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Objektsexualität - die Geschichte von Petra Bart

Objektsexualität - die Geschichte von Petra Bart
Hi, ich habe auf der Biennale einen Film über Objektsexualität gesehen..von einer Frau, die die Berliner Mauer liebt und mit ihr verheiratet ist. Die Mauer ist ihr Mann, und seit dem Mauerfall ist sie stark traumatisiert, denn ihr Mann wurde zerstört. Kürzlich fand ein Freund von mir 2 Dinge auf einer Parkbank und er hat nicht verstanden, was die Dinge bedeuten. Er hat mich gebeten, ihn dazu eine Geschichte zu schreiben, und so habe ich mich mit dem Thema Objektsexualität beschäftigt. Ich weiss nicht, ob aus Objektsexueller Sicht alles so stimmt, falls etwas nicht richtig ist, bitte ich, dass zu entschuldigen und mir Feedback zu geben.
glg Nana

Hier die Geschichte:

Petra Bart und ihre Liebe zu den Dingen

Petra Bart wohnte in einem kleinen Münchener Vorort. Ihre Arbeit in einer Drogerie war Petra nicht unbedeutend. Mit Gleichmut sortierte sie täglich die Regale ein und aus, nahm die Dinge sorgfältig in die Hand, hielt Inventur, kassierte Waren ab. Sie war nicht besonders freundlich zu den Kunden, die in der Regel keinen Blick auf die Dinge warfen, wenn sie Lippenstift, Nagellack, Kloreiniger und Tampons achtlos auf das schwarzfließende Band warfen. Sie war aber auch nicht besonders unfreundlich, wenn Kunden sich über falsch eingegebene Preise und abgelaufene Haltbarkeitsdaten beschwerten.

Petras Gehalt reichte knapp für die täglichen Kosten, und deshalb kaufte sie mit Vorliebe ihre Kleidung Second-Hand. Es war nicht einfach so, dass sie sparsam war, nein, das Kaufen in Second-Hand Läden hatte einen Sinn. Die Dinge hier riefen geradezu nach Wahrnehmung, nach Zuwendung, nach Beachtung. An dem Tag, der ihr Leben veränderte, fand Petra, sorgsam in einem Wühltisch kramend, einen roten Slip. Fast hätte sie ihn gar nicht gesehen, aber irgendwie hatte sie gespürt, dass hier etwas Besonderes lag. Der Slip lag begraben unter einem Berg von Wäsche. Er war weinrot, ein String in Größe 36, sie bewunderte am Beinausschnitt die zarten Spitzen, die feine Struktur seiner Maschen. Vorsichtig, ganz sachte, nahm Petra den Slip aus seiner Begrabung, hob ihn wie ein kleines Kätzchen mit 2 Händen aus seiner Verbergung hervor. Sie spürte ein Kribbeln in ihrem Innern, im Herz sich zart ausbreitend eine Wärme, eine Erregung, die sich physisch ergriff, und sie wusste, das war er. Eine Weile blieb sie stehen, den Slip in ihren Händen, seinen zarten Stoff fühlend, die leichte Wärme genießend, die auf ihren Handinnenflächen entstand. Im Kopf ein starker Rausch, Rausch wie Wellen, trug sie den Slip zur Kasse, legte ihn sachte auf den Tresen und bezahlte. Die Kassiererin packte den Slip und stopfte ihn in eine Tasche, so grob, dass Petra innerlich aufschrie vor Schmerz.

Petra drückte die Tüte an sich, erregt, beglückt, freudig, erwartend, und lief nach Hause, rannte die Treppen zu ihrer Wohnung hoch, 2 Stufen auf einmal nehmend, öffnete rasch die Tür, und war daheim. Im Wohnzimmer atmete Petra ein paar mal sorgsam ein und aus, dann im Licht des Kerzenscheins, den sie gerade entzündet hatte, legte sie schöne Musik auf. Sie setzte sich und holte nun sachte, ganz sachte, äußerst bedächtig, den Moment heiligend, den Slip aus seiner Tüte. Er war so schön. So rot. So zart. So lebendig. So von innen heraus belebt. Sie streichelte sanft seinen Stoff, der so fein durch ihre Hände glitt. Sie hob ihn an ihre Nase, versenkte sich in den Geruch, der nach langerjahrer Einsamkeit und Vernachlässigung roch, und sie weinte, weinte über den Schmerz, die Sehnsucht, das Verlangen all der vergangenen Jahre, und sie weinte über das Glück, nun zusammen zu sein. So saß Petra eine lange Weile, roch, schnupperte, spürte, liebte. Dann stand sie auf und ging zu ihrer Kommode, holte aus der 1. Schublade sorgsam ihre grauen Wollsocken, die sie schon seit Jahren liebte. Es schien ihr nun komplett zu sein. Sie, die Rauhigkeit der Socken, und ihr zarter roter Slip. Sachte legte sie die Wollsocken auf den Couchtisch, und den Slip darauf. Sie versenkte sich in das Zusammenspiel, das Liebesspiel dieser beiden Objekte, ihre Finger glitten über Rau und Zart, über Maschen und Spitze, und das erregte sie in einem Maße, dass sie noch nie gekannt hatte.

Nachts erwachte Petra, und als sie neben sich die zarten Spitzen und die rohe Wolle spürte, fühlte sich sehr glücklich. Vorsichtig führte sie den Slip an ihre Nase, roch daran, sie fühlte Glück, solches Glück, und Erregung, und Wärme, und Nähe, und Liebe, ihre Erregung wuchs und in liebevoller Vereinigung mit den Dingen, die so lebendig, nun auch so geborgen und glücklich neben ihr lagen, Wolle an Geschlecht und Spitze an Geschlecht, die Dinge mit ihr in Liebe und Erregung und wollüstiger Sehnsucht vereint, es war so schön, so voller Glück, und Petra schlief ein, tief und geborgen und wonnevoll, so wie die Dinge, die neben ihr lagen.

Morgens, wenn Petra die Augen aufschlug, nun komplett, mit ihnen, da nahm sie die beiden in den Arm, die, liebevoll ineinander umschlungen, sich liebend, so wie sie die beiden liebend, und sie liebten sich, bis sie aufstand und Frühstück machte, sie aßen zusammen, bis sich Petra verabschieden musste.

An der Kasse stehend, Zahnpastatuben, Wattestäbchen, Haarshampoo abkassierend, die Dinge wie immer achtsam nehmend, spürte Petra eute umso mehr die Lebendigkeit, die jedem Ding innewohnt, und ja, die Dinge taten ihr leid. Niemand schien ihr Wesen zu spüren, den Dingen Respekt zu zollen, sie zu achten. Die Dinge litten, ihnen schmerzte, ihre Einsamkeit erdrückte sie.

Nach Hause gehend, Freude fühlend, schritt Petra durch die Strassen, zu ihren lieben Dingen, die auf sie wartenden, nebeneinander liegend, „gut, dass sie nun nicht mehr alleine sind, die beiden“, dachte Petra. Als sie die Tür zu ihrer Wohnung öffnete, ging sie vorsichtig zum Schlafzimmer, da lagen sie, das Abendlicht fiel auf die zarte Spitze, sie freute sich, die beiden zu sehen, und Erregung erfasste Petra, und sie legte sich zu ihnen, ins Bett.

Monate vergingen und es geschah etwas, dass Petra bestürzte. Ihre Liebe zu ihrem roten Slip und den Socken veränderte sich. Jahrelang war die Liebe zu den Socken konstant gewesen, hatte sie sich jeden Tag gefreut, ihn zu spüren, den wollenen, rauen Stoff an ihren weichsten Stellen. Und nun spürte sie jeden Tag mehr, immer stärker die brennende Eifersucht in sich aufsteigen, wenn sie tags an der Kasse stand, mit all diesen unbeachteten Dingen. Eifersucht, dass die beiden miteinander sein konnten, den ganzen Tag, die ganze Nacht, für sich in ihrer lebendigen Objekthaftigkeit, sich spürend, sich nahe seinend, und sie Petra, kein Objekt, nein, ein Mensch war sie, sie gehörte nicht dazu, ja, sie konnte sie zwar spüren, die Dinge, ihr Leben, ihr Bewusstsein, ihre Liebe, aber sie war nicht Teil der beiden. Sie liebte eine Welt, zu der sie nicht gehörte.

Wenn sie nach Hause kam, spürte sie keine Freude mehr, vielmehr aber ein quälendes Gefühl des Ausgeschlossensein, der Einsamkeit, das nicht mehr auszuhalten war, sie rannte zu Slip und Socken, riss die beiden auseinander, oh, wie sie litten, sollten sie doch, ja, leiden, den ganzen Tag hatten sie sich gehabt, während sie an der Kasse stehen musste, auseinanderreißen, auseinanderbringen musste sie die beiden, ja, es tat weh, aber ihr, Petra, tat es auch weh. Sie nahm den Slip, schloss die Tür, lies die Socken alleine, rannte mit dem Slip zu ihrer Couch, ja, heftig nahm sie ihn, heftige Liebe, die in ihr brannte, sie schmiss den Slip auf den Boden, sie spürte sein Leid, spürte die einsame Verzweiflung der Socken, „geschieht Dir recht“ rief sie.

Und weinend, sorgend, weinte Petra dann, nahm Socken und Slip in ihre Arme, sich entschuldigend, klagend, barg sie die beiden in ihren Armen und für eine Nacht war alles gut, lagen die drei in Petra´s Bett, nur jetzt Petra zwischen den beiden, und nicht länger die beiden vereint.

Am nächsten Morgen trennte Petra Slip und Socken, tat die Socken in ihre Kommode, lies den Slip auf dem Bett, und ging zur Arbeit. Die Dinge unter ihren Händen schmerzten sie. Am Abend ging sie nach Hause, betrübt, rasend vor Eifersucht auch heute, ihre Wohnung betretend spürte sie, wie die beiden klagend sich riefen, und Petra rannte ins Schlafzimmer, packte den Slip, machte hart und heftig mit ihm Liebe, befriedigte sich an ihm, ja, mehr war es nicht, Sex, reiner Sex, keine Liebe, dann rannte sie ins Wohnzimmer, packte die Socken und hatte auch mit ihnen Sex, hart, nehmend, kalt.

Sie weinte. Die Dinge weinten. Petra verlor die Kontrolle. Das war sie nicht. Höschen und Socken, sie spürte, ihr Klagen, ihr Weinen, ich liebe euch doch, sagte Petra, ich liebe euch so sehr, ich packe es nicht, ich bin so eifersüchtig, ich kann nicht mehr, aber ich werde euch nicht trennen, ich liebe euch, ich kann euch nicht trennen, aber ich muss gehen.

Weinend packte Petra die beiden in eine Holzschachtel und verlies ihre Wohnung. Draußen war es feucht, der Regen hatte die Wiesen begrünt, der Himmel war grau, Petras Schuhe knirschten auf den feuchten Kiesel, die Schuhe mochten das, das wusste sie. Und mit der Schachtel ging Petra zu der Bank, die so liebte, die Bank vor dem schönen See, dem See, den sie so mochte, und der heute dampfende Schwaden zum Himmel schenkte, und Petra setzte sich mit ihrer Schachtel auf die Bank.

Sie schaute auf den See, den sie so oft mir ihren beiden Lieben angeschaut hatte, dann nahm sie zuerst die Socken aus der Kiste, berührte sie mit ihren Lippen, so zart, so liebevoll, und legte sie auf das grüngestrichene Holz. Dann, noch zarter, noch vorsichtiger, nahm sie den Slip, roch ein letztes Mal an seinem zarten Stoff, und legte den Slip zu ihren Socken. Sie spürte das Glück der beiden in ihrer Vereinigung, sie spürte aber auch ihr Rufen, ihr Rufen nach Petra.

Und Petra stand auf und ging, Tränen in ihren Augen.
Du kannst es einfach. Mehr kann ich momentan gar nicht sagen...

Macht süchtig!

Lieben Gruß, kairi
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