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Tanzen

Tanzen
Just like Dancin

Für mich ist diese Sache zwischen Männern und Frauen – oder Jungs und Mädchen, je nachdem, wie alt man sich fühlt – ein wenig mit Tanzen vergleichbar.

Also nicht vollumfänglich. Tanzen und f…… sind etwas… unterschiedlich. Aber im Kern vergleichbar.
Ganz am Anfang, wenn die Partnerin fehlt: Dann üben wir. Allein. Mit uns selbst. Stellen uns vor einen Spiegel und machen seltsame Bewegungen. Wir probieren uns aus. Wir schalten irgend eine Musik ein, von der wir glauben, dass die die Mädchen auch anmacht. Und dann bewegen wir uns dazu. Nicht lange, und es stellt sich ein Wohlgefühl ein. Wir finden uns gut, allein, im Dunkel der Nacht und einsam im Zimmer. Es hebt uns in ekstatische Höhen und wir glauben, wir haben die Technik raus.

Das ist der fatale Moment, in dem wir uns hinaus wagen. Ins Feld. An den Feind. Wir glauben, weil wir mit uns selbst klarkommen – auf unterster, spermatöser Ebene – würden wir auch Externe beglücken, diese meist weiblichen Geschlechts.

Beim Tanzen wäre das anders: Wir würden gedrillt werden, von einem erbarmungslos freigeistigem Lehrer. Nein, einem Sergeanten! Einem Wissenden! Niemals würde die banale Fantasie eines Jungmannes Bestand haben gegen die Erfahrung eines Mannes! Ein Solcher wäre in der Lage, uns die Grundschritte allen Erfolges und des höchsten Höhepunktes jedweder Lady nahezubringen!

Wie in der Tanzschule. Grundschritt, eins, zwei drei. Mein Gott, wie öde. Aber erfolgreich. Immerhin hatte ich eine nicht zu verachtende Achtklässlerin für mich begeistern können, ich selbst in der Zehnten. Gut, sie hatte eine Zahnspange und rote Haare, aber ihr ist der erste Muschiduft zu verdanken gewesen, den ich mir nie mehr von den Fingern gewaschen habe!

In der Tanzschule. Da gab’s Regeln. Rituale. SIE war die Göttin, Du verbeugst Dich, wenn Du etwas von IHR willst. Ave. Ave Maria, heilige Mutter Gottes, Göttin in all ihrer Kraft, scheiße, ich will ja was von ihr. Ich will ihr Brüstchen, ihr Vötzchen, wenn alles gut läuft will ich sogar, dass sich ihre Lippen um meine Eichel schließen (immerhin ein Vorgang, den ich bis dato nur einer unglaublichen Theorie folgend kenne).

Tanzschule. Schritt, Rück, Platz: Regeln, Rhythmus, starre Haltung, Schrittfolge, anfassen, wo erlaubt. Aber: Nähe! Atmen, riechen, Becken an Becken reiben, ganz erlaubt, Hände an Körperteilen, die sonst verboten sind. In den Pausen (unter den „Besseren“ – heimliches Gefummel, Küsse an verbotene Stellen, manchmal sogar mehr, Einzipfeln als Beruhigungsmittel, Promisk sein als Lebensart).

Spannend, aufregend, anstrebenswert, also wurde „man“ besser. Ein besserer Tänzer. Gewöhnte die Partnerin an sich, Schrittfolge, Figur, Eins, Zwei, Rück, Platz, biegen, Rück, Platz, Finger in die Muschi, Kuss, Rück, Platz, Zunge in den Hals, ach, wenn die Party vorbei war, fickte man, was gerade da war, die Partnerin oder jemand, der Partnerin werden wollte, aber wenigstens hatte man gelernt, wie das geht (das Tanzen).

Die Mädchen waren jung und rank, kleinbrüstig und schwitzend und willig, erst, wenn die ersten Turniere gewonnen waren wurden sie aufmüpfig. Sie kannten die Rituale und die Schritte und die Figuren und tanzten sie brav nach, ohne Erotik, ganz akademisch, ganz professionell.

Irgendwann landest Du aber mit einer zwischen den Pfosten, die keine Ahnung hat. Die wild und laut und unkoordiniert mit Dir kopuliert, die keinen Regeln folgt. Und Du tanzt. Tanzt Deinen einstudierten Tanz. Am Anfang quikt sie, erfreut über so viel Routine, solche Souveränität. Sie bebt, windet sich unter Dir, und Du hältst Dich für richtig gut. Am nächsten Abend ist es schon nicht mehr so toll, weil immer dasselbe, trotzdem beeindruckst Du sie. Und dann kommen viele solcher Nächte und Du erkennst, dass Dein ganzes Programm auf Wechsel ausgelegt ist, nicht auf Stabilität.

Am siebzehnten Abend wird sie müde, sie lächelt milde und wagt nicht zu fragen, ob Du noch etwas anderes drauf hast. Denk an den Tango: Wann wäre der je langweilig geworden? Du hast etwas verpasst! Es geht nicht um die richtigen Tanzschritte!

Es geht um… frag sie mal.

Frag mal die Frau dort, die in deinem verwaisten Bett liegt und keinen Bock mehr darauf hat, jeden Abend das gleiche Programm zu erleben, sei es noch so gut choreografiert. Ja, und dann, mein Freund…
Hilft Dir die Gewohnheit? Die Erfahrung? Der große Schwanz und die Fähigkeit, ihn richtig einzusetzen? Folgt Erotik dann aus der Zwangsläufigkeit? Aus der Routine?

Ich weiß es nicht, Mon Ami. Ich kann es nicht sagen. Leider habe ich Tanzen gelernt, also funktionieren Mechanismen. Dummerweise in einer hohen Bandbreite. Klassisch, selbst Step-Fox kann ich. Latin, Tango, Cha-Cha-Cha, Rumba, sogar Lambada. Walzer, Blues und Fox. Ich nicke Dir zu, ich kann sogar lächeln, aber eins, mein Freund, muss ich Dir trotzdem sagen: Das alles wird Dir nichts nützen.

Weil sich f…. und tanzen einfach nicht vergleichen lassen. Mag der Tanz die vertikale Aufforderung zu einem horizontalem Vergnügen sein, beides folgt sehr unterschiedlichen Regeln. Du kannst jeden Schritt und jede Figur aus dem FF beherrschen, doch zwischen den Beinen bist Du Durchschnitt. Oder noch schlechter.

Verlass die Sicherheit. Wage den Übermut. Wage das Scheitern, das Heitere, sei Du selbst und nur Du und nur Du in diesem Moment. DAS ist die Regel. Die keine ist.

Denn da, zwischen den Männern und Frauen oder Jungs und Mädchen, gibt es keine Regeln. Da gibt es nur Spass. Leben. So lange es geht. Und danach nicht mehr.

Sei Waghalsig.
****en Frau
18.176 Beiträge
Ich mochte Tanzen immer sehr. Tanzen ist erotisch, sexy, sinnlich.
Dein Tanzen hingegen ist vulgär und irgendwie besudelst du meine Vorstellungen vom Tanz.

Tut mir leid, aber dein Text gefällt mir überhaupt nicht.
******ier Frau
36.235 Beiträge
Da gibt es nur Spass.

Spaß wird immer noch mit ß geschrieben!

Sei Waghalsig.

Das ist kein subtantiviertes Verb. Das ist ein Adjektiv und wird klein geschrieben!

waghalsig
****en Frau
18.176 Beiträge
(Aber das sind doch nur ein paar ausgewählte Fehler, oder? Quieken schreibt man mit ie, "aus dem Effeff" schreibt man aus und "mon ami" klein. Habe ich etwas übersehen?)
prüfend
*********tMut Frau
2.100 Beiträge
Bin über den 2. Absatz nicht hinaus gekommen... Tanzen mit f***** zu vergleichen ist wie Äpfel mit Bananen. Ich weiß, heißt Birnen, aber die haben schon wieder zuviel gemeinsam. *smile*
It´s me!
*********ld63 Frau
8.113 Beiträge
Wie immer bei deinen Texten, gefällt mir das Authentische, das so nah ist am Erleben, das mich mitten rein zieht in den Text. Ich mag diese Vergleiche, zwischen Tanzen und Ficken, es hat mir sehr gefallen.

Und das sich trotz aller Parallelen beides nicht vergleichen lässt, finde ich hier. Und du sagst es schon, ganz klar und deutlich:

Weil sich f…. und tanzen einfach nicht vergleichen lassen. Mag der Tanz die vertikale Aufforderung zu einem horizontalem Vergnügen sein, beides folgt sehr unterschiedlichen Regeln. Du kannst jeden Schritt und jede Figur aus dem FF beherrschen, doch zwischen den Beinen bist Du Durchschnitt. Oder noch schlechter.

Ja! *top*

Kleine Fehler lassem sich beseitigen. So eine Aussage ist schon was Besonderes. *g*
******nyx Frau
1.322 Beiträge
Gewöhnte die Partnerin an sich, Schrittfolge, Figur, Eins, Zwei, Rück, Platz, biegen, Rück, Platz, Finger in die Muschi, Kuss, Rück, Platz, Zunge in den Hals, ach, wenn die Party vorbei war, fickte man, was gerade da war, die Partnerin oder jemand, der Partnerin werden wollte, aber wenigstens hatte man gelernt, wie das geht (das Tanzen).
*top*

Das hat Kraft und Parts wie diese überzeugen mich sehr, https://www.joyclub.de/my/2105850.thehidden.html
Rhythmus und Sprache sind in diesen genau auf den Punkt.

Inhaltlich ist es mir insgesamt zu distanziert, zu kalt. (Woran das liegen könnte, versuche ich gleich). Der Anfang ist ein wenig fahrig, zieht mich noch nicht treffend genug hinein. Überlege schon geraume Zeit und sortiere meine Gedanken dazu.

Ein inhaltlicher Widerspruch beschäftigt mich zuerst: Wenn, wie Du zu Beginn sagst, Tanz „im Kern” dem Vögeln entspreche, dann wendest Du diese zentrale Aussage am Ende. Der „Balztanz”, das Umwerben, Umgarnen des anderen sind vergleichbar. Dieses Wunder des Annäherns, des Gleichklangs ... man zieht an, dann wieder lösen, abstoßen. Lässt sich testweise einander zu fallen, gibt sich hin, bewegt sich in Harmonie, antwortet und fragt ...

Das ist von fragiler Schönheit und sehr vergleichbar.

Das verstehe ich sehr gut. Das Umwerben, auch das Sprechen mit dem Körper, mit dessen Bewegungen, mit Gestik und Mimik. Unvergleichlich! Oder eben nur mit wenigem – wie dem erotischen Annähern und Balgen – vergleichbar. Das Vögeln selbst ... Wir wissen es alle und spürten es oft, geht weiter und darüberhinaus.

Was mich noch nicht erreicht bei Deinem Text, obwohl ich die Intention begreife und gut finde, ist die Distanziertheit dabei.

Mitunter ist der analytische Blick nicht mit dem Ergründen des Emotionalen vereinbar? Am Beginn kann ich vielleicht am besten zeigen, was ich meine: Um die Sicht des Jugendlichen einzunehmen, könntest Du in dessen Motive und Gefühlswelt wirklich eintauchen. So bleibt es „entfernt”, ein wenig sezierend, uneinheitlich im Wechsel der Perspektive von jungem Involviertem, erwachsenem Beteiligten und bloßem Analytiker/Betrachter und verliert für mich auch als Leser die Möglichkeit, dass die Gedanken mir „nahe” kommen können.

Noch zu verworren vermutlich, sorry.

Das Thema, die Gedanken lohnen sich sehr und könnten noch mehr zutage fördern, wenn es gelingt, dass es packt und musikalischer wird.



*tanz* | Nyx
******s23 Frau
12.703 Beiträge
Sehr interessant.
Mir gefällt die versteckte Botschaft in deinem Text und dass er viel Potential hat zum diskutieren und nachdenken.

Es gibt Dinge, die man erlernen kann - theoretisch, die man technisch perfektionieren kann, aber egal wie gut man in der Theorie auch sein mag, die Praxis sieht meistens ganz anders aus.

Ich nehme mal zum Vergleich den Mathe Lehrer. Theoretisch ein Experte der sein Fach völlig beherrscht - aber leider fehlt ihm das "Feeling, die Emphatie, sich auf seine Schüler einzustellen. Er wird an seinem Lehrauftrag scheitern, auch wenn er allen Regeln folgt.

Beim Tanzen ist neben der Theorie entscheidend, wie gut man mit dem Partner harmoniert, sich auf ihn einstellen kann. Das gleiche gilt für Sex.

Ebenso können zwei ungeübte tanzen, die aber aus dem Feeling heraus und intuitiv einen perfekten Gesamteindruck vermitteln. Sie folgen keinen Regeln und haben nichts erlernt. Sie gewinnen vielleicht keinen Pokal beim Wettbewerb, aber dafür haben sie Spaß zusammen.
Sie folgen der Musik, nicht den Regeln.
red
*******tee Frau
7.146 Beiträge
@******den

Dieses Thema musste ich natürlich lesen, und gleich in den ersten Absätzen am liebsten wieder aufhören, habe jedoch alles gelesen, weil ich neugierig war, ob der pubertierende Junge irgendwann merkt, dass Tanzen *tanz* nicht wie Marschieren ist und wir beim Tanzen nicht beim Regiment sind!
Andeutungsweise versuchst du es am Ende etwas zu erklären, meiner Meinung nach jedoch nicht deutlich genug. Ja du schreibst vom Tango und das Tango nie langweilig wird, aber es fehlt mir dennoch etwas Leichtigkeit und sensibilität im gesamten Text. Z.B. Wieso wird es beim Tango nie langweilig?

Ich setze Sex und Tanzen durchaus gleich oder sie ähneln sich sehr diese zwei wunderbaren Tätigkeiten, die beide dich in Extase bringen. Aber nur wenn du (klein geschrieben!) es auch verstehst, den Takt des Herzens zu folgen, sowohl beim Tanzen als auch beim Sex.

Natürlich hat man den Takt der Musik zu dem man tanzt, aber um tatsächlich einen harmonischen Tanz hinzubekommen gehört auch das Einfühlungsvermögen, das empathische zwischen den zwei Menschen die da tanzen. Und so ist es dann auch beim Sex.
Bei einem 18 Jährigen sind vielleicht diese Fühler noch nicht so ausgereift. Vielleicht wolltest du diese Hilflosigkeit des pupertierenden Jungen darstellen?
Insgesamt, ein interessanter Ansatz, aber ich muss Coleen recht geben, das einem Tanzliebhaber das Lesen deiner Geschichte vergeht. Weil es so garnicht passt für Jemand der gerne tanzt.

*my2cents*
Profilbild
****ia Frau
22.263 Beiträge
Ich denke mal, der Text hätte mich mehr berührt, wenn er in der Ich-Form geschrieben wäre. Das "wir" distanziert mir zu sehr.
**********Engel Frau
25.246 Beiträge
Gruppen-Mod 
Mir fehlt auch viel Tiefgang und Gefühl. Es klingt sehr mechanisch.
Aber vielleicht sind da Jungs ja auch anders, als Mädels. Das kann ich nicht beurteilen.

Aber Tango ist die Königsdisziplin für mich. Da geschieht so viel zwischen den Tanzpartnern. Nicht ohne Grund wird eine BDSM-Beziehung oft mit einem Tango-Tanz verglichen. *g*
Und dieses "Geschehen" vermisse ich hier.
Aber wie schon geschrieben, vielleicht ticken Jungs (im jungen Alter) da ja noch anders als Mädels.

Ich habe übrigens nie eine Tanzschule besucht. Ich gehörte damals zu den Freaks, die gegen alles waren, was den Stempel "Gesellschaft" trug. Ich verabscheute die Jungs, die in die Tanzschule gingen. Ich ging lieber auf eine Demo.
Mein damaliger Freund jammerte mir wochenlang die Ohren voll, dass er einen "Samenkoller" bekäme, der sehr schmerzhaft wäre, wenn ich nicht endlich nachgeben würde. Ich gab nach - und war von da an infiziert und hatte Spaß am Sex. *gg*
Vielen Dank
für die Hinweise und Kritik - ich werde den Text überarbeiten und dabei versuchen, der einen oder anderen Anregung zu folgen.

In Kürze poste ich dann die bearbeitete Version und wäre für weiteres Feedback dankbar *g*
2020_08_28: ich war shoppen. ; )
********elle Frau
3.308 Beiträge
Emotional bin ich bereits beim „Muschiduft“ ausgestiegen.

Der Rest bestätigte mir dann schnell, warum ich mit diesem Ausstieg richtig lag.

Zu gewollt, zu sehr bad guy, als dass es Emotionalität oder Tiefe erzeugen kann.

Natürlich bietet sich die Vermischung dieser beiden Themen an: Tanzen und auch Sex sind beides sehr sinnliche Erfahrungen. Nur: Nicht so, wie Du sie beschrieben hast.

Die Grobheit der Worte beschreibt Deine Intention sehr deutlich: „Ich will ihr Brüstchen, ihr Vötzchen...“ - „Rück, Platz, Zunge in den Hals“ - was hat das mit Tanz zu tun? Was mit Sinnlichkeit? Das klingt für mich eher nach dem, was man möglicherweise in entsprechenden Pornos zu diesem Thema finden kann.

Dabei ist Tanzen viel mehr als „Rück, Platz, Wechselschritt“. Es ist eine sinnliche Erfahrung, der keine Grenzen gesetzt sind. Es ist erleben, erspüren, erfühlen – und auch erzählen, und zwar unter Einsatz deines ganzen Körpers, deines Geistes, deiner Seele. Erst dann ist Tanz mit Lust vergleichbar. Denn auch hier geht es nicht um vorgegebene Choreographien, sondern darum, dass zwei Menschen miteinander nach sich spüren. Erotik ausleben. Seinen Geist, seine Phantasie, sich selbst mit einbringen.

Und das alles funktioniert ohne Turniere. Ohne Gewinner oder Verlierer. Es gibt kein „schlecht“ und kein „gut“, weder beim Tanz noch bei der Lust. Es gibt nur Menschen, die miteinander können oder nicht. Die Chemie machts, ob der Sex oder der Tanz gelingt.

Tanzschulen vermitteln nichts vom Tanz. Sie lehren marschieren nach Musik. Turniere vermitteln keine Sinnlichkeit. Selbst die Ergebnisse sind oft genug geschäftsmäßig an Vitamin B gebunden. Kein ADTV-Tanz ist wie Sex, wie Lust, wie Erotik.

Dein Text vermittelt – mir- leider genauso wenig Sinnlichkeit, da er die beiden schönsten Nebensachen der Welt darauf reduziert, beeindrucken zu wollen oder es gar zu müssen.

Sei waghalsig?

Nein. Sei entspannt. Sei du selbst. Und lass dich fallen.
weitere Gedanken
Tja, was soll ich sagen? Mit dieser Tanzgeschichte bin ich irgendwie reingefallen. Ich wollte eigentlich etwas anderes aussagen, mit all der Aneinanderreihung von Worten, doch am Ende kam etwas heraus, über das ich mich selbst wundere.

Also versuche ich es noch einmal. Tanzen ist wie… ich weiß nicht. Es hat schon viel mit Miteinander zu tun, vor allem mit dem Miteinander von Männchen und Weibchen. Doch bevor ich mich wieder verrenne, mal ein Versuch, die Perspektive zu klären.

Ich selbst kenne nicht viele Arten, zu tanzen. Nur wenige, so wie das damals um die jungen Achtziger in den Diskotheken stattfand: Männlein und Weiblein zwei Meter voneinander entfernt, gespiegelte Bewegungen zur Musik – ungesunde Onanie, nach meinem Empfinden. Ich bin in Discos so gut wie nie auf die so genannte „Tanzfläche“ gegangen. Ich habe in solchen Läden immer gut geschlafen, wenn ich mal genötigt wurde, sie aufzusuchen.

Tanzart Nummer zwei: Tanzschulen-Drill. Eben jenes Rück-Platz-Cha-Cha-Cha. Und die Mädchen, auf deren Beinmuskeln Du Nüsse knacken konntest. Grell überschminkt, in fiebriger Erwartung des nächsten Turnieres und schnell verliebt in jeden – ausgenommen in ihren eigenen Tanzpartner.

Oder: Als Gastherr in Standard-Kursen bei jüngeren Eleven aushelfen - sozusagen der Hai im Goldfischteich. Da hatte man bereits zwei Jahre Routine in den Standards und half jungen Schülerinnen ganz souverän auf die Beine (ganz undoppeldeutig). Das hat Energien frei gemacht, forcierte das Wildern in Schutzgehegen, so dass man sich manchmal schäbig vorkam. Natürlich führte das zu größtmöglichem Jagderfolg. Es hat nur die Sensibilität nicht gesteigert.

Und letztendlich der Tanz im eigenen Clan. In der Clique. Mit der Gang. Rockabillys und Rockabellas, Jitterburg (oder eine moderne Abart davon) war die Paar-Variante, der „Bopp“ der Einzeltanz (der übrigens ein ebenso unheiliges Masturbations-Ritual darstellte wie das, was sie in der selben Epoche in den Discos zelebrierten).

Hattest Du einen engeren Kontakt mit einer vermeintlich geeigneten Partnerin, gingst Du auf die Tanzfläche. Hast Dich rangetastet: Grundschritt, Eindrehen, Ranziehen, Wegschieben. Wenn das klappte, wagte man mehr: Aufhocken (auf den Oberschenkel), Sprung, dann nach hinten durch die Beine, Überstieg - Bee-Bob-a-Lou-Bop...

Und immer cool bleiben. Nicht lächeln, sondern möglichst übersouverän wirken. So, als wäre das alles nichts.

Die Musik brannte in den Venen, schlug heftig im Rhythmus der Herzen, aber das Gesicht durfte keine Regung zeigen. Zuhause übte man die schwierigen Figuren zu zweit: Brust-Ansprung, Schulterwurf mit Landung im Spagat (die Partnerin), Drehwechsel, Side-Kick. Wer das auf der nächsten Party sicher auf die Tanzfläche brachte, war in den Kreis der Fürsten und Fürstinnen aufgenommen.

So hatte Tanzen immer auch mit Selbstdarstellung zu tun, meiner Erfahrung nach. Man hat – möglichst zu zweit – versucht, das Umfeld zu beeindrucken. Einen Rang zu erringen. Zweisamkeit, Gemeinsamkeit blieb auf der Strecke. Und da, an dieser Stelle, wollte ich ursprünglich die Trennlinie ziehen oder aber die Gemeinsamkeit entblättern: Sex und Tanz.

Klar denkt jeder, Sex sei eine sehr intime und zweisame Sache. Doch wie oft wird gemeinsame, ungesunde Onanie daraus? Wie oft performt man nicht nach den eigenen Wünschen oder denen des Partners, sondern versucht Punkte bei einer imaginären Jury zu machen? Die Schrittfolge zu beachten? (Die man irgendwann bei Dr. Sommer gelesen oder so oder so ähnlich in einem Porno gesehen hat? Oder über die Freunde oder Freundinnen berichtet haben? Oder über die gar in einem „Forchungsbericht“ geschrieben stand?)

Waren nicht die schönsten Augenblicke auf der Tanzfläche die zitternd-unbeholfenen Minuten, die man mit der Auserwählten beim „Schwof“ oder „Schieber“ eng aneinander, weit weg von jedem Takt und jeder Schrittfolge, nur in stummer, aufwühlender Nähe verbracht hat? Wohl wissend, dass man gerade nicht wirklich „tanzt“, jedenfalls nicht nach den Maßstäben der Profis?

Und waren nicht die sexuellen Erlebnisse die besten, bei denen Dr. Sommer & Co. und all die Paartherapeuten und Gurus und Best-Practicer weit, weit weg waren und man sich gemeinsam mit der geliebten Partnerin auf das Abenteuer eingelassen hatte, mal ganz man selbst zu sein?

Irgendwie sind da Ähnlichkeiten. Ich habe sie noch nicht gänzlich durchdrungen, aber ich werde weiter darüber nachdenken.

Und übrigens: Ich bin für weitere Anregungen und Beiträge sehr dankbar *g*
*******tia Mann
5.054 Beiträge
Ich hab den Abschlussball damals in der Schule nach dem Tanzkurs boykottiert. Tanzen war für mich immer Freiheit. Ganz ehrlich: Ich liebe nur die Musik und mich selbst, wenn ich tanze. Oft ist das besser als Sex. Weil es nicht um Befriedigung geht, sonder um Sein. Um Hören. Um Erleben. Um Jetzt. Ich habe dabei auch keine Angst, mich lächerlich zu machen. Ich bin geil auf Musik und Rhythmus, nicht auf Anerkennung.

Wenn ich es es schaffe, so etwas auf Sex und Beziehung zu übertragen, müsste ich eigentlich ein glückliches Leben führen können ...
Was, wenn man verdorben ist?
Ich denke noch heute - im "hohen Alter" *gg* - oft darüber nach. Wer hat mir eigentlich all die Dinge beigebracht, die wichtig, elementar fürs Leben sind?

Autofahren - ein staatlich geprüfter Lehrer.

Tanzen - immerhin ein paar Leute, die vor einer Kommission nachweisen mussten, bestimmte Schrittfolgen zu beherrschen.

Sex - eine wundervolle Dilettantin, die es mit mir zum ersten Mal wagte. Keine Ahnung, was sie tat, aber sie war engagiert. Ich auch.

Sinnlichkeit - Dr. Sommer? Sicher nicht. Ewiges Scheitern, bis zur langsamen Morgendämmerung der wachsenden Erfahrung, wie es NICHT geht. Vielleicht kam die aber auch zu spät.

Erotik - da grübele ich heute noch drüber...

Romantik - what the hell is that?

Ach, und was werden wir unseren Kindern beibringen? In die Fahrschule schicken wir sie sicher, in den Tanzkurs vielleicht. Und sonst?
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