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24 Tage, 24 Geschichten - Im Dunkel der Nacht / Teil 9

red
*******tee Frau
7.156 Beiträge
@******ace *dafuer*

finde auch das die heutige Geschichte unbedingt Federwürdig ist *anbet*
**********Engel Frau
25.352 Beiträge
Gruppen-Mod 
Ich bin auch dafür. Sie passt einfach auch perfekt zum Heiligen Abend und ist so tief berührend und menschlich.
******s23 Frau
12.703 Beiträge
Dafür stimme ich ebenfalls:-)
Die Geschichte geht ohne Umwege direkt zum ❤️zen


<---- schaut gerade "Drei Nüsse für Aschenbrödel" haaach seufz - ich liebe diesen Kultfilm aus Tschechien... *liebhab*
red
*******tee Frau
7.156 Beiträge
Ich auch *love4* Sooo schön, wie sie als Jäger im Schneebedeckten Wald auf die Pirsch geht und den Prinzen fängt *zwinker* *love*
**********Engel Frau
25.352 Beiträge
Gruppen-Mod 
Also, nachdem ja seit Jahren alle davon schwärmen, versuche ich es ja ab und an zu Weihnachten mit diesem "Drei Nüsse für Aschenbrödel". Heute auch wieder. Nach fünf Minuten habe ich ausgeschaltet. Ich komme da nicht rein, es hält mich nicht.
Sorry ... *snief*
2020_08_28: ich war shoppen. ; )
********elle Frau
3.308 Beiträge
Ihr Lieben,

ich habe ganz bewusst diese Geschichte für den Heiligabend gewählt, weil sie auch mich so sehr berührt hat. ich war ganz fest davon überzeugt, dass diese Geschichte genau richtig für den heutigen Abend war: Still, tiefgehend, berührend, einprägsam und so wunderbar fein gesponnen, dass aus jeder Zeile, aus jedem Buchstaben Liebe und Hoffnung stömt.

ich habe mich den ganzen Kalender über neutral gehalten und mich nur anschließend immer sehr gefreut, wenn es darum ging, eine Feder für eine Geschichte zu verteilen, weil ich ja die Autoren und Autorinnen schon kenne. Hier aber fällt mir das unglaublich schwer... : )
****orn Mann
11.994 Beiträge
In 7 Stunden bist du erlöst!
*g*
prüfend
*********tMut Frau
2.105 Beiträge
Vielen lieben Dank für eure Worte, das Raten und Danebentippen! Es hat mir viel Spaß gemacht, mal ein anderes Genre zu wählen!

Heute tippe ich auf

1. Herecomesthesun
2. Anthagar
3. Hyperica

Der nächste Weihnachtsmann, der unverhofft hier noch mal reinschneit bei mir, versohle ich sowas von den "zensiert"... Das war eine "(H)eilige Nacht" bei uns...

Wenn wir uns nicht mehr lesen sollten, besinnliche Feiertage @ all und einen sportlichen Rutsch ins Neue Jahr!
Vielen Dank @**********etary, dass Du mir so einen wunderschönen Text zutraust. Ich fühle mich geehrt. Aber

1. war ich schon dran und

2. ist gerade der Heilig Abend durch meine Herkunft aus streng konservativ gehobenem Milieu mit viel Etikette familientraumatisch zwangsneurotisch besetzt und ich daher im Widerstand. Über diesen Abend könnte ich niemals so schöne Worte finden.

Ich revidier jetzt nochmals meine Meinung und setze Antaghar auf 1., 2., und 3.

1. Antaghar
2. Antaghar
3. Antaghar
Meine Triskele
*********_Arte Frau
13.809 Beiträge
Nun habe ich die heutigr Geschichte dreimal gelesem und bin immer noch ergriffen. Auf dem ersten Blick eine stille Geschichte und dabei so gewaltig.
Wunderschön!
Morgen werde ich sie sicherlich erneut lesen.
*********ynter Frau
9.581 Beiträge
1. Antaghar
2. Sanalande
3. Cara

Ich habe mich schon immer gefragt, wie Blinde ihre Umwelt wahrnehnem. In Farben sehen, was für eine schöne Vorstellung. Musik als universelles Mittel, als Fähre, als Transponder. Wunderbar. Absolut Feder würdig! Scheiß auf die Regeln! Sie sind dazu da, um gebrochen zu werden.

Gute Nacht ihr Lieben!
Ich schließe mich Dir absolut an, liebe Nina_de_Wynter!
Die Story nimmt uns mit in eine Welt, die wir nicht kennen, und doch kann man es nachfühlen, spüren... Einfach toll, und auch für mich einer Feder würdig!

Mein Tipp:
1. Antaghar
2. Antaghar
3. Antaghar

Kurzer O.T. für Unwissende wie mich: welche Regeln gibt es denn zur Feder? Ich find die Geschichte auch federwürdig!
*****002 Paar
1.330 Beiträge
Meine Lieben Lieben
Der ganze Stress ist weg, alle Gäste zufrieden, glücklich und satt auf dem Heimweg.
Ich lese die heutige Weihnachtsgeschichte , höre gleichzeitig ein großartiges klassisches Weihnachtskonzert auf 3Sat, bin dankbar , zu Tränen gerührt, diese sehr besondere Adventszeit mit Euch teilen zu dürfen! (Was für ein grausamer Schachtelsatz!)
Egal, das Gefühl zählt!

Eigentlich ist es völlig gleichgültig wer die
heutige Geschichte geschrieben hat, sie geht zu Herzen . Ganz tief rein.

Mein Tipp
3x Antaghar

Vielleicht , weil ich's einfach gern so hätte!
****orn Mann
11.994 Beiträge
Ein Licht in der Dunkelheit
Und ich bin nun auch wieder zurück. Seit einigen Jahren gehe ich Heilig Abend zur Christmette in den Aachener Dom. Nicht weil ich ein besonders gläubiger Mensch bin, oder am liebsten Nachts um zwölf in die Kirche gehe, nein, es ist dieses besondere Gefühl von Weihnachten. Dem Verlauf der Messe lausche ich, doch gedanklich bin ich tief in mir selbst. Heute Nacht den Verlauf der vergangenen 24 Tage hier mit euch im Adventsspiel. Viele Geschichten gingen mir während der Christmette durch den Kopf, ganz besonders aber die heutige. Weihnachten begann für mich, als ich heute Nachmittag "Sterne leuchten im Dunkel der Nacht" gelesen hatte und seitdem trägt sie mich. Und wie so oft, wenn man sich dem spontanen Handeln hingibt, begegnen einem auch besondere Momente. So sprach der Pastor in seiner Predigt von der Hoffnung und dass man nie aufgeben darf. Auch davon, als letzte Worte der Predigt: "Ohne Liebe geht die Menschheit zum Teufel!" Ein bemerkenswerter Ausspruch, wie ich fand, in der heutigen Zeit.

Besonders aus einem Grund gehe ich Heilig Abend um Mitternacht in die Kirche. Weil es mich an meine eigene Geschichte erinnert, die ich hier vor zwei Jahren in den Adventsgeschichten eingestellt hatte.

Blicke versanken im Feuer, jeder der Anwesenden hing seinen eigenen Gedanken nach, und es muss gen Mitternacht gewesen sein, als Olga anfing, leise eine Melodie zu summen.
Hm.. hm… hm… hmmmmm
Hm… hm…hm… hmmmmm

Jeder der ums Feuer Stehenden kannte sie. Diese Melodie. Butch natürlich auch und er war der erste, der mit einstimmte. Er summte mit. Keiner blickte auf, alle schauten sie weiter ins Feuer, ließen sich berühren und fingen an zu summen. Die Melodie. Diese eine Melodie. Bis es ein summender Chor wurde, der immer lauter wurde, der anschwoll, während sie alle weiterhin ins Feuer blickten, und schließlich war es der alte Franjo, der mit klarer und dunkler Stimme ansetzte:


„Sti… hi… lle… Naaaacht
Hei… li… ge… Naaacht
Alles schlääääft
Einsam waaaacht
Nuuuur das traute hochheilige Paaaaar...."

Dass ihm dabei ein Schauer noch nie gekannten Ausmaßes über die Kopfhaut, Nacken, Schultern und Rücken lief, ihm die Tränen in die Augen stiegen, bekam keiner mit, außer… Olga, das Freudenmädchen und ihr Lächeln und das Funkeln ihrer Augen übertrugen sich auf alle, die mit dabei waren, in jener Nacht, als Weihnachten ausfiel, und irgendwie auch doch wieder nicht.


In der Christmette wird zum Abschluß auch immer "Stille Nacht - Heilige Nacht" gesungen, und IMMER, ich sag euch: Immer, habe ich Tränen in den Augen vor Ergriffenheit. Ich kann nicht anders, es überrollt mich einfach. Weil es so tief in mir drin ist, diese Melodie, die Olga anstimmte, als Weihnachten mal ausfiel, die so tief in mir verwurzelt ist, ja, ein Licht in der Dunkeheit ist. Hoffnung!

Nun ist für mich Weihnachten da und ich bin wieder (wie schön!) in Weihnachten drin. Ich danke euch, dass ihr dabei seid, dass ihr mit euren Geschichten Weihnachten auch mittragt.
*********ynter Frau
9.581 Beiträge
Guten Weihnachtsmorgen ihr Lieben
Ich lass mich von eurer Euphorie mitreißen:

1., 2. , 3. Antaghar

Und wenn er es nicht war, dann sind genügend Tischkanten zum reinbeißen vorhanden. *zwinker*
2020_08_28: ich war shoppen. ; )
********elle Frau
3.308 Beiträge
Auflösung
Schönen guten Morgen, Ihr Lieben!

der gestrige Tag hat mich persönlich sehr ergriffen. Nicht nur die wunderbare Geschichte, nein. Auch die ganzen Weihnachtswünsche, die persönlichen Worte, die hier geschrieben wurden, machten dieses Weihnachtsfest zu etwas ganz Besonderem für mich.

Aber: Auch wenn unsere liebe Nina nun eine Tischkante suchen muss und auch wenn es unsere liebe Marka gerne so gehabt hätte, war es nicht unser Meister himself, der unserem Adventsspiel eine weihnachtliche Krone aufgesetzt hat. Es war unsere Punktefee, die uns das gesamte Spiel über mit ihren Statistiken begleitet hat und mit dieser Geschichte bewies, dass man nicht nur in dieser Hinsicht mit ihr rechnen kann. Vielen Dank, liebe Sanalande, für diese wunderbare Geschichte! *knuddel*

Ich wünsche Euch heute einen schönen, entspannten ersten Weihnachtstag und viel Glück beim Erraten des Autors / der Autorin unserer letzten Erstgeschichte. *nikolaus*
2020_08_28: ich war shoppen. ; )
********elle Frau
3.308 Beiträge
Türchen 25
Nirgendsland (An Angel trapped in Hell)


Weißt Du denn nicht, dass einmal eine Mitternachtsstunde kommt, da ein jeder sich demaskieren muss? (Søren Aabye Kierkegaard)


Es gibt seit unendlich langer Zeit Geschichten über ein Land, das Nirgendsland genannt wird. Es ist klein, jedoch auch gleichzeitig unendlich groß. Es gibt dort keinen Anfang und auch kein Ende. Wandert man tagelang geradeaus, kommt man irgendwann wieder am Ausgangspunkt an. In keiner Karte ist es verzeichnet, niemand weiß, wie man dort hinkommt. Es tauchen immer wieder neue und uralte Geschichten auf über dieses Nirgendsland. Und jeder, der eine solche Geschichte hört, ist sich hinterher nicht mehr sicher, ob sie erfunden oder gar wahr ist.

Der eine spricht von einem dunklen, düsteren und bösen Land voller Dämonen, der andere wiederum von einem hellen, freundlichen und lichtdurchfluteten Land, in dem Engel leben würden. Nur in einem Punkt sind die Erzählungen alle gleich: Es gibt dort Wesen und Gestalten, die niemals je ein Mensch gesehen hat.

Bis heute ranken sich Mythen und Erzählungen um dieses seltsame Nirgendsland. Und niemand weiß, ob es - wenn überhaupt - heute noch existiert.

Bis zu jener dunklen Nacht des 21. Dezember 2016, der längsten Nacht des Jahres.


"Heute ist der 26. November?", ruft Laylah laut entsetzt aus, nachdem sie ihre Zeitung zum Frühstück aufgeschlagen hat. "Oh mein Gott, ist es schon wieder soweit?" Sie eilt zu ihrem Kalender mit den schönen Engelsbildern und schaut aufgeregt darauf. Tatsächlich, morgen ist der erste Advent. Es geht wieder los. Schon wieder. Aber vielleicht ist es ja in diesem Jahr ganz anders. Vielleicht geschieht nicht dasselbe, wie die letzten 10 Jahre. Vielleicht ...

Laylah wischt ihre Gedanken beiseite, so wie sie es immer getan hat, frühstückt eilig zu Ende und erledigt ihren üblichen Samstags-Hausputz. Eine Regelmäßigkeit, die sie jetzt braucht, um nicht an die Dinge zu denken, die vielleicht kommen mögen. Als sie damit fertig ist, setzt sie sich auf ihre Couch, fällt erschöpft auf die Seite und in tiefen Schlaf.

Als sie erwacht, ist es bereits Nacht. Kein Gedanke mehr an ihr Entsetzen über das Datum. Ihre Augen leuchten dunkel, geheimnisvoll, düster. Sie wirkt größer und härter. Als wäre sie nicht sie selbst. Ein anderes Wesen.
Heute Nacht ist es wieder soweit. Sie muss raus.
Der Dämon in ihr hat wieder Hunger. Er quängelt und schreit nach Nahrung. Nach Sättigung. Befriedigung. Nach Blut. Das Böse hat wieder die Macht übernommen.

Samstagnacht. Die Nacht zu Advent. Die Zeit, in der alle Dämonen erwachen und schreien. Ihr Dämon bekam jedes Mal seit zehn Jahren seine geforderte Nahrung. Und mit jedem Male verspürte auch sie ein wenig mehr dieser seltsamen Befriedigung dabei. Sie fühlt es, dass die Verschmelzung mit ihrem Dämon begonnen hat. Und sie muss sich eingestehen, dass ihr diese Art Macht von Mal zu Mal besser gefällt in diesen Nächten.

Laylah wählt ihre Kleidung für diesen Abend wie immer sorgfältig und durchdacht aus. Ein sehr enges und kurzes Lederkleid in schwarz. Der Ausschnitt ist tief und einladend. Gibt er doch Einblick auf ihre wohlgeformten Brüste, bei deren Anblick diese notgeilen Kerle schon zu sabbern anfangen. Dazu schwarze, halterlose Strümpfe und natürlich High Heels. Sehr high. Der Slip? Nicht vorhanden. Natürlich. Ihr glänzendes, schwarzes Haar, das ihr bis an die Hüften reicht, lässt sie offen. Das wirkt am besten, um die "Opfer" anzulocken.

Sie hat eine Handvoll ausgewählte Clubs, die sie jährlich im Wechsel für ihre "Ausflüge" auswählt. Heute ist das "Dancing Dark" an der Reihe, das ihren aktuellen Bedürfnissen voll und ganz entspricht. Auch die dunkle Gasse ist perfekt. Sie öffnet die Tür und betritt den Club durch die schweren, schwarzen Vorhänge und taucht ein in das Wabern der Bässe und den Rausch dieser Nacht.

Am nächsten Tag wacht Laylah am Nachmittag in ihrem Bett auf. Sie erinnert sich an nichts. Wie immer nach diesen Nächten. Sie ist blutverschmiert, übersäht mit Kratzwunden, ihr Kleid hängt zerrissen an ihrem Körper, wie auch die Strümpfe. Die neben verklebtem Blut auch Spermaspuren aufweisen. Von ihm. Dem Dunklen. Bösen. Woran sie sich jedoch nicht erinnert. Sie fühlt nur eine tiefe und nachhaltige Erregung in sich.

So vergehen alle vier Nächte zu den Adventssonntagen. Genau gleich. Seit zehn Jahren. Sie redet mit niemandem darüber, da sie nicht weiß, wie sie damit umgehen soll. Sie fürchtet sich davor, in eine psychiatrische Klinik eingewiesen oder gar verhaftet zu werden. Denn jedes Mal sind dieselben Nachrichten am nächsten Tag in den Medien. Ein grausamer Mord an einem Mann ist kurz nach Mitternacht am Adventssonntag geschehen. Die Kehle durchgeschnitten, Kratzspuren und Bisswunden. Man geht von einem Serientäter aus, eindeutig ein Mann, da der Täter sehr kräftig sein muss. Weitere Anhaltspunkte gibt es nicht.


In der Nacht zum vierten Advent tagt der Hohe Rat in Nirgendsland. Die 24 Mitglieder des Rates sind in lange, weiße Roben mit Goldfäden durchwirkt gekleidet. Eine aufgeregte Diskussion erhitzt die ansonsten eher ruhigen Gemüter. Dort sitzen sehr alte Männer mit langen, weißen Bärten, allem Anschein nach menschlicher Natur, Engel, deren goldene Flügel sich ab und an aufgeregt in die Höhe strecken, Zwerge mit dickem Bauch und langem Bart, über deren Pfeiffengeruch sich die Engel beschweren (und die ein wenig lächerlich wirken in ihrem weißen Gewand), Elfen in ihrer erhabenen und stolzen Schönheit, und noch andere, für uns Menschen seltsame Wesen.

Der erhabenste Engel in dieser Runde, mit langem, goldenem Haar und kaum sichtbarem, weißen Schimmer über seiner schlanken Gestalt, erhebt sich und ergreift das Wort:
"Werte Mitglieder des Rates, ich bitte Euch, dies ist unsere letzte Chance, Lilith zu erlösen. Am 21. Dezember ist die längste Nacht des Jahres und es ist das zehnte Jahr ihrer Gefangenschaft in ihrer aktuellen Inkarnation. In jedem ihrer irdischen Leben hat er sie sich geholt und über sie bestimmt; ihre Seele ist nach wie vor in seiner Gefangenschaft. Und er zwingt sie nun zu Taten, die so grauenvoll sind, dass wir es nicht mehr gedulden können. Nach alter Überlieferung ist die Erlösung nur im zehnten Jahr möglich. Und nur in der Rauhnacht. In der Schwellenzeit, in der Dunkel und Licht, Altes und Neues, Vergänglichkeit und Ewigkeit ineinanderfließen. Wir müssen diese Chance nutzen oder Lilith ist für immer verloren. Die Folgen wären unbeschreiblich. Es wird ein harter Kampf werden, in der dunklen Nacht des 21. Dezember. Er wird seine Gefallenen in den Kampf schicken, wir unsere besten Kriegerengel." So wurde es beschlossen.


Mitternacht. Der 21. Dezember beginnt. Laylah ist bereits dabei, ihr grausames Wirken zu vollenden, sich ihrem Dämon hinzugeben und seine mordlüsternen Wünsche zu erfüllen. Ihr blutüberströmtes Opfer liegt tot vor ihr auf dem Boden in der dunklen, einsamen Gasse. Es ist außergewöhnlich, da es kein Adventssonntag ist, aber der Fürst der Dunkelheit weiß um die Pläne des Hohen Rates von Nirgendsland. In seinem Hochmut stellt er sich dieser Herausforderung, hat Laylah noch einmal losgeschickt, ihr dunkles Werk zu verrichten, und ist bereit für den Kampf. Siegessicher.

Laylah steht schwer atmend, blutverschmiert und erregt über ihrem Opfer und wartet auf ihren Fürsten, der nach der dämonischen Erfüllung seiner Wünsche immer erschien und sie hart nahm, um sich die letzte Befriedigung als Höhepunkt zu nehmen. Und um seine Macht über sie weiterhin zu manifestieren.
Aber er erscheint nicht.

Stattdessen tauchen plötzlich 20 Engel über der Gasse auf. Im Kreis schweben sie über Laylah und ihrem Opfer. Wunderschöne Lichtwesen, in weiß leuchtende Tuniken gekleidet. Ein jeder Engel hält ein langes, stählernes Schwert in der rechten Hand und trägt einen Köcher mit Pfeilen und einen Bogen über der linken Schulter. Innerhalb weniger Sekunden erscheinen in gleicher Anzahl düster und geisterhaft aussehende Wesen in langen, schwarzen Umhängen über den Engeln. Deren Gesichter erinnern Laylah an das Gesicht aus dem berühmten Bild "Der Schrei". Über ihrem Kopf tragen sie eine schwarze Kapuze. Laylah ist verwirrt, was geht hier vor?

Dann geht es sehr schnell. Die dunklen Wesen inhalieren förmlich die Engel; sie haben keine Chance, sich mit ihren Schwertern zu verteidigen; sie werden überrollt von deren Macht und aufgesaugt in die dämonischen Gestalten. Ein paar Hiebe können sie landen, aber es reicht nicht. Ein Engel nach dem anderen verschwindet in den dunklen Wesen; es herrscht Chaos. Die wenigen, die noch das Schwert führen können, schlagen damit ins Leere, durch die dunklen Dämonen hindurch. Und werden auch aufgesaugt.

Die Schreie der Engel wecken Laylah aus ihrer dämonischen Gefangenschaft. Sie nimmt plötzlich wahr, was hier geschieht. Sie weiß, sie muss eingreifen, ihre Brüder retten. Sie greift sich ein Schwert, das zu Boden gefallen war. Sobald es in ihrer Hand liegt, beginnt es in hellem Gold zu leuchten. Eine unbändige Kraft und Macht durchströmt sie plötzlich. Sie spürt einen stechenden Schmerz im Rücken, Flügel wachsen aus ihren Schulterblättern. In strahlendem Weiß, mit schwarzen Federspitzen an den Rändern. Laylah denkt nicht lange nach, reagiert sofort, und fliegt auf die Schattenwesen zu. Sie stößt das Schwert in deren Herzen (sofern sie überhaupt eines besitzen), zerschneidet ihre Hülle, und stellt fest, es ist nicht nur deren Umhang, sie sind damit verwachsen. Sie reißt und zieht so lange an ihrer Hülle, bis sie dieses schwarze Dunkel aufreißen kann und die Engel befreit werden. Es ist ein Massaker. Sie wächst über sich hinaus, kämpft mit aller Energie, die sie besitzt. Die dunklen Wesen fallen eines nach dem anderen zu Boden und lösen sich in Nichts auf.

Alle dunklen Wesen sind vernichtet und verschwunden. Die Engel schweben auf Laylah zu, nehmen sie in ihre Mitte und halten sie. Sie fällt erschöpft in tiefen Schlaf, bevor sie überhaupt darüber nachdenken kann, was soeben geschehen ist.

Und diejenigen, die dafür geschaffen wurden, vernehmen einen tiefen langen Schrei. Er geht durch Mark und Bein. Der Schrei des Verlustes, der Schrei des Verlierers. Lucifer.

Als Laylah drei Tage später erwacht, sieht sie ein freundlich lächelndes Gesicht über sich. Ein Engel mit langen blonden Haaren beugt sich über sie.
"Hallo Lilith! Schön, dass Du zurück bist. Willkommen in Nirgendsland. Fröhliche Weihnachten!"


Laylah gilt in ihrer Heimatstadt seit dieser Nacht des 21. Dezember als verschollen. Die Kriminalpolizei vermutet, sie ist diesem Serientäter zum Opfer gefallen, der am 21. Dezember schon wieder gemordet hat. Man sucht noch nach ihrer Leiche. Eltern und andere Verwandtschaft können nicht ausfindig gemacht werden.



Lilith wird als die “Dunkle Seite des Mondes” bezeichnet. Angeblich war sie die erste Frau Adams und verließ ihn, weil sie sich ihm nicht beugen wollte. Sie erfuhr den heiligen Namen Gottes, der ihr große Macht verlieh und verlangte Flügel. Sie wurde in die Hölle verbannt, weil sie ihr Leben selbst bestimmen und ihre Lust leben wollte und weil sie den göttlichen Kräften trotzte. Sie gehört zu den vier Bräuten Satans.

Sie sei 5,8 Zoll groß mit sehr langem, geradem, braunem Haar (früher goldblond) bis zu den Hüften, wassergrünen Augen und prachtvoller Eigenschaften. Sie sei Samaels Schwester und von königlichem Rang. Laut jüdischer Legende erschuf Gott Adam und Lilith aus demselben Lehm, um Adam eine Partnerin zu schenken. Gott holte Lilith vor der ersten Nacht noch zu sich und sagte ihr, sie solle Adam untertan sein (einige deuten dies so, dass sie beim Geschlechtsakt unten zu liegen habe). Dies wurde von Lilith nicht akzeptiert, denn der Lehm, aus dem Lilith erschaffen worden war, war durch den Speichel des verstoßenen Samael verunreinigt worden. Lilith stritt sich mit Adam und verschwand dann aus dem Paradies in die Wüste. Dort verkehrte sie jeden Tag mit tausend Mischwesen und brachte tausend Kinder pro Tag auf die Welt. Adam beklagte sich bei Gott über seine Einsamkeit, welcher ihm dann Eva aus seiner Rippe erschuf.
Lilith aber blieb unsterblich, da sie nie die verbotene Frucht vom Baum der Erkenntnis aß.




Meine Triskele
*********_Arte Frau
13.809 Beiträge
Liebe Sanalande: Danke, Danke für diese wunderschöne Geschichte.
Ich ziehe den Hut vor Deiner Erzählkunst!
Mit dieser Geschichte hast Du mir den Heiligabend gestern sehr nahe gebracht.
eyes002
******ace Mann
15.955 Beiträge
Gruppen-Mod 
Sanalande?
....ja, jetzt, im Nachhinein. Und nix Tarnung...
Nie war ds "reinfallen" angenehmer. Eine schöne Geschichte, fürwahr. Dinge wie diese machen mir immer wieder klar, dass dieses Geschichten-Spiel ja eigentlich fast kein Spiel mehr ist.

Es ist eine Bereicherung, eine Fortentwicklung, ein Schenken und beschenkt werden. Vielen Dank dafür.


Die heutige Geschichte mutet seltsam an. Widerspruch, Rebellion und Trotz lese ich. Oberflächlich gesehen eine "Prise Erotik", wenngleich ich 1000 Kinder pro Tag gebären nicht wirklich prickelnd fände und mit zahllosen Mischwesen zu knattern ist wohl eine Höllen-Arbeit im wahrsten Sinne *lol*
Der Widerspruch bezieht sich auf Liliths Weigerung, sich Adam zu unterwerfen, aber als Satans Braut ist sie mit Sicherheit nicht die maßgebliche Instanz, was Befehle und Anordnungen angeht. Typisch Frau könnte man sagen *zwinker*

Also: Wer "prist" mit Pfeffer, wer ist typisch Frau, wer abstrahiert die Geschichte der Genesis mit Engeln und Dämonen? Wer? Ich habe da eine Verdacht. Jetzt muss ich lesen gehen. Und vielleicht schaue ich noch einmal kurz in mein Supernatural- Archiv... da kam Lilith nicht sonderlich gut weg...

Tom
****ra Frau
2.916 Beiträge
Guten Morgen *kaffee* diesmal selbst gemahlen in meiner neuen Kaffeemühle *freu*

Vielen Dank Sanalande, für diese tolle Geschichte *top*

Die heutige Geschichte gefällt mir *gg*
als namentliche "Nachfolgerin" von Lilith *ja*

Dennoch muss ich erst forschen, von wem sie sein könnte, hab aber ein Gefühl parat. ..
It´s me!
*********ld63 Frau
8.195 Beiträge
Guten Morgen...
... Ihr Lieben, an diesem schönen Weihachtsmorgen! *engel*

Liebe Sanalande: Danke für diese wunderschöne Geschichte! *roseschenk*
Ich habe an dich gedacht beim lesen, doch leider nicht intensiv genug! *anbet*

Die heutige Geschichte ist dämonisch... Lilith im Kampf zwischen Gut und Böse. Gefällt mir gut! *top*

Ich habe auch schon einen Verdacht... aber lasse sie noch ein wenig auf mich wirken... *kaffee*
**********henke Mann
9.654 Beiträge
Auch hier ...
... kann ich mich dunkel an eine Lilith-Geschichte erinnern (oder zumindest an den Plot, dass eine Frau nächtens umherwandelt, mordet, und am nächsten Morgen von nix mehr was weiss...)
******s23 Frau
12.703 Beiträge
Danke Sanalande, für diese unglaublich einfühlsame, zauberhafte Geschichte!!!
🏆 💐🌹
Federn für Sanalande:-)
******s23 Frau
12.703 Beiträge
und jetzt geh ich lesen ...
....was heute beschert wurde *undwech*
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