Mehr brandheiße Inhalte
zur Gruppe
Dirtytalk & Kopfkino
444 Mitglieder
zur Gruppe
Mindgame/Mindfuck
818 Mitglieder
zum Thema
Alter und Aussehen: gesunde Selbst- oder Fehleinschätzung?!335
In der vielfach verbreiteten Vorstellung, das heute 50 das neue 30…
zum Thema
Wie wichtig ist euch das Aussehen bei der Partnersuche?78
Ich frage mich oft warum die meisten nur nach den äuseren gehen?
Das Thema ist für dich interessant? Jetzt JOYclub entdecken

Der Feind in deinem Kopf

Der Feind in deinem Kopf
Warst du schon einmal in einer Situation, in der du eine Entscheidung treffen musstest?
Ja?
Wie ist das abgelaufen?

Nehmen wir einmal an, du wolltest eine Bohrmaschine kaufen. Hast Du im Internet gesurft und Dir verschiedene Modelle angeschaut? Gab es eine, die dich spontan angesprochen hat, und bei der du dachtest, „das ist sie“?

Aber dann hast Du festgestellt, dass sie dein geplantes Budget sprengt. Außerdem hat sich nicht das Drehmoment, das du dir vorgestellt hast. Also hast du angefangen, Testberichte zu lesen und jedes Detail der verschiedenen Maschinen zu vergleichen. Nach fast einem kompletten Tag vor dem Computer hast du bemerkt, dass es nicht so einfach ist, wie du dachtest.

Wirklich vergleichen lassen sich die Maschinen nicht, weil jeder Hersteller andere Angaben liefert. Das hat Deinen Ehrgeiz geweckt. Du hast eine Excel-Tabelle angelegt, in der du die relevanten Angaben aufgelistet und die dazugehörigen Daten des Herstellers eingetragen hast. Nach einem weiteren Tag hast Du gemerkt, dass auch das dein Informationsbedürfnis nicht vollständig befriedigt.

Aber du hast nicht aufgegeben, sondern bist losgezogen, um Baumärkte zu besuchen. Du hast dir die Maschinen live angesehen und die Verkäufer bezüglich der gewünschten Eigenschaften gelöchert. Dann bist du nach Hause gefahren, ohne eine Entscheidung getroffen zu haben, und hast eine erneute Runde durchs Internet gedreht. Irgendwo muss es doch die ultimative Maschine geben.

Nach gefühlten vierzehn Tagen hast du dann eine Maschine bestellt, die aufgrund deiner unzulänglichen Recherchen das beste Preis-Leistungs-Verhältnis versprach. Ein wirklich gutes Gefühl hattest du dabei nicht, aber du hast dich damit getröstet, dass du mit der Maschine nicht viel Geld verlierst, sollte sie deinen Erwartungen nicht entsprechen. Du brauchst jetzt eine Maschine, denn schließlich willst du ja etwas bohren.

Endlich ist die Maschine angekommen, und du hast sie mit klopfendem Herzen und leuchtenden Augen ausgepackt. Ja, sie hat wirklich gut ausgesehen, wie sie so vor dir gelegen ist mit ihrer schwarz-silbernen Lackierung und den orangefarbenen Tasten und Schaltern. Fast liebevoll hast du darüber gestrichen und sie vorsichtig aus dem - zugegebenermaßen etwas billig aussehenden - Plastikkoffer genommen.

Sie ist leichter, als du dir vorgestellt hast, und dir kommen Zweifel, ob die Bohrhammerfunktion das hält, was die Beschreibung verspricht. Du versuchst, einen der mitgelieferten Bohrer in das Schnellspannfutter einzusetzen. Ein bisschen hakelig, das Ganze, aber irgendwann ist der Bohrer drin. Du steckst den Netzstecker ein und stellst fest, dass das Kabel zu kurz ist. OK, das hast du vorher schon gewusst, aber dass es so kurz ist, hast du nicht gedacht. Du willst dich jetzt nicht damit aufhalten, ein ordentliches, ausreichend langes Gummikabel an der Maschine zu montieren, und greifst stattdessen zu einer Dreifachverlängerung.

Jetzt kann es losgehen. Du stellst die Leiter auf. Du willst nur 12 Löcher für eine Gardinenleiste in die Stahlbetondecke bohren. Dir ist klar, dass die normale Bohrfunktion dazu nicht ausreicht, und stellst die Maschine gleich auf Hammerbohren. Bei den ersten drei Löchern hast du Glück und stößt nicht auf einen der Stahlträger, der Bohrer geht in die Decke wie in Butter. Beim vierten Loch ist das anders.

Nach einem Zentimeter ist Ende. Es geht nicht weiter. Du drückst stärker, und tatsächlich scheint es, als hättest Du einen weiteren Millimeter geschafft. Jetzt nur nicht aufgeben! Du setzt Deine ganze Körperkraft ein, die du in dieser Überkopfhaltung aufbringen kannst. Die ersten Schweißperlen treten auf deine Stirn. In deinem Gehirn manifestiert sich das Bild der Maschine, die du als Erstes haben wolltest, aber für die dir die Investition zu hoch war. Egal, du wirst es auch so schaffen. Mittlerweile bilden sich Schweißflecken auf deinem T-Shirt. Du nimmst deine letzte Kraft zusammen, gleich ist das Loch tief genug. Und da – was ist das? Ein Rauchfaden kräuselt sich aus dem Gehäuse der Maschine, dann ein Blitz, und das Gerät steht still. Der Bohrer steckt natürlich fest in der Decke.

Der Fluch, der deinem Mund entweicht, ist nicht druckfähig, deshalb verschweigen wir ihn lieber. Deine Nerven vibrieren. Du steigst mit zitternden Knien von der Leiter und lässt die Maschine da oben hängen. Wenn sie herunterfällt, sind die Fliesen kaputt. Du raffst eine Decke und zwei Kissen vom Sofa und breitest alles unterhalb des bedrohlichen Monsters aus. Dann setzt du dich auf das Sofa und machst erst einmal ein Bier auf. Ah, das zischt!

Nach einigen tiefen Zügen sinkt dein Stresspegel allmählich. In dem Moment klingelt es an der Tür. Du erhebst dich, schlurfst durch den Gang und öffnest. Draußen steht eine Blondine mit schmalem Gesicht und unordentlich hochgestecktem Haar. Ihr Lächeln lässt ein warmes Gefühl in dir entstehen. Deine neue Nachbarin, die gerade eingezogen ist. Sie fragt, ob du ihr mit einem 8er-Bohrer aushelfen kannst. Du scannst ihre Erscheinung. Ausgeleierte Jogginghose, Birkenstocks und ein weites T-Shirt. Nicht das, was du aus dem Joy gewohnt bist. Natürlich gibst du ihr den Bohrer.

Und jetzt … jetzt bin ich wirklich gespannt, ob du aus der Geschichte mit der Bohrmaschine etwas gelernt hast. Meine persönliche Vermutung ist, dass Du zurück an deinen Computer gehst, und weiter im Joy nach der ultimativen Frau suchst.
Herrlich ...
und alles kommt mir sehr, sehr bekannt vor *haumichwech*


Ich bin zwar eine Frau - und kein Mann - suchte auch keine Bohrmaschine ...
sondern ...

um nach 14 Tagen festzustellen, der Kauf war Scheibenkleister, rausgeworfenes Geld.

LG Ev
Lach ... das passiert immer dann, wenn man dem Verstand die Entscheidung überlässt. Die besten Ergebnisse erziehlt man, wenn man auf seine Intuition oder auf sein Bauchgefühl hört. *ggg*
.....
*lol*

*blumenschenk*

Alf
*********rary Mann
123 Beiträge
Wieder mal...
... eine tolle Geschichte und dennoch sind wir alle immer wieder hier... *lol*

Danke dafür uns einen Blick auf uns selbst zu geben, aber wie gesagt, wer hätte sie gelesen, wenn wir mit der Nachbarin oder der Frau aus dem Supermarkt mehr als "Bohrer" tauschen wurden und nicht nach der ultimativen Lösung suchen würden?
Köstlich!
Nur die Überschrift passt für mich nicht.
Feind finde ich zu stark.
Vielleicht ist's dir aber auch bei der Überschrift so gegangen wie deinem Protagonisten mit der Bohrmaschine?
Ha ha
entstanden ist die Überschrift aus einem Cartoon über die Fallen des Verstandes, den ich auf Facebook geteilt habe und dem Kommentar einer Freundin, die schrieb:

"Würden doch alle Menschen sehen, dass ihr ärgster Feind nicht außerhalb von ihnen ist."

*ggg*

Aber vielleicht hätte ich schreiben sollen: Der Saboteur in deinem Kopf ...
**********Engel Frau
25.337 Beiträge
Gruppen-Mod 
*haumichwech*
Herrlich!

Du solltest Dich nur entscheiden, ob Du das Wort "Du" groß oder klein schreibst. Durchgängig. *zwinker*
@Engelchen
Hier kämpft der Duden gegen die Gewohnheit.

Meine Finger schreiben das "Du" automatisch groß. Wenn ich es bemerke, dann korrigiere ich es, aber manchmal entgeht mir das auch.

Irgendwann wird es Routine werden, aber momentan bin ich noch in der Übungsphase. *g*
Meine Triskele
*********_Arte Frau
13.802 Beiträge
Herrlich *lol*
**********Engel Frau
25.337 Beiträge
Gruppen-Mod 
Also, ich würde in dieser Geschichte das "Du" sogar immer groß schreiben.
Welcher Regel entspricht das? Diese Dinge sind für mich nach wie vor verwirrend.
**********Engel Frau
25.337 Beiträge
Gruppen-Mod 
Boah, hör mir auf mit Regeln. Mit denen fange ich gar nichts an.

Ich weiß nur, in Briefen z.B. darf man auch noch "Du" groß schreiben. Und da mache ich es grundsätzlich, wie auch hier in Postings, weil ich es einfach schöner und höflicher finde.

Und Deine Geschichte ist ja wie ein Brief. Der Leser wird direkt angesprochen. Deshalb würde ich es groß schreiben.

Genaueres kann Dir da sicher unser guter Antaghar sagen. *g*
******ier Frau
36.542 Beiträge
Also ich habe bezüglich der persönlichen Anrede aus der neuen Rechtschreibung dies hier verinnerlicht:

Wenn dir Menschen lieb & vertraut sind, dann schreibst du klein, also "du".

Wenn du mit ihnen per du bist, aber nicht so nah, dann schreibst du groß, also "Du".

Wenn es förmlich zugeht & höflich sein soll & wenn sie dir fremd sind, dann wird "Sie" geschrieben, natürlich immer groß.

Ein klein geschriebenes "Sie", also "sie", geht als Anrede gar nicht, aber das ist ja logisch und klar, das wissen alle.
*****har Paar
41.021 Beiträge
JOY-Team Gruppen-Mod 
Inzwischen wird "du" gar nicht mehr groß geschrieben, nicht mal in Briefen, Mails etc.!

Ich hab's in Mails etc. nur deshalb - gegen die neue Rechtschreibung - beibehalten, weil es eine mir lieb gewonnene Respektsbekundung ist - wohlwissend, dass es ein Fehler ist. Und ich denke darüber nach, das zu ändern ...

(Der Antaghar)
Mir fällt es ebenfalls schwer, das "Du" in der wörtlichen Rede klein zu schreiben.

Ich bin allerdings der Auffassung, dass der Fehler nicht bei denen liegt, die es weiterhin groß schreiben, sondern bei den Machern der Neuregelung. Wie oft gibt es sonst mehrere Möglichkeiten? Warum also nicht auch in diesem Fall?

In Briefen oder auf "kleinen Zetteln" verbleibe ich bei der alten Schreibweise.


Liebe Grüße

Tom (the Sun)
*****har Paar
41.021 Beiträge
JOY-Team Gruppen-Mod 
Es gibt für solche altmodischen Leute wie uns, lieber Tom, die "Kann-Regelung". Es ist zwar ein Fehler, aber wir dürfen in Briefen, Mails etc., wenn wir das wollen, trotzdem die Anrede weiterhin groß schreiben ...

*friends*

(Der Antaghar)
**********Engel Frau
25.337 Beiträge
Gruppen-Mod 
Ich werde das so auch weiterhin beibehalten.
Für mich ist das einfach auch höflich und respektvoll.
*******nd29 Mann
702 Beiträge
Außerdem hat sich nicht das Drehmoment, das du dir vorgestellt hast.

'sie' hat nicht das Drehmoment! Jenachdem, die Bohrmaschine oder die gesuchte Frau im JC ;).

Schön gemacht, die Geschichte. Es ist immer wieder nett Alltagssituationen näher zu beleuten um sie dann auf eine neue Ebene zu stellen.
Anmelden und mitreden
Du willst mitdiskutieren?
Werde kostenlos Mitglied, um mit anderen über heiße Themen zu diskutieren oder deine eigene Frage zu stellen.