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Das Alien aus dem Eis (reloaded)

Das Alien aus dem Eis (reloaded)
Wenn es euch vorkommt, als wäre ich in Panik, liegt ihr damit richtig. Es ist die vorletzte Geschichte, von der ich mich trenne. "Trenne" beddeutet Ende, Aus. Noch eine Geschichte liegt vor mir, wenn sie fertig ist, beginnt die letzte Phase eines Projekts, das ich (ohne es zu wissen), vor fünf Jahren hier begonnen habe. Und ja, ich habe Angst, loszulassen. Und deswegen muss es jetzt ganz schnell gehen. Sonst tue ich es nie.
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Das Alien aus dem Eis

Das Alien aus dem Eis

„Komm“, sagte Malgorzatha, nahm seine Hand und zog ihn in ihr Schlafzimmer. Ihr Kuss raubte ihm den Atem, und wie sie langsam Knopf für Knopf ihr langes, rotes Kleid öffnete, bis es seidenraschelnd an ihrem schlanken Körper herabglitt, noch einen Moment auf einem vorgestellten Knie verharrte und dann zu Boden fiel, raubte ihm den Verstand. Atemlos riss Christian sich Hemd, Hose und Unterwäsche vom Körper; blieb mit einem Fuß im Slip hängen, musste sich ihren Schubs gefallen lassen und landete schließlich mit fünfzig Kilogramm lachender Weiblichkeit in seinen Arm auf dem Bett.

Sie ließ ihm keine Zeit zum Atemholen; ergoss sich in sein Universum mit ihrem nackten Körper, der nach Moschus und ein wenig Zitrone duftete und Augen, die so grün waren, wie er es niemals zuvor bei einer anderen Frau gesehen hatte. Winzig klein sah er in ihnen sein eigenes Spiegelbild und dann für eine lange Zeit gar nichts mehr.

Eine Reise um die Sonne und viele Lustschreie später ließ sie den Kopf auf seine Brust sinken. Sie kuschelte sich an ihn, aus ihrem stoßweisen Atmen wurde ein Hauch, der ihm sanft über die Wange strich und dessen Duft von kandierten Mandeln das Bild des Weihnachtsmarktes in der Mecklenburgstraße in seinen Kopf zauberte. Malgorzathas Haar kitzelte seine Wange und er drehte den Kopf ein wenig zur Seite. Die ersten Sterne blinkten durch das große Schlafzimmerfenster herein und der Himmel hatte die Farbe von dunkelblauem Samt.

„Schläfst du?“ Sie flüsterte.

„Nein.“ Er flüsterte ebenfalls, obwohl es eigentlich keinen Grund dafür gab. Doch jedes laute Wort hätte die Atmosphäre zerstört, und das, was zwischen ihnen war. Es füllte fast greifbar das Schlafzimmer mit einem Nebel aus Gefühlen und Gerüchen, der Moschusduft ihrer Haut war darunter, ebenso wie die Gewissheit, dass Malgorzatha nie mehr fortgehen würde.

Er lächelte. Die Hormone waren in seinem Blut unterwegs und ließen ihn Dinge sehen und fühlen, nur weil er sie sich wünschte. Niemand kann in die Zukunft schauen, nicht einmal, wenn er wissen möchte, ob seine heutigen Wünsche morgen noch immer da sind.

„Du lächelst. Das ist schön“, sagte sie.

Er wandte seinen Kopf noch mehr zur Seite und genoss den Ausblick durch das bis zum Fußboden reichende Fenster auf den Ziegelsee unter ihnen. Das Wasser reflektierte den Lichterschein der nächtlichen Schweriner Innenstadt und malte lustige Kringel aus Licht und Schatten an die Wände des Schlafzimmers. „Du wohnst schön hier.“

Er rollte sich wieder herum, stützte den Kopf auf und blickte sie voller Erstaunen über ihre Schönheit an. Der Schweiß ließ ihre Haut im Mondlicht glänzen, als wäre sie aus Silber und ihr rotes Haar ringelte sich in verführerischen Locken über die schmalen Schultern.

Unter seinem Blick räkelte sie sich lasziv und ein wenig provokant, wie es nur eine Frau kann, die sich ihre Schönheit bewusst ist. Dann richtete sie sich auf, öffnete im Sitzen ihren Strumpfhalter, zog ihre Strümpfe aus und kuschelte sie sich wieder an ihn.

„Du bist eine der wenigen Frauen, die ich kenne, die keine Strümpfe brauchen“, murmelte er.
Sie lachte leise. „Dankeschön. Der Hormonerguss macht dich wohl mutig? Aber keine Frau der Welt braucht heute noch Strümpfe. Männer brauchen sie. Ich wollte dir eine Freude machen.“

„Ich habe doch nie ...“

Ihre duftende Hand auf seinem Mund stoppte ihn. „Du redest nicht viel. Das macht es leicht, dir genau zuzuhören. In manchen deiner Ansichten bist du ein Dinosaurier. Aber ich mag das an dir. Und noch einiges mehr. Zum Beispiel, dass du nicht so viel fragst, obwohl du allen Grund dafür hättest.“ Ihr leise Lachen füllte das Schlafzimmer.

Natürlich hatte er den, sogar jede Menge. Zum Beispiel, warum sie ihn nicht hatte das machen lassen, was ein Mann mit einer Frau in einer solchen Situation gewöhnlich tut, sondern selbst nicht nur das Heft des Handelns, sondern auch etwas Anderes in die Hand genommen hatte. Doch es gibt eine Zeit für Fragen, und dieser Moment war es ganz gewiss nicht.

Langsam und mit Bedacht antwortete er: „Was ich über dich weiß, ist nicht viel. Das Meiste davon stammt von anderen und von dem, was ich in den letzten Stunden von dir gehört habe. In meinem Leben war immer viel Platz für Zweckdienlichkeit, für Logik und für exakt kalkulierte Pläne, doch nur wenig Zeit für Gefühle. Ich denke, dass es ein Fehler war. Ich will ihn mit dir nicht wiederholen.“

„Fein gesagt. Wir werden sehen.“

Sie richtete sich ein wenig auf und küsste ihn lange mit geöffneten Augen. Seltsamerweise fühlte er ihren Blick viel intensiver als ihren Kuss. Den Kuss spürte er auf seinen Lippen, ihren Blick jedoch tief unter der Haut, da, wo selbst er sich nicht hinzuschauen wagte.

Ein Lichtschein huschte durch das Zimmer, vielleicht die Spiegelung eines Autoscheinwerfers auf der anderen Seite des Sees, und etwas zwischen ihren nackten Brüsten reflektierte das Licht.

Sie sagte: „Das ist ein Sternenherz.“

„Ich habe doch nichts gefragt.“ Das Testosteron tobte noch immer durch seine Adern und es machte seine Stimme rau.

„Doch hast du. Ich kann dich hören, auch wenn du nichts sagst. Schon vergessen?“

„Also gibt es doch die sprechende Stille?“

Statt einer Antwort gab sie ihm wieder einen langen Kuss. „Zwischen uns? Vielleicht!“

Er streckte den Arm aus, doch sie schlug ihm spielerisch auf die Finger und lachte leise. „Erst musst du ihre Geschichte hören, du neugieriger Teddybär.“

„Warum?“

„Weil ich es so will.“

Das war keine Antwort auf seine Frage und die Schärfe in diesen fünf Worten überraschte ihn. Doch Malgorzatha kuschelte sich sofort wieder in seinen Arm, schloss die Augen und mit jedem ihrer Worte entfernte sich die Welt vor dem Schlafzimmerfenster immer weiter von ihm.

„Es ist wirklich wichtig, dass du verstehst. Ich stamme aus dem Volk der Yupik, das vor langer Zeit am Kap Deschnjow siedelte und bei dem diese Geschichte schon seit Urzeiten von den Eltern an ihre Kinder weitergegeben wird. Es sind Verwandte der Eskimos und sie kennen viele wunderbare Legenden. In der vom Sternenherz spielt sogar einer meiner Vorfahren eine Rolle. Er hieß Tikaani, war ein junger Jäger, und als er eines Tages auszog, um Wild zu erbeuten, traf er in den verschneiten Wäldern ein wunderschönes junges Mädchen mit roten Haaren und grünen Augen, das sich verirrt hatte. Obwohl es bitter kalt war, trug sie nur ein dünnes Kleid aus Robbenfell und lief barfuß durch den Schnee. Sein Herz entbrannte in tiefer Liebe zu ihr und er nahm sie mit sich. Ihr Name war Ahala, und als er in der Nacht mit ihr in sein Dorf zurückkehrte, erleuchtete ein mächtiges Feuer den Himmel über ihnen, wie es auch die ältesten Dorfbewohner noch nie gesehen hatten.“

„Es wird ein Polarlicht gewesen sein. Vielleicht nach einem besonders heftigen Sonnensturm“, brummte Christian.

Malgorzatha verschloss ihm den Mund mit einem Kuss. „Psst! Es ist doch eine Legende und da heißen Sonnenstürme immer Himmelsfeuer. Es ist hart dort in der Kälte der Polarregion und die Yupik lebten nur von dem, was die Natur ihnen gab. Mein Ururgroßvater Tikaani liebte meine Ururgroßmutter Ahala über alles, und jedes Mal, wenn er zum Fischen aufs Meer hinausfuhr, dachte er nur an die Heimkehr zu seiner geliebten Frau. Dann kam ein böser Winter, in dem unser Volk großen Hunger litt. Die Natur war knauserig gewesen mit ihren Gaben und darunter hatten nicht nur meine Vorfahren zu leiden, sondern auch die wilden Tiere.

In der Nacht, in der Ahala meine Urgroßmutter Mauja zur Welt brachte, brannte wieder der Himmel über Kap Deschnjow mit der gleichen Heftigkeit wie an dem Tag, als Tikaani Ahala im Wald gefunden hatte. Die Ältesten traten zusammen und beratschlagten. Am nächsten Morgen verboten sie allen, auf das Meer zum Fischfang hinaus zu fahren. Sie sagten, ein Stern sei vom Himmel auf die Erde gefallen, hätte böse Geister ausgespien und diese würden den Verstand der Menschen und der Tiere verwirren.

Wie alle anderen Bewohner des Dorfes auch hatten meine Ururgroßeltern schon vor der Geburt Maujas hungern müssen und das Verbot traf sie hart. Zwei Tage später war Ahala, die schon bei der Geburt ihrer Tochter nur knapp dem Tode entronnen war, so geschwächt, dass sie keine Milch mehr für Mauja hatte. Tikaani war verzweifelt und beschloss, auf Fischfang zu gehen, obwohl er wusste, dass er dafür aus dem Dorf verjagt werden konnte. Er küsste seine Frau zum Abschied und ging über das Eis auf das Meer hinaus, um an einer freien Stelle Fische zu fangen. Viele Stunden musste er laufen, bis er einen geeigneten Platz fand und es wurde später Abend, bis er mit seinem Fang heimkehrte.

Doch Ahala war tot. Eine hungrige Bärin war in das Dorf eingedrungen und hatte Ahala getötet, als sie ihre Notdurft verrichtete.

Tikaani wollte ohne seine Frau nicht leben, und da er seine Tochter Mauja bei seinem Volk in Sicherheit wusste, wanderte er wieder auf das gefrorene Meer hinaus. Stunde um Stunde, bis ihn seine Füße nicht mehr tragen wollten. In einer windgeschützten Höhle, die aufragende Eisschollen gebildet hatten, ließ er sich schließlich niedersinken, um zu sterben.

Die Kälte hatte sich bereits zuvor in seinen Körper gefressen, und so dauerte es nicht lange, bis das Fieber und die Erschöpfung ihm die Augen schlossen. In seinem Delirium hörte er, wie Ahala, nach ihm rief; so deutlich, als stünde sie neben ihm. Dann ließen Schritte den Schnee knirschen, nicht die kräftigen Tritte von Stiefeln, sondern so, als liefe ein Mensch barfuß durch den Schnee und Tikaani erinnerte sich an den Moment, als er Ahala das erste Mal gesehen hatte. Barfuß war sie gewesen, hatte nur ein dünnes Robbenfell getragen und trotzdem hatte die Kälte ihr nichts anhaben können. Er begann zu weinen.

Da fühlte er, wie ihn nackte Arme umschlangen, ein warmer Körper sich an ihn drängte und eine Stimme, die er kannte, fragte: „Warum bist du hier?“

„Ich kann ohne meine Frau nicht leben“, antwortete er in seinem Fiebertraum.

Ahala widersprach in seinem Kopf: „Dein Leben gehört nicht dir. Es gehört unserer Tochter, und wenn du es wegwirfst, habe ich den falschen Mann geliebt.“

„Aber ohne dich ist die Welt so dunkel“, sagte er.

„Dann mache ich sie dir wieder hell“, lächelte Ahala und hängte ihm eine Kette um den Hals. „Es ist ein Sternenherz. Es wird dir dein Leben erhellen, und wenn du dereinst für immer gehen musst, dann wird sie unsere Tochter tragen und nach ihr ihre Tochter. Sie alle werden den Menschen wiedersehen, der sie am meisten lieben, wann immer sie auch von ihm getrennt werden. Genau, wie auch du mich wiedersehen wirst.“

Tikaani fühlte ihre innige, letzte Umarmung, dann ging sie wieder hinaus ins silberne Mondlicht. Barfuß, nur mit ihrem dünnen Robbenfellkleid bekleidet, hinein in die tödliche Kälte. Er schlief ein, und als er am nächsten Morgen aus seinem Fiebertraum erwachte, ging er nach Hause und wurde seiner Tochter ein guter Vater.“

Christian brummte: „Er hätte entweder erfroren oder total entkräftet sein müssen.“

Malgorzatha legte ihm ihre duftende Hand auf den Mund. „Psst. Es ist doch nur eine Legende, du unromantischer Bär. Und sie ist noch nicht zu Ende.“

Sie lachte leise, doch mit einem seltsamen Unterton, dann fuhr sie fort: „Tikaani wurde ein guter Vater und irgendwann Ältester. Aber einmal in jedem Jahr, an dem gleichen Tag, an dem Ahala gestorben war, wanderte er allein übers Eis aufs Meer hinaus, und wenn er am nächsten Morgen zurückkehrte, strahlten seine Augen vor Glück. Als er dann so alt und gebrechlich geworden war, dass ihn seine Beine nicht mehr tragen konnten, wollte er das Sternenherz seiner Tochter Mauja schenken, aber die Kette besaß keinen Verschluss. Nichts und niemand konnte sie von seinem Hals lösen und es war, als sei sie mit ihm verwachsen. Erst als er starb, öffnete sich das Sternenherz von selbst und Mauja konnte es anlegen. Und nach ihr meine Großmutter und von meiner Mutter habe schließlich ich sie bekommen.“

Malgorzatha schwieg und auch Christian sagte lange nichts. Schließlich brummte er: „Komische Legende. Irgendwie gibt es doch bei sowas immer eine Lehre, die man daraus ziehen kann.“

„Vielleicht erkennst du sie nur nicht?“

„Hm, vielleicht. Lass mich raten. Damals ist irgendwo ein Raumschiff mit Aliens gelandet, daher der Feuersturm am Himmel. Dann ist es wieder abgeflogen und hat Ahala als Beobachterin dagelassen. Und als der Bär sie gefressen hat, hat sie sich einfach wieder reproduziert und ihre Beobachterverbindung zu den Menschen über die Kette an Tikaanis Hals wieder hergestellt.“

Er lachte leise. „Ich liebe dich, wenn du solche verrückten Geschichten erzählst.“

Nach einem Moment drehte er sich zur Seite, Malgorzatha rutschte von seiner Schulter und er blickte ihr aus nächster Nähe fest in die Augen. „Ich liebe dich,“ wiederholte er und jeder Scherz war aus seiner Stimme verschwunden.

„Ja,“ antwortete sie. Mehr nicht und in ihren grünen Augen las er eine Frage, die er nicht verstand. Doch er musste erst sich selbst verstehen. Wieso hatte er das eben gesagt?

Er fragte: „Kann ich sie mir jetzt anschauen?“

„Natürlich, wenn du sie öffnen kannst.“

„Warum ziehst du sie nicht über deinen Kopf?“

„Das geht doch nicht, du Dummerchen. Dafür ist sie zu eng. Öffne sie.“

Grummelnd drehte er sich zur Seite und tastete nach dem Lichtschalter. Malgorzatha hatte sich ein wenig aufgerichtet und er betrachte die Kette aufmerksam. Ein kleiner, vielleicht daumennagelgroßer, elfenbeinfarbener Stein bildete den Anhänger und in ihm pulsierte ein dunkelrotes Licht.

Je länger er hinschaute, um so beruhigender wirkte es. Ihm war, als passte sein Herzschlag sich der Frequenz des Leuchtens an und eine seltsame Leichtigkeit erfasste ihn. Er besah sich die Kette. Sie bestand aus filigranen Gliedern, sah alt aus und doch gleichzeitig, als wäre sie gestern erst gekauft worden.

„Sieht aus wie Silber, aber ich habe noch nie Glieder mit so einer ungewöhnlichen Form gesehen.“ Er suchte an Malgorzathas zartem Hals nach einem Verschluss in der Kette, aber er fand ihn nicht. Glied für Glied bildete eine makellose Reihe ohne jedwede Unterbrechung und auch am Sternenherz selbst gab es keine Erhebung oder Einbuchtung, die ein Öffnen zugelassen hatte. Stirnrunzelnd blickte er Malgorzatha an. „Wo ist der Trick?“

Sie stand auf, warf sich achtlos ihr Kleid über und drehte sich an der Schlafzimmertür noch einmal um. Der Mond beleuchtete ihren alabasterweißen Körper, wie dunkelrotglühende Lava ringelten sich die Locken auf ihrer Schulter und in ihren grünen Augen irrlichterte immer noch die Frage, die er nicht einmal benennen konnte. Nur eines wusste er - sie war die schönste Frau, der er jemals begegnet war.

Malgorzatha sagte ruhig: „Es ist kein Trick.“

Und er verstand.
Du kennst eine Frau
die Malgorzatha heißt?

Der Name kommt wohl nicht grade oft vor.

Oder hast Du ihn gerade deshalb gewählt??

LG Alf

Ach ja...schöne Geschichte übrigens!*top*
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