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Alltagsminiaturen

das ist Gmünd!
Ach ich vermisse diese Stadt!
Ich bleibe stehen, bade meine Augen in den Farben und Mustern, zögere und lasse mich weiter treiben.

Ich liebe diesen Satz und treibe mit...
*****har Paar
41.021 Beiträge
JOY-Team Gruppen-Mod 
Ich bleibe stehen, bade meine Augen in den Farben und Mustern, zögere und lasse mich weiter treiben.

Ja, man kann und darf diesen Satz lieben. Das macht ihn jedoch nicht richtiger; er ist dennoch grammatikalisch und stilistisch zweifelhaft (und das auch in Bezug auf künstlerische Freiheit). Was spricht denn dagegen, es ebenso schön und treffend auf andere Weise auszudrücken, z. B.: Ich bleibe stehen, bade förmlich in den Farben und Mustern, zögere und lasse mich weiter treiben. oder auch: Ich bleibe stehen, meine Blicke baden in den Farben und Mustern, zögere und lasse mich weiter treiben. Oder so ähnlich. Müssen es denn wirklich die Augen sein, die spazieren gehen?


@ rueckenwind_69

Ein Augenschmaus ist ein Schmaus für die Augen und völlig korrekt, und eine Augenweide ist eine Wohltat für die Augen und ebenfalls korrekt. In beiden Fällen 'machen' die Augen nicht selbstständig etwas. *zwinker*

Wenn aber die Augen (statt der Blicke) jemandem folgen, sich an etwas klammern oder gar in etwas baden, dann muss man sich das nur mal bildlich vorstellen (die Blicke können da dann doch so einiges mehr, auch jemandem folgen und so weiter ...). *g*

Aber klar, im Sinne der heute üblichen und immer weiter verbreiteten Verschluderung unserer Sprache darf man künftig selbstverständlich sicherlich auch jemanden nicht mehr mit Blicken strafen oder erschlagen oder womöglich töten, sondern mit den Augen. Sieht bestimmt lustig aus und trägt garantiert zur allgemeinen Erheiterung bei. Man stelle sich Sätze vor wie: "Wenn Augen töten könnten ...".

*zwinker*

Nachträgliche Ergänzung:

Nach einem Gespräch mit einer befreundeten Sprachwissenschaftlerin, die u. a. auch für die Duden-Redaktion arbeitet und meine Meinung voll und ganz bestätigt hat, wäre - rein sprachlich gesehen - die beste und korrekteste Fassung dieses Sprachbildes von Into z. B.: "Ich badete förmlich im Anblick all dieser Farben und Muster" oder auch: "Ich weidete mich am Anblick all dieser Farben und Muster" etc.!

Die Augen als handelnde und denkende Wesen sind allenfalls in einer surrealen Story oder in einem Fantasy-Text sprachlich vorstellbar. Im Kontext dieses wundervollen Stimmungsbildes von Into ist es nun mal ein Stilbruch, wenn die Augen baden gehen ...

*g*

(Der Antaghar)
Schon wieder Ostern, Himmel Schimmel, die Zeit vergeht wie im Fluge. Zeit, was ist eigentlich Zeit? Leben, jeden Tag aufs Neue, spüren, das Leben spüren, das ist Zeit. Genießen, wie die Momente und Ereignisse an mir ziehen, mich mitnehmen auf meine eigene Reise. Ich lasse mich einfach forttreiben. Viel zu lange habe ich mich gewehrt gegen meinen größten Widersacher, gegen mich selbst. Die ganzen Erwartungen, die ständig an mich gestellt wurden, nein, die ich an mich stellte, erscheinen hilflos und unnütz, haben mich keinen Meter näher gebracht, mich selbst zu finden. Das Einzige, was zählt, ist mein immer und immer wiederkehrender Blick in den Spiegel. Das ist es. Der Spiegel meiner Seele ist der einzige Maßstab für mein Glück.

Also gehe ich raus, hinaus an die Luft. Dorthin, wo das Leben sein Konzert gibt. Da gibt es immer was zu entdecken und zu erfahren. Die Leute sind mir wohl gesonnen. Überall ein freundliches Wort. Man nimmt mich plötzlich ernst, legt Wert auf meine Meinung, die nicht selten hart rüberkommt. Gedanken darüber habe ich mir genügend gemacht. Es bringt nichts, so zu tun, als ob. Ein alter Song schießt mir durch den Kopf. Ich weiß, einer von euch wird jetzt sagen, dass Songs nicht durch Köpfe schießen können, weil das Bild dazu fehlt. In meiner Welt schießen sie aber. Sie schießen sogar verdammt gut, ballern, krachen und explodieren noch dazu. Was wiegt eigentlich so ein gedankenvoller Kopf? "Viel zu viel", denke ich mir. So ein paar Schusslöcher machen ihn sicher um Einiges leichter, auch nicht schlecht.

Ich lernte nie richtig schreiben. Trotzdem empfinde ich große Freude daran, mit Stift und Papier bewaffnet draußen zu sein und immer wieder zu versuchen, meine Gedanken einzufangen und festzuhalten. Das ist Zeit. Eine verdammt gute Zeit ist das. Gedanken aufs Papier kritzeln, das gerade erst Geschriebene wieder durchstreichen, es anders definieren, neue Wortspiele erschaffen und dabei herzhaft über sich selbst lachen. Ein Schluck Kaffee gibt mir Gelegenheit, meine Blicke umherschweifen zu lassen. Mindestens drei Menschen haben mich beobachtet. In ihren Gesichtern ist Ausdruck von Freude zu erkennen. Schmunzelnd lächeln sie mir zu. Aber keiner fragt, was ich da mache oder weshalb ich über mich selbst lache. Das geht wohl zu weit. Nein, geht es nicht. "Es wird Regen geben", kommt es rüber vom Nachbartisch. "Das ist doch schön! Endlich, ja endlich wieder barfuss tanzen", entgegne ich und kann es kaum erwarten, den von der Sonne erwärmten Boden unter meinen Füßen zu spüren.

Da ist er wieder, dieser Song. Dieses Lied, das mir durch meinen Kopf schießt. "Wisst ihr, welchen Song ich meine?"

Tomboy, Karfreitag 2017
******ier Frau
36.549 Beiträge
@**m

Welchen Song?

Den hier :

"Auf der Wiese haben wir gelegen, und wir haben Gras gekaut ..."

?
******s23 Frau
12.703 Beiträge
@Tom(theSun)
Diese Betrachtung gefällt mir sehr. Also würde man sich selber über die Schulter schauen, während man sich Gedanken macht.... *top*
vom Liedtext würde dieses auch gut passen:
http://www.songtexte.com/son … rfuss-im-regen-33cb74f1.html
*********nd_69 Frau
7.376 Beiträge
Oder die fantastischen Vier mit "Es wird Regen geben".
@ all the curious people

the song was:



Danke für eure lieb geschätzte Aufmerksamkeit

Tom (the Sun)
Barfuß im Regen, tanzen wir zu ...
Draussen sitzen, schreiben am Cafétisch, die Expressotasse an den Lippen den Blick schweifen lassen und sich manchmal ins Gespräch vom Nachbartisch einklinken - das ist auch meine Zeit. Wenn ich dann auch noch den Weg über den Berg und durch den Wald genommen habe, bevor ich mich setzte, ist meine Welt perfekt!
Nachdem ich entweder eure Geschichten alle gelesen und kommentiert habe oder eine eigene fertig geschrieben, wäre die Krönung so einen Suntom neben mir sitzen zu haben und ....

*top2* laf
It´s me!
*********ld63 Frau
8.186 Beiträge
Frühling in Berlin: Ein Spaziergang (2)
Mein Weg führt mich weiter die Katzbachstraße hoch auf die Monumentenstraße, die Kreuzberg mit Schöneberg verbindet. An der großen Tankstelle in der Kurve kurz vor der Monumentenbrücke riecht es intensiv nach Benzin und nach Fusel. Zwei dunkelhäutige Tankwarte lachen lauthals und palavern miteinander in einer Sprache, die ich nicht identifizieren kann. Autotüren werden zugeschlagen, Lastwägen schieben sich kurzatmig über das Gelände. Vor der Autowaschanlage liegt ein bärtiger Obdachloser auf einem Mauervorsprung und schläft tief und fest. Er scheint völlig entspannt, die Hände unter das Gesicht gebettet, ohne Decke und ohne jeden Schutz. Ich widerstehe dem Impuls, ihn zu fotografieren, und betrachte stattdessen sein wettergegerbtes Gesicht. Wohnungslose auf Berlins Straßen sind so alltäglich, dass keiner mehr an ihnen Anstoß nimmt – und kaum jemand kommt auf den Gedanken, nach ihnen zu sehen. Auch mir fällt dieser Mensch wahrscheinlich nur auf, weil der Anblick für mich ungewohnt ist, jetzt, da ich nicht mehr hier lebe. Im reichen Südwesten wäre in so einem Fall sofort ein Ordnungshüter zur Stelle.

Schöneberg, mein Schöneberg! Das Straßenbild hat sich verändert, die Altbauten wirken bürgerlicher und lichter. Es ist der Ort, an dem ich in Berliner Zeiten am längsten und liebsten gewohnt habe. Am Crelleplatz setze ich mich ins Café Sunar und bestelle eine hausgemachte Linsensuppe. Die Café-Betreiberin ist eine junge Araberin mit der Noblesse einer Nofretete. Sie überragt mich um Haupteslänge und blickt aus schräg stehenden dunklen Augen auf ihre Gäste herab. Als ich ihr ein Kompliment machen will, indem ich ihr sage, dass ihre Linsensuppe ein Gedicht ist, sieht sie mich einen Moment lang irritiert an, bevor sie gnädig das Haupt neigt. Wieder auf der Straße denke ich, dass das Lächeln einer Schöneberger Kaffeehausbesitzerin wahrscheinlich ein Bonus ist, den man sich erst verdienen muss.

Am nächsten Morgen ist der Himmel über Kreuzberg grau und verhangen. Der berühmte Ostwind bläst unangenehm und durchdringend frostig, als ich mich zu einer Joggingrunde am Maybachufer aufmache. Da ich sehr viel langsamer bin als die meisten sportlich Motivierten um mich herum, habe ich viel Muse, alle Eindrücke in mich aufzunehmen. Die Sonne hat sich erfolgreich durch die Wolken gekämpft und spiegelt sich im Wasser des Landwehrkanals in fahlen, weißen Lichtwellen. Ein junges Mädchen steht fröstelnd am Geländer der Kottbusser Brücke und sieht ins Wasser, in der Rechten die unvermeidliche Zigarette. Tristesse am Kanal: Dieses Bild birgt soviel klischeehafte Einsamkeit und Verlassenheit, dass ich unwillkürlich darüber nachdenke, an welchen Film mich diese Szene erinnert. Auf meinem Lauf am Kanal entlang begegne ich griesgrämig dreinschauenden Hundebesitzern, die sich von ihren Hunden ausführen lassen und zielstrebigen Joggern, die nicht nach links oder rechts blicken.

Nebenbei entdecke ich, dass eines meiner früheren Lieblingsrestaurants geschlossen wurde und der Laden neu renoviert wird. Den „Silberlöffel“ liebte ich nicht nur wegen seiner warmen Atmosphäre, die von der dunklen Holzeinrichtung, der guten, regionalen Küche und der herzlichen Bedienung ausging, sondern auch und vor allem, weil es dort einen kleinen Rauchsalon gab, der seinesgleichen suchte. Die kleine, schmale Kammer mit Fenstern zur Straße hin war in mattem Grau gestrichen und durch eine schlichte Glastür zum Restaurantbereich getrennt. Die Einrichtung bestand aus runden, ledernen Clubsesseln und kleinen Holzkonsolen an den Wänden, gerade groß genug für einen Aschenbecher und eine Espressotasse. Der abgetretene Dielenboden hatte Charakter und die Wände dieses Salons waren mit großformatigen Gemälden bedeckt, die nur Meer und Wolken zeigten. Nach dem Essen hier eine Zigarette zum Espresso zu geniessen – einfach unvergesslich.

Gegen Mittag habe ich das Bedürfnis, dem Gräfekiez zu entfliehen, in dem ich dieses Mal einquartiert bin. Der alltägliche Hype in diesem Kreuzberger Szeneviertel zwischen Landwehrkanal und Hasenheide hat sich in den letzten Jahren noch gesteigert. Die Kneipendichte hat stark zugenommen, man hat sich auf das neue Klientel perfekt eingestellt und die Speisekarten der Szene-Restaurants vorsorglich in englischer Sprache verfasst. Der Kiez wird dominiert von jungen, hippen, coolen Europäern aus privilegierten Ländern, die sich dort austoben, als gehöre ihnen die Stadt. Das sind jene, die Berlin besetzen und benutzen und ebenso auch wieder fallen lassen werden wie ihre leeren Bierdosen und all den Müll, der mittlerweile jeden Morgen die Straßen des Viertels ziert. Ferienwohnungen werden an jeder Ecke angepriesen und die letzten Eigentumswohnungen wurden zu Höchstpreisen an spanische, englische und skandinavische Käufer veräußert. Dieser Kiez ist schon seit Jahren so gut wie tot. Ich bewundere die letzten Überlebenden wie den Spätkauf gegenüber und den kleinen Krimskrams-Edeka an der Ecke, deren Besitzer diesem demographischen Wandel bisher stoisch stand gehalten haben.

Also denn, einmal mehr auf nach Schöneberg! Sobald ich in Sichtweite des Winterfeldplatzes bin, fühle ich mich wie zuhause. Und was für ein Glück: es ist Mittwoch und der Markt ist geöffnet. Es sind nur wenige Stände aufgebaut. Das Angebot ist längst nicht so reichhaltig und bunt wie an den Samstagen, an denen der Platz überquillt an Ständen jeglicher Richtung und Menschen sich dicht an dicht durch die Gänge drängen, aber Markttage auf dem Winterfeldmarkt sind einfach Kult. Ich freue mich also an den reichhaltigen Gemüseangeboten und Gewürzständen, vermisse aber den dicken, kleinen Blumenverkäufer, einen Urberliner, dessen cholerische Stimmgewalt in seinen besten Zeiten imstande war, zum hintersten Winkel des gut gefüllten Marktes durchzudringen.

Am Wagen eines Türken lasse ich mich zum Großeinkauf von Köstlichkeiten wie eingelegten Artischocken, Taramasalata und grünen Peperoni-Oliven verführen. Als ich gerade dabei bin, meine Einkäufe einzupacken, vernehme ich neben mir die heisere, leicht nasale Stimme eines Berliners, der seine Bestellung aufgibt. Wohl leicht erkältet, schließe ich, aber gerade diese angeraut heisere Note macht seine Stimmfarbe so sexy, vor allem mit dem leichten Berliner Einschlag, den niemand authentisch nachahmen kann, der nicht hier aufgewachsen ist oder zumindest viele Jahre in Berlin gelebt hat. Nach meinen letzten Erfahrungen im Gräfekiez ist diese Stimme eine Wohltat, ja, Balsam für meine Ohren, und ich wende neugierig den Kopf, um zu sehen, wem sie gehört. Es ist jungenhaft aussehender Mann mit grauen Schläfen, der sich von seinem Fahrradsattel aus über die Auslage des Türken beugt. Er hat mich in die richtige Stimmung gebracht für die nächste erotische Geschichte, die sich schon in meinen Gedanken formt und genau durch diese raue Tonart bestens befeuert wird.

Auf zum Café Moccas, mein Stammcafé am Rande des Winterfeldplatzes, unter dessen breiter Markise es sich am besten schreiben lässt. Von dort aus habe ich einen wunderbaren Blick über den gesamten Platz. Direkt neben dem Café preist eine junge, freche Verkäuferin ihre Reste offensiv an: „Kommt, Leute, das gibt's doch nicht! Ich hab hier immer noch Brioches und Croissants, die wollen auch mit nachhause genommen werden!“ Ihre Masche hat Erfolg: Menschen bleiben stehen und kommen lachend näher. Sie bringt ihre Brioches mühelos an den Mann und an die Frau.

Ich packe mein Schreibzeug aus, und betrachte in aller Ruhe die Passanten, die deutlich älter sind als in Kreuzberg. Man kennt sich, grüßt die Marktverkäufer beim Vornamen, bleibt stehen und plaudert. Am Nebentisch drei Skandinavier mittleren Alters, die die Marktatmosphäre offensichtlich sehr genießen und sich an Bier und Schnaps gütlich tun. Na denn, Cheers!

Schöneberg, ich hab dich tatsächlich vermisst.
Abendstimmung im Gräfekiez
Ich bin mitgelaufen ---

*spitze* Ev
Bisher
war ich nur ein einziges Mal in Berlin - dein Potpurri macht richtig Lust auf weitere Besuche.
Mit Raptor (ein früheres KG- Mitglied) im Salon Schmück wars damals richtig gemütlich.
Nimmste mich mal mit?

*spitze* laf
It´s me!
*********ld63 Frau
8.186 Beiträge
Na klar...
..... Olovesche, ich nehm dich beim Händsche! *ggg*

Wär mir ein großes Vergnügen! *g*
******nyx Frau
1.322 Beiträge
Schlendere auch gerne mit ...

Die Café-Betreiberin ist eine junge Araberin mit der Noblesse einer Nofretete. Sie überragt mich um Haupteslänge und blickt aus schräg stehenden dunklen Augen auf ihre Gäste herab. Als ich ihr ein Kompliment machen will, indem ich ihr sage, dass ihre Linsensuppe ein Gedicht ist, sieht sie mich einen Moment lang irritiert an, bevor sie gnädig das Haupt neigt.


Sehr schöne, melancholische Stimmungsbilder, IntoTheWild63!
*love4*

_
(„Lastwägen”, „stand halten” > standhalten/Stand halten überseh' ick einfach ,-)

It´s me!
*********ld63 Frau
8.186 Beiträge
Frühling in Berlin (III): Kein Spaziergang!
Was für ein Glück: blauer Himmel über Kreuzberg und strahlender Sonnenschein! Es ist zwölf Uhr mittags und wenige Grade über Null, als ich das Haus verlasse, um mich in Richtung Ku´damm aufzumachen. Shopping ist angesagt, ob der plötzlich so frostigen Temperaturen muss die Wintergarderobe aufgestockt werden. Einkaufen ist nicht gerade eines meiner Lieblingshobbys, aber heute freue ich mich ein bisschen darauf, langsam durch die lange, breite Shoppingmeile zu flanieren, den Blick wandern zu lassen im Sonnenschein, ab und zu anzuhalten, um einen Kaffee auf Berlins traditionsreichster Einkaufsstraße zu genießen und vielleicht ein paar Worte ins knallbunte To-Go-Büchlein zu kritzeln. Das hat doch was! Und es ist richtig lange her, dass ich zuletzt auf dem Kurfürstendamm war.

Die erste Überraschung erlebe ich, als ich mich meinem Auto nähere: Da liegt ein Formular auf dem Beifahrersitz. Ich erkenne das Wort „Strafanzeige“ und ahne Böses, frage mich aber, wie es die Polizei geschafft hat, dieses Stück Papier in mein Auto zu legen. Während ich noch grüble, ob ich vielleicht doch vergessen haben könnte, die Fenster ganz zu schließen, gehe ich um mein kleines, schwarzes Auto herum und erleide einen mittleren Schock: Wo vorher das Fenster der Fahrertür war, hat jemand einen dunklen Müllsack sorgfältig mit Klebeband um den Türrahmen befestigt. Der zweckentfremdete Plastiksack bauscht sich im Wind und ich stehe da, wie vom Donner gerührt. Es dauert mehrere Sekunden, bis ich realisiere, was passiert ist: Die Scheibe wurde eingeschlagen. Unter mir auf dem Parkplatz sehe ich die Überreste: viele kleine, vollkommen gleichmäßige, grünliche Glassplitter. Sie sind überall, auf der Straße und im ganzen Auto verteilt, türmen sich auf den Sitzen, stecken in allen Ecken und Ritzen. Als ich versuche, das Gröbste an Glas zu entfernen, schneide ich mich prompt in die Hand. Der scharfe Schmerz und das Blut, das aus meinem Finger schießt, bringen mich ein wenig zur Besinnung.

Mehrere Gedanken schießen gleichzeitig durch meinen Kopf. Neben der rethorischen „Warum ich?“-Frage denke ich an Autoverglasung und an meine Versicherung. Auf dem Formular der Polizei ist eine Telefonnummer angegeben. Ich spüre Dankbarkeit, dass die Beamten mein nacktes, bloßes Auto mit einer Plane bedeckt haben und muss schlucken. Vor noch nicht allzu langer Zeit hatte ich einen Unfall, auf der Autobahn. Wieso passiert mir das, wieso schon wieder? Was habe ich getan? Meine Kehle wird mir wieder eng. Tief durchatmen!

Ich sehe mich um, mein Blick fällt auf ein kleines Café ein paar Häuser weiter. Gut, ein Kaffee wäre vielleicht jetzt nicht verkehrt. Mit dem Becher in der Hand sinke ich auf eine Bank neben dem Parkplatz, zücke das Handy. Keine meiner besten Freundinnen ist erreichbar, sie arbeiten, klar. Ich rufe die Polizei an, und die Versicherung. Als ich die nächste Autoglas-Reperatur-Werkstatt anrufe, komme ich zu einer Hotline, die in Bonn sitzt. Ich kämpfe mit den Tränen, als ich versuche, zu erklären, in welcher Situation ich gerade bin. Okay, ich brauche die Versicherungskarte, und einen Handkehrer, so kann ich mich nicht ins Auto setzen! Ich hetze zurück in die Wohnung, drehe ich mich planlos um die eigene Achse und breche in Tränen aus. Endlich erreiche ich eine meiner Freundinnen. Sie ist besorgt und versucht, mich zu trösten. Allein der Klang ihrer Stimme ist tröstlich und bringt mich in die Realität zurück.

Viel später habe ich meine Fassung wiedergewonnen und den Impuls nieder gerungen, jetzt und sofort zurück nachhause in den Südwesten zu fahren. Die Scherben entferne ich notdürftig und mache mich auf dem Weg durch die Stadt zur Autoverglasung. Den Termin für eine neue Verglasung habe ich erst in zwei Tagen, weil die Scheibe bestellt werden muss, aber darüber kann ich im Moment nicht weiter nachdenken. Ich funktioniere einfach, und navigiere durch die Stadt, jedoch ohne Navi. Das fällt mir jetzt erst auf: Das Navi ist weg! Kann das der Grund dafür sein, dass jemand eine Autoscheibe zertrümmert? Wegen eines kleinen, billigen Navigationssystems, das gerade mal etwas über 100 Euro gekostet hat? Ich will es nicht recht glauben, doch ich bin in Berlin und die soziale Schere klafft hier sehr viel tiefer und weiter auseinander als in jeder anderen Stadt Deutschlands. Der Kottbusser Damm mit seinem ganzem menschlichen Elend ist nicht weit, genau genommen um die Ecke. Im kleinen Park an der Schönleinstraße sehe ich jeden Tag ausgezehrte Gestalten und Obdachlose, die ihr Hab und Gut im Einkaufswagen hinter sich herziehen.

Reiß dich zusammen, ermahne ich mich selbst, eine eingeschlagene Autoscheibe ist nicht das Ende der Welt. Es kostet mich jede Menge Konzentration, mein Auto durch den dichten Verkehr zu schleusen. Ich fahre am Reichpietschufer entlang, fädele mich zum Abbiegen nach links ein, verpasse aber die Abfahrt zur Potsdamer Straße. Auf die letzten Meter werde ich auch noch geblitzt – verdammt! Als ob es nicht schon reichen würde für heute! An der nächsten Möglichkeit wende ich und mache einen neuen Versuch, fahre langsam auf der rechten Seite, suchend, den Blinker schon gesetzt. Hinter mir hupt ein ungeduldiger Taxifahrer: Immer diese Touristen! Endlich erkenne ich das Schild der Autoverglasungsfirma, doch wo ist die Einfahrt? Ich drehe noch eine Runde und sehe dann das unscheinbare Zugangstor, fahre schnell hoch auf den Gehsteig. Als ich die Handbremse ziehe, schießt mir erneut das Adrenalin durch den Körper und mir zittern die Knie, als ich aussteige.

Ein Mann um die 40, mit milchkaffeefarbenem Teint und Nerdbrille, einen Kaffeebecher in der Rechten, ist stehengeblieben, als mein Auto einen Meter vor ihm zum Halten kommt. Er scheint sofort zu erfassen, dass irgendetwas mit mir nicht stimmt. Mein Gesicht spiegelt ihm den Schock, in dem ich mich befinde. Er kommt ein paar Schritte auf mich zu, spricht mich an: „Geht´s Ihnen gut? Eher nicht, oder?“ Ich starre ihn an, betrachte sein ausdrucksvolles Gesicht, ohne es richtig wahr zu nehmen, und schüttle langsam den Kopf, auch wenn mein Gesichtsausdruck mich Lügen straft. Er fragt nach: „Hatten Sie einen Unfall?“ Ich schüttle wieder den Kopf, erzähle ihm dann stockend, dass mein Autofenster eingeworfen wurde. Er wirkt sehr betroffen und sieht mich aus dunkelbraunen Augen so mitfühlend an, als er würde mich am liebsten in die Arme schließen. „Was heutzutage alles hier passiert, es ist zu verrückt. Tut mir wirklich leid für Sie.“ Es ist reiner Selbstschutz, dass ich ihn nur wortlos anschaue und nicke, weil ich sonst in Tränen ausbrechen würde. Ich versuche ein Lächeln, das gründlich misslingt, hebe beschwichtigend die Hände. Die Situation überfordert mich völlig, ich kann nicht mehr angemessen reagieren, nicht einmal auf diese überaus anrührende Geste.

In dem Büro der Autoverglasung warten schon einige Kunden. Endlich allein auf der Toilette, fließen die Tränen. Die liebevolle Anteilnahme eines völlig Fremden bringt mich völlig aus der Fassung. Später, als ich im Büro warte, bis ich mein Anliegen vorbringen kann, fällt mir ein Traum ein, den ich zwei Tage vorher hatte:
Ich sitze in meinem Auto und warte auf jemanden, die Scheibe bis zum Anschlag heruntergekurbelt. Es ist ein grauer, regnerischer Tag. Auf einer niedrigen Mauer sitzen mehrere Krähen, eine von ihnen sieht zu mir herüber. Der Blick aus diesen Vogelaugen ist sehr fokussiert, ja stechend. Die Krähe hebt ihre Flügel und kommt im Sturzflug auf mich zu. Bevor ich auf diesen Angriff reagieren kann, landet sie mit ihren scharfen Krallen direkt auf meiner Hand und lässt ihren Schnabel auf meine Finger herab sausen. Sofort durchfährt mich ein scharfer Schmerz, ich spüre das Blut hervor schießen. Im Traum bin ich wie paralysiert und starre den Vogel an, weil ich ahne, dass er mir etwas Wichtiges sagen will.
Dann wache ich auf. Es ist wie eine düstere Vorahnung, die ich nicht deuten kann.

Nachdem ich alles mit dem Mitarbeiter der Autoverglasung geklärt habe, übergebe ich dem Mann am Tresen meinen Autoschlüssel und verlasse den Laden. Dichte, schwere Wolken hängen über Schöneberg, es wird bald anfangen, zu regnen. Ich ziehe den Mantel enger um mich und sehe mich um. Doch der hilfsbereite, sanfte Engel in Menschengestalt ist verschwunden.

Into 19.04.17 (tbc)
Wrangelbrunnen
********2017 Mann
47 Beiträge
Glasplitter..
Super Beschreibung.. Aber wenn ich doch ein klitzekleinwenig nölen darf😊.. Man kann sich an AutoGlas nicht scheiden. Bin mir fast sicher. Wenn das Ding aber beim losfahren platzt, bist du von oben bis unten voll Splitter.. die können dann noch länger nerven.. hahaha. Und wenn du meinen Kommentar blöd findest... macht das auch nix.. Dat Ding gefällt mir...😎
It´s me!
*********ld63 Frau
8.186 Beiträge
Danke für den Kommentar! *g*

Aber glaub mir, Paul: Wenn du versuchst, mit bloßen Händen die Splitter vom Sitz zu wischen, schneidest du dich! Hab das ausgetestet! *zwinker*
Wenn Du
es spüren könntest, würden die virtuellen Umarmungen deiner Leser, dir wahrscheinlich den Atem nehmen.

*troest* laf
It´s me!
*********ld63 Frau
8.186 Beiträge
Jetzt...
... lieber O-Love, bin ich ehrlich gerührt. *love*

Davor war ich geschüttelt! *panik* *umfall*

*roseschenk* Into *herz*
**********her63 Mann
232 Beiträge
Das tut mir so leid! So ist leider Berlin. Habe neulich auf dem hessischen Dorf einen Tag und eine Nacht lang mein Portemonnaie auf dem Beifahrerseitz vergessen und es ist nix passiert.
******nyx Frau
1.322 Beiträge
Oh IntoTheWild63, Du Liebe
Tut weh, das zu lesen.

Es gibt so Tage ...

die einem die kalte, abweisende Schulter der ganzen Welt – meint man – zeigen. olove drückt es einfühlsam aus: Es halten Dich Menschen fest und im Arm, immer.

Nur manchmal spürt man es zu wenig und nicht im rechten Moment.
*liebhab*
Meine Triskele
*********_Arte Frau
13.806 Beiträge
Ich vergewisserte mich, dass sich die Mutter und Freundin eines kleinen Jungen etwas gefangen hatten, der kleine Junge weinte immer noch, und verließ ich das Café. Langsam ging ich hinaus. Dabei schaute ich fast jedem Gast lange in die Augen.

Sah Schadensfreue, ein wenig Scham, Desinteresse.
Ich schäme mich.

Einige Zeit zuvor: Es war der vergangene Mittwoch: Bergfest, wie manche gerne sagen. Die Sonne schien an diesem Wintertag und trieb die Menschen in Mengen in die Stadt und in die Fußgängerzone. Auch ich traf mich mit einer Freundin in ihrer Pause in dem großen Bäckerei-Café gegenüber der Kirche in R.
Wir plauderten ein wenig und sahen zwei kleine Kinder in der Spielecke. Ein blondes Mädchen und einen kleinen dunkelhaarigen Jungen. Ich maß dem keine Bedeutung zu.
Nachdem meine Freundin wieder zur Arbeit ging, schmökerte ich ein wenig in einem Buch, als mich ein weinendes Kind aus meiner Lektüre riss. Ein erwachsener Mann hatte diesen kleinen, vielleicht zweieinhalbjährigen, Jungen heftig geschlagen und schimpfte laut auf dessen Mutter ein.

„Sie haben Ihr Kind nicht erzogen! Der hat meine Tochter gehauen. Natürlich kann ich ihn schlagen, wenn Sie ihr Kind nicht erziehen!“
Weinend saß der Kleine auf dem Schoß seiner Mutter, die mit, leicht, ausländischem Akzent und zitternder Stimme dem Mann versuchte Einhalt zu gebieten.
„Ich schlage mein Kind nicht und Sie haben meinen Jungen geschlagen. Das dürfen Sie nicht. Warum machen Sie das?“
Wie im Laufe der nächsten Minuten, wiederholte und wiederholte er sich. „Natürlich kann ich Ihr Kind schlagen. Er hat meine kleine Tochter beim Spielen gehauen. Ich darf das, wenn Sie Ihr Kind schon nicht erziehen.“
Inzwischen kam die Mutter des Mädchens hinzu und unterstützte ihren Mann. Beide betonten laut, mit von mir inzwischen als hysterisch empfundenen Stimmen, dass es in Ordnung ist, wenn ein erwachsener Mann ein Kleinkind heftig schlägt.

Die Ausgangssituation war folgende: Zwei kleine Kinder spielten gemeinsam. Der Junge hatte das kleine Mädchen leicht gehauen. Eine Situation, die sich in Kindergärten und Kinderzimmern sicherlich täglich nicht nur einmal ereignet. Selbst für mich als Nicht-Mutter ist dies ein kindgerechtes Verhalten, welches keinen Eingriff eines Erwachsenen bedurfte.

Die Mutter des kleinen Jungen fragte weiterhin: „Warum haben Sie mein Kind geschlagen? Warum machen Sie so etwas? So etwas macht man nicht mit einem Kind.“
Die Antwort bestand aus einer sehr angespannten Körperhaltung ihres Gegenübers und der Aussage, dass er es tun dürfte.
Das ganze zog sich über einige Minuten hin. Die Atmosphäre war mehr als angespannt und die sehr lautstarken Aussagen des Vaters wirklich nicht zu überhören. Die Situation schien zu kippen.

Niemand schritt ein. Versuchte zu deeskalieren oder der Mutter zu helfen. Zwischenzeitlich bewegte ich ich mich auf den Tisch der Mutter zu, an dem der Vater des kleinen Mädchens drohend stand. Während ich in meinem Kopf ebenfalls sehr lautstarke, an den Vater gerichtete, Sätze formulierte, die auch das eine oder andere Schimpfwort beinhalteten, blieb ich äußerlich ruhig. Stimmlich ebenfalls. Innerlich brodelte ich.
Meine Intuition sagte mir, mich eher ruhig zu verhalten. Diesen Mann schätzte ich so ein, dass es heute nicht bei dem einen Schlag einem Kind gegenüber bleiben könnte.
Ich versuchte die Mutter zu trösten, ihr ein Gefühl zu vermitteln, dass sie nicht alleine ist, dass Hilfe geholt werden kann, dass ich da bleiben würde. Eine Freundin von ihr saß zwar ebenfalls mit am Tisch, hielt sich aber zurück.

Plötzlich legte der Vater erneut los. Wiederholte den Satz immer und immer wieder, dass er den Jungen hätte schlagen dürfen und arbeitete dann mit weiteren Argumente.
Dann schrie er es der Mutter des kleinen Jungen fast ins Gesicht:
„Vergessen Sie nicht: SIE sind nur Gast in unserem Land.“

Gefolgt von dem Satz, den er zuvor ständig laut gesagt hatte.
Er setzte sich mit seiner Frau und seiner Tochter wieder an seinem Platz in die Mitte des Cafés und brüllte von dort aus weiter.

Wie die drei Affen, die nichts sehen, nichts hören und nichts sagen empfand ich die Gäste des Cafés. Die Angestellten des Cafés. Niemand tat auch nur irgendetwas in irgendeiner Form.

Im Gegensatz zu den drei Affen konnten sie den Vorgang beobachten und taten dies teilweise sehr neugierig.

Im Gegensatz zu den drei Affen hörten sie, was geschah und tuschelten darüber.

Im Gegensatz zu den drei Affen hätte ein jeder, eine jede den Mund öffnen können.

Nichts, nichts geschah.

Gewünscht hätte ich mir:
Vom Personal: Vom Hausrecht Gebrauch zu machen oder die Polizei zu rufen.
Der Mutter und ihrer Freundin einen neuen heißen Tee zu servieren und sie zu trösten.
Von den Gästen: Dem Mann Paroli zu bieten.

Stattdessen kam: Nichts.Nichts.

Von mir hätte ich mir gewünscht: Die Gäste direkt anzusprechen und sie zu bitten unterstützend einzugreifen.

Warum beschreibe ich diesen Vorfall so ausführlich? Warum wirkt er immer noch nach? Die Ausgangssituation war ein sonniger Tag mitten in der Woche. Viele Menschen gingen in die Innenstadt, ein Café war gut besucht, zwei Kinder spielten, ein kleiner Junge mit dunklen Haaren hatte ein kleines, blondes, Mädchen leicht geschlagen, wie es viele kleine Kinder untereinander tun.

Eine Mutter, die mit einem leichten ausländischen Akzent sprach, saß mit einer Freundin - beide bekleidet mit einem Kopftuch - in diesem Café.

Ein Gast wird einem Kleinkind gegenüber handgreiflich, beschimpft die Mutter, schafft eine sehr bedrohliche Situation, in der niemand agiert. Ich handelte etwas zu spät.

Die ganze Situation hätte wirklich eskalieren können. Hätte irgendjemand Zivilcourage gezeigt? Ich behaupte nein.

Meine Idee, die Polizei zu rufen und dem Vater des Mädchens beim Verlassen des Cafés zu „verfolgen“, um mitteilen zu können wo er weiter anzutreffen wäre, wollte die Mutter des Kleinen nicht umsetzen. Sie hatte Angst, die ich ihr nicht nehmen konnte.
Die Wut und auch der Ekel aus diesem Erlebnis sind weiterhin nicht verschwunden. Ja, ich verurteile die Menschen, die nicht eingegriffen haben. Die der Mutter etwas Trost gespendet haben oder dem Vater des Mädchens entgegengetreten sind. Sicherlich beschrieb ich die Situation zuvor als angespannt. Doch hätten einige Besucher zusammen gehandelt, wäre die angespannte Situation zu überwinden gewesen.

So empfinde ich ihr Nichtstun als feige. Als widerlich.

Nachdem ich mich vergewisserte, dass Mutter und Freundin des kleinen Jungen sich etwas gefangen hatten, der kleine Junge weinte immer noch, verließ ich das Café.

Langsam ging ich hinaus. Dabei schaute ich fast jedem Gast lange in die Augen.


Sah Schadensfreue, ein wenig Scham, Desinteresse.


Ich schäme mich.
Meine Triskele
*********_Arte Frau
13.806 Beiträge
Ist das überhaupt noch eine Alltagsminiatur?
*********nd_69 Frau
7.376 Beiträge
Tiefseufz. Ich glaube leider, es wird mittlerweile wieder Alltag bei uns. Und ist somit eine Alltagsminiatur.

Danke. Eine sehr beklemmende Schilderung, wohin die Welt sich gerade dreht.
Profilbild
****fan
2.305 Beiträge
es ist eine Alltagsminiatur und eine beklemmende Momentaufnahme des realen Deutschlands... danke dafür und ich stimme hunderprozentig zu, hier hätten einige Gäste gemeinsam die Situation auflösen können

"Sie sind nur Gast hier", ist Rassismus in Reinkultur und wird leider wieder salonfähig, auch, weil ihm nicht deutlich widersprochen wird....

lg yogafan
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