Lost Hero
Es war soweit. Die Zeit drängte. Es gab keinen Ausweg, er musste seine Sachen packen. Vieles liess er zurück, seine Unschuld, seine Hoffnung auf ein besseres Morgen, alle Bekannten die keine Freunde waren. Eigentlich sein ganzes bisheriges Leben. Was sollte er einpacken für seinen Weg? Gab es etwas, was er so dringend brauchte? Gab es irgendetwas? Brauchte er einen Koffer? Er nahm sieben kleine Zettel, auf jedem ein Vermerk für spätere Zeiten. Wie schön sie brannten, der Rauch brannte ihm alle sieben in seine Gedanken. So ging er fort. Mit nichts als ihm selbst...........................
Lost Hero
Johnny latschte durch die ganze Unordnung, sah sich um und schlüpfte in einen seiner Hausschuhe. Verdammt, wo ist der andere. Scheiß Morgen, scheiß Tag. Scheiß letzte Nacht ohne Erinnerung. Naserümpfend sah er sich um, sah das totale Chaos in seinem Büro, überall Dreck. Davon gab es reichlich, dafür keine Aufträge mehr. Was war los mit seinen Kunden, alle brav geworden oder was? Johnny setzte sich auf seinen Schreibtisch, auf den er letzte Nacht seine Sektretärin beglückt hatte. Statt mit Lohnschecks bezahlte er sie seit einigen Monaten mit Naturalien. Sein Kater machte Johnny zu schaffen, jeder Schritt tat weh. Irgendetwas brummte, nicht nur in seinem Schädel. Johnny, ganz Detektiv, ging der Sache auf den Grund. Sein Kopierer, die Papierzufuhr war unterbrochen. Er drückte den Offknopf und sah den Prachtarsch in der Auslage, einen ganzen Stapel Ärsche. Zuviel Ärsche am frühen Morgen. Unterwegs zu seinem Bett sammelte er ihr liegengelassenes Strumpfband ein und stülpte es sich über seine schweißnassen Haare.
*****
Spät abends im Lost Hero. Der Barkeeper brachte Malt pur, etwas vorgewärmt. Johnny war auf Swingkurs. Yes, Babe. Die Welt im Allgemeinen und auch sonst ging ihm am Arsch vorbei, Swing. St. Louis Blues vom ollen Gil Evans. Shit! Wie gut. Mister Barman schaute sich um. Nix los heute. Johnnys Einspruch: Das Gleiche nochmal. Und wie immer, kopflastig, wie er war, Gedankenschwere. Prost, Gemeinde. Zu seinem inneren Ich: Schau auf die Uhr! Sein Blick beschweifte sie soeben, aber knapp vorbei. Gewollt vorbei. Depressionen kosten Geld, und diese hier wollte bezahlt sein. Einen Doppelten. Die Schwere zog ihn nieder. Bewußt langsam zog er eine Ziggie aus dem Etui, ungedopt, pur.
Feuer, Mister?
Take five. Bud Shank. Grüß mir die 40iger.
Die Dame mit dem Feuer schaute ihn an: Mütterlich, verstehend.
Er ging mit.
Nach dem Fick schlief er den ganzen Tag durch. Kaffee, röchelte er, unhörbar. Wasfürnebar? Seine Gedanken waren kraus. Seine Stimme weg. Ein Griff in seine vermuteten Taschen, er war nackt. Keine Zigaretten, der Platz neben oder auf ihm war leer. Luft, Johnny brauchte Luft. Das Fenster war geschlossen, er zu schwach, zu faul. Ist es hell draussen? Frühling, Herbst? An Sommer mochte er nicht denken, gestern sind ihm noch die Eier abgefroren. Januar. Mittendrin. Langsam wachte er auf. Aus der Küche tröpfelte Sister Morphine in sein Ohr. Oh, Marianne, nicht jetzt. Kaffee wär ihm lieber, und ne Ziggie.
Er ging ins Bad, putzte sich das Gesicht und alles, alles, was nach letzter Nacht roch. Schleppte sich in die Küche, frische Brötchen, sein geliebter Kaffee, ihr Geruch.
"Babe, wie hast du mich gefunden?"
Ihr unvergleichlicher Hüftschwung, ihr morgendliches Summen.
Sein Bart juckte. After Midnight. J.J. Cale.
Aufwachen, Chef, küsste sie ihm auf den Mund.
Letzte Nacht war Vollmond.
*****
Gegen Nachmittag in Smokie Joes Café, Theke, südliches Ende.
"Hey, Johnny."
"Oh, Matthilda, Mädchen, dich hab ich ewig nicht gesehen, wo warst du denn die letzten Jahre?"
"Ach, du, ich musste hier raus. War ne Weile in Indien, dann in Nepal."
"Lach, du hast Buddha gesucht, nicht wahr?"
"Mein Lieber, seine Aura, Wahnsinn, da bekommste ne Gänsehaut."
"Oh shit, babe". Johnny furzte diskret, sein Darm.
"Johnny?"
"Ja?"
"Lass uns vögeln!"
"Matthilda, babe, ich muss noch was erledigen, später. Warte bei mir."
Johnny hatte zu tun, gab ihr seinen Zimmerschlüssel und ging.
Mathilda wartete in seinem Bett. Beseelt, glücklich.
*****
Die Kirchturmuhr schlug das volle Programm: Mitternacht. Der alte Frank schälte sich aus seinem Karton, sein Magen fauchte ihn missmutig an, fütter mich! Nachbarn hatte er keine, nicht weil er so lieblich duftete, nein nein. In früheren Zeiten war er Boxer in Lunaparks und liess es jeden spüren, der ihm zu nahe kam. Frank war nicht schüchtern, nur ein wenig durchgeknallt. Gespräche, Musik, Spaß, all das mochte er nicht. Nur Lothar, sein einziger Freund und abartige Beaglemischung, war der einzige Begleiter durch sein fades Leben. Der Fastbeagle war genauso närrisch, manchmal verwechselte er Frank mit einer läufigen Hündin und besprang ihn. Lothar war fast blind, sein Geruchssinn ruiniert, er ging stramm auf die Zwanzig zu. Dann wieder hielt er seinen Kumpel für einen Baum und pisste ihn an. Frank war es egal, seine Hosen standen wie ne Eins, vom Wetter, Dreck und Pisse gehärtet. Hungrig zogen beide los, zwei Blocks weiter zum "Lost Hero", einer abgewrackten Bar mit Fastfoodspeisen, deren Frischezustand zu denken gab. Nach Feierabend wanderte der Großteil der ungeniessbaren Speisen in die Mülltonnen. Unterwegs schlug Frank einige Leute zu Boden, weil diese ihre Nasen rümpften, solche Gelegenheiten schätzte Lothar, er nahm sich jeden der Unglücklichen einzeln vor, noch bevor sie schreiend davonrennen konnten. An der nächsten Ecke ging Detta ihrer Berufung nach und bot Liebe zum Nulltarif. Die schnelle Autonummer gab es für fünf Dollar dazu. Jede Nacht, seit Jahren, knuffte sie Frank an der Schulter und reichte ihm die Flasche Gin. Er trank sie in einem Zug aus, die Beaglemischung zwickte der Dame ins Bein. Alle Freier hielten den groben Frank für ihren Loddel. So behandelten sie Detta stets mit Respekt, ausserdem hatten sie Schiß vor dem Köter.
Lo t _ero blinkte ihnen das Reklameschild entgegen, noch wenige Schritte zum Nachtmahl. Frank wühlte in den Mülltonnen, grabschte tief hinein, wurde fündig und stopfte seine Taschen voll. Die Beagleatrappe hielt während des operativen Eingriffs die Ratten auf Abstand, knurrte den Mond an und versprühte seine Duftmarken. Die ersten Happen nahmen sie vor Ort ein, schmatzend, sabbernd, mißtrauisch umherblickend. So gestärkt machten sie sich auf den Rückweg zu ihrer Pappwohnung. Zwei Polizeistreifen bogen angesichts der Gefahr rechtzeitig ab, eine dritte lief ihnen genau in die Arme. Frank quetschte dem Einen die Nieren aus dem Leib, der Andere zog blank, schoß dem Boxer ins Bein, in den Arsch und ins Genick. Lothar ging auf Nummer Sicher und trollte sich in die nächste Einfahrt. Der sterbende Frank verbog mit letzter Kraft den Kopf des ballernden Bullen auf Halbacht, beide taten zugleich ihren letzten Atemzug. Kumpel hin, Kumpel her, die Beaglemischung riss sich ein Stück Wegzehrung aus Franks linker Wade und machte sich auf den Heimweg. An der nächsten Ecke pisste er der Liebesdame ans Bein, verbellte einige Schaulustige und lokale Katzengrößen. Endlich, nach etlichen Umwegen, die Umrisse des Kartons, seines Kartons. Glücklich wie noch nie in seinem Leben, rollte Lothar sich ein. Sein erstes eigenes Zuhause. Vergnügt spuckte er den letzten Rest von Franks Wade aus.
*****
Johnny bekam in letzter Zeit neue Aufträge. Andere Aufträge, keine wie früher. Johnny nahm alles. Für ihn waren es nur Klienten, oft suchte er sie stundenlang vergebens, oft kam er zerschlagen, vom Wetter und seinem Alter geschunden, zurück. Todmüde.
Eine Stunde nach dem Gong. Die Glocke von St. George schepperte, ein Ton war neu. Das ganze Viertel lag unter einer süßlichen Schneedecke. Johnny probierte, etwas mehr Honig wäre ein Verkaufsschlager. Wieder einmal Richtung Westend. Diesesmal ein Collegestudent in der Texaco-Tanke. Weitere 85 Dollar auf die Hand. Er prüfte wie immer seine 45iger. Alles gut. Der Wind war schneidig, kalt, frisch, aber trocken. Sein Rücken zwickte. Johnny las seine Auftragskarte durch: Blond, Ende Zwanzig, Nasenpiercing, klein, fett, wulstige Lippen.
Johnny ging mit der Zeit, einem Kunden hatte er den Walkman abgenommen. Kassette: Fine Young Cannibals - Good thing. Nur der eine Song. Seine Knarre pochte heiß an seinem Schenkel. Nulluhreinunddreissig. Shit, er hasste Unpünktlichkeit. Er stemmte sich gegen den Wind. Nur noch wenige Schritte. Sein Lampenfieber spulte den immergleichen Spruch: Du bist zu alt. Alter Sack! Fuck you. Fick dich selbst. Johnny liebte seine Monologe. Wenigstens er hörte sich selbst zu.
Texaco.
Die Reklamelichter schon ausgeschaltet.
Johnny nestelte an seinem Halfter. Nervös. Alles im Blick. Ohren weit auf.
Der Gepiercte pisste eine der Tanksäulen an. Sah Johnny, drehte sich um. Sprang mit riesigen Fangzähnen auf ihn zu. Johnny zog, zu spät ...
"Johnny?"
"Hmmmmm."
"Jooooooooooohnny!"
"Wasn?"
"Küss mich!"
Johnny sah ihr Nasenpiercing und drückte ab.
Langsam wurde Johnny wach. Kaffee, sein sehnlichster Wunsch, schwarz, ohne Zucker. Schaute auf die zerfetzte Matratze, auf Matthilda. Das wollte er nicht, echt nicht. So ein böser Traum. Matthilda, er schüttelte ihren bläulichen Restkörper. Suchte ihre Nase ab, kein Percing. Bin einfach zu alt für diesen Scheissjob, Johnny versank in sein übliches Selbstmitleid, welches ihm wärmte und ankotzte. Sein Auftrag, shit. Der Beknackte lief noch frei herum, schlachtete weiss Gott wen ab. Drecksau. Verdammt.
Ein paar Häuser weiter, ne kleine Bar, Johnny nahm Platz, Kaffee? Ja. Neben ihm ne menge Leute. Punks, Späthippies und so. Mit Lidschatten. Beide Hände griffen um die Tasse. Johnny zitterte. Alles gut. Klar. Scheiss Monolog. Der Barman griente ihn an, ein Mondgesicht. Breit, aber nicht wirklich breit. Täuscher.
Mister, ich muss tanken, am liebsten Texaco.
Gleich um die Ecke, macht 3 $.
An der Ecke stand ein grelle Blondine, in ihrem Bein verbissen: Ein widerlicher Köter. Hey, Süßer! Sie schien wie der leibhaftige Albtraum, und er, der Halbbeagle pisste an seine Hose. Auf dem Rückweg knall ich sie ab. Johnny blieb locker. Links das Lost Hero, scheiß Kneipe. Dahinter endlich die verwichste Texacotanke. Dunkel, keine Sau da. Johnny drehte ab, Feierabend. Ein letzter Drink, nur ein kleiner. Das Hero lud ihn widerwillig ein. Speckvorhänge, fliesenbeige, abgegriffen, sie beiseiteschiebend trat Johnny ein.
Der Barman räumte gerade die Speisen des Tages in den Abfall. Mit schrägem Blick: Nen Drink? Der letzte aber, Schicht hier und schob die Flasche Bourbon rüber. Lieber einen doppelten Scotch, randvoll, mein Freund. Johnny trank widerwillig den Bourbon, mit Ginger Ale, ohne Eis. Eine blonde Dame gab ihm Feuer, er dachte an seinen übernächsten Auftrag im Westend. Blickte sich um, suchte einen abgefuckten Typen mit Eisen in der Nase.
Draussen war die Hölle los, Polizeisirenen, ein wildes Durcheinander. Johnnys Blick deutete zur Tür, Mister Barman verstand. Der olle Penner, Frank, hat zwei Bullen abgeschlachtet und ist selber dabei draufgegangen. Und seine Töle hat sich ein Andenken mitgenommen, Franks Wade. Johnny schaute auf seine nasse Hose. Verflixter Köter. Hey, Mister, kennen Sie hier ein Typen mit Nasenpiercing, klein, untersetzt. Ein Weisser, blond. Crazy Tex, lachte der Barkeeper, von der Tanke. Der hängt hier jeden Abend ab, komischer Kerl, so stechende Augen, trinkt immer nur Kaffee. Tex? Na, wegen der Tanke, keine Ahnung, wie er mit richtigem Namen heisst. Hier ist meine Karte, mein Freund, rufen Sie mich an, wenn er hier aufkreuzt. Alles klar, Chef.
Johnny dachte wieder an seinen übernächsten Auftrag. Dachte an früher, als er nur Leute beschatten musste. Schlechte Zeiten, alles hat sich verändert, alles. Johnny brauchte Geld. Also erstmal diesen Auftrag, flüsterte er, auf ins Westend.
Immer weiter nach Westen, murmelte Johnny zu sich selbst. Auf der Karte stand 42. Straße, also ganz in der Nähe. Düstere Gegend, nur defekte Straßenlaternen, vergammelte Schrottkarren, links und rechts huschten gefrässige Ratten in Katzengröße. Zugepappte Hauswände, ab und zu ein Werbeplakat, alte verwitterte, halbherzig abgerissen. Buchen Sie n.ch he.te Ihre Traumre... .ine Kreuzfahrt .. .ie ..ribic. Gerne würde Johnny noch einmal die Sonne sehen. Langsam ging er auf die Sechzig zu und sein Husten machte ihm zu schaffen. Einmal raus aus dem grauen Dunst, träumte er vor sich hin. Johnny trottete weiter. Ein Unwetter zog auf, schnell klappte er den Kragen hoch, die ersten Regentropfen, groß wie Kieselsteine, platschten ihm ins Gesicht. Wenige Meter noch, er lauschte. Von aussen sah der Laden schäbig aus, doch die Musik kam gut: World in Harmony vom alten Greeny. Wie passend, lächelte Johnny in die stumpfe, verspiegelte Tür. Er trat ein, Kerzenlicht als Beleuchtung war normal in diesen Zeiten, alle sparten an Strom. Hinter der Theke hantierte ein blonder Engel mit einer Plastikflasche. Johnny sah genauer hin. Lady Sandras Bodylotion. Das blonde Gift cremte ihre Arme ein, zu Johnny: Wir haben Whisky und Bier. Ein Bier. Dann zog er seine 45iger und schoß ihr ein hübsches Loch in die Stirn. Ohne sich umzusehen, verließ Johnny die Bar, der Regen war eisig. Es gibt einfach zu viele Mutanten, dachte Johnny und zählte in Gedanken die Kopfprämie nach. Ganze 85 Dollar. Schlechte Zeiten. Scheiß Job.
Johnny war müde, Eisennase war morgen dran, so oder so.
Er träumte von Matthilda, seiner Bekannten aus früheren, guten Tagen. Die er wiedergetroffen hatte, neulich in Smokie Joes Café. Und er hatte sich gefreut auf sie, auf die kleinen Zärtlichkeiten, auf einen guten Fick. Matthilda. Dann hatte er sie ausversehen abgemurkst. Johnnys Träume und Realität vermischten sich immer mehr. Es machte ihm zu schaffen. Matthilda mit ihrem neuen Buddhatick. Eisenfresse war schuld, ich kriege dich, ich puste dich weg. Johnnys Träume konzentrierten sich wieder auf sein Geschäft.
Seine unterbezahlte Bürohilfe weckte ihn mit heissem Kaffee, in Strapsen und mit einem rosa Lächeln. Na, Alterchen, bekomme ich heute meinen Scheck? Wenn nicht, musst du ran, mein Guter. Erst den Kaffee, du verdammtes Luder, Johnny grinste sie unter Bartstoppeln an. Babe, ich muss gleich los. Schau in meine Jacke, nimm das Geld und halt die Stellung. Auf dem Weg zum Bad gab er ihr einen liebevollen Klaps. Das Telefon klingelte.
Jeff vom Lost Hero, ist Johnny da? Moment bitte. Ein blaurotweisszahnpastagefärbtes Gebiss schrie in die Muschel: Ist er da?
Er sitzt hier, schlürft sein Kaffee wie immer. Ganz ruhig, komischer Vogel. Johnny legte auf, wischte sich ab, zog sich eilig an. Unterwegs im Yellow Cab lud er seine 45iger nach. Eine Patrone. Der blonde Engel, der gut geschmierte Engel. Mit der rotverschmierten Stirn. Job ist Job. Und abgehakt, für ganze 85 Dollar. Johnny maulte den Fahrer an, gib Gas, drück auf die Tube, 5 Dollar extra.
Lost Hero, Eingangstür. Ein Mann, klatschnasse graue Haare verklebten sein Gesicht, die Ziggie dampfte, seine Augen Schlitze. Du Arschloch, dachte Johnny, zog seine Knarre, ging rein. Das Scheppern der Tür war noch nicht verklungen, Eisennase raste Richtung Herrenklo, Johnny hinterher. Auf dem Klo links ein röchelnder Schönling, blutüberströmt, Beine im Genick. Eindeutig sein Werk, der erste Schuss fiel. Johnny, an der Brust verwundet, erwiderte das Feuer. Ganz langsam sackte der Gepiercte in die Knie, sterbend. Johnny anlächelnd. Hey Dad ... seine Worte kamen schwer, zu schwer für Johnny, er griff in die Tasche des Todeskandidaten, nahm die Brieftasche und las.
Scotch, mein Freund, und zwar einen Doppelten. Johnny kippte den Ersatzwhisky hinunter, bestellte nach. Pur. Der Strom wurde ausgeschaltet, Kerzen angezündet. Was für ein Tag, was für eine Zeit, was für ein Leben. What's up, vier Nichtblonde. Die Bullen erledigten den Rest.
Unterwegs knallte er den pissenden Beagle ab. Johnny dachte an Matthilda, ging mit Detta ins Stundenhotel, gleich um die Ecke. Johnny dachte ans Sterben, nur noch drei Aufträge, nur noch drei.
---
Copyright: Maurice de Winter – 2008
Anm.: Entstanden im Geschichtenspiel und Aftermidnight, zusammengefügt, leicht verändert nun am ganzen Stück.