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Abschied

It´s me!
*********ld63 Frau
8.191 Beiträge
Themenersteller 
Abschied
Dunkle Augen, die mich nicht sehen.
Du bist weit weg, als ich dich anspreche, sanft, mit leiser Stimme, und während ich weiter mit dir spreche, kommst du langsam in der Gegenwart an. Ich beobachte, wie deine Augen sich langsam auf die richtige Schärfe einstellen und dann endlich siehst du mich an, mit diesem brennenden Blick, ich werde eingesogen und falle in einen tiefen Schacht. Der Tod sieht mich an in diesem Blick. und gleichzeitig ist da soviel Liebe und kompromisslose Präsenz, dass ich es kaum aushalten kann, ohne dass mir die Kehle eng wird.
Hallo Gretel... Du bist so schön, antwortest du, wie so oft, und ich weiss, du willst mir damit sagen, dass du mich magst und dich freust, mich zu sehen.
Worte sind nicht gleich Worte.
Oft sind sind es nur zerfledderte Silben, die deinen Mund verlassen.
Dennoch hatten wir beide bisher selten ein Kommunikationsproblem. Deine Augen haben mich gehalten, dein Blick, einmal fokusiert, ist direkt, offen, neugierig. So unmittelbar, dass ich immer wieder aufs Neue fasziniert und berührt bin von dir. Dein Lächeln spiegelt meine Zuneigung und ich sehe dein leuchtendes Gesicht, als ob ich es schon immer kennen würde.
An manchen Tagen scheint der Sturm in deinem Kopf besonders wild und alle Silben werden verweht und zersplittert, bevor du sie aussprechen kannst.
Kurz nachdem wir uns kennengelernt hatten, fand ich glücklicherweise heraus, dass Englisch in deinem Gehirn offensichtlich zuverlässiger abgespeichert wurde als deine Muttersprache.
Seither sprechen wir an den schlechten Tagen englisch und die Trefferquote an normaler Konversation hat sich rapide erhöht. Eine Kollegin erzählte mir, dass du englisch gesprochen hast, als die Sanitäter dich aus der Klinik zurück brachten. Du lagst noch auf der Trage und ein englischer Kauderwelsch-Redefluss brach aus dir heraus.
Ich bin sicher, meine russische Kollegin verfluchte mich, weil sie kein einziges Wort verstand.
Herrlich – ich war begeistert, als ich das hörte. Oh Gretel!
Doch nun gehst du.
Und ich sehe dich an, wage kaum, meine Stimme zu erheben, weil ich spüre, du bist im Zwischenreich.
An manches erinnerst du dich. Zum Beispiel daran, dass wir nur wenige Tage nacheinander Geburtstag haben, du und ich – wenn auch fast 40 Jahre zwischen uns liegen.
Ich könnte deine Enkelin sein.
Meinen Namen hast du dir nie merken können.
Doch was sind schon Namen!
Wir beide, was hatten wir für völlig absurde Gespräche, getragen allein von der Energie zwischen uns. Wir haben geredet und gelacht, und ich beobachtete, wie dein Gefühl für dich selbst langsam zurückgekehrt ist.
Es kam der Moment, an dem du wieder geahnt hast, wer du bist, und was dein Leben lebenswert macht. Immer frei heraus – ich lauschte immer deiner Lebenslust.
An guten Tagen war deine Schlagfertigeit unerreicht. Du nimmst kein Blatt vor den Mund. Genusssüchtig, direkt, ohne Kompromisse.
Wie sehr ich dich mag.
Wie sehr es mich schmerzt, dich gehen zu sehen.
******ier Frau
36.568 Beiträge
Zum Inhalt:
• angenehmer, berührender Text zu einem schwierigen Thema
• mein Kompliment

Zur Sprache:
• mein Lesefluss stockte nur im zweiten Satz
• mein Vorschlag: Lass den Satz "Du bist weit weg." allein da stehen
• mach danach einen Punkt und beginne den nächsten Satz
• denn, als du ihn ansprichst, kommt er langsam zurück
• wenn er weit weg ist, ist es ziemlich schwierig, ihn anzusprechen
• das ist das Bild dazu in meinem Kopf
It´s me!
*********ld63 Frau
8.191 Beiträge
Themenersteller 
@wolfsgier
Danke dir :-), auch für die Kritik.

Ich hab selbst noch einige Fehler und Ungereimtheiten entdeckt... werde die Geschichte nochmal überarbeiten, war da wohl zu sehr ziemlich emotional dabei...

*traurig* Into
*****har Paar
41.021 Beiträge
JOY-Team Gruppen-Mod 
Manchmal wird man von seiner eigenen Geschichte emotional fortgerissen. Ist ja auch kein Problem - wenn der Verstand wieder klar ist, kann man ja korrigieren, bearbeiten, verbessern. Man muss eine Geschichte ja nicht sofort hier einstellen, wenn man sie gerade eben getippt hat.

*zwinker*

(Der Antaghar)
It´s me!
*********ld63 Frau
8.191 Beiträge
Themenersteller 
Ähmm ja,
... lieber Anthagar,
da hast du wohl recht. In dem Moment hab ich das wohl einfach gebraucht *rotwerd*
Lieber Gruss, Birgit
**********Engel Frau
25.346 Beiträge
Gruppen-Mod 
Der Text hat mich sehr berührt.

Und ich habe mir auch schon so manches Mal schwer getan damit, einen Text nochmal liegen zu lassen und zu überarbeiten, wenn er doch gerade jetzt unbedingt raus muss und ich das einfach jetzt brauche.
Am nächsten Tag laufe ich Gefahr, ihn dann doch nicht einzustellen. *zwinker*
Eines der Dinge, die wir noch üben müssen. *g*

Ja, überarbeite diese Geschichte nochmal. Es ist ein toller und tiefgehender Einblick, der es wert ist.

Für schreibtechnische Anmerkungen bin ich momentan zu müde. Ich sitze quasi in den Startlöchern zum Bett. Aber es wurde dazu ja auch schon etwas geschrieben.
*****har Paar
41.021 Beiträge
JOY-Team Gruppen-Mod 
So, nun hab ich mir diese berührende "Betrachtung" mal ein wenig genauer angesehen. Und ich kann verstehen, dass man beim Schreiben solcher Zeilen erst mal emotional so angerührt ist, dass einem manche Kleinigkeiten gar nicht auffallen. Das würde mir auch so ergehen.

Alles in allem ist es Dir gelungen, diese besondere Stimmung und all die Gedanken in einer solchen Situation gut rüberzubringen. Ein paar Kleinigkeiten könnte man vielleicht verbessern, ein paar unwesentliche Fehler sind enthalten - aber viel wichtiger ist, dass da etwas rüberkommt.

Von mir nun also ein spätes Kompliment!

(Der Antaghar)
It´s me!
*********ld63 Frau
8.191 Beiträge
Themenersteller 
Danke Euch...
... fürs Feedback, Anthagar und Gefallener Engel!

Ich freue mich, dass trotz der Fehler und Ungereimtheiten etwas bei Euch angekommen ist.

Da ich gerade mitten in der Situation stecke, ist es schwierig, eine distanziertere Perspektive dazu einzunehmen... Ich schreibe aber weiter daran, es ist mir zu wichtig, um allzu schnell die Flinte ins Korn zu werfen...

*love* Into
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