetzt bin ich ganz verwirrt. Ist das ne Fortsetzungsstory von verschiedenen Autoren.

*guckstduhier* Kurzgeschichten: Der alte Sonderling
*********2016 Mann
2.250 Beiträge
Info
Verschiedene Autoren schon, genauer gesagt zwei.
Richtig ausgedrückt ein Teamwork meiner geliebten Partnerin und meiner Wenigkeit.

viel Spaß beim Lesen und noch einen schönen Abend *wink*
*********2016 Mann
2.250 Beiträge
Der alte Sonderling Teil 07 Autor Kamasutra
Sie liegt im spätsommerlichen Abendlicht, malerisch und auch verrufen, als Touristenhochburg bekannt und negativ behaftet in der Kriminalstatistik des Landes. Salerno, eine 135.000 Seelenstadt. Sanft schlagen die Wellen des Golfes an die Gestade und umspülen die Füße der letzten Badegäste. Niemand der unbefangenen Touristen ahnt, dass inmitten der bekannten Urlaubsregion, der Amalfitanischen Küste mit der wunderbaren Küstenstraße, das Verbrechen zuhause ist.
Orte wie Sorrento, Positano, Amalfi, Paestum, Agropoli und Praiario, zum großen Teil noch römischen Ursprungs klingen bekannt in unseren Ohren und laden zum Verweilen ein. Verbreiten typisches Flair und Ambiente.
Und während das südländische Leben seinen Lauf nimmt, die Urlauber die Strände verlassen und in die Läden und Ristoranti stürmen, schaut in Salerno ein einsamer Mann aus dem großen Panoramafenster seiner feudalen Villa.
Die Villa liegt am Hang, über der Via Salvatore Allende, unweit des Torre di Vicentino. Ein großer Pool bildet den Blickfang des parkähnlichen Gartens. Nicht weit entfernt ein Fußballplatz, Lärm erklingt und der laute Schrei „goal“.
Es scheint dort gerade ein Spiel stattzufinden. Zur anderen Seite etwas weiter weg der Yachthafen Marina D Arechi . Auch dort ist der einsame Mann zuhause, bzw. seine beindruckende Yacht.
Der einsame Mann ist ein schlanker, aber kräftig wirkender Endfünfziger. Sein graumeliertes, kurzes Haar umfließt seinen markanten Kopf gleich flüssigem Silber. Die römisch wirkende Adlernase betont sein männliches Gesicht. Alles an ihm wirkt markant, männlich, ja geradezu herrisch. Ein Mann der es gewohnt ist, Befehle zu erteilen, zu bestimmen und zu führen! Ein Mann der gefährlich wirkt und den man nicht zum Feind haben möchte!
Ein Mann der den großväterlichen Wein, Obst und Gemüsehandel schon lange umgestellt hat auf Waffenhandel, Geldwäsche und illegale Transporte. Die alten Geschäftszweige laufen nur noch zur Tarnung nebenher.
Ein Mann dessen Gesicht Selbstherrlichkeit, Gewaltbereitschaft und Verderbtheit ausdrückt!
Designerkleidung umschmeichelt seinen braungebrannten Körper, eine weiße Leinenhose, ein kurzärmeliges Leinenhemd, in einem kräftigen Rot.
An den Fingern blinken teure Ringe und am Handgelenk protzt eine teure Rolex. Um den Hals eine prächtige Goldkette. Nachdenklich wirkt der Mann, erscheint weit weg zu sein mit seinen Gedanken und nimmt den wunderschönen Panoramablick gar nicht wahr.
Und als er sich nun schwungvoll umdreht, zielstrebig die Hausbar im Hintergrund des Salons anstrebt, erkennen wir ihn endlich.
Franco Battipaglia, ein bekannter Mann in Salerno, Neapel und der Region Campania und weit darüber hinaus. Ein Führungsmitglied der Camorra, des Clans D Agostino, man munkelt ein Sgarrista oder sogar ein Santista, welches den Rang eines Unterbosses oder gar Stellvertreter des Clanführers bedeutet.
Battipaglia nippt an seinem Wein, ein edler Roter, und mit einer fließenden Bewegung holt er sein Handy aus der Hosentasche. Per Kurzwahl wählt Franco seinen Gesprächspartner an, bellt ein kurzes „ Vieni qua“ und zwei Minuten später erscheint seine rechte Hand Enzo im Salon.
„Siediti.“ Gehorsam lässt sich Enzo in den tiefen Sessel fallen.
„Si, Don Franco.“ Respektvoll schaut Enzo seinen Capo an.
„Erinnerst du dich noch an die Deutschpolin die damals zu viel wusste und versuchte daraus Kapital zu schlagen?“ Franco schaut seinen besten Mann an.
„Si, Capo, ich erinnere mich,“ eifrig nickt Enzo mit dem Kopf, „aber das Thema ist ja erledigt.“
Nachdenklich schaut Franco Battipaglia und nickt langsam.
„Si, esatto, pero…….. era una figlia.“
Franco trinkt noch einen Schluck Wein, „ es gab eine Tochter, was ist aus der eigentlich geworden?“
„Verschwunden,“ verlegen windet sich Enzo, „ein Poliziotto kam dazwischen, feuerte wie wild auf unsere Männer, verwundete und tötete drei und verschwand im Dunkel der regennassen Nacht. Das Balg nahm er mit.“
Ein böser Zug legt sich über das harte Gesicht von Franco, sichtlich ungehalten und unzufrieden ist er.
„Merde,“ flucht er dann los, „ das Gör dürfte mittlerweile 16, oder gar 18 Jahre sein, ich will nicht das die alte Geschichte wieder hochkommt, gerade jetzt geht das gar nicht, capisci?“
Francos Augen funkeln wütend und Enzo zieht schuldbewusst den Kopf ein.
Er war damals mit dabei gewesen und hatte die Operation geleitet und verbockt. Aber das Kind war nicht greifbar gewesen, der Poliziotto war einfach brandgefährlich und vollkommen überraschend aufgetaucht. Ein Schnellschiesser und gnadenloser Kämpfer und nur mit knapper Not war Enzo damals die Flucht gelungen, als einziger übrigens.
„Trovarli, Enzo, trovarli….,“ hart peitscht die Stimme Francos durch den Raum.
Luft scheint zu gefrieren obwohl es draußen noch sehr mild ist.
„Finde sie und bring sie her, du haftest diesmal mit deinem Kopf.“
Gefährlich leise klingen diese letzten Worte, dem Zischen einer wütenden Viper gleich, Sekunden vor dem tödlichen Biss.
Battipaglia ist knallhart, er will nicht wegen dieser uralten Sache in Not geraten, nicht jetzt wo Riesengeschäfte mit arabischen Kriegsparteien Millionen und Abermillionen Dollars in seine Kasse schwemmen werden.

ORTSWECHSEL!!!!!

Pullach! BND Zentrale ! Vier Tage später!
Ein im Abenddunkel liegendes Büro im zweiten Stock, nur das schwache Licht einer Schreibtischlampe und der Widerschein des PC- Monitors erhellen das erschöpfte Gesicht eines grauhaarigen Mittfünfzigers.
Kaffee und Kippen sortieren sich neben einem vollen Aschenbecher. Der Mann ist alleine, die Flure liegen still, die meisten sind schon im Feierabend und der Grauhaarige hat das Rauchverbot schon lange außer Kraft gesetzt.
Mal wieder, wie so oft in letzter Zeit. Auf dem großen Bildschirm flimmern Daten und Zahlen, Protokolle und Stellungnahmen. Ganz oben steht das Aktenzeichen. KR/Liefenthal 04/1988…
Müde streicht sich der Grauhaarige über die Augen, sein Blick wandert zu Wanduhr. 21.18 Uhr, das Abendessen mit seiner Frau kann er knicken.
Aber diese alte Geschichte macht ihn nervös, sein Instinkt bäumt sich auf, schlägt Alarm. Erst recht, seit er heute früh erfahren hat, dass sich italienische Camorristi rühren. In Verbindung mit einem Wahnsinns Waffendeal der den Kriegstreibern im Nahen Osten auf Monate Nachschub liefern soll. Und in Verkettung mit einem uralten Fall. Dieser vermaledeiten Akte, die da über seinen Schirm flimmert. Ein alter Freund könnte in größte Gefahr geraten, was zählt da ein Essen oder ein gemütlicher Abend zuhause.
Jan Kollmann zündet sich eine weitere Marlboro an, Kaffee gibt es nur noch einen Minischluck und die Flasche Scotch im untersten Schreibtischfach ist von Austrocknung bedroht.
Er muss handeln und das schnell, Leben schützen und jemandem zur Seite stehen den er über alles schätzt! Aber dieser Jemand ist für Kollmann momentan unerreichbar, nur er selbst kann ihn, Kollmann, kontaktieren. Aus Sicherheitsgründen war das so eingerichtet. Aber ahnt sein alter Freund die Gefahr?
Zum wohl zehnten Mal liest er die Akte durch, auf der Suche nach einem Hinweis, einem Fingerzeig, es muss diese Querverbindung hier irgendwo geben. Einen Namen braucht er, dann kann er den Mühlstein vielleicht noch stoppen bevor er unschuldiges Leben zu zermalmen droht.
Die letzte Zigarette verglimmt im Ascher, Kollmann ist mehr als müde, ehrlich gesagt trifft der Ausdruck fix und fertig zu. Mit langsamen Bewegungen zieht er sein Jackett an, ein Knopfdruck und die Lampe erlischt, derweil sein PC runterfährt.
Ein letzter Blick auf die Wanduhr, die Leuchtziffern dokumentieren 23.02 Uhr.
Ein endlos langer Tag neigt sich dem Ende zu und langsam fällt die Bürotür hinter Jan ins Schloss.
Im Dämmerlicht der Flurbeleuchtung glitzert das neue Namensschild, der Hausmeister hatte es endlich angeschraubt.
Jan Kollmann
BND / Abt. TE
****Ffm Frau
4.891 Beiträge
Turm zu Babel
Ein italienischer Mafioso, der in einem Gespräch mit seinem italienischen Handlanger über eine Deutschpolin russische und französische Wörter einfließen lässt und wohl verstanden wird... *gruebel*
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