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Geschichtenspiel Teil 34

**********Engel Frau
25.280 Beiträge
Themenersteller Gruppen-Mod 
Geschichtenspiel Teil 34
Teil 33 ist voll, ihr fleißigen Schreiberlein.
Hier gehts nun weiter. *g*

Für die Neuen unter uns:

Es werden jeden Sonntag um ca. 20 Uhr von dafür immer wieder neu ausgesuchten Mitgliedern acht Wörter eingestellt, aus denen man dann die ganze Woche über kurze Geschichten bilden kann/soll/darf.

Was bisher geschah:
Kurzgeschichten: Geschichtenspiel Teil 33

Die aktuellen acht Wörter, dieses Mal von Walhorn:

Mofa

Tabernakel

Eber

Hamburg

stolpern

rupfen

Pfütze

weiland (altes Wort)

Und nun weiterhin viel Spaß beim Schreiben!

LG Gabi *engel2*
*******an_m Mann
3.834 Beiträge
Erinnert sich noch jemand an »Zardoz« von 1974 mit Sean Connery? Wegen Tabernakel …
**********Engel Frau
25.280 Beiträge
Themenersteller Gruppen-Mod 
Jaaaah! War ein geiler Film!
eyes002
******ace Mann
15.954 Beiträge
Gruppen-Mod 
Der Penis
ist schlecht, das Gewehr ist gut! Logisch erinnere ich mich *lol*

Tom
Ich befürchtete es – und genau so ist es gekommen – wie weiland Tom es ahnte.

Anita ist mit dem Zug gefahren – bis Hamburg gekommen – und dort gestrandet.

Die kinder können einem Leid tun – sie hatten sich so auf die Ostsee gefreut – und nun haben sie nur die Pfütze auf der Ebertstraße zum Spielen.

Als Anita mich anrief um es mir mitzuteilen, saß ich gerade an der Nähmaschine.

„Ev – was machst du gerade?“
„Ich nähe meine neue Gardine“
„Was hast du denn für einen Stoff gekauft, oder nimmst du den Seidenstoff aus deiner Kiste?“
„Nein Anita, ich habe mir Rupfen gekauft, Seide passt nicht in mein Gästezimmer.“
„Seit wann hast du denn ein Gästezimmer? Oder meinst du dein Arbeitszimmer?“
„Ja Anita, das meine ich“
„Und warum sagst du jetzt Gästezimmer dazu?“
„Wie du weißt steht auch ein Bett darin“
„Aber es schläft doch niemand darin, oder doch? Hast du jetzt einen neuen Schläfer?“
„Nein, habe ich nicht, aber ich mache gleich tabularasa damit ich weiter arbeiten kann“.
„Was, du willst dich betrinken?“
„Wie kommst du denn auf die Idee?“
„Na, du sagtest doch, dass du taba- taba- äh raskolniko oder so machst, dann hast du doch hinterher diesen Makel im Kopf oder wie heißt das?“
„Ich habe einen Makel im Kopf? Wie schreibst du denn Raskolnikow – mit zwei ff am Ende oder mit W?“
„Ist das denn nicht egal?“
„NEIN! Raskolnikoff mit zwei FF am Ende ist ein Restaurant in Dresden – und Raskolnikow mit W am Ende ist auch ein Mörder“
„Huch, ein Mörder?“
„Pass auf – keine Angst - Raskolnikoff mit zwei FF ist ein Restaurant mit Bar und Hotel, welches im Kunsthaus Raskolnikow mit W beherbergt ist, welches auch eine Galerie ist.“
„Wenn da eine Galerie ist, mit oder ohne Gitter?“
„Wieso denn Gitter?“
„Na, wenn du vom Restaurant oder dem Zimmer auf die Galerie tritts, dann muss doch ein Gitter vor sein. Stell dir mal vor, du stolperst, fällst dort auf die Straße, und wenn du Pech hast, dann wirst du noch von einem Mofa angefahren.“
„Nein Anita, erstens bin ich nicht in Dresden, zweitens ist diese Galerie eine Kunstausstellung. Dort zeigen Künstler ihre Werke.“
„Das habe ich jetzt verstanden und was gibt es im Restaurant und in der Bar? Haben die auch so einen Tabu oder Taberdingsbums wo der Wein gehortet wird?“
„Anita, ich kenne kein Taberdingsbums. Wenn du ein Tabernakel meinst, das ist ein Ziergehäuse aus oder in der gotischen Baukunst, oder aber du meinst eine Taverne – das ist ein Weinlokal, die horten aber keinen Wein.“
„So, du bist nicht in Dresden? Aber wo bist du dann? Als ich dich anrief ging niemand ans Telefon. Nur an dein Handy bist du rangegangen.“
„Anita, ich liege im Bett und schlafe – hörst du mich nicht schnarchen?“

© ev
****orn Mann
11.994 Beiträge
**32:
die Pfütze auf der Ebertstraße

*ggg*

*top*
eyes002
******ace Mann
15.954 Beiträge
Gruppen-Mod 
Sapperlot!
Meine Fresse, bist du schnell....

Tom
aber lange nicht so gut wie du ...
eyes002
******ace Mann
15.954 Beiträge
Gruppen-Mod 
F 220, Kapitel 8
Kapitel 8: Der Angriff


Ich träumte. Der Anblick der Frau entließ mich kurz aus der Realität. Frauen waren nie ein großes Thema in meinem Leben. Außer meiner Mutter und meiner Schwester, aber die hatte ich weiland nie beim duschen beobachtet. Ansonsten stand eigentlich immer das schnelle Vergnügen im Vordergrund. Einfach, schnell und ohne Konsequenzen. Frauen ließen sich nicht auf mich ein, offenbarte ich ihnen meinen innersten Kern.

Ich schüttelte den Kopf. Dieser dunkle Punkt meiner Vergangenheit sollte im Dunkel bleiben, wie in einem Tabernakel. Und doch taumelte ich zwischen Wut und … ja, was? Erregung? Ich hasste mich dafür. Die Narben auf ihrem Rücken waren frisch. Striemen und Schlagmale in allen Farben und Formen. Und nicht nur auf dem Rücken. Oberschenkel, Oberarme und ihr Hintern war ein einziges, grün-gelb schillerndes Hämatom. Sie tat mir leid. Unendlich leid. Das arme Ding war auf den Teufel gestoßen und von innen nach außen gekehrt worden. Wie grausam doch die Menschen sein konnten. Ich schwor mir, dass ich den Prediger richten würde. Und passte das nicht sogar zu meinem Namen? Ich, der Richter. Dieser verdammte Bastard. Wer weiß, was er noch mit ihr angestellt hatte, um sie so zu verblenden? Ich mochte es mir gar nicht vorstellen.

Claudia war zwar nach wie vor darauf bedacht, so wenig Haut wie möglich preiszugeben, aber dennoch schien sie das Wasser und die Seife zu genießen. Es sah schon sehr sinnlich aus, wie sie ihre Haut mit der Seife bedachte. Fast schien es, als streichle sie sich. Ich mochte mir das einbilden, denn es könnte auch schmerzbedingt sein, dass sie so behutsam vorging. Und da sie ihre Füße kaum bewegte, die in einer großen Pfütze aus heißem Wasser und Seife standen, vermutete ich auch unter den Schuhsohlen Foltermale. Unglaublich. In diesem Ausmaß konnte es nur bedeuten, dass der Prediger anstatt eines Bußgürtels den Körper der Frau misshandelt hatte. Abtötung des Fleisches, Buße für die Sünden, Sühne für Fehler. All das war im tiefsten Mittelalter normal. Und, der Schmerz sollte dem Probanden ermöglichen, trotz und ob der großen Schmerzen sich auf Gott, Gebet und Andacht zu konzentrieren. Eine Gehirnwäsche der Besonderen Art. Diese Frau war ein Rätsel. Und doch bemerkte ich die kleinen, versteckten Blicke, die sie mir zuwarf. Sie suchte nach wie vor eine Möglichkeit, mich zu überrumpeln. Und das machte den Zauber des Augenblickes wertlos.

Meine Brust schmerzte. Garantiert hatte ich mir eine Rippe oder mehrere zumindest angebrochen. Aber zeigen würde ich ihr das nie! Das wäre mein Todesurteil. Plötzlich hämmerten die Geschütze der Hamburg los. Das stakkatohafte Bellen der 35mm Revolverkanonen war typisch. Mindestens zwei Türme feuerten da, aber auf was?
“Der Prediger!”,dachte ich und mir lief eine Gänsehaut den Rücken hinunter, “er will sein Mädchen holen”

Und ich machte mir Sorgen um Madame und ihr Baby.
“Ende des Wellnessprogramms, Claudia. Anziehen, aber zackig!”, bellte ich sie an. Dann der Widerstand. Und bot sie mir an, mit mir zu kämpfen? Mistkröte, ich durchschaute das. Es konnte doch nur der Prediger sein. Da musste sie schon raffinierter ran, um mich zu täuschen.

Quälend langsam zog sie sich an. Die kleine Ratte wollte ihrem Prediger Zeit verschaffen. Obschon ich das nicht wirklich glaubte, denn der Prediger war irre, aber feige. Aber wer weiß, vielleicht hatte er seine Leute geschickt? Ich ahnte es ja schon länger. Aber Gefühlsduselei konnte ich mir nicht leisten. Ich hob das Gewehr, um dem dämlichen Spiel ein Ende zu setzen. Aber jemanden kaltblütig über den Haufen zu schießen?

“Na los, auf den Flur. Hopphopp! Ja los, lauf. Rennen, sage ich! In dein altes Zimmer. Links rein, zack. Und wage es nicht, mich zu verarschen!”
Claudia spurte wie ein Rekrut. Schwer atmend stand sie im Raum, sah auf das Bett mit den Riemen und Gurten. Mit gehetztem Blick drehte sie sich um:
“Nee, oder?”
“Doch, doch”, zischte ich, “und jetzt mach! Ich muss raus!”
Sie ergab sich ihrem Schicksal und legte sich quälend langsam aufs Bett.

“Kannst du nicht einmal aufs fesseln verzichten?” säuselte sie mich an. Ich wollte gerade auf die komplette Fesselung verzichten, doch dann sah ich ihre Male, die Hämatome, die kleinen Verbrennungen an den Unterarmen und ihre ausgemergelte, klapperdürre Figur. Und kam vom Wege ab. Gegen ihren Widerstand und unter lautstarkem Getöse inklusive Todeswunsch legte ich ihr die Segufix- Gurte an und verschloss sie mit der magnetische Kappe. Sie fluchte und verwünschte mich, die spie Gift und Galle, als ich meine Arbeit verrichtete. Dann wieder bat und bettelte sie, flehte und weinte, die undankbare Ziege. Allzu offensichtlich boten sich mir die zwei Seelen dar, die in ihr wohnten. Die hinterhältige Attentäterin Judith und die ganz normale Claudia. Eine von beiden würde stolpern, früher oder später. Ich war mir nicht ganz sicher, ob mir das Ergebnis gefallen würde.

Ich schüttelte den Kopf.
“Hey!”, eröffnete ich meine Ansprache, “hör zu! Ich gehe jetzt da raus und bringe deinen Prediger um, hast du das verstanden? Dieser Typ geht mir gewaltig auf die Nüsse und ich werde jetzt ein Hühnchen mit ihm rupfen. Er will ins Paradies? Kann er haben. Wenn der wildgewordene Eber nicht mehr da ist, wirst du wohl zugänglicher sein.”
Ich grinste sie an.
“Und damit du alles mitbekommst”, dabei stellte ich die Rückenlehne auf, so dass sie aus dem Fenster sehen konnte, “viel Spaß mit dem Logenplatz”
Fassungslos sah sie mich an, als ich das Magazin des G36 wechselte. Dann ruckelte ich vorsichtshalber noch einmal an den Fesseln und stürmte aus dem Raum. Verfolgt von den allerbesten Wünschen einer Killerziege. Die meisten dieser Flüche waren nicht mehr jugendfrei.

*

Vorsichtig verließ ich das Gebäude durch den Fahrradkeller, nachdem ich mich so leise wie möglich durch diverse Räder und Mofas gezwängt hatte. Das Licht in Claudias Fesselraum hatte ich gelöscht und die Tür verschlossen. Eine Nachttischlampe sorgte für ein wenig Licht, gerade genug, um den Raum halbwegs überschaubar zu machen und dunkel genug, zu schlafen, wenn man wollte.

Sorgfältig beobachtete ich noch von der Kellertreppe aus das Gelände. Keine Bewegung, aber das bedeutete nichts. Langsam und geduckt um die Gebäudeecke spähend, sah ich die Geschützläufe, dem hell leuchtenden Mond sei Dank. Leichter Rauch kräuselte aus den Mündungen und verflüchtigte sich ein paar Zentimeter darüber. Aber, und das war das Erstaunliche, die Mündungen zeigten aufs Wasser. Ich folgte den Geschützläufen mit den Augen und entdeckte Trümmer auf dem Wasser. Ein Boot, wahrscheinlich aus Holz oder die Reste eines Schlauchbootes. Egal, was dort war, falls es Überlebende gab, würden die es sich demnächst zweimal überlegen, auf dem Seeweg einzudringen. Aus dieser Richtung wähnte ich mich sicher.

Plötzlich erfasste die Automatik ein neues Ziel. Sirrend ruckten die Läufe herum und zeigten jetzt in die Nähe des neu installierten Stacheldrahtes. Aber es wurde nicht gefeuert. Ich sah nur, wie die Kanone ganz leicht hin und herruckte, so als ob sie das Ziel nicht eindeutig ausmachen konnte.

Verbissen starrte ich in die Dämmerung. Und tatsächlich, da war Bewegung! Vor dem Zaun kroch etwas durchs Gras. Etwas in Tarnkleidung. Etwas mit metallischen Gegenständen in der Hand. Wenn ich jetzt nur ein Doppelfernglas hätte! So musste ich näher heran. Ich fasste es nicht! Jemand hatte einen tragbaren Schweißbrenner mitgebracht und schnitt ein Loch in den Zaun! So also machten die das. Es gab also doch noch Menschen. Schade, dass es Strolche waren.

Ich nahm das Gewehr von der Schulter, entsicherte es und legte an. Der erste, der seine Nase durch den Zaun streckte, würde dort liegen bleiben und das Loch direkt wieder verschließen. Doch dann die Überraschung. Als das Loch fertig war, zog sich die Person zurück. Aber warum? Was kam jetzt? Und egal, wer es war, die Tarnung war gut. Bereits nach wenigen Sekunden konnte ich niemanden mehr ausmachen, so flach waren die Typen im hohen Gras verschwunden. Ich beschloss, abzuwarten, vielleicht warteten die auf den Chef? Das wäre ein Fest, den Prediger vor die Flinte zu bekommen!.

Es dauerte nicht lange, da sah ich es. Das Gras war auf breiter Front in Bewegung. Die hatten tatsächlich ausbaldowert, dass die Geschütze nur feuerten, wenn eine Minimalhöhe gegeben war. “Na, wir wollen doch mal sehen, wie schreckhaft ihr seid!”, dachte ich, hob das Gewehr und zielte knapp sechs Meter hinter das neue Loch im Zaun, wo ich den vordersten Angreifer vermutete. Ich verteilte ein paar kurze Feuerstöße und sah Dreck aufspritzen. Gleich darauf verließ die Disziplin den ersten Eindringling und ein paar weitere sprangen auf, um zu flüchten. Der Revolverkanone kann man aber nicht entkommen. Die Geschütze hämmerten los, ihr Feuer klang wie ein Inferno in der nächtlichen Stille. Die 35mm Geschosse gruben den ganzen Bereich jenseits des Zaunes um. Dreck spritzte hoch, Laub, Gras und… Dinge. Ich konnte nur ahnen, was es war. Innerhalb kurzer Zeit hatte der Turm die ganze Rotte ausgelöscht. Ein Massaker. Feuerdisziplin Fehlanzeige. Das waren keine Soldaten.

Dann sah ich den eigentlichen Schaden. Die 35mm Geschosse hatten ebenfalls den Zaun pulverisiert. Die verbogenen, glühenden Reste sahen aus wie das Kunstwerk eines irren Bildhauers.

Sirrend richtete Turm Beta plötzlich den Geschützlauf auf den Eingang des Stützpunktes. Ein erneuter Zielwechsel, oh nein, nur das nicht. Eine zweite Front! Wenn die Kanonen jetzt losfeuerten, würden sie den Eingang samt Toren und Zaun ebenfalls komplett in Schutt und Asche legen. Ich begann, eine Taktik zu vermuten, denn die Automatisierung der Schiffsgeschütze richtete sich jetzt gegen mich! Völlig unklar war, wie viele Leute der irre Prediger zur Verfügung hatte. Falls ich die nächste Stunde überleben sollte, würde ich meine Killerziege ernsthaft verhören müssen. Es tat mir leid, besonders, weil ich ihren geschundenen Leib gesehen hatte, aber wollte ich überleben, musste ich Härte zeigen.

Ich musste mich beeilen. Da die Infrarot-Kameras mich erkennen würden und ich nicht als Ziel zur Bekämpfung eingegeben war, wäre die Feuerautomatik außer Kraft. Theoretisch zumindest. Das stellte mich vor erhebliche Probleme, denn ich war auf so eine komplexe Programmierung nicht vorbereitet und bei Rheinmetall und seinen Ingenieuren konnte ich schlecht anrufen.
Rennend und außer Atem erreichte ich den Eingang des Stützpunktes. Niemand war zu sehen. Ich stellte sicher, dass mein Gesicht von der Infrarot-Kamera eingefangen wurde, indem ich immer wieder zum Schiff, bzw zur Sensoreneinheit schaute. Und richtig, sie feuerten nicht. Vorerst.

An der Ecke des Wachgebäudes sondierte ich aufmerksam das Gelände. Irgendetwas musste die Sensoreneinheit ausgemacht haben. Ich zwang meinen Atem zur Ruhe. Mein Brustkorb brannte wie Feuer. So angespannt und abgelenkt von Schmerzen war ich kein guter Beobachter, denn es kam mir vor, als schnaufte ich wie ein altes Schlachtross. Es dauerte viel zu lange. Ich war auf einem guten Weg aber noch weit von guter Fitness und heilen Rippen entfernt. Ich musste das hier schnell beenden. Aber wie? Verdammt, ich hatte die Handgranaten noch!

Die erste Granate warf ich hoch über den Zaun, weit auf die Straße hinaus. Einundzwanzig, Zweiundzwanzig, Dreiundzwanzig. Es krachte. Dreck und Asphaltsplitter spritzten umher. Wenn man gelernt hatte, dem Reflex zu wiederstehen, die Augen zu schließen, konnte man bei Detonationen etwas ganz Erstaunliches sehen. Und zwar eine rein weiße, kugelförmige, perfekte Glocke aus verdichteter Luft. Die Druckwelle, die den eigentlichen Schaden anrichtet. Eine Tausendstel Sekunde lang war sie zu sehen, bevor sie sich verlief. Immer wieder faszinierend.

Die nächste Granate versuchte ich in den Straßengraben zu werfen, der auf der anderen Straßenseite verlief. Dort vermutete ich, hatten sich die Typen versteckt. Krachend stoben diesmal erheblich mehr Dreck und Laub, Wasser und Steine davon. Und dann raschelte es erheblich im Unterholz des angrenzenden Wäldchens. Zur Sicherheit, und um die Kameraden ordentlich zu motivieren, warf ich eine dritte Granate so weit ich konnte, ins Gehölz. Ob das einen Effekt erzielte, bekam ich nicht mehr wirklich mit. Es war nicht sehr weit, der stechende Schmerz in meinem Brustkorb war kaum auszuhalten.

Weitere 10 Minuten wartete ich japsend und um Luft ringend, und überlegte, wie ich der kleinen Kratzbürste am besten beikommen könnte. Grinsend ging ich los, mir war eine Idee gekommen. Schnurstracks ging in zu dem großen Loch im Zaun, das die Geschütze gerissen hatten. Vorsichtig, um keinen Schlag zu bekommen, pirschte ich auf das Gelände. Es war ein furchtbarer Anblick. Mindestens ein Dutzend Menschen lag hier. Teilweise in militärischer Tarnkleidung, teilweise in dunklen Overalls, die entfernt an Blaumänner erinnerten. Alles war nass und klebrig. Das trocknende Blut sah im spärlichen Mondlicht unheimlich aus. Fast so, als würde eine Schicht aus glänzendem Zuckerguss die Leichen bedecken. Grausam entstellte Körper glänzten im Mondlicht, abgerissene Gliedmaßen lagen herum. Ich sah Beine in Stiefeln, Torsi mit klaffenden Wunden, nur noch gehalten von ein paar Muskeln und Sehnen, ich sah sogar Köpfe. Mir wurde schlecht. Den Würgereiz konnte ich kaum unterdrücken. Der Anblick, der leichte Geruch von Karbid, verbranntem Fleisch und dem metallischen Geruch von frischem Blut und Innereien konnte ich kaum aushalten. Ich musste mich beeilen, sonst bliebe mein Mageninhalt ebenfalls hier. Am Ende des Ackers fand ich eine Leiche, die aussah, wie ein schmalbrüstiger Jugendlicher. Ich warf ihn mir über die Schulter und verließ den Totenacker so schnell wie möglich. Hier gab es nichts mehr für mich.

Zweimal musste ich absetzen, bevor ich den Körper ins Lazarett geschleppt hatte. Als ich schwer schnaufend, mich vor Schmerz windend mit meiner Trophäe durch das Foyer stampfte, fiel mir auf, dass ich blutrote Spuren hinterließ. Ich sah an mir herunter. Ich war mit Blut bedeckt bis zu den Knien. Ekelhaft. Aber, und das war ein unbeabsichtigter Teil des Verhöres: Es würde meinen Zorn, meine Skrupellosigkeit und meine Entschlossenheit untermauern.

Also setzte ich ein letztes Mal ab und lehnte den Körper an die Wand. Atem beruhigen, Schmerz niederringen, Puls beruhigen, Geist beruhigen. Was jetzt kommen musste, war unausweichlich. Ich durfte keine Schwäche zeigen. Deshalb durfte ich auf keinen Fall außer Atem oder röchelnd oder mit schmerzverzerrtem Gesicht vor die Frau treten, wolle ich etwas erfahren. Im Gegenteil, es musste wirken, als wäre das eine ganz leichte Übung gewesen. Also noch kurz die Glieder ausschütteln, den Leichnam geschultert und die restlichen paar Meter zurück gelegt, auch wenn mein Magen rebelliere, meine Brust schier zu explodieren schien und ich unter einem Schwindelanfall litt. Hoffentlich bemerkte sie das nicht, sonst wäre die Maskerade beim Teufel.

Scheinbar siegessicher stampfte ich in Claudias Domizil. Warum zum Teufel wunderte ich mich nicht, sie ungefesselt in den Schubladen wühlen zu sehen? Ich verfluchte mich für meine Nachlässigkeit, wurde stinksauer und schlug mit der Faust auf den Lichtschalter. Achtlos klatschte der leblose, blutverschmierte Körper auf die weißen Fliesen. Erst jetzt, im kalten, blauen Licht der Neonröhren sah ich, dass es sich um eine junge Frau handelte. Vielleicht 22 Jahre alt mit einer modernen Kurzhaarfrisur und jeder Menge Blech im Gesicht. Sie war einmal schlank, aber nicht so hager wie Claudia. Feingliedrige Finger, die nicht auf harte Arbeit schließen ließen, ein graziler Hals, der nun in einem Winkel vom Körper abstand, der kein Leben mehr verhieß. Sie hatte keinen direkten Treffer abbekommen. Die 35mm Schrapnell-Munition hatte ihren schlanken Leib perforiert wie einen Rehrücken. Das Geschoss muss vor ihr detoniert sein, nachdem es auf den Körper eines ihrer Kameraden getroffen und durch ihn hindurch gesaust war. Waffen zu bedienen, sie zu erfinden, zu testen und damit zu üben, ist eine Sache. Die Auswirkungen dieser Tötungsinstrumente, und nur dazu waren sie geschaffen worden, live und wahrhaftig vor sich zu sehen, eine gänzlich andere.

“Sieh an, was dein Prediger angerichtet hat! Kennst du sie? Ist das eine Freundin von dir? Jetzt wohl nicht mehr, schätze ich.”
eyes002
******ace Mann
15.954 Beiträge
Gruppen-Mod 
@Ev
??? Gut ist relativ. Wenn man bedenkt, dass wir in einer Kurzgeschichten-Gruppe sind, bist du viel besser als ich.

Tom
*******day Frau
14.247 Beiträge
Stoßgebet
„Pfütze“ ist die charmanteste Untertreibung des Jahrhunderts für diesen Mist hier. Pfütze klingt nach wenig Wasser, viel Motoröl und nassen Füßen. Es klingt nach Stolpern auf Highheels oder meinetwegen nach „stand am Straßenrand und wurde marginal nass, als das Mofa durchraste“. Es klingt, als wäre ich eine Dreißig-Euro-Hure an einer beliebigen Hamburger Straßenecke.

Tatsächlich ist das hier eine Art Sintflut. Sinnflut würde ich mir ja noch gefallen lassen. Aber das hier ist einfach nur entsetzlich viel Wasser. Und es ist definitiv an der falschen Stelle. Total. Echt jetzt. Das geht gar nicht. Wenn ich wenigstens gewarnt gewesen wäre, dann hätte ich mir wie weiland Noah so ein Dingens, so ein Bums, also so eine Arche bauen können. Natürlich nur eine ganz kleine, weil ich überhaupt keinen Bock hätte, irgendwelches Viehzeuchs mitzunehmen. Mal ehrlich? Wer will schon Flöhe retten? Oder Zecken? Von Menschen mal ganz zu schweigen. Braucht keiner. Echt nicht.

Halt die Klappe, Alter. Dein Erziehungsanspruch geht mir echt am Allerwertesten vorbei. Sitzt da oben, und ich soll den Job mal eben auf Zuruf erledigen. Ich hab einmal auf dich gehört. War nicht schön. Echt nicht. Und es tröstet mich auch überhaupt nicht, dass immer noch alle von mir reden. Wenn sie nur reden würden, ginge es ja noch. Aber dieses ganze Meucheln, Sengen, Brennen und Morden. Und ich soll dann mit meinem guten, anständigen Namen dafür herhalten. Scheiße was! Ich mach den Mist nicht mehr mit.

Och nö. Nicht du auch noch. Immer diese unqualifizierten Zwischenrufe aus der unteren Etage. Was heißt hier „wenn du nicht spurst, werde ich arbeitslos“? Ey. Ist mir doch egal, ob du Arbeit hast oder nicht. Und ich habe mit dir sowieso noch ein Hühnchen zu rupfen. Ich kann Hitze nicht ab. Und dann gleich 40 Tage und immerzu diese ekelhaften Filme. Schlimmer als bei einem Youtube-Splasher auf E-Zig, der davon träumt, seine Schwiegermutter per Zuckerschock zu eliminieren. Womit hatte ich das verdient? Ich habe dich schließlich machen lassen. Soll doch jeder, wie er will.

Bäh, ist das nass hier. Ich hasse Nässe. Und so langsam muss ich mich echt bemühen, diesem ekelhaften Wasser zu trotzen. Ich meine, ich bin ja total berühmt dafür, Wasser in alles Mögliche zu verwandeln. Aber das hier ist einfach zu viel. Viel zu viel. Eigentlich bin ich ja stark wie ein Eber. Aber irgend so ein Mistkerl hat mich irgendwann erwischt und mich irgendwie in ein kleines, rundes und plattes Etwas verwandelt. Ich will raus aus diesem Tabernakel! Und ich würde es echt begrüßen, wenn ich nicht unter der Tür rausfließen müsste!

Scheiß Dualismus!

© Sylvie2day, 5. 10. 2014
**********Engel Frau
25.280 Beiträge
Themenersteller Gruppen-Mod 
*haumichwech*

Ihr seid mal wieder echt der Hammer!
@ Tom
Kurzgeschichtengruppe hin oder her ...

Der Inhalt - die Machart - und das Gewürz sind es, das eine gute Geschichte ausmacht.

Es ist genau wie bei einem Gericht:
jeder hat die gleichen Zutaten (die Buchstaben), aber daraus eine schmackhafte Nahrung herzustellen, da bedarf es eines Menschen, der das Zeug dazu hat.

Manch einer wirft alles in den Kochtopf und hofft, das es am Ende auch schmecken wird, egal wie es aussieht ...
ein anderer schält Ungenießbares vorher heraus, gibt besondere Gewürze dazu, lässt es langsam köcheln, nachdem er es angebraten hat. Und wenn es fertig und gar ist, dann zergeht es auf der Zunge und lässt uns träumen.


Ev
*****har Paar
41.021 Beiträge
JOY-Team Gruppen-Mod 
Ihr seid mal wieder echt der Hammer!

Richtig. Und schnell seid Ihr auch noch ...

(Der Antaghar)
****orn Mann
11.994 Beiträge
Unterwegs
Hamburg im Regen. Ein 9-Stundenjob in der Gastronomie liegt hinter ihnen. Mit müden Füßen stolpern sie durch die Straßen, begierig, sich endlich setzen zu können und ein deftiges Frühstück im „Fetter Eber“ am Schlachthof einzunehmen. Ein Szenelokal für hungrige Nachtschwärmer aller Couleur. Die Aussicht auf ein paniertes Schnitzel, ein Schinkenomelette oder gar ein Schweinefilet lässt sie das Schmuddelwetter wie eine erfrischende Brise wahrnehmen, die kühle, nasse Luft tut gut. Eng umschlungen weichen sie immer wieder Pfützen aus, und als der Regen stärker wird, stellen sie sich für ein paar Minuten in einer Toreinfahrt unter. Streichelnde Hände, zärtliche Küsse, Regentropfen von ihren Gesichtern schleckend. Nasse Haare, strahlendes Lächeln und erwachendes Verlangen. Selbst ein vorbeiknatterndes Mofa kann sie nicht stören, dieser frühe Sonntagmorgen, dieser Moment, gehört nur ihnen, ihnen allein.

„Deinen Tabernakel der Lüste, ich will ihn dir öffnen“, flüstert er salbungsvoll, weiß genau, wie sehr sie sehr es sie erregt, wenn er Umschreibungen wählt, für das, wonach sie sich sehnt.

„Du willst mein Allerheiligstes? Mein Innerstes, du Schurke?“ antwortet sie keuchend und drückt sich eng an ihn, spürt sein Begehren.

„Aber vorher habe ich noch ein Hühnchen mit dir zu rupfen, Kleines, zu heftig hast du vorhin mit Werner geflirtet!“

„Oh weia, ich fürchte, ich habe eine kleine Strafe verdient. Nachher, wenn wir zu Hause sind?“

„Wie sagte weiland Goethe schon: Lust und Liebe sind die Fittiche zu großen Taten.“

„So will ich schauen, dass ich mein Federgewand behalte.“ Sie lacht herzhaft auf. Sie lieben die kleinen und großen Wortspiele, neckischer Schlagabtausch mit Worten, unterbrochen von liebevollen Küssen. Weiche Lippen, die den anderen erforschen. Zeit spielt keine Rolle, weder für ihn, noch für sie. Zusammen sind sie. Ein Paar, Mann und Frau, sich Tag für Tag aufs Neue für einander entscheidend und JA! sagend. Egal, ob die Sonne scheint, oder der Himmel weint.

„Komm“, sagt er und zieht sie hinaus auf die Straße, „es tröpfelt nur noch. Lass uns weiter gehen, mir knurrt der Magen.“




© Walhorn, 6. Oktober 2014
*********ynter Frau
9.559 Beiträge
F220“ Kapitel 8b „Erkenntnis“
Die Judith in meinem Wesen flucht lautstark wie ein Müllkutscher. Noch ist es mir nicht gelungen, mich in sein Vertrauen einzuschmeicheln. Ich besinne mich auf Claudias Eigenschaften, sie ist so lieb und entwaffnend unschuldig in ihrer Art.
Ich könnte, nein ich muss sie benutzen, denn Judith wird er nie trauen. Claudia kann an seine Beschützerinstinkte appellieren und ihn unvorsichtig werden lassen. Zum anderen hat er eine Schwäche für diese Ozelot-Dame und ihr Baby. Dieses Wissen wird sich doch irgendwie verwerten lassen?
Zugegeben, das Baby hat selbst mich einen Moment ins Wanken gebracht.

Zumindest hat Sünder sich eines Besseren besonnen und mich doch nicht im Waschraum eingesperrt. In dem Lazarettzimmer finde ich eher etwas zum verteidigen als dort. Aber erneut hat er mich auf dieser verdammten Liege mit diesen Scheißgurten fixiert, obwohl ich doch die schweren Tränen- und Flehgeschütze aufgefahren habe.
In meinem heiligen Zorn schreie ich ihm den Satz hinterher, den ich sonst wie ein Gebet vor der Vollstreckung spreche: „Noch lebst du, bald bist du ein Weiland (Gewesener)“ *

Er lacht nur hämisch und knallt die Tür hinter sich zu. Verflixt, jetzt muss ich auch noch zittern, dass dieser Mistkerl nicht anderweitig erledigt wird!
Verzweifelt versuche ich mich in den Riemen zu bewegen, es muss doch eine Möglichkeit geben, sich hier heraus zu winden?
Die Gurte geben kaum nach. Ich befürchte, so leicht wird das Ganze nicht.
Während ich dennoch nicht nachlasse, die breiten Riemen irgendwie zu dehnen, scannt mein Blick den schwach erleuchteten Raum. Etwa einen Meter neben mir mache ich auf dem Boden einen Gegenstand aus.
Was zum Teufel ist das?
Er muss schon vorher dort gewesen sein, den ich habe nicht gehört, dass etwas auf den Boden gefallen ist. Ich zwinge mich zur Ruhe, kneife meine Augen zusammen, um besser fokussieren zu können. Erflehe die Hilfe des Allmächtigen zu meiner Rettung.
Es hilft, denn da liegt genau so ein Magnetdings, wie jenes, mit dem Sünder meine Riemen verschlossen hat. Hoffnung flutet mein Bewusstsein.
Ich muss runter auf den Boden. Doch wie soll ich das nur anstellen?

Nachdenklich wandert mein Blick zum Fenster, von dem aus ich einen guten Blick über das Gelände des Stützpunkts bis zur „Hamburg“ habe. Draußen ist es zwar bereits dunkel, doch das helle Licht des Vollmonds lässt mich fast jede Einzelheit da draußen gut erkennen.
Was war das denn?
Meine scharfen Augen nehmen nicht nur Bewegungen im Wasser auf Höhe des Schiffsbugs wahr, sondern auch an dem Elektrozaun. Aber - warum treffen die Geschütze an dieser Stelle nicht bzw. warum bekommen diejenigen am Zaun keinen Stromschlag?
Der Elektrozaun scheint außer Betrieb zu sein und die Gegend um den Bug herum liegt vermutlich in einem toten Winkel. Ich sehe das Ganze mit gemischten Gefühlen.

Einerseits, wenn es „meine“ Leute sind - und das wäre durchaus möglich - wäre es nicht gut für mich, dass der Sünder, für dessen Ableben ich die alleinige Verantwortung trage, eben noch an selbigen ist. Das würde bedeuten, dass ich schmählich versagt hätte und dies wiederum würde mein qualvolles Ende bedeuten. Wenn es nur eine marodierende Bande wäre, die lediglich auf die Ressourcen des Stützpunkts aus ist, dann hätte ich zumindest eine fifty/fifty Chance zu überleben, doch ich könnte auch nicht mehr zu meiner Bruderschaft zurück, da ich wieder unrein wäre. Ich habe nicht wirklich eine Wahl.

Doch das sind äußerst wertvolle Informationen, von denen ich Kenntnis erlangt habe - nicht nur für den Prediger, sondern auch für den Teufel in Menschengestalt.
Ich könnte diese gezielt einsetzen, um sein Vertrauen zu gewinnen. Ich werde mich jetzt von dieser Liege befreien, mir eine Waffe organisieren und dann aus diesem Raum verschwinden. Aus dem Grund, weil Sünder dies von mir erwartet.
Ich werde sein Klischee von Judith bedienen und Claudia einsetzen, wann immer es nötig ist, mein Ziel zu erreichen!

Wie eine Berserkerin werfe ich mich von rechts nach links und bringe damit die Liege zum schwanken. Ihre Füße hängen auf der einen Seite bereits für Bruchteile von Sekunden in der Luft. Nicht nachlassen! Himmel ist das anstrengend, doch das Adrenalin in meinem Körper verleiht mir die nötigen Kräfte.
Die Schmerzen ignoriere ich, ganz so, wie ich es beim Prediger gelernt habe.

Dein Körper ist vergänglich, dein Wille ist dein Tabernakel, in dem die Schwäche deines Fleisches eingeschlossen wird und dich ständig mahnt, zu widerstehen.

Dieses Mantra des Predigers wiederhole ich in meinem Geist bis der Schmerz ausgeblendet ist. Ebenso wie der Schweiß, der mir vor Anstrengung, aus allen Poren rinnt und bereits eine Pfütze unter meinem Rücken bildet.

Noch ein wohldossierter Schubser in die richtige Richtung und die Liege neigt sich über ihren Schwerpunkt hinaus zur Seite. Krachend kippt sie mit mir um.
Noch halten mich die Gurte einigermaßen in der Schräge, doch die Schwerkraft lässt meinen Körper ein winziges Stückchen nach unten in Richtung Boden sinken und gibt dadurch meiner unten liegenden Hand ein Itzchen mehr Spielraum.
Das Magnetteil liegt quasi neben mir und mit meinen langen Fingern kann ich es sehr langsam nah genug an das Schloss meiner Handfessel heranholen, so dass es aufspringt. Der Rest ist für mich ein Kinderspiel.
Dankbar schicke ich ein stummes Gebet gen Himmel und an den Prediger.
Ihm verdanke ich meine Zähigkeit und den unbedingten Willen, niemals aufzugeben und nie das schwache Fleisch gewinnen zu lassen.

Meine Glieder sind wie eingerostet und ich komme nur schwerfällig auf die Beine. Diese ständige Fesselei geht mir gehörig auf den Zeiger und die Entbehrungen der letzten Tage zeigen allmählich Wirkung.
Etwas gehässig bemerkt Claudia in einer Ecke meines Geistes, dass es wohl doch nicht ohne den vermaledeiten Körper geht. Klappe!
Stolpernd bewege ich mich zu einer der Kommoden, auf der einige Petrischalen und ein Blutdruckmessgerät liegen, während ich mir schwöre, mit diesem Mistkerl, wenn er denn in einem Stück zurückkommt, ein gewaltiges Hühnchen zu rupfen.

Meine Informationen werde ich so teuer wie möglich verkaufen!
Hektisch ziehe ich die Schubladen auf, auf der Suche nach etwas, das ich als Waffe benutzen könnte. In einem Lazarettzimmer sollte doch ein Skalpell zu finden sein, aber ich wäre auch mit einem Schraubenzieher zufrieden.
Doch was finde ich außer Unmengen von Verbandsmaterial? Ein Modell-Mofa in einer Geschenkpackung, auf der steht „Für dich mein Liebster, zur Erinnerung an unsere Anfänge, In Liebe Moni“ und daneben sind lauter Herzchen gemalt.
Einen kurzen Moment verschleiern Tränen meine Augen, eine Millisekunde trauert Claudia um diese beiden Menschen. Dann ist Judith wieder am Zug und schleudert das wertlose Ding fluchend an die Wand.

Ich muss mich beeilen, sicher wird demnächst einer hier auftauchen, entweder der Sünder oder die Angreifer. Hastig durchwühle ich die Schubladen als die Tür geräuschvoll auffliegt und schwungvoll gegen die Wand kracht. Verdammt!

Sein Adrenalin getriebener Blick spricht Bände als er mich über eine Schublade gebeugt und darin kramend erwischt. Es ist so wie von mir vermutet, dass er nicht wirklich überrascht wirkt, mich von den Gurten befreit, vorzufinden.
Er hält ein blutiges Bündel Mensch in seinen Armen und wirft es mir vor die Füße. Hasserfüllt schreit er mich an, ob ich sie erkennen würde, ob sie gar meine Freundin wäre. Dabei richtet er eine Waffe auf mich.
Er ist voller Blut, sein eigenes oder das der Fremden?
Der Prediger hat so Recht, er ist ein Teufel!
Ich bin auch erschrocken, denn wir haben tatsächlich einige wenige Frauen in unserer Bruderschaft und ich kann ihr Gesicht unter dem ganzen Blut nicht besonders gut erkennen. Im Geiste gehe ich die Gesichter durch.
Doch passt schon ihre äußere Erscheinung nicht so recht in unsere Bruderschaft. Sie ist schlank, aber nicht abgezehrt und trägt eine, mir unbekannte Uniform.

„Ich weiß nicht, ob ich sie kenne. Ich sehe ihr Gesicht nicht richtig“, erwidere ich aufsässig, denn diese Reaktion erwartet er von Judith.

„Ok, Houdina, dann greif dir einen von den Lappen und mach ihr Gesicht sauber, aber schön langsam und keine falsche Bewegung, kapiert!“ bellt die Kreatur gereizt.

Ich agiere wie mir befohlen und reinige, neben dem toten Körper kniend, ihr Gesicht. Mein Gott, so jung! Mit jedem Wisch wird der Kloß in meinem Hals dicker.
Fast noch kindhafte Gesichtszüge kommen unter all dem Blut zum Vorschein. So junge Kämpferinnen haben wir nicht in unseren Reihen.
Claudia schließt die Lider ihrer gebrochenen Augen, deren Farbe einmal grün war.
Der Tod hat sie schnell ereilt, sie hat nicht gelitten.
Ein etwas überraschter Gesichtsausdruck ist wie auf ihrem Antlitz eingefroren. Da hat dieses Mädchen diese schreckliche Seuche überlebt, um dann von einem wahren Schrapnell-Hagel durchlöchert zu werden.
Was für eine grausame Welt!
Tränen der Bestürzung rinnen über mein Gesicht als ich tief bewegt zu ihm hochschaue.

„Ich kenne diese Frau nicht“, flüstert das Wesen Claudia.

„Lügnerin! Du willst eine Gerechte sein? Schon mal was von den zehn Geboten gehört? Du sollst nicht lügen, du sollst nicht töten und so weiter?“ ätzt er.
„Ich glaube dir nicht! Ich will jetzt sofort von wissen, wer meinen Stützpunkt angegriffen hat. Du wirst mir sagen, wie viel Leute der Prediger hat, wo euer Unterschlupf ist und wie seine Strategie aussieht.
Sag mir alles und wehe, du lässt etwas aus - sonst wirst du deiner Vollstrecker-Freundin folgen und glaube mir, du wirst keine so hübsche Leiche werden!“

Wie zur Bekräftigung seiner Worte höre ich das metallische Klicken der Sicherung.
In das Mündungsrohr starrend, schweige und überlege ich kurz. Dann spricht Claudia fast sanft zu ihm:
„ Nur zu - erschieß mich doch, dann hat mein Leiden ein Ende. Wenn es eine gütige Gerechtigkeit gibt, dann hoffe ich, auf der anderen Seite meine Kinder wiederzusehen. Nichts hält mich mehr in diesem beschissenen Leben!
Dieser Körper hier bedeutet mir nichts mehr. Er ist nur noch eine mit Hass gefüllte Hülle. Das ist nicht mehr mein Leben, was diesen Körper antreibt!
Ich war nie extrem. Nichts von dieser Person, die sich Judith nennt, macht MICH aus. Drück ab, doch dann erfährst du gar nichts – auch nicht, wie die Angreifer hereingekommen sind.“
Mit dem letzten Zusatz schleicht Judith sich zurück.

Ich blicke ihm geradewegs furchtlos in die Augen und warte noch immer - neben der Leiche kniend - auf meine Exekution innerhalb der nächsten Sekunden.
Aber nichts passiert. Stattdessen sieht Sünder reichlich verwirrt aus.
So, als ob er nicht wüsste, was er von Claudias Rede (Gut gebrüllt Löwe! erkennt Judith an) halten soll.
Bei näherer Betrachtung sieht er ganz schön fertig aus. Sein Gesicht hat eine ungesunde Farbe und er steht nur äußerst angestrengt gerade. Er ist verletzt.
Eine weitere Chance für mich?
Sei vorsichtig, flüstert Predigers Stimme in meinem Kopf, ein verwundeter Eber ist doppeltgefährlich! Und lobt mich gleichzeitig dafür, dass ich den verblendeten Sünder mit meiner List geblendet habe.

Mit fester Stimme, die nicht zu seinem elenden Äußeren passen will, meint er endlich: „Ok Schätzchen, ich glaube dir, dass du sie nicht kennst. Durchsuch ihre Taschen, vielleicht ist da etwas zum identifizieren.“

Routiniert taste ich sie ab und tatsächlich finde ich eine Plastikkarte versteckt unter der Innensohle in einem ihrer Schuhe. Seltsamer Aufbewahrungsort für eine ID-Karte!
Warum war sie so versteckt?
Es sieht aus wie ein Dienstausweis. Eine graue Plastikkarte mit einem Foto, einem Namen: Katharina Thal und einer Nummer. Soweit so gut, aber dann sehe ich das Symbol in der linken oberen Ecke – eine weinrote Doppelspirale.
Mir ist, als ob sich eine eiskalte Faust um mein Herz krallt – Claudia erkennt dieses Symbol! Die Heftigkeit der Erinnerung raubt mir fast den Verstand.

In meiner alten Wohnung liegt in der hintersten Schublade ein Dienstausweis mit dem gleichen Symbol…der meines Ex-Mannes. Kreidebleich werde ich und zitternd sinke ich in mich zusammen.
Alarmiert fragt mich die Kreatur, ob ich gerade ein Gespenst gesehen hätte. Mechanisch nicke ich – und es sprudelt wie von allein aus mir heraus.

„ Mein Ex arbeitete vor seinem spurlosen Verschwinden beim Pharmakonzern Jameson & Jameson in der Niederlassung Norderstedt. Sein Dienstausweis hat ein identisches Symbol wie dieser hier“, meine Stimme ist nur noch ein Flüstern.

„Du meinst den Welt-Pharma-Konzern Jameson & Jameson aus den USA? Den, der sich auf Impfstoffe spezialisiert hat? Dein Ex war dort beschäftigt? In welcher Position?“ fragt er mich neugierig.

„So genau kann ich das nicht sagen.
Er tat immer sehr geheimnisvoll, wenn es um seine Arbeit ging und meinte, es wäre besser für mich, wenn ich nicht zu viel wüsste. Ich habe es irgendwann aufgegeben zu fragen und dann war er eines Tages einfach weg.
Ohne ein Wort des Abschieds, ohne ein „Warum“ er mich und die Kinder einfach so im Stich gelassen hat. Ich weiß nur, dass er am Vorabend seines Verschwindens sehr nervös war. Wir tranken gemeinsam ein Glas Rotwein und dann erinnere ich mich an nichts mehr.
Am nächsten Morgen wachte ich mit einem dicken schmerzendem Arm und schrecklichen Kopfschmerzen auf und er war fort. Auch alle seine Sachen, nur ein schnell hingekritzelter Abschiedsbrief lag auf dem Tisch. Darin stand, dass er mich verlassen würde.
Nur wie durch Watte erinnere ich mich an das weitere, denn ich bekam sehr hohes Fieber. Ich verständigte die Polizei, doch die teilte mir mit, dass mein Mann erwachsen und frei sei, zu gehen, wenn er dies wünsche.
Daraufhin fragte ich bei Jameson & Jameson nach, doch da hieß es nur lapidar, er habe einige Tage zuvor gekündigt und sie wüssten nicht, was er nun treibe.
Nach einigen Tagen, als es mir wieder besser ging, fand ich seinen Dienstausweis unter einer Ecke des Wohnzimmerteppichs. Das fand ich merkwürdig, da er diesen doch bestimmt hätte abgeben müssen.
Doch ehrlich, es war mir egal – ich hasste ihn und ich hatte andere Sorgen, denn das Fieber wollte nicht weichen und uns ging das Geld aus. Ich hatte keine Zeit zum Arzt zu gehen, denn ich musste sofort eine Arbeit finden.“

Nach Beendigung meines Berichts wundere ich mich über mich selbst, dass ich dem Sünder so freimütig all das erzählt habe, denn bisher hatte ich es nur dem Prediger, aber nicht in allen Details anvertraut, weil ich einiges einfach vergessen hatte.

Sünder steht wie vom Donner gerührt und sinniert:
„Du erinnerst dich nach dem Schluck Rotwein an nichts mehr und du hattest am nächsten Tag einen dicken schmerzenden Arm, in der Folge ein heftiges Fieber …dein Ex arbeitete in einem Konzern, der Impfstoffe entwickelt …
Auch du Scheiße…!”

· Zitat von Karl Leberecht Immermann
eyes002
******ace Mann
15.954 Beiträge
Gruppen-Mod 
Das ist
nur noch *top* *bravo* FETT *g*

Tom
eyes002
******ace Mann
15.954 Beiträge
Gruppen-Mod 
@Schwesterherz:
Ich weiß gar nicht, was du gegen Wasser hast *lol*


Tom
*******day Frau
14.247 Beiträge
@Bruderherz
ich habe gar nichts gegen Wasser *lol*

Ich bin ja nicht mein Ich-Erzähler *klugscheisser*

Sylvie
**********Engel Frau
25.280 Beiträge
Themenersteller Gruppen-Mod 
Ihr schreibt ja noch immer in verschiedenen Zeiten. Tom in der Vergangenheit und Pourquoi in der Gegenwart. *snief*

Aber es ist trotzdem wieder klasse und irre spannend!! *bravo*
eyes002
******ace Mann
15.954 Beiträge
Gruppen-Mod 
Najaaaaaaa
ich könnte ja jetzt petzen, mache ich aber nicht. *haumichwech*
Ihr werdet noch ..... +Auge zukneif, rechen, kalkulier... 32000 Worte sind da, 180000 werden es, das macht zwei hin, drei im Sinn+ bis März warten müssen *rotfl*

Tom
eyes002
******ace Mann
15.954 Beiträge
Gruppen-Mod 
Die Welt hat ihren Preis
Gerade sah ich es vor mir. Wie eine Vision. Die Nachrichten waren der Auslöser. Ebola vielleicht nicht zu kontrollieren, schon über 4000 Tote, 6000 Infizierte. Also ca. 10000 potenzielle Vielfachüberträger. Der Zehntausendfache Tod, wie weiland die Pest.

Sie kam über die Menschen, weil sie dumm waren. Weil sie Hygiene nicht kannten, weil sie die Zusammenhänge nicht erkannten. Blind und dumm kauerten sie sich zusammen, fürchteten sich und beteten zu Gott. Die dummen Menschen stolperten zu den Heilern und den Priestern. Aderlass und Ablass sollten helfen; und sie halfen in der Tat, und zwar den Kirchen und den Ärzten. Tiefgläubige liefen umher und hatten nichts Besseres zu tun, als sich selbst zu rupfen. Sie geißelten sich, schlugen sich die Rücken blutig; sie wollten sühnen, vor Gott gut dastehen, um doch noch einen guten Platz im Paradies zu haben.
Dabei machten gerade die es den Überträgern, den Flöhen, die auf den Ratten saßen, wie auf jedem Hund, auf jeder Katze und auf jedem Eber, noch leichter.

Der schwarze Tod forderte seinerzeit knapp ein Drittel der europäischen Bevölkerung. Die Auslöser waren Bakterien. Sie lebten in den Ratten, wurden getragen von den Flöhen zu den Menschen von Hamburg bis Neapel.
Jetzt sind es Fledermäuse. Und heute der erste Fall in Spanien. Eine Krankenschwester hatte einen Priester aus Sierra Leone gepflegt. Ermittler der Gesundheitsbehörden sollen nun nachforschen, wie sie sich anstecken konnte. Das erste echte Opfer im Tabernakel der biologischen Kriegsführung.

Und wieder sind die Menschen dumm. Und sehen die Zusammenhänge nicht. Oder nein, noch schlimmer. Sie ignorieren die Gefahr. Oder lassen sich kaufen.
So, wie die Menschen, die, teils zu Fuß, auf Rädern, auf Mofas und in Autos, als Reporter getarnt, den Isolierkrankenwagen folgen und am Straßenrand Spalier stehen. Sensationsgier. Mir wird kalt.

Am Schlimmsten jedoch sind die Hirnzwerge, die die Zusammenhänge erkannt haben, sich aber kaufen oder blenden ließen. Die Pest bekam man nur mit rigoroser Isolation und Reinigung in den Griff. Also vollkommen neue Maßnahmen für die Menschen damals. Ein harter Schnitt war nötig. Isolation bei vollkommener Akzeptanz der sozialen Härten, die in der Folge auftraten. Waschzwang auf Teufel komm raus (im wahrsten Sinne), selbst wenn die Leute ihre Wasser-Pfützen nicht mehr verlassen konnten.

Heute sind Zehntausend infektiöse Körper in Westafrika, teils lebendig, teils schon gestorben. Isolation halten die Mediziner „nicht für sinnvoll“. Aber warum nur? Liegt es daran, dass Ärzte zuviel Geld verdienen? Dass sie ihre Vermögen in Aktien angelegt haben und spekulieren? Liegt es daran, dass, wenn der Flugverkehr nach Afrika eingestellt wird, die Kurse sinken und das schöne Geld ab durch den Kamin ist? Noch sind die Kurse stabil von Airfrance, BA, Lufthansa, American Airlines, Alitalia und KLM. Wenn Westafrika isoliert wird, und nur das erscheint sinnvoll, gehen die Kurse in den Keller.

Die Begründung der Kursleiter: Arbeitsplätze fallen weg, Flugzeuge erzeugen hohe Kosten, Piloten arbeiten nicht und müssen dennoch bezahlt werden, die Ersatzteil-Firmen stagnieren, wieder Gefährdung von Arbeitsplätzen, Rohstoffe werden weniger gebraucht (oder gehandelt, was die ja wollen), die Tourismus-Industrie stagniert, die Hotelketten, Bars, Restaurants und was weiß der Fuchs noch und falls es mal wieder aufwärts geht, geht das schleppend.
Andererseits steigen die Kurse rapide. Besonders die von Pfizer, Merck, Bayer, Novartis, Johnson&Johnson, Roche und wie sie alle heißen. Tja… warum nur?

Ist das der Preis? Ist der Preis für die Stabilität der Märkte unsere Gesundheit? Was wollen die Börsenspekulanten uns da erzählen? Was hat dieses Pack noch mit unserem Leben zu tun? Ich habe intelligentere Lebensformen in meinem Spülschwamm, fürchte ich.

Einer dieser Typen sagte heute Morgen in den Nachrichten, ohne Rot zu werden: „In Europa kann man Ebola gut kontrollieren“, obschon sich die Krankenschwester „regulär“ hier infiziert und wohl schon ein paar mehr Leute ansteckte. Und zwar in Spanien und nicht in Afrika. In Würzburg werden Helfer für Afrika geschult. Zwei Tage lang! Manchmal kann man nur noch den Kopf schütteln.

Ich hörte, dass Viren mit Alkohol nicht klarkommen. Ich impfe mich jetzt. Prost.

Tom
*********ynter Frau
9.559 Beiträge
Visionen werden...
...leider wahr! Ich hätte nicht gedacht, dass es so schnell geht. *panik*

Ich frage mich auch schon, warum es keine Quarantäne mehr zu geben scheint. Irgendwie war diese Erfindung (der Venezianer?) doch sehr sinnvoll, wenn man schon die Seuche offen durch die Tür lässt...

Wirklich *top* mit sehr spitzem Bleistift geschrieben!

Mein Vorschlag: Mach einen offenen Brief an die Regierung daraus.
****orn Mann
11.994 Beiträge
Gut geschrieben
Ghostface. *top*

Irgenwann rufen sie den Status "Pandemie" aus, mit ihren verschiedenen Stufen. Aber erst dann, wenn es zu spät ist, wenn diese grassiert, galoppiert und nicht mehr einzudämmen ist. Die Angst, die dann entsteht, die Panik, erst die wird die Welt zum Handeln bringen, und das dann drastisch. Mit unglaublich hohen Zahlen von Todesopfern.
Die Gefahr besteht JETZT! In diesen Monaten, in diesen Wochen. Wie horrormäßig groß sie wirklich ist, hat uns die Geschichte schon ein paar mal gezeigt.

In meinem Kopf bilden sich bereits Szenarien, in denen sich die Menschheit, besser gesagt: Bestimmte Kreise, zu isolieren beginnen. Auf Inseln oder großen Schiffen, so bizarr, wie es sich selbst Hollywood nicht ausdenken kann. Darauf abwartend, bis sich die Seuche selbst zerfressen hat. Doch wie lange muss man ausharren? Mehrere Jahre?
Der Film "Underworld" fällt mir dazu ein.

*********pasXX:
Mein Vorschlag: Mach einen offenen Brief an die Regierung daraus.

Die Regierung(en) werden ganz bestimmt als erstes große Schiffe haben, Flugzeugträgern gleich. Platzreservierung für uns: Ausgeschlossen!
So siehts aus!
*********ynter Frau
9.559 Beiträge
@ Walhorn
Mir fällt dazu "Die Maske des roten Todes" von Edgar Allan Poe ein...auch die Priviligierten wird es früher oder später erwischen...kein System ist zu 100% abgeschottet.
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