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Geschichtenspiel Teil 34

Flexchen, das nehmen wir auch mit Humor. Da haben wir noch lang hin ... *fiesgrins*
********chen Frau
353 Beiträge
Wenn ich keinen Humor hätte, dann würde ich jetzt keine Spekulatien essen *lol*

Und es läuft tatsächlich Driving home for christmas im Hintergrund, ich schnall ab...*haumichwech*..
*******tia Mann
5.060 Beiträge
*ungeduldig*
*ungeduldig*

Jetzt hatte ich heute beschlossen, mal wieder ein Geschichte hier zu schreiben, und jetzt kommen keine Wörter. *nixweiss*
**********Engel Frau
25.261 Beiträge
Themenersteller Gruppen-Mod 
Ex_Fleckchen ist dran.
Sie wollte den Termin ins Handy speichern ...
**********Engel Frau
25.261 Beiträge
Themenersteller Gruppen-Mod 
Geben wir ihr mal noch ein Viertelstündchen. *g*
Na gut. Ich muss sowieso lernen, mich in Geduld zu üben. *gg*
**********Engel Frau
25.261 Beiträge
Themenersteller Gruppen-Mod 
Ok, Ex_Fleckchen ist noch immer offline.
Ich springe ein.

Die neuen acht Wörter:

  • Glühwein
  • Trüffelpralinen
  • verzaubert
  • kernig
  • Besen
  • Kerl
  • Eisfläche
  • einkaufen


Viel Spaß! *g*
*******tia Mann
5.060 Beiträge
Schön, mit solchen Wörtern könnte ich die Stereotypischen Thekenmännergespräche fortsetzen. Mal nachdenken - oder ab in die Kneipe, Inspiration tanken!
*tipp*
**********Engel Frau
25.261 Beiträge
Themenersteller Gruppen-Mod 
Viel Erfolg und Spaß beim tipseln! *g*

Ich hab grad dummerweise in den letzten Harry Potter Film reingeschaltet.
Schon gesehen, bleibe ich jetzt doch wieder hängen, und verziehe mich somit für eine Weile auf die Couch vor die Glotze. *zwinker*
It´s me!
*********ld63 Frau
8.131 Beiträge
Ein Bild von einem Mann
Was bin ich doch für ein kerniger Kerl!

Franz-Josef zwinkerte seinem Spiegelbild zu und strich sich zärtlich über die glattrasierte Brust. Ich werde sie verzaubern, die kleine Irma aus Pfaffenhausen! Das wird ganz und gar herrlich und bestimmt sehr geil werden.
Er strich sich über die gegelten Haare und zupfte noch ein paar Härchen aus dem perfekt gestylten Brauenbogen.

Den Slip lasse ich heute weg, dachte er grinsend, dann weiß sie gleich zur Begrüßung, wo der Hammer hängt!
Er pfiff vor sich hin, während er sein hellblaues Cowboyhemd zuknöpfte, das fast exakt die Farbe seiner Augen hatte. War ein echtes Schnäppchen, das er gestern beim Einkaufen ergattert hatte.
Dazu die fesche Lederhosen und die neuen spitzen Cowboystiefel – wow, welche Frau sollte ihm da noch widerstehen können?

Er parkte vor dem Eislaufstadium und stieg aus dem Wagen. Treffpunkt Currywurst35, na bitte, da sind wir ja schon. Irma aus Pfaffenhausen wollte einen hellroten Mantel tragen zum tizianroten Haar. Ein Blick aufs Handy: er war fünf Minuten zu spät.

Franz-Josef stolzierte langsam die Schlange entlang, die sich am Currywurststand gebildet hatte. Eislauf war ja nicht so sein Ding, das war natürlich ihr Vorschlag gewesen. Es gab hier bestimmt Glühwein, damit konnte er Irmchen dann schon mal vorglühen, hihi.

Er grinste in sich hinein, während er auf dem Smartphone tippte, um ihr Profil aufzurufen. Knackiger Hintern, schöne Tittchen, nicht zu groß. Endlos lange Beine, dazu ein herrlicher Schmollmund. Ein echtes Trüffelpralinchen, die Kleine.
Beim letzten Chat hatte sie ihn so heiß gemacht wie schon lange keine mehr vor ihr. Wenn er nur daran dachte, wurde ihm ganz blümerant.

Weitere zehn Minuten später und noch immer keine Irma in Sicht.
Er wanderte nun schon das dritte Mal an der Currywurstbude vorbei.
Das Siegerlächeln war aus seinem Gesicht verschwunden.
Ihm wurde es langsam kalt, vor allem unten rum.
Er tastete gerade nach seinen Zigaretten in der Innentasche seiner Lederjacke, als er hinter seinem Rücken eine Stimme vernahm.
„Franz-Josef...?“

Das klang nach Falsett.
Wer redet denn so?
Er drehte sich zu der Stimme um und erstarrte.
Hellroter Mantel, tizianrotes Haar, ewig lange Beine in hohen Hacken.
Jedes Detail stimmte.
Doch irgendwas stank hier gewaltig.

Irma lächelte ihn unsicher an.
Das stark geschminkte Gesicht, die große Nase, das kantige Kinn – warum war ihm das nicht schon vorher aufgefallen?
Photoshop machts möglich, dachte er noch.
Dann wurde ihm übel.
Schöne Geschichte. So was kann es geben. *lol*

Ich komme vor lauter Telefonieren nicht zum Schreiben. Falls es heute nichts mehr wird, dann eben morgen. *g*
Die Weihnachtsgans
Es fing alles ganz harmlos an. Dieses Jahr bin ich zum ersten Mal in meinem Leben zu Weihnachten alleine. Das ist sehr angenehm. Dummerweise hatte ich die Idee, kochen zu lernen, und in meinem Kopf spukt eine Weihnachtsgans herum. Denn Weihnachten ohne Gans kann ich mir einfach nicht vorstellen.

Doch selbst wenn ich ein kleines Exemplar ergattere, ist es doch zu viel, als dass ich es in zwei Tagen aufessen könnte, und eingefrorene gebratene Gänse sind in meinem Programm nicht gespeichert. Was tun? Ganz einfach … ich lade jemanden zum Essen ein. Eine Freundin, die spontan zugesagt hatte, musste revidieren, weil ihr Dienstplan das nicht hergibt. Eine weitere Freundin hat meine Mail noch nicht gelesen. Ein anderer Freund hat zweimal zugesagt, aus verschiedenen Gründen wieder abgesagt, und dann doch endgültig zugesagt.

Also gut, mit minimal zwei Personen müsste so ein Vogel in zwei Tagen zu bewältigen sein. Ich mache mich also an die Planung. Die beginnt bei mir im Kopf. Natürlich habe ich mir verschiedene Rezepte angesehen und ich weiß genau, wie die Gans werden soll. Ich freue mich darauf, die verschiedenen Zutaten vorzubereiten, die Gans damit zu füllen und sie in meinen neu erworbenen, absolut geilen Edelstahlbräter zu stecken, der die restliche Arbeit fast von alleine erledigt. Klöße gibt es dazu, und zwar mit gerösteten Weißbrotwürfeln, auf die ich die letzten 18 Jahre verzichten musste, und Blaukraut. Bei dem überlege ich noch, ob ich es frisch mache oder ob ich auf tiefgefrorenes zurückgreife, denn erfahrungsgemäß ergibt selbst ein kleiner Blaukrautkopf eine Menge, die ich in einem Jahr nicht aufessen kann.

Ich vollziehe also im Kopf alle Schritte, die zu einem fertigen Festessen erforderlich sind. Und dann rieche ich den Duft der Gans, habe den Geschmack ihres Fleisches im Mund, höre das Knistern der kross gebratenen Haut beim Schneiden, teile die Klöße mit der Gabel (Lüge) und tränke sie mit der schmackhaften Soße, bevor ich sie genüsslich an meinem Gaumen zerdrücke. Ich bin ganz verzaubert vom Essen, dem guten Wein und dem Ambiente der festlichen Tischdekoration mit Kerzenschein.

Ein Anruf reißt mich aus meinen Fantasien. Mein Mitesser beim Gänsebraten will sich mit mir darüber unterhalten, warum er sich immer wieder durch bestimmte Verhaltensweisen seiner Mitmenschen triggern lässt und weshalb es ihm oft nicht gelingt, ehrlich zu sagen, was er denkt, weile er Angst vor der Reaktion seines Gegenübers hat.

Wir dröseln das auf, und nach einer Stunde fühlt er sich wieder eingenordet. Dann mache ich den Fehler, ihm zu erzählen, dass ich gestern im Supermarkt beim Einkaufen gesehen habe, dass die polnischen Hafermastgänse aus sind, und dass es stattdessen ungarische gibt. Und da erdreistet dieser blöde Kerl sich doch tatsächlich, mir zu sagen, dass er ein schlechtes Gewissen habe, wenn er eine solche unter schlechten Bedingungen gehaltene Gans essen müsse. Ich erkläre ihm, dass eine Bauerngans an die 70 € kostet, und dass das mein Budget im Moment nicht hergibt. Ob es denn eine Gans sein muss, will er wissen. Er könnte ein glückliches Huhn für ca. 20 € besorgen und wir könnten uns die Kosten dafür teilen. Ein Karpfen ginge auch. Ich bin so geschockt, dass ich das wahre Ausmaß meines Ärgers gar nicht sofort spüre, gebe mich verständnisvoll und beende das Gespräch mit dem Hinweis, dass ich darüber nachdenken will, und wir morgen deswegen telefonieren.

Ich will die Seite … chefkoch.de aufrufen, um zu sehen, was man sonst noch zu Weihnachten essen könnte, und gebe doch tatsächlich chefcock ein. Ich denke jetzt nicht darüber nach, was das bedeutet. Nach der Korrektur meine Eingabe werde ich dort auch fündig. Der einzige Ersatz, der für mich infrage kommt, ist Wild.

Ich schreibe meinem Freund auf Facebook:
Du hast mich vorhin richtig runtergebracht mit Deinem schlechten Gewissen wegen der Weihnachtsgans. Ich kann das zwar verstehen, aber habe nicht den geringsten Bock auf ein Huhn, das auch nur für ein Essen reicht. Ich wollte nicht zwei Mal kochen. Also habe ich beschlossen, dass es Wild gibt. Davon kann man gut zweimal essen und es entspricht auch eher dem, was ich mir vorgestellt habe.

Dann rufe ich meinen Ex an, weil ich wissen will, ob er vor Weihnachten noch in die Metro kommt. Da hatten wir mal eine geniale Hirschoberschale gekauft. Seine Frau ist dran und teilt mir mit, dass sie ihre Weihnachtseinkäufe schon erledigt haben. Mist, dann muss ich morgen selber einkaufen.

Eigentlich sollte jetzt alles gut sein, aber ich spüre, wie immer stärker eine kernige Wut in mir aufsteigt, die sich in einem brennenden Gefühl in meiner Brust und in einem Knoten im Magen manifestiert. Die ganze Vorfreude auf mein Weihnachtsessen ist mir verdorben und ich habe Lust, das Ganze abzusagen. Weil meine Wut ein Ventil braucht, schreibe ich einer Freundin. Die erklärt mir dann, dass sie mich versteht, weil das so ein Steinbock-Ding ist, welches sie auch kennt. Sie rät mir, gnädig zu sein. Ja klar, werde ich natürlich, aber erst, wenn ich mich abgeregt habe.

Ein bisschen hat mich das Schreiben schon entspannt und mein Gehirn schaltet wieder ein. Was zum Teufel ist es, was mich so wütend gemacht hat. Doch bestimmt nicht so eine blöde Weihnachtsgans. Ich stelle fest, dass ich mir die ganze Zeit über Geschichten darüber erzählt habe, welche Motive mein Freund für sein Verhalten hatte, dass er mir meine Freude verdorben hat, dass er für meine Wut verantwortlich ist, bla bla bla … die ganze Palette eben, die der Mind auffährt, wenn er nicht hinsehen will, was darunter liegt. Lieben was ist … dass ich nicht lache. Weit kann es mit meiner Spiritualität ja nicht her sein, wenn ich immer noch auf solche Trigger hereinfalle. Aha, jetzt verurteilen wir nicht mehr den anderen, sondern uns selbst, prima Alternative!

Das Klingeln des Telefons unterbricht meine Gedanken. Mein Ex ist dran. Ich erzähle ihm kurz, weshalb ich angerufen hatte und wie es dazu kam. Er erklärt mir, dass die Welt nur mit Lügen funktionieren könne. Ich hätte halt eine ungarische Gans kaufen sollen und meinem Freund erzählen, es sei eine vom Bauern. Im selben Moment, in dem er das sagt, korrigiert er sich aber, da er sehr gut weiß, dass ein solches Verhalten für mich nicht infrage käme. Er will auf jeden Fall vor Weihnachten noch vorbeikommen und mir meine Geschenke bringen. Wie ich ihn kenne, werden das Trüffelpralinen und Glühwein sein. Er gibt mir noch den besorgten Rat, morgen beim Einkaufen vorsichtig zu sein. Es soll heute Nacht Frost geben. Nicht dass ich auf einer ungestreuten Eisfläche ausrutsche.

Ich hätte Euch die Geschichte gerne fertig erzählt, aber ich schaue gerade auf die Uhr. Ich komme schon wieder zu spät, wie jedes Jahr. Ich muss mich jetzt ganz schnell auf meinen Besen schwingen und zum Hexentreffen fliegen.
It´s me!
*********ld63 Frau
8.131 Beiträge
Oh, so herrlich authentisch...
... liebe Sirona, Geschichten, die das Leben schreibt! *lol*

Hab mich sehr amüsiert - und ja, das Steinbock-Ding, das durfte nicht fehlen... *haumichwech*

Danke dir!

Into, trés amusée
********chen Frau
353 Beiträge
Es tut mir so Leid...
...aber bei mir kam das Leben dazwischen. Mein Handy war zuverlässig (habe ich im Nachhinein festgestellt), nur ich nicht...und ihr musstet warten...ich bin ganz zerknirscht.

Aber die Engelsworte sind super und es kam schon die Inspiration über euch, dann kann ich mein schlechtes Gewissen beiseite legen...und mich ins Bett! *schaem*
*********ynter Frau
9.559 Beiträge
@**To the Wild
@ Sirona5

*bravo*

Beides wunderbare Geschichten, so kann's gehen:

Fazit:

Verlass dich nicht auf Fotos und virtuelle Chats.
Und statt einer ganzen Gans ...wie wärs mit Gänsekeulen?
*smile*
*******tia Mann
5.060 Beiträge
Into:
Wie gut, dass Du keinen Photoshop nutzt für Deine Profilbilder ...
Das verhalten der balzwütigen Männer ist schön beschrieben, passt. Ich kann mir die Cowboystiefel wunderbar vorstellen.
*g*

sirona:
Hexen bereiten Gänse zu? Nix mit Kröten-Omelette Runkelrüben?
*******tia:
Nix mit Kröten-Omelette Runkelrüben?

Vielleicht ist das ja ein Teil der Füllung ... *fluester*

*hexe*
*********ynter Frau
9.559 Beiträge
Gar seltsame Laute drangen aus dem windschiefen Häuschen am Ende der Straße.
Es hörte sich an als würde die menschenscheue alte Dame mit dem Buckel und der dicken Warze auf der Nase mit einem Chemiebaukasten für Erwachsene spielen. Es knallte, zischte und schallte durch die Stille des heiligen Frühabends und merkwürdige Gerüche mischten sich in die kalte klare Dezemberluft.

Die Dorfgemeinschaft rümpfte ihre Nasen und schüttelte strafend ihre Köpfe. Schon lange war dieses uralte Mütterchen ihnen allen ein Dorn im Auge.
Zwar hatten nur wenige der Nachbarn sie jemals beim Einkaufen oder anderweitig gesehen, geschweige denn kannten sie sie persönlich.
Stets hatte die alte Dame, die noch nicht so lang hier wohnte, näheren Kontakt vermieden und sich bislang nie an irgendwelchen Aktivitäten der Dorfgemeinschaft beteiligt. Das war höchst verdächtig!

Wilde Gerüchte über das geheimnisvolle Treiben der Alten machten schon länger die Runde im Dörfchen. Hinter vorgehaltener Hand wurde geflüstert, dass die Cousine der Frau des Ortsvorstehers im Tante Emma Laden gehört haben wollte wie das Mütterchen ungewöhnliche Kräuter bestellt hätte.
Ein älterer Herr mit Lodenhut und Dackel behauptete, sie zur Herbstzeit im Wald beim Fliegenpilzsammeln von weitem gesehen zu haben.
Eine dritte aufrechte Bürgerin behauptete gar, die verschrobene Alte sei auf ihrem Besen in der Walpurgisnacht mit lautem Gelächter durch die Lüfte geritten. Sie schwor es beim Allmächtigen, das sie es mit eigenen Augen gesehen habe.

Fliegenpilze, Besen, eine steinalte, seltsame und äußerst unattraktive Frau, die niemand so recht kannte, das konnte doch nur eine Hexe sein!
Verschwinden sollte sie! Dies war ein anständiges Dörfchen!
Doch wie sollten die Dorfbewohner eine Hexe loswerden? Schließlich musste man ja befürchten, verzaubert zu werden. Die wenigen kritischen Einwohner wurden einfach überstimmt, so war das eben in einer Demokratie.

Die Dorfgemeinschaft im „Dorfkrug“ war ratlos. Man beschloss äußerste Vorsicht walten zu lassen. Es wurde beraten und festgeschrieben, gleich nach Weihnachten einen einschlägig bekannten Kerl aus der nächsten Stadt zu engagieren, der für sein kerniges Strafregister bekannt war.
Er sollte, die Hexe mit allem - was dazu nötig sei - „überreden“, zu verschwinden. Wenn sie denn ihn verhexte, dann traf es zumindest keinen Unschuldigen, so der perfide Plan der anständigen Leute, und niemand käme auf die Idee, wer der Urheber dieser üblen Machenschaft sein könnte.
Auf die Verschwiegenheit unter einander konnte man sich schließlich verlassen!

Quietschend drehte sich die Tür in ihren Angeln und ein eisiger Wind fegte durch die Gaststube. Wie versteinert standen sie alle und schauten die Alte ungläubig an, die freundlich lächelnd in der Tür stand, dabei ein ungepflegtes Gebiss zwischen ihren schmalen Lippen entblößte. Totenstille.
Nur der Nordwind sang sein eisiges Lied. Schneeflocken stoben durch das Zimmer und bedeckten in einer dünnen Schicht den steinernen Boden.

„Liebe Nachbarn“, erhob die hässliche Alte eine bemerkenswert klare und melodische Stimme, „schon lange wollte ich Sie alle einmal zu mir bitten, um Sie alle kennenzulernen. Ich fand, die frühen Abendstunden des Christfestes seien dazu der richtige Anlass. Ich habe Glühwein und Trüffelpralinen, alles selbstgemacht, sowie für alle ein Geschenk.
Darf ich Sie bitte in meine bescheidene Hütte bitten?“.

Sie drehte sich um, wartete eine Antwort der verschreckten Bürger nicht ab, und schlurfte mit schweren Schritten hinaus in die Nacht.
Betroffen blickten sich alle an. Du lieber Himmel! Was hatten sie sich nur alle gedacht? Wie könnte dieses nette Mütterchen nur eine Hexe sein? So ein Blödsinn! Sicher gab es für alles Seltsame eine ganz natürliche Erklärung. Vielleicht ein kaputter Schornstein?
Sie schien doch ganz nett zu sein. Auf welch einer dünnen Eisfläche befanden sie sich nur mit ihren absurden Verdächtigungen.

Besenritte im 21. Jahrhundert? Sicher hatte die gute Frau Wichtig ein Likörchen zu viel genossen, als sie in der Hexennacht aus dem Fenster geblickt hatte. Naja und die Kräuter? Schließlich lebte man nicht hinter dem Mond, sie alle hatten schon einmal von medizinischen Marihuanna gehört.
Die Neugier obsiegte über die leisen Zweifel bei einigen, auch das versprochene Geschenk reizte, und so folgten alle ohne Ausnahme dem gebeugten Mütterchen zum windschiefen Häuschen.

Der heiße Wein und die Pralinen sahen köstlich aus und dufteten himmlisch, alle griffen beherzt zu, lachten, scherzten und schüttelten die Köpfe über ihr dummes und kindisches Verhalten bis…

…die ersten anfingen, wirres Zeug zu reden. Andere lallten, wieder andere fielen wie Kartenhäuser in sich zusammen, schlugen auf dem Boden auf und wandten sich in Krämpfen.
Hämisch kicherte die alte Hexe über die einfältigen Leute.

„Ach ich liebe das 21. Jahrhundert! Keiner glaubt mehr an Hexen und die Geschöpfe der Nacht. Alle sind viel zu höflich, um einen zu verdächtigen. Jeder kümmert sich nur noch um sich selbst. Wohin ist euer 6. Sinn entschwunden? Oder seid ihr nur zu gut erzogen? Was für eine wunderbare Zeit! Niemand kennt mehr die alten Gebete und die Rituale, die uns dunkle Wesen in Schach halten oder bannen.“

Zu den schreckensbleichen Dorfbewohnern gewandt, deren letzte Minuten nun anbrachen, sprach sie mit hochkreischender Stimme:

„Menschlein, ihr habt es mir leicht gemacht und dürft deshalb zur Belohnung noch Zeugen sein, wie ich das Portal für das Unheil öffne und meine Hexenschwestern und meine Vampirbrüder in eure Welt hole.“.

Wild kichernd begann sie Stabschwingend, Zaubersprüche in einer vergessenen Sprache zu murmeln und ein unheilvolles Brausen und Blitzen erfüllte die Lüfte. Ein Schuss hallte durch die Stube und die Hexe brach mit überraschtem Gesicht zusammen. Rettung in letzter Sekunde, das Portal löste sich auf, bevor sich etwas Böses aus der Parallelwelt materialisieren konnte.

Der spießige Lodenhut-Mann erfreute sich bester Gesundheit, hatte er doch seinem Instinkt vertraut und nichts zu sich genommen.
Er hatte Luzifers Kreatur mit einer geweihten Silberkugel niedergestreckt. Sofort rief er die Ambulanz und gab eine Fliegenpilzvergiftung als Ursache an, danach befolgte er Schritt für Schritt die Anweisungen seiner Ahnen wie man sich richtig und ein für alle Mal eines dämonische Wesens entledigte.
Zum Glück hatte er immer sehr für alte Schriften interessiert und alles zu diesem Thema gelesen, was er finden konnte!

Darum die Moral von der Geschicht, Leut vergesst das Lesen und die Traditionen nicht!
It´s me!
*********ld63 Frau
8.131 Beiträge
@Pourquoi_pasXX
Tolle Geschichte - Respekt!!

Wahrlich märchenhaft erzählt, ich war völlig in den Bann gezogen!! *top*
Völlig fazinierend, zu welcher Fabel dich die 8 Wörter inspiriert haben...

@*******tia: *lol*
Ich hatte erst wieder kürzlich so einen Typen auf meinem Profil und im Postfach, der mich zu dieser Geschichte inspiriert hat...


*g* Into
@Pourquoi_pasXX
Mannomann, kaum oute ich mich als besenfliegende Hexe, steckst Du mich schon in die dunkle Ecke.

Dein spießiger Lodenhut-Mann hat eine der Guten getötet. Und deshalb habe ich es auch überlebt. Ich bin nur umgefallen wegen des Schocks, so verkannt zu werden. Das, was als Fliegenpilzgebräu identifiziert wurde, war ein Trank der Erleuchtung. Dass den die Menschen je nach innerer Einstellung unterschiedlich gut vertragen, liegt in der Natur der Sache.

*knuddel* *top*
Glühweinen!
Seit wann sie diesen seltsamen Planeten mit den Eisflächen an den Polen und dem Wüstengürtel um ein wechselnd breites Vegetationsband am Äquator umrundeten, wusste Trüf Felpra Linen nicht zu sagen. Zwar hatten ihn die Reaktivatoren mit ihrem autarken Energie- und Prozessorkern vorschriftsmäßig wiederhergestellt, doch der manuelle Zugriff auf die Schiffssysteme war ihm schon seit mehr als fünfzig Erweckungszyklen verwehrt. Das war nicht weiter tragisch, da der Besen Ruprechts sowieso vollautomatisch navigierte. Aber angesichts der rasanten Veränderung auf der Oberfläche des Planeten hätte Trüf gern die Möglichkeit gehabt, seine Beobachtung dem Chef mitzuteilen. Jahrtausende war es fast das gleiche Bild gewesen, das sich ihm in den zwölf Tagen nach der Tag- und Nachtgleiche bot. Einzig die Lichtflecken in den Tälern und an den Mündungen der Wasserläufe hatten sich stetig vergrößert. Doch in den letzten hundert Zyklen wuchsen diese immer schneller zusammen und schienen in noch schneller wiederkehrender Folge abwechselnd zu kollabieren, um dann langsam wieder zu wachsen. Irgendetwas Geheimnissvolles und Bedrohliches geschieht da unten. Mittlerweile haben es die Lichter schon geschafft, sich von der Oberfläche zu lösen, sich bis an die Grenze der Gashülle und darüber hinaus zu verbreiten und seinem Orbit gefährlich nahe zu kommen. Der Planet ist mittlerweile fast vollständig erleuchtet. Nur in wenigen schrupfenden Gebieten hat die Nacht noch eine Chance.

Dieser sch... Glühwein! All die Jahrmillionen war es egal gewesen, dass sich der Kerl regelmässig besoff. Äonen seinen Rausch ausschlief. Doch nun wäre es notwendig, dass seine Herrlichkeit hier mal nach dem Rechten und Linken schaute. Verdummt noch mal!
Trüf muss grinsen, obwohl ihm gar nicht danach ist.
Er erinnert sich an Lu Zifer Tig, den Lampenputzer des Chefs und Hoffnarren - an seinen kernigsten Spruch: ¨Gott schläft nicht - er schnarcht! Er schnarcht so laut, dass sein Odem alle Universen durchdringt und seinen trunknen Träumen Raum und Zeit bereitet, sich zu materialisieren. Denn wo Gott ist, ist kein Platz für Andere. Es kann nur Einen geben! Ein Hoch auf unseren Wohltäter!¨
Alle hatten gelacht. Anfangs auch Gott, doch dann hatte Apo unter seiner Theke keine Kopfschmerztabletten mehr gehabt. Vergessen beim Einkaufen. Der Chef wurde so wütend, dass Er Lu Zifer mitsamt seinen Lampen in Irrlichter verzauberte und bis ans Ende aller Zeiten in den Untergrund verbannte.
¨Geh hinfort mitsamt deiner vermaledeiten Intelligenz, die nicht mal imstande ist meinen Schmerz zu lindern. Und nimm das Licht gleich mit. Es brennt mir in den Augen. Leuchte ab jetzt dem Gewürm und den Steinen im Unergrund. Sie bedürfen wohl der Erleuchtung. Ich nicht, ich sehe sowieso alles!¨
Ein Blitz, ein Donner. Lu Zifer war verschwunden und hatte das Licht mitgenommen.
Gott beruhigte sich und Friede kehrte ein. Apo vergass nie wieder Kopfschmerztabletten einzukaufen.

Trü Felpra kratze sich am Kopf. Lichter! Die sich stetig vermehren. Aus dem Untergrund zu kommen scheinen. Das sieht verdächtig nach Luzi aus. Wenn er doch nur irgendwie den Chef erreichen könnte.
¨Dieser sch... Glühwein!¨
Visionen!

Herrlich

Vielen Dank (und nochmal lesen)

Liebe Grüße

Tom
Ganz wundervoll, danke! *top*
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