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Dirtytalk & Kopfkino
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Geschichtenspiel_Teil_40

*********ynter Frau
9.559 Beiträge
Neue Töne...
@ Tom

Erscheint ein Regenbogen am Firmament, verklärt sich sein Blick und er ist im Geiste ganz woanders. An fremden Gestaden, in unerbittlichem Sand, unter großen Palmen.


Eine Betrachtung - zart poetisch mit fein hineingewobener Melancholie und der Erkenntnis, dass das Glück nicht unbedingt in der Ferne wohnt.

*top*
******s23 Frau
12.703 Beiträge
@Ghostface
Es ist wie Sakura, die japanische Kirschblüte. Der Baum wird schneeweiß. Alle Blüten sind weit offen und der nette Baum reckt sich, streckt sich und hat gute Laune.

Wunderschön beschrieben *g*

Daheim ist dort, wo man sich wohl fühlt.
Das kann überall sein - auch Zuhause.

*top*
Ja, so ist es Tom
Daheim oder Zuhause ist da,
wo die Seele sich wohl fühlt, zur Ruhe kommt

Ev
**********henke Mann
9.638 Beiträge
Heute...
... habe ich den Kelch erhalten!

Die Wörter lauten:
  • Dame
  • Kleid
  • Barmann
  • Halsband
  • katzengleich
  • blau
  • streicheln
  • verfassen


Ich bin gespannt, was daraus wird *g* .
*********nd_69 Frau
7.368 Beiträge
Die Dame entledigte sich ihres Kleides vor dem Barmann. Lediglich das Halsband behielt sie an, als sich zur blauen Stunde katzengleich über die Theke beugte. "Lass uns ein weiteres Kapitel unserer Liebelei verfassen!", flüsterte sie, bevor beide hinter der Bar zu Boden sanken.
*******day Frau
14.249 Beiträge
Windy
Sowas von Dir? *schock* Das ist ja schon fast ein FSK18-Anwärter *oha*
*********nd_69 Frau
7.368 Beiträge
*nono*

bis eben haben sie sich ja noch nicht mal gestreichelt. *raeusper*
*******day Frau
14.249 Beiträge
Vorspiel wird bekanntlich überbewertet *haumichwech*
**********Engel Frau
25.297 Beiträge
Gruppen-Mod 
Bin ich blind, oder hast Du das Wort "streicheln" vergessen?
*********nd_69 Frau
7.368 Beiträge
Das hab ich doch nachgeliefert, Engelchen. *tuete*

Aber ich bin zur Zeit nicht ganz zurechnungsfähig... *traurig*
**********Engel Frau
25.297 Beiträge
Gruppen-Mod 
Okaaaay! *ggg*

Das mit der Zurechnungsfähigkeit kenne ich auch zu gut ... *hi5*
It´s me!
*********ld63 Frau
8.139 Beiträge
Regen
Durch die offene Tür hörte sie die Regentropfen auf die Holzdielen des Balkons aufschlagen, vereinzelt erst, dann immer schneller werdend, vereinigten sie sich zu einem rhythmischen Trommeln. Den typischen Geruch nach feuchtem Laub und Erde, der dem Regen voraus gegangen war, hatte sie zwar wahrgenommen, aber ausgeblendet. Es war Ostern und vor ein paar Tagen hatte sie noch in der Sonne gesessen und die frühlingshafte Wärme genossen. Doch seit drei Tagen war es unerwartet frostig geworden, die Temperaturen waren um knapp 10 Grad gesunken, einfach so und ohne Ankündigung.

Sie lauschte dem Regen und ihren Gedanken, und kam zu dem Schluss, dass alles, was geschah, nur folgerichtig war und abbildete, was sich auf anderer Ebene schon angebahnt hatte: Eine erneute Annäherung und aufkommende Hitze, die fast explodierte – und kurz darauf ein eiskalter Guss. Auch das kannte sie schon von ihm, dieses Muster hatte ihre Beziehung geprägt. Der eiskalte Regen kam vor zwei Tagen in Form von Nichts: keine Antwort auf ihre Nachrichten. Er ließ sie einfach im Regen stehen und schloss wortlos die Tür. Eine verbale Ohrfeige hätte wirkungsvoller nicht sein können. Sie brauchte zwei volle Tage, um sich halbwegs davon zu erholen, und konnte danach nicht mehr in den Spiegel sehen, ohne sich zu schämen.

Das fragile Halsband, das sie beide verband, war ein unsichtbares, gewoben aus exzessiver Nähe und kompromissloser Distanz. Und wenn sie ganz ehrlich mit sich war, war seine Botschaft ganz eindeutig: „Komm mir bloß nicht zu nahe und halte dich aus meinem Leben raus!“
Verdammt! Sie wusste es doch, sie hatte es vorher schon gewusst. Er hatte keinen Hehl daraus gemacht, wo ihr Platz in seinem Leben war. Genau genommen gab es keinen. Hätte denn einer kreiert werden müssen, wäre er am Fuße der Kellertreppe, oder dahinter, also an einem Ort plaziert worden, den man selten besucht, und schon gar nicht aus freien Stücken. Da geht man vielleicht hin, weil man etwas vermisst, an das man nicht denken will und darf. Ab und zu schaut man nach, ob es nach da ist. Sonst aber nicht. Das Thema an sich ist ein Kellerkind, das er aus seinem Alltagsleben verbannt hat, und zwar rigoros.

Doch immer, wenn sie auf ihn traff, oder er auf sie, wurde es akut. Dann gingen die Alarmglocken an, und zwar alle Neune. Dann roch es schnell so verbrannt, weil alle Sicherungen auf einmal durchbrannten, die hoffnungslos veraltet waren und nichts mehr aushielten. Weil die ganze Mechanik überholungsbedürftig war und so einem erotischen Ansturm nicht mehr standhalten konnte, ganz zu schweigen davon, dass er darauf noch angemessen hätte reagieren könnte, selbst wenn er wollte.
Die Kellertür wurde also schnell wieder zugeworfen und mit drei Schlössern verhängt. Das ging ganz fix, darin hat er mittlerweile Routine. Und dann schnell die Beine unter den Arm genommen und nichts wie weg. Die Geister, die ich rief... die kamen zuverlässig immer wieder zu ihm zurück. Sie kamen ganz nah ran und grinsten ihm hämisch ins Gesicht und riefen: „Naaaaaa, genau das wolltest du doch...? Hast du nicht davon geträumt, hm? Und jetzt plötzlich drückst du dich wieder? So ein Pech aber auch. Nun gut, wir kommen wieder, dessen sei dir gewiss.“

Es war nicht notwendig, deswegen lange Nachrichten und Erklärungen zu verfassen, nein. Das konnte er auf der linken Arschbacke absitzen. Wogegen er hingegen nichts tun konnte, war die Versuchung. Sie schlich sich immer heimlich durch die Kellertür in der blauen Stunde, früh am Morgen, wenn er wehrlos im Halbschlaf lag. Sie setzte sich dann auf seine Brust und summte, und streichelte über seine Lenden.
Wie damals in dieser Bar in Venedig, als der ölige Barmann ihm einen „Sex on the Beach“ kredenzte. Plötzlich stand diese Dame im roten Kleid in der Tür und sah ihn an. Ja, ihn sah sie an, verdammich! Und er musste doch zurück ins Hotel, zurück zu seiner Frau. Er war ohnehin schon viel zu spät dran.
Doch genauer betrachtet, hatte sich auch daran nichts geändert, bis heute nicht.

Und jetzt brennt es wieder, auf beiden Seiten. Doch auch das geht vorbei, dachte sie sich schließlich und schenkte sich ein Glas Rotwein ein. Bis zum nächsten Mal.
Die Katzenfrau
Es schien ein ganz normaler Tag für den Barmann. Wie immer stand er in seinem Hemd hinter der Bar, bediente die Gäste. Meist waren das Touristen, die einmal das Abenteuer Afrika erleben wollten.

Seit vielen Jahren arbeitete er schon hier. Unendlich viele verschiedene Menschen hatte er in dieser Zeit kennengelernt, Männer und Frauen, weiß und schwarz, Alt und Jung. Aus allen möglichen Schichten der Gesellschaft kamen sie. Der Barmann konnte zahlreiche Geschichten über seine Gäste erzählen. Es gab kaum etwas, dass er noch nicht erlebt hatte.

Doch so eine Dame wie diese hatte er noch nie gesehen. Er wusste nicht einmal genau, wann und wie sie in seine Bar gekommen war. Plötzlich saß sie einfach da. Sie war jemand, den man im Gedächtnis behielt. Die Frau trug ein tiefschwarzes, enganliegendes Kleid an ihrem perfekt geformten Körper. Ihr Haar fiel in ebensolchem Schwarz über ihren Rücken. Es reichte ihr bis zum Hintern, glänzte seidig im Schein der Lichter. Ihm fiel auf, dass sie barfuß war. Doch das war nicht das Besondere an ihr. Dies waren ihre katzengleichen Bewegungen, geschmeidig und elegant. Gerade griff sie zu ihrem Glas, trank den letzten Schluck. Alles sah danach aus, dass sie aufbrechen wollte.

Einen kurzen Augenblick lang bedauerte der Barmann dies. Er würde sie wohl nie wiedersehen. Warum ihm dieser Gedanke missfiel, vermochte er selbst nicht zu sagen. Seine Blicke folgten ihr bis zum Ausgang. Da die Bar offen war, konnte er sie noch einen Moment beobachten. So sah er, wie sie sich zu einem Panter hinab beugte. Wo kam der nur her? Den hatte er gar nicht bemerkt.

Das Fell des Tieres schimmerte ebenso schwarz wie das Haar seiner Besitzerin, die ihm sanft über den Kopf streichelte. Die Katze hob ihren Kopf, sah die Dame mit strahlend blauen Augen an. Fast schien es, als kommunizierten die zwei miteinander, als gäbe es eine Art tiefe Verbindung zwischen den beiden. Die Frau wendete sich ab, schlenderte Richtung Dschungel. Obwohl das Tier kein Halsband und keine Leine trug, folgte es ihr unverzüglich. Seite an Seite schritten die zwei, ganz dicht nebeneinander. Ihre Körper berührten sich dabei. Ihre Bewegungen passten sich immer mehr aneinander an. Es schien fast so, als würden sie miteinander verschmelzen. Verwundert rieb sich der Barmann die Augen. Als er sie wieder öffnete, sah er nur noch den Panter, der mit stolzen Schritten verschwand, ohne zurückzuschauen.

So etwas hatte er noch nie erlebt. Das musste er unbedingt in seinen Memoiren erwähnen, wenn er diese eines Tages verfasste.
Samstag Mittag Iris Blau


Nie wieder gehe ich mit Iris einkaufen. Wie betrunken oder gierig muss ich gewesen sein, als ich mich unwissend der Dinge, die da auf mich zukämen, auf den Höllenritt einließ, sie in die Stadt zu begleiten und ihr als Kuli zur Seite zu stehen.

Samstag Morgen, 8:30 Uhr, ich rein in die S-Bahn und dann ab in die Innenstadt. Pünktlich um neun haben wir uns am Osteingang der "Shopping Mall" verabredet. Das ist eines dieser modernen und riesigen Einkaufzentren, in dem es all' die schönen Dinge gibt, die Damenherzen höher schlagen lassen. Ich bin zu spät. Wild mit ihrer Handtasche fuchtelnd kommt sie mir entgegen, als ich um Viertel nach neun um die Ecke biege, um ahnungslos in mein Verderben zu rennen.

Eine Begrüßung findet nicht satt. Bevor ich dazu komme, eine Entschuldigung zu verfassen oder ein Wort zu sagen, legt sie mir kurzum ein Strasshalsband mit kurzer Leine an. "Damit ich dich leichter beaufsichtigen und hinter mir herziehen kann", lauten ihre erklärenden Worte.

Der Gedanke, fortan ihr Hündchen zu sein, ruft das Gefühl leichter Übelkeit in mir hervor. Während ich krampfhaft nach Atem ringe, streichelt sie liebevoll über mein Haar. "Nicht aufregen, Horsti, du schaffst das!"

Zum Fremdschämen fühlte ich mich, als wir unzertrennlich die heiligen Hallen betreten. Ich verspüre große Lust, mein Bein zu heben und in bester Hundemanier an die nächste Marmorsäule zu pissen. Doch gerade, als ich dazu ansetzen möchte, zieht sie mich mit einem jähen Ruck in die andere Richtung auf ein Schaufenster zu. "Das blaue Kleid da, wie hübsch es aussieht, wie findest du das, Horsti?" Ein älteres Ehepaar wendet sich kopfschüttelnd von uns ab, als mir der Gedanke durch den Kopf schießt, dass mich blaue Kleider immer irgendwie an Müllsäcke erinnern. "Wunderschön ist es, Iris, darin siehst du bestimmt weg äh umwerfend aus."

Sechs Stunden, neun Geschäfte und acht große Einkaufstaschen später ist der richtige Zeitpunkt für Unterwäsche gekommen. Meine Halsmuskulatur schmerzt und meine Arme sind lang. Durstig hechele ich brav hinter ihr in die Intimboutique hinein. Drei winzige rosa Schlüpper, dazu passende Hemdchen und einen lila BH mit Spitzenbesatz probiert sie an. Die Anblicke, denen sie mich dabei aussetzt, haben allerdings wenig Katzengleiches an sich. Doch ich nicke, auf ein Belohnungsbier hoffend, stets nett und wohlwollend. Auf dem Weg zur Kasse packt sie "en passant" noch einige Päckchen mit schicken Strümpfen in den ohnehin schon vollen Einkaufskorb.

"Wie möchten Sie bezahlen?", fragt mich ein schmalziger Kassierer grinsend. Zähneknirschend antworte ich:

"Ich zahle bar, Mann!"



Tomboy, Ostermontag 2017
******ier Frau
36.369 Beiträge
Dame
Kleid
Barmann
Halsband
katzengleich
blau
streicheln
verfassen


Montag Abend in meiner Lieblingskneipe sitzend, ich verfasse gerade mein persönliches Wochenprogramm vor meinem geistigen Auge, da sehe ich eine wunderschöne Dame zur Tür hereinkommen.
Eben habe ich noch überlegt, ob ich dem Barmann auffällig unauffällig meine Telefonnummer hinüber schiebe, aber bei ihrem Anblick kann ich an nichts anderes mehr denken.
Katzengleich bewegt sich sich zur Bar, sie strahlt Schönheit und Eleganz aus in ihrem royalblauen Kleid, mir stockt der Atem, es wird merklich stiller im Raum.
Ich schaue sie an und erfreue mich an ihrem Zauber. Gerade als ich sie ansprechen möchte, um ihr ein Kompliment zu machen, da kommt ein Herr aus einer dunklen Ecke langsam auf sie zu, er war mir gar nicht aufgefallen, ich staune.
Der Herr bleibt direkt hinter ihr stehen, streichelt zärtlich ihren Nacken, flüstert ihr etwas ins Ohr und holt dann betont langsam ein Halsband aus seiner Tasche.

Ich denke noch: 'Was?! Hier?!'
Und da hat er es ihr schon angelegt. *love*

(cop. wolfsgier)
******nyx Frau
1.322 Beiträge
Am laufenden (Hals-)Band ...
Ihr Produktivlinge legt ja ein schönes Tempo vor angesichts der neuen Begriffe!
*top*


Das fragile Halsband, das sie beide verband, war ein unsichtbares, >> gewoben aus exzessiver Nähe und kompromissloser Distanz.
*bravo*

„Komm mir bloß nicht zu nahe und halte dich aus meinem Leben raus!”
Verdammt! Sie wusste es doch, sie hatte es vorher schon gewusst. Er hatte keinen Hehl daraus gemacht, wo ihr Platz in seinem Leben war. Genau genommen gab es keinen.

Intensiv, IntoTheWild63. Natürlich nicht im eigentlichen Sinne schön ,-), die Anziehungskraft und Gefühlslagen sind es, die nachvollziehbar beschrieben sind und mich mitnehmen. Vermutlich kennt sie auch jeder und sie sprechen etwas universelles Menschliches an.


https://www.joyclub.de/my/3262892.herecomesthesun.html, *mrgreen*:

... als mir der Gedanke durch den Kopf schießt, dass mich blaue Kleider immer irgendwie an Müllsäcke erinnern.

Also ich hab' ein richtig gutes Verhältnis zu blauen Müllsackkleidern *zwinker*. Das liegt ja geradezu vor dem Auge des Betrachters und auf der Hand ,-).

Amüsant, wenn ein Klischee quasi aus jedem Wort tropft.


Schöne Idee der Gleichsetzung der Frau mit und als dem eigentlichen Panther, https://www.joyclub.de/my/3918059.cd1971.html. (Mich irritierten lediglich ein wenig der Schlusssatz und das Hemd des Barmannes gleich zu Beginn).


Dir, liebe wolfsgier, habe ich geschrieben, was mir durchs Eierköpfchen ging ... ,-)


Ihr seid so fleißig!

*huhn*
Haut ruhig raus, die neue Lesebrille kommt bestimmt ,-)
@ anima_nyx

Also ich hab' ein richtig gutes Verhältnis zu blauen Müllsackkleidern *zwinker*. Das liegt ja geradezu vor dem Auge des Betrachters und auf der Hand ,-).

Du hast aber nicht zufällig einen Nebenjob als Schaufensterpuppe, oder?
*nachdenk*

Danke für deine Analyse der bisherigen Geschichten. Wie immer ein Lesevergnügen der besonderen Art.

Tom (the Sun)
******nyx Frau
1.322 Beiträge
merci bien.
*knicks*

Nein, gehöre eher zu den Verdichtern, den „Da-kann-man-noch-was-draus-Bastlern”, also den „Müllern” ...
*mrgreen*

_
Manches, doch eher Persönliche (auch diese Antwort nun), ist mitunter eher PN-würdig als Fred-pflichtig ,-)?

*********ynter Frau
9.559 Beiträge
Die Dame im körperbetonten, roten Kleid, die soeben hinein gerauscht war, wirkte etwas verloren.
Ihre Wimperntusche war leicht verlaufen und ihre zuvor perfekte Hochsteckfrisur war etwas derangiert. Hektisch blickte sie um sich – über die wenigen Gäste sitzend auf den in dunkelbraunem Leder gehaltenen Klubsesseln im Kolonialstil und die kupferfarbenen Metalltischchen, auf denen Knabberzeug und geschmackvolle Windlichter standen.
Ihr Bild spiegelte sich in der großen Fensterfront, die die Bar von einem kleinen Innenhof trennte und in dem einige Gäste rauchend standen. Ein gewaltiger Lüster an der Decke spendete warmes Licht, beleuchtete das goldfarbene Mosaik hinter dem gläserpolierenden Barmann und ließ ihn fast sphärisch wirken. Sie hatte durch ihren Auftritt direkt sämtliche Aufmerksamkeit in diesem Raum auf sich gezogen. So mancher Herr bekam seinen staunenden Mund nicht mehr zu und auch so manche frauliche Augenbraue zog sich in innerem Alarm nach oben. Zu atemberaubend und zu sexy war diese Erscheinung in sündigem Rot und leicht aufgelösten, gelockten Blond, eine Gefahr für jedwede Beziehung.

Der dunkelhaarige Barmann hatte schon sehr viel in seinem Leben gesehen und kaum eine Sehnsucht oder Begierde war ihm fremd. Insofern erfasste er sofort die Bedeutung des schmalen metallenen Halsbandes mit der kleinen, aber deutlich erkennbaren Öse, welches sie trug. Sein Blick verharrte unwillkürlich erst auf Höhe ihrer Brüste und rutschte dann dezent etwas tiefer als Nabelhöhe.
Sein Herz schlug schneller, er hatte richtig vermutet - sie war unter dem zarten Stoff sowohl top- als auch slipless. Seine Fantasien überschlugen sich, seine Atemzüge gingen schneller, ein leichter Schweißfilm bedeckte seine Stirn und eine gewisse Körperregion füllte sich sogleich mit prallem Leben, während er äußerlich professionell unbeeindruckt und abwartend blieb.

Die Dame bewegte sich nun katzengleich und zielstrebig in seine Richtung. Ihr Lächeln war kess und strahlend, sie war sich ihrer Wirkung auf ihre Umgebung wohl bewusst und genoss jede Bewegung. Keinen Moment ließ sie den Barmann aus den Augen, dessen Blick sich förmlich an ihrer Gestalt festsaugte. Keinen anderen schien sie mehr wahrzunehmen. Vorsichtig nahm sie auf einem der Hocker Platz und überging das leichte Schmatzen ihrer Scham bei dieser Aktion nonchalant.

„Was darf es sein, meine Dame?“, fragte er höflich bestimmt mit einem leicht heiseren Unterton.

„Überraschen Sie mich“, lautete ihre leise Antwort und mit ihrem aufreizenden Blick streichelte sie nicht nur sein Ego.

„Einen Cosmopolitan, wenn es recht ist“, stellte er mit der Erfahrung eines langen Barkeeperlebens fest und sie nickte erfreut.

Mit geübten Handgriffen und einem Tunnelblick nur auf sie gerichtet, bereitete er das köstliche Getränk aufwendig zu. Ihre Augen leuchteten während sie ihm zuschaute und tranken seine offensichtliche Bewunderung für sie. Nun mit mädchenhafter Miene, flüsterte sie nippend an ihrem Cosmo:
„Herrlich diese blaue Stunde, nicht wahr?“
Ihre schön geschwungenen Lippen schimmerten im gleichen Farbtons des Drinks, verführerisch und prall.
Kaum mehr hielt der Barmann diese sinnliche Spannung in seinem Körper aus. Alles an ihr war purer Sex, selbst der nun unschuldige Augenaufschlag und ihr Smalltalk:
„Zu keinem Zeitpunkt ist das Licht für eine Frau schmeichelnder."
Jemand hatte die Tür geöffnet und eine leichte Brise verursachte eine Gänsehaut auf ihrem Körper.

Den Barmann verließ jegliche Contenance. Seine Fingerspitzen strichen zärtlich über ihren Nacken und spielten mit dem Halsband. Dies löste einen noch größeren Schauer bei ihr aus. Still, ganz still hielt sie und ein kaum hörbares Seufzen entwich ihren Mund. Äußerst unkeusche und wilde Gedanken kamen nun dem Barmann in den Sinn. Ermutigt und voller Verlangen krallte sich seine Hand nun in ihr Haar und zog ihren Kopf leicht und sehr langsam nach hinten. „Mein süßes, lüsternes Lady Luderchen, hast du deine gestellte Aufgabe, ein erotisches Gedicht zu verfassen, während du am Andreaskreuz standest, erfüllt?“
(c) Nina de Wynter
******s23 Frau
12.703 Beiträge
Dame•
Kleid•
Barmann•
Halsband•
katzengleich•
blau•
streicheln•
verfassen•
-----------

Schockstarre!
Jimmy rieb sich die Augen, das konnte nicht wirklich passieren.
Seine Pupillen weiteten sich, sein Blick war fest auf den Schatten gerichtet, der sich katzengleich auf ihn zu bewegte. Gleichzeitig knisterte und raschelte es überlaut im halbdunklen Lagerraum.
Gedanklich verfasste er eine ToDo Liste, auch wenn das nicht wirklich hilfreich war, aber immerhin etwas ablenkte. Dabei war der Job bei der Security nur aushilfsweise. Normalerweise arbeitete er abwechselnd als Barmann und Koch im "Gockel".
Der Schatten kam immer näher und das Schlimme daran war, dass es niemanden gab, der ihn verursachte.
Niemand - außer ...

"Geronimo, bist du des Wahnsinns fette Beute?!!"

Laut schimpfend fiel Jimmys Blick auf den Kater, der sich in einem Bogen Cellophanpapier verheddert hatte und laut maunzend auf ihn zukam. Schnell befreite er das Tier von dem Abfall und streichelte es beruhigend. Er bemerkte, dass der Kater ein neues Halsband trug und genau daran die Folie hängen geblieben war.

Erleichtet beendete er seine Runde und ging zurück ins Büro, um sich auf den Wachwechsel vorzubereiten. Die Lampe am Fax blinkte und er griff zwei Blätter aus dem Fach.

Nanu, was war das?!
Das erste Blatt enthielt ein paar handschriftliche Anweisungen seines Chef für die Einkäufe und die Bitte um Vervielfältigung des Zweiten. Das war schnell erledigt. Lesen würde er es gleich auf dem Weg zum "Gockel".

Jimmy nahm sich zuerst die Einkaufsliste vor. Das konnte er alles frisch auf dem Markt besorgen. Als letztes ging er zum Frischewagen, den "Blauschimmelkäse" holen. Die Dame vor ihm schien den ganzen Bestand aufkaufen zu wollen. Genervt schaute er auf ihr grellgrünes Kleid, das an einigen Stellen kaum seinem Inhalt standhielt.
Was zum Henker wollte der Chef eigentlich mit dem Käse?! Er kramte nach einer der Kopien und las, was dort in dicken Lettern geschrieben stand:

"Blaue Fee" und "Schimmelreiter" gehen in Konkurrenz mit "Feiger Ziege", "Stolzem Gockel", "Feta auf der Erbse" und dem "Grünen Korsaren."

Darunter dann die komplette Speisekarte, in der die neuen, vegetarischen mit den alten, fleischgefüllten Burgern abwechselten.
Herzhaft lachend gab Jimmy seine Wünsche an, als die Dame vor ihm endlich fertig war. Schnell verstaute er die Einkäufe auf dem Rücksitz seines Wagens und freute sich schon auf die Kreation der Burger. Auf die Gesichter der Gäste war er schon sehr gespannt.

19/04/17
@****ris

"Entnommen" aus den Speisekarten:
http://young-cook.de/stolzer-gockel-trifft-blaue-fee/
http://www.peterpane.de/wp-c … s/Peter-Pane_Speisekarte.pdf
Dame
Kleid
Barmann
Halsband
katzengleich
blau
streicheln
verfassen



Bin einigermaßen blau und sitze seit Stunden mit diesem Barmann beim Schach - der Kerl streichelt seine Dame, als würde ihn das retten. Ich hab ihn eingekreist, spielerisch und tödlich - katzengleich, möchte ich fast sagen. Er ist in wenigen Augenblicken erneut schachmatt. Die Zuschauer sind verwirrt, so kennen sie ihren Helden nicht: Dass er von einem fremden Trinker am Nasenring - ach was: Am Halsband - durch die Manege geführt wird, vorgeführt wird und bereits das fünfte Spiel in Folge verliert.

Ich schließe die Augen und bemühe mich, in Gedanken eine Liste meiner Gewinne zu verfassen, eine Art Bilanz zu ziehen: Nummer Eins hat mir den dreißigjährigen Lagavulin verschafft. Ich stiere auf die Flasche, die hier im Verkauf gut und gerne Fünfhundert gebracht hätte und nun allein mir gehört - sie ist noch halb voll. Gut.

Im zweiten Spiel ging es bereits um das Kleid: Ein „kleines Schwarzes“, allerdings aus Lackleder. Schätze, Größe 36. Er hatte nicht damit herausrücken wollen, für wen dieser Antörner gedacht war, also haben wir das im dritten Match geklärt.

Seine Freundin. Natascha, oder so ähnlich. 26. Ich hab ihn nach Einzelheiten gefragt, Maße, Aussehen und so. Oh, er hat erzählen müssen und gelitten. Schwitzend, wütend, kurz davor, auf mich los zu gehen, als ich all die peinlichen Details wissen wollte, die zwischen den beiden so laufen, aber seine vielen Fans wären enttäuscht gewesen von ihrem Helden, also hat er am Ende zehn große Scheine auf den Tisch gelegt und mich erneut gefordert. Alles oder Nichts. Flasche und Lacklederfummel gegen Diskretion und Geld.

Doch er hat auch den vierten Gang verloren, recht schnell sogar. Dann habe ich ihn zappeln lassen. Hab das kalte Stück Stoff und den Whiskey unter den Arm geklemmt, grinsend in die Runde genickt, mich ganz offensichtlich verabschiedet. An der Tür hat er mich eingeholt, auf mich eingeredet, mich angefleht. Ich weiß nicht, wieso ich ihm diese letzte Chance gegeben hab. Hab ihn gefragt, was er noch zu bieten hätte - da ist er zusammengesackt. Ich kenne dieses Irrlichtern in den Augen: Wenn sie verzweifelt sind, aber gierig genug, Dummheiten zu machen, große Dummheiten.

„Natascha…“

Seine Stimme hatte rau und elend geklungen. Ich hab die Schultern gezuckt.

„Kenn ich nicht. Was soll ich mit ihr?“

Er hat mir ein paar Fotos von ihr gezeigt, geht heute ja überall, jederzeit, Smartphone-Welt. Ich hab’s mir nicht anmerken lassen, aber die Kleine gefiel mir. Hübsches Gestell, ein bisschen ordinär, doch bevor das Kopfkino anspringen konnte hab ich den Deal mit ihm geschlossen. Fünftes Spiel, um Alles. Gewinnt er, kriegt er zurück, was er bisher an mich verloren hat. Im anderen Fall… nun, dann ist seine Kleine fällig, gehört mir und Mister Lagavulin für eine Nacht in diesem Lackbody, dafür wird er sorgen.

Und jetzt streichelt er seine Dame ganz verzweifelt. Es ist egal, wohin er sie setzt: Er ist schachmatt.


(Bin ein neues Mitglied dieser Gruppe, meine Vorstellung erfolgt in Kürze unter Who is Who)

******s23 Frau
12.703 Beiträge
Bin ein neues Mitglied dieser Gruppe, meine Vorstellung erfolgt in Kürze unter Who is Who


Na wenn diese Geschichte keine gute Vorstellung ist, dann weiß ich auch nicht *top*


Und jetzt streichelt er seine Dame ganz verzweifelt. Es ist egal, wohin er sie setzt: Er ist schachmatt.
Absolut nachvollziehbar bei so einer Pleite *lach*
*bravo*
Super geschrieben
*willkommen* in unserer Gruppe

Das lässt ja auf Einiges hoffen

Ev
******nyx Frau
1.322 Beiträge
Rollmöpse im Joy-Karpfenteich
Acht vorgegebene Begriffe (Kamelienschenke, sehr inspirierend, danke) wurden zur Initialzündung für ein Gedankenspiel: Dame, Kleid, Barmann, Halsband, streicheln, verfassen, blau und katzengleich.

Ohne dass ich es wirklich verhindern konnte, verselbständigten sie sich zur geschlechtlichen Gemeinheit einer Realsatire, die nun ausnahmsweise besser ins „Forum” im JOY passt.
*floet*

Verzeiht daher das bloße „Spur legen” hier bei uns:

Rollmöpse im Joy-Karpfenteich

.
Eine Schnitzeljagd, wie schön *g*

Tom (the Sun)
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