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Geschichtenspiel Teil 42

******nyx Frau
1.322 Beiträge
Lachkrampf! Läusemelk!
Aber wollige Buchenblattläuse zu sammeln, um sie dann zwischen zwei Bleigewichten einem plötzlichen Kälteeinbruch in Form von Schockfrostung zuzuführen ...
*haumichwech*

Wer kriegt denn da ein Medaillon für die eindeutig atomisierteste Wortschnellschnittschnittlauchröllchenfüllung?

Der „tasmanische Meisterkoch Müffalla Ischtnackd”?
Der auch, aber vor allem sylvie2day

Urkomische Zubereitung, wolllausig witzig.


*top* | Nyxe
*******tia Mann
5.064 Beiträge
Muss man das Tom in Atomisieren dann nicht zwangläufig auch groß schreiben?
(Wobei... so groß isser ja nu nich. *zwinker* )

... dann muss es aber aTOMatisieren heißen, irgendwie.
Demnächst im Kino: Der ATOMATISIERER
**********henke Mann
9.637 Beiträge
Es erweist ...
... sich als ziemlich kompliziert, die Geschichte fertigzustellen *snief*
*****har Paar
41.021 Beiträge
JOY-Team Gruppen-Mod 
Atomatisieren ist doch nichts anderes als Tomaten zu vernichten, nicht wahr?
Tomatisieren wäre das genaue Gegenteil.

(Der Antaghar)
**********henke Mann
9.637 Beiträge
Grange - Das Schwimmbad
Als er den Kopf hob, sah er seine Herrin zusammen mit einem Mann vor sich stehen.

„Pierre-Marie, darf ich vorstellen – das ist Anders. Mit ihm habe ich mir die Zeit vertrieben, als Du unterwegs warst.“

Neben der Göttin seiner Träume am Tage und in der Nacht stand ein Männchen, einen halben Kopf kleiner als Grange. Eine Wampe hatte er auch. Der Kommissar sah rot. Er war für seine Herrin durch halb Europa gereist, hatte Gesetze übertreten, gemordet, gelogen – und dann hatte in seiner Abwesenheit so ein Hanswurst...Bevor Grange zu einer normalen Situation fähig war, zuckte sein rechtes Bein nach oben und mit einer Hüftdrehung traf er Anders’ Solarplexus. Der taumelte kurz und sackte dann in sich zusammen.

„Was soll das?“ herrschte ihn seine Herrin an.
Die Göttin half Anders auf und schaute Grange mit einer Mischung aus Erstaunen und Missfallen an, ein wenig Bewunderung war aber auch in dem Blick.

„Gebt Euch die Hand, meine Diener sollen sich vertragen. Geht jetzt auf Eure Zimmer, macht euch frisch und seid in einer halben Stunde mit Schwimmsachen wieder hier.“

Grange verstand die Welt nicht mehr, auf dem Kellerflur hatte er sich wieder unter Kontrolle, aber als die Tür hinter ihm schloss, sprangen ihm Tränen in die Augen. Leise liefen sie seine Wangen hinunter, nahmen auf dem Weg zum Kinn seinen Elan, seine Kraft, sein Feuer mit.

Er setzte sich auf das Bett und schluchzte, doch er wäre nicht der Kommissar, der jede Aufgabe löste, wenn er nicht auch diese Herausforderung angehen würde. Er ging in das kleinen Bad und wusch sich sein Gesicht, als er ins Zimmer zurück kam, sah er die Schwimmsachen – eine rote Badehose, einen weißen Bademantel, eine Schwimmbrille und Badelatschen auf der kleinen Anrichte liegen. Der Timer fiepte und Grange lief mit den Schwimmsachen unter dem Arm ins Spielzimmer. Anders schlängelte sich hinter Grange durch die Tür und stand mit verschränkten Armen vor der Herrin des Kellers.

„Hinter dieser Tür...“ sie zeigte über ihre Schulter, „ist ein Schwimmbecken von 25 Meter. Ihr schwimmt gegeneinander, tausend Meter auf Zeit. Danach macht ihr noch 25 Liegestütze und zehn Klimmzüge. Wer gewinnt, darf heute in meinem Bett schlafen, der Verlierer kommt in den Käfig.“

Der Kälteeinbruch in Granges Herz atomatisierte sich. Er hatte eine Chance, denn er stand im Training, wie es mit der Fitness von Anders aussah, konnte er nur raten. Die Herrin wies ihnen mit Gesten die Bahnen zu und pfiff – Grange sprang und schwamm, schwamm um die Gunst der Herrin, für einen Platz an ihrer Seite.

Granges Gegner kraulte, aber Pierre-Marie tauchte tief ein und spielte den Hebel seiner längeren Arme beim Brustschwimmen voll aus. Schon war er eine Körperlänge voraus, er wurde mit jedem Schwimmzug mehr Wasser, mehr Welle, mehr Strömung und seine Sinne begannen zu fliegen. Nach der zehnten Bahn hörte er auf zu zählen, er introvertierte und wachte aus seiner Trance erst auf, als die Herrin am Beckenrand einen Finger in die Luft hielt. In einem letzten Endspurt warf er sich dem Beckenrand entgegen und schlug an.

Brennend füllten sich seine Lungen mit Luft, halb besinnungslos hörte er die Annäherung von Anders, der anschlug, als Grange gerade die Kraft wiedergefunden hatte, sich am Beckenrand hochzustemmen.

Als auch Anders keuchend vor der Herrin stand, zeigte sie stumm auf den Boden, beide fielen in den Liegestütz und begannen zu pumpen. Bei siebzehn wollte Granges Körper versagen, aber sein Wunsch trieb ihn, die Arme zu beugen und zu strecken und mit Genugtuung sah er, das Anders bei zwanzig Liegestützen abbrach. Ohne Worte stand Grange nach seinen fünfundzwanzig auf und versuchte beim Gang zum Reck möglichst wenig zu taumeln, er sprang es an und wie zu den Zeiten in Uniform legte er zehn Klimmzüge allererster Güte hin. Als er nach dem letzen Klimmzug absprang, fühlte er sich wie eine wollige Buchenblattlaus mit durchscheinenden Flügeln. Er spürte seine Arme nicht mehr.

Die Herrin hielt Anders und ihm ein Tablett mit Grand Marnier-Gläsern hin, beide stürzten den bittersüßen Likör hinunter und knieten vor der Göttin, die ihr Urteil verkündete:

„Mein ergebener Diener Pierre-Marie hat diesen Wettkampf gewonnen. Er darf heute in meinem Bett schlafen, und ich erwarte einiges von Dir. Anders...“ und dabei schaute sie ihn vorwurfsvoll an „...hat versagt. Du darfst uns aus dem Käfig zuschauen.“

Mit diesen Worten legte sie beiden ein Medaillon um, der Kommissar fühlte sein Herz himmelweit werden und er würde in der heutigen Nacht seine Herrin nicht enttäuschen.
*****e_M Frau
8.363 Beiträge
ZÜRICH - 29.10.2017
Wie aus Polizeikreisen berichtet, kam es in der gestrigen Nacht erneut zu besonderen Vorkommnissen in Kreis 3. Die Pop-Up-Bar Kälteeinbruch, seit 15.10.2017 in der Zentralstraße direkt angrenzend an urne.ch, lud erneut zu Flow & Blow.

Hintergrund der Aktion ist eine Forschungsarbeit des Fachbereiches Physik III der TH Zürich, die völlig neue Möglichkeiten der Verwendung von menschlicher Asche nach dem Kremieren aufzeigt. Hiernach soll es möglich sein, so das Abschlussgutachten vom 2.09.2017, dass sich bei der Vermischung menschlicher Asche mit Überresten der wolligen Buchenblattlaus und dem klassischen Grand Manier Cordon Rouge, atomisierte Teilchen mit stark aphrodisierender Wirkung bilden.

Die Aktion des Betreibers von Kälteeinbruch in der gestrigen Nacht zielte daraufhin möglichst alle Gäste in den Genuss des neuen Aphrodisiakums kommen zu lassen. Es wurde in phallusförmigen Medaillons angeboten. Nachdem bereits um 23 Uhr der Gastraum überfüllt war und mehrere Gäste die Substanz auch auf der Straße konsumiert hatten, kam es bei dem Versuch eines Gastes mittels seines Geschlechtsorganes die Drinks am Nachbartisch durchzurühren zu einer Schlägerei. Im Handumdrehen formierten sich zwei Gruppierungen. Die Einen nackt, mit den sichtbaren Wirkungen des sogenannten Wundermittels, die Anderen optisch und akustisch eher introvertiert, aber entschlossen. Stets ließen diese bei all ihren Handlungen durchscheinen, dass sie ein völlig anderes Verständnis von Flow & Blow hatten. Mehrere Personen durchbrachen die Glastür der Firma urne.ch auf der Suche nach weiteren Ascheresten. Ein Passant auf dem Weg zur nahegelegenen Synagoge mischte sich in die Scharmützel ein.

Beim Eintreffen der Einsatzkräfte lagen 11 Schwerverletzte am Boden, teilweise mit der sonst seltenen Diagnose Penisbruch, aber auch mit Kopfverletzungen. Mehrere Schürfwunden und Prellungen wurden vom eintreffenden Notarzt vor Ort versorgt. Der Sachschaden im Gastraum, im Ladenlokal der urne.ch sowie auf dem öffentlichen Gehweg davor, beläuft sich auf ca. 80.000 SFR. Der Betreiber des Kälteeinbruch wurde festgenommen und die Schließung der Bar angeordnet.

Es ist zu erwarten, dass das Wundermittel neue Vertriebswege finden wird. Ein staatliches Herstellungsverbot ist angesichts der desaströsen Umfragewerte der Regierungsparteien eher unwahrscheinlich. Allerdings hat die politische Organisation Operation Libero ein Anrufen der Ethikkommission angekündigt. Die Stiftung pro natura erwägt eine Klage zum Schutz der wolligen Buchenblattlaus. Ebenso haben der WWF und Schweizer Vogelschutz SVS/BirdLife Schweiz beim Europarat in Straßburg eine Aufsichtsbeschwerde eingereicht.
*********ynter Frau
9.559 Beiträge
32 Wörter
Aufmerksamkeitsspanne, Blasrohr, „Strammer Max“, Lippenbekenntnis, kulinarisch, golden, Funktionsunterwäsche, vergänglich
malade, Chaos, Serviette, lavieren, geigen, Hochmut, nebulös, wahrhaftig
Lederstrumpf, Kulturschock, unaufhaltsam, überfällig, Traktorrennen, Maisfeld, regenbogenfarben, Eigentumsumverteiler
Medaillon, introvertiert, Grand Marnier, himmelweit, Wollige Buchenblattlaus, durchscheinen, Kälteeinbruch, atomisieren


„Verdammt“, schrie sie laut auf und schlug derart fest mit ihrer Faust auf die Tischplatte, dass es schmerzte. Nur noch einen einzigen Tag länger hätte es gebraucht, um ihre in der Welt der Biologen aufsehenerregende Studie über das Verhalten der Wolligen Buchenblattlaus zu publizieren, und jetzt war ihr dieser Mistkerl von einem Kollegen plus wahrhaftig zuvorgekommen!
Er - dessen Aufmerksamkeitsspanne nur bei durchschnittlich fünf Sekunden lag, der statt gesunder Gehirnnahrung nur von kulinarisch minderwertigem „Strammen Max“ lebte und dessen Abiturdurchschnitt nebulös im Dunklen lag, erntete unrechtmäßig den Lohn ihrer Mühen! Shit! Fünf Jahre Arbeit für die Katz!

Hitze, Dreck, Schweiß und Mückenstiche in den Sommern auf den Maisfeldern unter den Buchen und einen erfrorenen Zeh bei den Kälteeinbrüchen im Winter, denn als leidenschaftliche Forscherin hatte sie die Objekte ihrer Begierde stets auch in ihrer natürlichen Umgebung im Blick gehabt. Unsäglich hatte sie in ihrer Gründlichkeit gelitten.
Während er ihre kleinen Lieblinge stets als eklig empfand und seine Zeit eher bei einem provinziellen Traktorrennen verbrachte und dabei mit der Dorfjugend über die Vergänglichkeit von Bier und Konsorten dozierte und dies auch in Praxistests nachwies.

Sie zitterte unkontrolliert, fühlte sich malade, war überwältigt von dem Gedankenchaos in ihrem Kopf und ihre Augen füllten sich mit Tränen des Zorns. Sie konnte sich sein hochmütiges Grinsen sehr gut vorstellen und wollte diesem Ekelpaket am liebsten ordentlich ihre Meinung geigen. Wobei das aber viel zu harmlos für sein Vergehen wäre.
Nein, es war überfällig, dass er bestraft wurde und zwar nachhaltig!
Er hatte sich in ihr Vertrauen geschlichen, sich ihre Arbeit unter den Nagel gerissen und als die seine ausgegeben. Seine schönen Versprechen einer regenbogenfarbenen Zukunft waren nun als bloße Lippenbekenntnisse entlarvt.
Dumme Pute! Warum nur hatte sie sich auf ihn eingelassen, wo sie doch eher der introvertierte Typ, Marke Funktionsunterwäsche statt aufregender Dessous, war?
Allein die Tatsache, dass so ein Bild von einem Mann mit allerdings nicht viel dahinter ausgerechnet sie ihrer gutaussehenden Kollegin mit den sexy Lederstrümpfen vorzog, hätte sie schon misstrauisch werden lassen müssen.
Einige ihrer Laborläuse krabbelten auf ihre Hand. Es kitzelte. Es schien als wollten sie sie in ihrem Kummer trösten.

Rücksturz auf null und himmelweit von akademischen Ehren sowie dem goldenen Medaillon für besondere Leistungen ihrer Alma Mater entfernt, welche ihr den steinigen Weg zu mehr Forschungsgeldern geebnet hätten. Sie würde diese niederträchtige menschliche Ratte am liebsten atomisieren! Woher sollte sie jetzt in der Kürze der verblieben Zeit ein neues Thema nehmen und es adäquat bearbeiten?
Der mehr als tiefe Beruhigungsschluck aus der gut versteckten Grand Marnier-Flasche zwischen den Ordnern tat gut. Sie wurde ruhiger, fokussierter. Ein weiterer Schluck und ihr Gedankendschungel lichtete sich. Laut schnäuzte sie ihren Kummer in eine Serviette und ein fieses Grinsen legte sich auf ihre Lippen.
Wie er sich wohl aus dieser Situation herauslavieren würde – darauf war sie sehr gespannt!

Nach kurzer Vorbereitung lockte sie ihn mit fadenscheinigem Lob und ihrem süßesten Lächeln in ihr Labor und bemühte sich, dass ihre wahren Absichten nicht durchschienen. Das war noch nicht einmal besonders schwer, denn er war durch den reichlich genossenen Feier-Champagner mehr als angeheitert und nicht mehr wirklich Herr seiner Sinne. Anzüglich grinsend und lallend ließ er sich von ihr entkleiden, in eine mit weißlichen Buchenblättern ausgekleidete Wanne legen und an Händen und Füßen festbinden. Sie ließ ihn vorerst in Erwartung einer erotischen Session à la Fünfzig Grauschattierungen.

Auf seine Haut trug sie mit einem weichen Pinsel geduldig eine klebrige Flüssigkeit auf und ihm begann zu dämmern, dass dies womöglich nicht der Auftakt zu einem extraordinären sexuellen Abenteuer war. Noch kicherte er verhalten und machte dumme Sprüche, doch als sie begann, ihn mit kleinen fiesen Insekten mittels eines Blasrohrs zu beschießen und sich jene mit großem Appetit über die pflanzliche Zuckerlösung samt darunterliegender Haut hermachten, verging es ihm recht schnell.
Erstaunlich zu was eine entfesselte Läuseschar fähig war, vor allem schien der ausgedünstete Champagner ihre Freßaktivitäten zu erhöhen und ihre Beißfreudigkeit anzuregen. Eifrig stoppte sie Zeiten, rechnete seine Läusedichte pro Quadratzentimeter Haut aus, machte sich Notizen und trug alles inklusive der gemessenen Dezibelzahl seiner hochfrequenten Schreie (natürlich mit korrekt geeichtem Gerät) in Tabellen ein. Selbstverständlich hielt sie den Läusen auch ihre Hand mit Zuckerlösung bestrichen hin – zum Vergleich. Allerdings schmeckte den Läusen der orange-ige Likör nicht so gut wie das Produkt aus Traubensaft. Faszinierend! Ganz wissenschaftlich. Bahnbrechende Erkenntnisse.
Nur fair, dass er ihr als Experimentsgrundlage diente. Nicht wahr?

Unaufhaltsam größer wurde die Anzahl des Ungeziefers, welches sich auf seinem Körper tummelte bis es ihn fast vollständig bedeckte. Ein wimmelndes wolliges Läusemeer, das ihn mannigfaltig malträtierte und alles Schreien und Winden nutzte nichts. Er flehte und bettelte, während die Läuschen durch die geöffneten Lippen nun auch das Innere seines Mundes zu erkunden begannen, weil dort der Champagner besonders gut roch.
Er indes bot verzweifelt Geld und Wiedergutmachung an, wenn sie ihn nur erlöste während er die Invasoren einzig durch engagiertes Verschlucken in Schach zu halten versuchte.

Es war nicht so, dass sie ihr rachsüchtiges Verhalten nicht selbst als Kulturschock und einer weiteren Analyse zu unterziehen für ratsam empfand, schließlich war sie eine rationale, unterkühlte Wissenschaftlerin und kein emotionales Durchschnittsfrauchen. Bei allem heiligen Sadismus erkannte sie ihre Grenze.
Sie wollte Gerechtigkeit, den Lohn für ihre Arbeit und nicht seinen Tod durch schreckhaftes Herzversagen.

„Bist du bereit für eine kleine Eigentumsumverteilung, Darling?“ fragte sie den hilflos Wimmernden, der sie mit panikgeweiteten Pupillen anstarrte, in fast klinischem Ton und schwenkte dabei mit einer Hand das schriftliche Geständnis seines geistigen Diebstahls sowie Kugelschreiber während sie in der anderen eine durchsichtige Dose mit den natürlichen Freßfeinden der Läuse (Marienkäfer, Schlupfwespen etc…) hielt. Bereit, den Deckel zu öffnen und den Inhalt auf seine Haut zu entlassen, sofern er unterzeichnete.

Happy Halloween!
****en Frau
18.188 Beiträge
Oh, you spooky Luder, you!
Very gruuuuslitsch, wie der Engländer sagt... *zwinker*
*********2016 Mann
2.250 Beiträge
Aus Zeitgründen wird meine Story wohl erst am Freitag abend online erscheinen, momentan schwanke ich noch zwischen zwei Varianten.
*******tia Mann
5.064 Beiträge
Kamelienschenke
Tapfer ist er, der Kommissar !
*******tia Mann
5.064 Beiträge
Odette
Schön skurril, interessante Idee mit der Asche *ggg*
*******tia Mann
5.064 Beiträge
Nina
Wie gut, dass Insekten kein Gewissen haben! *zwinker*
******nyx Frau
1.322 Beiträge
Ihr seid Atomaten ...
*top2*

Antaghar bringt es auf den Punkt, das frisch erfundene, kulinarisch wertvolle neue Wortpaar, Kamelienschenke bringt unserem verehrten Grange das Schwimmen um die Gunst seiner Herrin bei. (Ich hoffe, der Arme hat einen Freischwimmer ,-).

Odette_M !! Dir graust's anscheinend vor nichts. Menschlich-tierische Lustgesöffemischungen mit klassischem Grand Marnier Cordon Rouge!
Das „macht” mindestens Laune ... *anmach*

Und dann brummt da mit Wucht ein 32-Wörter-Gruseltonner um die Ecke und wer fährt das Ding?

Nina_de_Wynter, ich fass' es nicht.

Anzüglich grinsend und lallend ließ er sich von ihr entkleiden, in eine mit weißlichen Buchenblättern ausgekleidete Wanne legen und an Händen und Füßen festbinden.

> Sie ließ ihn vorerst in Erwartung einer erotischen Session à la fünfzig Grauschattierungen. *peitsche*

Wir nehmen mit: Ein Bad im „Läusemeer” *panik* kann tierisch (sexy) sein ,-). (Ich „buch's” trotzdem besser nicht *mrgreen*)


Macht ruhig so weiter, mich juckt es gewaltig inzwischen.



*bravo* | Nyxe (Ich glaub', ich sollte mal Haare waschen)
It´s me!
*********ld63 Frau
8.132 Beiträge
Wow!
Seid ihr so guuuuuut, der Wahnsinn! *wow* *bravo*

Sehr gefühlsintensive Episode um Jean-Marie le Commissaire,
Kamelienschenke, Chapeau! *hutab*
Dieses Mal fand ich darin einige schimmernde Perlen, zum Beispiel diese:

"Schon war er eine Körperlänge voraus, er wurde mit jedem Schwimmzug mehr Wasser, mehr Welle, mehr Strömung und seine Sinne begannen zu fliegen. Nach der zehnten Bahn hörte er auf zu zählen, er introvertierte und wachte aus seiner Trance erst auf, als die Herrin am Beckenrand einen Finger in die Luft hielt.
*spitze*
Wir bleiben dran an ihm, dem tapferen Kommissar! Möge er das Herz seiner Herrin gewinnen! *vielglueck*


Und Odette_M! Ich liebe auch deine "Berichterstattungen der anderen Art" *anmach*

Nachdem bereits um 23 Uhr der Gastraum überfüllt war und mehrere Gäste die Substanz auch auf der Straße konsumiert hatten, kam es bei dem Versuch eines Gastes mittels seines Geschlechtsorganes die Drinks am Nachbartisch durchzurühren zu einer Schlägerei. Im Handumdrehen formierten sich zwei Gruppierungen. Die Einen nackt, mit den sichtbaren Wirkungen des sogenannten Wundermittels, die Anderen optisch und akustisch eher introvertiert, aber entschlossen.

Diese Bilder muss man erstmal wieder aus dem Kopf kriegen!! *haumichwech* Wunderbar ver(ge)dichtet! *top*


Und Nina_de_Wynter: Was für eine Geschichte!! *schock* Der Racheakt deiner sadistisch-peniblen Wissenschaftlerin verdient Respekt! *anbet*
Vor allem diese gemeinen, kleinen Details: *liebguck*

Noch kicherte er verhalten und machte dumme Sprüche, doch als sie begann, ihn mit kleinen fiesen Insekten mittels eines Blasrohrs zu beschießen und sich jene mit großem Appetit über die pflanzliche Zuckerlösung samt darunterliegender Haut hermachten, verging es ihm recht schnell.
Erstaunlich zu was eine entfesselte Läuseschar fähig war, vor allem schien der ausgedünstete Champagner ihre Freßaktivitäten zu erhöhen und ihre Beißfreudigkeit anzuregen.

Woohhooo! *top2* Ich bin begeistert! *ggg* Perfekt zu Halloween - und anderen Gelegenheiten! *fiesgrins*

*roseschenk* und danke!
******nyx Frau
1.322 Beiträge
Bitterorange – Der Dom und die devote Pflanze
Diesmal schiebe ich alles auf Dich Into! (Danke für den leckeren Wortsirup *schleck*).

Die acht Vorgaben: Medaillon, introvertiert, atomisieren, Grand Marnier, himmelweit, durchscheinen, Kälteeinbruch und Wollige Buchenblattlaus katapultierten mich mit einem Schlag (*anmach*) ins Schattenreich der Lüste und inmitten von Flora und Fauna. Ich kann da nyx für, es kam so über mich und tropfte in eine Art PN ...



Bitterorange – Der Dom und die devote Pflanze

Wie es kam, kann ich gar nicht mehr sagen. Alles begann, als ich mich auf dieser Blattform anmeldete.

Wodurch oder wen ich ausgerechnet auf den CHLOROFÜHLclub aufmerksam wurde, selbst das weiß ich nicht mehr. Auch nicht, wie ich so schnell an Dom_Pérignon geriet; Du kennst ihn.

Woran ich mich allerdings nur zu gut erinnere, ist mein Zustand. Ich war unsicher, introvertiert. Fand mich nichtssagend und seltsam unsichtbar. Ich wusste nur, dass sich etwas ändern sollte. Dieses Leben an der Unterseite!
Es glitt an mir vorüber.

Im Innersten war ich zerrissen von dunklen Begierden, dem diffusen Wissen, dass da mehr sein musste. Mehr als diese Enge, das fraglose, pausenlose Aneinanderkleben. Ich saugte und saugte, gierte nach Leben und bekam doch nie genug. Oft rann mir der Saft rechts und links herunter, so gedankenlos, so getrieben stopfte ich mich voll. Jeder tat es. Fraß tagaus, tagein alles in sich hinein. Tumbe Geschäftigkeit um mich herum. Ich platzte fast und fühlte mich doch durchscheinend, zunehmend ausgelaugter. Eine Sklavin der Oralfixierung. Selbst die ewige Süße, der allgegenwärtige Honigtau, erschien mir bitter. Ich litt. Litt unter der interesselosen Selbstvergessenheit. Unter all den Puppenseelen. Spürte mit jeder Häutung den Fluch der Ungeschlechtlichkeit wie einen Kälteeinbruch in jede Faser meines milchweißen, unschuldigen Körpers. Ich vibrierte vor Sehnsucht. Wollte nicht warten, konnte es nicht. Nicht eine so lange Zeit, nicht bis zum Herbst! Es musste sich etwas ändern, auf der Stelle. Ich wollte einen Mann! Einen echten. Einen Geflügelten. Jetzt, sofort.
Einen, der mich ...

Der Anfang war schwer. Mich selbst zu beschreiben. Zögerlich trug ich ein: Klein. Dazu bin ich kräftig, also schrieb ich: Eher m/w/ollig. Wachsbleich. Immerhin mochte ich meine schwarzglänzenden Augen, in deren Facetten sich das Himmelweite meiner ungestillten Leidenschaft spiegelt. Ich sehnte mich danach, beherrscht, ja besessen zu werden. Ich wollte mich spüren. Brannte darauf, mich aufzulösen in unsäglicher Lust. Wollte an meinem – zugegeben – recht sexy Rostrum, meiner vorwitzigen Rüsselschnute, gepackt und herumgeworfen werden.

Schon mein zweiter Kontakt führte mich mit strenger Hand meiner Bestimmung zu. Ich blühte auf. Leben! Endlich Bitteres schmecken! Er, Dom_Pérignon, half mir, mich selbst zu finden. Er zeigte mir meinen Weg, schälte mich Schicht um Schicht und legte mein Innerstes, meine finsteren Triebe frei. Meinen Wunsch, Schmerzen zu spüren. Zu lernen, sie auszuhalten. Mich hingeben zu dürfen. Den Lustschmerz anzunehmen von denselben Vorderbeinen, die mich halten, die mich auffangen.

Und dann begegnete ich Dir. Einem Mann, dem ich mein ganzes Vertrauen schenken kann. Ich, die zitternde Novizin, das nichtsnutzige Weibchen, durch und durch eine Gefangene meines Daseins als Wollige Buchenblattlaus. Plötzlich fand ich es, das reine, überschäumend perlende Glück und mich im Chlorophyllstaub vor deiner göttlichen Borste kniend wieder. Mein Herr, der Du mir meine Grenzen zeigst und mich führst. Der meine Leidenschaft Strieme um Strieme formt, der die Fäden in der Hand hält, sie um mich spinnt, mich fesselt und auf ewig an sich bindet.

Wenn ich vor Dir auf den Boden sinke, deine Analader und das Medaillon mit dem silbernen Monogramm auf Deiner Geißel küsse. Wenn Du mit Deinen mehrgliedrigen, überlangen Fühlern ohne Mitleid meinen Rücken traktierst, dann spüre ich mich. Fühle mich bersten, in tausend Stücke brechen, wie atomisiert und zugleich vollkommen.

Oh, Grand_Marnier, Gebieter meiner Lust! Ich danke Dir.
Auf immer Deine

devote_laus


11.2017©nyx
.
****orn Mann
11.994 Beiträge
Oh du liebreizende, samtweiche und feurige Aprikot_Brandy, die göttliche Borste soll dich streicheln und deine Lüste lindern. *spitze*
Herrlich, wieder etwas von dir zu lesen, liebste Nyxe! *kuss2*

Dom_Cointreau
*******tia Mann
5.064 Beiträge
Der rote BH
Das die Wollige Buchenblattlaus seine geliebte Buchenhecke befallen hatte, hier mitten in Deutschland, führte er missmutig auf den Klimawandel zurück. Denen war nur mit der chemischen Keule beizukommen, aber er versuchte es vorerst mit dem üblichen Brennnesselsud, vermischt mit Seifenlauge. Im nächsten Jahr würde er sich um die Ansiedlung natürlicher Fressfeinde kümmert, überlegte Charlie, während er die stinkende Brühe versprühte. Die letzte Hoffnung war ein ordentlicher Kälteeinbruch im kommenden Winter, aber der war noch weit. Charlie schwitzte mit nacktem Oberkörper im Stehen.

Auf dem Weg zurück zur schattigen Terrasse freute er sich auf ein kaltes Bier im Liegestuhl. Sein Blick fiel auf die rote Unterwäsche seiner Frau, die an der Wäschespinne baumelte, gut sichtbar in starkem Kontrast zum Blau der himmelweiten Aussicht, hier oben auf den Hügeln über der Stadt. Neben dem roten BH und dem knapp geschnittenen Slip hing ihre dünne Bluse. Er sah es vor sich, ihre Brüste in der roten Wäsche, getragen unter der Bluse, die einzig dafür gemacht war, jede Rundung ihres Körpers durchscheinen zu lassen. Die so kurz war, dass der Blick auf ihre nackten Beine bis in den Schritt frei war. Wie sehr er die weiche Haut zwischen ihren Schenkeln begehrte ...

Bei diesen Gedanken spürte er ein Zucken in seinen lockeren Sommershorts. Wie sehr er seine Yvonne doch liebte. Er griff zum Medaillon, welches er immer um den Hals trug, klappte es auf und betrachtete das Miniaturfoto darin. Sie hatte es ihm vor gut zwanzig Jahren geschenkt, nachdem sie das erste Jahr zusammen waren. Das Silber war stark zerkratzt, das Foto verblichen. Yvonne hatte nichts von ihrer Schönheit eingebüßt, frech nannte sie ihn einen Schmeichler, wenn er behauptete, sie habe sich nicht verändert und würde für ihn von Tag zu Tag nur noch schöner.

Er schritt den ebenerdigen Eingang von der Terrasse in die Küche und nahm ihren Duft wahr. Wo auch immer im Haus sie gerade steckte, er wollte jetzt schon ihren Kopf in den Händen halten, sich nach unten beugen und ihr die Aufrichtigkeit seiner Liebe mit einem langen Kuss bezeugen. Bis dahin würde er sich mit einem kühlen Bier trösten, welches er sich aus dem Kühlschrank holte, mit einer Gabel den Kronkorken zischend aufhebelte und nach draußen ging. Dabei schmunzelte er. Sie hasste es, wenn er irgendwelche Werkzeuge benutzte, um das Bier zu öffnen. Es gab aber nie echten Streit darüber, denn so hatten sie sich auf einer Studentenparty kennengelernt:
Das introvertierte Mädchen stand in der Küche irgendeiner WG, in der linken Hand ein Bier und offensichtlich auf der Suche nach einem Öffner. „Typisch Studenten-WG, zehn Kisten Bier, aber kein Öffner“, schmunzelte er, nahm ihr die Flasche aus der Hand und öffnete sie mit einem Feuerzeug. Damals rauchte er noch.
„Danke. Wenn Du Feuer hast, könnten wir nach draußen auf den Balkon gehen, um eine zu rauchen?“

Seit diesem Tag hatten sie noch viele Zigaretten zusammen geraucht, zusammen das Rauchen eingestellt, zusammen gewohnt, zusammen ein Haus gekauft und geheiratet. Natürlich hatten sie auch viele Krisen überstanden. Kleine Krisen, wie sein idiotischer Seitensprung mit der rothaarigen Sekretärin seines Chefs, welcher auch seine erste Festanstellung beendete, weil er ebenso scharf auf die Rothaarige war. Oder der Verlust ihres ersten, gemeinsam angesparten Vermögens, leider angelegt in Telekom-Aktien zum falschen Zeitpunkt.
Die größte Krise war jedoch ihr tragischer Unfall, der beinahe Yvonnes Leben und Karriere atomisiert hätte. Nur weil ein Fahrdienstleiter der Bahn zu sehr mit seinem Videospiel auf dem Smartphone beschäftigt war, um rechtzeitig die nahende Katastrophe zu erkennen. Alle hastig ausgeführten Notsignale kamen zu spät.

An Krisen kann man scheitern, man kann aber auch an ihnen wachsen. Ihr gemeinsames Leben, welches bis dahin in einen sinnlosen Trott verfallen war, auch geprägt durch die nicht gewollte Kinderlosigkeit der Ehe, wurde schwer erschüttert. Dabei spürte er in aller Angst und Panik wieder sein Herz schlagen. Zuerst dachte er, es ist der Stress, aber dann bemerkte er dieses tiefe Gefühl, welches im Alltag leicht verloren ging: Die brennende Liebe war es, die sein Herz so stark pochen ließ.
Später, als es wieder aufwärts ging, gestand auch Yvonne ihm ihre tiefsten Empfindungen. Die Angst in den Nächten, die sie im Dämmerzustand in der Klinik verbrachte und dabei nicht bemerkte, dass er immer an ihrer Seite war. „Er wird nicht mehr da sein, wenn ich jemals hier rauskomme“, dachte sie unter Tränen. „Ich habe uns so sehr vernachlässigt, warum soll er diese ganze Geschichte mit mir ertragen?“

Es war nach der Zeit in der Klinik nicht einfach für Yvonne, ihre Gefühle einzuordnen. Oft stieß sie ihn vor den Kopf, weil sie sich nicht sicher darüber war, ob sie nur Dankbarkeit empfand oder echte Liebe.
Bis zu dem Tag, als er sie dazu überredete, mit ihr in die Disco zu gehen. Achtziger-Party, tanzen zu den alten Hits. Zuerst zierte sie sich, ließ sich aber trotz aller Umständlichkeit überreden. Als sie sah, mit welcher Begeisterung er mit ihr die Tanzfläche dominierte, den Stolz in seinen Augen zwischen den gaffenden Zuschauern, brannte ihr Herz vor süßem Schmerz, sie lachten und weinte vor Glück und gemeinsam ließen sie die Kuh fliegen …

Charlie hörte ein leises Quietschen. Augenblicklich stand er aus dem Liegestuhl auf und drehte sich zur Küche um. Sie rollte ihm über den gefliesten Boden entgegen. Ein Windstoß wehte ihr glattes, blondes Haar hoch, ihr Bademantel öffnete sich leicht und ermöglichte ihm den Blick auf den Ansatz ihrer makellosen Brüste. Die nackten Beine lagen offen, aber sie schämte sich schon lange nicht mehr über die langen Narben, die ihr das Bruchstück einer Sitzbank des Bahnwaggons zugefügt hatten. Sie wusste, er hatte nur den Blick übrig für die weichen Innenseiten ihrer nackten Schenkel. Kurz bevor die flotte Fahrt ihres Rollstuhl drohte, Charlie umzuwerfen, knallte sie die Bremsen rein. Sie streckte den Arm nach oben und fuhr mit dem Zeigefinger langsam über seine Brust bis runter zum Ansatz seiner Shorts.
„Ich mag es, wenn du so verschwitzt bist. Trägst du mich ins Schlafzimmer?“

Charlie beugte sich nach unten, hielt ihr Gesicht mit beiden Händen fest und bezeugte seine aufrichtige Liebe mit einem langen Kuss.
******s23 Frau
12.703 Beiträge
Der Abend vor Samhain..
Medaillon*
introvertiert*
atomisieren*
Grand Marnier*
himmelweit*
Wollige Buchenblattlaus*
durchscheinen*
Kälteeinbruch*


So einen Kälteeinbruch am 31. Oktober hatte es schon seit Jahren nicht mehr gegeben. Innerhalb kürzester Zeit bildeten sich Schichten von Raureif auf Wiesen und Bäumen. Eine Landschaft wie mit Puderzucker bestreut, die einer Märchenkulisse entsprungen zu sein schien.
Selina hatte dafür keinen Blick übrig, denn ihr Auto war mitten auf der Landstraße stehen geblieben, ohne das sie einen Grund erkennen konnte. "So ein Mist auch!" sie schimpfte vor sich hin.
"Hätte das nicht nach dem Einkaufen passieren können, direkt auf dem Parkplatz?! Aber nein, ausgerechnet hier wo himmelweit und breit keine Menschenseele in Sicht war!"
Auf dieser abgelegenen Straße konnte eine wollige Buchenblattlaus ganz gemütlich über die Straße spazieren, ohne von einem Auto gestört zu werden!
Ein Blick auf das Smartphone zeigte "kein Netz" - sie hatte in der Tat nichts anderes erwartet.
Während sie darüber nachdachte sich mit der eingekauften Flasche Grand Marnier auf den Fußweg zu machen, fiel ihr Blick auf die Straße. Dort glitzerte etwas am Boden.
Neugierig bückte sie sich und klaubte ein silbernes Medaillon auf. Wow, das glänzte wie frisch poliert. Merkwürdig, denn es lag sicher schon länger da. Vorsichtig öffnete Selina das Schmuckstück und schaute auf das gemalte Porträt eines Mannes, dessen Gesichtsausdruck eher introvertiert wirkte. Seine Augen dagegen sprachen sie direkt an. Wie zwei Saphire, die sie direkt ins Mark trafen, so intensiv als wollten sie mit ihr sprechen. Je länger sie auf das Bildnis schaute, desto durchscheinender schien es zu werden.

"Geh von der Straße und lauf in den Wald...sofort!"

Selina erschrak so heftig, dass sie meinte ihr Herz müsse stehenbleiben. Das Bild hatte seine Lippen bewegt und gesprochen. Das konnte gar nicht sein und doch war sie sicher, dass sie genau das gesehen hatte. Instinktiv und ohne zu wissen warum, setzte sie sich in Bewegung und lief auf den Waldrand zu.

Erst als die Bäume greifbar nah waren, hielt sie inne und schaute sich um, gerade noch rechtzeitig um zu sehen, wie ein schwarzer Truck versuchte ihrem Auto auszuweichen und ins schlingern kam. Der LKW rutschte quer und traf mit solcher Wucht auf ihren Wagen, dass dieser völlig zermalmt, ja fast schon atomisiert wurde.
Schockstarr starrte Selina auf den Punkt, an dem sie gerade noch gestanden hatte und konnte es kaum fassen, dass sie um ein Haar dort überrollt worden wäre.

Sie schaute wieder auf das Medaillon, das Porträt war verschwunden. Nur ein Datum lies sich auf der rechten Seite erkennen. Der 31.Oktober vor genau 100 Jahren ....

@****ris 01.11.17
**********Engel Frau
25.280 Beiträge
Gruppen-Mod 
Endlich konnte ich Eure Geschichten nachlesen. Wow, eine besser als die andere!
Ihr seid sooooo klasse!!

Ich habe Dankes verteilt, da ich so vieles nachzulesen hatte, dass ich in der Kürze meiner Zeit gar nicht einzeln auf alle Geschichten hier eingehen kann. Jede einzelne verdient ein dickes Lob!

Nur eine Anmerkung:
@*******tia
Zuerst war ich ja enttäuscht, dass es keine Thekengespräche gab. Aber die Alternative ist wirklich wundervoll und hat mich dann doch wieder versöhnt. *g*

Ich würde gerne auf jede einzelne Geschichte eingehen, aber im Grunde genommen wäre es überall dieselbe Aussage: Super!! *g*
**********Engel Frau
25.280 Beiträge
Gruppen-Mod 
Nachtrag
Soeben habe ich noch den 29.10. nachgelesen und - @ impotentia - doch noch die Thekenmännergespräche gefunden!!
Danke! *knutsch* Ich liebe diese Welt. *g*

Jetzt kann ich endlich ins Bett fallen. *umfall*all*
It´s me!
*********ld63 Frau
8.132 Beiträge
Superb!
Unglaublich, in welche Situationen so eine kleine Wollige Buchenblattlaus geraten kann! *lol*

anima_nyx: Ich vibriere auch - aber vor Lachen, du
vorwitzige Rüsselschnute
! *haumichwech* Und ich wüßte nur zu gerne, woher du dir deine Inspirationen für solgende Zeilen geholt hast... *floet*

Ich, die zitternde Novizin, das nichtsnutzige Weibchen, durch und durch eine Gefangene meines Daseins als Wollige Buchenblattlaus. Plötzlich fand ich es, das reine, überschäumend perlende Glück und mich im Chlorophyllstaub vor deiner göttlichen Borste kniend wieder.
*lol* *bravo*


Diesmal kein Thekenmännergespräch, sondern echt was für´s Herz, impotentia - mit einem Ende, das mich richtig getroffen hat! Danke! *love4*

Schöne, mystische Geschichte, Damaris23, ich mag diese düster-neblige Atmosphäre! *love* Und wer hat nicht schon so ähnliche Situationen erlebt?

Leute, ich bin begeistert!! *bravo* Encore, encore!
*******tia Mann
5.064 Beiträge
Ich habe irgendwie den Grand Marnier vergessen. Muss den halt in der nächsten Geschichte der Peter an der Theke trinken
*******iva Frau
1.045 Beiträge
Seelenliebe
Wörter: Medaillon, introvertiert, atomisieren, Grand Marnier, himmelweit, wollige Buchenblattlaus, durchscheinen, Kälteeinbruch

Anna sitzt fröhlich pfeifend hinter dem Steuer ihres alten Käfers. Sie freut sich auf erholsame Tage in der kleinen Waldhütte. Nach einer gescheiterten Ehe stürzte sie sich vor vielen Jahren in ein wildes unruhiges Leben immer auf der Suche nach Etwas, das sie nie wirklich beschreiben und fassen konnte. Sie musste all die Jahre um ihre Selbstständigkeit und Unabhängigkeit kämpfen. Nur langsam war sie innerlich zur Ruhe gekommen. Das wilde, oberflächliche Partygirl war einer ruhigen, eher introvertiertenFrau in den besten Jahren gewichen. Anna war stolz auf das, was sie sich erschaffen hatte. Es ging ihr dabei nicht um materielle Sicherheit, mehr um ihre innere Beständigkeit und Ruhe.
Als sie das Bild im Internet entdeckte, wusste sie sofort, dort würde sie das finden, was sie sich nach dieser unruhigen Zeit am sehnlichsten wünschte:
Eine kleine Hütte aus Holz, auf einer Lichtung, umgeben von uraltem Baumbestand mit einer kleinen Veranda, auf der einladend ein Schaukelstuhl in der Sonne stand. Der Holzstapel neben der Tür versprach kuschelige Kaminabende mit einem guten Buch und leiser Musik. Einfach Ruhe und Entspannung, Energie in der Natur tanken, Träumen, sich fallen lassen. Schnell wurde sie sich mit dem Anbieter einig und nun war es endlich soweit.
Die Sonne war gerade in faszinierenden Rottönen am Horizont versunken. Sanfte Dunkelheit breitet sich über die friedliche Landschaft aus. Ein wohliges Gefühl der Vorfreude durchzieht ihren Körper. Sie erkennt das flackernde Licht einer Petroleumlampe, das durch die Bäume scheint. Sie hat ihr Ziel erreicht!
Nachdem sie ihre Sachen in das bescheidene Holzhaus gebracht, und die Einkäufe in der Küche verstaut hat, sieht sie sich in Ihrer Behausung um. In der kleinen Küche ist alles vorhanden, was man zum Zubereiten eines guten Frühstücks oder auch kleineren Speisen benötigt. Der stabile Holztisch mit der karierten Tischdecke ist mit einer Vase voll frischer Wiesenblumen dekoriert. Daneben steht eine kleine Flasche Grand Marnier mit einer handgeschriebenen Willkommenskarte ihrer Vermieter. Anna lächelt: „Wie nett!“
Im liebevoll eingerichteten Wohnraum, fällt zunächst der gemauerte Kamin auf, der einen interessanten Gegensatz zum Holz der Hütte bildet. Direkt davor lädt ein urgemütlich wirkender alter Ohrensessel, mit einem kleinen passenden Hocker davor, zum Entspannen ein. Rechts daneben befindet sich ein antiker kleiner Teewagen mit einer kunstvollen Tiffany Leuchte. Alles in Allem ein himmelweiter Unterschied zu allen Urlaubsunterkünften, die sie bisher besucht hatte. Aber: „Hier werde ich mich wohl fühlen!“, dachte Anna glücklich.
Ein plötzlicher Kälteeinbruchlässt Anna frösteln. Sie erinnert sich an den Stapel Kaminholz neben der Tür und entschließt sich, ein Feuer anzumachen. Auf der Veranda nimmt sie einen tiefen Atemzug. Die Luft ist kühl und duftet nach Tannennadeln und Waldboden. Sie genießt die Stille. In der Ferne hört sie den Ruf eines Waldkauzes. Das silbrige Licht des Vollmondes taucht den Wald in ein geheimnisvolles Licht. Sie zieht einige Holzscheite aus dem Stapel, um sie in den danebenstehenden Korb zu legen. Dabei fällt etwas auf den Boden, direkt vor ihre Füße. Im Mondlicht erkennt sie eine Kette mit einem herzförmigen Medaillon. Sie hebt es auf und nimmt es mit in die Hütte.
Am heimelig knisternden Kaminfeuer, bei einer Tasse Tee mit einem Schuss des bitter-süßen Orangenlikörs, kuschelt Anna sich in den Ohrensessel. Neugierig betrachtet sie das Medaillon genauer. Es lässt sich öffnen. Das Bildnis eines Mannes mit warmen dunklen tiefsinnigen Augen lächelt sie an. Anna kann ihren Blick nicht lösen. Ihr Herz scheint zu atomisierenund sich in den Augen des Mannes zu verlieren. Ein inniges Gefühl der Vertrautheit durchzieht ihren Körper. Ein Kribbeln breitet sich aus von ihrem Herzen bis in die Spitzen Ihrer Gliedmaßen. Auf der Rückseite des Medaillons steht in einer alten Schrift eingraviert: „Unsere Seelen sind verbunden in ewiger Liebe. Wir werden uns wieder begegnen im Wandel der Zeiten. Anno 1818“
In dieser Nacht schläft Anna das erste Mal seit langer Zeit tief und traumlos.
Am nächsten Morgen erwacht sie frisch und ausgeruht vom fröhlichen Gezwitscher der Vögel, die die Sonne und den neuen Tag begrüßen. Gut gelaunt und glücklich genießt sie das Frühstück auf der sonnigen Terrasse. Bei diesem traumhaften Frühlingswetter begibt sich Anna nach dem Frühstück auf den Weg durch diese paradiesische Landschaft in Richtung des kleinen verschlafenen Ortes auf der anderen Seite des Waldes, um noch einige Kleinigkeiten zu besorgen.
Sie schlendert durch die Straßen mit den kleinen Läden. Die Menschen grüßen sie freundlich lächelnd. Plötzlich hält sie inne. Sie steht vor dem Schaufenster eines etwas chaotisch anmutenden Trödelladens mit dem seltsamen Namen „Die wollige Buchenblattlaus“. Zwischen kitschigem Geschirr, rostigen Besteckteilen, Armbanduhren und allerhand altmodischem Klunker, zieht etwas ihren Blick magisch an: Das gleiche Medaillon, das sie gestern im Holzstapel gefunden hat. Ohne zu zögern betritt sie den Laden. Es riecht muffig, nach alten verstaubten Möbeln. Zielstrebig geht sie zum Schaufenster und nimmt das Medaillon behutsam in ihre Hände. Sie öffnet es und blickt in ein, ihr sehr vertrautes, Frauengesicht. Das gleiche Gesicht, das ihr jeden Tag aus dem Spiegel entgegenlächelt! Eine warme Stimme dicht hinter ihr fragt: „Kann ich Ihnen behilflich sein?“ Seltsam vertraute, dunkle, tiefsinnige Augen blicken sie wohlwollend an als sich Anna langsam umdreht. Vor Ihr steht der Mann auf dem Bild! Ihre Blicke tauchen ineinander bis in die Tiefen Ihrer Seelen.
Unsere Seelen sind verbunden in ewiger Liebe.
Wir werden uns wieder begegnen im Wandel der Zeiten.


Katzendiva, 02.11.2017
*********2016 Mann
2.250 Beiträge
Katzendiva
Sehr berührend geschrieben. Mein Kompliment und *hutab*
****Ffm Frau
4.891 Beiträge
Seelenreisen
Seelenwandlung oder Seelenwanderung? Über Jahrtausende beschäftigten sich verschiedene Kulturen, Philosophien und Religionen mit Reinkarnation, Karma, Samsara, Nirvana und tun dies heute noch. Welch ein schöner und tröstlicher Gedanke, dass sich zwei, die zusammen gehören, immer und immer wieder finden werden.
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