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Kulinarische Inspirationen - Authors Delight - Nr. 4

eyes002
******ace Mann
15.955 Beiträge
Themenersteller Gruppen-Mod 
Kulinarische Inspirationen - Authors Delight - Nr. 4
Ihr Lieben, schreibwütige Köche und Köchinnen, liebe Liebenden:

erstaunlich, wie sehr Kulinarisches mit unserer Leidenschaft zu tun hat, Worte in Geschichten zu hüllen oder andersherum. Hier geht es munter weiter. Wer die letzten Beiträge noch einmal lesen möchte: Hier entlang: Kurzgeschichten: Kulinarische Inspirationen - Authors Delight - Nr. 3

Tom
eyes002
******ace Mann
15.955 Beiträge
Themenersteller Gruppen-Mod 
Omi und ihr Verhältnis zu...
Fleisch.

Wer erinnert sich nicht? Früher, ach noch viel früherer, gab es nur Sonntags Fleisch. In der Woche Kartoffeln mit Sauce, Nudeln mit Ketchup, Klöße mit Sauce, strammer Max, Senfeier, Omis Spezialität: Zippeltitsche.

Wie, ihr kennt das nicht? Zippel bezieht sich auf den thüringischen Ausdruck für: Zwiebel. Ja, Omi stammt aus Artern. Das ist nicht weit von Gera, aber auch nicht weit von Göttingen. Lieben Gruß an dieser Stelle. Wo war ich? Ach ja, Zippel ist erledigt. Folgt "Titsche". Der erstkürzlich leider verstorbene Don Ernesto, ebenfalls aus Thüringen (Bad Langensalza) benutzte diesen Begriff ebenfalls. Und zwar, wenn er Brot, Brötchen oder am Liebsten Kuchen in den Kaffee tunkte und sehr geräuschvoll in sich hineinsaugte. Das war dann immer der Moment, wo ich fluchtartig die Lokalität verließ. Zippeltitsche heisst ergo soviel wie: Zwiebeltunke.

Nun hat das nicht so sehr viel mit Zwiebeln zu tun, obschon wohl eine drin ist in der Titschentunke. Omis Tuntentitsche war der Rest Bratensauce des sonntäglichen Bratens und sie warf ein Zwiebelchen dazu und eine Packung Hackfleisch halb und halb. Das Hack hieß übrigens Hackepeter. Die ganze Tunke war sehr flüssig weil sie ewig gestreckt wurde. Dazu nahm man das alte Brot vom Wochenende, tunkte es in die Titsche und wer es nicht mochte, musste hungern. Ja, so war das bei Omi.

Jetzt halte ich eine Packung Rinderhack in Händen und es juckt mich arg. Aber nein. Niemals! Muttern machte gelegentlich falschen Hasen. Aus Hackepeter, auch wohl ein Zwiebelchen und manchmal ist noch ein Pfefferkorn aus Versehen mit in die Masse gerutscht. Das Wort "deftig" oder "würzen" oder "abschmecken" war nicht priotität in den Küchen von Omi und Muttern. Bei Muttern war aber schon Petersilie drinnen! Immerhin.

Heute möchte ich Omis Rezept aufmuffen. Also Hack. Feinstes Rind vom Metzger meines Vertrauens. Zwei mittlere Zwiebeln (logo), zwei Zehen Knöfchen (Engelchen ist auf Arbeit), 4 cm feuerrote Peperoni.
Ein Teelöffel scharfen Senf. Zwei Teelöffel Tomatenmark. Grobes Meersalz und Pfeffer aus der Mühle. Ein Ei, keine Brösel! Und einen ganzen Bund Petersilie. Hui.... Moment, wie war das letztens auf Engelchens Party? Bacon-Bomb? Hmmmmm..... nein. Ist ja nicht Omis Rezept. Alles gut durchkneten, ruhen lassen. In der Zwischenzeit einen Dopf aufsetzen. Wasser, Salz, ein Stück Zitronenschale, eine Prise Zucker, Lorbeerbladl und Wacholderbeere rein. Spargel putzen. Die abgeschnittenen Dinge zuerst in den Dopf, ein Backpapier rund ausschneiden und die Abschnitte bedecken. Dann den Spargel darauflegen und köcheln. Nach der halben Garzeit vier bis sechs Stangen herausnehmen und mit Wasser abschrecken.
Wir nehmen eine längliche Kuchenform, buttern sie ein und kleiden sie mit Bröseln aus. Dann die Hälfte der Hackmasse einfüllen und mit den Händen (Frauen sind hier eindeutig im Vorteil) eine längliche Mulde formen. In diese Mulde legen wir so viele Spargelstangen, wie es genehm ist, lassen aber ein bis drei "Lücken". In diese geben wir jeweils ein rohes Ei. Dann den Rest des Hacks drauf und vorsichtig andrücken, dass das Eigelb heil bleibt. Bei 140 Grad in den Ofen. Nach 30 Minuten geriebenen Käse auf den Hasen und die Temperatur zum gratinieren auf 180 - 200 Grad steigern. Ja schau....
sieht fast aus, wie Käsekuchen!
Und hier offenbart sich der köstliche Spargel in einem Hackmantel.

Das muss schwarze Magie sein. Ich bin ein Zauberer! Die Eier habe ich nicht wiedergefunden! Oh mein Dingsbums! Ich habe einen Star-Trekschen Eier-Beamer erfunden! Hoy..... da kann ich sie das nächste Mal gleich weglassen. Quasi: Las Vegas. Jetzt Alberts Essen anrichten, momentens......
Da. Omi hätte ich das gern kosten lassen. Ich stelle fest, dass ich ohne Omis Kochkunst als Basis hier wohl nicht hingekommen wäre. Also: Danke Omi. Wo immer du auch bist.

Tom
*******day Frau
14.250 Beiträge
Geschafft!!!
ich vermelde, dass ich das letzte kalte Schnitzel verputzt habe. Der Abwechslung halber gab es mediterranen Kartoffelsalat (*oha*) vom Biohoflieferanten und eine Variation von aufgetoastem Trockenbrot. Diesmal landete es in Scheiben in einem Olivenöl-Butter-Gemisch samt Rosmarinzweig und Chili. Ich kann mich nicht erinnern, wann ich das letzte Mal so viel Fleisch in einer Woche gegessen habe. Zum Glück ist morgen Freitag, da kochen wir fleischlos wie sich das gehört *basta*

Sylvie *puh*
.
Und das teutsche Mannsbild kann mich mal!
Mein lieber Tom
Hackepeter ist niemals durchgedrehtes Rindfleisch
Hackepeter ist aus Schwein.

Im übrigen Deutschland sagt man auch Mett dazu.

Willst du es mit Rind- und Schweinefleisch machen, dann heißt es
Halb-und-Halb

*liebguck* Ev

Bei uns gab es heute Reste von der Pizza
und Griesbrei mit frischen Himbeeren
**********Engel Frau
25.340 Beiträge
Gruppen-Mod 
zwei Zehen Knöfchen (Engelchen ist auf Arbeit)

Liebster Tom, so gaaaanz langsam bekomme ich wieder abends etwas mehr Zeit, um hier nachzulesen. *fiesgrins*

Vom letzten Thread habe ich noch einiges offen, was ich nachlesen muss.
Kochmäßig habe ich leider nichts beizutragen aus den letzten Tagen. Es gab mal ein schnelles, kalten Saitenwürstchen aus der Hand neben der Installation des neuen Fernsehers oder auch mal ein Plastikschälchen Fleischsalat vom Metzger - direkt aus der Plastikverpackung so nebenher bei der Installation des neuen DVD-Festplattenrecorders. Oder das zweite Saitenwürstchen des Paares kalt aus der Hand während des Brennes der Filme vom alten Festplattenrecorders auf DVD.
Und des nächtens im Bett bekam ich Hunger ... *lol*

Ich bin bald wieder da! *g*
******s23 Frau
12.703 Beiträge
Crêpes Sugar Heart oder Crêpes Gordon bleu
3 Eier
250gr Vollkornmehl
500 ml Milch
1 Prise Salz
( für ca.13-15 Crêpes jenachdem wie dünn man schafft *zwinker* )
Mixe es zu einem flüssigen Teig....

••••

zum Verzehr je nach Gelüsten *zwinker* süß mit Zucker & Zimt plus echtes Kakaopulver ...
oder für die "herzhafte Fraktion mit Schmelzkäsescheiben u. Putenbrust extra dünn belegen - jeweils rollen und schmecken lassen *smile*

Ps.
Schmeckt auch ohne alles *ggg*
5 -10 Minuten setzen lassen
In 2 gut beschichteten Pfannen mit einem Eßlöffel Oel, je eine Kelle Teig füllen und rund schwenken
Nach 30 Sekunden wenden je Pfanne und damit fortfahren bis der Teig alle ist ;)
Dann noch schön stapeln und ....
... aufschichten :-)
Hihi
*******day Frau
14.250 Beiträge
Freitags
gibt es Fisch oder noch besser gar kein Fleisch, zumindest im Offland meiner Kindheit. Heutzutage heißt das Veggieday und ist heiß umstritten. Ein Wunder, dass das noch niemand wirklich politisch ausdiskutiert hat *nachdenk* Könnte daran liegen, dass die Grünen damals den Donnerstag verordnen wollten *gruebel. Aber ich schweife ab...

Es gibt tatsächlich ein Gericht, dass die oben genannten Kritierien erfüllt und dessen Rezept seit meiner Auswanderung vor nunmehr 33 Jahren in meinem Herzen, Kopf und Kochbuch die Zeiten unverändert überdauert hat. Es gibt Dinge, die müssen so schmecken wie damals. Wie immer. Puristisch, saulecker und echt.

Natürlich könnte ich im Kühlregal ein Fertigprodukt im Becher erwerben (*wuerg*) oder die pappensüße Mikrowellenvariante aus der Tüte (*wuerg2*) aber ich will, dass es schmeckt wie immer. Ich nehme übrigens immer den großen, flachen Topf, auch für nur eine Portion, dann kocht es nicht so leicht über. Eine Einheit Milchreis, eine Einheit Wasser, drei Einheiten Milch, eine Prise Salz, eine Prise Zucker. Zusammen rein in den Topf, einmal aufkochen, dann auf fast 0 drosseln und langsam gar simmern. Sich nicht wegzubewegen ist eine gute Idee, ebenso wie die, rührend um das Produkt besorgt zu sein.

Nun noch einen Teelöffel gemahlenen Zimt mit drei Teelöffeln Zucker gleichmäßig vermischen, denn niemals würde ich eine fertige Zucker-Zimt-Mischung kaufen und die Restmischung wird separat abgefüllt und fürs nächste Mal aufbewahrt. Und zur Feier der Tages etwas, was es damals nur gab, wenn Papa auch mit am Tisch saß: braune Butter.

Und fertig ist der köstliche Klassiker

Sylvie *schleck*
.
****en Frau
18.210 Beiträge
Boahr, das ist eine Frechheit!
Dieses Bild lösst bei mir spontanen Sabberreflex aus. Das ist soooooo gemein.

Menno.


*******day:
Zusammen rein in den Topf, einmal aufkochen, dann auf fast 0 drosseln und langsam gar simmern.

Meine Mutter hat übrigens den Milchreis morgens angesetzt und dann in das noch schlafwarme Bett unter die Bettdecken gepackt. Wenn wir mittags nach der Schule nach Hause kamen, war der Milchreis durchgezogen und weich.
Und lecker.
Soooo lecker.

Bin mal schnell weitersabbern...
eyes002
******ace Mann
15.955 Beiträge
Themenersteller Gruppen-Mod 
Der Pfingstochse
Darf ich vorstellen? Das ist Tom, der Pfingstochse. Tom ist einhundertvierundsiebzig Zentimeter hoch und schon 57 Jahre alt. Das Haar wurde die letzten Jahre dunker, dann heller, dann weiß und schließlich lichter. Nein, nicht Horst Lichter, obschon das ein toller Koch mit einem entsetzlich schönen, rheinischen Humor ist.
Der Pfingstochse bekam seinen Titel heute morgen. Die Wurzel ist aber schon ein paar Wochen alt. Pfingstochses Bruder machte den Vorschlag, eine kochspezifische Bärlauchwoche auszuloben. Jaaaaa und da hat der Ochs nicht aufgepasst. Er hörte, heute noch als normaler Silberrücken auf dem Markt folgenden Spruch:
"Ende Mai, Bärlauch vorbei. Ein Koch sollte das wissen!"

Boing! Zu spät *heul*. Tom, der Depp ist zum Ochsen mutiert. Das hätte man aber auch wissen können! Später im Supermarkt schielte er noch auf das Tiefkühlfach, aber der Wertevergleich zwischen Lüge und Dummheit fiel diesmal zugunsten des Nichtwissens aus. Ergo an die Gemeinde:

BÄRLAUCH IST AUF MÄRZ 2018 VERSCHOBEN!

Okay. Ich habe im TK noch Bärlauchwürstchen. Und sogar in Bärlauchpesto eingelegtes Lamm. Aber das ist gemogelt. Läuft nicht. Also wird das Motto kurzerhand geändert in:
SAISONALES
Also von Spargel über Erdbeeren bis hin zu Rhabarber. Alles, was im Juni geerntet werden kann, wird erlaubt sein. Im Einzelnen: Äpfel, Blaubeeren, Aprikosen, Erdbeeren, Himbeeren, Johannisbeeren, Sauerkirschen, Blumenkohl, Bohnen, Chinakohl, Eisbergsalat, Fenchel, Kohlrabi, Lollo Rosso, Porree, Radieschen, Rhabarber, Rettich, Salatgurke, Spitzkohl, Sellerie, Spargel und Tomaten.

Ach ja... es gibt natürlich auch noch andere saisonale Dinge. Fisch zum Bleistift. Während der Laichzeiten sind Fische besonders anfällig für Überfischung und das Fischfleisch ist weniger aromatisch. Kauft Fisch also lieber nur außerhalb der Laichzeiten. Also zurzeit NICHT kaufen:
Sardelle, Makrele, Thunfisch (!ganzjährige Laichzeit!)
Zurzeit Saison hat Kabeljau, Lachs, Hering.

Also, ihr Lieben: Nächste Woche: Saisonales. Und heute.... Bohnensuppe mit Wurscht :-)


Tom
eyes002
******ace Mann
15.955 Beiträge
Themenersteller Gruppen-Mod 
Update
zum kulinarischen Kalender:
01. Kw 08: Fischwoche (Done)
02. Kw 09: Vegane Woche (Done)
03. Kw 10: Italienische Woche (Done)
04. Kw 11: Scharfes Gemüse (Done)
05. Kw 12: 1001 Nacht (Done)
06. Kw 13: Süßes und Saures (Done)
07. Kw 14: Japan (Done)
08. Kw 15: Griechische Woche (Done)
09. Kw 16: Fast Food Neu erfunden (Done)
10. Kw 17: Vegetödlich (Done)
11. Kw 18: Spanien (Done)
12. Kw 19: Alles, was weg muss! (Done)
13. Kw 20: Shakespeare: Wie es euch gefällt! (Done)
14. Kw 21: Grillingers Best (Dona)
15. Kw 22: Omas Rezepte (Done)
16. Kw 23: Saisonales!
17. Kw 24: Schweinerei!
18. Kw 25: Gerichte unter 5€!
19. Kw 26: Filmrezepte
20. Kw 27: Quak, Schnatter, Gacker
21. Kw 28: Wildes
22. Kw 29: Exotisches
23. Kw 30: Afrika
24. Kw 31: Pasta & Co
25. Kw 32: Paläo-Küche
26. Kw 33: Eure Lieblingsgerichte
27. Kw 34: Wenn es schnell gehen muss
28. Kw 35: Hack und Co.
29. Kw 36: Kräuterwoche
30. Kw 37: Kürbiswoche
31. Kw 38: Die Cajun
32. Kw 39: Modern frittiert!
33. Kw 40: Gerolltes
34. Kw 41: Its boarisch!
35. Kw 42: Herbstliches
36. Kw 43: ..á la Francaise
37. Kw 44: Halloween-Woche
28. Kw 45: Krustentier, das rat ich dir
39. Kw 46: Süßes! Die hohe Schule des Desserts
40. Kw 47: Flüchtlingsgerichte
41. Kw 48: Drei Lebensmittel
42. Kw 49: Eure Lieblings-Advents-Gerichte
43. Kw 50: Vorweihnachtliches Fasten
44. Kw 51: (Vor)weihnachts-Gerichte
45. Kw 52: Jahres-End-Rallye
2018:
Kw 01: Alles vom Blech
Kw 02: Winterliches
Kw 03: Was ihr noch nie gegessen habt!
Kw 04: Wenn Schmalhans regiert
Kw 05: Menü-Woche
Kw 06: Rund ums Mittelmeer
Kw 07: Koscher
Kw 08: An die Fritte, fertig, los!
Kw 09: Fast Food neu erfunden
Kw 10: Der Balkan
Kw 11: Wer traut sich endlich?
Kw 12: Partyküche
Kw 13: Suppenküche
Kw 14: Wir kochen mit... (Schuhbeck? Löffel? Telefonhörer? Tastatur?)
Kw 15: Farbenvielfalt
Kw 16: Bärlauch
Kw 17: Fisch, die Zweite
Kw 18: Portugal, du Unbekannte
Kw 19: Scotland: Von short bread bis Haggis
Kw 20: Mädchengerichte
Kw 21: Pfanntastisch!

Meine Triskele
*********_Arte Frau
13.805 Beiträge
Ich lese:
42. Kw 49: Eure Lieblings-Advents-Gerichte

Und frage mich, wann denken wir über das neue Adventskalenderspiel nach? *zwinker*

Morgen bringe ich den Rhythmus durcheinander und werde vermutlich noch etwas zu Omas Rezepten einstellen.
******s23 Frau
12.703 Beiträge
Seid mir nicht böse, aber nach Kalender kochen ist nun wirklich nicht mein Ding *ggg*


Heute gab es ganz ordinär- Kartoffen und Blumenkohl ... dazu Hähnchen Mini Steaks in Rahmsoße mit Champignons.. *zwinker*
Lecker war es *g*

Schöne Pfingsttage Allen 💐
*******day Frau
14.250 Beiträge
Verdauungsförderndes Tippen...
ich liebe ja die To-do-and-not-to-do-Updates von Bruderherz, frage mich allerdings gerade, ob ich noch bei Omas Rezepten oder schon beim Saisonalen angekommen bin. Ist allerdings auch wurscht, denn eigentlich ist es beides.

Reden wir also von den glücklichen Hühnern meiner Kindheit. Die waren Bio, hießen aber nicht so, denn sie wurden einfach so gehalten, wie es schon immer üblich war. Als im Offland gebaut wurde, bestand meine Oma, die Kriegerwitwe, auf einen Stallanbau an der Garage. Nun war sie diejenige, die den Kredit aufnahm, weil sie als Kriegerwitwe günstigere Konditionen bekam. Hühner sollten es sein, aber meine Mutter weigerte sich kategorisch, das Gegacker zu ertragen, schließlich ginge das eheliche Schlafzimmerfenster in die Richtung, wohingehend ihre Schwiegermutter nach vorne raus und ein Stockwerk weiter oben, das alles nicht mitbekäme. Ich kenne diese Anekdote nur aus Erzählungen, denn das war mehrere Jahre, bevor meine Existenz konkret wurde. Das letzte Mal wurde sie mir bei meinem letzten Ausflug ins Offland erzählt und wenn ich mir die Dominanz der Oma vor Augen führe, dann müsste die Überschrift dazu lauten, "aber einmal habe ich mich durchgesetzt".

Wie dem auch sei, das Offland im engeren Sinne war huhn- und gackerfrei. Alle zwei Wochen fuhr mein Vater samstags in der Frühe einkaufen. Er war zuständig für die Bierkisten, die Sprudelkisten (Mineralwasser) und die Süße-Sprudel-Kisten (Limonade), die beim Getränkeverleger an der Rampe abgeholt wurden. Als Papa-Tochter durfte ich mit und mir eine gemischte Limonadenkiste zusammenstellen. Es gab: Zitronensprudel, Orangensprudel und ein knallrotes Zeug, das ich heiß und innig liebte, aber es wurde darauf bestanden, dass ich auch die anderen Sorten einpackte. Von dort ging es dann weiter zum Bauern, dort wurden zwei Paletten Eier geholt und in seltenen Fällen auch mal ein Brathuhn, dass man die Woche vorher bestellt hatte. Deswegen weiß ich, dass die Hühner sich gackernd, scharrend und vom Gockel beaufsichtigt auf großen Freiflächen aufhielten. Darum hießen sie familienintern "die glücklichen Hühner" und ich habe damals nicht nachgefragt, ob es denn auch unglückliche gäbe und wenn ja, wo man sie finden könnte, geschweige denn, wie man ihnen helfen könnte.

Zwei Paletten Eier macht ein Schock, gleich 60 Stück. Das klingt viel, relativiert sich aber, wenn man es auf 6 Erwachsene und Klein-Sylvie verteilt. Das ist, bezogen auf zwei Wochen, nämlich nicht mal ein Ei pro Tag, was wiederum bedeutet, dass es eierfreie Tage gab. Es wundert also vielleicht nicht weiter, wenn ich erzähle, dass "Eier in Senfsoße" praktisch jede Woche einmal auf dem Plan standen.

Man nehme pro Person ein hartgekochtes Ei, dazu Salzkartoffeln und Senfsoße. Die Senfsoße war ähnlich simpel wie die Tomatensoße: Margarine in den Topf, Mehl reinrühren, Wasser draufkippen bis die gewünschte Konsistenz erreicht ist, ein paar Spritzer mittelscharfen Senf aus der Tube dazu, umrühren und fertig. Ich liebte das. Und ich liebe es noch heute, nicht wöchentlich, aber schon regelmäßig. Anders als beim neulich beschriebenen Milchreis habe ich jedoch am Senfsoßenrezept lange gefeilt, modifiziert und hin und her abgeschmeckt, um zu meinem persönlichen Genuss zu gelangen.

1. Gute Butter in den Topf und erwärmen bis kurz vor's Bräunen
2. Einen Spritzer Tomatenmark mitrösten, Honig drauf, schmurgeln und mit Weißweinessig ablöschen
3. Einen guten Schluck aus der Sahnepulle drauf und mit Buttermilch auffüllen
4. Senf, Salz, Pfeffer, Chilli gecruncht, Paprika edelsüß und Kurkuma dazu
5. Wenn die Eier gekocht und die Kartoffeln fast gar sind, Platte ausstellen und noch getrocknete Petersilie und Kerbel dazu
6. Anrichten und verputzen

Fertig ist das Sonntagsessen *schleck*

Sylvie *wolke7*

P.S. Im meiner Erinnerung gab es nie genug Soße, so dass man immer nur stippen konnte. In meiner Welt gibt es Soße satt, damit man die Kartoffeln ordentlich zermatschen kann. Was damals natürlich unschicklich war...

.
Wenn schon, dann richtig, es gibt mehr als ein Ei pro Person
Vitamine müssen sein und so wird es ein Ampelessen, ist also eine vollwertige Mahlzeit im Sinne von Kamelienschenke
Und der saisonale Nachtisch steht auch schon bereit
eyes002
******ace Mann
15.955 Beiträge
Themenersteller Gruppen-Mod 
Oma
und das gerollte Dingenskirchen!

Es gab bei Oma gelegentlich Rouladen. Also Fleisch aus der Oberschale und wenn es günstiger werden sollte, Fleisch aus der Unterschale. Macht einen Unterschied von so... fünf Euronen. Mitunter. Aber es ist vollkommen wurschtingersepp. Denn Rouladen ist ein Schmorgericht. Will heissen: Lange Garzeit. Soviel zu den Gemeinsamkeiten von Oma und der Moderne.

Oma: Pfeffer, Salz, Senf, durchwachsener Speck und Schalangengurke.

Tom: Pfeffer, Salz, Senf., massenweise Zwiebeln und eine kleine Zehe Knoblauch durch den Cutter jagen und draufstreichen.

Oma: Einwickeln und in Öl anbraten.
Tom: Einwickeln, Faden drumherum und in Butterschmalz rundherum anrösten.

Oma: Wasser zugeben und schmoren lassen für 2 Stunden (zugedeckt).
Tom: 4 große Zwiebeln anschwitzen, karamellisieren, mit einer großen Portion Rotwein ablöschen und einkochen. Die Rouladen rein und ab in den Ofen.

Die Unterschiede sind marginal, aber signifikant. Ich hasse diesen labbrigen Speck in Rouladen.
Also puristisch, aber lecker. Dazu gab es Schwarzwurzel (DANKE für die Inspiration, weisst schon, wer) und Salzkartoffeln *g* gaaaaanz klassisch aber ohne Labber.

Tom
eyes002
******ace Mann
15.955 Beiträge
Themenersteller Gruppen-Mod 
Huiiii
@sk... im Grunde können wir jetzt schon über ein Thema nachdenken. Festlegen können wir uns so.... zum September? Als Vorschlag.

@****ris: Der Kalender ist eine Vorschlag. Kein Muss *freu* und ich freue mich immer, wenn ich neue Dinge entdecke.

@*********herz: Meine Güte.... wenn ich die Tüften und den Honig weglasse, würde ich drin baden *freu2*


Tom
*******day Frau
14.250 Beiträge
Bruderherz
bald darfst du einmal pro Woche Tütften *troest*

Sylvie *floet*
Meine Triskele
*********_Arte Frau
13.805 Beiträge
Ich liebe Rouladen. Mit kleinen Gurkenstückchen drin.

In den 90er Jahren hatte ich einen Freund. Später stellte sich heraus, dass er ein wenig gestört war und extrem unter der Fittiche seiner Mutter stand.
Das ist aber ein ganz anderes Thema.
Zurück zu den Rouladen. Seine Eltern luden mich zum Sonntagessen ein. Bevor ich auch nur einen Blick in die Beilagenschüsseln (die für eine Großfamilie gereicht hätten) warf, schnitt ich die Roulade an.
Vor Enttäuschung fiel ich fast in Ohnmacht. Sie waren gefüllt mit Schinken und Käse! *snief*
Eine Art Iserlohner Cordon Bleu.

Übrigens befand sich in einer Schüssel Tsatziki.

Nicht nur deshalb empfand ich diese Familie als seltsam.
eyes002
******ace Mann
15.955 Beiträge
Themenersteller Gruppen-Mod 
Hä?
Rouladen mit Schinken, Käse und Tzaziki? Weiß nicht... klingt, als wenn ich das mal probieren müsste *lol*
Oder waren das Griechen?


Tom
Meine Triskele
*********_Arte Frau
13.805 Beiträge
Nein, das waren verklemmte Sauerländer *zwinker*
Heute nur Spargel
pur, ohne alles ....
als Nachtisch:
Spargelwasser trinken ...

ist gesund *smile*
Ev

Foto lohnt sich nicht, wir wissen wie Spargel aussieht
eyes002
******ace Mann
15.955 Beiträge
Themenersteller Gruppen-Mod 
Also
Sauerländer und verklemmt, das passt ja so gar nicht *haumichwech*

Okay. Ich nehme dann den "Sauerbraten" raus und freue mich auf morgen. Und Ev/Markus.... wie gemein! Für morgen hatte ich auch Spargel *heul* aber ich mache mit Bild ich schwör! Das Aug mampft mit *lol*

Tom
Schaut euch diese Prachtkerle an!
*******day Frau
14.250 Beiträge
Bruderherz
wenn das Bild mal nicht FSK 18 wird *rotfl*
eyes002
******ace Mann
15.955 Beiträge
Themenersteller Gruppen-Mod 
Neeeeeeeeeeeee
ich schmuggle doch nicht Artfremde Stangen zwischen Gemüse! Was denkst du von mir *rotfl*

toM
*******day Frau
14.250 Beiträge
Bruderherz
ich denke von dir natürlich nur das allerbeste *lol* *lol* *lol* aber es ist noch nicht so lange her, da hat der Support das Foto einer Paprika indiziert *haumichwech* *haumichwech* *haumichwech*

Sylvie, die grün und hautfarben unterscheiden kann *rotfl*
eyes002
******ace Mann
15.955 Beiträge
Themenersteller Gruppen-Mod 
oOOH Leute
ich hab SO Bock auf Spragel gerade, das geht nicht! Verabschiede mich in die Wadebanne


Tom
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