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Wenn der Partner zur austauschbaren Ware wird

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****fan
2.297 Beiträge
Themenersteller 
Wenn der Partner zur austauschbaren Ware wird
Dieser Text entstand schon 2016. Nur, nachdem ich gestern Abend auf dem kurzen Weg nach Hause 4 Werbeplakate von Parship gesehen habe, stelle ich ihn hier mal zur Diskussion ein:


Wie viel ist eine Partnerschaft heute noch wert? Eine tiefe, vertrauensvolle Beziehung fängt nicht nur Krisen der Partner auf, sie gibt auch emotionalen Halt im Leben.

Zusammen alt werden, bis dass der Tod sie scheidet. Für viele Paare ist diese Vision unvorstellbar. Die Liaison mit dem Lebensabschnittsgefährten wird irgendwann aufgelöst wie eine Geschäftsbeziehung. Singlebörsen versprechen eine schnelle und unkomplizierte neue Verbindung. Dabei lohnt es sich sehr, um den Partner zu werben und in der Beziehung Veränderungen vorzunehmen, um sie weiterhin stabil zu halten. Denn eine neue Beziehung aufzubauen, kostet mehr Kraft und Zeit, als um seine Liebe zu kämpfen.


Und es ist aus...

Vor Jahren bat mich eine Bekannte um Hilfe. Ihre Eltern wollten sich trennen. Im Gespräch sagte mir der Vater ganz offen, warum. Für ihn war die Ehe nur die schützende Hülle, in der seine Tochter behütet aufwachsen sollte. Nun, wo seine Tochter beginnt, ihr eigenes Leben zu gestalten und die elterliche Wohnung bereits verlassen hat, war die Ehe für ihn sinnlos geworden. Sie hatte keine natürlichen Grundlagen mehr. Eine Trennung sei nun unvermeidlich.

Zugegeben, das ist ein extremes Beispiel. Nur zeigt es ganz offen, warum auch langjährige Beziehungen scheitern. Auseinander gelebt, keine Basis mehr, es ist nicht immer ein Fremdgehen oder ein anderer Partner der Grund für die Trennung. Dazu kommt, noch nie waren die Verlockungen, ohne große Mühe eine neue Begleitung für das eigene Leben zu finden, so hoch wie heute. "Alle 11 Minuten verliebt sich ein Single auf Parship", das klingt doch toll und so easy. Warum soll ich da noch um meine Partnerin werben? Die suggerierte Leichtigkeit des Lebens schaltet das Denken und die eigenen Gefühle aus.

Wer fragt sich noch, was ihm seine Beziehung und der Mensch an seiner Seite wirklich noch bedeutet? Entsorgen ist ja so einfach geworden. Es funktioniert sogar ganz unpersönlich per SMS.


Von Kosten und Nutzen

Ok, wir reden von Beziehungen und nun kommt hier eine Kosten-Nutzen-Rechnung? Ich schreibe es trotzdem so, erleichtert es doch für die Jüngeren, die das Leben eher praktisch und kaufmännisch betrachten, den Einstieg in das Thema.

Sie haben in ihre Beziehung viel investiert. Gefühle, Zeit und Geld, Ideen, wie dieser eine Mensch zu erobern sei. Sie haben ihn für sich gewonnen, durch Ihre Persönlichkeit. Gemeinsam haben Sie eine Partnerschaft aufgebaut, die auf einem stabilen Fundament steht. Die Stürme des Lebens, Krisen und Rückschläge haben Sie gemeinsam ausgehalten und gemeistert. Kurz gesagt, Sie wissen, was Sie aneinander haben. Und doch nagt das Gift der Trennung an Ihnen. Warum?

Weil das Feuer der Liebe, diese flammende Leidenschaft dem ruhigeren Alltag gewichen ist. Weil sie jetzt auch die kleinen Ecken und Kanten nicht mehr so positiv sehen. Weil Sie Kompromisse eingehen müssen, und zwar beide.

Wie einfach wäre eine Trennung, wieder das eigene Leben gestalten und keine Rücksicht mehr nehmen müssen. Doch ist das so? Sie investieren wieder Geld, Arbeit und Zeit in Ihr neues Leben. Und in eine neue Beziehung sowieso. Sie erobern wieder eine neue Liebe, Sie vermeiden Fehler aus dem früheren Leben und Sie schweben auf Wolke 7. Nur wie lange? Eine Beziehung verändert sich wie ihre Protagonisten. Jede enge Verbindung zwischen zwei Menschen gestaltet sich nach einer gewissen Zeit ruhiger. Statt heißer Nächte und jeder Menge verrückter Ideen zieht allmählich ein tiefes Vertrauen ein. Die Beziehung wird stabiler und hält damit mehr an Belastungen aus.

Das alles geben Sie auf, nur um das Prickeln einer neuen Liaison zu erleben. Doch unweigerlich, wenn Sie nicht nur auf ein erotisches Date aus sind, werden Sie das allmähliche Hinein-Gleiten in den ruhigeren Alltag wieder erleben.

Die Kosten-Nutzen-Rechnung sagt also nur eines: es lohnt sich oft, um eine Liebe noch zu kämpfen. Manchmal ergeben sich in ehrlichen Gesprächen Lösungen, die vorher nicht denkbar erschienen. Lösungen, die die Verbindung auf andere Grundlagen stellen, ohne sie aufzulösen. Möglichkeiten, die eigene Freiheit mehr zu genießen und den Partner trotzdem nicht zu verlieren.

In den Gesprächen, die Sie ehrlich und offen führen müssen, werden Sie Ihren Partner vielleicht sogar von einer Seite erleben, die Ihnen bisher unbekannt war. Wichtig ist nur, seien Sie beide ehrlich zu sich selbst. Nur dann hat ihre Verbindung eine Chance.

Natürlich, es gibt auch Dramen. Und ehe Sie in Hass versinken, beenden Sie lieber eine Beziehung mit Achtung voreinander.


Kein Angebot ohne Nachfrage

Warum erleben Parship & Co so einen Run?

Das ist nicht nur eine Frage des so häufig beklagten allgemeinen Wertevefalls. Es ist auch das Ergebnis einer Luxusgesellschaft, in der alles im Überfluss vorhanden ist, auch neue Partner. Wer alles ohne Mühe bekommen kann, verliert die Achtsamkeit und den Respekt. Was zählt im Überangebot der möglichen Partner das tiefe und innige Band einer gefestigten Beziehung?

Auf Dauer wird der ständige Parship-Kunde jedoch selber austauschbar für seine neuen Partner. Bedeutet Achtsamkeit doch auch, die Einzigartigkeit seines Partners zu erspüren, das Besondere zu genießen, das eben nur er hat. Wer immer nur der Verführung einer schnellen neuen Verbindung folgt, wird irgendwann selbst beliebig.

Liebe ist auch eine Herausforderung. Wer seine Beziehung einmal vor dem schon sicher geglaubten Scheitern gerettet hat, wird eine ungeahnte Kraft in sich empfinden. Eine tiefe innere Ruhe wird ihn erfassen und seine Liebe zu neuen, bisher unentdeckten Ufern tragen.

Dem Überfluss des Lebens zu entsagen, macht auch glücklich.

Und mal ehrlich, auch der langjährige Partner hat immer noch seine liebenswerten Seiten. Nur müssen diese oft erst einmal unter dem Müll des Alltags wieder sichtbar werden.

Dem Angebot einer vermeintlich schnellen neuen Liebe werden Sie nicht entkommen. Ob Sie es für sich annehmen, entscheiden Sie immer noch selber. Denn Sie bestimmen die Nachfrage.

Denn das Angebot einer Liebe, die nur neu entdeckt werden möchte, die vom Alltag des Lebens entstaubt werden möchte, die neu erblühen kann, haben Sie auch. Und Ihr Partner hat es nicht verdient, einfach ausgetauscht zu werden.

Trennung oder gemeinsamer Neuanfang?

Hier schließt sich der Kreis. Die Ehe der Eltern meiner Bekannten wurde geschieden. Zu tief war der Vater in der Idee verhaftet, die Ehe sei nur wegen der Tochter notwendig gewesen. Das lange Leiden der Tochter und seiner Frau konnte ihn nicht umstimmen.

Trennung heißt immer auch Leid. Manchmal ist eine radikale Trennung des Beste, keine Frage. Nur lohnt sich auch das Werben um eine Beziehung, die ja eingegangen wurde, weil der Partner einzigartig ist und nur mit ihm die Zeit und des Leben verbracht werden wollte.

Paare, die diesen schweren Weg des Neuanfangs, der Neuorientierung und der gemeinsamen Veränderung gehen, werden ein Glücksgefühl erleben, das sie längst vergessen hatten.

Der Partner als austauschbare Ware? Verbraucht, entsorgt und per Mouseckick neu bestellt? Es ist schon eine kuriose Vorstellung, das innigste Gefühl zweier Menschen auf einem Marktplatz der Eitelkeiten öffentlich im Internet anzubieten.

Ihr Partner hat dies auf keinen Fall verdient. Und vielleicht wartet er ja nur darauf, dass Sie den ersten Schritt in eine neue, gemeinsame Zukunft gehen. Versuchen Sie es einfach. Scheitern können Sie auch noch später.
********tenx Mann
331 Beiträge
Grundsätzlich
mag ich Dir da durchaus zustimmen. Beziehungen erscheinen zunehmend konsumierbar, austauschbar. Oft sehr schnelllebig in dieser Zeit...

Andererseits... Menschen entwickeln sich. Auch Menschen in Beziehungen entwickeln sich. Das kann durchaus dazu führen, daß sie irgendwann an unterschiedlichen Polen stehen, keine gemeinsamen Schnittmengen mehr haben. Ist es da nicht konsequent die Realität zu akzeptieren und sich zu trennen?

Wir haben nur dieses eine Leben und wir sind uns selbst gegenüber dafür verantwortlich. Wohl auch unserem Gegenüber, dem wir zumindest diese Wahrheit schulden.
**********henke Mann
9.637 Beiträge
Es ist die Verquickung von "Liebe" und "Beziehung", die es uns so schwer macht, den Stürmen zu trotzen.

Liebe ist das Urgewitter, aus dem die Flamme wächst, die uns das wärmende Feuer gibt. Wir müssen auf diese Flamme achten, manchmal ist sie nur klein, glimmt nur noch, verlischt schon mal im Regen der Alltäglichkeiten und kann wieder entzündet werden. Aber diese Mühe nehmen viele nicht auf sich, und sie suchen ein neue Flamme.

Die, die die Flamme wiederentzünden merken manchmal, dass zusätzliche Feuer dem alten Feuer helfen, weiter Wärme zu spenden.

Liebe ist Energie - sie kann nicht verloren gehen.
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****fan
2.297 Beiträge
Themenersteller 
Parship schickte mir diese Stellungnahme zu meinem Artikel
Endlich! Eine Studie aus den USA widmet sich einem Manko der wissenschaftlichen (Online-)Paarforschung: In der Mehrzahl der Veröffentlichungen finden unverheiratete Paare nicht statt! Die genannte Studie verzichtet nun auf den Trauschein als unausgesprochenes Teilnahmekriterium. Stattdessen stellt sie die Beziehungsentwicklung verheirateter und unverheirateter Paare einander gegenüber – und zwar zusätzlich zu dem Aspekt, ob diese sich jeweils im Internet oder in der Offline-Welt kennen gelernt haben. Die Ergebnisse sind überraschend. Oder vielleicht doch nicht so sehr?

Der neuen Studie zufolge

trennen sich verheiratete und unverheiratete Online-Kennenlerner deutlich häufiger als Paare, die sich auf anderem Wege kennen lernten.
sind Internet-Paare deutlich seltener verheiratet.
Knapp gesagt deutet der Autor Aditi Paul seine Ergebnisse dahingehend, dass sich Menschen bei der Online-Kontaktaufnahme weniger Mühe geben und sich diese lockere Haltung sich auch auf die weitere Entwicklung der Beziehung übertragen könne. Eine für manche verführerische Interpretation, die sich jedoch in keiner Weise mit anderslautenden Studien auseinandersetzt, welche Online-Paaren eine niedrigere Trennungsquote und höhere Zufriedenheit mit der Beziehung bescheinigen. An einer mangelnden Berücksichtigung unverheirateter Paare in diesen Studien kann es wohl kaum liegen, wenn diese sich nach Pauls Ergebnissen in Sachen Trennung gar nicht von Ehepaaren unterscheiden.

Was heißt „online kennen gelernt“?
Was sonst war in diesen Studien möglicherweise anders? Vielleicht die Definition von „online kennen gelernt“? Parship-Studien (die seit jeher alle Beziehungen unabhängig von der Ehe einschließen) untersuchen hier naturgemäß Paare, die sich bei einer kostenpflichtigen Online-Partnervermittlung mit wissenschaftlichem Passungsverfahren gefunden haben. 90% der Singles dort suchen nach eigenen Angaben nach einer festen Beziehung. Klingt nicht nach wenig Mühe geben. Andere Studien haben ebenfalls Paare aus einem ganz bestimmten Online-Segment betrachtet. Welche Möglichkeiten des Online-Kennenlernens hatten aber die Internet-Paare aus Aditi Pauls Datenbasis genutzt?

Online-Partnervermittlung vs. Online-Dating
Der Originalfragebogen zur Studie gibt Aufschluss – demnach umfassten Online-Kennenlernen-Orte bei Paul nicht nur Online-Partnervermittlungen, sondern auch klassische Online-Dating-Seiten, Social Networking Seiten (z.b. Facebook), Chatrooms und sämtliche andere Internetservices, über die man irgendwie mit anderen Nutzern interagieren kann. Fragen wir die Nutzer dort, wonach sie suchen, gewinnt die Interpretation mit der lockeren Haltung für diese Gruppe tatsächlich an Glaubwürdigkeit. Und die Wahrscheinlichkeit, dass in Pauls Studie eben überdurchschnittlich viele Online-Paare über unverbindliche „Der Weg-ist-das-Ziel“-Plattformen zusammen gekommen waren, scheint groß: In Deutschland zumindest haben die entsprechende Dienste einen Marktanteil von 87% gemessen an monatlichen Nutzern.

Das Ziel im Blick
Damit wären die Ergebnisse der aktuellen Studie gar nicht mehr so überraschend. Online-Kennenlernen ist eben nicht gleich Online-Kennenlernen! Wer über eine seriöse Online-Partnervermittlung sucht, hat auch fast immer eine feste und langfristige Beziehung zum Ziel.

Und es funktioniert: In einer in Zusammenarbeit mit der Universität Zürich durchgeführten Studie haben zumindest Parship-Paare sich im Vergleich zu Offline-Paaren als zufriedener mit ihrer Beziehung gezeigt. Und sie heiraten in durchaus großer Zahl – tendenziell sogar schneller als ihre Offline-Pendants!
**********51597 Paar
559 Beiträge
Wenn der Partner zur austauschbaren Ware wird
Studien sind immer recht interessant und mit Sicherheit ganz wichtig, um Grundlegende Erkenntnisse zu erlangen.

Doch ich denke nicht, dass sich die Vielfältigkeit an Trennungsgründen so leicht erklären und statistisch erfassen lässt.

Wenn wir mal den romantischen Aspekt bei einer Partnerschaft beiseite lassen, ist die Ehe für mich ein partnerschaftliches Konstrukt, Er oder Sie ist der Mensch, auf den ich mich verlasse und der sich auf mich verlassen kann. Wir begegnen uns auf Augenhöhe. Ist das nicht mehr der Fall, fehlt mir die Basis. Das Gleiche gilt - zumindest für mich - wenn es ein zu großes Macht Gefälle in einer Beziehung gibt, man sich nur noch streitet und es keinen kommunikativen Austausch mehr gibt. Sind die Verletzungen zu groß und hilft auch eine Paartherapie nicht weiter, ist es wirklich Zeit für eine Trennung.

Sind die Kinder aus dem Haus oder verflüchtigt sich das erotische Verlangen nach meinem Partner, ist meiner Meinung nach kein Grund für eine Trennung, solange man noch gemeinsame Werte und Einstellungen vertritt. Für die Flaute im sexuellen Bereich gibt es z.B. einen Joy Club oder ähnliches. Bei einer Leere im Alltag, bedingt durch den Auszug der Kinder, können Hobbies oder ehrenamtliches Engagement diese Leere füllen.

Wichtig ist es in beiden Fällen, die veränderten Bedürfnisse miteinander zu besprechen, was zugegebener Maßen, nicht immer einfach ist. Doch man verliert mehr, wenn man schweigt.

Sollten keine Gemeinsamkeiten mehr feststellbar sein, sind Gespräche - vorsichtig und respektvoll - sehr wichtig. Ich denke, es ist für viele Menschen die Angst, die sie dann daran hindert, sich mit einem Trennungsgedanken anzufreunden. Hier sollten zum einen lange Gespräche über die Trennungsschritte stattfinden, zum anderen ein gegenseitiges Versprechen ausgesprochen werden, sich während der Trennung und auch danach, sich gegenseitig solange zu unterstützen, bis beide es geschafft haben und alleine zurecht kommen. Trennung muss nicht ein wegwerfen bedeuten.

Liebe Grüße Chris
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****ia Frau
22.263 Beiträge
ich mag Deinen Text
er hält uns hier in diesem Forum einen Spiegel vor Augen, in den wir nicht gerne sehen. Ich jedenfalls nicht.
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