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Geschichtenspiel_Teil_41

eyes002
******ace Mann
15.955 Beiträge
Gruppen-Mod 
JUppiiiii
ich bin heute dran!

verpeilen,
rumeiern,
abgezockt,
futschikato,
Tüddelkram,
runterwürgen,
Honk,
Ramschniveau

Worte aus dem neuen Duden, viel Spaß damit *lol*
Ich fange mal direkt an...


Tom
eyes002
******ace Mann
15.955 Beiträge
Gruppen-Mod 
Das ist unterirdisch!
Es war schon … skurril. Ich glaube, es gibt kein anderes Wort dafür. Es waren auch nicht die Personen, es war die Situation. Und sie hatte Folgen. Globale Folgen. Aber das wussten wir nicht. Nicht zu dieser Zeit.
Es begann Weihnachten 3017. Religionen waren global abgeschafft, aber für die Kleinlinge gab es drei Tage der Freude und des Frohsinnes, für die Erwachsenen war es eine Produktivitätsausnahme. Natürlich war nach dem großen Crash alles anders. Es war fast einhundert Jahre her, dass irgendein asiatischer Potentaten-Honk sich mit einem amerikanischen (Idio)-Potentaten anlegte. Aus Wortgefechten wurden Taten und es mischten sich zwei eurasische und ein südamerikanischer Potentat ein und die Welt war am Ende. Globales Ramschniveau. Der Amerikanski mit dem intellektuellen Niveau eines vierjährigen Waschanlagen-Hilfsarbeiter-Sohnes verzettelte sich in Beleidigungen bis er nicht mehr anders konnte, als auf rote Knöpfe zu drücken, anstatt rumzueiern. Der andere, ein Vollpfosten mit dem Intellekt einer Stubenfliege und einer gottgegebenen Futschikato-Mentalität schoss alles ab, was er hatte.
Der chinesische Oberfuzzi mischte sich mit ein, dann der russische eigentliche Drahtzieher, der es auch nicht runterwürgen konnte, dass man ihn den Architekten der Krise nannte und der abgezockte Venezulaner mit dem geistigen Horizont einer Rohrmade steppte gleich mit hinein. Die Folge: Weltweiter Krieg. Okay, die Australier hielten sich heraus. Die hatten ihren eigenen Tüddelkram zu machen und außerdem waren die weit vom Schuss.
In Europa allerdings waren die Politiker von „Je súis President“ über „Mad May“ bis „Angry Angie“ alle dabei, die Situation zu verpeilen. Denn sie wollten die globale Krise unaufgeregt, nüchtern und wertfrei lösen. ***pruuuuuuuuust*** der Witz ist, dass die aufgeregten, emotionalen, spontanen und unbeherrschten Idioten zurzeit auf diesem Planeten in der Überzahl sind. Wir sollten uns keine Sorgen mehr um Fipronil, ISIS oder den bayrischen, grundsätzlich dümmlich grinsenden Oberguru mit dem Verstand einer Milbe sorgen, sondern um all jene, die nukleare Sprengsätze in Verbindung mit einem lockeren Triggerfinger , verbunden mit einem Mikro-Ego haben…
So war das damals, es nützte nichts. Heute sind die Menschen fast transparent, denn wir dürfen nicht mehr an die Oberfläche.

Tom
**********henke Mann
9.638 Beiträge
Grange - In Lyon
Grange schwang sich voller Elan in seinen Wagen, drehte den Schlüssel und ohne rumzueiern fand er den Weg auf die Autobahn. Novara, Livorno, Torino, Grenoble, Lyon – er verpeilte keine Ausfahrt, ärgerte sich nicht über die Honks, die ihn nicht vorbeilassen wollten, fühlte sich an den Mautstellen abgezockt und war in Lyon ziemlich futschikato vom langen Sitzen. Er parkierte den Wagen direkt vor den Büros von Interpol und schlenderte an der Rhône zum Lehrrestaurant von Paul Bocuse.
„Bringen sie mir die schwarze Trüffelsuppe!“
Bis jetzt hatte er aus seiner Reisekasse nur einen zweistelligen Betrag ausgegeben und er fand, dass er sich belohnen durfte. Lyon, Bocuse, die schwarze Trüffelsuppe – das wollte er sich jetzt einfach geben. Sorgsam entknotete er die Serviette, schlug das obere Viertel um und legte sie sich auf den Schoß. Hochzufrieden mit sich schenkte er sich ein Wasser aus der Karaffe ein und trank es in kleinen Schlucken. Das hier war definitiv kein Ramschniveau!
„Einen 1994er Bordeaux dazu?“
Die Bedienung wirkte überhaupt nicht servil, er hatte das typische Selbstbewusstsein des französischen Kellners ohne die Schnoddrigkeit der Pariser Garçons und Grange antwortete ihm von gleich zu gleich:
„Aber aus Saint-Emillion.“
„Gern, er muss aber noch ein wenig atmen.“
Diesen schönen Rotwein musste er nicht runterwürgen, und er konnte ruhig warten, bis der Wein soviel Luft genommen hatte, dass sein wunderbares Kirschbukett voll zur Geltung käme. Allerdings drückte ihn mittlerweile schon der Hunger und die Trüffelsuppe würde nicht reichen.
„Was empfehlen Sie mir als Hauptgang?“
„Nehmen Sie doch das Bressehuhn mit Flusskrebsen und Makkaronigratin!“ kam es ohne Zögern und Grange wusste, dass ihm hier kein Tüddelkram angeboten wurde. Bocuse stand für normale, für bodenständige Küche und der Kommissar würde nach dem Essen nicht nur satt sein, sondern auch auf eine besondere Art und Weise meditiert haben. Essen hatte für ihn etwas transzendentes, war ein Fest der Synapsen, an der Zunge beginnend und tief in seinem Wurzel-Chakra endend. Der Kellner verschwand und ließ Grange mit seinen Gedanken allein. Ihn überkam eine Wehmut in der Freude und mittlerweile war die Sehnsucht nach dem Keller und dem Geschirr und den Peitschen und den Kerzen körperlich. Beinahe hätte sich eine Träne in seinen Augenwinkel geschlichen.
******nyx Frau
1.322 Beiträge
Ein „transzendentes Fest der Synapsen” ... direkt im Schwarzwurzel-Chakra *haumichwech* (Hätte jetzt auch gerne ein Trüffelsüppchen *anmach*).
Grange muss Schwizzer sein ,-). Er „parkiert”.
Gegen den Wind
Der Wind pfeift ungemütlich durch die Straßen eines kleinen Städtchens im hohen Norden, gleich hinterm Deich. Eine alte, gebeugte Frau schließt mit zitternder Hand die Ladentüre ihres kleinen Lädchens auf, nicht ohne wie an jedem Morgen das winzigen Schaufenster mit ihren wachen, grau-grünen Augen kontrolliert zu haben.
„Mein Gott, was für ein Sommer, wie dunkel-grau verhangen schon wieder der Himmel ist“, denkt sie mürrisch und ihre schmerzenden Gelenke kündigen auch heute wieder einen feucht, unfreundlichen Tag an.Während das Möwengekreische vom nahen Strand herübergetragen wird, lässt sie sich schwerfällig in einen weißen Korbsessel fallen.

Wie lange wird sie dieses Lädchen noch halten können, dieses Lädchen, das immer ihr Leben war. Es ist so hübsch mit den vielen, bunten Wollsachen, in den weiß gebeizten, antiken Regalen. Die Wände sind so blau, wie der Himmel im Sommer im Norden sein sollte und ein weißes Segel, quer zu der hohen Zimmerdecke gespannt, unterstreicht den maritimen Charakter.
Nein, sie will nicht diesen billigen Tüddelkram aus Fernost verkaufen, diese wertlosen Souvenirs auf Ramschniveau. Niemals würde sie sich darauf herablassen mit diesem Schiet die Leute abzuzocken. Nein, sie würde weiterhin auf Handarbeiten aus der Umgebung setzen, Wollpullover aus hiesiger Schafswolle und feine Filzarbeiten. Nichts, dass nach ein- zweimal Waschen futschikato ist, für die Wegwerfgesellschaft produziert.

Ach ja, und sie wird wie immer den Ärger herunterwürgen, wenn solche Honks durch ihren Laden rumeiern, die diese Qualität nicht erkennen und über die Preise mosern. Ja, ja, man mag sie verpeilt schimpfen, stur und unbeweglich, aber was soll`s ?

„Was kümmert es mich, wem sollte ich was hinterlassen? Nein, Kinder waren mir nicht gegönnt, immer war das Lädchen mein Baby“, sinniert sie, während sie ihre faltigen, knochigen Hände betrachtet.

Nein, sie würde nicht aufgeben, sondern weitermachen, wie jeden Tag die Türe aufschließen, wie jeden Tag auf Kunden warten, ihren Tee trinken und dem Kreischen der Wasservögel lauschen und am Ende des Tages die kaum gefüllte Kasse verschließen.

Matamateo 2017
******nyx Frau
1.322 Beiträge
Sprache im Web – die „Arte povera” der Social Media
Diesmal brachte mich die Neuauflage der Dudenredaktion, die sich nicht entblödet, einen Super-Size-Sack voller Angliszismen ins Referenzwerk der deutschen Sprache mit aufzunehmen sowie natürlich ghostfaces Auswahl besonders hochwertiger Wortspezies *anmach* (alles unverzichtbare Neuerwerbungen des Duden: verpeilen, rumeiern, abgezockt, futschikato, Tüddelkram, runterwürgen, Honk und Ramschniveau) dazu, einen Schweinsgalopp durch unsere Sprache in Web und Social Media, die „arte povera”, „armselige Kunst” ,-), herauszublasen. *hackfresse*


Herr F. hat das Drop-Down-Syndrom

Auf dem Berg Futschikato im Lande der Teutonen stand einst Herr F. als einsamer Rufer und reklamierte auch für seine Heimat einen überirdisch schönen Schichtvulkan. Hierzulande solle sich ebenfalls ein nachgerade perfekt symmetrischer Kegel mit über 3000 majestätischen Metern erheben. Sich in die Wolken bohren wie der Fudschijama, das Sinnbild einer Lava und Glut spuckenden Schönheit schlechthin.

Er sah sich als Krieger des sanften Weges, einen Krieger der Worte und des Geistes. Er rief seine Botschaft in die Landschaft als ungehörte Unvollendete. Noch weniger wahrgenommen, als spräche Herr F. in Speakers’ Corner am nordöstlichen Ende des Londoner Hyde Parks in die amorphe Masse der Hastigen.

Weitblick täte Not, schien ihm. Gedankentiefe, Breite, Vielfalt! Gespeist aus einem überreichen Erbe. Aus der unerschöpflichen Quelle der Geschichte, der Kultur! Aus der Vergangenheit, die ihre zahlreichen Wirrungen, Einflüsse und Einflüsterungen Schicht für Schicht übereinanderlegt. Eines aufs andere fügt. Die den Boden der Gegenwart bereitet, wächst. Heiß glüht manches Mal. Schwere Brocken auswirft, die zu fruchtbarer Masse erkalten und zu festem Boden werden, auf dem man gerade sein und stehen kann.

Überkommenes, Mitgeschlepptes, Zurechtgelebtes ... Das Material jeder Identität. Sein Blick schweifte zum Horizont, glitt über die Hügel. Er sah seine Heimat schwinden, die Verwurzelung – auch in der eigenen Sprache. Fortgeweht vom mittelmäßigen Gebläse des ganze Welten niederbügelnden Mainstreams, der vormals Zeitgeist hieß. Er sah die Anbiederung, sah die vielgestaltige Beredtheit zu einem zahnlos zu schluckenden, angloamerikanisch dominierten Einheitsbrei verkommen.

Herr F. zwang sich, diesen Gedanken niederzuhalten, suchte ihn runterzuwürgen, wie man es mit einem Cheese-Würger von MacDünnpfiff gemeinhin macht. ‚Buchstabensalat an Wortragout’ durchzuckte es ihn. ,Auf Bessermehlsauce!’ – er hatte wohl Hunger. ‚Scrollen statt grollen.’ Eindeutig, Herr F. fiel aus der Rolle, wurde gegenwärtig und verzog das Gesicht. Sein Bild von sich selbst, seine Phantasie, wie er da stand auf dem Trümmerberg der Kultur, dem Monte Futschikato, zerbarst. Dabei mochte er sich gerne sehen als einen Rufer von einst, als sei er ein ewig Gestriger, ein nietzscheanischer Zarathustra, der dort oben mit einer Laterne stünde im taghellen Licht und sich und der Welt mal ordentlich heimleuchtete. Unvermittelt warf er sich in die Brust und rief:

„Dativ, Genitiv! Hört ihr mich?” Lauschte und schmetterte: „Ihr wisst es noch nicht. Bald heißt ihr nur noch: Instinktiv!”

Er lachte. Dachte sich in Rage und ließ sich gehen: ,Smilies in den gelben Sack, animierte Emojis für antriebslose Sozialphobiker. Nerds, wie der ehrwürdige Stubenhocker jetzt heißt, außer man ist ein Honk, ein Vollhorst, eben ein Depp, und hat schon fünf Trends hintereinander verpennt. Hauptsache, die Seelenpickelretusche läuft auf Hochtouren, Pixel für Pixel und was der Router hergibt. Wir gehen zwar nirgendwo hin – navigieren mehr, als dass wir Wege beschreiten – eiern haltlos rum, folgen keinem inneren Pfad oder ständig einem anderen, bewegen uns kaum und sowieso kaum etwas. Man knutscht zu wenig, drängelt sich aber immer schön in den Fokus – ist en vogue, für die von gestern. Auf jeden Fall sind wir näher am Fokus als am Kuss. Aber das Bild! Es ist das Bild, das zählt. Wir sind Ich-AGs im Show-Modus, bevölkern als Selbstoptimierer wie eine Heuschreckenplage die Plattformen. Verpeilen zwar die Essentials, aber richten uns und einen Channel ein. Wir daten uns up (oder ab?) und sind doch down. All inclusive ist auch eine Form von alles ist nichts. Ramschniveau, Volksverarsche, raffiniert und doch so perfide abgezockt.´

‚Die Zugspitze hat an Zug und die Zuspitzer an Biss verloren’, dachte er. Die Wahrnehmung der feinen Unterschiede, die erst zur Urteilskraft befähige, sei allenthalben in Gefahr. Die Kunst der leisen und der lauten Töne, der Spiegelungen, das vielgestaltige Echo aus der Vergangenheit. Er sehnte das laue Lüftchen zarter Wort- und Stilblütendüfte herbei, die sich wie Ringelblumen an die Hirnwindungen schmiegen. Wollte den Sturm rufen, die dunkelwütigen, herausgeschleuderten Wortstämme, die Schwarzwaldtannen des starken Gefühls und dessen sprachlichem Ausdruck. Er vermisste die Grenzen, fragte sich, ob Linie, Schicht, Begrenzung, ja Trennendes, nicht eine besondere Bedeutung habe. Zu bereitwillig sah er uns die globalisierte Standardkost freimütig von der homomorphen, aalglatt geschälten Rute der Vereinfachung lecken.

Simpli(fi)cissimus!

Sah uns die Verflachungen des Geistes als einen Drive-In ins Gedankengebäude bejubeln. Twitter-Zwitter, Weltnomaden, Umhergeschobene, hundertfach verlinkte, aber linke Titten. Abgeschobene, Abgehängte, Ausgeklinkte. Delayed4ever. Zappel-Philipp-Fische im Kescher der Teilhabe. Eine Fangvorrichtung, die nun Netzwerk heißt, wenn es gut läuft und Network, was nach Arbeit stinkt, wenn nicht so gut. Der einsame Rufer F. beklagte den Verlust der Erhabenheit, des Besonderen und des stolzen Eigensinns.

Ich bin ein Stakeholder, denkt sein gegenwärtiges Ich. Ein Hipster; habe nicht umsonst eine Kindheit lang „Hipp-Gläschen” leergefressen. Ein Digital Native, ein Ureinwohner des Unbehausten, gehöre zum Stamm der Naiven, ein Global Player auf Playmobil. Ein Borderliner der Kulturen, ein Crossboarder, ein Grenzensprenger. Ich erkenne den Hype wie die Blasen. Es riecht nach Schwefel, nach Blähungen der Welt. Vermutlich furzt die Erde auf uns! Webster, Hipster, hin oder her.

Ich bin ein postfaktischer Neandertaler, schalt sich Herr F., mein Zuhause ist das Web. Seine Miene erhellte sich: „Ich bin Spiderman! Logisch, dass ich spinne!

Wenn es zu schlimm wird, bootet mich hoch oder bootet mich aus, geht auf Reset, macht einen Neustart! Ich probe den Ausbruch, ich bin ein Vulkan, ein Vielschichter, ich spucke Lava, Gedanken, Gefühle, reine Glut. Bin Teamplayer, aber stets auf Distanz. Cultural Avantgarde oder labere nur rum von carpe diem, noctem ... einen alten Scheiß! ... carpe, pah!

Poesie, Differenziertheit, Zärtlichkeit der Sprache? Tüddelkram! Hauptsache, es macht Laune oder irgendwie Sinn. 24/7 Kabbala und Liebe ...”

8.2017©nyx
.
*******y42 Mann
1.027 Beiträge
Nun, liebste Nyxe.
Dann lass uns das gute alte Wählscheibentelefon wieder einstöpseln,
Die verstaubte "Gabriele" 😊mit Textspeicher mit frischem Farbband versehen, gar nach der hoffentlich nicht gänzlich eingetrockneten Tinte für den Füller suchen und los gehts in eine aufregende analoge Welt.
Lass uns fabulieren, nach 20 Uhr natürlich, wg der Kosten und mit langem Kabel, den Bakelit Hörer unters Kinn geklemmt durch die Wohnung tigern...
Wo war noch grad der nächste Briefkasten im Dorf?
Ja!! Schreibt mal wieder, so ganz prähistorisch auf Papier oder sprecht miteinander...
Es wird wunderbar😊
*****har Paar
41.021 Beiträge
Themenersteller JOY-Team Gruppen-Mod 
Du wirst womöglich lachen, lieber sunnyday42, aber ich schreibe meine Briefe noch auf Papier und mit Füllfederhalter ...
*g*
Danke, liebe anima_nyx, für diesen Parforceritt! Möge er vielen ein Denkanstoß sein!
(Der Antaghar)
It´s me!
*********ld63 Frau
8.139 Beiträge
Deine Wortkunst...
... liebe Nyxe, lässt mich mal wieder staunen und lachen - und ist Wasser auf meinen Mühlen!! *bravo*

Ganz besonders deine "Schwarzwaldtannen" haben es mir angetan!*love*
anima_nyx:
Er sehnte das laue Lüftchen zarter Wort- und Stilblütendüfte herbei, die sich wie Ringelblumen an die Hirnwindungen schmiegen. Wollte den Sturm rufen, die dunkelwütigen, herausgeschleuderten Wortstämme, die Schwarzwaldtannen des starken Gefühls und dessen sprachlichem Ausdruck.

*roseschenk* Into

Und, liebe https://www.joyclub.de/my/4399301.matamateo.html:
Ich sehe sie vor mir, die alte Dame... gestern war ich in so einem Laden in einem kleinen Dorf, ganz hoch im Norden und ganz nah am Meer.... *herz*
******nyx Frau
1.322 Beiträge
Herzlichen Dank Euch ... *rotwerd*
*blumenschenk*
(Reiten macht einfach Spaß ab und zu ... *floet*)
@***ny. Jawoll, zurück ins Plusquamperfekt, genau das war mein Plan dabei *haumichwech* Und das dann ganz konsequent natürlich ,-).
Habe mir schon für mein Kommunikations-Equipment ein neues Device bestellt:

.
*****477 Frau
507 Beiträge
Liebe Grüße aus meinem Urlaub. Hier bin ich nur mit meinem Handy online. Meine Geschichte einzutippen erschien mir zu aufwändig, deshalb hab ich sie per Hand geschrieben. Also: Lesebrillen zücken und Euch hoffentlich ein wenig Freude an meinen Gedanken.
Juli
****orn Mann
11.994 Beiträge
******nyx:
Man knutscht zu wenig, drängelt sich aber immer schön in den Fokus – ist en vogue, für die von gestern. Auf jeden Fall sind wir näher am Fokus als am Kuss.

Was für ein unglaubliches Stakkato aus der virtuellen Welt. *faechel* Brillanter Text, an Wortvielfalt nur schwerlich zu überbieten.
*spitze*

Zu wenig wird geküsst ... ja, dem stimme ich vorbehaltlos zu, und so - wenn auch nur virtuell - füge ich meinen Worten gerne einen Knutscher bei.

*g*

*kuss2*
ein
ganz erfrischender Text, liebe Nyx
*blumenschenk*
Yup, Nyxe!
Dort Drop-, hier Pop Down.
Klasse, wie du trotz temporärer Nyxdudlie solch ungebremste Wortgewalt entpickelst!
Gefrierkost
Mich brauchste im Moment nicht mehr verpeilen. Mehr daneben Sein geht gerade wirklich nicht.

Ich will da gar nicht lange drumrumeiern - alsooo: Meene Alte hat mich voll abgezockt! Mich sitzen lassen wegen so einem Honk. Zack. Bumm. Futschikato.

Anundfürsich wär das ja sowieso schon länger gut für mich gewesen. Ich durfte eh schon lange nicht mehr ran und immer nur meine verständnisvolle Seite zeigen. Alles, was ich mir ersehnte, runterwürgen. Nur noch lauwarm auf Sparflamme nebeneinander herdümpeln. Brav und öde. Beide.Tüddelkram war nur noch. Rücksicht, Freundlichkeit. Nur manchmal hab ich noch Hoffnung geschöpft. Wenn ich das Eis nach einem Konflikt wieder zum Tropfen habe bringen können. Kam die letzte Zeit immer öfter vor. Deshalb hat es mich wohl auch so kalt erwischt.

Vielleicht ist es ihr jetzt zu dünn geworden. Das Eis. Hätte sie einbrechen können. Hätte mir wirklich ganz vertrauen müssen.
Schwupps isse auf den See nebenan von einem Freund und Kollegen geflüchtet. Heimlich. Zu einem Typen auf Ramschniveau. Was Streitkultur angeht. Hat sich ganz heiß einen neuen geangelt.
Und ist nach hinten raus zu mir eisekalt. Nullkontakt. Vielleicht weil sie hofft, dass meine Tränen so gefrieren, bevor sie sie sehen kann.

Pustekuchen. Ich taue gerade wegen meiner Tränen wieder auf. Ich bin zwar wütend auf sie, was auch heiß macht (zugegeben nicht so, wie ich es gern hätte) und meine Tränen und der Ultraschall meiner tiefsten Verzweiflungsbrüller halten mich eisfrei.
Ihre Kälte wird auf diese Weise satt mich früher oder später den soeben frisch geangelten Fisch am Nachbarteich einfrieren. Umso schneller, da er sich doch so schon im Wasser kaum bewegt hat. Danach wieder den Teich. Vielleicht will sie dann wieder in ihre alte Pfütze.

Hoffentlich nicht zu früh. Noch könnte ich nicht standhaft bleiben.

Aber und eigentlich. Mutig ist sie schon. Ich hätte es nicht geschafft. Hab immer geglaubt, es bräche ihr das Herz. Pustekuchen. Das schafft sie irgendwann alleine. Wenn sie es nicht irgendwann doch ganz auftauen lässt. Dass es selbst schlagen kann. Nicht mehr geschlagen oder mit inszenierten Konflikten zum Schlagen gebracht werden muss.

Jetzt fühle ich mich geprügelt und mein Herz blutet. Heftig. Aber es lebt. Mehr, als vor dieser verdammten Scheiße. Da war es auch schon fast gefroren.

Irgendwann bin ich ihr wahrscheinlich dafür dankbar. Sicher. Jetzt nicht. Jetzt könnte ich sie in einem Moment in der Luft zerreißen und sie im nächsten Moment anflehen, zu mir zurückzukommen.

Wenn ich durch bin, ist Basta. Sense mit Augenklimpern.
Nicht, dass ich sie nicht mehr liebe. Aber eben nicht mehr als Fisch.
It´s me!
*********ld63 Frau
8.139 Beiträge
Olove... das ist herzzerreissend!! 😨

Und gerade in der Form wieder mal auf den Punkt gebracht: Liebeskummer und Trennungsschmerz brachial.

Danke! *roseschenk*
******nyx Frau
1.322 Beiträge
Oooch Mensch, https://www.joyclub.de/my/748469.olove.html
*knuddel2*

Wenn es helfen würde, das Umarmen aus der Ferne! Wenn das Herz blutet und bei etwas, das so nah geht.
Lass es raus. Schrei! Wüte rum. Das tut gut.

Wir sind da und hören zu < Nyxe
******nyx Frau
1.322 Beiträge
Es ist angerichtet!
Heute habe ich das Vergnügen, Euch die ebenso herbeigesehnten wie gefürchteten acht Ingredienzien für unseren Lesefutterspeiseplan der kommenden Woche zu servieren:
*schleck*

Banane
Silberfisch
Diesel
abgebrüht
Suppe
Ventil
Milchglas
messerscharf

Inmitten der Sommerfreuden und mit nur 168 Stunden Garzeit ,-), habe ich die Zutaten nicht alle auf dem Wochenmarkt des Abstrusen in Form von ganz exotischem Wortgemüse besorgt, sondern hauptsächlich vielseitige Früchtchen genommen.

Nun hoffe ich, sie lachen Euch an, Ihr kriegt Appetit aufs Schreiben und tischt uns ordentlich was auf.


*koch* | KitchenMaid
**********henke Mann
9.638 Beiträge
Wie schön,...
... das es den Kommissar Banane ist, ob Silberfische in seinem Wunschkeller hausen und sein Modus kein Diesel ist. Abgebrüht wie er ist, wird er weiter Suppe aus Dosen essen und das Ventil ...

Mehr verrate ich nicht, freut euch auf morgen früh *g*
****orn Mann
11.994 Beiträge
******nyx:
Es ist angerichtet!

Das gibt mit Sicherheit ein zauberhaftes Menü!

*g*
**********henke Mann
9.638 Beiträge
Grange - Interpol
Der Kellner brachte die Trüffelsuppe und Grange knackte die Blätterteighaube, tunkte den Löffel ein und genoss Schluck für Schluck, Bissen für Bissen dieser Köstlichkeit. Das war was anderes als Banane, auch wenn der Kommissar einige sehr raffinierte Gerichte mit dieser Kaliumbombe kannte. Die Suppe sah beinahe aus wie Diesel wegen des Porto und der schwarzen Trüffel, Grange wunderte sich über sich, wie er auf einen solchen Vergleich kommen konnte, er, der Gourmet. War er nach der langen Fahrt und durch seine neue Bestimmung schon zu abgebrüht, kein Schöngeist mehr? Er brauchte unbedingt ein Ventil!

Während er noch sinnierte, war er mit der Suppe fertig und der Kellner, der seine Entrücktheit fast körperlich spüren konnte, stellte wortlos das Bresse-Huhn vor den Kommissar und füllte Wein nach. Noch nie hatte Grange so zartes Geflügel verschnabuliert, vielleicht abgesehen von seinem eigenen Tandoori-Huhn. Die Flusskrebse schmeckten ganz anders als Hummer, auch wenn sein letzter Hummer lange her war. Persönlich hätte er dieses Essen wohl eher nicht mit einem Makkaronigratin kombiniert, sondern eher mit etwas aus Reis, aber vielleicht war gerade das der grandiose Einfall von Bocuse gewesen.

Grange schluckte den letzen Bissen der Köstlichkeit herunter und trank den letzten Wein, als ob er es aus einem Milchglas täte. Er war der einzige Gast um diese Zeit, und als in der Toilette das Licht einschaltete, flitzten die Silberfische in Deckung. Aha, also auch hier hatten sie mit den Biestern zu kämpfen, wobei, warum eigentlich, denn wenn er sich richtig erinnerte, so schrieben sie doch: „Vereinzelt in Bad oder Küche auftretende Silberfischchen sind harmlos. Ein extremer Befall kann auf ein Feuchtigkeitsproblem und Schimmelbefall hindeuten. Die Silberfischchen sind hier nur ein Warnsignal. Sie mildern sogar den Schimmelbefall, da sie sich von diesen Pilzen ernähren. Außerdem fressen sie Hausstaubmilben, die beim Menschen Allergien auslösen können. Daher sind sie auch als Nützlinge zu betrachten. Sie sind keine Krankheitsüberträger; eine Bekämpfung ist aus hygienischer Sicht nicht erforderlich.“ Das war also so ähnlich wie mit den Spinnen, die die Fliegen fräßen, kombinierte er messerscharf und hielt Ausschau nach Spinnenweben in den Ecken.

Draußen auf der Straße überschlug er als erstes seine Reisespesen, niemand hatte von ihm eine Abrechnung verlangt, ganz im Gegenteil, im Handschuhfach lag eine Liste mit Adressen, an denen er in ganz Europa konspirativ an Bargeld herankäme und trotzdem hatte der Kommissar jeden Beleg aufgehoben. Das ging nicht raus, seit er früher immer seine Steuer selbst ausgerechnet hatte. Nun, es gab Ausnahmen. Dem Berber oder dem SDF, wie sie in Frankreich sagten, warf er ein große Münze in die Mütze, er war in Spendierlaune und überlegte sich schon, wo auf seinem weiteren Weg er Rosé für die Herrin des Kellers kaufen wollte. An der Rhône wehte ein Lüftchen voller Feuchtigkeit, die Regenfälle der letzten Tagen hatten auch den Pegel ein wenig ansteigen lassen.

Sinnierend schlenderte er zu seinem Wagen zurück, und er musste die Fernbedienung drücken, damit er ihn zwischen den zwanzig anderen silbernen Modus auf dem Interpolparkplatz fand. Als er die Wagentür öffnen wollte, spürte er von hinten eine Hand auf der rechten Schulter und eine Stimme raunte:

„Begleiten sie uns ohne Aufsehen, wir haben ein paar Fragen an sie!“
******nyx Frau
1.322 Beiträge
Nun isses raus!
„Begleiten sie uns ohne Aufsehen ...”

Grange wird also von Interpol verdächtigt.
Er soll Wiki ein Silberfischchen aus der Tasche gezogen und eine „Kaliumbombe” im Kopf haben. (Demnach könnte es dauern, bis der Kerl wieder mal Milch aus'm Milchglasglas kriegt, ein Dieselsüppchen oder irgendein „zartes Geflügel verschnabulieren” kann ,-).

Junge, Junge, ermittelst Du schnell, Kamelienschenke *superman*

*top* Ein klasse Start in eine getrüffelte Woche!
*******y42 Mann
1.027 Beiträge
Das Rennen der Stadt
Sonntag, 20.08.2017, 5:35

Der Wecker dröhnt, ächzend findet er aus fernen Traumwelten zurück ins Hier und Jetzt.

Sein Blick durchs Fenster in die morgendlich graue Suppe, die da vor seinem Fenster herum wabert, wirkt wie durch Milchglas.

„wenn das Wetter nicht bald mal auf Sommermodus schaltet, gibt’s hier mehr Silberfische an Land als andere Fische in der Elbe“, sinniert er betrübt.

Schnell, ab unter die Dusche, heute ist der große Tag, für den er seit Wochen, ach was, seit Monaten trainiert hat, für den er seine Waden und Oberschenkelmuskeln bis zur völligen Verkaterung getriezt hat.

Das Rennen der Stadt. CYCLASSICS.

Sein Adrenalinspiegel steigt merklich, der dicke Kloß im Bauch nimmt gewaltige Formen an. Zittrig schiebt er sich schnell noch eine Banane hinter die Kiemen.
Jetzt rauf aufs Rad und ab geht’s runter zur Alster.

Messerscharf nimmt er die letzte Kurve an der Sechslingspforte, wäre dabei aber fast noch mit einem stinkenden Diesel kollidiert. An der Alster kommt er schon gut in den Tritt, das Rad läuft wunderbar.

Er fühlt sich pudelwohl. Als abgebrühter Profi, der die Tour schon etliche Male hinter sich gebracht hat, weiß er haargenau, was auf ihn zukommt, wie er das Rennen angehen wird.

Er ist früh genug am Start, um sich einen guten Platz in seinem Startblock zu sichern, kommt mit einer Gruppe einheitlich gekleideter Mitstreiter ins Gespräch, erkennt dass sie ungefähr auf seinem Niveau fahren werden und beschließt sich ihnen anzuschließen.

Eine gute Gruppe zu finden, ist das A und O. Nur mit ausreichend Windschatten, sind die Geschwindigkeiten drin, die er sich vorgenommen hat.

Sonntag 20.08.2017, 7:55


START. Es geht los.

Um ihn herum Tausende, die ihre Schuhe in die Pedale klicken, die ersten Räder surren los, er tut es ihnen gleich.

Ein Knall. Ein Blick nach unten.

Das Ventil an seinem Vorderrad hat dem hohen Druck in seinem Reifen nicht standgehalten.

Fassungslos sieht er der Meute nach…
****orn Mann
11.994 Beiträge
*******y42:
Fassungslos sieht er der Meute nach…

*oh*

So schnell kanns gehen!
*******y42 Mann
1.027 Beiträge
Ich hatte Glück und bin super über die Strecke gekommen. Aber meinen Nebenmann am Start hats genau so erwischt...😬
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