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Schizophrene Texte: Prosa und Lyrik

Schizophrene Texte: Prosa und Lyrik
Schizographie


Man hat ja immer Auto vor dem Tod, sonst würde man ja auch mal in den Alpen biegen. Der Aufgrund wartet praktisch lächerlich erfreut. Wir essen eine Currywurst darauf. Mein Käppchen ist bereit, ganz rot um den Propeller durchzudrehen – ich kann da vorn den Eilzug sehen. Er geht schon mit Karacho in die Luft!

Ach, sind die Kätzchen süß. Warum erhöre ich das laute Schnurren nicht? Weil mein Gebetsteppich aus Balsaholz geschneidert ist? Ich lurche nicht, ich walte meines Amtsmissbrauchs. Und darauf muss ich leider auch bestehen!

Kummervoll eingerieben mit Marmelade, strebe ich dem Ehebett zu, doch ehe ich dem Bett zustrebe, bin ich mit dem Ausweis verheiratet, der dort in der Schublade lügt. Davor noch haben sich noch einmal ein Zerberus und zweimal ein Astralgeier hereingestohlen.

Sie bellen und krächzen dreimal so weit wie ein Krokodil werfen kann; dabei legt es aber doch Eier! Selbstverständlich sogar zu Ostern und auch zu Weihnachten. Man müsste ihm den Kalender schenken! Die rennen überall hier in Massen herum.

Ist jemand fähig Kalender zu lesen, auch wenn sie nicht in Hieroglyphen geschrieben stehen, schwarz über weiß, Zeile für Zeile, mit Weile, damit keiner zu früh kommt und das „Glück“ noch verhindern kann. In den Schaufenstern steht auf schieferen Tafeln das große Null mal Null.

Die Spinnen haben die Schaufensterpuppen verhüllt. Daneben liegt je eine Seite aus dem Kormoran. Überall heben die Störche ab, Verzeihung, überall LEBEN die Störche ab! Niemand wagt es, bei diesem Wetter zu klappern. Nur die Quälgeister legen Sonderschichten ein.

Sie wollen alles bis zum Himmel schreiend bevölkern – aber der erstickt grade in Pfuiteufel und Rache wie Blutwurst. Der Zimmermann und die Zimmerfrau haben ihr Maß verloren. Dafür gibt es etwas zu trinken.

Mit etwas verfluchtem Perfektionismus können wir noch ein paar Jahre durchhalten, bevor der Sensenmann auf dem Rathausplatz eine Rede hält. Sie lautet: „Was wollt ihr denn eigentlich noch, hier bei euch zuhause?! Dann stürzt das Sternenzelt auseinander und die Fliegen gehen vor den Schmeiß!

©Sur_real
Geschafft
Es ist geschafft, wir haben mich erledigt!
Die Erde trägt den Firlefanz nach Haus -
sie glaubt nur noch was ihr der Uhu predigt,
weil der so komisch ist wie ein Garaus!

Wir müssen keine Sohlen mehr versuchen,
die Stiefel treten auch von ganz alleine -
das können wir auf „Haben“ jetzt verbuchen.
Doch dafür isst man weiter keine Schweine.

Sie tragen goldne Kronen und regieren
in allen Sälen die so hochgesandt und breit.
Sie lasterhaft auch noch auf Brote schmieren,
das geht dann doch, bei irgendwem zu weit!

War das geplant? die Luftballone fliegen
um einen Bergkristall der furchtbar weint.
Und durch die bleiche Kugel seh' ich siegen,
was uns doch stets so schützenswert erscheint.

Ich hab' mich fort gesehen, denn ich lebe,
in einem Land wo Milch und Honig fließen.
Nun kann es sein, daß ich mein Sein erhebe,
aus diesem Feld, wo nur noch Nesseln sprießen.

©Sur_real
Boah,
haben sich eigentlich schon Neurologen angemeldet, die nach deinem hoffentlich noch in weiter Ferne liegenden Ableben die Verdrahtung in deinen Hirnhälften checken wollen?
Wir kann man nur so einen Stuss schreiben, der trotzdem irgendwie gut klingt und scheinbar einen Sinn ergibt, wenn ich ihn auch noch nicht erfassen kann?
Wie bei fast allen deinen Texten macht er auf eine seltsame Art angst oder betroffen, ohne dass ich es fassen könnte. Irgendwie bist du ein Genie. Doch was für eins?
Surreal,
so kann nur schreiben,
wer so ist,
aber mich würde das Datum des Geschriebenen sehr interessieren,
nur um den Zusammenhang besser zu verstehen.
*sonne*
Julius
Vielen Dank
lieber CC! Ja, es ist ein Sinn dahinter verborgen...

Lieber PP, Julius, geschrieben habe ich das gestern, kurz vor dem Einstellen -
das was jetzt kommt übrigens auch

*sonne*

LieGrü an alle
Alf
Der ungesuchte Freund
Ich hatte mal einen Freund. Er lebte drüben, in der Nougattei – das liegt gegenüber von Mar-Zippan. Der mochte keine faulen Kürbisse. Damit könne man keinen Staat machen, sagte er trocken – mit den nackten Füßen im Sabber der Weißschafe stehend, die um uns herumblökten.

Immer wieder lachte er sich eins oder zwei, bei den Weltnachrichten. Er fragte sich nämlich, wie er mir gestand, aus welcher Welt die denn seien. Ich antwortete ihm damals, weil ich es auch nicht viel besser wusste: „Von Teddybärchen und Alice, aus dem Verwunderungsland". Dann lachten wir beide mehrere vor uns hin.

Wir hielten uns dabei unsere vergleichsweise fetten Bäuche, wie die anderen aus den Fruchtbarkeitsländern immer sagen, aber nicht gegenseitig, den des anderen, sondern jeder den seinen. Hände gehören immer dahin, wo sie am besten hin passen und unsere wären einfach zu schräg für unseresgleichen gewesen.

Die Nacht begann, als die Phallwinde aus dem Himmel, ah, ja, kamen, und wir gaben uns ein Wort. Es hieß „Quatsch“ und es schwor uns ein, darauf, alles fallen zu lassen, wenn uns ein Armleuchter begegnet. Der kann delabern was er möchte, lästerten wir. Wir hatten eben viel Spaß und ich denke an ihn noch oft zurück – heute, wo er verschwunden ist.

Wohin, das weiß kein Mensch, eher schon ein Unmensch, wenn's recht ist. Ich persönlich glaube, er ist übergelaufen. Nicht zum Feind, denke ich, sondern wie ein Fass. Der letzte Tropfen war einfach zu viel für ihn. Aber nicht der von dem guten Whisky, sondern der der Frechheit, die ihm zuteil wurde.

Hatte er einen Dachs geweckt? War er Tillmann Säulenspiegel begegnet? Oder hatten ihm die Schildbürger ein Spiel gestrichen? Alles spricht dafür, daß er „erlegen“ ist. Dem Knie-Virus vermute ich. Denn eine Zeit lang habe ich von ihm noch Botschaften aus seinem Jenseits erhalten: allesamt züchtige Fotografien von einer knienden Person.

Sie kniete vor einem einem Tyrannosaurus neandertalensis! Vermutlich wollte sie ihm die Stiefel küssen. Ob das allerdings mein Freund gewesen ist, auf den Bildern oder nicht, konnte ich nicht herausfinden. Ich glaube aber eher es war jemand ganz anderes oder es geschah aus Sicherheitsgründen!

©Sur_real
Schlag dich breit
Würdevoll geheiligten Kanonen schaut
man nicht ins Maul, das kommt nicht gut.
Doch was man Mittags so verdaut,
das darf unter keinen Umständen Blut
von einem nicht erlaubten Zebra sein!

Gestreift geht alle Welt vor die Hunde,
denn gestreift entspricht der Gittermode.
Sie ist bereits in aller vollem Munde,
erwähnt auch noch auf der Synode,
wo nicht gebogen ist, Stein und Bein.

Vielfach empfohlen sei die Medizin: Gift!
Sie läppert sich zuhauf, zusammen.
Geh geistig zu Fuß, ohne praktischen Lift,
denn die den Atem dir nahmen,
sitzen vor dir, in unberührbarem Schein!

Überall verstreut ist die Seligkeit immer,
denn es lebt sich vorzüglich so dumm.
In deinem Kopf, da arbeitet ein Dimmer -
nimm ihm seinen Erfolg bloß nicht krumm!
Schenke dir nur noch den reinsten Wein.

Denn sonst, denn sonst ist es soweit:
man versteht keineswegs warum du nur...
wie kannst du denn, schlag dich doch breit.
Rückschritt sei deine bevorzugte Natur!
Sonst bist du auf einmal vorzüglich klein.

©Sur_real
Schizologie
Dieser relativ moderne Zweig der Wissenschaft befasst sich mit einer völlig neuen Art von Bildung, der man den Vorrang vor allen anderen Arten der Bildung einräumt - und sie ist virtuell! Hochrangige Vordenker sind zum Beispiel Prof. Dr. Herrschmann zu Gehschlecht, doch er, wie viele andere seiner Zunft, existieren offiziell gar nicht, oder unter einem anderen Namen. Sie sind in allen Bereichen zu finden – unter ihnen sind Generaldirektoren, Abgeordnete, Minister, Kanzler, gemeine Verbrecher, alles eben was man sich nur vorstellen kann. Und sie teilen sich ein Geheimnis, über das es sich zu sprechen lohnte, wäre es nur nicht so streng geheim!

De erste Lehrsatz der Schizologie lautet: „Traue niemals dem gesunden Menschenverstand, es sei denn, er wäre, einem Vorwand zuliebe, außer Kraft gesetzt!“ Denn sämtliche Anhänger, nein Verfechter der Schizologie folgen strikt völlig abstrakten Vorstellungsweisen, die keinen Bezug mehr zur Realität haben dürfen, da sonst der Verführungswert einer normalen Schulbildung verloren ginge. Es gilt etwas einzustudieren, das folgendermaßen funktioniert: Man stelle sich vor es schneite, aber wir gingen baden, weil der Wetterbericht Sturmwarnung gegeben hat. Was folgern wir daraus?

Vergleichen wir zunächst einmal die Begriffe „Schneien“, „Baden“ und „Sturmwarnung“. Welcher davon gefällt uns am besten? Das Baden natürlich! Die an uns gestellte Aufgabe heißt demnach: „Wie erkläre ich (nicht nur) mir, daß ich jetzt zum Baden gehen werde? Ich greife mir einen passenden Schutzpatron oder Wunderheiler heraus, der Baden grundsätzlich empfiehlt und verkünde (nicht nur) mir: „Baden ist gesund!“ Die Frage, ob Baden bei jedem Wetter gesund ist, beachte ich nicht, denn das wäre im vorliegenden Fall kontraproduktiv! Und das möchte ich doch nicht sein...nichtwahr?!

Nachdem also klargestellt wurde, daß ich unter allen Umständen fröhlich baden gehen werde, lasse ich mir das nicht mehr ausreden. Wenn einer auf mich zukommt und vorgibt, er wolle mir ins Gewissen reden, daß Badengehen zwar an sich ein großartiger Vorsatz ist, aber unter den momentanen Gegebenheiten einfach nicht anzuraten sei, fange ich an ihn zu beschuldigen: „Das kann ich nicht akzeptieren, du willst nur etwas verteufeln. Nach den Richtlinien der Schizologie muss jetzt jeder gebildete Schizologe – und wer wäre das nicht sehr gerne – auf sein seelisches Gleichgewicht achten! Nichts wäre schlimmer als dieses auf unverantwortliche Weise zu gefährden!

Niemals darf es auch nur irgendwem gelingen, mithilfe des gesunden Menschenverstandes, die Theorien der Schizologie, durch Vergleiche mit der Realität in natürlicher Wechselwirkung, durch die wahren Erfordernissen des Augenblicks, ihrer Wirkung zu berauben. Damit, so geben die anerkannten Schizologen (welche ja, wie wir wissen, diesen Beruf offiziell gar nicht ausüben) zu bedenken, daß ein Gewissen auch Handlungen zulassen könnte, die weniger schön sind, als eine Wallfahrt nach Dingsda, dafür aber dringend notwendig und daher echt! Denn das ist ja gerade das Geheimnis der Schizologie: Auf dem Boden der Täuschung eine gewisse Echtheit zu zelebrieren, die zwar jeder Beschreibung, nicht aber dem schwarzen Scheinhumor spottet, der ihr doch innewohnt.

©Sur_real
Maul halten
Es ist des Werdens nicht als Klarer
Denker, Sager und Verfechter,
denn wenn du's tust, du wunderbarer
Depp, bist du ein Schlechter!

Sofort fährt man dir an den Karren,
du darfst nur noch das Eine meinen:
Sei unter deinem Dach und Sparren
gut mit dem Wahnsinn zu vereinen!

Der war schon immer anerkannt.
Und heute sieht er aus wie Gut.
Denn niemand hat sich da verrannt -
lass fahren all den Übermut!

Du bist von einem Sumpf umgeben!
Er ist, wie Sümpfe immer sind:
Der größte Schmutz in diesem Leben,
vor allem aber grob und blind!

Verschlingen muss er die Naiven,
wie er sie immer schon verschlang!
Doch du bist auf der Bahn, der schiefen.
Halt's Maul, ja über kurz und lang!

©Sur_real
Lebenshilfe durch Trottologie
Die Trottologie ist eine Sparte der Medizin, die sich mit der Unangefochtenheit unbescholtener Seelen befasst. Will heißen: sie lässt Anfechtungen der Seele erst gar nicht zu, ob sie danach unbescholten bleiben oder nicht! Der Treibstoff dafür, das Trottoluol, ist nicht an Tankstellen erhältlich. Es wird eher in Tempeln ausgegeben, in Schulen verabreicht, in Familien und in politischen Parteien gebraucht, an Arbeitsstellen empfohlen und überall dort, wo Orden verliehen werden sichtbar gemacht.

Das Trottoluol ist vielseitig anwendbar! Es ist ein Aphrodisiakum, es ist stimmungsaufhellend, karrierefreundlich und kräftesparend. Dazu kommt noch, daß es quasi überall fast umsonst erhältlich ist. Man nimmt es weder in Pillenform zu sich, noch gibt es Tropfen daraus – man atmet es sozusagen ein! Denn überall ist die Luft geschwängert davon!

Funkwellen, die den Äther durchdringen bringen es heran, öffentlich ausgesprochene Worte, denen nicht ganz ungefährliche Überlegungen zugrunde liegen, schwingen im Raum und projizierte Bilder vermitteln es mit einer Leichtigkeit, die auf unkontrollierbare und unkontrollierte Glücksgefühle schließen lassen.

Zum besseren Verständnis noch zum Thema „Gefährlich“ oder „Ungefährlich“. Trottoluol darf nur als wertfrei angesehen werden! Daß es Schutz und Sicherheit gewährleistet muss genügen! Ob dabei das Intelligenzniveau allgemein oder partiell, schlagartig absinkt oder nicht, ist zweitrangig. Es entfaltet seinen Segen eben ohne Ansehen der Absicht. Das braucht nicht weiter Beachtung zu finden!

Gerade deshalb ist die Trottolgie auch so zukunftsweisend! Menschen, vor allem in Ballungszentren, leiden heutzutage immer mehr an Stress und Vereinsamung! Die aphrodisierende Wirkung des Trottoluol dagegen ist heilsam in jeder Lebenslage. Erst einmal auf die richtige Stufe der trottologischen Erkenntnis gebracht, finden sich die Leiber und somit auch dann später die Seelen, wie von selbst.

Im Parlament wird daher auch bereits über eine pflichtmäßige Regeleinnahme des Trottoluol debattiert. Damit, so meinte kürzlich der oberste Staatsdiener, sei ein Weiterbestehen des Volkes als Ganzes nicht weiter infrage gestellt. Auch könne die allmorgendliche Einnahme von Trottoluol vor dem Aufsuchen der Arbeitsstelle die meisten Schwierigkeiten beim Broterwerb weitestgehend beseitigen. Trottoluol nütze dem Arbeitnehmer, wie auch dem Arbeitgeber, dem allerdings der Gebrauch des Trottoluol streng untersagt zu bleiben hat! So jedenfalls ließ der Vorsitzende des Arbeitgeberverbandes Eberhardt Säuling verlauten. Ein Regierungssprecher bestätigte dies!

Damit hat die Trottologie nun endlich ihren Siegeszug durch alle Ecken und Enden der Welt angetreten. Wobei das „Enden“ nicht so wörtlich zu nehmen ist, denn, obgleich viele immer noch unzufriedene Unbelehrbare, geradezu das Welt-Ende im Gebrauch des Trottoluol sehen, ist es doch, wie uns Fachleute bestätigen, das einzige Mittel zum Überleben. Jedenfalls gilt das für alle, die es vermutlich gar nicht benötigt hätten, weil sie eh schon einschlägig vorbelastet sind.

©Sur_real
Urkomischer Ernst
Kommt, wir wollen uns vergnügen,
mit Ringelpiez und Schmachtereien -
damit wir junge Hunde kriegen.
Das ist doch lustig, ja zum Schreien!

Wenn wir uns im Tanze drehen,
singend, lachend Zeit vertreiben,
können wir im Handumdrehen,
immer weiter fröhlich bleiben!

Schwindlig darf es uns ja werden,
taumelnd gehen wir zu Bett,
doch die Schafe sind in Herden,
dann auch ungezählt recht nett.

Träumen wir uns einen Reigen,
der uns glücklich bleiben lässt -
und der Wahlspruch soll uns zeigen:
„Seid beschwingt, weil ihr vergesst!“

©Sur_real
Der richtige Volksglaube
Was bewegt ein Volk? Selbstverständlich die Liebe! Und was nützt der Liebe? Selbstverständlich eine geregelte Arbeit! Und was ist eine geregelte Arbeit? Hier gehen die Meinungen soweit auseinander wie die Beine der Mädchen, die an die Liebe und eine geregelte Arbeit glauben!

Schon in der Bibel steht, wie wichtig eine geregelte Arbeit sein kann. Dort wird, im Gleichnis von Kain und Abel anschaulich beschrieben, warum der arme Kain den liederlichen Abel praktisch erschlagen MUSSTE. Abel nämlich saß nur herum und beschäftigte sich, während er die Schafe hütete, mit Gottes Schöpfung, die er in vollem Umfang zu erfassen versuchte.

Kain hingegen war fleißig. Er schuftete sich den Rücken krumm und bekam gelegentlich von seinem Bruder nur dumme Antworten. Zum Beispiel auf die Frage, warum er den ganzen lieben langen Tag nur herumsitze und quasi Löcher in die Luft starre. Abel meinte nämlich darauf frech, daß es auch eine Arbeit gebe, die man nicht sehen könne.

Als dann schließlich Kains Opferfeuer, errichtet im freien Feld, von Gott scheinbar gar nicht entsprechend gewürdigt wurde, weil es der Wind zu Boden drückte, während Abels Opferfeuer, errichtet im Schatten einer steilen Felswand (wo ihm der Wind nichts anhaben konnte) von Gott anscheinend mit einer geraden Rauchsäule bedacht wurde, riss ihm der Geduldsfaden. Er erschlug Abel, stellvertretend für Gott, mit einem Werkzeug das ihm Abel, zur Erleichterung seiner Feldarbeit, extra erfunden hatte, während er nichts tat. Dies geschah aber zurecht!

Diese Einstellung steckt heute noch tief in allen Kindern jeden Glaubens, wie man eindeutig aus den wohlmeinenden Ratschlägen fürsorglicher Eltern an ihre Töchter entnehmen kann. „Heirate bloß keinen Künstler, keinen Musiker und keinen brotlosen Erfinder!“ Oder auch: „Lern' was Gescheites mein Junge, damit du eines Tages auch eine Familie (mit-)ernähren kannst. Was so viel heißt wie: Edison war völlig überflüssig – wir brauchen tüchtige Elektriker!

Wie wir wissen, war Edison ein verschlafener Taugenichts, stets am Rande des Ruins stehend, hat er viele Stunden in einem Verschlag unter der Treppe seines Hauses verbracht um sich auszuruhen, während seine arme Frau, sein Bruder und alle seine Mitarbeiter zunächst vergeblich auf die Erfindung der Glühbirne warten mussten. Aber der Herr Edison musste sich ja erst einmal gründlich ausruhen! Hat er auch nur einen Augenblick an die Bedürfnisse seiner Familie gedacht?!

Ebenso ist es doch – wenn wir mal ehrlich sind – mit vielen Künstlern gewesen. Ihre Bilder waren, als sie starben und hungernde Kinder, vernachlässigte Frauen oder einfach nur nichts hinterlassen haben, nicht einmal einen Schuss Pulver wert. Erst die fleißig arbeitenden Unternehmer späterer Zeiten haben ihnen dann zu ihrem (Nach-)Ruhm verholfen. Und da besitzen diese Taugenichtse auch noch die Frechheit, wie man gelegentlich erfährt, die Gewinnler durch ihre Werke als verabscheuungswürdiges Gesindel zu bezeichnen, obwohl es denen ohne weiteres gelingt Familien jeder Größe problemlos durchzubringen.

©Sur_real
Vögel fressen oder sterben
Erkennen, Erkenntnis: Schizophrenie!
Liebe und Leiber: jetzt oder nie!
Werken und Werkeln, mit Mühe und Not -
tröste dich weg, über stinkenden Kot!

Er schmeckt vorzüglich, so du nur willst,
so du all die Bedürfnisse stillst,
die dich erschlagen, wohin du auch gehst.
Götter beschenken mit Wonachduflehst!

Sie locken, sie fordern, sie pressen
dich aus, weil du zum Fressen
bist – ja, so siehst du aus!
Stell deine Leber nicht nach der Laus!

Du bist ein Schätzchen, Mann oder Weib,
erhalte benommen humorvoll den Leib
und kümmere dich nicht um was du bist:
glücklich und komisch, der Vogel der frisst.

©Sur_real
Schizomanie
Alles auf der Welt ist gut! Die Grasfresser sind gut und die Fleischfresser sind gut, denn es ist so eingerichtet für die Gras- und die Fleischfresser, daß die Fleischfresser die Grasfresser fressen, damit die Grasfresser nicht alles Gras fressen, sondern im Lot bleiben. Das Wetter ist gut, denn wenn die Sonne scheint, dann können sich alle an ihr erfreuen und wenn es regnet, dann wächst wieder das Gras für die Grasfresser, damit die Fleischfresser auch wieder etwas zu fressen haben.

Und wenn die Jungen der Fleischfresser die Grasfresser foltern, oder bei lebendigem Leibe auffressen wie die Grasfresser das Gras bei lebendigem Leibe auffressen, dann ist auch das gut, denn sie Jungen müssen wissen wie man als Erwachsener etwas zu Fressen bekommt. Alles ist gut!

Auch die Menschen sind alle gut, nicht nur die Tiere! Denn was Menschen tun ist gottgewollt! Niemand führt Böses Im Schilde. Nur wer ganz allein ist und seinen Plan mit sich selber ausmachen muss, der ist eventuell böse, aber auch arm dran, denn dann hat er eine Vorgeschichte, so wie ganze Völker Vorgeschichten haben, die an und für sich gut sind, wäre da nicht die Not, die aber nicht gut ist!

Schlechtes, bzw. Böses gab es in der Vergangenheit, aber das Gute hat über das Böse gesiegt. Deshalb gibt es heute nur noch das Gute, dem man getrost vertrauen darf, und sollte es irgendwo noch etwas Böses geben, dann fragen wir jemanden, der sich damit auskennt, wo es zu finden ist. Danach glauben wir so lange an das Gute und seinen Sieg über das Böse, bis alles gut ist.

Wir selber sind gut, solange wir an das Gute glauben, solange wir glauben, daß wir Gutes tun, wenn uns jemand, der sich damit auskennt, gesagt hat, was das Gute ist und wo wir es finden bzw. tun können. Dann tun wir Gutes um nicht vor den anderen als Böse da zu stehen. Denn wir wollen nicht in der Gegenwart als Böse dastehen, weil wir etwas tun, von dem diejenigen die sich mit Gut und Böse auskennen, behaupten, daß es böse sei. Wir geben unser Bestes, damit das Gute entsteht und weiter besteht, so wie es immer weiter bestanden hat, weil die meisten an das Gute geglaubt haben, von dem diejenigen die etwas davon verstehen, behauptet haben, daß es das Gute sei.

Würden wir aber daran glauben, daß alles in Zweifel zu ziehen sei, auch das Foltern von Grasfressern durch die Jungen der Fleischfresser, dann wären wir außerstande noch das zu tun, wovon diejenigen, die sich auskennen mit Gut und Böse, behaupten, daß es eines von beiden sei. Unser Hauptanliegen ist grundsätzlich dieses: Wer uns den Glauben an das Gute zerstört, egal, ob man irgendwann sagen wird, wir hätten das Gute eben nicht getan, sondern eher das Böse, der ist unser Feind und der kann nicht zu denen gezählt werden, die das Gute auch wirklich wollen – denn sonst hätten sie ja, wie wir auch an das Gute geglaubt!“

©Sur_real
Der lustige Grasbiss
Mit voller Lust ins Gras zu beißen
und dies noch für ein Mahl zu halten,
das ist ein Sichamriemenreißen,
ja, eine Teilung der Gewalten,
die Ohnehirn zum Ursprung hat!

Wir fallen hoch, wir stapeln tief,
wir trumpfen ab, wir steigen weg,
denn unser Lebensziel liegt schief -
wie Esels Laubahn: superschräg!
Und was wir tun ist kein Verrat?

Das Schiff im Ozean der Zeit verfährt
sich, wird vom Lotsen navigiert,
der, stockbetrunken, gar nichts klärt,
weil er, sobald er denken will, sich irrt.
Das ist fatal – wohl, in der Tat!

Man steuert auf das größte Riff,
es ist schon seltsam, daß das geht,
glaubt richtig sei der falsche Griff -
weil es so dumm im Leerbuch steht,
und ist am Ende flunderplatt!

©Sur_real
Was ein schizophrener Mensch braucht
Was ein schizophrener Mensch, nein, sagen wir ein Mensch überhaupt, braucht, ist seine gesunde Krankheit, die Schizophrenie, ohne die er nicht überleben kann, und einen Vorgesetzten, damit das mit der Schizophrenie reibungslos klappt – und zwar für beide Parteien. Abhängigkeitsverhältnisse erhöhen den Wert des Bürgers generell! Das ist amtlich! Denn ein schlechtes Empfinden macht ein gutes Gewissen, weil man sich in der Hinwendung abwendet und dabei jedes Mal hin-ab-wendet, was aufgewandt besser gewesen wäre. Aber diesen Aufwand zu leisten, bedeutete den Absturz überhaupt – schlechthin...im Guten! Das Gute hingegen ist engelsgleich teuflisch, von göttlicher Damönie, gleichzeitig aber auch zeitaufwändig, ohne sie totschlagen zu können. Zeit totschlagen ist nämlich unrealistisch, wenn man von Realität keine Ahnung hat. Die wirklich gewissenhafte Weise zu leben, erleben wir jedoch nur in der Anbetung der Realität!

Die wahre Wirklichkeit des Denkens besteht zunächst im Registrieren der Realität, die Realität aber wird davon bestimmt, ob man etwas zu Essen hat oder nicht. Wenn aber das Essenhaben- oder Nichthaben das Denken bestimmt, dann kann dieses von der wahren Realität nicht mehr viel registrieren, denn die wahre Realität ist nichts. Genau so gut ist das Manipuliertwerden derer, die sich darüber Gedanken machen müssen, ob sie morgen noch etwas zu Essen haben oder nicht. Deshalb gibt es 2 Realitäten – die Realität der Reichen und die Realität der Armen. Die Realität der Reichen ist keine Realität, weil sie, durch ständige Manipulationsversuche und dem Ausklammern einer Wahrheit, an wichtigen Denkvorgängen, wie z.B. dem, warum ich etwas tue vorbeigeht. Und die Realität der Armen ist keine wirkliche Realität, weil ihnen die Machbarkeit einer Wunschverwirklichung, im Rahmen vereinzelt auftretender Vernunftsschübe, vorenthalten wird. Beide Realitäten bedingen einander insofern, als sie eine gemeinsame Realität völlig ausschließen. Deshalb sind beide zusammengenommen nur schizophren!

Nicht schizophren ist die tatsächliche Realität, die aber allen verborgen ist, die sich mit den Bedingungen der Realität auseinanderzusetzen haben. Und obwohl sich die Realität vor aller Augen abspielt, spielt sich auch nicht ab. Denn vor der Realität breiten sich aus: der Glaube, die von ihr gestellten Bedingungen (wie bereits erwähnt) und vor allem die fehlende Gabe der Betrachtung außerhalb zulässiger, sprich „schizophrener“ Normen. Dazu darf man nicht arm sein, weil man sich sonst um sein Essen kümmern muss, aber auch nicht reich, weil man sonst zu der Annahme neigt, man müsse etwas dafür tun, daß sich wer um die Beschaffung des Essens sorgt. Eigentlich, um das einmal ganz salopp zu sagen, darf man gar nicht geboren worden sein. Dem Ein-Geborenen wird nämlich sofort klar, daß er Eltern hat, die sich um seine Geburt kümmern mussten und daß daraus gewisse Folgen entstanden sind, denen man Rechnung zu tragen hat – und Rechnungen wiederum sind von Haus aus schon schizophren.

©Sur_real
Kein Grund auszuruh'n
Ein Gott der mordet wann er will!
Das liegt wohl so in der Natur!
Darum verhalt' dich völlig still,
wenn er vorbeikommt auf der Tour!

Er wandelt durch die grüne Au,
durch Städte und das weite Land
und er weiß alles ganz genau -
das überfordert den Verstand!

Du kannst nur immer hoffen, daß
er dich übersieht und beten!
Warum weinst du die Kissen nass?
Er wird dich küssen oder treten!

Dabei sollst du gar nichts machen,
nur annehmen was dir geschieht.
Er wird sich wundern oder lachen,
für jeden, der da vor ihm kniet.

Denn eines weiß ein Gott bestimmt:
was ihm gefällt, das wird er tun!
Das ist für uns nur wie man's nimmt,
jedoch kein Grund sich auszuruh'n!

©Sur_real
Kann man oder kann man nicht?
Kann man sein ganzes Leben in völliger Sinnlosigkeit verbringen? Aber nein, selbstverständlich kann man. Das ist gar nicht möglich, denn man gehört doch zu einem gewaltigen Prozess (Betonung auf Gewalt), in welchem die Sinnlosigkeit zum Prinzip wird. Darin liegt nämlich der Sinn für alle, was so viel heißt wie: solange es nur für den Einzelnen keinen Sinn hat, ist schon allen geholfen!

Es muss doch nicht unbedingt so aussehen, als wenn es mir was nützen würde, zu tun, was ich tun muss. Warum auch? Fragt sich der Soldat zurecht oder zu Unrecht, ob er den gegebenen Befehl ausführen sollte oder lieber nicht? Zu Unrecht natürlich, denn er hätte ja recht damit. Doch sein Recht ist kein Recht, aber das zugefügte Unrecht ist der Schlüssel zu allen Ereignissen.

Was passiert passiert zurecht, das geschieht uns recht – hätten wir uns doch recht-zeitig auf die Seite des Un-rechts geschlagen, dann wäre uns das Gleiche passiert. Nichts Vernünftiges eben. Das Nicht-Vernünftige ist vernünftigerweise notwendig um dem Unnötigen den Vorschub zu leisten, den das Unrecht braucht um richtig tolle Sch...ergebisse zu zeitigen, die uns gerade noch gefehlt haben.

Stellen wir uns doch einmal vor alles würde mit rechten Dingen zu gehen, dann fragten wir uns doch gleich: was sind denn die rechten Dinge? „Aber nicht so wie ich will, sondern wie du willst“, das steht geschrieben und das ist auch für den Einzelnen völlig sinnlos, obwohl es im Großen und Ganzen wieder einen rechten Sinn im Unrecht ergibt. Da kann man nichts machen! Das ist so, das kommt vom Kommen, so einfach ist Mathematik.

Und nach der Rechnung, die wir ohne den Wirt gemacht haben, der Wirt aber nicht ohne uns und wir bezahlen mussten was auf der Rechnung stand – ob es nun Recht oder Unrecht war – da glotzen wir in die Röhre. Das macht nichts, da kann man nichts machen. Manche wollen auch gar nichts machen, weil die Röhre für sie ein Füllhorn war und kein Ofenrohr, mit dem man ins Gebirge schauen kann. Die wollen da auch nichts machen, die sind froh, daß man da nichts machen kann, denn in diesem Fall ist die Sinnlosigkeit für alle sinnvoll.

Da ist es also genau andersrum. Aber das macht nichts, da kann man nichts machen. Man kann ja beim nächsten Mal als Esel auf die Welt kommen. Vielleicht versteht man dann den Lehrsatz von der Gleichung ohne Gleichheit, vom Sinn im Unsinn und andersrum. Vielleicht versteht man dann überhaupt alles andersrum, also richtig – verwurzelt im Unrecht, im Unrechtssystem, in der Gleichheit der Unrechtssysteme. Im Glück liegt das Glück und nicht andersrum, oder doch? Keine Ahnung, mein Leben hat ja einen Sinn – ich habe nur noch nicht herausgefunden welchen.

©Sur_real
Das ros(t)ige Ende
das Ende naht am Rosenzweig:
wir machen Fehler 3 x gut.
Und wenn ich mich nach Hause geig,
dann hab ich weiter nix am Hut.

Ich stell das Unkraut in die Vase
und schmeiß die Orchideen fort,
denn ich sprech eine leere Blase
und bin dem Schizo phren im Wort.

Was ich bewässert hab ist tot,
ich darf es gar nicht weiter pflegen.
Denn Murx ist nunmehr das Gebot -
er heißt auf einmal nur noch Segen.

Gewähr: Verbiss in allen Lagen.
Die Wölfe treiben ihren Spott.
Doch wir, wir haben keine Fragen,
wir wissen weder hü noch hott!

©Sur_real
Der Schafshasensabbat
Angstgebiete beweiden schafsartig freie Freiheitsflächen, vor allem die der Wahrheit, die bisweilen angsteinflößend ist, um sie unfruchtbar zu machen. Vor dem Unheil aber ist die Angst, samt ihrer Gebiete unerlaubt, mindestens nicht gerne gesehen, weil sonst die Wölfe der Borniertheit in der Hölle einfrieren.

Feiern wir den Schafshasensabbat! Rammeln geht über Studieren. Alles was sich nicht bis 3 brav stellt wird zurechtgevögelt, oder zurecht gevögelt. Oder wir zwitschern einfach einen, oder mehrere, damit's passt! Erlaubt ist alles was grad' angesagt ist: Schnaps, Religion, Gras, oder blöde Sprüche, die man extra gebaut hat um uns zu verhohnepiepeln.

Eine Märchenstunde tut's auch! Wie wär's mit einem der auszog das Fürchten zu lernen. Er lernt es einfach nicht, jedenfalls solange bis es ihm seine Ehefrau beibringt. Ebenso geht es den Schafshasen unter uns. Sie bleiben so lange dumm bis es dümmer einfach nicht mehr geht. Und heiraten dürfen sie auch. Bei manchen Dummen gehört das fast schon verboten.

Inzwischen gehen alle Idioten nach Hameln, weil sich dort ein Rattenfänger herumtreibt, dem sie folgen wollen, und zwar nach Schilda, denn dort sind die Streiche am billigsten! Doch zuletzt hat man ihnen alle Märchen umsonst erzählt: die Schafshasen verwandeln sich in Museumsstücke!

Die Angst vor den falschen Dingen hat zugeschlagen – sie liegen zuhauf, ohne Felle und Köpfe auf dem Seziertisch der Weltgeschichte. Die Beine hat man original an den Leichen gelassen, damit niemand sagen kann, die gehörten einmal dem rechten Glauben an, dem Irrglauben also.

Denn nur davor ist es erlaubt Angst zu haben...nein, wieder falsch: nur darin ist es erlaubt vor den richtigen Dingen Angst zu haben, wie dem Zorn eines Gottes oder sonst was Komischem, das in der Lage ist Bücher zu füllen! Dennenen davolor solletetet iiihr Angest habenen uned nichet vor vor etwasas würglich Echetem! Kreisch!

©Sur_real
Wir aber lieben uns
Wenn ich in deine Augenblicke blicke,
dann möchte ich in dich etwas einfließen lassen
(Drahtverhau und Galgenstricke,
oder Alkohol in Massen),
dann möchte ich dich über-zeugen
(dann kannst du meine Kinder säugen),
dann komme ich auf die verrücktesten Ideen
(sag: „Lass mich sehen!“).
Mein Auf-Begehren ist ganz stark!
(So ein Quark!)

Und plötzlich weiß ich
(was weiß ich? Was weiß denn ich?!),
was das Eiweiß weiß!
Doch was das Eiweiß weiß
macht mir das Ei nicht heiß -
so heiß wie du bist, in der Nacht -
das hast du wirklich gut gemacht!
Und wir haben sooo gelacht!

Der Mond geht unter uns niemals auf,
so wie er über uns niemals untergeht,
denn wir haben, wir sind, wie bleiben immerhin
so eine Art verkehrter Lebens-Amok-Lauf,
der es uns erleichtert zu erwachen wenn er steht:
der gute Mond am Himmel der Gezeiten Sinn!

Aber wir lieben uns!

©Sur_real
Aus dem Tagebuch eines Schizophrenen
Heiliger Strohsack! Ene, men, muhh! Wo habe ich ihn denn nur hin? Einer von uns muss ihn versteckt haben, und immer wenn ich ihn suche hat ihn der andere von uns. Zum Glück kennen wir uns nicht! Aber wir wissen beide, daß wir absolut richtig handeln. Was sollten wir auch sonst tun?!

Jeder von uns ist ein Original, geschaffen in seiner Nacktheit vor dem Herrn und vor den Herrschaften der Epoche. Wir sind glücklich und wir sind uns auf der Spur! Wenn ich jemanden umgebracht habe, dann versuche ich den Mörder zu finden.

Leider kann ich nicht lachen wenn ich einen Witz erzählt habe, denn die Pointe kennt nur der andere, und der ist ja nie da wenn ich ihn brauche. Er missbraucht mich. Aber das ist ohnehin grade modern. Jeder missbraucht jeden!

Wer, wer, ja wer ist der Mensch dort drüben, der in meiner Gestalt? Ich sehe ihn im Spiegel, aber ich erkenne ihn nicht! Der wird sich schön wundern, wenn ich ihn mit Taten konfrontiere, die er begangen haben soll. Haha, das ist doch sonst erst für viel später vorgesehen...

Aber jetzt wieder zurück: vorhin ist mir meine Seele über die Leber gelaufen! Ich habe sie gleich erkannt – sie hatte zwei Enden und ein fragwürdiges Zentrum; und wo hat sie IHN hingetan? Er muss doch da sein! Er muss doch Dasein! Wo? Wo ist das Dasein?

Jetzt weiß ich's: ich schreibe mir einen Brief und frage mich, nein ich bitte mich inständig, ihn mir herauszugeben, dieses Schwein. Ich habe ihn doch nicht umsonst trainiert. Ich bin doch nicht umsonst in mich gegangen um ihn herauszufordern...

Nun ist er heraus, aber wohin? Er ist verreist? Nein, er muss doch irgendwo noch zu wenigstens einem geringen Teil...oder nicht?! Auch geringe Teile haben eine Bedeutung! Dies gilt sogar dann, wenn man ihn oder seinen geringen Teil niemandem von uns zugeschrieben hat.

Ohne ihn geht es uns zwar sehr viel besser, weil wir dann sagen können wir hätten nachgedacht, obwohl das nur insoweit zutrifft, als wir etwas bemüht haben, was ganz andere als das bezeichnen was ich suche, aber ich vermisse ihn ein wenig und bei meiner Rückseite, die eigentlich meine Vorderseite ist, ist das ebenso.

Aber was hilft es sich Sorgen zu machen?! Ich stelle vielleicht am besten heute Abend ein Kerzchen ins Fenster, damit er von selber (zurück?) kommt, oder ich gehe jeden Morgen, zusammen mit meiner Rückseite (wir kennen uns ja nicht) vor die Türe und rufe ihn laut – vielleicht erscheint er ja dann: Veeeerstaaahand, Miez, Miez, Veeeeerrrrssstaaaaahhhaaaand!

©Sur_real
Die Heunadel
Wenn du was verloren, Hast,
zum Beispiel, oder Was?
Dann entledig' dich der Last,
ohne Liebe, ohne Hass!

Nichts darf gar verschollen sein,
nichts ist ewig weg und futsch.
Alles ist für immer mein -
ich wünsch mir einen Rutsch!

Ri - ra- Racheengel überall!
Und kein Eis am Stiel dabei...
Überall ist Überschall -
auch das Reh trägt ein Geweih!

Unter allen Zelten schraubt
der blaue Himmel sich ins Heu!
Wie die Nadel, die nicht glaubt,
daß sie stracks gefunden sei!

©Sur_real
Gestern oder heute morgen, jetzt aber nie!
Gestern, oder war es vor 20 Jahren gewesen, habe ich angefangen Geier zu züchten, nein, Schlangen waren es glaube ich. Heute ist nicht nur mein Wohnzimmer voll davon und ich bin glücklich! Tausendmal gebissen träume ich davon Hyänen zu füttern. Natürlich habe ich einen guten Ratgeber: keine Furcht. Aber sie wäre auch unnötig, ich denn ich fühle mich andererseits ja auch wiederum bereichert. Deshalb habe ich die hauseigene Schule errichtet.

Ich schreibe auf eine schiefe Tafel, eine immer schiefer werdende Tafel, was ich verlange: daß meine Ordnung nicht eingehalten wird. Dafür habe ich immerhin und her 1000 Jahre lang gearbeitet – oder hörte ich gestern damit auf? Keine Ahnung habe ich auch, warum viele Schlangen Giftzähne haben, nicht wie Würmer, sondern wie Hyänen. Damit gehen sie z.B. ins Schwimmbad. Ich werfe das Handtuch und zähle mich aus, denn im Zählen bin ich einmalig.

Inzwischen scheint es so als würde ich abgelöst. Sämtliche Zentral(Nerven)räte in meinem Hirn haben mehrstimmig die Rationalhymne gesungen und abgewählt was ich vorgekaut habe. Das macht mich schicklich! Ich wähne, als sei ich Hyäne, ich leier als sei ich Geier und mir ist nicht bange, denn ich bin Schlange! Ich weiß immer genau was ich will – und das mache ich dann nicht. Mir selbst verordne ich das Gleiche: die Leiche!

Auch Leichen haben, ganz wie viele Schlangen, Gift. Deshalb nehme ich jetzt ein Bad in der Menge des Unrats aus fremdartigen Fäkalien, die aus der Nähe so freundlich aussehen wie heilsame Medizin in der Irrenanstalt, die jetzt aber Sanatorium heißt, weil es gar keine Hyänen mehr gibt. Zumindest nicht in meiner Gegend. Das wirkt anziehend auf Schlangen, ebenso wie Nichts nicht grundlos vorkommt. Das weiß ich aus der Baumschule! Nachts säge ich nämlich Holz.

Mein Schnarchen gibt einen beredten Bericht von meiner Umnachtung ab, wenn es dunkel ist. Außer ich würde mal Licht machen, aber das traue ich mich nicht, sonst bräuchte ich einen Ratgeber. Er könnte, wer weiß wann, über mich herfallen und was mache ich dann? Dann wäre womöglich alles gewonnen! Nachdem ich niemals verloren sein kann weil ich das längst bin, zumindest was den Verstand angeht, kann mir auch nichts mehr passieren. Mir nicht, dir nicht, uns nicht, ihm nicht, ihr nicht, nix!

Hänschen klein ging mit Schwein in die g'scheite Welt hinein, brach das Bein, darf nicht sein, deshalb ist er rein! Verstockt ist gut, nichts am Hut, aber wohlgemut. Irgendwann kehr' ich dann in meinen Trümmerhaufen zurück und sage: schön ist's hier – was hat man nur in mir angerichtet?! Eins zwei drei geht vorbei, man erkennt mich nicht. Nicht der Bruder, nicht die Schwester, überall sind fremde Nester.

Kommt der Doktor Hampelmann, klebt mir eine Nase an, die wohl gar nicht meine ist. Daran führt der Geier mich nun im Lande der Hyänen und die Schlange schlängelt sich um der Mutter Tränen! Vater- Mutter- Feindesland starrt mich von der schiefen Tafel ganz verändert blöde an und vom Kirchtum tönt Geschwafel! "Mein Haus ist dein Haus" sage ich und gehe dabei am Stock, mit dem Hut in der Hand, auch bis hin zum Rand, wo der tiefe Abgrund wohnt, in den es sich zu stürzen lohnt! Heißassa Juchheißassa, Juppheidie und Trallala...

©Sur_real
Ach und So
Ach, was ist doch anzufangen
mit Hyänen oder Schlangen,
sie haben wie der Haifisch Zähne,
davon kriege ich Migräne -
aber nur wenn ich sie sehe,
weil ich dann vor Angst vergehe!

Sind sie aber gar nicht das,
Juppheidie und Trallala -
weil ich sie einfach ignoriere,
damit den Verstand verliere,
darf ich weiter glücklich sein.
Ich bin doch das Hänschen klein!

Und ich sehe meine Welt
immer nur wie's mir gefällt -
näher schaue ich nicht nicht,
da ich allzeit fröhlich bin.
Ja, so kann man mich ertragen -
denn ich will nichts hinterfragen.

Vordergründig ist das gut,
was man mir empfehlen tut -
so bin ich Mensch so darf ich's sein,
der Schädel brummt, das Herz ist rein.
Morgen wird man mich ermorden -
da wird die Freude überborden!

©Sur_real
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